Die Gefährtinnen - Martin Amadeus Weber - E-Book
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Die Gefährtinnen E-Book

Martin Amadeus Weber

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Beschreibung

Das gibt es nicht, dachte er und hielt sich zitternd an seinem Glas fest. Krampfhaft öffnete er seine Augen, aber sie saß immer noch am Nachbartisch. Sie, die Frau von der er ständig träumte. In seinem Magen bildete sich ein dicker Knoten und vibrierte immer heftiger, seine Retterin, seine Traumgefährtin saß vor ihm. Verdammt, was mach ich den jetzt blos. So wie ich mich fühle, wie ich aussehe, so kann ich sie doch nicht ansprechen. Noch nach vielen Jahren dachte er beschämt an diesen Augenblick und sah die Frau an, die er im Arm hielt. Ein neuer Anfang, ein neues Glück und wachsende Macht hatte sie in rasend schnellem Tempo zusammengeschweißt. Als Seelengefährten hatten sie eine einzigartige Bindung, die ihnen paraphysischen Fähigkeiten und damit steigende Macht verlieh. Macht haben ist aber ein zweiseitiges Schwert, denn zu Macht gehört auch Verantwortung und Pflicht, sonst wird sie missbraucht. Nachdenklich dachte er an die schweren Aufgaben, die jetzt vor ihnen lagen. Fest schlang sie ihre Arme um ihn. „Wir schaffen das“, flüsterte sie leise und drückte ihn fest, während sich ihre goldene Aura mit seiner dunkelblauen vermischte und ein prickelndes Knistern zu hören war.

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Inhaltsverzeichnis

November 1986

Die bekannte Unbekannte

Zu Hause im Elend

Am Boden, aber es geht aufwärts

Besserung

Börse

Missverständnisse

Aussprache

Die Villa

Das Stuttgarter Haus

Weihnachten und Neujahr die Enttäuschung

Sommer 1992 der Magier

Charid

Der Kongress der Finanzwelt

Heimflug

Zwei Monate später, die Entführung

Arabische Hilfe

Rettung

Aufbau der Security

Hamburg Anfang Mai 1994

Die zweite Gefährtin

Die Seelengefährtin

Die Entscheidung

Auf dem Weg nach Stuttgart

Die Frauen vertragen sich

Erste Morgenstunde

Der Plan

Zwei Wochen später, Montag im Mai

Die Tagebücher

Das Kloster

Erste Erklärung

Drehbuch

Aufarbeitung

Krankheit Michaelas

Erste Heilung

Heilung mit Problemen

Tini will es genau wissen

Arbeit am Drehbuch

Einige Tage später, Peter erklärt

Veränderungen

Vier Wochen später Rollenbesetzung

Morgens, kurz nach neun. Tina Rubens

Einige Zeit später

Die Geschichte der neuen Tina

Peter berichtet

Zweite Heilung

Neue Heimat in München

Drei Wochen später

Ende August, der Film nimmt Gestalt an

Einige Tage später-neue Probleme

Florians Heilung

Erste Machtdemonstration

Dreharbeit auf vollen Touren

Peter muss helfen

April 1995 Katala

Zwischenspiel Hamburg Februar

Endlich unterwegs, Flug nach Katala

Charid

Erneute Heilung

Gespräch mit Charid

Entführung

Glücklich befreit

Pressekonferenz

Neuer Entwicklungsschub

Die Kinder

Zwei Jahre später, der Skandal eskaliert.

Suche nach einer neuen Heimat

Fluchtgedanken

Abreise Oktober 1998

Malaga

Zur gleichen Zeit in Deutschland

Eine Woche später, ein neuer Entwicklungsschub

Aussprache, zwei Wochen später.

Weitere Planungen

Zwei Tage später nach dem Frühstück.

Ein paar Tage später, weitere Besprechungen

Letzte Entspannungen

zwei Tage später

Andalusien Rundfahrt

Notwendiges Training

Granada Tini wird erkannt

Cordoba und Sevilla

Atlantis, ein Name wird gefunden

Weitere Aussprachen

Letzte Nacht im Malaga

Abflug aus Malaga, der Abschuss

Atlantis, die neue Villa

Die erste Nacht

Impressum

Vorwort

Die Hauptfigur dieses Romans ist rein fiktiv und hat mit lebenden Menschen nichts zu tun. Es handelt es sich um die Schilderung des Lebens einer ungewöhnlichen Familie, die immer mehr ins Phantastische abgleitet, aber nie unmöglich erscheint und auch wirklich so gelebt haben könnte. Die ursprünglichen Vorlagen zu dieser Serie sind schon über 35 Jahre alt und stammen aus einer Zeit, in der Schreiben für mich eine Art Therapie war. Eine Veröffentlichung war nicht geplant. Erst vor drei Jahren fiel mir die CD mit den Textfragmenten wieder in die Hände und ich machte mich neugierig an die Arbeit. Dieses Buch ist kein Abenteuerroman, kein Krimi und auch kein Liebesroman oder Sciencefiction. Es ist eigentlich von jedem etwas. Es wurde ohne Plan, einfach nach der jeweiligen Eingebung geschrieben und schwankt daher manchmal in seiner temporären Stimmung. Es will einfach nur unterhalten. Es ist die Geschichte einer ungewöhnlichen Familie, die aus dem Chaos des Niedergangs und der Zerstörung entsteht und sich immer mehr entfaltet und entwickelt, eine Familiensaga, wenn man so will. Wie der Phönix aus der Asche erheben sich die Personen zu neuem, ungewöhnlichem Leben. Die Namen und das Aussehen der Personen sind, wie schon gesagt, frei erfundenen. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind unbeabsichtigt und zufällig. Politische Situationen sind ebenso erfunden wie religiöse Sachverhalte. Die ungewöhnliche Familienzusammensetzung entspricht dem Sachzwang, der durch die Bindung der Personen aneinander entsteht und soll keine Aufforderung, aber eine Lösungsmöglichkeit für Lebenssituationen, die nicht dem Standard entsprechen, bieten.

