Die Abrechnung - Olli Roses - E-Book

Die Abrechnung E-Book

Olli Roses

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Beschreibung

Du liebst es, das gescheiterte Leben anderer zu lesen oder tauchst gerne in das Leben anderer Menschen ein? Dann ist das, das Buch der Bücher. Vor zwei Jahren habe ich noch an meine schöne Kindheit gedacht und dann kam der Knackpunkt. Sie war nicht so schön wie ich dachte und ich habe die "Rosarote Brille" abgesetzt. Mich hat es selbst geschockt und dann musste ich darüberschreiben.

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Seitenzahl: 208

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Olli Roses

Die Abrechnung

Oder ein verlorenes Leben

 

 

 

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Die Abrechnung

Vorwort

Am Anfang war,……………..

Einleitung

Die Geburt

Die Cousinen

Der erste Sohn

Die erste Heimat

Der erste Umzug

Der Steinkönig oder Stenking

Neue Freunde

Schulwege

Die ersten Sommerferien

Von Spinnen bis zum Kaninchen

Die schönen Dinge im Leben?

Der erste Kontakt

Spielzeit!?!

Jahre im Sauerland

Im Schnee gefangen

Das Erbe

Die Entscheidung

Der nächste Umzug

Das Haus

Der Umbau

Schule und Lehrstelle

Der Schwur

Der Streit

Spielsucht

Die neue Arbeit

1988

Der neue Weg?

Das Hotel

Die erste neue Zeit

Der erste Rückschlag

Alte oder neue Liebe?

Die neue Idee

Das Ende

Gelsenkirchen

Wieder zur Schule

Das nächste Semester

Die erste Liebe?

Die Entscheidung

Der erste Kuss

Meine Mutter

Das Ausräumen

Das Leben danach

Zwischen-Kapitel

Raus aus Schwelm

Besuch aus Osnabrück

Kölner Mädsche

Der neue Beruf

Sind Freunde wirklich Freunde?

Innerlicher Rückblick

Rettung anderer Leben

Ein ganz neues Leben

Leben auf dem Land

Kleiner Rückblick, das Auto

Zurück nach Gelsenkirchen

Die Dart-Karriere

Verkuppeln

Verlorene Chance

Das „dreckige“ Angebot

Der neue Freundeskreis

Der letzte Kontakt

Die letzte Chance?

Web-Radio

Das andere Ufer

Meine Krankheiten

Zum Schluss

Impressum neobooks

Die Abrechnung

Die Abrechnung

oder

Ein verlorenes

Leben

Einmal nachgedacht

und dann kommt man

zur Erkenntnis

von dem eigenen Leben.

Written by Olli Roses

„Wem der Schuh passt,

der soll ihn sich anziehen!“

Namen sind geändert,

außer von den Menschen,

die verstorben sind,

oder die zu mir stehen.

Ortschaften darf ich nenne,

ist auch nicht so schlimm,

fühlte mich da etwas wohl!

Ich bedanke mich bei dem Zeichner/in.

© Olli Roses

Vorwort

Seite

6

Am Anfang war ……

Seite

8

Einleitung

Seite

10

Die Geburt

Seite

14

Die Cousinen

Seite

23

Der erste Sohn

Seite

25

Die erste Heimat

Seite

30

Der erste Umzug

Seite

32

Steinkönig oder Stenking

Seite

36

Neue Freunde

Seite

39

Schulwege

Seite

42

Die ersten Sommerferien

Seite

45

Spinnen oder Kaninchen

Seite

48

Schöne Dinge im Leben?

Seite

53

Der erste Kontakt

Seite

59

Spielzeit!?!

Seite

62

Jahre im Sauerland

Seite

66

Im Schnee gefangen

Seite

70

Das Erbe

Seite

73

Die Entscheidung

Seite

75

Der nächste Umzug

Seite

78

Das Haus

Seite

80

Der Umbau

Seite

83

Schule und Lehrstelle

Seite

88

Der Schwur

Seite

100

Der Streit

Seite

102

Spielsucht

Seite

106

Die neue Arbeit

Seite

114

1988

Seite

115

Der neue Weg

Seite

121

Das Hotel

Seite

122

Die erste neue Zeit

Seite

125

Der erste Rückschlag

Seite

129

Alte oder neue Liebe?

