Die Dirigentin II - Martin Amadeus Weber - E-Book

Die Dirigentin II E-Book

Martin Amadeus Weber

0,0
1,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Dirigentin Teil II Das Auf und Ab der Ereignisse geht weiter. Nachdem Alex als Dirigentin mit dem Tschaikowski Konzert großen Erfolg hatte, schlägt das Böse wieder heftig zu. Rainer gelingt es, die Schwester von Alex und ihren Ehemann in seine Gewalt zu bringen, bevor er im letzten Moment gestoppt werden kann. Wieder gelingt ihm die Flucht. Er scheint mit dem Teufel im Bunde zu sein. Alex und Claudia entdecken ihre Liebe zum Blues und feiern auch dort große Erfolge. Aber Rainer lässt nicht locker. Das geheimnisvolle Band führt die beiden Pole immer wieder zusammen. Weitere Überfälle durch Rainer folgen. Auf der Jagd nach dem Mörder Rainer wird die Polizei durch Karina, einem begabten Medium, unterstützt. Nach langer Jagd kann Rainer endlich gestellt werden und er scheint in einer Explosion gestorben zu sein. Aber ist er wirklich tot oder war es wieder nur ein Bluff? Wie ein riesiger Zeiger schwingt das Schicksalspendel weiterhin hin und her. Aber wird es auch langsamer? Die Spuren sind verworren und verschwommen. Wo ist Rainer? Die Kinder der Musikerinnen sollen nun das Erbe der Eltern übernehmen. Die Musikerfamilie geht in eine neue Generation, was auch Rainer nicht verhindern konnte. Das musikalische und mentale Vermögen hat sich vererbt. Auch die nächste Musikergeneration hat fast magische Fähigkeiten und feiert große Erfolge. Plötzlich aber taucht unverhofft Rainers Sohn auf. Was nun? Geht das Ganze wieder von vorne los? Beginnt das Pendel wieder zu schwingen?

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhaltsverzeichnis

Erneute Entführung

Neuried im Keller des Hauses

München Hotel. Am Morgen danach

Im Krankenhaus

Wagnerhof zur gleichen Zeit, erste Märzwoche 2017

Mitte April München

Berlin Hauptprobe April 2017

April Sonntag Konzert Berlin

Hamburg Elmsbüttel

April Wagnerhof

Mai Hamburg

August 2017, Wagnerhof

Hamburg, August

Wien, September

September Mittenwald Pressekonferenz

13. September Hamburg

Sonntag Oktober Wagnerhof

Montag, 9. Oktober, Hamburg

Samstag, 14. Oktober Hochzeit in Hinterbach

23. Oktober München

Samstag früh, 4. Oktober

Sonntagvormittag im Hotel

Überfall Hamburg

Eine Woche später, 13. November

November Hamburg

6 Monate später, Sonntag, 10. Juni.

München im Hotel neben der Konzerthalle

Oktober 2016, Wagnerhof. Jetzt erst recht

Samstag 24. Dezember 2016 Weihnachten

20. 02. 2017 Klinik Mittenwald, Geburt der Kinder

Bremen Februar 2017

01.März 2017, Aschermittwoch, Wagnerhof

Wagnerhof März 2017 Karina

Karina empfängt erste Bilder

Samstag, 10. März 2017. Knapp verfehlt

Mai 2017 Spätnachmittag Konzerthalle München

Das Quartett

September 2017 Uniklinik München

München Kommissariat Schlegel Soko 1

Oktober 2017 Wagnerhof

November Mittenwald Zentrum

Dezember 2017 vier Wochen später.

Weihnachten 2017

Februar 2018 München

Februar 2018, Hinterbach

20 Jahre später 20. Februar 2038

Juni 2038 Hinterbach

Junge Liebe

Herbst 2038 München

Sonntagabend 20 Uhr, großes Studio im bayrischen Rundfunk

Dienstag, September 2038

November Musikhalle München.

Sonntag, 1. Januar 2039 Wagnerhof

Montag, 1. Januar 2040 Wagnerhof

4 Monate später, April 2040 München

Samstag 26. Mai 2040 Wagnerhof.

Sonntag, 3. Juni 2040 Geburtstag und Verlobung.

Allein

Sonntag, 10. Juni 2035 Geburtstag der ‚Drillinge'

Freitag, 15. Juni 2040 55. Geburtstag von Alex.

Impressum

Vorwort

Als ich die Idee zu diesem Buch hatte, war mir überhaupt nicht klar, wo es am Ende hinführen würde. Wie bei allen Büchern vorher habe ich es einfach sich entwickeln lassen und es niedergeschrieben wie es kam. Alexandra, die Hauptperson der Geschichte entstand aus einem Traum und wuchs in meiner Fantasie immer weiter. Es handelt sich um eine frei erfundene Geschichte, die keinerlei Anspruch auf Stimmigkeit erhebt und teilweise auch in das Fantasieland und Paraphysische abgleitet. Die Personen dieses Romans sind frei erfunden, eventuelle Ähnlichkeiten mit realen Menschen sind Zufall und nicht beabsichtigt. Viele der Handlungsorte sind ebenfalls erfunden manche existieren, und wurden in den Ablauf eingebunden, die dort geschehende Handlung aber ist wieder von mir erdacht und hat sich so nie ereignet. Da ich kein Musiker bin kann sich auch der eine oder andere musikalische Fehler eingeschlichen haben, aber da das für das Geschehen keine Rolle spielt, möge man mir eventuelle Fehler verzeihen. Diese Buch dient rein und ausschließlich zur Unterhaltung und erhebt keinen Anspruch auf besondere literarische Finessen oder besondere Tiefen. Wer sich besondere philosophische oder sonstige geistige Erkenntnisse erhofft hat hier das falsche Buch.

Der Autor

Inhalt Teil I

Alexandra dirigiert als Abschlussprüfung in München Beethovens dritte Sinfonie und ihre Fähigkeiten als Dirigentin entfalten sich, es wird ein toller Erfolg. Claudia Hammer, die Freundin und stellvertretende Konzertmeisterin des Orchesters lässt sich mitziehen und brilliert ebenfalls. Die Kariere der beiden Frauen startet aber Rainer, der Freund von Alexandra, wird vor Neid verzehrt. Er ist ebenfalls Musiker, kann aber den beiden Frauen und auch Hartmut König, dem Freund von Claudia musikalisch nicht das Wasser reichen. Rainer ist aber anderer Meinung und beschuldigt Alexandra, dass sie ihn nicht unterstützt und fördert. Langsam wandelt sich sein Neid in Hass und er beginnt Alexandra zu misshandeln bis diese sich ihrer Freundin anvertraut. Mit Hartmuts Hilfe wird Rainer aus der gemeinsamen Wohnung verwiesen. Rainer kehrt hasszerfressen nach Hamburg zu seinem ungeliebten Vater zurück und wird im Laufe der Zeit Mitglied der Hamburger Unterwelt. Durch Rainers Schuld wird Hartmut in Österreich getötet. Eigentlich sollten ihm nur die Finger der linken Hand abgeschlagen werden, damit er nicht mehr spielen kann. Damit wollte er Claudia und über diese auch Alexandra treffen. Sein Wunsch, Alexandra zu missbrauchen und zu quälen wird immer stärker. Wenn er Alexandra nicht bekommt, dann würde er eben Claudia, die Freundin nehmen und ihr Schlimmes antun, nur um Alexandra zu verwunden und ihr Schmerzen zuzufügen. Alexandra muss ihre Karriere beenden, da ihr Vater schwer erkrankt ist und zu allem Unglück Ihr Bruder mit dem neuen Traktor verunglückte und seither querschnittsgelähmt im Rollstuhl sitzt. Jahre vergehen, Alexandra hat sich mit ihrem Schicksal abgefunden. Da wird sie von Claudia gebeten, Ihr Orchester, das ISO, das International Symphonik Orchestra, zu dirigieren da dessen Dirigent schwer erkrankt war. Nach, einigem Zögern stimmt sie zu. Franz, ihr Jugendfreund und inzwischen auch richtiger Gefährte unterstützt sie dabei. Es wird ein triumphaler Erfolg. Sie startet eine zweite, steile, internationale Karriere. Alexandra Wagner hat die Fähigkeit, Musik in ihren Gedanken zu hören und den Willen der Komponisten zu fühlen. Dazu kommt die Fähigkeit mit Hilfe ihrer mentalen Aura das Orchester zu steuern. Sie fühlt jeden einzelnen Musiker und übermittelt ihm ihren Willen. So formt sie aus den Musikern ein einziges Instrument. Sie braucht keine Noten, sie fühlt die Musik in sich. Claudia, ihre Seelenschwester hat inzwischen ihre Liebe zu Maximilian, dem gelähmten Bruder von Alexandra entdeckt. Der war ihr aus Angst vor einer Ablehnung aus dem Weg gegangen und hatte die Umgebung glauben lassen, dass er Alkoholiker wäre, was aber nicht stimmte. Mit ihrer Hilfe gelingt es ihm, seine Behinderung zu überwinden und er wird jetzt zusammen mit Franz der Manager der beiden Musikerinnen. Claudia, die Seelenschwester hat ebenfalls eine mentale Bindung zu Alexandra und sie verstehen sich blind. So eilen sie von Erfolg zu Erfolg und ihre Musik wird immer besser. Wutbebend reagiert Rainer und es gelingt ihm, Claudia zu entführen und zu misshandeln, bevor sie gerettet werden kann. Ab jetzt geht es hin und her. Die beiden Frauen feiern immer größere Erfolge und Rainer geifert immer mehr vor Wut, sein Hass steigert sich ins Unermessliche. Er hat schon mehrere Morde begangen und auch seinen verhassten Vater getötet. In seinen Augen sind aber die beiden Frauen schuld, die ihn zu diesen Taten treiben. Seine geistige Verwirrung verstärkt sich und im gleichen Zug wird er zunehmend gefährlicher. Musikalischer Triumph und grässliche Überfälle mit schweren Misshandlungen wechseln sich immer rascher ab. Auch die Securities, die sie jetzt rund um die Uhr beschützen, können nicht alle Übergriffe verhindern, die Polizei ist ratlos. Rainer scheint mit dem Teufel im Bunde zu sein und entwischt nach jedem Überfall. Durch ganz Westeuropa reist das Orchester, von Rainer verfolgt. Die Überfälle summieren sich. Polizei und Öffentlichkeit nehmen regen Anteil, wobei die Polizeikräfte von der Öffentlichkeit harsche Kritik einstecken müssen. Die Behörden sind einfach zu langsam und zu träge. Wieder in München, wähnen sie sich in Sicherheit. Rainer ist nach dem letzten Überfall in Schweden nach Russland geflüchtet, aber dann erfahren sie, dass er schon wieder auf dem Weg nach München ist und verstärken verzweifelt ihre Sicherheitsvorkehrungen.

