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Wie eng war die wirtschaftliche Zusammenarbeit der Schweiz mit den Nazis wirklich? In welchem Ausmaß hat sich die Schweiz am "Nazigold" bereichert? Wie ist die Schweiz mit Flüchtlingen aus Deutschland umgegangen? Und inwieweit war die neutrale Schweiz selbst vom Krieg betroffen? Georg Kreis, führender Schweizer Experte auf diesem Gebiet, gibt Antworten auf diese brisanten Fragen. Ihm gelingt es, ein spannendes und aufschlussreiches Gesamtbild der Rolle der Schweiz im Zweiten Weltkrieg zu zeichnen.
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Seitenzahl: 192
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Georg Kreis
Die Schweiz im Zweiten Weltkrieg
Georg Kreis
© 2011
HAYMON Verlag
Innsbruck-Wien
www.haymonverlag.at
Aktualisierte Neuausgabe des 1999 bei Pro Helvetia erschienenen Werks
Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, Mikrofilm oder in einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
Abhängig vom eingesetzten Lesegerät kann es zu unterschiedlichen Darstellungen des vom Verlag freigegebenen Textes kommen.
ISBN 978-3-7099-7465-0
Umschlag- und Buchgestaltung, Satz:
hoeretzeder grafische gestaltung, Scheffau/Tirol
Umschlagfoto: W. Rings, „Die Schweiz im Krieg“, Zürich 1974
Dieses Buch erhalten Sie auch in gedruckter Form mit hochwertiger Ausstattung in Ihrer Buchhandlung oder direkt unter www.haymonverlag.at.
Vorwort
I. Die Schweiz vor dem Krieg
II. Die Schweiz im Krieg
III. Phasen des Kriegs
IV. Bereiche der Politik
V. Innenpolitik
Vollmachtenregime und Staatsquote
Zusammensetzung der Landesregierung
Parteiengefüge
Nationaler Konsens?
Pressekontrolle
VI. Finanz- und Sozialpolitik
Lohnentwicklung
Bundesfinanzen
Arbeitsbeschaffung
Frauenarbeit
Bevölkerungsentwicklung
VII. Verkehrspolitik
Eisenbahntransporte
Schiffstransporte
Lufttransporte
Lastwagentransporte
VIII. Wirtschafts- und Handelspolitik
Organisation der Kriegswirtschaft
Außenhandel
Überwachung der Warenströme
Kriegsmaterial
Ernährung und Landwirtschaft
Funktion als Finanzplatz
IX. Sicherheitspolitik
Die Armee bei Kriegsbeginn
Moral der Truppe
Zahl der Mobilisierten
Freiwillige Kräfte
Reduit-Konzept
General Guisan
Militärische Internierung
Luftraumverletzungen
Bewahrung dank der Armee?
X. Außenpolitik
Nachrichtenzentrum
Gute Dienste
Friedensvermittlung
Rotes Kreuz
Humanitäre Hilfsaktionen
Schweizer im Ausland
XI. Flüchtlingspolitik
Flüchtlingszahlen
Lebensbedingungen
Verantwortungsfrage
XII. Sport- und Kulturpolitik
Offiziöse Kulturförderung
Nationale Einheitskultur?
Die zwei Seiten der „Geistigen Landesverteidigung“
Radiosendungen
Filmschaffen
Beiträge von Emigranten
Kulturgüter
XIII. Der Aufbruch in die Nachkriegszeit
XIV. Der Preis der Zeit
Nachwort
Auswahl neuerer Literatur
Die Jahre des Zweiten Weltkriegs und die Vorkriegsjahre sind von bleibendem Interesse. Nicht nur die Zeitgenossen, welche diese aufwühlenden Zeiten selbst erlebt haben, bleiben ihnen aus naheliegenden Gründen verbunden. Auch für die Nachgeborenen sind sie eine wichtige Referenzgröße, die zeigt, was vor noch nicht allzu langer Zeit möglich war, was Menschen zugemutet und abverlangt wurde.
