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Zeno und Tarja verlassen die SORROW und beginnen auf dem Asteroidenschiff mit der Suche nach Connar, als sich Aruru, die Erschaffende, bemerkbar macht. Sie scheint die letzte Überlebende des mysteriösen Sternenvolkes der Kriib’ist zu sein. Fast zur gleichen beginnt der letzte Kampf der Heleroen. Har2’the, die Goldpurpurne, entkommt auf das Asteroidenschiff, um es in ihre Gewalt zu bringen. Dabei sind ihr Zeno und Tarja im Weg.
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Seitenzahl: 49
Veröffentlichungsjahr: 2019
STAR ADVENTURE
Band 23
Die letzte Überlebende
Jens Fitscher
© 2019 Jens Fitscher
Illustration: S. Verlag JG
Verlag: S. Verlag JG, 35767 Breitscheid,
Alle Rechte vorbehalten
Die Bände sind ebenfalls erschienen unter dem Romantitel: Commander der Sterne von Jens Fitscher
Ein E-Book to Go S. Verlag JG® Roman
1.Auflage
ISBN: 978-3-96674-016-6
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Dein Leben ist nur ein Tropfen im Ozean der Welten. Du denkst, du lebst, du schwelgst im Glück deiner Sinne und vergisst das Wesentliche. Nicht du bestimmst dein Leben, obwohl du es selbst in die Hand nehmen kannst. Letztendlich bist du aber nur ein Spielball des Universums, das von dir kleiner Tor nichts weis, jedenfalls so lange nicht, bis du durch deine Taten auffällst. Aber dann ist es um dich geschehen.
Inhaltsverzeichnis
Sirenengesang
Zeno und Tarja
Arurus Jenseitswelt
Connars Wandlung
eBook to Go Navigation
Sie trug ein bauchfreies Leder Schnür Korsage mit einem Neckholder Kragen, ebenfalls aus hellbraunem Leder, der den ganzen Hals verdeckte und einen fantastischen Kontrast zu ihren kirschroten Lippen bildete.
Die hautenge Schnürung wurde durch glänzende Metallösen geführt.
Hauteng schmiegte sich das figurbetonte Bustier an ihren Körper und betonte gekonnt ihre scharfen Kurven.
Die schulterlangen, kastanienbraunen Haare im Long Bob Balayage Style passten nicht nur farblich außerordentlich gut dazu.
Etwas gewöhnungsbedürftiger jedoch waren die dunkelgraue Pumphose und der Bunte, wie eine Schärpe gebundene, Gürtel.
Die ebenfalls in hellbraun gehaltenen, geschnürten Espadrilles an ihren Füssen rundete das Gesamtbild ab.
Ich kam mir fast schon vor, wie bei einer Modenschau. Ihr Auftreten erinnerte mich irgendwie an meine erste Frau.
Wie lange war das schon her, dass ich sie das letzte Mal gesehen hatte? Eine ganze, gefühlte Ewigkeit.
Bevor ich mich noch weiter in die Vergangenheit verlieren konnte, vernahm ich wieder den hintergründigen Singsang, der meinen Geist zu umgarnen versuchte. Es war ein angenehmes Gefühl.
Es vermittelte mir Frieden, Wärme und Liebe. Aber ich hatte mittlerweile zu viel erlebt, um sofort darauf anzuspringen und mich erst recht einfach darauf einzulassen.
Etwas stimmte nicht.
Ich schätzte die Frau auf etwa Anfang dreißig. Woher sie so unverhofft gekommen war, konnte ich nicht sagen.
Sie stand jedenfalls da, etwa fünf Meter von mir entfernt und lächelte mich an.
Zwanzig Meter hinter ihr klaffte ein riesiges Loch im Außenschott.
Dort hatte gerade Har2’the, die Goldpurpurne, mit einem Gleiter die Station verlassen. Oran hatte die selbst ernannte Göttin eindeutig an ihrem Äußeren erkannt.
Sie interessierte mich aber auf einmal überhaupt nicht mehr. Viel wichtiger war die Frage, wer die Frau dort vor mir war.
Es konnte kein Zufall sein, dass sie gerade jetzt dort stand.
Hinter mir hörte ich das typische dumpfe Röhren von Strahlenschüssen.
Aus dem klaffenden Loch im Außenschott der Forschungsstation, etwa zwanzig Meter vor uns, drangen jetzt helle, metallisch klingende Geräusche.
Also gab es in dem Asteroidenschiff ebenfalls eine Atmosphäre und sie musste der unseren sehr ähnlich sein.
