Der Tag bricht an - Robert Merle - E-Book
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Der Tag bricht an E-Book

Robert Merle

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Beschreibung

Frankreich, um 1600. Pierre de Siorac, Henri Quatres charmanter, kluger Diplomat, muß die Pferde satteln und in geheimer Mission nach Rom und Madrid reisen. Die beiden europäischen Häupter des Katholizismus machen Front gegen die Toleranzpolitik des französischen Königs. Allerorts schärft man die Dolche und Argumente, Henri Quatre schwebt in Gefahr. Über soviel Politik vergißt Pierre jedoch nicht die Süße des Lebens und verführt so manche gefährliche Frau, bevor er erfolgreich zurückkehrt ...

"Ein Feuerwerk an Geist, Witz und Ironie." Passauer Neue Presse.

"Die feine Ironie, die Sprachmächtigkeit, die farbigen Szenen machen jeden Band der ‚Fortune de France' zum anregenden Vergnügen." BuchMarkt.

"Unbändige Fabulierlust und gewinnender Charme" Lausitzer Rundschau.

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Seitenzahl: 801

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Robert Merle

Der Tag bricht an

Roman

Aus dem Französischen von Christel Gersch

Aufbau-Verlag

[Menü]

Impressum

Titel der Originalausgabe

La Pique du jour

ISBN E-Pub 978-3-8412-0176-8

ISBN PDF 978-3-8412-2176-6

ISBN Printausgabe 978-3-7466-1209-6

Aufbau Digital,

veröffentlicht im Aufbau Verlag, Berlin, 2010

© Aufbau Verlag GmbH & Co. KG, Berlin

Die deutsche Übersetzung erschien erstmals 2004 bei Aufbau, einer Marke

der Aufbau Verlag GmbH & Co. KG

La Pique du jour © Robert Merle

Die Originalausgabe ist 1985 bei den Éditions de Fallois in Paris erschienen

Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jegliche Vervielfältigung und Verwertung ist nur mit Zustimmung des Verlages zulässig. Das gilt insbesondere für Übersetzungen, die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen sowie für das öffentliche Zugänglichmachen z.B. über das Internet.

Umschlaggestaltung Preuße & Hülpüsch Grafik Design

unter Verwendung des Gemäldes

»Bildnis der Marchesa Brigida Spinola Doria«, 1606,

von Peter Paul Rubens, akg-images

Konvertierung Koch, Neff & Volckmar GmbH,

KN digital – die digitale Verlagsauslieferung, Stuttgart

www.aufbau-verlag.de

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Inhaltsübersicht

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Impressum

Inhaltsübersicht

ERSTES KAPITEL

ZWEITES KAPITEL

DRITTES KAPITEL

VIERTES KAPITEL

FÜNFTES KAPITEL

SECHSTES KAPITEL

SIEBENTES KAPITEL

ACHTES KAPITEL

NEUNTES KAPITEL

ZEHNTES KAPITEL

ELFTES KAPITEL

ZWÖLFTES KAPITEL

DREIZEHNTES KAPITEL

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|5|ERSTES KAPITEL

»Mein Pierre«, sagte Miroul, als er mich am Freitag, dem 25. März, in aller Frühe weckte, »wollt Ihr wissen, was mir den ganzen letzten Tag und die ganze Nacht durch den Kopf ging?«

»Herr Junker«, sagte ich gähnend, »soll ich Euch das wirklich fragen? Verratet Ihr’s mir nicht sowieso?«

»Gut denn: Am 22. März ist Heinrich IV., unser Henri, in seine Hauptstadt und in den Louvre eingezogen. Aber Ihr, Herr Marquis, steht da wie zuvor, weil Euer Haus seit den Barrikaden1noch immer von den Leuten der Liga besetzt ist.«

»Des einen Freud, des anderen Leid. Ich wette, dort hat sich irgend so ein Lausekerl von den ›Sechzehn‹ eingenistet wie ein Kuckuck, und ich werde ihn mit Büttelgewalt aus meinem Eigentum verjagen müssen.«

