Die Nacht, die es niemals gab - Jenny Green - E-Book

Die Nacht, die es niemals gab E-Book

Jenny Green

4,4

Beschreibung

Bevor Lena mit Meike nach Stockholm fährt, kommt es zu einem Kuss zwischen Lena und ihrer besten Freundin Jacky - der Anfang einer schier endlosen Reihe von Verwicklungen. Während Lena sich auf der Reise mit Meike einlässt, verzehrt sich Jacky wegen neu entfachter Gefühle nach ihr; Meike jedoch hatte sich nie von Charlotte getrennt ... gefangen im Gewirr von Missverständnissen scheint es schier unmöglich, dass Lena und Jacky endlich glücklich werden.

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Seitenzahl: 336

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Jenny Green

DIE NACHT, DIE ES NIEMALS GAB

Roman

Originalausgabe: © 2012 ePUB-Edition: © 2013édition el!es

www.elles.de [email protected]

Alle Rechte vorbehalten.

ISBN 978-3-941598-77-5

Coverillustration:

1

»Emilie und ihre absurden Ideen!« Lena schüttelte lachend den Kopf. »Oder was meinst du, Jacky?«

Lenas Worte schienen gegen eine Wand zu prallen, denn Jacky starrte stumm geradeaus in die einsetzende Dunkelheit, als hätte sie Lena nicht gehört.

Die Sonne war bereits vollständig hinter den Dächern Münchens verschwunden, und nur noch die mitgebrachten Fackeln spendeten Licht. Der Grillabend war längst vorbei, das befreundete Paar Emilie und Theresa hatte bereits vor einer Weile den Heimweg angetreten, doch weder Lena noch Jacky machten Anstalten, ihnen bald folgen zu wollen. Irgendetwas hielt sie beide zurück.

Lena ließ sich zurück auf die Decke fallen und zog die zweite Decke bis zum Hals nach oben, um dem frischen Wind zu trotzen. Jacky blieb aufrecht sitzen, umklammerte mit beiden Armen ihre Knie und ließ sich den Wind um die Nase streichen.

»Warum ist das mit der Liebe so eine komplizierte Angelegenheit?«, flüsterte Jacky kaum hörbar in die Nacht, als hätte sie unbewusst ihre Gedanken laut ausgesprochen.

»Ich denke nicht, dass es kompliziert ist. Sie lässt nur gern auf sich warten«, erwiderte Lena und drehte den Kopf, um Jacky anzusehen.

Überrascht wandte sich Jacky ihr zu, und Lena schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln. Sie versuchte es zumindest. Lena wusste nicht, woher die plötzlichen Zweifel ihrer Freundin kamen. Jacky war kein Kind von Traurigkeit. Keine Frau, die sich in eine feste Beziehung ködern ließ. Von Liebe ließ sie lieber die Finger. Ob aus Angst, verletzt zu werden, oder aus Angst, Verantwortung übernehmen zu müssen, das wusste Lena nicht. Jacky hatte nie mit ihr darüber gesprochen. Sie hatte sich von einer Affäre in die nächste gestürzt und schien damit glücklich zu sein.

»Aber lohnt es sich, auf etwas zu warten, das man vielleicht nie erreichen wird?«, fragte Jacky und wirkte unruhig.

Lena beobachtete, wie Jacky mit den Füßen rastlos die Decke hin und her schob und zwischen den Fingern einen Grashalm drehte.

»Was ist los mit dir, Jacky? Sonst machst du um das Thema einen großen Bogen, und heute dann so philosophisch?«

Als Jacky Lena mit einem tiefen Blick bedachte, leuchtete etwas in ihren Augen, das Lena nie zuvor gesehen hatte. Ein warmes Leuchten, das Lena sofort in ihren Bann zog und doch gleichzeitig ein seltsames Gefühl in ihr erzeugte.

»Wieso bist du dir so sicher, dass du es nie erreichst? Was hindert dich daran?«, fuhr Lena mit leicht zitternder Stimme fort.