Der Tätowierer von Auschwitz - Heather Morris - E-Book
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Der Tätowierer von Auschwitz E-Book

Heather Morris

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Beschreibung

Eine Geschichte von Menschlichkeit, Mut, Liebe und Hoffnung 1942 wurde Lale Sokolov nach Auschwitz deportiert. Seine Aufgabe war es, Häftlingsnummern auf die Unterarme seiner Mitgefangenen zu tätowieren, jene Nummern, die später zu den eindringlichsten Mahnungen gegen das Vergessen gehören würden. Er nutzte seine besondere Rolle und kämpfte gegen die Unmenschlichkeit des Lagers, vielen rettete er das Leben. Dann, eines Tages, tätowierte er den Arm eines jungen Mädchens – und verliebte sich auf den ersten Blick in Gita. Eine Liebesgeschichte begann, an deren Ende das Unglaubliche wahr werden sollte: Sie überlebten beide. Eindringlich erzählt Heather Morris die bewegende, wahre Geschichte von Lale und Gita, die den Glauben an Mut, Liebe und Menschlichkeit nie verloren. - Die wahre Geschichte eines Holocaust-Überlebenden - »Ein Buch, das nicht nur von den Schrecken des Holocaust erzählt, sondern auch von tiefer Liebe.« STERN ONLINE - Für Leser von "Schindlers Liste" und "Der Junge mit dem gestreiften Pyjama"

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Seitenzahl: 307

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Inhalt

Cover & Impressum

Vorbemerkung der Autorin

Prolog

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 28

Epilog

Nachbemerkung der Autorin

Weitere Hintergründe

Nachwort von Gary Sokolov

Danksagung

Karten

Deutsches Reich 1942–1945

KZ Auschwitz/Birkenau, 1944

Kapitel 2

»Aufstehen! Alle nach draußen!«

Pfeifen schrillen, Hunde bellen. Das Sonnenlicht eines klaren Morgens fällt durch die Tür in Block 7 hinein. Die Männer lösen sich voneinander, klettern von ihren Pritschen herunter und drängen nach draußen. Bleiben direkt vor der Baracke stehen. Keiner will zu weit weg. Sie warten. Und warten. Keine Spur mehr von denen, die eben noch gebrüllt und gepfiffen haben. Die Männer scharren mit den Füßen, flüstern mit ihren Nachbarn. Ein Blick auf die anderen Blöcke zeigt, dass es dort genauso ist. Was nun? Warten.

Endlich kommen ein SS-Mann und ein Häftling auf Block 7 zu, und alle verstummen. Keine Vorstellung. Der Häftling liest von einem Schreibbrett Nummern vor. Der SS-Mann steht daneben, wippt ungeduldig mit dem Fuß, klopft sich mit seinem Schlagstock auf den Oberschenkel. Die Häftlinge brauchen einen Moment, bis sie verstehen, dass die Nummern sich auf die Tätowierung auf ihrem linken Arm beziehen. Als der Appell zu Ende ist, sind zwei Nummern ohne Antwort geblieben.

»Du …« – der Häftling, der die Zahlen vorgelesen hat, zeigt auf einen Mann am Ende der Reihe – »geh noch mal rein und schau, ob da noch wer ist.«

Der Mann sieht ihn fragend an. Er hat kein Wort verstanden. Sein Nebenmann flüstert ihm den Auftrag zu, und er beeilt sich, ihn auszuführen. Kurz darauf kommt er wieder heraus, hält die rechte Hand hoch und streckt Zeige- und Mittelfinger aus: zwei Tote.

Der SS-Mann tritt vor. Er spricht Deutsch. Die Häftlinge haben bereits gelernt, den Mund zu halten und gehorsam zu warten, bis hoffentlich einer von ihnen übersetzen kann. Lale versteht alles.

»Ihr bekommt zwei Mahlzeiten am Tag. Eine morgens und eine abends. Wenn ihr bis abends durchhaltet.« Er unterbricht sich, ein zynisches Lächeln im Gesicht. »Nach dem Frühstück arbeitet ihr, bis wir euch sagen, dass Schluss ist. Ihr werdet dieses Lager weiterbauen. Es werden noch viel mehr Leute hierhergebracht.« Sein Lächeln wird zu einem stolzen Grinsen. »Gehorcht eurem Kapo und den Vorarbeitern, dann werdet ihr den Sonnenuntergang erleben.«

Man hört ein Scheppern, und mit einem Blick über die Schulter sehen die Häftlinge ein paar Männer herankommen, die zwei Kessel und Stapel kleiner Blechnäpfe tragen. Frühstück. Ein paar Häftlinge streben auf sie zu, als wollten sie ihnen Hilfe anbieten.

»Jeder, der sich rührt, wird erschossen«, bellt der SS-Mann und hebt das Gewehr. »Zweite Chancen gibt es nicht.«

Der SS-Mann geht, und der Häftling, der den Appell durchgeführt hat, wendet sich an die Gruppe. »Ihr habt es gehört«, sagt er in polnisch gefärbtem Deutsch. »Ich bin euer Kapo. Zur Essensausgabe bildet ihr zwei Reihen. Wer sich beschwert, muss mit Konsequenzen rechnen.«

Die Männer drängeln sich in Reihen, mehrere fangen an, einander flüsternd zu fragen, ob jemand verstanden hat, was »der Deutsche« gesagt hat. Lale übersetzt es denen, die am nächsten stehen, und lässt es sie weitersagen. Er wird so viel wie möglich übersetzen.

Als er vorn in der Reihe ankommt, nimmt er dankbar einen kleinen Blechnapf entgegen, dessen Inhalt über die rauen Hände schwappt, die ihn ihm entgegenschieben. Er tritt zur Seite und mustert das Essen. Es ist eine braune Brühe, ohne irgendetwas Festes, den Geruch kann er nicht identifizieren. Weder Tee noch Kaffee noch Suppe. Er befürchtet, er würde das stinkende Gebräu wieder hochwürgen, wenn er es langsam trinkt. Also schließt er die Augen, hält sich die Nase zu und schluckt es in einem Zug. Andere haben weniger Erfolg.

Aron neben ihm hebt seinen Napf zu einem ironischen Toast. »Ich hatte ein Stück Kartoffel, und du?«

»Mein bestes Essen seit Ewigkeiten.«

»Bist du immer so positiv?«

»Frag mich heute Abend noch mal«, erwidert Lale zwinkernd. Als er seinen leeren Napf dem Häftling zurückgibt, der ihn ihm gereicht hat, dankt er ihm mit einem schnellen Nicken und einem halben Lächeln.