Seite

131

Die neue Idee

Seite

135

Das Ende

Seite

137

Gelsenkirchen

Seite

138

Wieder zur Schule

Seite

142

Das nächste Semester

Seite

145

Die erste Liebe?

Seite

147

Die Entscheidung

Seite

150

Der erste Kuss

Seite

152

Meine Mutter

Seite

162

Das Ausräumen

Seite

168

Das Leben danach

Seite

171

Zwischen Kapitel

Seite

186

Raus aus Schwelm

Seite

187

Besuch aus Osnabrück

Seite

193

Kölsche Mädsche

Seite

196

Der neue Beruf

Seite

201

Sind Freunde, Freunde?

Seite

212

Innerlicher Rückblick

Seite

215

Rettung anderer Leben

Seite

217

Ein ganz neues Leben

Seite

220

Leben auf dem Land

Seite

221

Kleiner Rückblick

Seite

225

Zurück in Gelsenkirchen

Seite

228

Die Dart-Karriere

Seite

233

Verkuppeln

Seite

235

Verlorene Chance

Seite

240

Das dreckige Angebot

Seite

242

Der neue Freundeskreis

Seite

244

Der letzte Kontakt

Seite

252

Die letzte Chance?

Seite

254

Web- Radio

Seite

263

Das andere Ufer

Seite

267

Meine Krankheiten

Seite

274

Zum Schluss

Seite

276

https://www.neobooks.com

Olli Roses

Vorwort

Eine nicht krisenfreie, aber über 30-jährige Freundschaft, verbindet mich mit Olli Roses. Nicht nur das ich sein ganzes Leben in und auswendig kenne, auch an seinen schriftstellerischen Werken, die er bereits in jungen Jahren begann, dufte ich Anteil nehmen. Die Bedeutung und Wichtigkeit aber, liegt oft ganz wo anders.

In Frankreich ist Berühmtheit kein Wert, der zum Leben gehört. Auch Action alla Amerika ist den Franzosen verpönt.

Der Franzose bezieht die Bedeutung einer Sache und die damit vorhandene Spannung aus den Kleinigkeiten des Lebens.

Deswegen finden wir in den französischen Medien die Kleinigkeiten des Alltags in ihrer großen Bedeutung dargestellt.

Zum Beispiel wie in dem Werk von Asta Lindgren, „Mio mein Mio“ einfache Lebensgeschichten das Rückgrat des Erfolges bilden.

So zum Beispiel auch in dem vorliegenden Werk.

„Olli Erbt ein Vermögen von seiner Tante, obwohl sie in Wahrheit nicht seine Tante war?

Wie er mit diesem Vermögen umgeht und was daraus wird, wie sich das ganze entwickelt, zeigt die Dramaturgie.

Dieses Werk ist nicht nur ein Lebenslauf und Biografie, sondern auch eine Abrechnung mit dem Schicksal ……………..

„Ralf Schöning“

Am Anfang war,……………..

Bei mir ist es nicht das Feuer und vielleicht könnte man es den Ur-Knall nennen. Zwar war er nicht so laut wie im Universum vor Millionen von Jahren, aber es war der eigene kleine Ur-Knall. Dieses Gefühl war ausschlaggebend für dieses Buch und sollte mich in den ganzen Seiten begleiten.

Am 25. Tag des Monats ist immer das Geld alle, ich habe nichts mehr zu rauchen, nichts mehr zu Trinken und auch der Kühlschrank ist leer.

Während andere verzweifeln, ihren Frust an andere Menschen auslassen, setze ich mich hin und schreibe. Das Schreiben befreit meine Seele, auch, wenn ich nicht an diese göttliche Seele glaube und doch erleichtert es mich.

Meistens schreibe ich wild drauf los, lese einige Tage später das Geschriebene und danach fange ich an, alles umzuschreiben. Lasse die Wörter auf mich wirken und spiele alles noch einmal im Kopf durch.

So auch bei diesem Buch, beim Schreiben habe ich mich gefragt, was möchtest du damit erreichen und warum machst du es? Wird es eine Aufarbeitung deines Lebens oder eine Abrechnung mit den Menschen, die dich begleitet haben?

Danach kommt man erst einmal in das Grübeln, womit fängt man solche biografisch belastenden Geschichten an und wie weit möchte man sich öffnen?

