Dunkle Invasoren (Schattenwelt der Sterne 1) - Jens Fitscher - E-Book

Dunkle Invasoren (Schattenwelt der Sterne 1) E-Book

Jens Fitscher

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Beschreibung

Fünf Menschen entgehen dem Untergang ihres Planeten. Die Namenlosen Invasoren verwandeln den Planeten Erde in ein für sie lebensfähiges Ökosystem. Kapitän Thor Logan erlebt die Ankunft der Außerirdischen hautnah mit und kann ihnen gerade noch entkommen. Als die Atmosphäre anfing sich in eine Strahlenhölle zu verwandeln, fällt er in eine sieben Tage dauernden Metamorphose Starre, währenddessen sich sein Körper den neuen Lebensbedingungen anpasste. Sein Kampf ums Überleben in einer absolut fremden Umwelt beginnt nach dem neuerlichen Erwachen.

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Seitenzahl: 89

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Schattenwelt der Sterne

Band 1

Dunkle Invasoren

Jens Fitscher

© 2025 Jens Fitscher

Illustration: S. Verlag JG

Verlag: S. Verlag JG, 35767 Breitscheid,

Vertrieb: epubli ein Service der neopubli GmbH, Berlin

Alle Rechte vorbehalten

2.Auflage

ISBN:978-3-565105-59-5

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig und wird sowohl strafrechtlich als auch zivilrechtlich verfolgt. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

eBook to Go S. Verlag JG® ist eine eingetragene Marke. (Az.: 30 2016 104 436)

Als Schattenwelt der Sterne sind erschienen:

Bd.1: Dunkle Invasoren

Bd.2: Die Mutation

Bd.3: Geißel der Galaxie

Bd.4: Die neue Menschheit

Am Ende gibt er nur zwei Dinge, die wirklich wichtig sind: Erstens Überleben und zweitens Glauben.

Inhalt:

Prolog:

Carla von Staufenberg

Amanda Selinger

Festus Helmstett

Samuel Kricket

Thor Logan

Die Zusammenkunft

Prolog:

Es war ein herrlicher Morgen in diesem Frühsommer des Jahres 2048. Auf dem europäischen Kontinent begann der Tag mit dem Sonnenaufgang um 5.15 Uhr.

Ein hellblauer, nahezu wolkenloser Himmel präsentierte sich in seiner letztmaligen Schönheit.

Die Farben der Natur wirkten satter und die Konturen der von Menschen geschaffenen Infrastruktur hoben sich übermäßig deutlich von dem Blau des Himmels ab.

Merkwürdigerweise war kein einziges Vogelgezwitscher zu hören, wie man es sonst an so einem schönen Morgen gewöhnt war.

Es fiel aber kaum jemanden auf. Die Menschen waren wie eh und je viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, als auch noch auf die Natur zu achten.

Kurz bevor das weltgrößte Spiegelteleskop in der chilenischen Atacamawüste die Raumschiffe entdeckte, erreichte die bereits von ihnen ausgeschickte Strahlenfront die oberste Schicht der Erdatmosphäre.

Das im Jahre 2023 auf dem 3060 Meter hohen Berg Cerro Armazones erbaute Teleskop gab im Sekundentakt Live-Streams der herannahenden extraterrestrischen Gebilde wieder, die sich in Schwärmen dem Blauen Planeten näherten. Die Neutronenstrahlung von weit über 1000 Sievert/Stunde verwandelte die gesamte Erdatmosphäre innerhalb einer Stunde in eine Strahlenhölle.

Es gab niemanden mehr, der die einsetzende Invasion noch hätte beobachten können.

Das Leben auf dem Planeten hatte keine wirkliche Chance gehabt. Die von den Namenlosen ausgeschickten Maschinen umringten den Planeten und zogen den Radius immer enger.

Die Aufgabe dieser Transformierungseinheiten war die Umgestaltung der Erde in eine ihrem Lebensraum angemessene Umgebung.

Andere Arbeitsmaschinen landeten bereits und veränderten die Oberfläche. Eine neue Fauna und Flora wurde aufgepfropft.

Man ignorierte zunächst die noch bestehende Infrastruktur und kümmerte sich rührend um das teilweise Überleben der Botanik, indem man einen Mutationsprozess anstrebte, der die alte mit der neuen Flora zu verbinden suchte.

