Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
MATARKOS Sehnsucht mit einem weiblichen Schiff zusammenzukommen, wächst ständig. Als es zum Zusammenstoß mit den letzten Kräften des einst so mächtigen Feindes der Bacab kommt, werden die Bande zwischen Franz Xavier und MATARKO auf eine harte Probe gestellt. Wird es für sie beide eine Zukunft geben? Die Suche geht weiter. MATARKO, sein Kommandant Franz Xavier Steinbauer, Tiya und Marik brechen auf, um nach dem verschollenen Volk der Bacab zu suchen.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 93
Veröffentlichungsjahr: 2025
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Schiff der Sterne SALVA
MATARKO
SCHIFF DER STERNE
Band 7
Jens Fitscher
© 2025 Jens Fitscher
Illustration: S. Verlag JG
Verlag: S. Verlag JG, 35767 Breitscheid,
Vertrieb: epubli ein Service der neopubli GmbH, Berlin
2.Auflage
ISBN:978-3-565105-56-4
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
INHALT:
Ich, MATARKO
Das weibliche Sternenschiff
Die Serien-Bände:
Bd.1 Pilot der Einsamkeit
Bd.2 Prinzessin der Extreme
Bd.3 Sternenkampf
Bd.4 Reich der HORUS
Bd.5 Freischärler und Raumpiraten
Bd.6 Sternenschiffe
Bd.7 Schiff der Sterne SALVA
Wenn immer du eine Veränderung planst, rechne damit, dass du dabei Übernatürliches zu leisten hast, damit auch nur ein Bruchteil davon eintritt. Insbesondere dann, wenn du dir deiner Verantwortung voll bewusst bist.
Die Illusion war fast perfekt. Das Gras roch frisch und die Luft würzig. Marik meinte, gegenüber seinem Liegeplatz sogar eine Bewegung im Unterholz wahrgenommen zu haben.
Er lag lang gestreckt auf der Wiese und beobachtete Tiya, die einige Bahnen in dem kleinen Teich schwamm, der sich fünf Meter von ihm entfernt befand. Im Hintergrund bewegten sich die Baumwipfel leicht im künstlichen Wind.
Marik und Tiya befanden sich auf dem Scape Deck, dem Erholungsdeck mit der nachgebildeten Planetenlandschaft.
Sie waren ganz für sich allein. Marik konnte es immer noch nicht richtig glauben, dass Franz Xavier alleine in diesem riesigen Schiff durch die Weiten des Universums geflogen war.
Ebenso wenig konnte er sich etwas von einem lebenden Schiff vorstellen. Ein Raumschiff war für ihn ein Gebilde aus Stahl und Plastik. Zusammengeschweißt und mit Maschinen versehen, die es beweglich und wehrhaft machten. Aber trotzdem mussten immer noch lebende Wesen es bedienen.
Dass der Schiffscomputer sich zu einem beseelten Wesen entwickeln könnte, das hatte er bisher immer bezweifelte.
Tiya kam aus dem Wasser. Sie hatte nackt gebadet. Marik bewunderte ihren durchtrainierten Körper. Die hellen Streifen der Narben und der neuen Hautpartien passten nicht so richtig ins Bild und gaben ihr ein etwas exotisches Aussehen.
„Schau nicht so lüstern sondern gib mir das Tuch dort“, sie schüttelte ihren Kopf mit den langen Haaren wie ein wasserscheues DEcon.
„Heute ist der erste Tag, da du aus der Krankenstation entlassen bist. Da darf ich dich wohl liebevoll betrachten. Wann haben wir das letzte Mal miteinander geschlafen?“
Tiya zuckte erschrocken zusammen und schaute sich mehrmals um.
„Was sagst du da. Wenn dich jemand hört.“
„Wer soll uns auf einem Schiff, das fast 4,5 Kilometer lang ist und nur ein Besatzungsmitglied hat schon hören?“
Tiya rieb ihren Körper weiter trocken und sagte: „Du vergisst, was Franz Xavier erwähnte, dieses Schiff, MATARKO, lebt. Es kann uns jederzeit beobachten, ohne dass wir es bemerken.“
Sie ließ sich zu Marik hinunter auf die Knie fallen und gab ihm das Tuch zurück. „Du darfst mir den Rücken trocken rubbeln, wenn du magst.“
Das war jetzt doch etwas zu viel für ihn. Mit einem Satz warf er sich auf sie und drückte sie in das Gras.