Eine explosive Dekompression hatte nicht stattgefunden, als das Schott gesprengt wurde. Plötzlich musste ich lächeln.
Ich stand hier direkt vor einer sehr exotisch wirkenden, außerirdischen Frau und meine Gedanken beschäftigten sich mit solch banalen Dingen.
Wir standen uns immer noch schweigend gegenüber.
Ihre dunkelbraunen Augen ließen scheinbar nicht mehr von mir ab.
Dabei war ihr Blick nicht stechend, sondern eher weich und einfühlsam.
„Ich warte bereits auf dich. Komm zu mir und ich führe dich in das Jenseits meiner Welt. Dort findest du, was du besonders innig suchst!“
Die Sätze standen unvermittelt in meinem Kopf. Ich war zunächst tatsächlich etwas verwirrt.
„Wer bist du? Woher kennst du mich?“
Ich sprach laut, während sie nur mit ihren Gedanken gesprochen hatte. Statt eine Antwort von ihr zu bekommen, setzte plötzlich ein lautes Rauschen und Pfeifen ein.
Ich wurde von einem heftigen Schlag herumgerissen und nach vorne katapultiert.
„Explosive Dekompression“, schoss es mir schmerzhaft durch den Kopf.
Die durch das Loch im Außenschott entweichende Atmosphäre verursachte einen stärker wertenden Sog, der alles mit sich riss, das nicht fest mit dem Boden verankert war.
Verdutzt bemerkte ich, dass die Fremde scheinbar ohne Anstrengung immer noch aufrecht am selben Ort stand, wie vor dem Druckverlust.
Ich wurde wie ein welkes Blatt durch den Raum gewirbelt und in Richtung des zerfetzten Schotts gezogen.
Ohne mich zunächst weiter um die Fremde zu kümmern, versuchte ich meine telekinetischen Kräfte gegen den Sog einzusetzen.
Mir gelang es zwar, meinen Körper wieder in eine aufrechte Lage zu bringen, aber mehr auch nicht. Ich wurde immer weiter auf das Loch zugezogen.
„Ich spüre deine Macht! Es ist wunderbar. Setze sie zweckgerichtet ein, sonst wird dein gebrechlicher Körper Schaden erleiden.“
Der fremde Gedanke erschien plötzlich in meinem Kopf. Er kam von ihr, das wusste ich sofort. Ich wusste nur nicht, was sie damit konkret meinte. Langsam wurde mir das atmen schwer.
Es rauschte stark in meinen Ohren und es knackte. Ich wurde Zentimeter um Zentimeter weiter auf das Loch zugezogen.
„Du bist noch nicht unsterblich. Nutze deine Kräfte, als würdest du ein Körperschutzfeld errichten. Deine paranormale Kraft sollte dazu in der Lage sein, das Loch im Hangarschott so zu verschließen. Ich benötige noch etwas, um den Einflugschacht wieder zu verriegeln. Die Steuerautomatik wurde beschädigt. Den flüchtigen Heleroen-Gleiter habe ich bereits im Abfangstrahl. Er wird nicht entkommen!“
Ich vernahm zwar noch ihre weiteren Ausführungen in meinen Gedanken, hatte aber bereits gehandelt, als mir klar geworden war, was sie mit ‚Körperschutzfeld errichten‘ gemeint hatte.
Ich konzentrierte mich nicht mehr nur auf meinen Körper, sondern errichtete ein telekinetisches Schutzfeld direkt über dem Explosionsloch, das die geflüchtete Göttin Zahlah verursacht hatte.
Das Brausen und der Sog hörten tatsächlich sofort auf.
Ich berührte mit den Füßen etwas hart den Boden und ging in die Knie.
Der atmosphärische Druck baute sich langsam wieder auf, da der Zugang ins Innere der Station immer noch offen stand. Dort konnte ich jetzt Selfrien erkennen. Sie stand mit zwei anderen Kämpfern der UGIch direkt im Schottrahmen und blickte in meine Richtung.
Aufatmend schaute ich mich nach der Fremden um, konnte sie aber nirgends mehr sehen.
Der Platz, an dem sie eben noch gestanden hatte, war leer. Irgendwie hatte sie ja mit ihrem Rat mein Leben gerettet.
Ich spürte den Druck in meinem Kopf, der mich daran erinnerte, dass ich immer noch das telekinetische Schutzfeld aufrechterhalten musste. Wie lange ich dazu fähig war, wusste ich nicht. Das Einzige, was ich wirklich wusste, war, dass ich so schnell wie möglich diesen Hangar verlassen sollte.