Der Autor

Die Gefährtinnen

November 1986

Es war ein trüber nasskalter Mittwoch im November. In einer billigen schmuddeligen Kneipe unweit des Neckars saß Peter Weber vor seinem schalen, halb ausgetrunkenen Bier und ließ sein Leben an sich vorüberziehen. Das letzte Jahr, mit dem Auszug aus der Familienwohnung. Die endlose Suche nach einem Zimmer oder einer kleinen Wohnung. Und als er eine gefunden hatte, die langen, einsamen Nächte mit seinem Freund, dem Computer und viel Alkohol. Die trüben Tage, welche auf die langen Nächte folgten, die er nur verschwommen, wie im Nebel wahrgenommen hatte. Exfrau muss es jetzt ja wohl heißen, dachte er mit einem Blick auf das Scheidungsurteil, das heute von dem Anwalt in der Post war. Verschwommen erinnerte er sich an die Verhandlung. Auf den vergeblichen Schlichtungsversuch des Richters. Nichts war mehr gegangen. „Das war`s“, seufzte er mit einem Blick auf das Schreiben und Tränen tropften auf das Gerichtssiegel. Alles Scheiße, alles im Eimer. Zornig knüllte er das Papier zusammen. Sein leicht getrübter Blick wanderte durch das Lokal. Die Vorhänge vor den kleinen, staubigen Fenstern waren vom Nikotin gelb verfärbt. Der geflieste Boden von undefinierbarer grauer Farbe. Die ehemals weiß getünchte Decke hatte eine bräunliche Schattierung und auf den Lampenschirmen lag dick der Staub. Die alten Holztische, vernarbt von unzähligen Krügen, die darauf geknallt worden waren, standen entlang der Wand, so dass in der Mitte eine freie Fläche blieb, auf der, spät nachts, manchmal, wenn alle besoffen waren, getanzt wurde. Hinter dem verschmierten Tresen stand der Wirt, in seiner alten schmuddeligen Hose, dem ausgeblichenen karierten Hemd und einer fleckige Schürze gekleidet, vor seinem tropfenden Bierhahn und war sich selbst sein bester Gast. Wie gewohnt hatte er einen steinernen Bierhumpen vor sich stehen, aus dem er zu jeder Tageszeit einen Schluck zu nehme pflegte. Immer wieder wischte er sich seine glänzende Glatze mit einem, vom vielen Gebrauch schmuddelig gewordenen Tuch, ab und schnäuzte sich gelegentlich auch lautstark hinein. Seine, vom vielen Alkohol rotgeäderte Nase schien immer zu tropfen und forderte seine ständige Aufmerksamkeit. Nur das Tagesgericht konnte man essen, denn seit neuestem hatte er eine ältere Ungarin eingestellt. Eine sehr saubere, freundliche Frau, die in der Küche arbeitete und ausgezeichnet kochte. Zwei Tische weiter saß eine einfach gekleidete braunhaarige Frau und beobachtete ihn verstohlen. Als er den Kopf in ihre Richtung drehte senkte sie schnell den Blick und tat so als lese sie. Bei ihrem Anblick zuckte er zusammen und wurde blass wie ein Leintuch. Ein Gefühl, wie ein elektrischer Schlag zuckt durch seinen Körper. „Mein Gott, das ist sie, das ist doch nicht möglich“, flüsterte er lautlos vor sich hin. Verstohlen wischte er sich mit dem Ärmel die Tränen aus dem Gesicht. Es war ihm ungeheuer peinlich, von dieser fremden und doch vor seinem Inneren so vertrauten Frau, beim Weinen beobachtet zu werden. Was will sie denn nur von mir, dachte er fast trotzig wie ein kleines Kind, soll sie mich doch in Ruhe lassen. Er versuchte sich wieder auf die amtlichen Papiere zu konzentrieren, die immer noch zerknüllt vor ihm lagen, aber seine Gedanken schweiften immer wieder ab. Endlich gelang es ihm, sich zu konzentrieren. Sie hat mich fast total über den Tisch gezogen, dachte er als er die Unterhaltsregelungen studierte, nachdem er die Papiere sorgfältig wieder geglättet hatte. Von seinem Gehalt blieben ihm nach Abzug aller Kosten noch knapp zweitausend Mark übrig. Ein Glück, dachte er, dass ich die billige Wohnung gefunden habe. Wieder glitt sein Blick durch das Lokal und die Frau drehte schnell den Kopf zur Seite. Die Kneipe füllte sich jetzt langsam mit lärmenden Arbeitern, die ihren Feierabend mit ein paar Bieren begießen wollten. Der Wirt kam mit dem Bierzapfen schier nicht mehr nach und strahlte Hände reibend über das ganze Gesicht. Zeit zu gehen, dachte er, trank sein Glas leer, schüttelt sich, denn es schmeckte entsetzlich und zahlte beim Wirt, der ihm freundlich zunickte, war er doch seit einiger Zeit ein regelmäßiger Gast. Mit hochgezogenem Kragen trat er in die feuchtkalte Dämmerung und machte sich auf den Heimweg. Von der Hauptstraße bog er in eine enge, dunkle Nebengasse und betrat ein altes Fachwerkhaus. Langsam stieg er die ausgetretenen, knarrende Holztreppen hinauf bis in das Dachgeschoß. Im Treppenhaus stank es nach einem Gemisch aus schmutziger Wäsche, Essensdünsten, Fäulnis und Urin. Der Putz bröckelte in großen Brocken von den Wänden und zwei der vier nackten Glühbirnen die das Treppenhaus beleuchten sollten, waren kaputt. Kindergeschrei und betrunkenes Brüllen erfüllte das Treppenhaus. Der alte Meier ist heute aber wieder schwer in Fahrt, dachte er kopfschüttelnd. Im trüben Licht kramte er seinen Schlüssel aus der Hosentasche, schloss auf und betrat sein neues Reich. An der Wand im engen Flur hing an einem Nagel seine zweite Jacke. Ein alter Badezimmerspiegel und ein wackeliger Holztisch dienten als Garderobe. Erhellt wurde das Ganze von einer Stoffschirmlampe, die er im Sperrmüll gefunden hatte. Der rote Lampenbezug ließ den Flur wie den Eingang zu einem einschlägigen Etablissement wirken. Der Boden war ausgetreten, vergilbt und fleckig. Vom Flur gingen drei Türen ab. Die erste führte in ein türkisfarben gefliestes Bad mit einer alten fleckigen Badewanne neben der sich die Kloschüssel befand. Trotz stundenlangem Scheuern war es ihm nicht gelungen Badewanne oder Klo in einen halbwegs sauberen Zustand zu versetzen. Die in vielen Jahren gewachsene Kalkschicht ging einfach nicht mehr weg. Auch die Wandkacheln hatten sich jedem Säuberungsversuch widersetzt. Ein alter Spiegel mit einer darunter befestigten Glasplatte, auf der ein Zahnbecher mit Bürste und Zahnpasta stand, sowie ein Rasierer mit Rasierwasser, vervollständigten die Einrichtung. Die Türe gegenüber gab den Blick in eine kleine Küche frei. Ein altes, graues Steingut Spülbecken. Einen zwei flammigen Gasherd. Einen mindestens 15 Jahre alten Kühlschrank und einen Küchentisch mit einem Stuhl davor, konnte man vom Flur aus sehen. Hinter der Tür befand sich noch ein Küchenschrank, dessen oberer Teil verglast war. Ein geblümter, löchriger Vorhang verwehrte teilweise den Blick hinein. In ihm bewahrte er seine spärlichen Kochutensilien und das Geschirr auf. Die Küche hatte einen ca. 1,5 Meter hohen gelbbraunen Ölanstrich, der obere Teil der Wände war weiß gekalkt wie die Decke. Durch die letzte Türe am Ende des Flurs trat er jetzt in den Wohn-Schlafraum und ließ seinen Blick langsam durch das Zimmer wandern. Rechts an der Wand das alte Bett, mit dem als Nachttisch umfunktionierten Blumenhocker, auf dem sich ein Wecker und zwei Bücher den Platz streitig machten. Gegenüber an dem kleinen Giebelfenster stand der Schreibtisch bestehend aus zwei Böcken, über die er eine Pressspanplatte gelegt hatte. Vor ihm auf dem rissigen Linoleumboden lag ein alter Teppich, ausgetreten und an dem einen Ende zerschlissen. Links vom Schreibtisch hatte er sich aus Ziegelsteinen und Brettern ein Regal gebaut auf dem in tadelloser Ordnung seine Fachbücher und andere Literatur einsortiert waren. Unter dem Schreibtisch stand der Computer. Tastatur und Monitor befanden sich auf der Platte. Daneben lagen einige Fachzeitungen. Links in der Dachschräge stand ein altes Sofa und dahinter in der Ecke eine Sammlung leerer bzw. halb leerer Flaschen, meistens billiger französischer Rotwein, Weinbrand und Ouzo. Links neben der Türe stand ein ramponierter, billiger Kleiderschrank, den irgendein Vorgänger mit Fußballvereinsaufklebern verziert hatte. Mit einem Aufseufzen warf er sich auf das Bett, die Bettdecke dabei an die Wand schiebend. Während er die altmodische vergilbte Tapete an der Dachschräge über sich musterte schossen ihm die verschiedenartigsten Gedanken durch den Kopf. Versonnen betrachtete er den Riss genau über ihm. Er verlief in Zick- Zack- Linien bis hinauf zur Decke. Nachts, wenn nur die Schreibtischlampe brannte, wirkte er zusammen mit den beiden Tapetenfetzen wie das Gesicht einer alten Frau, die auf ihn heruntersah. Was für ein Scheißtag, dachte er. Langsam stand er auf, zündete sich mit zitternden, fieberigen Händen eine Zigarette an, griff nach einer der halbvollen Rotweinflaschen und trank sie in einem Zug leer. Schon leicht angetrunken, er hatte den Tag über kaum etwas gegessen, suchte er nach einer weiteren Flasche und ging mit ihr zum Schreibtisch. Auf dem Schreibtisch stand neben dem Monitor ein Bild. Es zeigte ihn mit seinen Kindern. War’s das jetzt Piet” sagte er zu dem Bild, stellte es mit zitternden Händen wieder hin. Der Rest des Abends versank in Alkoholnebel und Zigarettendunst. Wie er am nächsten Morgen aus dem Bett gekommen war und wie er den Arbeitsvormittag hinter sich gebracht hatte, wusste er nicht. Benommen saß er hinter dem Schreibtisch und sah den Kollegen nach, die zum Essen davoneilten. Ich muss hier raus, dachte er nur noch und schlurfte mit hängenden Schultern den Gang hinunter, die mitleidigen Blicke der Kollegen ignorierend. Erst als er am Neckar entlang ging, besserte sich sein Zustand etwas und er schaute den Enten und Möwen zu, die sich im Wasser tummelten. Heute arbeite ich nicht mehr, dachte er. Ich habe für den Laden schon genug getan. Nachdem er über die Brücke gehend sein Wohnviertel erreichte, steuerte er zielsicher die schäbige Kneipe an.