Erneute Entführung

Gedankenverloren stand Andi, einer der Bodyguards am Fenster und sah Franz und Sonja unten auf der Straße in ein Taxi steigen. Andi, Monika, Selma, Mario und Inka waren alles Security Mitarbeiter der StarSecurity, einer Münchner Firma die den Schutz der beiden Paare und der anderen Familienmitglieder übernommen hatte. Alexandra Wagner, die berühmte Dirigentin und Claudia Hammer, die fast ebenso berühmte Konzertmeisterin waren zusammen mit ihren Männern Franz und Max extrem gefährdet, da sie von einem Wahnsinnigen verfolgt und attackiert wurden. Auch Sonja, die Schwester der Dirigentin und ihr Gefährte Karl gehörten zu den Personen, die geschützt werden mussten. „Verdammt, wo sind denn Mario und Inka? Die sollten doch bei ihnen sein“, fluchte Andi laut vor sich hin. Dann sah er wie ein Unbekannter die Fahrertür aufriss, etwas in den Wagen warf und kurz wartete. Nach einiger Zeit drückte der Unbekannte den Fahrer auf die Seite, stieg ein und fuhr mit dem Wagen weg. Das ist eine Entführung. Verdammt, ich muss sofort Alarm schlagen, dachte Andi erschrocken. Er rannte hinaus und schrie Alex und Claudia, die eben aus dem Aufzug traten zu. „Sonja und Franz sind gerade entführt worden, schnell informiert die Polizei, wir müssen das Taxi finden.“ Alex taumelte vor Schreck, dann eilte sie in ihre Suite und rief Kommissarin Schlegel von der Münchner Kriminalpolizei an, die zum Glück in ihrem Büro war und sich sofort auf den Weg ins Hotel machte. Eine Stunde später waren sie alle in der Suite versammelt. Mario berichtete nochmal, was er beobachtet hatte und die Kommissarin stimmte ihm zu. „Es sieht ganz nach einer Entführung aus. Vermutlich hat der fremde Mann etwas ins Auto geworfen, das die Insassen betäubt hat. Ich vermute eine Gaskapsel oder ähnliches. Sie konnten ihn nicht erkennen?“ Mario schüttelte den Kopf. „Er trug einen breitkrempigen Hut, von oben konnte ich sein Gesicht nicht erkennen, aber es war den Bewegungen nach, eindeutig ein Mann. Das Taxi war ein schwarzer Touran, ziemlich neu.“ Die Kommissarin nickte und gab ihren beiden Begleitern Anweisungen. Ernst Seidel, ihr Partner und auch Lebensgefährte übernahm sofort die Koordination und seine Anweisungen prasselten nur so ins Mikrofon seines Funkgerätes. Monika Schlegel, die Kommissarin saß jetzt mit Alex, Mario und Andi am Tisch. „Mario, wieso bist du eigentlich hier? Warum bist du nicht bei Franz? Auch Inka sehe ich hier. Sie sollte doch bei Sonja sein.“ Alex schrie ihre Fragen fast heraus. Mario meinte betrete: „Franz hat uns gesagt, wir sollen hier bei euch bleiben. Ihr wärt am meisten gefährdet. Sie seien schließlich zu zweit und kaum an der Öffentlichkeit.“ Er sah verlegen zu Boden, ihm war klar, dass sie falsch gehandelt hatten. Inka stand niedergeschlagen neben ihm und hatte Tränen in den Augen. „Ich wollte ja mit, aber Franz hat zu mir gesagt, dass ich auf dich aufpassen soll, ihm würde schon nichts passieren.“ Alex stand auf und nahm die Niedergeschlagene tröstend in den Arm. „Es hilft jetzt alles nichts, wir müssen die beiden so schnell wie möglich finden.“ Den ganzen restlichen Tag saßen sie wie auf Kohlen. Am späten Nachmittag wurde das Taxi mit dem toten Fahrer am Rand von München in einem Waldgebiet gefunden. Von den Entführten gab es jedoch keine Spur. Alex tigerte wie ein Raubtier ruhelos durch die Suite. Rainer, du Schwein, wo bist du. Was machst du mit meinem Franz. Warum bist du so? Was habe ich dir denn nur getan? Wenn er Franz oder Sonja ein Leid antut, dann raste ich aus. Dann engagiere ich einen Killer und lasse ihn umbringen und zwar so, dass er leiden muss. Alex war über sich selbst entsetzt, aber ihre Wut und ihr Zorn überwog. Wir müssen sie so schnell wie möglich finden, bevor er sie zu sehr quälen kann. Hoffentlich hat er nicht schon angefangen. Diesem Dreckskerl traue ich alles zu. Bei dem Gedanken an Franz und Sonja, die sich in den Händen dieses Monsters befanden, wurde es ihr ganz übel und sie zog weiter ihre Kreise. Claudia saß mit Max auf der Sitzgruppe und schauten ihr hilflos zu. Karl war ebenfalls da. Auch er wirkte niedergeschlagen und in voller Sorge um seine Sonja. Das Essen, das ein Hotelbediensteter gebracht hatte, stand unberührt in der Ecke. Niemand hatte Hunger oder hätte etwas hinuntergebracht.

Neuried im Keller des Hauses

Langsam wachte Franz aus der tiefen Ohnmacht auf und sah sich um. Er befand sich offenbar in einem Kellerraum und war an einen Balken gefesselt. Dann kam Rainer in sein Gesichtsfeld und sah ihn triumphierend an. „Na habe ich dich endlich, du Drecksau.“ Mit aller Gewalt schlug er ihm ins Gesicht und in den Unterleib. „Dir werde ich es jetzt so richtig besorgen. Wenn ich mit dir fertig bin, kann deine Schlampe nichts mehr mit dir anfangen, das garantiere ich dir.“ Weitere Schläge folgten und Franz wurde wieder ohnmächtig. Zuvor hatte er aber Sonja bemerkt, die vollkommen nackt, auf eine Werkbank gefesselt, dalag. Als er wieder zu Bewusstsein kam, hörte er Sonja entsetzt schreien. Rainer hatte sie auf den Bauch gedreht und misshandelte sie offenbar, denn sie schrie immer wieder gellend auf. Was genau er ihr antat, konnte er nicht sehen, sein Kopf war fixiert. „Du verdammtes Schwein, lass das Mädchen in Ruhe“, schrie Franz. Rainer kam in sein Gesichtsfeld und grinste ihn an. Franz schloss entsetzt die Augen und verfluchte seine Hilflosigkeit. Rainer war wieder verschwunden und er hörte nur Sonja, die vor Schmerzen schrie und wimmerte. Stunden vergingen, draußen war es bereits dunkel, wie er an den mit Vorhängen zugehängten Kellerfenstern sehen konnte. Dann polterten Schritte die Treppe herab und Rainer kam herein. Er schlug Franz wieder brutal in den Unterleib. Franz bemerkte, dass Rainer total besoffen war und daher unzurechnungsfähig. Mit Entsetzen beobachtete er, wie Rainer zu Sonja ging und die schreiende Sonja anscheinend wüst missbrauchte. Sonja schrie furchtbar, aber das schien ihm zu gefallen und nach einiger Zeit stöhnte er auf. Dann ging er wortlos wieder aus dem Raum. Sonja weinte still vor sich hin. Franz bebte vor ohnmächtiger Wut und versuchte Sonja zu trösten, was allerdings wenig Erfolg hatte, sie wimmerte nur leise weiter vor sich hin. Die ganze Nacht blieb Rainer verschwunden. Wahrscheinlich schläft er seinen Rausch aus. Ich befürchte, danach wird er uns weiter quälen. Sonja hatte anscheinend den Kopf gedreht und sah ihn weinend an. Franz versuchte wieder mit ihr zu sprechen, aber sie weinte nur und wimmerte leise vor Schmerzen. Draußen war es inzwischen wieder hell und Franz lauschte bang auf jedes Geräusch, dass das Schwein ankündigen würde. Hoffentlich war er so besoffen, dass es noch einige Zeit dauerte. Ihm war eingefallen, dass er ja auch einen GPS Sender implantiert hatte. Hoffentlich funktionierte der noch und Max erinnerte sich daran. Damit könnte er ihn vielleicht finden. So sehr Franz darum betete, aber er wurde anscheinend nicht erhört, denn er hörte schwere Schritte auf der Kellertreppe, dann erschien Rainer mit blutunterlaufen Augen, er musste die halbe Nacht gesoffen haben.