Die Erde wurde innerhalb von nur fünf Tagen in einen außerirdischen Planeten umgewandelt.

Das Leben, wie es noch vor einer Woche bestanden hatte, gab es nicht mehr.

Die Atmosphäre war in eine Strahlenhölle für Menschen verwandelt worden. Dort, wo die hohen Neutronenstrahlen direkt und ohne Abschirmung die Menschen erreicht hatten, waren ihre Körper regelrecht verdampft.

Anderswo war die Erdoberfläche übersät von Leichen.

10,5 Milliarden Menschen waren innerhalb weniger Minuten gestorben, ohne wirklich zu wissen, was geschehen war.

Eine Abwehrmaßnahme gab es nicht. Selbst für die Menschen, die sich unter der Erde in Militärbunkern und sonstigen Schutzräume befanden, gab es keine Rettung.

Die umgeformte Atmosphäre mit den veränderten Druckverhältnissen und die einsetzende, weitergehende Umformung des Erdbodens kontaminierte innerhalb von fünf Tagen jedweden Ort auf dem Planeten. Es gab absolut kein Entrinnen.

Die ersten Namenlosen verließen ihre Siedlungsschiffe und atmeten die für sie saubere, neue Luft ein.

Es war ein guter Tag heute. Eine neue Siedlungswelt war geschaffen worden, neuer Boden war nun vorhanden, um Leben aufzunehmen.

Die Landungsboote der Sternenschiffe landeten zwischen menschlichen Überresten und zerpulverten die übergebliebenen Skelette.

Die ersten Baumpilze mit einer Größe von 10 Metern wurden bereits gepflanzt.

Sie ersetzten die im eingehen befindlichen Wälder der ehemaligen Erde. Jegliche Art von Blattpflanzen und insbesondere die Laubbäume hatten der Strahlenbelastung nicht standgehalten.

Die Baumpilze, die ebenfalls zur Lufterneuerung beitrugen, konnten eine Höhe von bis zu 50 Metern bei einer Breite von 10 Metern erreichen.

Die Transformeinheiten, kleine wendige Drohnen, die mit ihren leistungsstarken Energiemeilern hohe Werte an Gammastrahlung erzeugen und gebündelt versenden konnten, befanden sich bereits auf dem Weg zu den Nachbarplaneten, die ehemals Venus und Mars genannt worden waren.

Den Namenlosen war gerade die Konstellation dieser Planeten zur ehemaligen Erde als besonders interessant erschienen.

Alle drei Planeten sollten eine für sie bewohnbare Atmosphäre bekommen. Ihre Technologie war speziell im Bereich Planetenforming sehr weit fortgeschritten.

Die Information ging hinaus in die Weiten des Alls, dass wieder einmal ein geeignetes Sonnensystem gefunden wurde, das neuen Lebensraum versprach.

Diesmal würden sogar drei Wohnplaneten auf die Flotte der Auswanderer warten. Mächtige autonom agierende Maschinen fingen an, den Planetenboden umzugraben.

Neu Formen von Wohnanlagen entstanden dort, wo es bisher noch keine Infrastruktur gab. Andere Maschinen begannen, die verrotteten, minderwertigen Behausungen der vergangenen Existenzen des Planeten abzutragen und in einem speziell dafür entwickelten Recyclingverfahren dem Planeten wieder zurückzuführen.

Tausende von kleinen Flitzern waren auf und unter der Erde auf der Flucht. Mit bis zu 29 cm/Sekunde rannten sie um ihr Leben.

Die letzten Lebewesen einer Ökologie, die es nicht mehr gab, die Schaben.

Sie alleine hatten dem ersten Strahleneinfall widerstanden. Jetzt befanden sie sich auf der Flucht vor den Maschinen der Außerirdischen, die den letzten Akt des Planetenformings vorantrieben.

Einige sehr widerstandsfähige Arten fielen kurzfristig in eine Art Todesstarre, um dann nach wenigen Stunden erstarkt ihre Flucht fortzusetzen, ohne wirklich zu wissen, dass es keine endgültige Flucht mehr gab.

Sie waren aber nicht die Einzigen, die einen bereits verlorenen Überlebenskampf fochten. Dies sind die Aufzeichnungen der letzten Überlebenden einer einst stolzen Menschheit.