Die bekannte Unbekannte

Gulasch mit Nudeln und Salat 8,20 DM stand auf der Tafel links vom Eingang. Ausnahmsweise, dachte er, denn oft konnte er sich solche Extravaganzen nicht leisten. Außer dem Wirt war die Kneipe leer. Das erste Bier trank er fast auf einen Zug aus und beobachtete dann gebannt, wie das Zittern seiner Hände schwächer wurde. Du bist ein Alkoholiker, schoss es ihm durch den Kopf. Plötzlich fühlte er, dass er nicht mehr allein im Schankraum war. Als er vorsichtig den Kopf drehte, sah er am Nebentisch die Frau von gestern sitzen. Die Frau mit den schönen hellbraun wirkenden Haaren und den golden strahlenden Augen. Sie beobachtete ihn aus den Augenwinkeln. Wieder war sie einfach, aber adrett gekleidet und hatte ein kleines Bier vor sich stehen. Ein Glücksgefühl durchschoss ihn, dass er schnell verdrängte. Was will sie? fragte er sich. Verfolgt sie mich etwa? Oder Ist sie vielleicht auch nur einsam? Sie sieht nicht sehr glücklich aus, dachte er als er sie verstohlen musterte. Soll ich sie ansprechen? Eigentlich ist es blöde, wenn wir beide allein an unseren Tischen sitzen und jeder hofft, dass der Andere den ersten Schritt wagt. Ob die mit einem so heruntergekommenen, versoffenen Typ wie mir überhaupt redet? Diese und ähnliche Gedanken schossen ihm durch den Kopf. Dann fasste er sich ein Herz, beugte sich zu ihr hinüber und fragte „Möchten Sie sich nicht zu mir an den Tisch setzen, dann können wir uns etwas unterhalten. Natürlich nur wenn Sie möchten.“ Uff, geschafft, dachte er und wartete gespannt auf ihre Reaktion. Sie drehte den Kopf und musterte ihn mit ihren hellbraunen, leicht spöttisch wirkenden Augen. Unter ihrem Blick begann sich sein Magen zusammen zu ziehen und eine Wärmewelle durchströmte ihn. „Warum nicht”, meinte sie dann, nahm ihr Glas und setzte sich ihm gegenüber hin. Von dem Fenster hinter ihm fiel mehr Licht auf ihr Gesicht. „Ich heiße Peter Weber”, sagte er mit unsicherer Stimme und sah ihr dabei unverwandt in die Augen. Nie wieder die Augen wegdrehen und keine Lügen, keine Ausflüchte, immer die Wahrheit auch wenn’s weh tut. Das hatte er sich vorgenommen. Sie hat wunderschöne Augen, dachte er und wieder war es, als wenn er einen Stromschlag bekommen hätte, der von seinen Augen in den Bauch hinunterfloss, ihm den Atem nahm und in seinem Magen kribbelte es fast unangenehm. Sie lachte plötzlich leise auf. „Ich heiße Michaela”, sie stockte einen Moment „Koch”, sagte sie schnell, als sie seine irritierte Miene wegen ihres Zögerns bemerkte. „Ich wohne gleich hier um die Ecke”, sprach er schnell weiter damit das Gespräch nicht abbrach. „Ich bin fast jeden Tag hier in dieser Kneipe aber Sie habe ich gestern zum ersten Mal hier gesehen”. „Ich beobachte Sie schon länger, nur haben Sie mich nicht bemerkt, weil Sie“, sie zögerte kurz und fuhr dann mit fast scheuem Lächeln fort „nun ja, etwas abwesend waren”. Er suchte mit seinen dunkelbraunen, manchmal, vor allem wenn er traurig war, fast schwarzen Augen, den Blickkontakt mit ihr. „Das haben Sie sehr nett gesagt”, murmelte er. „Besoffen war ich, stinkbesoffen.“ Sie hatte den Blick nicht weggewendet und so konnte er beobachten, wie der leicht spöttische Ausdruck in ihren Augen verschwand und sie ihn mit warmen, fast liebevollen leuchtenden Augen ansah. Dann nickte sie langsam mit dem Kopf. „Das mag schon sein” sagte sie, „aber man konnte auch spüren, warum Sie trinken”. Verwirrt sah er sie an. Jetzt kommt’s, dachte er und begann aus Verlegenheit seine groben, von den vielen Ätzbädern, rissigen Finger zu kneten. Er trug selten Gummihandschuhe, wenn er Probeplatinen herstellte. Dabei strich er unbewusst über die Kerbe in der Haut des rechten Ringfingers, wo über zwölf Jahre lang der Ehering gesteckt hatte. Jetzt kriege ich zu hören, dass ich mich zusammenreißen, mich nicht so gehenlassen soll und dass Trinken keine Lösung sei. Er sah ihr fast trotzig in die Augen. „Ich habe gespürt, dass Sie unendlich traurig, verzweifelt, einsam und total verwirrt sind”, sagte sie dann leise „und dass Sie nur Trost, Vergessen und vielleicht auch Linderung suchen”. Betroffen wandte er sich von ihr weg, sein Blick irrte durch den Raum, dann senkte er den Kopf und sah auf seine Hände. „Sie haben ja so recht“, sagte er und schaute ihr wieder ins Gesicht. Nachdem sie beim Wirt ihr Essen bestellt hatten, begann er zu reden, erzählte von seiner Familie, von seinen Kindern und von den endlosen Auseinandersetzungen. Unterbrochen wurde er nur vom Wirt, der den beiden das bestellte Essen brachte. Auch während sie aßen unterbrach er seinen Redeschwall nicht. Die Worte quollen regelrecht aus ihm heraus. Einige Zeit später, sie hatten die leeren Teller längst an die Tischkante geschoben, stockte er plötzlich. „Herrje”, sagte er „jetzt habe ich Sie”; er sah auf seine Uhr; „fast eineinhalb Stunden mit meinen Problemen vollgelabert. Sie lächelte ihn an und sagte: „Das macht doch nichts und Ihnen hat es gutgetan.“ „Ich werde jetzt ruhig sein”, sagte er und sah sie an. „Jetzt erzählen Sie ein bisschen von sich, von mir wissen Sie ja jetzt schon einiges.“ Er sah sie an. Sie senkte ihre Augen vor sich auf den Tisch und betrachtete dann ihre Hände. In dieser Zeit, in der sie anscheinend nach einem Anfang suchte, konnte er ungeniert ihr Gesicht betrachten. Sie hatte ein schmales, am Kinn anmutig geschwungenes Gesicht. Braune Augen hatte sie, die in Ausdruck und Farbe je nach Stimmung wechseln konnten. mal golden hell, mal dunkel Braun. Jedes Mal, wenn sich ihre Augen trafen, durchzuckte es ihn. Ob sie auch etwas empfindet, fragte er sich und musterte sie weiter. Die Augenbrauen zogen sich in einem leichten Winkel über ihr Gesicht. Von der Nase her schräg nach oben und dann in einem schwachen Bogen nach außen. Die Augenbrauen sind fast so dunkel wie ihr Haar, dachte er. Wahrscheinlich ist ihr Haar nicht gefärbt. Ihre Haare hatte sie nach hinten gekämmt und dort mit einem Kamm zusammengesteckt. Dies verlieh ihr einen etwas strengen Ausdruck, betonte aber auch ihr schönes ovales Gesicht. Die Nase war schmal, aber nicht zu schmal und gerade. Die Lippen passten sich mit ihrem Schwung perfekt in das Gesicht ein und hatten eine zart rote Farbe. Eine sehr schöne, und offensichtlich ebenfalls einsame Frau, dachte er und wartete darauf, dass sie von sich zu erzählen begann. Peter erinnerte sich jetzt, dass er sie schon mehrmals auf der Hauptstraße gesehen hatte. Sie bog immer eine Straße weiter ab als er. In dieser Straße gab es nur Werkstätten und Fabrikhallen. Das einzige Wohnhaus stand ganz am Ende der Straße, eine Villa. Er war ein paar Mal vor dem Zaun gestanden und hatte das große Haus bewundert. Gelbe Fassade, hohe, helle Fenster, runde Ecktürme und eine gepflegte Einfahrt, die bis zum Hauseingang reichte. Das Haus mochte etwa 80 bis 100 Jahre alt sein. Eine richtige hochherrschaftliche Villa mit einem fast parkähnlichen Grundstück drum herum. Weber Bau und Immobilien Gesellschaft stand auf einem goldenen Schild an der rechten Tor-Säule. „Mein Mann ist vor zwei Jahren tödlich verunglückt“, sagte sie und starrte weiter ihre Finger an. „Seitdem bin ich allein und versuche mein Leben zu meistern.“ Ihr Blick streifte im Lokal umher und er spürte ihre Trauer. Er schluckt und konnte fühlen, dass sie jetzt nicht mehr von sich erzählen wollte. „Das ist schlimm“, murmelte er betroffen und sah sie mit einem mitfühlenden Blick an. Arbeiten Sie in der Villa Weber?”, fragte er und sah ihr dabei wieder mit festem Blick in die Augen. „Ich bin dort so eine Art Mädchen für alles”, sagte sie und senkte wiederum ihren Blick. „Ich musste diese Arbeit nehmen, denn ich habe keinen Beruf gelernt”. Sie sah plötzlich auf ihre Uhr und stieß einen Seufzer aus. „Ich muss gehen, es ist schon nach 15 Uhr. Wenn ich zu spät komme, kriege ich Ärger.“ Sie legte 15 DM auf den Tisch und bat: “Würden Sie bitte für mich bezahlen, dann kann ich schnell gehen.“ „Selbstverständlich“, antwortete er und stand auf, um ihr in den Mantel zu helfen. Dabei stieß er in seiner Hast den Stuhl um und wäre fast über ihn gestolpert. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht und sie ließ sich bereitwillig von ihm in ihren Mantel helfen. Blitzschnell hatte er während ihres hastigen Aufbruches ihre schlanke, mädchenhafte Figur registriert. Er stellte auch erstaunt fest, dass sie für eine Frau groß war. Sie war nur knapp einen halben Kopf kleiner als er und er war immerhin fast einsneunzig groß. „Werden wir uns wiedersehen?”, fragte er sie leise. „Vielleicht morgen hier in der Kneipe?‘‘ Bittend sah er sie an. „Ich mache morgen um zwei Uhr Schluss und bin um halb drei hier”. Sie sah ihn nur an, sagte aber nichts, drehte sich um und ging. Er sah ihr nach, wie sie mit schnellen Schritten das Lokal verließ. Mann oh Mann, was für eine Frau, dachte er und sah dann nachdenklich sein halbleeres Bierglas an. Erst das zweite, dachte er und trank es langsam aus. Er winkte dem Wirt mit seinem Geldbeutel. „Kein Bier mehr?“, fragte dieser und lächelte dann verständnisvoll. „Nein danke”, sagte Piet. Piet nannten ihn seine Freunde. Er zahlte die gemeinsame Zeche. Mit schwungvollen, fröhlichen Schritten ging er nach Hause.