München Hotel. Am Morgen danach

Mit rotgeweinten Augen saß Alex da. Sie war blass wie ein Leintuch, denn sie hatte die ganze Nacht kein Auge zugetan. Claudia versuchte vergeblich, ihr zu zureden, dass sie wenigstens eine Kleinigkeit frühstücken sollte, aber Alex hatte keinen Hunger. Sie brachte jetzt beim besten Willen nichts hinunter. Es klopfte und die Kommissarin kam herein und begrüßte die beiden. „Leider nichts Neues, wir haben alle Möglichkeiten abgeklappert, sie sind wie vom Erdboden verschwunden.“ Karl kam jetzt auch herein und richtete sofort sein Augenmerk auf Monika Schlegel, aber sie schüttelte nur verlegen ihren Kopf. Mitten in ihr hoffnungsloses, Vorsichhinstarren platzte Max mit Getöse herein und schrie: „Ich habe ihn, ich weiß wo er ist. Gut das Sie da sind, Frau Kommissarin. Alarmieren Sie sofort ihre Leute. Sie sind im südlichen München, schnell, wer weiß was er ihnen gerade antut.“ „Warum kommst du erst jetzt damit an?“ schrie Alex ihren Bruder an. „Verdammt nochmal, wir hätten sie schon gestern finden können.“ Sie ging mit den Fäusten wütend auf ihren Bruder los. Der wehrte sie ab und schrie zurück. „Eben nicht, das Programm war abgestürzt und ich habe die ganze Nacht daran gearbeitet. Auch jetzt ging es nur für wenige Minuten, aber die haben gereicht, um den momentanen Standort festzustellen. Jetzt hör auf, hier herum zu schreien. Du hast Recht, wir müssen uns beeilen“, schrie er seine Schwester zornig an. Während dieses Dialogs waren sie bereits bis in die Tiefgarage gelangt und rannten zu ihren Autos. Max stieg mit der Kommissarin in ihren Dienstwagen und sie rasten mit Blaulicht los. „Die Adresse ist in Neuried Langstrasse 12, sofern meine Messung stimmt.“ Trotz Blaulicht ging es nur schleppend voran. Endlich bogen sie in die Langstrasse ein und sahen den Einsatzwagen des SEK bereits vor dem Haus stehen. Die Kommissarin rief im Aussteigen: „Zugriff“ und die Männer des SEK stürmten los.

Vor einer Stunde.