Obwohl die Schweiz diese Periode nur am Rande des Kriegsgeschehens erlebt hat oder vielleicht sogar gerade deswegen, stellt sich die Frage, wie es dieses Land geschafft hat, sich einigermaßen herauszuhalten. Diese Schrift möchte das aufzeigen, ohne auf einfache Erklärungen zurückzugreifen und ohne von einem Wunder zu reden. In mancher Hinsicht ging vieles gut, anderes dagegen weniger oder gar nicht gut. Die Bewahrungsgeschichte wird nicht als simple Bewährungsgeschichte verstanden.
Eine erste Version der hier präsentierten Geschichte ist 1999 erschienen, als die öffentliche Debatte um die Rolle der Schweiz im Zweiten Weltkrieg im Zenit stand. Die Forschungsarbeiten der von Parlament und Regierung eingesetzten Historikerkommission, welcher der Verfasser dieser Schrift angehörte, waren damals noch nicht abgeschlossen. Ihre Ergebnisse sollten erst 2002 veröffentlicht werden. Wegen dieser Ergebnisse und anderer inzwischen vorgelegter Resultate kann die Darstellung von 1999 nicht ohne leichte Überarbeitung ein weiteres Mal herausgegeben werden.
Die hier neu aufgelegte Schrift entstand im damaligen Kontext und kann nach Meinung des Verlags und des Autors noch heute bestehen. Sie soll lediglich um ein paar ergänzende Hinweise erweitert werden. Zum einen, um einige neue Resultate anzusprechen, und zum anderen, um den weiteren Verlauf des allgemeineren Interesses an diesem Teil der Geschichte aufzuzeigen.
Die Arbeiten der genannten Historikerkommission waren auf ganz spezielle Fragen ausgerichtet und hatten nicht zum Auftrag, ein umfassendes Bild (etwa zur militärischen Landesverteidigung oder zur Ernährungslage) zu vermitteln. Anderseits hat die hier erneut aufgelegte kleine Schrift es sich nicht zum Ziel machen können, die über 10.000 Seiten umfassende Berichterstattung der Historikerkommission auch nur in allen wichtigsten Punkten zu berücksichtigen. Außer leichten Ergänzungen im laufenden Text wird die Schrift um ein Nachwort erweitert, das die Umstände umschreibt, unter denen sich die Schweiz in den Jahren nach 1995 gezwungen sah, kritische Rückschau auf die Kriegsvergangenheit zu halten. Im weiteren wird gefragt, was diese jüngste Rückschau im gesellschaftlichen Bewußtsein der Schweiz bewirkt und auch nicht bewirkt hat.
Der Zweite Weltkrieg ist ohne Zutun der Schweiz ausgebrochen. Eine Geschichte über die Schweiz im Zweiten Weltkrieg könnte sich demnach damit begnügen aufzuzeigen, was die Schweiz in dem von ihr nicht zu verantwortenden Krieg gemacht hat, in erster Linie für ihr eigenes Überleben, und wie sie ihre scheinbar mehr gezwungenermaßen als gewollt unterhaltenen Beziehungen zum kriegerischen Umfeld gestaltet hat.
Dieser Ansatz würde aber die im Ausland immer weniger verstandene und für das eigene Nationalverständnis fatale Meinung verstärken, daß die Schweiz ein isolierter Betrachtungs- und Gestaltungsgegenstand sein könne; eine Meinung, die nach 1945 von der Schweiz selber und vom westlichen Ausland, das darin einen Vorteil hatte, kultiviert wurde.
Wenn man vom Zweiten Weltkrieg sagt, er sei ohne Zutun der Schweiz ausgebrochen, dann geschieht das aus der gleichen Mentalität, wie die zur Jahreswende 1996/97 vom abtretenden Bundespräsidenten gemachte Bemerkung, daß Auschwitz fernab und nicht in der Schweiz liege, die Schweizer und Schweizerinnen dafür also keine Verantwortung trügen. Dieser verräterische Umgang mit der Kategorie des Territoriums belegt, wie der Schriftsteller Adolf Muschg dann dargelegt hat, in entlarvender Weise die Vorstellung von der angeblichen Nichtzugehörigkeit zu einer Zivilisation, mit der man doch im guten wie im bösen aufs engste verbunden ist.
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