»Nicht nötig, Moussu2.«

»Ah, sieh an!«

»Habt Ihr vielleicht gehört, welches Ungemach drei ligistische Frauenzimmer vor Verdruß darüber traf, daß Paris sich Henri ergeben hat?«

»Diga me.«3

»Die erste, Dame Lebrun, Tuchhändlerin in der Grand’rue Saint-Denis, fiel vor Schreck tot um, als sie den König intra muros4sah. Der zweiten, Kammerjungfer des Erzligisten Beri, blieb die Sprache weg. Die dritte, Ehefrau des Advokaten Choppin, verlor den Verstand. Wozu Monsieur de l’Etoile, der mich gestern mit seinen Neuigkeiten letzte, meint, daß diese wenigstens nicht viel verloren hat.«

|6|»Guter Witz! Fahr fort. Mir schwant, wir nähern uns meinem Haus.«

»Da sind wir schon, Moussu. Besagter Choppin nämlich ist zufällig der Onkel eines gewissen Bahuet, welcher dank der ›Sechzehn‹ bis heute unrechtmäßig und unerlaubt in Eurem Hause sitzt.«

»Klein ist die Welt!«

»Winzig klein! Denn wißt Ihr, wer dieser Bahuet ist?«

»Ich höre.«

»Der ehemalige Sekretär des Chevalier d’Aumale.«

»Beim Ochsenhorn! Ein Glück nur, daß der König mir Stillschweigen darüber befahl, daß ich den Chevalier beseitigt habe. Sonst könnte man glauben, ich hätte ihn aus privater Rache erschossen. Aber diesen Bahuet, den werde ich jetzt schnellstens aus meinem Bau verscheuchen.«

»Nicht nötig, Moussu.«

»Miroul, du wiederholst dich.«

»Nein doch! Wie ich gestern hörte, steht dieser Bahuet auf der Liste jener 140 Personen, die der König als stärkste Parteigänger der ›Sechzehn‹ aus seiner guten Stadt verbannt. Das Edikt tritt heute zur Mittagsstunde in Kraft.«

»Dann brauche ich also nicht gleich hinzulaufen.«

»Im Gegenteil, Moussu. Seit gestern wimmelt die Stadt von königlichen Offizieren, die ein Dach überm Kopf suchen, und wer ein leerstehendes Haus sieht, der nimmt es in Beschlag.«

»Guter Gedanke, Herr Junker.«

»Herr Marquis, darf ich Euch erinnern, daß wir vereinbart hatten, untereinander nicht ganz so förmlich zu sein? Was mich angeht, so möchte ich für Euch ›Miroul‹ sein wie immer und nicht ›Monsieur de La Surie‹ oder ›Herr Junker‹.«

»Und ich für dich ›mein Pierre‹ und nicht ›Moussu‹, weil dein ›Moussu‹ noch immer nach dem perigordinischen Diener klingt, der du nicht mehr bist. Usted està de acuerdo?«

»Sí, señor. Quiero decir: Sí, Pedro.«

»Està bien.«1

»Mein Pierre«, sagte Miroul, »um beim Spanischen zu bleiben: Was macht Ihr mit Doña Clara?«

|7|»Wenn sie will, kann sie hier, in der Rue des Filles-Dieu, wohnen bleiben. Schließlich möchte ich nicht, daß sie mit meiner Angelina zusammentrifft, falls meine Gemahlin einmal die Lust anwandelt, mein Gut Chêne Rogneux zu verlassen und sich in meinem Stadthaus aufzuhalten.«

»Und Héloïse?«

»Ha, Miroul! Schelm du! Sie bleibt natürlich in Doña Claras Diensten. Und Lisette ebenso.«

»Was Lisette betrifft, mein Pierre, tut Ihr nicht mir einen Gefallen, sondern Monsieur de l’Etoile. Aber, gerechter Gott, das alles auf Eure Kosten! Denn dann zahlt Ihr ja weiterhin Miete für ein Haus, das Ihr nicht mehr bewohnt!«