Entsetzt starrte Franz Rainer an. Er hatte gehofft, dass Rainer sich Zeit lassen würde. Jetzt war er da, total verkatert und in extrem schlechter Laune. Zuerst kam er zu ihm und schlug ihm brutal, so stark er konnte, ins Gesicht, dann in den Magen und zuletzt mit aller Kraft in die Genitalien. Ein fürchterlicher Schmerz durchtobte Franz und übelschmeckende Galle füllte seinen Mund. Irre Schmerzen peinigten ihn und er hörte Sonjas Schreie nur aus weiter Ferne. Dann klärte sich sein Blick etwas. Rainer hatte Sonja liegend festgebunden und prügelte auf sie ein. „Los, bitte mich, dass ich’s dir richtig besorge. Mach die Beine auseinander, du willst es doch.“ Verzweifelt wehrte sich Sonja und versuchte ihre Beine fest zusammen zu pressen. Mit einem wütenden Schrei prügelt er wieder auf sie ein, dann fuhr er herum. „Gut, wenn du nicht willst, dann so.“ Mit ein paar Schritten war er wieder bei Franz und presste ihm brutal die Hoden zusammen. Franz erstickte fast an der restlichen Galle in seinem Mund. Er konnte nur noch gurgeln. Rainer nahm einen weitere Kabelbinder und schlang ihn um seine Handgelenke. Er zog so fest an, dass Franz wieder laut schrie, sein ganzer Unterleib war ein einziges Feuer. Vor Schmerz rannen die Tränen über sein Gesicht. Dann plötzlich explodierten die Schmerzen in seinem rechten Arm. Sonja schrie entsetzt gellend auf und wendete den Kopf weg. Mit einem triumphierenden Grinsen hielt er Franz die blutige, abgeschlagene Hand vors Gesicht. „Na du Arschloch. Du wirst dir nie mehr einen runterholen und dabei an deine Schlampe denken.“ Verständnislos betrachtete Franz die blutige Hand. Dann überschwemmte ihn die Erkenntnis, dass es seine Hand war. Der Mistkerl hatte ihm die Hand abgeschlagen. Mit einem verzweifelten Röcheln schaute er nach rechts und entdeckte den blutigen Stumpf. Dann wurde es schwarz vor seinen Augen. Rainer fuhr zu Sonja herum. „Wenn du nicht augenblicklich gehorchst, schlage ich ihm auch die andere Hand ab.“ Mit dem blutigen Beil in der Hand ging er auf sie zu. Sie spreizte ängstlich und bereitwillig ihre Schenkel. Im gleichen Augenblick fiel sein Blick auf das verhangene Fenster und er hörte oben ein lautes Poltern. Laute Männerstimmen riefen und kamen schnell näher. Er riss die Fensterabdeckung weg und fluchte fürchterlich. „Wie haben die mich schon wieder finden können? Das darf doch nicht wahr sein.“ Auf der Kellertreppe polterten bereits Schritte. Sonja sah mit aufgerissenen Augen, wie er die zweite Tür im Raum aufriss. Dahinter sah man das Stück eines Ganges, in dem Rainer hastig verschwand. Im nächsten Moment krachte die Kellertür aus den Angeln und mehrere maskierte Männer stürmten in den Raum. Voller Abscheu starrten sie auf die Szene. Als die Männer den Raum freigaben, kamen die Kommissarin und Max herein. Mit einem entsetzten Aufschrei rannte Max zu Franz, während sich die Kommissarin um Sonja kümmerte. „Schnell Sanitäter, auch weibliche, schnell.“ Mehrere Sanitäter und ein Notarzt kümmerten sich jetzt um die Verletzten. Sofort legte der Arzt Franz eine Druckkompresse an, um ein weiteres Bluten des Stumpfes zu stillen. Vorsichtig wurden die Gefolterten auf Liegen gebettet und zugedeckt. Alex, die draußen gewartet hatte, warf sich mit einem Aufschrei auf den bewusstlosen Franz. Als der Sanitäter sie wegziehen wollte, schüttelte die Kommissarin den Kopf. „Sie ist seine Verlobte und Lebensgefährtin. Nehmen Sie sie mit in die Klinik. Er braucht sie jetzt, um das zu überstehen.“ Der Sanitäter und auch der Arzt nickten. Sie wussten um die Verletzung, die Franz erlitten hatte. Alex hatte noch gar nicht mitbekommen, was mit Franz geschehen war und küsste ihn nur immer wieder erleichtert. Dann, während der Fahrt schaute sie auf seinen verbundenen rechten Arm und ihre Augen weiteten sich vor Entsetzen, als sie entdeckte, dass die Hand an seinem rechten Arm anscheinend fehlt. Mit einem lauten Aufschrei fuhr sie herum und schaute dem Arzt in die Augen. Ihre Lippen zitterten und sie brachte kein Wort heraus, das Entsetzen hatte sie gepackt. Vor dem Haus stand Claudia und zitterte noch immer unter den fürchterlichen Eindrücken und den fassungslosen Gesichtern der Retter. Sogar einer der harten, abgebrühten SEK Männer hatte sich würgend ins Gebüsch erbrochen. Sie fühlte aber auch Erleichterung. Sie schienen zu mindestens überlebt zu haben. Karl war sofort zu seiner Sonja geeilt. Sonja hatte mit krampfhaften Weinen die Arme um ihn geschlungen und ließ ihn nicht mehr los. Er musste mit in den Krankentransport, was er natürlich auch wollte. Einige aufklärende Worte von Frau Schlegel ließen Claudia entsetzt zurückprallen. Der arme Franz, dachte sie. Mein Gott, warum kriegen sie dieses Tier nicht endlich. Ein Übertragungswagen des Fernsehens war inzwischen gekommen und ein Reporterteam bahnte sich einen Weg zu Claudia. Sie hörte den Reporter aufgeregt berichten, seine Stimme überschlug sich fast. Dann entdeckte und erkannte er Claudia, schoss auf sie zu und wollte sie interviewen. Voller Wut schrie ihn Claudia vor laufender Kamera an. „Sie sensationsgeiles Arschloch, was wollen Sie hier. Hier haben Menschen gelitten, unsägliche Schmerzen und schwere Verletzungen aushalten müssen und jetzt kommen Sie und wollen ihre Zuschauer aufgeilen. Wenn Sie nicht sofort von hier verschwinden, dann vergesse ich mich und es gibt hier noch ein weiteres Opfer.“ Bevor sie noch weiter ausflippen konnte, schob sich Max zwischen Kamera und Claudia. Gleichzeitig drängten zwei Männer des Polizeiaufgebots die restlichen Reporter ab und die Kommissarin nahm sich den erschrockenen Moderator zur Brust. Der beharrte immer wieder auf Pressefreiheit und dem Recht auf Information. Aber Claudia, die sich inzwischen wieder gefasst hatte, trat zu ihm. „Mein lieber Mann, Sie wissen wer ich bin? Das Recht auf Information hat seine Grenzen, wenn menschliches Leid im Mittelpunkt steht. Diese Menschen haben nämlich auch ein Recht auf Privat- und Intimsphäre. Wenn Ihre Freundin oder Frau verletzt wäre, dann wollten Sie auch nicht, dass die Nation über Ihre Schulter schaut, wenn Sie versuchen, sie zu trösten. Also verschwinden Sie. Morgen gebe ich eine Pressekonferenz, da erfahren Sie, was nötig ist. Jetzt aber hauen Sie ab, hier gibt es weder für Sie, noch für ihre Zuschauer etwas zu sehen. Respektieren Sie bitte den Schmerz der Verletzten.“ Claudia drehte sich um und ließ den Reporter stehen, der nachdenklich betroffen nickte und die Aufnahme beendete. In der Notaufnahme der Klinik saß Alex bang wartend vor dem OP und fieberte auf Nachrichten von Franz. Mario und Monika waren bei ihr. Andi und Selma saßen gegenüber und warteten ebenfalls. Karl kam, setzte sich neben Alex und legte ihr den Arm um die Schulter. Inka und Mark waren nicht mit ihm gekommen, sie standen vor der Tür des zweiten OP Raums, in dem Sonja versorgt wurde und sicherten diesen. Nach einer Stunde durfte Karl zu Sonja. Alex saß weiter wartend vor dem OP. Endlich kam Claudia hektisch den Gang entlang, setzte sich neben die Freundin und nahm sie liebevoll in ihre Arme. Mario und Monika atmeten auf. Wenn einer Alex beruhigen und trösten konnte, dann war es Claudia. Wenig später erschien auch Max und schloss seine Schwester ebenfalls fest in seine Arme. „Alles wird gut“, flüsterte er. „Wir sind da, wir kriegen das irgendwie wieder auf die Reihe, Schwesterherz.“ Er küsste sie zart und beruhigend. Dann schob er sie wieder in Claudias Arme, wo sie langsam zur Ruhe kam. „Hast du mitbekommen, was er Franz angetan hat?“, fragte sie tränenüberströmt. Claudia nickte und hatte jetzt auch Tränen in den Augen. „Sie versuchen gerade, ob sie die Hand wieder annähen können, aber der Arzt hatte wenig Hoffnung. Wir müssen uns wohl damit abfinden. Ich weiß, ich muss jetzt stark sein, Franz festhalten und unterstützen, aber es tut so weh. Hoffentlich verkraftet er es und dreht nicht durch. Genauso eine Situation war schon immer sein Albtraum, jetzt muss er ihn real erleben und er braucht mich nun, um das durchzustehen. Ich werde ihn festhalten und stützen, so gut ich kann. Bitte hilf mir, allein schaff ich es nicht. Claudia du bist meine Seelenschwester, jetzt musst du ran, sonst gehen wir beide unter.“ Claudia hielt sie fest im Arm. „Ich bin da Schwester, halte dich an mir fest. Max und ich, wir halten dich. Nicht war Max, du hilfst mit?“ Max nickte nur und schlang seine Arme um beide Frauen. Stumm drückte er sie beide fest an sich. Worte waren nicht nötig. In diesem Moment schmiedeten sie einen Packt miteinander. Franz musste es überstehen, irgendwie, egal wie. Sie würden das hinbekommen. Endlich, nach langer Zeit öffnete sich die Tür des OP Raumes und der Arzt trat zu ihnen. „Herr Huber geht es soweit gut, er ist nicht in Lebensgefahr.