Ein langer Kuss folgte, mehr jedoch ließ Tiya nicht zu, obwohl er es versuchte.
„Mir ist das Ganze hier wirklich nicht geheuer. Bitte sei lieb. Ein andermal, ja?“
Notgedrungen ließ Marik von ihr ab, als auch schon das Eingangsschott zum Scape Deck sich öffnete und Ken hereinkam.
Tiya hatte Mühe, in der Kürze der Zeit ihre Unterkleidung zu finden und anzuziehen, da stand Mariks Vater bereits vor ihnen.
„Ich sehe, es geht dir wieder besser“, er lächelte Tiya an, die es gerade noch so geschafft hatte, ihre Blöße zu bedecken.
„Siehst du, was ich meine“, zischte sie Marik noch ins Ohr, als dieser bereits aufgestanden war.
„Niel ist verschwunden. Seit seinem schlechten Benehmen vor zwei Wochen hat ihn niemand mehr zu Gesicht bekommen.“
Tiya zog ihre Hose hoch und blickte auf den Falkenkopf von Ken. Sie als Mensch sah den Horus nicht in seiner wahren Gestalt, sondern erblickte einen Falkenkopf, der auf sonst menschenähnlichen Schultern saß.
„Ich habe jetzt durch einen Gewährsmann erfahren, dass er sich mit der BOLD-Gruppe zusammengetan hat. Er soll sich auf Her-ur aufhalten. Inwieweit er etwas mit dem Angriff der Freischärler zu tun gehabt hatte, ist noch nicht sicher.“
Ken stand jetzt mit hängenden Schultern vor Marik.
Tiya hatte bei den Ausführungen von Ken ganz vergessen sich weiter anzuziehen, was sie jetzt nachholte.
„Ich weiß wirklich nicht, wieso er sich so zum Negativen verändert hat.“
Niel, Mariks Halbbruder, schien ihn immer mehr zu hassen. An dem Abend, als Ken Marik als seinen Sohn der höheren Gesellschaft von Horus vorgestellt hatte, war er bereits ausfällig geworden und hatte im betrunkenen Zustand randaliert. Jetzt war er vollkommen von der Bildfläche verschwunden.
„Marik, ich möchte dich bitten, nach ihm zu suchen. Vielleicht kannst du mit deinen besonderen Fähigkeiten mehr erreichen, als ich bisher.“
„Sollte es auf Her-ur einen geheimen Unterschlupf der Aufrührer geben, kann vielleicht Franz Xavier mit MATARKO weiterhelfen. Ich werde ihn fragen.“
Marik schaute Tiya an. Er wusste, dass Tiya immer noch Vorbehalte gegenüber den Horus hatte.
Jetzt verzog sie jedoch keine Miene.
Marik traf Franz Xavier in der Zentrale an und berichtete ihm von der Bitte seines Vaters.
„MATARKO drängt zum Aufbruch. Die gefundenen Speicherkristalle sind zwar noch nicht ganz ausgewertet, aber wir haben bereits die Koordinaten eines klar definierten Raumgebietes.“
Franz Xaviers Einwand ließ Marik etwas zögern.
„Tiya und ich wollen natürlich ebenfalls so schnell wie möglich mit der Suche nach der „Ursprungswelt“ beginnen und wenn möglich sogar eine neue, bessere Welt für uns Menschen finden. Aber ich kann meinem Vater den Wunsch auch nicht einfach abschlagen, nach alledem, was er für mich getan hat. Ich dachte es geht schneller, wenn das Schiff mit seinen Möglichkeiten nach Niel beziehungsweise nach BOLD hier auf Her-ur sucht.“
„Was stellst du dir vor, wie soll MATARKO diesen Niel auf dem Planeten unter all den anderen Horus finden?“
Marik zuckte mir der Schulter.
„Gibt es irgendwelche Anhaltspunkte, wo er sich vielleicht aufhalten könnte?“
„Soviel ich von meinem Vater hörte, muss es auf Her-ur einen BOLD-Stützpunkt geben, aber dieser scheint gut getarnt zu sein. Er wurde bisher noch nicht entdeckt.“
„MATARKO, kannst du einen Oberflächenscan des Planeten durchführen, der die Zellstrahlung der Horus misst und damit ihren Aufenthaltsort bestimmen kann?“ Franz Xavier hatte spontan einen Einfall.