»Wozu hat man Freunde, wenn man ihnen nicht dient?«

»Mein Pierre, das ist tiefsinnig. Das schreibe ich mir auf.«

»Woher weißt du, daß dieser Bahuet verbannt wird?«

»Vom Schreinermeister Tronson, dem er Geld schuldet. Weshalb der es sich zurückholen will, bevor Bahuet die Stadt verläßt. Er würde uns gern begleiten.«

»Kann er nicht allein gehen?«

»Er traut sich nicht. Dieser Bahuet ist ein gewalttätiger Bursche, der sich mit üblem Gelichter umgibt.«

»Getreu den Manen des Chevalier d’Aumale.«

»Ha, mein Pierre! ›Den Manen des d’Aumale‹! Ein hübsches gioco di parole1«

»Da es mir ungewollt unterlief, schenk ich es dir.«

»Danke. Ich bewahre es mir zu späterem Gebrauch.«

»Bitte. Aber nun Schluß mit der ›Kindbetterei‹, wie der König zu sagen pflegt. Schick Pissebœuf zu Tronson, mag er nur kommen, sobald er kann. Und ruf Lisette, daß sie mich ankleidet.«

»Das, mein Pierre, kann ich auch.«

»Nichts da! Ein Junker hat mich im Krieg zu wappnen, nicht mir die Hosen anzuziehen. Das ist Weiberpflicht.«

»Reizende Pflicht!« sagte Miroul, und sein braunes Auge blitzte ebenso wie sein blaues. Und zierlich und elegant mit seiner Wespentaille entfleuchte er nach diesem Stich.

Mein Nachbar in der Rue des Filles-Dieu, »Hauptmann« Tronson (was er lediglich in der Bürgermiliz war, die Herren von Handwerk und Handel hatten sich nämlich gegenseitig mit |8|militärischen Titeln beehrt, als sie während der Belagerungszeit die Pariser Stadtmauern verteidigten, die der König allerdings gar nicht angriff), dieser »Hauptmann« also war, wie der Leser sich erinnern wird, ein wahrer Berg von einem Mann, so breit wie hoch, feist wie ein Mönch, großmäulig und prahlerisch wie sonst keiner guten Mutter Sohn in Frankreich. Vom Gewerbe her war er Sargschreiner, doch schlug er raffgierig Münze aus allem und verzehrte sich, seit es Frieden war, vor Sorgen, daß seine Särge nicht mehr in solchen Mengen begehrt sein könnten wie unter der Belagerung. Im übrigen ein waschechter Pariser, der wie so viele andere mit den Gezeiten unserer Bürgerkriege, ob Ebbe, ob Flut, obenauf geschwommen war: In der Bartholomäusnacht hatte er auf der Seite Karls IX. gestanden, unter Heinrich III. bei den Barrikadenbauern, unter Mayenne Ligist und Papist, ohne fromm zu sein, mit den »Sechzehn« war er scharf auf ein großes Massaker unter den »Politischen« der guten Stadt und auf die abschließende saftige Plünderung ihrer schönen Häuser. Und jetzt, da die Liga an Stand einbüßte und Henri Terrain gewann, vor allem als er sich zum katholischen Glauben bekehrte, bekehrte sich auch Tronson, warf die ligistische Haut ab und wandelte sich zum »Politischen«, indem er die weiße Schärpe anlegte und sich jenen anschloß, die den königlichen Truppen bei Nacht die Tore der Hauptstadt öffneten. Was ihn, zumindest in der Rue Saint-Denis, zum Jahrhunderthelden machte.

Von der Filles-Dieu-Kirche schlug es sechs, als unser Held, von Kopf bis Fuß gepanzert und gewappnet, vor meiner Haustür erschien; die zwei Gesellen, die ihn begleiteten, trugen zusammengestoppelte Waffen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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