“ Er senkte seinen Kopf. „Die Hand konnten wir leider nicht retten. Der Stumpf ist gut versorgt und wird problemlos heilen, wenn sich keine Entzündung bildet, aber das halte ich für wenig wahrscheinlich.“ Mitfühlend schaute er Alex an. „Frau Wagner, auf Sie kommt jetzt eine schwere Aufgabe zu. Das seelische Verkraften so einer Verletzung ist viel langwieriger und schwieriger als die reine Wundheilung. Sie alle müssen jetzt stark sein und ihn unterstützen, damit er diesen Schock verkraftet. Ich war lange Zeit Militärarzt und habe einige solcher Verletzungen behandelt. Es ist schwer, aber nicht unmöglich. Ich habe es selbst erlebt. Mein Bruder hat bei einem Unfall seine Hand verloren. Heute kann er damit leben. Er hat eine Frau und Kinder, die ihn lieben und er ist glücklich, es geht also.“ Er schüttelte ihr aufmunternd die Hand. „Ach übrigens, kein unnötiges Mitleid. Sprechen sie über die Verletzung, versuchen sie nicht, sie zu verbergen, das geht sowieso nicht. Sie ist da und muss akzeptiert werden. Behandeln sie ihn ja nicht als Krüppel, als der er sich zu Beginn fühlen wird. Eine Frage. War er Rechtshänder?“ Alex schüttelte den Kopf. „Franz ist ausgesprochener Linkshänder.“ „Gott sei Dank, wenigsten etwas Gutes, das wird helfen, dann ist er in seinen täglichen Handlungen nicht ganz so hilflos. Jetzt wünsche ich ihnen viel Glück.“ Der Arzt verabschiedete sich endgültig und Alex ging schnell zu Franz, der gerade mit seinem Bett herausgeschoben wurde. Er war noch bewusstlos und sie gingen alle hinter dem Bett her in sein Krankenzimmer, in dem er allein untergebracht war, wie Alex befriedigt feststellte. Still saß sie neben seinem Bett und wartete auf sein Aufwachen. Sie hatte seine linke Hand genommen und hielt sie mit beiden Händen. Claudia saß neben ihr und hatte wieder den Arm schützend und stärkend um sie gelegt. Es ist schön, so eine Freundin zu haben, dachte sie glücklich und lehnte sich an sie. „Wie geht es eigentlich Sonja?“, wollte sie nach einiger Zeit wissen. „Claudia, geh doch zu ihr und sieh nach. Vielleicht braucht Karl Hilfe. Wie mir die Kommissarin sagte, hat Sonja ähnliches erlitten wie wir beide. Sobald ich kann, komme ich bei ihr vorbei. Du und Max, ihr könnt Karl eventuell beraten, was zu tun ist, ihr habt es ja schon hinter euch.“ Claudia nickte, stand auf und ging hinaus. Karl sah erleichtert auf als sie eintrat und meinte: „Gott sei Dank, dass du kommst. Was mache ich denn jetzt mit meinem Schatz. Sie hat große Schmerzen, will sich aber von mir nicht helfen lassen.“ Claudia nickte und sagte: „Geh bitte mal für einen Moment hinaus, ich will mit Sonja reden, Frauengespräch, nicht für Männer geeignet.“ Karl nickte, stand auf, bückte sich zu Sonja hinunter und küsste sie liebevoll. Claudia setzte sich zu Sonja und nahm ihre Hand. „Jetzt erzähl, was genau ist passiert, was hat er dir angetan?“ Sonja schaute sie verlegen an und wurde knallrot, schwieg aber weiter. Claudia nickte verstehend. „Pass auf, ich erzähle dir, was er mir angetan hat und wie wir, mit wir meine ich Max und mich, damit fertig geworden sind. Rainer hat mich ja auch entführt und hat mich brutal vergewaltigt. Er hat mich mit einem Dildo richtig brutal in den Hintern gestoßen. Ich hatte so unglaubliche Schmerzen. Ich dachte, gleich sterbe ich. Gott sei Dank wurde ich befreit, bevor er weitermachen konnte. Er hatte sich hinterher zu meinem Glück sinnlos besoffen und war eingeschlafen. Ich wurde am Morgen befreit, bevor er wieder richtig wach war. Leider konnte er trotzdem fliehen, so wie jetzt auch wieder. Der Kerl steht mit dem Teufel im Bund, anders kann es nicht sein.“ Sonja hatte mit aufgerissenen Augen zugehört. „Was habt ihr dann gemacht, du und Max?“ „Ich war total aufgerissen und wund, konnte kaum sitzen, es war entsetzlich und sehr schmerzhaft. Dann hat Max eine Wundsalbe genommen und mir ganz zart meinen Hintern mit der Salbe eingecremt, auch die intime Stelle. Am Anfang war es mir furchtbar peinlich, aber es hat geholfen und du wirst es nicht glauben, mit der Zeit habe ich es sogar immer mehr genossen. Auch heute noch mag ich es, es gehört manchmal zu unserem Vorspiel und ist überhaupt nicht peinlich.“ Fassungslos lag Sonja im Bett. „Hast du die Creme noch?“ Claudia nickte. „Ich habe noch eine frische Tube und du kannst sie dir ja nochmal verschreiben lassen.“ „Ja meinst du Karl soll mich so behandeln, ich weiß nicht.“ Verlegen wand sie sich. Claudia nickte. „Wenn er dich wirklich liebt, dann macht es ihm nichts aus, er wird es sicher gerne machen, und du hast doch einen knackigen Arsch, da macht es ihm sicher auch Spaß.“ Sonja lächelte verlegen und sah sie zweifelnd an. „Soll ich mit ihm reden? Oder soll ich Max bitten mit Karl zu reden, so von Mann zu Mann? Das ist vielleicht einfacher.“ Sonja nickte erleichtert und zuckte dann bei einer ungeschickten Bewegung vor Schmerzen zusammen. „Gut, ich rede mit Max, dann komme ich wieder her, damit du nicht allein bist. Übrigens hat Alex fast das gleiche durchgemacht und sie wurde von Franz entsprechend gepflegt und behandelt. Ich glaube auch sie genießt es inzwischen gelegentlich, du kannst sie ja mal fragen.“ Sie ging schnell hinaus und betrat das Zimmer von Franz, wo sie auch Max wusste, der bei seiner Schwester saß und den Arm um sie gelegt hatte. Sie schob ihn hinaus und erklärte ihm schnell, was sie mit Sonja besprochen hatte. Anschließend schickte sie Karl hinaus zu Max und setzte sich wieder an Sonjas Bett. Nach einiger Zeit kam Karl herein, eine Salbentube in der Hand haltend, die er sich bei den Krankenschwestern geholt hatte und grinste verlegen. Claudia stand auf und begann zu lachen. „Jetzt stellt euch nicht so an, da ist doch nichts dabei. Karl, am Anfang musst du ganz vorsichtig sein und du Sonja sagst ihm genau wie und wo er dich cremen und streicheln soll, Ich sage bewusst streicheln, denn nach einigen Tagen wird es genau das sein.“ Sonja sah sie sinnend an. „Meinst du?“ Sie begann zu lächeln. „Willst du das wirklich tun Schatz?“, fragte sie Karl verlegen. Der lächelte verschmitzt. Wie Claudia richtig bemerkt hat, hast du einen tollen Hintern, den ich jetzt ausgiebig bewundern darf. Mach dir keine Sorgen, ich mache alles, wenn es dir dann besser geht. Ich liebe dich, und damit auch deinen Hintern. Ich werde ganz vorsichtig sein. Max hat mir alles genau erklärt, wir kriegen das hin.“ „OK, dann lasse ich euch jetzt allein. Viel Erfolg und seid vorsichtig.“ Als sie allein waren drehte sich Sonja vorsichtig um und Karl begann sie, nachdem er ihr die Schenkel soweit wie möglich gespreizt hatte, ganz vorsichtig einzucremen. Nach einer Weile entspannte sie sich langsam, als sie merkte wie behutsam er zu Werke ging. Mit einem zarten Kuss auf ihre Hinterbacken beendete er die erste Behandlung, Tränen der Rührung quollen ihr aus den Augen, sie küsste ihn liebevoll und dankbar.Vor einigen Stunden. Rainer hatte das Haus gerade noch durch den verborgenen Ausgang verlassen können und war schnell über die kleinen Nebenstraßen geflüchtet. An der nächsten Hauptstraße entdeckte er einen unverschlossenen Lieferwagen, bei dem sogar der Schlüssel steckte. „Na, wer sagst denn, das ist ja mal wieder Glück im Unglück.“ Schnell startete er den Wagen und fuhr unbeobachtet weg. Sofort schlug er den Weg nach Norden ein, es zog ihn nach dieser Pleite in die Heimat. In Hamburg kannte er sich am besten aus und niemand rechnete mit ihm. Verdammte Scheiße, wenigstens habe ich ihm die Hand abgeschlagen. Das nächste Mal entkommt er mir nicht mehr und die Schlampen erwische ich auch noch. Aber jetzt muss ich schauen, dass ich wegkomme. Wenn Sie mich jetzt fassen dann geht es mir dreckig, dann bin ich geliefert. Zügig fuhr er unbehelligt nach Norden. In München lief derweil die Großfahndung nach ihm, bis der gestohlene Lieferwagen gemeldet wurde und klar war, dass er mit unbekanntem Ziel entkommen war. Kurze Zeit später wurde der Lieferwagen auf einem Parkplatz vor der Autobahn gefunden. Er hatte sich anscheinend einen neuen, unbekannten Wagen besorgt, es war kein Diebstahl mehr gemeldet worden. Erst mehrere Tage später wurde die Leiche eines Vertreters in einem Waldstück unweit des Fundortes des Lieferwagens gefunden, aber jetzt war es für eine Fahndung nach dem Wagen zu spät. Ein weiterer Mord ging auf sein Konto, die Kommissarin schlug wütend mit der Faust auf den Tisch.