Zu Hause im Elend

In seiner Wohnung angekommen, warf er sich erst mal auf sein Sofa und dachte nach. Träumerisch grübelnd versank er in Zukunftsvisionen, die alle Michaela als Mittelpunkt hatten. Irgendwann tastete er nach der Weinflasche, die neben dem Sofa stand und trank einen gewaltigen Schluck. Er war in Gedanken so mit Michaela beschäftigt, dass er sogar sein Hobby, die Börse mit ihren Aktien, Kursbewegungen und seinem fiktiven Spekulieren vergaß. Seit etwa sieben Jahren beschäftigte er sich mit Aktienkursen, Finanzgeschäften und Geldspekulationen. Als einzigen Luxus leistete er sich zwei Fachzeitschriften für Börsen- und Finanzmakler. Inzwischen kannte er den Markt sehr gut. Erstaunt hatte er gemerkt, dass er mit fast schlafwandlerischer Sicherheit Kursverläufe vorhersagen konnte. Er hatte sich den Spaß gemacht und mit einer fiktiven Million spekuliert. Dies hatte er vor vier Jahren angefangen und nach seiner jetzigen Schätzung besäße er jetzt ungefähr vierzig bis sechzig Millionen Dollar. Plötzlich wachte er aus seinen Träumereien auf und wurde sich der Flasche bewusst. Angewidert betrachtete er die Flasche, stand dann entschlossen auf, ging in die Küche und -leerte den Wein ins Spülbecken. „Nun ist Schluss“, sprach er laut mit sich. „Ich muss es jetzt packen, jetzt oder nie”. Systematisch ging er durch die Zimmer und sammelte alle Flaschen ein. Die leeren stellte er neben dem Küchenschrank auf den Boden. Die anderen entleerte er ins Spülbecken. Eine halbe Flasche Weinbrand, ein Rest Ouzo und mehrere Reste Rotwein verschwanden gurgelnd. Die leeren Flaschen räumte er dann zu den anderen. Anschließend zündete er sich im Wohnzimmer eine Zigarette an und schaltete den Computer ein. Stundenlang beschäftigte er sich mit seinem geliebten Börsenprogramm. Eine Verbesserung des Rechenteils des Programms hatte er sich vorgenommen. Er war ein sehr guter Programmierer und hatte das ganze Programm selbst entwickelt. „Einen Internet-Anschluss müsste man haben“, seufzte er „und dann direkt an die verschiedenen Börsen, das wär’s“. Er speicherte das verbesserte Programm ab, beendete Windows und schaltete dann den Computer aus. In Gedanken versunken, hangelte er mit der Linken nach einer Flasche. Als er ins Leere griff, fiel ihm seine vorherige Aktion wieder ein. „Auch gut”, murmelte er, „dann eben nicht.“ Während er sich auszog um ins Bett zu gehen, begann er immer stärker fiebrig zu zittern. Ein dumpfer, drückender Schmerz strahlte von seinem Magen aus, seine Stirn war heiß. Schnell schlüpfte er unter die Decke und wickelte sich eng ein. Nachdem er sich lange hin und her gewälzt hatte, versank er endlich in einen unruhigen Schlaf. Mitten in der Nacht schreckte er schweißgebadet hoch. Sein Gesicht glühte, stechende Schmerzen in der Brust, der Kopf dröhnte zum Zerplatzen. Aufstöhnend torkelte er auf die Beine. Irgendwo steht bestimmt noch eine, zuckte es ihm durch sein vernebeltes Gehirn. Mit großem Getöse begann er die Wohnung zu durchsuchen. Bücher flogen auf den Boden, in der Küche lag bald das Geschirr verstreut, aber er fand nichts. Vor Enttäuschung warf er sich weinend aufs Bett. Der Rest der Nacht war für ihn die Hölle. Als endlich der Morgen dämmerte, war er erleichtert. So kann ich unmöglich ins Büro gehen, dachte er, während er sich im Spiegel betrachtete. Hohlwangig, unrasiert, blutunterlaufene, fiebrige Augen. Ein fremder Mann glotzte ihn aus dem Spiegel entgegen. Im Bad stank es entsetzlich nach Erbrochenem. Er erinnerte sich jetzt dunkel, dass er sich in der Nacht mehrmals mit letzter Kraft aufs Klo geschleppt hatte. Obwohl er sich schwach und wackelig fühlte und zudem hohes Fieber hatte, stieg er in die Wanne und duschte. In dieser Hinsicht war er eisern. Der Tag begann mit einer Dusche und endet mit einer Dusche. Anschließend ging er in die Küche, stieg achtlos über das Chaos auf dem Boden und stellte einen Topf mit Wasser auf. Jetzt einen Kaffee, dachte er und suchte nach einer Tasse. Seine Hände zitterten so stark, dass es ihm erst mit dem dritten Anlauf gelang, den Löffel mit dem Kaffeepulver in die Tasse zu bringen. Er goss das heiße Wasser in die Tasse, wobei er sich die Hälfte über die Beine leerte. Laut fluchend führte er die Tasse zum Mund. Ein Teil des Kaffees landete ebenfalls auf dem Boden, so stark zitterten seine Hände. Als die heiße Flüssigkeit seinen Magen erreichte, hatte er das Gefühl eine Bombe explodiere in ihm. Schnell rannte er ins Bad. Sein Magen schien sich hoch zu wölben und dann erbrach er sich ins Waschbecken, wobei er sich den Kopf heftig am Wasserhahn anschlug. Blut tropfte auf die braune Flüssigkeit, die er von sich gegeben hatte. Langsam beruhigte er sich wieder und richtete sich schwer atmend auf. Schnell öffnete er den Wasserhahn und spülte das Erbrochene hinunter. Ich muss telefonieren, dachte er und machte sich auf den Weg ins Wohnschlafzimmer, während er sich ein Taschentuch, welches auf der Glasplatte gelegen hatte, auf die Stirn drückte. Hastig wühlte er nach einer Hose und einem Pullover. Wo ist die Telefonkarte, fragte er sich und eilte in den Gang. Er zog die Jacke an und suchte nach seinem Geldbeutel. Schließlich hatte er ihn gefunden und wühlte mit zitternden Fingern in den Fächern. Endlich, hinter dem Büchereiausweis steckte sie. Hoffentlich ist noch was drauf. Er steckte den Schlüssel ein und verließ die Wohnung. Vorsichtig schlich er die Treppe hinab, wobei er zweimal fast hinuntergefallen wäre. Er wollte möglichst keinem Hausbewohner begegnen, denn er sah furchtbar aus. Die Haustür klemmte natürlich wieder mal und ließ sich nur lautstark öffnen. Aufatmend betrat er die Gasse und ging in Richtung Hauptstraße, wo gleich an der Ecke zwei Telefonhäuschen standen. Schnell öffnete er die Zelle und wählte die Geschäftsnummer. Während er auf die Verbindung wartete, sah er die Straße entlang und erstarrte. Keine dreißig Meter entfernt ging Michaela und zwar genau auf ihn zu. Schnell drehte er sich um. Sie war die letzte, die ihn in diesem Zustand sehen sollte. Aber es war schon zu spät. Sie hatte ihn erkannt, kam auf die Zelle zu und blieb stehen. Am Telefon meldete sich jetzt seine Sekretärin und er meldete sich stotternd. „Hier Weber, ich möchte nur durchgeben, dass ich krank bin und heute nicht komme.“ Schwer atmend ließ er den Hörer sinken und vernahm aus der Ferne die guten Besserungswünsche. Scheinheiliges Gesindel, dachte er. Ich weiß genau, was ihr jetzt denkt.