Carla von Staufenberg

Sie erwachte und fühlte sich gleichzeitig noch in einem Traum gefangen. Ein unangenehmes Druckgefühl hatte ihren gesamten Körper im Griff.

Nur langsam gewöhnten sich ihre Augen an das Halbdunkel der Umgebung. Sie erinnerte sich nicht. Jedenfalls lag sie auf dem Boden, zusammengerollt in der Fötusstellung.

Ein merkwürdiges Flimmern lag in der Luft.

Sie versuchte langsam und vorsichtig zu atmen, denn der Geruch, den sie sofort wahrnahm, hatte einen metallischen Beigeschmack, es roch stark nach Ozon und nach noch etwas, was sie momentan nicht zuordnen konnte. Das machte ihr Angst.

Beim vorsichtigen Aufstehen bemerkte sie, dass sich ihre Kleidung fast vollständig aufgelöst hatte.

Es hingen nur noch kleine Fetzen an ihrem Körper herunter, die jetzt von ihr abfielen, als sie sich bewegte.

Sie befühlte spontan ihren Bauch und ließ die Hände über den nackten Oberkörper wandern.

War sie verletzt worden? Vielleicht ein Einbruch, Vergewaltigung?

Nein, sie fühlte sich zumindest nicht unwohl noch konnte sie in diesem makaberen Halbdunkel irgendeine Verletzung an sich feststellen.

Als sie stand, griff Carla von Staufenberg automatisch an den Lichtschalter, der sich neben der Küchentür befand.

Langsam kamen die Erinnerungen zurück. Sie hatte sich in Ihrer Küche befunden und zusammen mit dem Küchenmädchen das Abendessen gerichtet. Anna hieß sie.

Was war nur geschehen?

Es gab kein Licht. Stromausfall. Jetzt bemerkte sie den starken Widerstand, der ihr Körper dem Druck ihrer Finger gegen die Bauchdecke entgegensetzte.

„Also doch eine Verletzung“, dachte sie erschrocken und fing an wie wild mehrere Stellen ihres Körpers abzutasten.

Überall das gleiche Gefühl.

„Ich benötige einen Spiegel, sofort.“

In der aufkommenden Panik vergaß sie zunächst ihr Umfeld und rannte aus der Küche auf die Treppe zu, die ins Obergeschoss führte.

Dort, im Ankleidezimmer wusste sie einen sehr großen Spiegel zu finden.

Der Schmerz raubte ihr fast den Atem. Sie war auf etwas Spitzes getreten, und als sie das Gewicht auf das andere Bein verlagerte, stolperte sie über einen länglichen Gegenstand und fiel zu Boden.

Sie konnte sich gerade noch abstützen, dann hatte sie eine Staubwolke eingehüllt und sie musste mehrmals niesen.

Ihre Finger ergriffen einen länglichen Gegenstand, der aber sofort nach der Berührung zu Staub zerfiel.

Dann sah sie den Schädel. Die leeren Augenhöhlen dieses menschlichen Überrestes zogen sie magisch an.

Mit einem schrillen Aufschrei erhob sie sich und stürzte die Treppe hinauf ins Obergeschoss.

Ihre Gedanken hatten sich zurückgezogen und warteten, wie der Befund der Körpermusterung im Spiegel ausfallen würde. In ihrem Geist war momentan jedenfalls nichts anderes als eine große Leere.

Das Ankleidezimmer hatte kein Fenster und es war dort stockdunkel, das angrenzende Schlafzimmer hingegen wurde durch die beiden Sprossenfenster von außen in einen gespenstigen weißen Schein getaucht.

Mit rohen Kräften, ohne auf irgendwelche Beschädigungen zu achten, zog Carlo von Staufenberg den schweren Spiegel über den marmorierten Boden durch die Zimmertür hindurch in das Schlafzimmer.

Die Metallfüße des Spiegels erzeugten ein grelles, nervenzerreißendes Geräusch, als sie über den Marmorboden geschoben wurden.

Als der Spiegel endlich direkt vor einem der beiden Fenster stand und sie sich in ihrer vollen Größe im Spiegel erblickte, stieß Carla einen tiefen Seufzer aus und fiel in Ohnmacht.

Was sie gesehen hatte, waren nicht mehr ihr Ebenbild noch ihr Körper gewesen.