Im Krankenhaus

Seit vielen Stunden saß Alex neben dem Bett und wartete geduldig, dass Franz endlich aufwachte. Die Ärzte hatten ihn einige Zeit in einem künstlichen Koma gehalten um seine Schmerzen zu dämpfen und die Heilung zu beschleunigen. jetzt aber sollte er jeden Moment aufwachen und sie hatte schon große Angst vor seinem ersten Schock, den er mit Sicherheit erleiden würde. So eine Verstümmelung war schon immer sein Albtraum gewesen. Ihr wurde Himmelangst bei dem Gedanken und sie hatte sich vorgenommen, ganz liebevoll, aber nicht mitleidsvoll zu sein, so schwer es ihr sicher fallen würde. Vorsichtig kuschelte sie sich mit ihrer Wange an ihn und spürte lächelnd den Dreitagebart, der so untypisch für ihn war, ihr aber ganz gut gefiel. Sie fand ihn richtig sexy. Mitten in ihre Überlegungen, regte er sich und schlug dann seine Augen auf. „Hallo mein Schatz“, flüsterte er mit rauer Stimme. Schnell nahm sie das Wasserglas vom Nachttisch und ließ ihn seine trockene Kehle anfeuchten. Dann nahm sie ihn in den Arm und küsste ihn vorsichtig. Als er sie umarmen wollte, merkte er zum ersten Mal, dass sein rechter Arm dick verbunden war und mit einem Schlag fiel ihm wieder ein, was geschehen war. Tränen begannen seine Wangen herunter zu laufen und er wollte sich von ihr wegdrehen, aber sie ließ es nicht zu. „Bleib bei mir, verlass mich nicht, ich liebe und brauche dich doch. Was passiert ist, ist schlimm, aber damit werden wir fertig. Lass nicht zu, dass der Scheißkerl doch noch gewinnt.“ Er zuckte zusammen, dann sah er sie lange an und nickte leise. „Hilfst du mir?“ Mit einem jubelnden Aufschrei warf sie sich auf ihn und bedeckte sein Gesicht mit unzähligen Küssen. „Natürlich, wie kannst du fragen. Auch wenn wir noch nicht verheiratet sind, bist du für mich mein Mann, mit dem ich in guten und in schlechten Tagen zusammenleben will. Momentan sind sie halt nicht ganz so gut, aber wir werden dafür sorgen, dass sie wieder gut werden.“ Wieder küsst sie ihn, diesmal aber etwas fordernder und er folgte ihr willig und lächelte zum ersten Mal. Langsam beruhigte sie sich, ihr Angst ließ allmählich nach und sie sah Licht am Ende des Tunnels. Vielleicht wird doch noch alles gut, dachte sie hoffnungsvoll und sah den Mann mit strahlenden Augen an. Ein ungeheures Gefühl der Liebe und Hoffnung überschwemmte sie förmlich, sie konnte nur noch ihr Gesicht in seine Halsbeuge drücken, damit sie ihn mit ihren Emotionen nicht ertränkte. „Wir beide schaffen das“, sie sah ihn weiter strahlend an. „Dieses Arschloch darf nicht gewinnen“, sagte er, „wir sind viel stärker und wir sind zu zweit.“ Erleichtert ließ sie sich von ihm in die Arme ziehen und lauschte seinem regelmäßigen Herzschlag, wie sie es schon immer geliebt hatte. Lange lag sie so bei ihm. Sie war jetzt mit unter seine Decke gerutscht und sah ihn immer wieder an. Er grinste. „Was ist, wenn jetzt jemand hereinkommt? Du kannst doch nicht einfach zu mir unter die Decke kriechen.“ „Das ist mir so egal, wie noch was, ich will jetzt bei dir sein, alles andere ist mir vollkommen wurscht“, sagte sie und kuschelte sich noch enger an ihn. Beide sahen sich an und begannen, wegen der komischen Situation zu lachen. „Wir machen uns über solche Nebensächlichkeiten Gedanken, da kann es doch nicht so schlimm sein. Franz, was mit dir geschehen ist, ist schlimm, aber ich bin sicher, du, ich, wir, werden damit fertig. Es gibt für alles eine Lösung. Wie sieht es eigentlich aus, hast du Schmerzen? Ich meine jetzt nicht nur an deinem Arm, dein Körper sieht schlimm aus, du hast jede Menge blaue Flecken und Blutergüsse.“ Franz nickte. „Vor allem im Unterleib, der Kerl hat mich brutal misshandelt, ich hoffe, dass er nichts auf Dauer kaputt gemacht hat.“ Alex schüttelte beruhigend den Kopf. „Funktionell ist alles in Ordnung, haben die Ärzte gesagt. Du hast schlimme Quetschungen und Blutergüsse an deinen Kronjuwelen. Entschuldige das Wort, aber so hat der Pfleger es bezeichnet“, sagte sie verlegen errötend. „Das muss dich fürchterlich schmerzen, meinte der Pfleger und du sollst es sofort sagen, dann kriegst du weitere Schmerzmittel.“ Liebevoll streichelte sie ihn und sah ihm ins Gesicht. „Jetzt werde erst mal wieder gesund, dann sehen wir weiter.“ Er nickte und schloss die Augen. Mehrere Tränen rollten aus seinen Augen und ihr wurde bewusst, dass es doch nicht so einfach werden würde. Gott sei Dank, hat er wenigstens am Unterleib keinen dauerhaften Schäden erlitten. Das hätte ihn endgültig umgehauen, da haben wir Glück im Unglück gehabt. Rainer dieser Scheißkerl. Hoffentlich verreckt er bald. Gefängnis wäre viel zu schön für ihn, überlegte sie zornig. Wenn sie ihn in die Finger bekäme, sie würde ihm schreckliches antun. Sie erschrak fast beschämt. Mist, dann wäre ich auch nicht besser als er, aber gefallen würde es mir trotzdem, dachte sie trotzig. Franz, der ihre Gedanken fast erraten hatte, nahm sie beruhigend in die Arme. „Du hast recht, wenn wir zusammenhalten, dann schaffen wir das, auch wenn es mir schwerfällt. Du musst mir eben helfen, so gut du kannst. Wenn ich mal bocke, und das werde ich wie ich mich kenne, dann hau mir ruhig eine rein, aber sanft bitte“, lächelte er etwas verhangen und lehnte sich erschöpft zurück. Claudia kam hereingeschossen mit Max im Schlepptau. „Hey, du bist ja wieder da,“ rief sie fröhlich und küsste ihn auf beide Wangen. Max schüttelte ihm erfreut die Hand. „Oder möchtest du lieber auch einen Kuss?“, wollte er wissen und Franz nickte grinsend. „Lieber nicht“, meinte Max daraufhin und trat schnell einen Schritt zurück. Alex bewunderte ihren Bruder, der die Stimmung auf einen Schlag ins Positive gedreht hatte. Sie setzte sich wieder direkt neben Franz und nahm seine unversehrte Linke in die Hand. „Zum Glück bist du Linkshänder und das Schwein hat das nicht gewusst“, meinte Max weiter. „Sobald du aus der Klinik raus bist, werden wir intensiv trainieren, bald bist du wieder ganz der Alte. Ich habe mich schon im Internet erkundigt. Es gibt mehrere Varianten, wie man sich wieder neu ausstatten kann, aber das hat noch Zeit. Lass dich erst mal von meiner Schwester pflegen. Wenn es dir zu viel wird, dann kommst du zu mir, ich werde mit ihr fertig.“ Max grinste breit und nahm nebenher Claudia in die Arme, um ihren Protest zu ersticken. Alex sah Claudia kichernd zu, die sich erst wehren wollte, dann seiner Umarmung erlag und sich bereitwillig umarmen ließ. Franz musste ebenfalls grinsen. Er hat sie wirklich im Griff, sie schmilzt förmlich, sie lieben sich eben. Ob es zwischen Alex und mir wohl auch so klappt? Mitten in seine Überlegungen platzten die Lippen seiner schönen Frau, die nun ebenfalls seine Gedanken gespürt hatte. Die Ärzte, die jetzt ins Zimmer rauschten, unterbrachen das Geknutsche. „Zwei, drei Tage noch“, meinte der Chefarzt. „Dann können Sie nach Hause gehen, das heilt alles hervorragend. Auch ihnen schreibe ich noch schmerzlindernde Salben auf, dann müssten Sie es bald überstanden haben.“ Franz lächelte etwas gequält und nickte dann. Alex nahm seine Hand und drückte sie fest. Zwei Wochen später HamburgRainer war bei Antonia, einer früheren Geliebten untergeschlüpft. Antonia war immer noch in ihn verliebt und das nutzte er schamlos aus. Nun, sie ist gar nicht so übel, super Figur, tolle Titten, das Gesicht eher gewöhnlich, aber beim Ficken stört das nicht so, dachte er grinsend. Die Frau ist ja richtig glücklich, dass ich gekommen bin und super kochen kann sie auch noch. Ich glaube, ich bleibe noch ein bisschen bei ihr. Die Szene hatte sich gewaltig verändert. Die Russen und damit leider auch Saranow hatten inzwischen das Sagen. Für ihn war es ziemlich gefährlich, sich allzu weit vorzuwagen. Wenn Saranow ihn erwischte, war er geliefert. Der kannte keine Gnade und zitterte immer noch vor Wut. Das er Olga umgebracht hatte, machte es auch nicht besser. Ich konnte ja nicht wissen, dass das Weib auch mit ihm verwandt ist. Morgen versuche ich, ob ich an die beiden Konten bei der Hanse Bank herankomme, dann wäre ich wieder flüssig. Bei Antonia kann ich sicher auch noch etwas abstauben, bevor ich gehe. Seine Gedanken verwirbelten immer mehr, dann schlief er auf dem Sessel, auf dem er saß, ein.

Wagnerhof zur gleichen Zeit, erste Märzwoche 2017

Franz haderte mit seinem Schicksal. Die rechte Hand fehlte ihm hinten und vorne. Alex sah ihm traurig zu wie er seinen Kummer still in sich hineinfraß. Manchmal war er richtig zufrieden, aber das währte leider nicht lange, dann wurde er wieder an sein Manko erinnert und brach im Selbstmitleid zusammen. Selbst im Bett klappte es nicht mehr so richtig. Er hatte einfach zu nichts Lust, war fahrig und unzufrieden. Gestern Morgen war er dann einfach weg gewesen. Sie hatte ihn mit wachsender Angst überall gesucht und verzweifelte immer mehr. Erst nach Stunden hatte der Hinweis eines Bauern sie zu ihm geführt. Sie fand ihn schließlich hoch oben in den Bergen, ganz dicht an einer steilen Klippe, von der aus es hunderte von Metern senkrecht hinunter ging. Dort saß er am Rand, starrte ins Leere und reagierte auf ihr Bitten und Flehen nicht. Da war ihr endlich der Kragen geplatzt und sie hatte ihn in höchstem Zorn angeschrien. „Dann spring doch hinunter du blöder Idiot und quäle mich nicht weiter. Entweder du suchst jetzt mit mir zusammen eine Lösung oder aber spring. Ich kann nicht mehr und ich will so nicht mehr weiterleben.“ Sie war in einem Weinkrampf zusammengebrochen und hatte nur noch gezittert und geschrien. Da war er plötzlich aufgewacht, hatte sie sanft in den Arm genommen, hatte sie heftig geküsst und war mit ihr dann langsam, Arm in Arm, heimgegangen. Ab dem Moment war alles anders, der Knoten war anscheinend geplatzt. Er war wieder liebevoll, gab sich alle Mühe und war zu allen freundlich. Dabei stellte er fest, dass es tatsächlich in kleinen Schritten, langsam aber sicher, aufwärts ging und wurde zusehends zufriedener. Auch im Bett war alles wieder beim Alten, ja sie musste zugeben, es war sogar noch besser als früher, auch ohne rechte Hand war er ein fantastischer Liebhaber. Jetzt, am frühen Morgen, drei Tage nach dem Eklat, lag Alex glücklich in seinen Armen und genoss seine Nähe. Er schlief noch ruhig und tief und sie kuschelte sich selig an ihn. Es wird doch noch alles gut, dachte sie hoffnungsvoll. Jetzt muss ich dafür sorgen, dass er sich wieder als ganzer Mensch fühlt, dass er kein Krüppel ist. Im Bett fällt mir das nicht schwer, er ist einfach ein liebevoller ideenreicher Liebhaber, ich kann gar nicht genug kriegen. Im Weiteren muss ich ihn jetzt dazu bringen, dass er sich an den Gedanken einer Prothese gewöhnt. Der Arzt sagte, je eher desto besser. Max hat in München einen sehr guten Hersteller von Körperhilfen gefunden und war auch schon dort. Er meinte, das wäre genau das Richtige für Franz. Die machen auch Prothesen für Sportler und gehören weltweit zu den Besten. Während sie so in Gedanken ihre nächste Strategie plante, legte sie sich inzwischen fast nackt auf Franz und schmuste mit ihm, da er langsam wach wurde. Lächelnd registrierte er seine schöne Geliebte auf sich und seine linke Hand wanderte zart ihren Rücken hinab, bis sie den festen, knackigen Hintern erreichte und dort streichelnd verharrte. Alex grunzte lustvoll und er streichelte sie lächelnd weiter, er wusste, dass sie es liebte und genoss. Sie fasste mit beiden Händen seinen Kopf und küsste ihn sehr ausführlich, ihre Zunge erforschte seinen Mund und sie zuckte unter den heftigen Impulsen, die die Berührung ihrer Zunge mit seiner auslöste. Mein Gott, ist das schön, dachte sie und fiel förmlich über ihn her, was er gerne geschehen ließ. Lange lagen sie eng aneinander geschmiegt da und genossen reglos die Nähe des Anderen, dann wurde Alex fordernder und Franz zog sofort mit. Alex musste sich fast den Mund zuhalten, um nicht das ganze Haus zusammen zu schreien, als sie seine Zunge in ihrer Weiblichkeit spürte, wie sie den Lustpunkt unendlich zart massierte. Lange lag sie unter ihm und fühlte, wie sie von ihm gefüllt wurde und genoss es tief befriedigt. Wow, dachte sie, es wird immer besser, obwohl wir ja nichts anders machen als vorher. Ich glaube, unsere Liebe ist noch mehr gewachsen. In einem Aufwallen innerer Gefühle presste sie sich eng an ihn und schnurrte unter seiner streichelnden Hand. Mit zwei Händen war es noch schöner, dachte sie und verbot sich dann diesen Gedanken sofort erschrocken. So etwas darf ich nie mehr denken. Er spürt es womöglich und es stimmt ja auch nicht, es ist nur anders, aber genau so schön.