Am Boden, aber es geht aufwärts

Michaela stand immer noch wartend vor der Zelle und es blieb ihm nichts übrig, als hinaus zu gehen. Zögernd drehte er sich um und öffnete die Tür. Mit vor Schrecken weit aufgerissenen Augen sah sie ihn entsetzt an. „Wie sehen Sie denn aus“, rief sie, „Was ist denn passiert?“ „Ich kämpfe gegen mein Fieber”, antwortete er und dabei sind mir einige Missgeschicke passiert. Entschlossen trat sie auf ihn zu. Mit der Hand berührte sie seine Stirn und sagte: „Hohes Fieber haben Sie. Sie gehören ins Bett”. Sie packte ihn am Arm. „Ich bringe Sie nach Hause.“ Um Gottes Willen, nur das nicht, durchzuckte es ihn und er sagte schnell das ist nicht nötig, ich komme schon allein zurecht. „Keine Widerrede!” Sie sah ihn streng und entschlossen an, nahm seinen Arm und führte ihn. Sie spürte, dass er am ganzen Körper zitterte und total am Ende war. Mit Mühe öffnete sie die Haustür und geleitete ihn die Treppe hinauf. Während er in allen Taschen nach dem Hausschlüssel suchte, schaute sie sich um. Um Himmels Willen ist das ein schäbiges Loch. Er hatte inzwischen die Suche nach dem Schlüssel aufgegeben, trat neben die Tür und schlug mit dem Schuh unten genau zwischen Tür und Rahmen. Knackend ging die Tür auf. „Das hat mich schon ein paarmal gerettet”, meinte er und trat ein. „Oh, verdammt stinkt‘s hier“, sagte er und versuchte in Richtung Wohnzimmer zu gehen. Dabei stolperte er über ein auf dem Boden liegendes Kleidungsstück, krachte mit dem Kopf gegen den Wohnzimmertürrahmen und sank auf den Boden. Erst sah er helle Lichtblitze, alles begann sich zu drehen, dann wurde alles schwarz. Er war bewusstlos. Vor Schreck wie gelähmt stand sie an der Eingangstür. Jetzt gab sie sich einen Ruck und eilte schnell zu ihm hin. Er lag halb auf der Seite, seine Augen waren geschlossen und auf seiner Stirn bildete sich direkt neben der Wunde vom Wasserhahn eine bläuliche Beule. Sofort ging sie ins Bad, sah sich erst mal entsetzt um, nahm dann den Waschlappen, ließ das kalte Wasser laufen und eilte mit dem nassen Lappen zurück. Dann zog sie ihm die Jacke aus, griff von hinten unter seine Arme und schleppte ihn zum Bett. Als sie ihn aufs Bett zog, sah sie, dass sowohl Pullover als auch die Hose dreckig waren. Runter mit dem Zeug, dachte sie und zog ihm den Pullover aus. Nachdem sie in halb aufs Bett gewuchtet hatte, öffnete sie den Gürtel der Hose, öffnete auch den Hosenknopf und den Reißverschluss. Sie zog heftig an den Hosenbeinen, die Hose glitt herunter und sie stellte fest, dass er jetzt vollkommen nackt war. „Egal“, dachte sie. Deckte ihn zu und platzierte den Waschlappen auf der Beule. Mit fassungsloser Miene inspizierte sie die Wohnung. Mitleid überflutete sie. Was hat sich hier heute Nacht abgespielt, flüsterte sie leise vor sich hin. Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass er im Bett sicher lag, begann sie die Wohnung aufzuräumen. Teller und Töpfe in den Schrank, die herumliegenden Wäscheteile in eine Plastiktüte und die Bücher wieder aufs Regal. Dabei musterte sie erstaunt seine vielen Bücher über Börse und Finanzmarketing. Ein Ingenieur, der sich mit Börse und Finanzen beschäftigt, dachte sie erstaunt. Hinter ihr stöhnte er leise. Sofort ging sie hin und versuchte ihn festzuhalten, denn er wälzte sich hin und her und wäre beinahe aus dem Bett gefallen. Sie überlegte fieberhaft und dachte dann, es hilft nichts, ich lege mich einfach dazu. Sie stand schnell auf und zog sich, während sie ihn beobachtete, aus. Nur mit einem dünnen, weißen Slip bekleidet, sie trug meistens keinen BH, schlüpfte sie unter die Decke und nahm ihn in den Arm. Auf der Stelle wurde er ruhiger, drehte sich zu ihr hin und sie spürte seinen Arm, der sich auf ihren Bauch legte. Seine Hand berührte ihre Taille und blieb dort liegen. Forschend musterte sie ihn, aber er war wirklich noch bewusstlos. Die Stellung, in der sie jetzt lag, war unbequem. Sie hob daher seinen Kopf vorsichtig an und schob ihren rechten Arm darunter. Er lag nun mit der Wange auf ihrer Schulter, seine Nase berührte fast ihre rechte Brust. Aus den Augenwinkeln konnte sie jetzt einen Teil seines Gesichts sehen. Behutsam, fast zärtlich wischte sie die wirren braunen Haare von seiner Stirn. Dann legte sie den Waschlappen, der bei ihrer Umbettungsaktion heruntergerutscht war, wieder auf die Beule. Sieht schon viel besser aus, dachte sie und betrachtete ihn weiter. Er hatte eine hohe Stirn mit feinen quer verlaufenden Falten. Die strahlenförmig von seinen Augenwinkeln wegführenden Lachfältchen wiesen ihn als einen gern lachenden Mann aus. Die Nase war gerade und gut proportioniert. Die dünne Kerbe im oberen Teil des Nasenrückens sagte ihr, dass er häufig eine Brille trug. Komisch, sinnierte sie, mit Brille habe ich ihn noch nie gesehen. Vom Mund konnte sie nur die Oberlippe sehen, aber von gestern her wusste sie, dass er einen gut geformten Mund hatte. Warum tue ich das eigentlich? Lege mich zu einem wildfremden Mann nackt ins Bett. Ihre Gedanken schweiften weiter. Schon das erste Mal als ich ihn vor der Kneipe sah, hatte es eingeschlagen wie ein Blitz. Nur wegen ihm bin ich in diese schreckliche Spelunke gegangen. Ich habe mich in ihn verliebt, wie ein Teenager. Mit allem Drum und Dran. Schmetterlinge im Bauch und Tagträume und nun liege ich neben ihm in seinem Bett. Liebe auf den ersten Blick gibt es also doch. Wenn mich jetzt meine Leute sehen könnten. Sie musste kichern. Denen würden die Augen aus dem Kopf fallen. Bei ihren Angestellten und dem Hauspersonal galt sie als männerfeindlich, da sie bisher allen Verehrern, die es nach dem Tode ihres Mannes bei ihr versucht hatten, die kalte Schulter gezeigt hatte. Eisberg, oder eiserne Lady nannten sie viele aus dem Bekanntenkreis hinter ihrem Rücken. Sie sind alle nur hinter meinem Geld her, dachte sie. Mich nehmen sie als notwendige Dreingabe in Kauf und dafür bin ich mir zu schade. Wenn ich nur an Heiner diesen widerlichen Kotzbrocken denke. Wie er das Haus taxiert hat. Ins Gesicht hat er mir nicht gesehen aber auf meinen Busen. Ganz lüstern hat er ausgesehen. Er wollte tatsächlich wissen, was die Firma abwirft und was sie wert ist. Oder Helmut, der war fast noch schlimmer. Der hat mich kaum angesehen. Der hatte nur Geld im Kopf. Sie sah den neben ihr liegenden Peter an und strich ihm zärtlich über den Kopf. Sie grübelte weiter. Er weiß nichts von meinem Geld, er denkt ich bin eine Hausangestellte, ein Zimmermädchen oder etwas Ähnliches. Er hat mich wegen mir als Mensch, als Frau angesprochen und ich glaube, er mag mich. Während sie weiter ihren Gedanken nachhing, wurde Peter immer unruhiger. Er kommt zu sich, dachte sie und beobachtete ihn. Unruhig bewegte er sich. Seine Hand an ihrer Taille bewegte sich und dann wurde er plötzlich ganz starr. Langsam öffnete er seine Augen und sah direkt vor sich, wie in Großaufnahme einen wunderschönen Busen. Er kniff die Augen zusammen und öffnete sie dann wieder. Ungläubig sah er ihre Brust an, dann wanderte der Blick weiter nach oben. Um ihr in die Augen schauen zu können, musste er den Kopf etwas drehen, was er mühsam tat. „Hallo“, sagte sie und lächelte ihn an. „Wieder unter den Lebenden? Wie geht es dir? Hast du Schmerzen?”. Sie duzte ihn jetzt, da sie es komisch fand, mit einem nackten Mann, selbst fast nackt, im Bett zu liegen und Sie zu sagen. Er sah sie fast eine Minute lang an. Seine dunklen Augen schienen in ihren zu versinken. Dann öffnete er den Mund und flüsterte ganz leise. „Ich bin gestorben, ich bin im Himmel”. Sie stieß ein helles Lachen aus und sagte während sie ihn mit dem rechten Arm ganz fest an sich heranzog, „Quatsch! Du bist hier in deiner Wohnung, in deinem Bett. Das einzige was neu ist, ich liege auch drin.