Was sie nicht wissen konnte, war der Umstand, dass ihr Metabolismus auf die einsetzende hohe Strahlenintensität spontan reagiert hatte und ihren gesamten Körper umformte.

Genau so, wie vier andere Menschen auf diesem Planeten in eine Metamorphose Starre gefallen waren, war es ihr ergangen.

Als die Strahlendosis sie erreichte, fielen sie auf der Stelle genauso zu Boden, wie all die anderen 10,5 Milliarden Menschen, nur dass ihr Herz weiter schlug, wenn auch nur mit einem Schlag/Minute.

Ihre inneren Organe begannen sich abzubauen und gleichzeitig umzuformen.

Auf der Haut um ihren gesamten Körper herum bildete sich eine Art Kokon und hüllte ihn vollständig ein.

Der Körper der fünf Menschen wurde durch einen nun glasharten Kokon eingehüllt.

Die Umformung und Anpassung an die neuen Lebensbedingungen dauerte genau 7 Tage.

Am Endstadium der Entwicklung war die Haut der einzigen Überlebenden der Menschheit deutlich dunkler gefärbt und stark lederartig geworden.

Ansonsten war kein großer Unterschied zu dem vorhergehenden Aussehen zu erkennen, außer natürlich, dass die gesamte Körperbehaarung verschwunden war.

Alleine diese dunkle Lederhaut und das fehlende Kopfhaar waren es gewesen, das Carla von Staufenberg in Ohnmacht fallen ließ. Der stechende Blick ihrer rötlich funkelnden Pupillen, die aufgrund des weißen Scheins des Vollmondes, der gespenstisch scharf in das Schlafzimmer leuchtete, erzeugten einen so starken Kontrast, dass sie dachte, direkt in eine Dämonenfratze zu blicken.

Von ihrem einst so gepflegten langen Haar, das ihr normalerweise bis über die Schulter hing, war nichts mehr übrig geblieben, als ebenfalls nur eine ledrige Kopfhaut.

Die Sonne war bereits vollends aufgegangen. Lediglich merkwürdig schlierenartige, wolkenähnliche Gebilde schirmten ihre hellen Lichtstrahlen ab.

Als Carla zu sich kam, wusste sie sofort, was geschehen war.

Sie benötigte lediglich eine Sekunde, dann hatte sie sich wieder im Griff.

Sie akzeptierte zunächst ihr Aussehen, da ihr Unterbewusstsein in ihrer Ohnmachtsphase einen Abgleich des bis dahin Erlebten gemacht hatte, wusste sie intuitiv, dass etwas weitaus schrecklicheres vorgefallen sein musste.

Sie erhob sich langsam vom Boden und blickte aus dem Fenster.

Clara von Staufenberg bewohnte eine stark in die Jahre gekommene Burg in der Region Flandern.

Sie hatte das Anwesen vor mehr als zwanzig Jahren geerbt und hatte sich entschlossen, es zu ihrem ständigen Wohnsitz zu machen.

Sie war verheiratet und hatte zwei erwachsene Kinder.

Jetzt blickte sie von dem zweiten Stock der Burg hinaus auf die parkähnliche Anlage, die Antoine vander Beer, ihr Gärtner in rührender Art und Weise Tag täglich pflegte.

Jetzt erblickte sie keine Bäume mehr, überhaupt keine Pflanzen nur noch graue, eingegangene und in Verwesung befindliche Flora.

Über alles wallte eine Art Nebelgebilde, das von innen heraus bläulich leuchtete.

„Wie in einem schlechten schwarz-weiß Film“, dachte sie bei sich und es schauderte sie.

Was war mit der Welt dort draußen geschehen? Langsam schlich sie sich zurück in das Ankleidezimmer.

Dort hingen noch ihre Kleider. Bevor sie etwas unternehmen konnte, musste sie sich erst einmal salonfähig machen. Einfache Bein- und Oberbekleidung sollten genügen.

Sie versuchte zu telefonieren, aber es kam keine Verbindung zustande. Genauso, wie Internet, Isonet oder Satellitenempfang unmöglich geworden waren, gab es keine Verbindung mehr nach außerhalb.

Ihr Anwesen lag etwa sechs Kilometer von der Stadt entfernt.

Es gab keine Alternative, sie musste wissen, was geschehen war.