Mitte April München

Franz saß am Morgen im Wohnbereich ihrer Suite und besah sich seine Prothese der rechten Hand. Sie sah einer echten Hand täuschend ähnlich und er konnte die Handbewegung über Muskeln seines Unterarmes in beschränktem Umfang steuern. Er konnte sogar etwas greifen und festhalten. Es war reine Übungssache und er wurde immer besser. Alex, die leise hereingekommen war, beobachtete ihn gespannt, als er versuchte, einen Bleistift zu fassen. Als es ihm endlich gelang, schlang sie von hinten ihre Arme um ihn und freute sich mit ihm. Die neue Hand fühlte sich fast wie eine echte Hand an und einem unvorbereiteten Beobachter wäre es kaum aufgefallen, dass sie künstlich war. Die Orchesterproben waren wieder fester Bestandteil ihres Lebens. Max und Claudia waren auch hier in München und wohnten im zweiten Schlafzimmer der Suite. Sonja hatte sich an die Heilbehandlung ihres Karl gewöhnt und begann sie, Claudia hatte es vorhergesagt, tatsächlich zu genießen, wie sie Alex mit rotem, verlegenen Kopf gestand. Alex lachte nur herzlich und nahm sie schwesterlich in die Arme. „Das kenne ich gut, auch ich mag es gelegentlich, seit ich von Franz an dieser Stelle verwöhnt wurde. Du brauchst du dich da nicht zu schämen, es ist ja schließlich eine erogene Zone, also genieße es.“ Beide hatten gekichert und sich umarmt. Franz, der hereingekommen war, wollte den Grund ihres Kichernd wissen, was nur einen neuen Sturm der Belustigung hervorrief. „Lieber nicht“, hatte Sonja gemurmelt und Alex hatte ihn lachend auf später vertröstet.

Hamburg

Rainer fluchte still vor sich hin. Beim Versuch, auf die beiden Konten bei der Hansa Bank zuzugreifen, hatten ihn seine Verfolger beinahe erwischt. Verdammt, wie haben die herausgefunden, dass ich noch zwei Konten besitze, sie laufen doch unter falschem Namen. Die müssen Helfer in der Bank gehabt haben, anders geht das nicht. Was mach ich denn jetzt bloß, ich brauche dringend Geld. Aus einem Schließfach hatte er die deponierte Tasche mit etwas Geld und vor allem mit den Waffen geholt. Wenigstens die war noch da gewesen. Ob die Geldtransportfahrer immer noch den verbotenen Stopp bei Angelika machten? Angelika war eine alte Bekannte, die ein illegales Bordell der gehobenen Klasse betrieb. Da einige der Stammkunden aus dem Bereich des Polizeipräsidiums kamen, hatte sie bis jetzt keinen Ärger bekommen. Sogar der Polizeipräsident war ein gelegentlicher Kunde, den sie persönlich verwöhnte. Nach einer vergnüglichen Nacht, Angelika hatte schon immer auf ihn gestanden, wusste er, dass alles beim alten war. Die Fahrer kamen immer noch regelmäßig, trotz Verbot. Jetzt muss ich nur noch einen Moment abpassen, wenn sie viel Geld bei sich haben, dann schlage ich zu. Angelika ist dann zwar am Arsch, aber das ist mir egal, sie langweilt mich sowieso immer mehr. Während er der stöhnenden Frau die Titten massierte, überlegte er weiter. Ich suche mir ein Haus, am besten weiter draußen, aber mit guter Straßenanbindung und natürlich ein unauffälliges Auto. Zwei, drei Männer brauche ich auch, sie dürfen aber nicht wissen, wer ich bin. Zwei Wochen später war es soweit, zwei konkurrierende Einkaufszentren hatte jeweils eine Wochenendaktion mit vielen Extras veranstaltet und am Samstagabend würde der Geldtransporter wieder bei Angelika aufkreuzen. Nach einiger Zeit würden die Männer so beschäftigt sein, dass sie ihren Transporter vergaßen. Eine Person hielt immer Wache, aber den könnte eines der Mädchen ablenken. Der Rest würde dann einfach sein. Am Samstagabend lag er auf der Lauer und tatsächlich fuhr bald darauf der Geldtransporter in die Tiefgarage und die drei Männer gingen erwartungsvoll ins Haus. Der vierte stand einige Zeit unschlüssig vor dem Wagen und wollte eben einsteigen, als das Mädchen, dass Rainer engagiert hatte, auftauchte und dem Mann fast die Augen aus dem Kopf fielen, denn die Kleine hatte nur einen knappen BH und einen String Tanga an. Gar nicht so schlecht, die Figur. Schade um sie, dachte er, während er die zwei beobachtete. Nach einiger Zeit öffnete der Wachmann die hintere Tür, um das Mädchen besser flachlegen zu können. Langsam schlich er heran und schoss dem Mann kaltlächelnd eine Kugel in den Kopf. Bevor die Frau schreien konnte, schoss er sie ebenso kaltherzig nieder. Sie war sofort tot. In aller Seelenruhe räumte er die Transportkisten aus und verstaute das Geld in mehreren Taschen, die er in den Kofferraum seines daneben parkenden Autos packte. Dann verschwand er spurlos und ließ die beiden Leichen zurück. Er hatte zwar Handschuhe getragen, aber einen der Transportkästen hatte er nicht aufbekommen und kurz den rechten Handschuh ausgezogen. Beim Abwischen hatte er die Verschlussschnalle vergessen und hinterließ so einen Fingerabdruck, den die Polizei später fand.

Berlin Hauptprobe April 2017

Das nächste Konzert stand an und die vier hatten im Hotel neben dem Konzerthaus am Gendarmenmarkt, ihre Suite bezogen. Das Konzerthaus Berlin, ehemals altes Schauspielhaus, hat eine ungewöhnliche Baugeschichte. 1818-21 errichtet, gilt es als eines der Hauptwerke Karl Friedrich Schinkels, des wohl bedeutendsten Architekten des Klassizismus in Europa. Von Schinkel stammt allerdings nur der Außenbau des heutigen Gebäudes, er wurde beim Wiederaufbau nach den Kriegszerstörungen 1979-84 detailgetreu und liebevoll rekonstruiert. Das Innere ist eine völlige Neuschöpfung, die aber so kunstvoll an den Formen der Schinkelzeit orientiert ist, dass sie den Eindruck einer originalgetreuen Rekonstruktion erweckt. Am Gendarmenmarkt gelegen, wurde es 1984 nach umfangreichen Renovierungen neu als Berliner Konzerthaus eröffnet. Der große Saal fasst 1500 Zuschauer. Der große Saal zählt zu den akustisch besten symphonischen Konzertsälen der Welt.