Jede Zeile, die ich nun schreibe und die ihr dann lesen könnt, offenbart und legt mein Leben für euch frei. Es kann peinlich werden, alte Schmerzen wieder in das „Hier und Jetzt“ zurückrufen und bei allen lasse ich euch dabei sein. Vielleicht verurteilt ihr mich auch oder könnt es nachvollziehen, warum das eine oder andere so geschehen ist? Vielleicht habt ihr dieselben oder ähnliche Situationen auch gehabt und könnt euch in diesem Buch verlieren. Im Grunde ist es mir egal, die wenigen guten Freunde kennen mich und wissen, so schlecht ist der Olli nicht. Sie kennen einige Hintergründe besser und ich kann nur hoffen, ihr könnt es am Ende der Seiten auch nachvollziehen.

Einleitung

Im Leben macht man viele Fehler und diese Fehler kommen aus den verschiedensten Hintergründen. Dabei muss man sie noch nicht einmal selbst gemacht haben und beruhen auf das eigene Umfeld. Ob es die Eltern waren, die Freunde oder Kollegen, diese Menschen um einen herum formen das eigene Leben.

Doch dann ist man plötzlich 58 Jahre alt, in der Jugend war alles noch so weit weg und im Nachhinein sind die Jahre verflogen wie nichts. Dann muss man sich eingestehen, dass man alt geworden ist. Das ist dann der Moment, wo man anfängt zu denken und sich in den Momenten des Lebens verliert. Die Geschichten und das Erlebte aus dem Leben kommen in dir hoch. Das ist echt hart, ich fange an, an mir zu zweifeln, meine Augen werden feucht bei einigen Gedanken und dann steigt wieder die Wut in einem hoch. Diese Wut vermischt sich mit Hass, Hass auf sich selbst, auf das Umfeld, auf die Menschen, die einen begleitet haben und das ist nicht nur die Familie.

Ich kann euch sagen, der Kopf fährt dann Karussell und man verliert sich in den alten Zeiten. Mit jeder Zeile kommen auch wieder neue Fragen auf, was hat man eigentlich über die Menschen gewusst, mit denen man gelebt hat und was wusste man eigentlich über die eigenen Eltern? Ich habe es verpasst im Leben diese Menschen zu fragen, nach ihrer Vergangenheit und vielleicht wären dadurch einige Fragen heute beantwortet. Nun ist es zu spät! Warum zu spät, darauf kommen wir später.

Das Leben ist gespickt mit Fehlern, falschen Entscheidungen, die man in diesem Leben getroffen hat und dieses Leben geht langsam zu Ende.

Dabei hat man nicht alle Fehler selbst gemacht, denn es gab eine Zeit, wo man jung war und einfach den Eltern gefolgt ist. Okay, man musste ihnen folgen und deren Entscheidungen einfach hinnehmen. Jetzt könnte man sagen, „das musste man doch nicht, man hätte sich doch wehren können.“

Nun mal ehrlich, geradeheraus bei diesem Satz, sprich es jetzt aus und schaue dir dein eigenes Leben an. Hättest du dich in jungen Jahren getraut, dich gegen die Entscheidungen deiner Eltern zu wenden? Gesagt, das möchte ich nicht? Vielleicht hat man es sogar gemacht, aber hätten sie die Ängste von Kindern ernst genommen und sich von ihren Entscheidungen abbringen lassen? Ich denke mal eher nicht und im Moment meine ich das Alter bis sieben Jahre. Die anderen Jahre kommen in diesem Buch später und wir sind noch bei der Einleitung.

Heute mit fast 59 Jahren bin ich zur Erleuchtung gekommen, dass ich mal „Nein“ hätte sagen müssen, dass ich meinen Kopf hätte durchsetzen müssen und dabei habe ich immer auf den guten Rat der Eltern gewartet.

Den habe ich leider nie bekommen, dabei waren meine Eltern echt spitze und heute fange ich an, darüber nachzudenken.

Aber war meine Kindheit und die meiner Brüder wirklich so spitze, so schön und so großartig?