“ Sie merkte, wie er sich entspannte und sich fest an sie schmiegte. Dann versuchte er seinen Arm, der immer noch quer über ihrem Bauch lag, wegzuziehen. „Lass ihn ruhig dort wo er ist”, sagte sie schnell, denn sie genoss es, diesen warmen Körper zu spüren. Er lag jetzt halb auf ihr. Sein rechtes Bein lag zwischen ihren Schenkeln. Sie konnte seinen Penis auf ihrem Schenkel spüren. Seine Schulter hatte er herumgedreht, so dass seine rechte Brustseite auf ihrem rechten Busen lag. Den Arm, der an ihrer Taille lag, zog er langsam nach oben und schlang ihn um ihren Hals, so dass ihr Kopf auf seinen Händen ruhte. Bei dieser Armbewegung streifte sein Unterarm ihre linke Brust, glitt über ihre Brustwarze. Es war als streichelte er sie. So unabsichtlich diese Berührung auch war, durchzuckte sie ein herrliches, fast lustvolles Gefühl als sich die Brustwarze aufrichtete und hart wurde. Oh Gott wie schön, dachte sie und schlang ihre Arme fest um ihn. Er zittert immer noch, dachte sie und hielt ihn fest. Fast eine Stunde lang lagen sie unbeweglich aneinandergeschmiegt. Sie streichelte seinen Kopf, glitt mit ihren Fingern bis zu seinem Hals hinunter und fuhr dann ganz zart wieder hinauf. Er genießt das, dachte sie freudig und streichelte ihn weiter. Nach einer weiteren halben Stunde wurde sie unruhig. Er merkte es sofort. „Was ist los?“, fragte er, „habe ich etwas falsch gemacht?” und sah sie fast ängstlich an. Ach, ist er lieb. Ich muss aufs Klo, und er hat Angst, ich könnte weggehen. Ich werde mich beeilen, damit er keinen Unsinn macht. „Quatsch! ich muss nur mal aufs Klo”. Sie stand auf und verschwand durch die Tür. Er hörte es plätschern und lächelte. Sie hat nicht mal die Tür zugemacht, dachte er. Phasen der Ruhe, in denen er seine Umwelt wahrnahm, wechselten mit Zuständen, in denen er unruhig war, in Fieberschüben um sich schlug und völlig die Orientierung verlor. Im Moment war er in einem ruhigen, fast normalen Zustand, nur seine Stirn glühte nach wie vor. Unvermittelt stand sie wieder vor dem Bett. Bewundernd betrachtete er sie wie sie lächelnd vor ihm stand. Sie hatte eine tolle Figur. Feste hochsitzende, spitze Brüste mit rosigen Spitzen, eine schmale Taille, schön geschwungene schmale Hüften und schlanke; lange Beine. Sie spürte seinen bewundernden Blick und blieb eine Weile stehen um ihm Zeit zu geben. Das habe ich noch für keinen Mann gemacht, mich so hingestellt. Nach einigen Sekunden sagte er „Komm wieder ins Bett, aber zieh den Slip aus. Ich bin im Nachteil, denn ich habe nichts an.“ Er lächelte sie dabei so entwaffnend an, dass sie lachen musste. Dann streifte sie sich den Slip langsam ab. Sie sah ihn dabei unverwandt an und registrierte seine Bewunderung. Sie stand nackt vor ihm. Ihr Schamhaar bestand aus einem schmalen Streifen dunkler Haare. Er konnte deutlich ihre rosigen Schamlippen sehen. Wow, dachte er. Was für eine Frau. Er hob die Decke hoch damit sie darunter schlüpfen konnte. Sie legte sich in der gleichen Stellung auf ihn, wie er vorher auf ihr gelegen hatte. Er konnte ihr Schamhaar spüren, dass sich jetzt gegen seinen Schenkel presste. Sie schlang die Arme um seinen Hals und schmiegte sich an ihn. Ihre Wange lag an seiner und sie spürte seine Hände, die ihre Haare und ihren Nacken streichelten. Wohlige Schauer durchrieselten sie und sie genoss die Berührung. Nach einiger Zeit spürte sie wie seine Hände langsam ihren Rücken streichelten. Ganz sachte glitten seine rauen Finger über ihren Rücken, über das Schulterblatt und dann ganz behutsam und zart die Wirbelsäule hinunter. Wie Feuer durchrann es sie. Sie spürte, wie sie auf dem ganzen Rücken eine Gänsehaut bekam. Ein feines Prickeln ging von seinen Fingerspitzen aus und sie bemerkte, dass sie sexuell höchst erregt war. Sie war feucht und total verwirrt. Er bemerkte von ihrem Zustand nichts. In seinen Schmerzen und Fieberträume versunken, döste er vor sich hin. Das sie kurz vor einem Orgasmus stand und ihn heftig an sich presste entging ihm vollständig. Lange Zeit blieben sie so liegen. Er in der verzweifelten Hoffnung, die Schmerzen würden endlich nachlassen. Sie in einem Sturm heftiger Gefühle, die sein Streicheln bei ihr auslöste. Er hat magische Hände, dachte sie während sie seine Berührungen genoss. Wellen von warmem Feuer pulsten ihren Rücken entlang und explodierten in ihrem Kopf. Das gibt’s doch nicht, durchfuhr es sie, während sie sich unter seinen streichelnden Händen räkelte. Am Rande einer Ohnmacht hatte er nur den einen Gedanken, sie solle bei mir bleiben. Mehr nahm er von seiner Umgebung nicht wahr. Die Wärmewellen, die ihren Körper durchströmten, wurden immer intensiver. Ein Feuer schien sich in ihrem Schoß auszubreiten und sich impulsartig in ihrem Körper auszubreiten. In ihrem Kopf zuckten grelle, farbige Lichter. Sie hatte das Gefühl zu explodieren. Immer schneller, immer intensiver durchraste es sie. Er hatte nur das Bedürfnis, sie festzuhalten und sie dankbar zu streicheln. Mit leisem Zittern fuhr seine Hand wieder ihr Rückrad hinunter. Fast erstaunt, registrierte er wie sich ihr Körper plötzlich durchbog. Wie eine Feder gespannt lag sie in seinen Armen und stieß ein kehliges immer lauter werdendes Stöhnen aus. „Was ist denn los?”, fragte er beunruhigt. Aber er bekam keine Antwort. Sie lag nach Atem ringend auf ihm und lauschte in ihren Körper. Heiße Wellen stiegen von ihrem Schoß auf. Sie bekam kaum mehr Luft, während sie Welle auf Welle überflutete. Heftig drückte sie sich an ihn. Ihre feuchte Scham hinterließ auf seinem Schenkel eine nasse Spur. Inzwischen hatte er verstanden, was mit ihr passiert war. Liebevoll nahm er sie trotz seines schmerzenden, dröhnenden Kopfes in die Arme und streichelte sie. Langsam beruhigte sich ihr Atem. Ein ungeheures Wärmegefühl durchdrang sie. So etwas hatte sie noch nie erlebt. Sie genoss weiter sein Streicheln, während ihr Körper sich entspannte. „War es schön?”, hörte sie ihn fragen, während sie spürte wie sich seine Lippen ihrem Mund näherten. Zuerst spürte sie nur seine Zunge, die vorsichtig, fast zaghaft ihre Lippen streichelte. Dann glitt seine Zunge in ihren Mund und sie presste in einer Gefühlswallung ihren Mund auf seinen. Ihre Zunge stieß wie eine Lanze in seinen Mund. „Willst du mich vergewaltigen?”, fragte er sie leise, während er sie vorsichtig wegschob. Dann begann er sie wieder zu küssen. Vorsichtig drang er mit seiner Zunge in Ihren Mund ein. Streichelte Ihre Lippen, den Innenraum ihres Mundes und berührte schließlich ganz zart ihre Zungenspitze. Wie kleine elektrische Schläge peitschten Empfindungen durch sie. Vorsichtig bewegte sie ihre Zunge und begann ihn ebenfalls zu streicheln. Fast zwei Minuten küssten sie sich auf diese empfindsame, zärtliche Art. Dann löste sie sich schwer atmend, legte ihren Kopf auf seine Brust und sagte mit bebender Stimme. „So hat mich noch niemand geküsst. Ich habe das Küssen eigentlich nie gemocht, aber jetzt, jetzt war es wundervoll.