Auszug aus einer Beschreibung

Die Proben im großen Saal waren für Alex ein Erlebnis. Beethovens Siebte, die zur Aufführung kommen sollte, klang infolge der atemberaubenden Akustik sensationell. Das Orchester wuchs wieder einmal über sich hinaus, die tänzerischen Elemente dieser Sinfonie kamen hervorragend zur Geltung. Auch diese Sinfonie hatte Alex vollständig verstanden und verinnerlicht, als hätte der alte Meister sie geschult. Das Berliner Publikum war gespannt auf die neue, junge Dirigentin, die am Himmel der klassischen Musik strahlte und schon die Hauptprobe war restlos ausverkauft. Wie immer betrat Alex das Podium ganz in schwarz, in einem figurbetonten Hosenanzug. Die langen Haare waren zu einem Pferdeschwanz gebunden. Sie trug wie immer keinen Schmuck. Nur der Pferdeschwanz wurde mit einer silbrig glänzenden Spange zusammengehalten. Wie gewohnt stand sie einige Zeit reglos da. Die Orchesterleute spürten, wie sich ihre Präsenz aufbaute, je mehr sie sich auf das Stück konzentrierte. Dann sah sie hoch, hob die Hände und gab damit das Startzeichen. Die Menschen im Saal spürten jetzt die außerordentliche Fähigkeit dieser schlanken Frau vorne auf dem Podium, die es vermochte, aus den vielen Einzelmusikern ein einziges großes Instrument zu formen. Atemlos erlebten sie das Finale und die darauffolgende Stille. Kein Laut war zu hören, kein Räuspern, kein Schnäuzen. Dann drehte sie sich um und der Saal explodierte. Bei Auftritten von Alex wurde die Hauptprobe immer öfter zu einem vollwertigen Konzert. In der Garderobe war Alex wie jedes Mal ausgepowert. Sie hatte sich zwar etwas zurückgehalten, war aber trotzdem geschafft. Sie ließ sich jetzt unter der Dusche das entspannende heiße Wasser über den Körper rinnen. Langsam fand sie wieder zu sich selbst und wurde von Franz mit einem großen Badetuch abgetrocknet. Dies war inzwischen zu einem wichtigen Ritual geworden, das den Auftritt beendete. Anschließend trafen sich alle im zugehörigen Restaurant und sie badete zusammen mit Claudia wieder im Blitzlichtgewitter. Auch das Team eines Berliner Fernsehsenders war vor Ort und so folgte das unvermeidliche Interview mit ihr und Claudia, die inzwischen aufgrund ihrer Soloauftritte und des Kammerorchesters, fast genauso bekannt war wie Alexandra Wagner. Die Journalisten versuchten auch Franz in das Gespräch einzubeziehen, aber der winkte ab. Über den Verlust seiner Hand wollte er noch nicht sprechen, was geschehen war wurde in der Öffentlichkeit schon genug diskutiert. Er drehte sich weg und trat in den Hintergrund. Die vier Securities waren auf höchster Alarmstufe, aber es zeigte sich keine Bedrohung. Niemand versuchte in irgendeiner Weise zu den Schutzbefohlenen vorzudringen, alles war ruhig. Erst im Hotel kuschelte sich Alex langsam entspannt an Franz und nahm den letzten Absacker von Claudia lächelnd entgegen. „Prost Schwester, haben wir es mal wieder geschafft?“ Sie lächelte gelöst in die Runde.

April Sonntag Konzert Berlin

Am nächsten Abend folgte das eigentliche Konzert, das den gleichen Verlauf nahm, nur dass Alex nun wieder ein schlichtes, langes Kleid trug und ihre Haare zu einem dicken Zopf geflochten hatte, der sehr weiblich an ihrer Seite herunterhing. Wieder vereinigte sie die Orchestermusiker, die inzwischen so auf sie eingespielt waren, dass es sofort gelang und sie wie ein Wesen wirkten, dass vom alten Meister persönlich gelenkt wurde. Wenn es denn zur Hauptprobe noch eine Steigerung gab, dann jetzt. Nach dem letzten Ton herrschte wie inzwischen gewohnt, Stille. Das Publikum wartete reglos auf das Zeichen der schwarzen Frau unten auf dem Podium und als die sich verneigte, applaudierten alle begeistert. Die Fernsehkameras liefen und zeichneten das Ereignis auf. Der große Konzertsaal hatte heute Abend wieder mal ein Highlight erlebt. Eine Stunde später traten sie wieder vor die Kamerawand und ließen die Blitzlichter über sich ergehen. Da viele Promis aus der Musikwelt, der Schauspielerei und Politik anwesend waren, standen sie nicht allein im Rampenlicht, wie sie erleichtert feststellten. Auch bei dieser Feier zeigte sich keinerlei Bedrohung, langsam entspannten sich die Securities, waren aber weiter wachsam, das hatte ihnen Franz eingebläut. Am gefährlichsten sind die Momente, wenn alle abgelenkt und fröhlich sind, genau dann hat der Mistkerl immer zugeschlagen. Also lasst euch nicht einlullen, passt weiter auf meine Mädels auf, hatte er ihnen eingetrichtert. Alex hatte seine rechte Hand ergriffen und nur hinzugefügt. „Und auf meine Jungs auch.“ Da sie dabei seine rechte, künstliche Hand hielt, war allen die symbolische Bitte klar. Franz hatte sie schnell gemustert, aber nur ihre Sorge um ihn bemerkt und daher schweigend genickt. Einige Zeit mischten sie sich, umrahmt von ihren Bodyguards, unter die anwesenden geladenen Gäste und so manche neuen Connections wurden geknüpft. Alex bekam mehrere Einladungen zu verschiedenen Berliner Events. Sie würde gar nicht alle wahrnehmen können, so viel Zeit hatte sie nicht und verwies alle an Franz und Max, ihre Manager. Karl und Sonja, die Finanz- und Rechts-Manager waren in Hinterbach geblieben, wurden aber über alle Schritte informiert. Fragen über die Gesundheit ihrer Schwester blockte Alex ebenfalls freundlich, aber bestimmt ab.

Eine Woche später, Wagnerhof 29. April Samstag

Frühmorgens wachte Franz auf und musste sich erst orientieren. Die Frau, die er im Arm hatte, war ihm natürlich sehr vertraut, wie er in sich hineingrinsend feststellte und zuerst mal ausgiebig küsste. „Ich habe noch nie von einer Frau gehört, die im Schlaf küssen kann ohne aufzuwachen, aber du bist doch anscheinend so eine“, bemerkte er lächelnd und musterte ihr von Träumen zuckendes, schönes Gesicht. Unwillig brummte sie im Schlaf, als er aufhörte sie zu streicheln. Er machte schnell lächelnd weiter und wandte sich dabei immer intimeren Regionen zu. Ihr Brüste zitterten unter seiner streichelnden Hand und als er ihre festen Nippel mit Daumen, Zeige- und Mittelfinger fasste und fest massierte, begann sie immer noch schlafend, lustvoll zu Stöhnen. Kurze Zeit später verging sie in einer, von Farbblitzen durchzuckten Explosion. Sie massierte fest seine Männlichkeit und nahm sie dann in voller Länge in sich auf. Jetzt fehlte seine rechte Hand, denn früher hatte er mit beiden Händen ihr Gesicht umschlossen und sie während ihres Orgasmus angesehen und geküsst, was nun leider nicht mehr ging. Ihm schien es aber anscheinend nicht zu fehlen, wie sie erleichtert feststellte, bevor sie ein zweites Mal kam. Dann umfasste sie ihn mit Armen und Beinen um weitere Aktionen zu verhindern und klammerte sich zitternd an ihn. Glücklich und entspannt lag sie auf ihm unter der Decke und genoss seine Hand. Auch mit seinem Armstumpf konnte er hervorragend streicheln und auch andere erregende Dinge anstellen, wie sie vorher erfahren hatte. Bei den Gedanken daran fühlte sie, wie ihr das Blut in den Kopf stieg und sie kicherte verhalten. So hat doch alles auch seine positiven Seiten, dachte sie und die Röte in ihrem Gesicht verstärkte sich noch weiter bei den Erinnerungen an seinen Armstumpf und den von ihm ausgelösten Orgasmus. Er musterte sie irritiert, aber sie lächelte nur und küsste ihn zärtlich und doch sehr fest.

Hamburg Elmsbüttel

Das kleine Häuschen, dass er gemietet hatte, war ideal für seine Zwecke. Es lag am Rand der Siedlung, dahinter war nur Wald. Rechts und links die Häuser waren hinter Büschen und Bäumen verborgen und weit weg. Es war eine ruhige Gegend mit schönen, teilweise alten Häusern und Villen. Weg vom lärmenden Betrieb der Weltstadt und doch noch zentral im Norden Hamburgs. Es war möbliert und so hatte er keine Möbel besorgen müssen. Die Miete war zwar hoch, aber er würde sie bis auf die erste sowieso nicht zahlen. Er grinste bei dem Gedanken. Die Hauseigentümerin wohnte gleich im Haus daneben und sah eigentlich nicht mal schlecht aus. Vielleicht würde er sich mit ihr noch Vergnügen, sie schien nicht abgeneigt, wie er aus ihren Blicken entnommen hatte. Sie hatte ihn morgen Nachmittag zum Kaffee eingeladen. Vielleicht gehe ich hin und lege sie flach. Bei diesen Gedanken rieb er sich erwartungsfroh die Hände. Mal wieder eine willige Frau zwischen den Händen, das war auch etwas, was er gelegentlich sehr schätzte. Jetzt muss ich mir erst noch ein Versteck für das Geld ausdenken, so offen kann ich es nicht rumliegen lassen. Im Keller fand er hinter der Waschmaschine eine verdeckte Maueröffnung, gerade noch von dem Gerät verborgen, in die die beiden Taschen perfekt hineinpassten. Super, dachte er, das Problem ist auch gelöst.

---ENDE DER LESEPROBE---