Vor Jahren hätte ich diese Frage mit einem klaren „Ja“ beantwortet und wer etwas anderes behauptet hätte, wäre in echte Bedrängnis gekommen. Niemand hätte noch vor Jahren kritisch oder schlecht, über meine Familie reden dürfen und die, die es getan haben, haben den Zorn vom Olli gespürt. Da flogen auch mal die Fäuste und diese saßen bei diesem Thema sehr locker bei mir.

Mein Leben war echt eine Achterbahnfahrt, momentan befinde ich mich in dem letzten Looping, dann geht es noch einmal bergauf, die letzte Abfahrt, man stürzt in die Tiefe und dann wird der Wagen abgebremst, die Fahrt ist zu Ende!

Aber fangen wir mit dem wahren Leben an, wie alles begann und wo ich eigentlich herkomme …..

Die Geburt

Geboren wurde ich am 12. September 1964 und eigentlich sollte ich schon am 3. September das Licht der Welt erblicken. Das kuriose war dabei, die Schwester meiner Mutter war auch schwanger und meine Cousine sollte am 12ten kommen, kam aber am dritten September. Irgendwie haben wir nur das Datum getauscht und die Vorfreude bei meinen Eltern war groß.

Sie hatten schon einen Sohn, meinem Bruder Rolf der sieben Jahre älter war und sie wollten als nächstes ein Mädchen. Man sagt, das Mädchen sich immer Zeit lassen und dann war es doch ein Junge. Zum Glück war ich gesund, alle Gliedmaßen waren dran und so freute man sich trotzdem. So hat es mir meine Mutter im späteren Leben erzählt und vielleicht wäre auch ich lieber ein Mädchen gewesen. Dazu aber noch viel später mehr.

Ich wurde in eine klassische Familie geboren, mein Vater verdiente das Geld und meine Mutter kümmerte sich um den Haushalt, sowie um die Kinder. Sie kam aus Königsberg, das heutigem St. Petersburg und mein Vater kam aus Norddeutschland. Er ging damals in den goldenen Westen, um dort sein Glück zu suchen. Erst unter Tage und später auf dem Bau. Was als gelernter Schlosser etwas anderes war und was später noch zu einem Verhalten führen sollte, was ich nie mochte.

Bei meinem älteren Bruder war ich auch richtig willkommen, denn seine erste Frage war, „muss ich nun meine Schokolade mit ihm teilen?“

Hört man sowas Jahre später, baut es einen richtig auf und trotzdem haben wir uns gut verstanden.

Doch es geht immer noch weiter oder sollte ich sagen, es geht immer noch schlechter? Drei Jahre später wurde dann noch ein Kind geboren und es war wieder kein Mädchen.

Ich weiß nur eines, sie haben ihn auch geliebt und bei dieser Geburt wäre meine Mutter fast verstorben. Auf Anraten des Arztes sollte es dann auch der letzte Versuch sein eine Tochter zu bekommen und so blieben wir eine fünf Mann starke Familie. Doch ab jetzt mussten wir die Schokolade durch drei Teilen und mir machte es nichts aus, ich teilte immer gerne.

Die nächsten Jahre verliefen wie in vielen Familien, man feierte die Feste und Geburtstage. Alles schien super und harmonisch zu sein, es sei denn, mein Vater kam von einem Richtfest. Dann kam er betrunken nach Hause und verfiel in alte Gewohnheiten. Es gab dann oft Stress oder er setzte sich mit den frischen Heringen auf die Toilette.

Dann wurden die Fische aufgeschlitzt, das wurde uns Kindern auch gezeigt wie man Fische ausnahm und danach mussten wir sie auch essen. Für mich war es nur ekelhaft und nun weiß ich auch, warum ich kein Fisch mag.

Aber es waren auch schöne Zeiten, zu Ostern schlich sich mein Vater aus der Wohnung, die im dritten Stock war und versteckte die Eier im Hinterhof. Vom Fenster aus hat er uns beobachtet mit seiner Kamera und stolz hielten wir die bunten Eier in die Höhe.

Auch zu Weihnachten war er wie ausgewechselt, spielte mit uns auf dem Teppich und ich kann mich noch an den Bagger erinnern. So ein Bagger, der ersten den man mit einer Fernbedienung an einem Kabel bedienen konnte. Zwar war er dann auch immer gut angetrunken und dann hatte er die verrücktesten Ideen. So wurden dann die ganzen Nüsse ausgekippt und mit dem Bagger wurden sie alle wieder auf den Weihnachts-Teller befördert.