Marik schaute ihn erwartungsvoll an.
„Positiv. Ich schleuse zehn Drohnen aus, um den ganzen Planeten abzudecken.“
„Wie genau schätzt du die Messdaten ein?“
„Da die Bevölkerungsdichte nicht sehr hoch ist, sollte das Ergebnis zu einer neunzigprozentigen Genauigkeit führen.“
Eine automatische Schürfanlage grub auf dem kleinen Kontinent MAL nach Erzen. Hier hatte ein Technoingenieur, der zu der BOLD-Gruppe gehörte, mehr aus purem Zufall einen natürlich entstandenen Hohlraum in der Planetenkruste entdeckt.
Dieser wurde seit Kurzem von der Gruppe als Hauptquartier genutzt, nachdem man die Kaverne provisorisch ausgebaut hatte.
Es gab sogar einen Zugang zur Oberfläche, der groß genug war, um ein kleines Raumschiff aufzunehmen.
In zwei Kilometer Entfernung lag das Arbeitercamp des privaten Konzerns, der den Abbau finanzierte.
Die Kaverne bestand aus mehreren separat unterteilten Räumen. In dem größten Raum, der hauptsächlich als Besprechungsraum genutzt wurde, hatten sich Sakan Turback und Kontor Smell, die selbst erwählten Anführer von BOLD sowie Reck Mehl Krish, der Regierungsattaché „Eingliederung Menschen“, ein Horus, eingefunden.
„Es war nicht gerade einfach diesen Termin wahrzunehmen. Ich hoffe es ist wirklich so wichtig, wie es in Ihrer kurzen Mitteilung an mich stand.“
Reck Mehl Krish war sichtlich nervös. Sakan und Kontor grinsten sich an. Sie genossen es, den Horus in der Hand zu haben.
„Wir erwarten noch einen weiteren Gast. Sobald er eingetroffen ist, können wir anfangen.“
Sakan setzte sich lässig in einen etwas abseitsstehenden Sessel und schaute dem Regierungsattaché zu, der mit einer Hand nervös auf der Tischplatte hin und her rieb und dann plötzlich anfing, mit den Fingerspitzen darauf zu trommeln.
Nach etwa einer Viertelstunde stand Reck Mehl Krish mit einem Ruck auf.
„Ich kann nicht mehr länger warten. Schließlich habe ich noch andere Pflichten. Man weiß auf Horus noch nicht einmal, wo ich mich aufhalte!“
Als er sich umdrehte und den Raum verlassen wollte, stand plötzlich For Zahh Niel vor ihm.
„Nicht so überstützt mein lieber Krish. Sie wollen uns doch jetzt nicht schon verlassen, bevor unser Gespräch überhaupt erst begonnen hat.“
Niels zynisches Lächeln ließ bei Reck Mehl Krish den Eindruck entstehen, als sei er eine willkommene Beute eines Mskan Löwen geworden.
„For Zahh Niel, Sie hier?“ Krish drehte sich zu den immer noch am Tisch sitzenden Turback und Smell um.
„Was wird hier gespielt? Wollen Sie mich der Horusregierung ausliefern?“
Als beide weiterhin schwiegen, deutete Niel auf den Sessel, den Krish gerade verlassen hatte.
„Setzen Sie sich wieder hin und hören Sie einfach zu.“
Niel zog sich jetzt selbst eine Sitzgelegenheit heran und setzte sich zwischen die beide Menschen und den Regierungsattaché.
„Wir hatten ein kleines Problem unbemerkt mit unserem Schiff an diesem Riesenkasten MATARKO vorbeizukommen. Die UR’ALl liegt jetzt gut getarnt in einem Kometenfeld, das an Her-ur vorbeizieht. Ich bin mit einer kleinen Landungskapsel angekommen.“
Niel blickte von Krist zu Sakan Turback und Kontor Smell.
„Du hast eingeladen zu dieser Besprechung. Also, was gibt es so Dringendes?“
Smell schien sich nicht wohl in seiner Haut zu fühlen. Die beiden anwesenden Horus schienen seine angeborene Abneigung gegenüber allem, was nicht menschlich war, zu verstärken.