“ Wieder lagen ihre Lippen auf seinen und das entdeckende Spiel der Zungen fand seine Fortsetzung. Nach einer Zeit der Entspannung begann er wieder unruhiger zu werden. Das Zittern wurde stärker und er wand sich zeitweise wieder im Fieberwahn. Verzweifelt hielt sie ihn fest, versuchte ihn zu beruhigen, schrie ihn an, beschimpfte ihn und küsste ihn. So verging der ganze Freitag. In einer seiner ruhigen Phasen holte sie ihr Handy aus ihrer Handtasche und rief schnell Zuhause an. „Alles in Ordnung“, gab sie der Haushälterin zu verstehen. „Ich werde vermutlich das ganze Wochenende weg sein. Machen sie sich um mich keine Sorgen”. Bevor die besorgte Frau weitere Fragen stellen konnte, legte sie schnell auf. Das Handy verschwand wieder in der inneren Reißverschlusstasche und sie schaute besorgt zu ihm hin. Er begann im Halbschlaf im Bett nach ihr zu suchen. Hastig legte sie sich wieder zu ihm und nahm ihn in den Arm. So verging die Nacht. Am Samstagmorgen war er so erschöpft, dass er regungslos dalag. Aber er atmete regelmäßig, wenn auch schwach. Diese Ruhephase nutzte sie. Hastig schlüpfte sie in ihre Jeans und das Sweat Shirt und ging schnell in den Supermarkt an der Ecke. In fliegender Hast kaufte sie Brötchen, Butter, Wurst, Käse, Eier und vor allem einige Fertigkonserven, sowie mehrere Packungen Suppe. Ein Netz Orangen und einige Bananen vervollständigten ihren Einkauf. Schnell eilte sie zurück. In der Wohnung angekommen, ging sie sofort ins Wohnzimmer. Er saß mit glasigen Augen im Bett, starrte zwar in ihre Richtung, nahm sie jedoch nicht wahr. Seine Hände strichen suchend über die Decke und er lallte immer wieder nur „Wo bist du?“ Sie stellte die Tüte mit den Einkäufen in die Ecke, zog sich aus und legte sich zu ihm und nahm ihn in ihre Arme. Augenblicklich besserte sich sein Zustand, er atmete wieder ruhiger, das Zittern wurde schwächer. Mein Gott, dachte sie, wie er mich braucht. Zärtlich streichelte sie ihm über den Kopf. Er lag jetzt ganz still, eng an sie geschmiegt. So verging der Morgen. Einmal stand sie auf, er lag gerade ruhig und entspannt da, ging in die Küche und machte sich eine Kanne Kaffee. Nebenher kochte sie eine der Fertigsuppen und schlug noch zwei Eier hinein. Sie trug den Küchentisch ins Wohnzimmer und stellte ihn neben das Bett. Die Suppe füllte sie in eine Thermoskanne, die sie in der Küche gefunden hatte. Die Brötchen, Butter, zwei Tassen und die Kaffeekanne kamen ebenfalls auf den Tisch. Sie richtete ihn in Sitzposition auf und flößte ihm langsam und geduldig Schluck für Schluck von der Suppe ein. Sie hatte sie zu diesem Zweck in eine Tasse gefüllt, denn füttern mit dem Löffel war sinnlos. Selber trank sie zwei Tassen Kaffee und verschlang gierig zwei Brötchen mit Butter und Käse. Sie merkte erst jetzt, dass sie sehr hungrig war. Seit gestern Morgen hatte sie nichts gegessen und er auch nicht. Nachdem sie ihm eine Tasse Suppe eingeflößt hatte, ließ sie ihn zurücksinken und legte sich neben ihn. Sofort kuschelte er sich an sie, schloss die Augen und schlief ein. Mit Grauen dachte sie an die vergangene Nacht. Gegen ein Uhr war er wieder sehr unruhig geworden. Dann war er aus dem Bett gesprungen, obwohl sie versucht hatte, ihn festzuhalten. „Ich muss aufs Klo“, hatte er geschrien und rannte ins Bad. Er hatte Durchfall. Es stank entsetzlich und ihr wurde fast übel. Er saß zusammengekrümmt auf der Kloschüssel und sie wusste, ohne mich kommt er da nicht mehr weg. Wie ein Baby reinigte sie ihn. Als sie fertig war und sich aufrichtete, sah er sie wie ein waidwundes Reh an. Tränen liefen über seine Wangen, dann sackte er wieder zusammen. Wut packte sie und sie schrie ihn an, er solle jetzt gefälligst aufstehen. Vom Klo aus hatte sie ihn einfach in die Badewanne gesetzt und gründlich abgeduscht. Teilnahmslos hatte er alles über sich ergehen lassen. Dann war ihr der Gedanke gekommen, dass ein heißes Bad gar nicht so schlecht wäre. Sie hatte die Wanne gründlich ausgespült und dann heißes Wasser eingelassen. Sie kicherte in Gedanken, denn zu Anfang war das Wasser zu heiß gewesen und er hatte kläglich protestiert. Im Badschrank fand sie dann noch eine Flasche mit einem Rest Badeschaum und so wurde es ein herrliches Schaumbad. Als genügend Wasser in der Wanne war, setzte sie sich hinter ihm in die Wanne. Er saß zwischen ihren Beinen und lehnte mit dem Rücken gegen ihre Brust. Seinen Kopf hatte er auf ihre Schulter gelegt. So hatten sie fast eine halbe Stunde lang gesessen und sie hatte gespürt, wie gut ihm die Wärme tut. Fast zu gut, dachte sie und lächelte wieder. Als sie ihm nämlich aus der Wanne helfen wollte, rutschte er verlegen herum. In ihrer Erinnerung kicherte sie jetzt laut. Sie hatte, um ihm zu helfen, den Arm um seinen Bauch gelegt und gespürt, dass er eine Erektion hatte. Er hatte sie verlegen angesehen und gesagt „Ich kann nichts dafür. Ich kann’s nicht steuern.“ Resolut hatte sie ihn aus der Wanne geholt, ohne mit einem Wort auf seinen Zustand einzugehen. Sie trocknete ihn von oben bis unten ab, auch sein knochenhartes Glied. Später, im Bett versuchte er sich so hinzulegen, dass sie von seiner Erektion nichts spürte. Sie aber hatte ihn einfach in eine bequeme Lage gedreht, obwohl jetzt sein steifes Glied gegen ihren Oberschenkel drückte. Dem Himmel sei Dank, dass diese Nacht vorüber ist, dachte sie und schlang beide Arme um ihn. Er war jetzt ganz ruhig und entspannt. Sein Zittern war viel schwächer geworden. Ganz leicht und zärtlich streichelte sie seinen Rücken und seinen Kopf. „Oh Peter“, flüsterte sie. „wie geht’s weiter. Schaffen wir beide es?“ Mit diesen Gedanken im Sinn schlief sie ein. Etwa zwei Stunden später schlug Peter die Augen auf. Er sah vor sich das Haar von Michaela. Langsam richtete er seinen Oberkörper auf und drehte sich vorsichtig von ihr herunter. Während er die schlafende Frau betrachtete, versuchte er sich zu erinnern. Ein Blick zur Uhr, die auf dem Schreibtisch stand, sagte ihm, dass es Nachmittag war. Zehn nach Drei. Aber welcher Tag? Vorsichtig stand er auf und ging zuerst zur Toilette. Dann sah er sich um. Sie hat aufgeräumt und saubergemacht, dachte er auf dem Weg zum Bett. Michaela lag auf dem Rücken, bis zum Bauchnabel aufgedeckt. Die Haare umgaben ihren Kopf wie ein leuchtendes hellbraun goldenes Gespinst. Sie ist wunderschön, fuhr es im durch den Sinn und ich liebe sie. Leise legte er sich neben sie. Er merkte, dass er total fertig war. Das bisschen Aufstehen hatte ihn sehr angestrengt. Behutsam schob er seinen Arm unter ihren Nacken, fasste mit der linken nach ihrer Hüfte und drehte sie zu sich herum. Leicht wie eine Feder folgte sie dem Zug seiner Hände und lag bald fest an ihn gepresst, den Kopf an seiner Schulter. Eine warme, glückliche Empfindung durchströmte ihn. Er zog die Decke hoch bis zu ihren Schultern und blieb dann regungslos liegen. Das nächste Mal als er aufwachte war sie auch wach. Sie hob den Kopf, sah ihn lange an und sagte „Hallo“, und er antwortet „Hallo Michaela”. Sie legte ihren Kopf auf seine Brust und zeichnete mit ihren Finger Figuren auf seine Haut. Es kribbelte und kitzelte. Na warte, dachte er und begann zart ihren Rücken zu streicheln. Nach einer Weile stemmte sie sich hoch, rutschte auf ihn drauf bis ihr Gesicht direkt vor seinem lag. Sie kam immer näher. Er hatte das Gefühl, in diesen großen, jetzt intensiv braungoldenen Augen zu versinken. Dann berührten ihre Lippen seine Lippen und sie begann ihn ganz sanft zu küssen. Ihre Zunge streichelte die Innenseite seiner Lippen. Dann bewegte sie sich weiter und traf auf seine Zungenspitze. Wie ein schwacher Stromschlag durchfuhr es ihn und an ihrem Zucken merkte er, dass auch sie es gespürt hatte. Lange erkundeten beide wieder die empfindsamen Stellen des Anderen. Atemlos nach Luft schnappend gingen sie auseinander und lagen nun Wange an Wange. Nach einer ganzen Weile erhob sich Michaela langsam, zog sich an und ging in die Küche. „Ich mache uns etwas zu Essen“, rief sie durch die Tür.