Das waren schon die schönen Zeiten in dem jungen Leben von dem Olli und ich möchte sie heute auch nicht vermissen.

Wir wohnten in einer 2,5 Zimmer Wohnung und bis heute fehlen mir Erinnerungen daran. Wo wir Kinder geschlafen haben, wo hatten unsere Eltern ihren Sex und wie sah die Wohnung aus. Von einem Bild weiß ich noch, in dem Bad waren rot-weiße Fliesen, das Wohnzimmer hatte einen grauen Teppich und dann ist auch schon Schluss.

Okay, im Hinterhof war eine große Wiese zum Wäsche aufhängen, zwei Garagen und ein Sandkasten. Ging man über die Straße war da die Eisdiele und daneben war der große Park. In diesem befand sich auch mein Kindergarten und ging man links raus, war da dieser Kiosk.

Zu diesem bin ich auch schon mit sechs Jahren selbst hingegangen und der Besitzer war ein netter Opa. Selbst wenn man nur einen Groschen hatte, bekam man dort Süßigkeiten für drei Groschen.

Am schlimmsten fand ich immer, wenn wir von Welper nach Hattingen zu Opa und unserer Stief-Oma fuhren. Zu einem war dann auch Onkel Dieter mit seinen Kindern da, ergo mit meinen Cousins. In der Wohnung mussten wir still auf der Couch sitzen, durften kein Kissen knittern und Oma Wanda war da sehr streng. Rumlaufen und spielen war in der Wohnung verboten. Schlimmer war, die Männer waren alle am Rauchen und am Trinken. Irgendwann gab es dann immer ärger und wir saßen dann als Kinder nur verstört auf dieser Couch.

Das schöne im Sommer war die große Wiese hinter dem Haus und der kleine Spielplatz. Da konnten wir sechs Kinder rumtollen und unser Spiel wurde nur durch eines unterbrochen. Das war, wenn die Erwachsenen uns zu dem Kiosk schickten, der gegenüber vom Spielplatz war und wir Zigaretten oder Bier holen mussten. Zu meiner Kindheit war das noch möglich, aber Opa gab uns immer noch extra Geld mit für ein Eis.

Auch, wenn ich meinen Vater geliebt habe, sowas hätte er nicht mit meinen Kindern, die ich nie hatte machen dürfen. Das hätte Ärger gegeben und dazu stehe ich heute noch.

Zum Abschluss jetzt noch was zu meinem Opa und das ist nicht nett. Meine richtige Oma von Mutters Seite ist an MS oder Blutkrebs gestorben. Ich weiß es nicht, weil meine Mutter nie darüber gesprochen hatte und später gab es dann die „böse Hexe Wanda.“

Mein Opa hieß übrigens Alfred und zu der Serie, „Ekel Alfred“ macht er dieser Serie oder Filme alle Ehren. Er war ein Ekelpaket zu uns Enkel und dazu noch ein Säufer hoch drei.

Zweimal kam er in das Krankenhaus, weil sich in seinem Körper Wasser angesammelt hatte und schon bei dem ersten Mal wäre er Fast abgetreten. Leider tat er es nicht und an seinem Krankenbett versprach er seiner Tochter, seine einzige die vor Ort war und dazu meine Mutter, alles wird sich ändern.

Nichts änderte sich nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus und sein erster Weg führte ihn gleich wieder in die Stammkneipe. Meine Mutter war echt verärgert darüber, weil er so weiter machte wie vorher und da wurde auch der Kontakt gekappt.

Was mich heute noch wundert, während der Zeit wurde mein Lieblingsonkel mit einer neuen Frau wieder Papa. Zwei süße Mädchen brachte sie zur Welt und einige Jahre später sollte ich sie auch kennenlernen. Dazu aber später mehr.

Doch es gab noch etwas, was mich heute wundert! Es war zwischen den beiden Krankenhausaufenthalten von ihm und da änderte er seine Einstellung zu den Enkelinnen. Wir Jungs waren weiter hin zu gehorsam verpflichtet und die beiden kleinen Kröten durften alles.

Sie durften auf der Couch toben, das Wohnzimmer zu einem Schlachtfeld machen und er lächelte nur.