„Ich habe BOLD eine beträchtliche Summe versprochen, wenn sie mir hilft, meinen angeblichen Halbruder Marik unschädlich zu machen. Deshalb sind wir hier zusammengekommen. Ich erwarte von euch nun konstruktive Vorschläge.“
Die Diskussionsrunde war eröffnet.
„Die größte Ansammlung von Horus ist auf dem Kontinent MAL zu verzeichnen.“
MATARKO hatte die Auswertung des Oberflächenscans beendet.
„Anzumerken ist jedoch, dass sich hier ebenfalls ein Arbeitercamp des Mehl Konzerns befindet.“
„Das klingt nicht gerade vielversprechend. Ich meine, wenn ich einen geheimen Stützpunkt anlege, dann wohl nicht dort, wo es von Fremden nur so wimmelt, sondern eher dort, wo keine Horusseele zu finden ist.“
Natürlich hatte Tiya recht. Marik überlegt, wie man weiter vorgehen sollte.
„Oder aber gerade deswegen genau an solch einem Ort!“ Franz Xaviers Bemerkung ließ Marik wieder zweifeln. „So kommen wir nicht weiter. Ich schlage vor, ich statte dem Camp einen Besuch ab.“
„Gut, und ich komme mit dir!“
Das Beiboot landete etwa zwei Kilometer außerhalb des Arbeiterkamps. Marik wollte keine unnötige Unruhe mit der Landung erzeugen.
„Die Strecke zum Camp überbrücken wir mit den Antigravgeräten der Anzüge“
Bereits aus einer Entfernung von fünfhundert Metern konnten sie die Wohnsiedlung des Mehl Konzerns ausmachen. Zuerst war Franz etwas überrascht, hatte er doch mit barackenartigen Wohncontainern gerechnet.
Was er jetzt jedoch zu sehen bekam, waren saubere Wohneinheiten, die sich bis zu zwanzig Meter in die Höhe zogen. Eine breite Straße führte durch eine kleine Stadt, in der es sogar Geschäfte gab.
Farbige Leuchtreklame erhellte den Bürgersteig und machte auf Cafés und Bars aufmerksam.
Sie gingen am Rande der Stadt nieder und liefen noch ein Stück über kargen, sandigen Boden, bis sie den Anfang der künstlich angelegten Straße erreichten.
Wie mit einem Messer abgeschnitten entstand sie direkt vor ihnen und führte in die Häuserschluchten des sogenannten Camps hinein.
Für Franz Xaviers Begriffe war es tatsächlich kein Camp mehr, sondern eine kleine, aufstrebende Stadt.
Als sie den Straßenbelag betraten, fühlte er kurz einen Ruck und die Luft flimmerte vor ihm.
„Das war der Atmosschirm. Er verhindert das Entweichen künstlich aufgebauter Atmosphäre. Ich glaube gehört zu haben, dass er aus einer Kombination von künstlich erzeugter Gravitation, Magnetismus und semipermeabler Korpuskularstrahlung besteht.“
Marik ging weiter, während Franz Xavier kurz stehen geblieben war.
Er öffnete den Raumhelm, nachdem er sich anhand des Anzugsdisplays von der vorhandenen Atmosphäre überzeugt hatte.
Nach wenigen Hundert Metern kamen ihnen Horus wie auch menschliche Passanten entgegen.
Sie nahmen jedoch von ihnen keinerlei Notiz. Sie schritten nebeneinander die Hauptstraße entlang, als wären sie Touristen.
Kontor Smell war kurz aus dem Raum gegangen, als eine wichtige Meldung von einem seiner Agenten eingetroffen war.
Sakan Turback, For Zahh Niel und Reck Mehl Krish waren dermaßen in ein Streitgespräch vertieft, dass sie es zunächst überhaupt nicht wahrgenommen hatten.
Erst als er mit zufriedenem Gesichtsausdruck zurückkam, schauten alle mehr als erstaunt in seine Richtung.
Die Diskussion war an einem Punkt angekommen, an dem sie keine weiteren Erkenntnisse noch praktische Ergebnisse lieferte.
Turback, der seinen Kompagnon genau kannte, bemerkte an seiner Mimik sofort, dass sich etwas ereignet haben musste.
„Mach es nicht so spannend und sag schon, was ist los?“