Besserung

Peter blieb im Bett liegen. Er hob seine Hände vors Gesicht und beobachtete seine Finger. „Schon viel ruhiger”, meinte er leise und die Schmerzen in Kopf und Bauch sind auch nicht mehr so schlimm. Langsam schaute er sich im Zimmer um. „Mensch ist das eine Bruchbude. Wie habe ich es die ganze Zeit hier ausgehalten?“ Michaela, die unbemerkt hereingekommen war, hatte den letzten Teil seiner Worte mitbekommen. „Ich glaube ein vom Alkohol benebeltes Auge sieht alles in einem rosigen Licht“, meinte sie und lächelte ihn liebevoll an. „Da ist was dran.” Er schaute sie nachdenklich an. „Das werde ich so schnell es geht ändern. Hier muss gründlich renoviert werden, Wände, Türen, Decken einfach alles.“ Michaela ging zum Tisch, der immer noch neben dem Bett stand und setzte das Tablett ab. „Jetzt wollen wir zuerst etwas essen. Ich habe dir noch eine Suppe gekocht, außerdem gib es Brot mit Wurst und Käse”. Die nächste halbe Stunde waren sie mit dem Essen beschäftigt, wobei Michaela ihm eifrig Brote schmierte. Hinterher ließ sich Peter aufstöhnend nach hinten sinken. Sofort fuhr Michaela herum und musterte ihn besorgt. Er winkte beruhigend ab. „Ich habe nur zu viel gegessen und wahrscheinlich auch zu schnell. Das ist mein Magen nicht gewöhnt.“ Er blieb liegen während sie das Tablett mit den Essensresten in die Küche trug. Er hörte wie sie aufräumte und anschließend das Geschirr spülte. Als sie fertig war, kam sie wieder herein und setzte sich zu ihm aufs Bett. „Wie wär’s mit einem kleinen Abendspaziergang?“, fragte sie ihn. „Für deinen Kreislauf wäre das sicher gut und da es dunkel ist fallen wir auch nicht weiter auf”. Peter nickte und stand auf. Sie zogen sich beide an, nahmen Mantel bzw. Jacke von dem Nagel und verließen die Wohnung. „Moment”, rief Michaela, ging noch einmal zurück und öffnete alle Fenster. Dann gingen sie in Richtung Neckar, um dort auf dem Uferweg spazieren zu gehen. Fast zwei Stunden waren sie unterwegs, Arm in Arm. An besonders dunklen Stellen blieben sie kichernd stehen und küssten sich lange. Gegen halb neun waren sie wieder in der Wohnung, die jetzt zwar kalt war, aber nicht mehr stank. „Ich glaube, ich lege mich jetzt wieder hin“, meinte Peter. „Es hat mich doch ziemlich angestrengt.“ Sie musterte ihn und sah, dass seine Haut eine gesunde Farbe bekommen hatte. Zwar war sein Gesicht noch eingefallen, aber seine Augen hatten den trüben matten Ausdruck verloren. Er schaute sie mit klaren, glänzenden, allerdings müden Augen an. Sie nickte. „Ich mache noch schnell das Bett”, sagte sie und machte sich an die Arbeit. Peter beobachtete sie dabei. Also Zimmermädchen ist sie mit Sicherheit nicht, dachte er. Vom Betten machen hat sie keine Ahnung. Als Michaela den Kampf mit dem Bettzeug beendet hatte, zog er sich aus und schlüpfte unter die Decke. „Komm schnell rein hier ist es wunderbar warm”, rief er ihr zu. „Eigentlich geht es dir ja wieder ganz gut und da könnte ich mich mal wieder zu Hause blicken lassen”, meinte sie nachdenklich. Als sie aber seinen entsetzten, fast panischen Blick sah, änderte sie sofort ihre Absicht. Erleichtert lehnte er sich zurück und sah ihr zu, wie sie sich auszog. Sie bemerkte seine Blicke und meinte lachend. „Du bist ein richtiger kleiner Voyeur. Schaust du eigentlich gern nackte Frauen an?“ „Wenn sie so schön sind wie du, immer”, meinte er schelmisch. „Ich finde, dass der weibliche Körper zu den schönsten Schöpfungen der Natur zählt”. Schnell kroch sie zu ihm unter die Decke und kuschelte sich eng an ihn. Sie sprachen noch miteinander, aber sie merkte an seiner Stimme, dass er immer müder wurde. Dann schlief er mitten im Satz ein. Sie genoss die Wärme, die er ausstrahlte und begann zu überlegen. Dass sie ihm nicht ihren richtigen Namen genannt hatte, würde er als Täuschung ansehen. Noch schlimmer war, dass er sie für arm hielt. Diese Unwahrheit würde er ihr nie verzeihen, hatte er doch von den Reichen eine etwas ambivalente, eher negative Meinung. Verdammt noch Mal dachte sie, hoffentlich geht der Schuss nicht hinten raus. Sie grübelte weiter hin und her bis sie vom Schlaf übermannt wurde. Am nächsten Morgen, es war Sonntag, wachten sie fast gleichzeitig auf. Peter reckte und streckte sich, beugte sich zu Michaela hinunter und küsste sie vollends wach. „Ich fühle mich schon um etliches besser”, meinte er und erhob sich aus dem Bett. Sie hörte ihn in der Küche klappern, er machte das Frühstück. Kaffeegeruch zog durch die Wohnung, auch den Geruch frisch aufgebackener Brötchen nahm sie wahr. Dann kam er mit dem Tablett und sagte: „Das Frühstück, Gnädige Frau” und begann den Tisch zu decken. Ihr heftiges Zusammenzucken bemerkte er nicht. Erschreckt musterte sie Peter, aber der war beschäftigt. Innerlich atmete sie auf, wusste aber, dass das Problem im Raum stand. Vielleicht warte ich noch etwas damit bis wir uns besser kennen und sich unsere Beziehung gefestigt hat, dachte sie bei sich. Das Frühstück war herrlich, sie hatten beide großen Hunger. Danach ließen sich beide aufs Bett zurücksinken, sie hatten vorher auf der Bettkante gesessen. Er nahm sie in den Arm und fragte: „Hast du eigentlich Kinder?”. „Nein, ich habe keine Kinder”, antwortete sie. „Ich soll keine Kinder bekommen”, sprach sie weiter. „Mein Becken ist zu schmal. Man könnte das Kind nur mit einem Kaiserschnitt herausholen”. Sie machte eine Pause. „Das wäre nicht das Problem, aber ich habe dazu noch eine Allergie gegen alle bekannten Betäubungsmittel. Eine Operation wäre für mich lebensgefährlich”. Sie schwieg und sah ihn traurig an. Spontan zog er sie fester an sich und küsste sie auf den Mund. „Dann passen wir ja gut zusammen”, meinte er. Michaela sah ihn fragend an. „Vor sieben Jahren hatte ich einen Autounfall bei dem ich am Unterleib, genauer an den Hoden, schwer verletzt wurde. Seitdem kann ich keine Kinder mehr zeugen, ich bin zeugungsunfähig.“ „Stimmt das wirklich?“, fragte sie ungläubig, als sie darauf seine verletzte Miene sah, drückte sie ihm sofort einen Kuss auf die Wange. „Entschuldige”, bat sie. „Bitte entschuldige vielmals”. Er zog sie wieder fest an sich. „Ist schon gut! Aber es ist schon ein toller Zufall in all dem Unglück. „Jetzt ist mir um vieles leichter.” Sie schlang die Arme fest um ihn und küsste ihn wieder, aber diesmal richtig. Nach einer Weile drehte er sie beide um, so dass er jetzt oben lag. Langsam löste er seine Lippen von ihrem Mund und fuhr mit ihnen ihre Wangen entlang bis zum Ohr. Mit der Zunge streichelte er ihre Ohrmuschel und dann das Ohrläppchen. Sie hatte ihre Hände in seinen Haaren vergraben und wühlte leidenschaftlich in ihnen. Mit Lippen und Zunge fuhr er jetzt ihren Hals hinunter. Auf ihrer Haut bildete sich eine feine Gänsehaut. Immer weiter nach unten gleitend, erreichte er den Ansatz ihrer rechten Brust und umkreiste sie mit der Zunge. Die Kreise wurden immer enger, er hatte schon den rosigen Warzenhof erreicht und sie begann lauter zu atmen. Als er die harte aufgerichtete Brustwarze ganz vorsichtig zwischen die Lippen nahm, stöhnte sie auf. Zärtlich streichelte er sie mit der Zunge, indem er diese um sie kreisen ließ. Dann wanderte sein Mund zur anderen Brust hinüber und das Spiel begann von vorne. Sie versuchte ihn auch zu streicheln, aber mit einem leisen „später”, rutschte er weiter nach unten. Seine Zunge streichelte ihren Nabel, stieß spielerisch hinein und glitt dann weiter nach unten. Zart fuhr er mit dem Mund ihre Leiste entlang und dann das rechte Bein hinunter bis zu den Zehen. Auf der Innenseite wanderte er nach oben. Seine Lippen liebkosten die weiche Haut auf der Innenseite ihres Oberschenkels. Sie atmete laut und stoßartig, ihre Hände krallten sich in sein Haar. Auf seinem Weg zum anderen Bein streifte er fast ihr Schamhaar. Dann machte er mit dem anderen Bein das gleiche. Als er wieder am Oberschenkel angekommen war, fuhr er die Leiste hinauf, was ihr ein lustvolles Stöhnen entlockte. Vorsichtig und langsam strich er jetzt mit seinen Lippen über ihr Schamhaar. Er berührte sie kaum und doch stöhnte sie laut auf und genoss die kaum spürbare Berührung. Ein langes lautes, fast schmerzhaft klingendes Stöhnen verkündete ihren Orgasmus, der so heftig war, dass sie ihn hochhob. Langsam glitt er wieder nach oben und liebkoste ihre Brüste und Brustwarzen. Sie war kaum zu Atem gekommen, als seine Lippen wieder über ihren Körper glitten. Ihr ganzer Körper zuckte, als er mit der Zunge ihre Scham erreichte und zwischen den weichen Lippen ihren Lustpunkt streichelte. Sie packte ihn fast schmerzhaft an den Haaren und schrie „Komm, komm endlich”, und dann versank für beide die Umwelt. Ein unendliches Wärmegefühl durchflutete sie und sie klammerte sich noch fester an ihn. „Oh Peter, Liebling”, flüsterte sie nach etwa zwanzig Minuten, die sie eng umschlungen dagelegen hatten. „Das war mein erster, richtiger Orgasmus.“ Sie legte ihre Lippen auf seinen Mund und küsste ihn lange. Eine gute Stunde lagen sie so aufeinander. Dann löste er sich von ihr, griff zu dem Handtuch, dass er zu diesem Zweck neben das Bett gelegt hatte, und wischte sie beide ab. „Du denkst auch an alles“, bemerkte sie staunend, ließ ihn aber gewähren. Eine halbe Stunde später begann er sie wieder zu streicheln. Seine Hände waren überall, nach kurzer Zeit war sie wieder hoch erregt. Gerade als er sich auf die Reise nach unten machen wollte, hielt sie ihn fest. „Jetzt bin ich dran”, sagte sie und ließ ihren Mund langsam auf seiner Brust nach unten gleiten bis sie seine Erektion erreichte und sanft massierte. Fast bis zum Mittag lagen sie zusammen im Bett, küssten und streichelten sich. Ab und zu schlief Peter für kurze Zeit ein. Es wird noch eine ganze Weile dauern bis er wieder fit ist, dachte Michaela. Später standen sie auf und zogen sich an. „Komm, zur Feier des Tages gehen wir essen“, sagte Peter. Sie strahlte ihn an und nickte. „Aber nicht in die Kneipe, sondern in ein gutes Lokal”. Arm in Arm wanderten sie am Neckar entlang, gingen über eine der Brücken und betraten ein kleines gemütliches Lokal. Das Essen war vorzüglich und sie gingen hinterher langsam und auf Umwegen wieder zu seiner Wohnung zurück.

Börse

Der Rest des Sonntags verlief harmonisch und gemütlich. Michaela legte sich auf das alte Sofa und sah ihm zu, wie er sich auf seine Arbeit einstimmte.