Ein Satz brennt sich heute noch in mein Gehirn, „wollt ihr heute bei Opa schlafen,“ und ich möchte ihm nichts unterstellen. Doch es kommt einem schon etwas komisch vor.

Da waren wir schon in Norddeutschland, als sie älter wurden und es gab nur noch gelegentliche Besuche in NRW.

Das zweite Mal als er wegen Wasser in das Krankenhaus kam, interessierte es meine Mutter nicht mehr. Sie war auch nicht bereit über 300 Kilometer zu ihm zu fahren und Tage später trugen sie ihn mit den Füßen zuerst aus diesem Krankenhaus. Danach schlief der Kontakt auch etwas ein und wir machten unser Ding da in Norddeutschland.

Die Cousinen

Bevor ich aber die beiden vergessen und wir später in der Zeit zurück gehen, schreibe ich es jetzt.

Der jüngste Bruder von meiner Mutter und unser Onkel kam zu besuch. Er war damals auf eine richtig hübsche Frau reingefallen und ihre Gene übertrugen sich auch seine Kinder.

Ihre Namen habe ich schon lange vergessen. Ich weiß nur, ich war 15 und die beiden so zwei Jahre jünger. Dazu waren sie echt schöne Mädchen und manchen neuen Freunde musste ich bremsen. Das fanden die beiden nicht so gut, sie waren wie ihre Mutter und die hatte damals meinem Onkel echt ausgeblutet. Dazu waren sie ihrer Reize bewusst und spielten sie immer aus.

Heute denke ich mir, wie kann man mit 12 oder 13 Jahren seinen Körper so einsetzen?

Eine Liebschaft mit der Cousine ist nicht verboten. Als Jungmann habe ich mich um sie gekümmert und sie waren echt abgebrüht. Ich sah sie nur als Familie und sie mussten mit meiner Ablehnung leben.

Mit diesem Besuch sah ich sie auch zum letzten Mal. Danach trennte sich mein Onkel von dieser Frau und alles verlief sich im Sand.

Mit den Gedanken an die beiden, vielleicht wäre ich da zum ersten Stick gekommen und würde heute noch dafür bezahlen?

Aber springen wir mal wieder einige Jahre zurück und machen weiter in der Geschichte.

Der Norden kommt später wieder!

Der erste Sohn

Gehen wir mal zu dem ersten Sohn meiner Eltern zurück und deren Leben. Rolf hatte echt kein leichtes Leben und das habe ich auch erst viele Jahre später von meiner Mutter erfahren.

Was Sie mir aber nicht erzählt hat, warum sie eigentlich meinen Vater geheiratet hatte.

Jetzt muss ich wieder anfangen zu vermuten. Ich könnte aber auch anfangen zu rechnen und das gefällt mir gar nicht.

Meine Eltern haben am 27. Juli 1957 geheiratet und mein Bruder kam am 30.01.1958 zur Welt. Das sind gerade mal sechs Monate nach der Hochzeit und heute stellt sich mir eine Frage. Mussten meine Eltern damals heiraten, weil Rolf unterwegs war und die alten Zeiten würden, wo dieses üblich war, darauf hinweisen.

In diesem Moment, wo ich diese Zeilen schreibe, schnürt es mir den Hals zu und mein Kopf fährt wieder Karussell.

Keiner von beiden hat es mir erzählt, dabei ist es doch eine schöne Geschichte, die man seinen Kindern weitergibt und ich frage mich, was haben sie von uns Kindern gehalten? Das schmerzt echt und meine Galle meldet sich.

Was ich weiß, sie haben sich auf einem Karnevalfest in der nahen Gaststätte kennen gelernt und schon wieder muss ich rechnen. Nach dem Fest, wo immer viel Alkohol fliest, geht man zusammen nach Hause und was dann passiert, kennen wir alle. Damals war Karneval im März, sie hat mein Vater da getroffen, musste im Juli heiraten und im Januar kam Rolf zur Welt?

Dabei dachte ich immer, es kann auch noch so sein, dass sie aus Liebe geheiratet haben und ich kann keinen mehr fragen. Ich bin gerade in einer Zwickmühle und verarbeite gerade die letzte Zeit mit meiner Mutter.

Sie hat mir damals erzählt das Rolf es nicht leicht hatte und das würde zu einer Zwangsheirat passen. Er hat in seinen ersten sieben Lebensjahren oft Gewalt erfahren und die soll wohl oft von meinem Vater ausgegangen sein.

Ich sagte schon, auf dem Bau wurde damals viel getrunken und dann muss man(n) zu der ungeliebten Frau nach Hause.

Ich wünsche es mir, dass es nicht der Grund war für die Misshandlung an Rolf und es einfach nur Unwissenheit war von meinen Eltern.

Was für das Letztere spricht, ist auch wieder eine Aussage von meiner Mutter und das auf ihrem Sterbebett. „Ach mein Langer, bei Rolf haben wir so viel falsch gemacht und bei dir, sowie bei Joel sollte alles besser werden.“ Aber wie soll ich ihr heute glauben, ohne Sie fragen zu können, weil sie hat mich dann allein gelassen.

Die nächste Erfahrung, an die ich mich erinnere, war wieder einmal zu Karneval. Darüber haben wir in ihren letzten Tagen auch gesprochen.

Wie alt ich gewesen bin, weiß ich nicht mehr, aber ich weiß das Joel schon auf der Welt war und so musste ich schon mindestens drei Jahre gewesen sein. Somit war Rolf mindesten 10 Jahre alt und sollte auf uns aufpassen. Dazu sollte es nicht das letzte Jahr gewesen sein und das ging so bis zu meinem siebten Lebensjahr.

Eines weiß ich, weil Rolf es mir mal erzählt hat und er wusste nur nicht mehr wie alt wir waren.

Unsere Eltern waren bei der Karnevalsfeier in deren Stammkneipe.

Es war etwas zu Hause vorgefallen, fragt mich nicht, ob es Fieber war und wer es hatte. Aber er machte sich auf den Weg zu dieser Gaststätte, in seinem Schlafanzug und ohne Schuhe. So stand er plötzlich in der Menge von angetrunkenen Erwachsenen und heulte vor sich hin. Dieser Abend war dann für meine Eltern gelaufen und man ging zusammen nach Hause.

Dazu hatte Rolf mich immer an der Backe und musste mich immer mitnehmen. Ob es zu seinem besten Freund damals war, die immer gerne mit Cowboys und deren Stadt gespielt haben. Das waren die kleinen Figuren aus Plastik und sie hatten sich eine ganze Cowboystadt aus Schuhkartons gebastelt und jetzt war so ein kleiner Godzilla dabei. Doch sein Freund hatte damals die richtige Lösung, er schenkte mir einen größeren Cowboy mit einem roten Pferd und damit habe ich mich dann beschäftigt. Diesen hatte ich noch viele Jahre und ich weiß echt nicht wie lange, oder bei welchem Umzug im erwachsenen Alter er verloren gegangen ist.

Die erste Heimat

Ist es eigentlich vom Vorteil der mittlere Sohn zu sein und ich weiß nicht, was für Erfahrungen ihr damit gemacht habt. Was mit meinem älteren Bruder geschehen ist, habt ihr gelesen und der jüngere wurde vergöttert. Ich habe mich immer wie in dem Niemandsland gefühlt, nach dem Motto er ist nun mal da und das passt schon. Dabei sollte meine Stellung in der Familie noch andere und ich möchte sogar sagen, wichtige Positionen einnehmen.

In den ersten Jahren besuchte ich ab dem dritten Lebensjahr den Kindergarten drüben im Park und sollte auch erst mit sieben Jahren eingeschult werden. Das lag an meinem Geburtstag, ich war fünf in den einem Jahr und damit wohl zu jung. Einen Monat später wurde ich sechs, aber das war egal und so musste ich noch ein Jahr warten.

Stolz stand ich dann mit meiner Schultüte vor dem Eingang der Schule und ich habe wieder kaum Erinnerungen daran. Wieder kenne ich diesen Lebensabschnitt nur von Bildern und aus Erzählungen.

Egal wie ich mich anstrenge, ich kann mich an die paar Wochen in dieser Schule nicht erinnern. Wie sah der Klassenraum aus und wer waren meine Lehrer/innen.

Ich habe da kein Plan, was bis zum nächsten Ostern geschehen ist, und dann sind wir umgezogen.

Der erste Umzug