Dominanz und Unterwerfung: SM-Kurs - Lady Sas - E-Book

Dominanz und Unterwerfung: SM-Kurs E-Book

Lady Sas

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Beschreibung

Dieser SM-Kurs richtet sich an männliche Tops und weibliche Subs, an Singles und Paare, an Anfänger und Fortgeschrittene, die einen zeitgemäßen Kurs und Leitfaden für BDSM suchen. Mit vielen hilfreichen Tipps und zahllosen Praxisideen für eine rundum großartige Session. Das Buch geht weit über die SM-Basics hinaus und richtet sich auch an fortgeschrittene Maledoms und Subs, die offen für frische Impulse, Tipps und Ideen sind. Lektion 1 – Das Mindset eines Doms und einer Sub Lektion 2 – Das Verhältnis zwischen Herrn und Sub Lektion 3 – Die Session vorbereiten Lektion 4 – In die Session starten Lektion 5 – So spricht ein Dom. Die Kunst des Dirty Talks. Lektion 6 – Eine Session und 1.000 Möglichkeiten. Die wichtigsten SM-Praktiken. Sklavinnen-Positionen. Lektion 7 – So kommen Sie auf kreative, individuelle Ideen für Ihre Sessions Lektion 8 – Konkrete Ideen für Ihre Sessions Lektion 9 – Ihre Ausrüstung Lektion 10 – Sicherheit und Kommunikation in der Session Lektion 11 – Die Session richtig beenden Lektion 12 – Die persönliche Entwicklung im Auge behalten Lektion 13 – Spielpartner suchen und finden, offline und online. Das erste Date. Und die Zeit danach Lektion 14 – Glücklich werden mit BDSM

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Intro

Lektion 1. Das Mindset eines Doms und einer Sub.

Lektion 2. Das Verhältnis zwischen Dom und Sub.

Lektion 3. Die Session vorbereiten.

Lektion 4. In die Session starten.

Lektion 6. Eine Session und 1.000 Möglichkeiten.

Lektion 7. So kommen Sie auf kreative, individuelle Ideen für Ihre Sessions.

Lektion 8. Konkrete Ideen für Ihre Sessions.

Lektion 9. Ihre Ausrüstung.

Lektion 10. Sicherheit und Kommunikation in der Session.

Lektion 11. Die Session richtig beenden.

Lektion 12. Die persönliche Entwicklung im Auge behalten.

Lektion 13. Spielpartner suchen und finden.

Lektion 14. Glücklich werden mit BDSM.

Feedback & Kontakt

Glossar, Begriffe

Buchtipps

Bonus

Impressum

Dominanz und Unterwerfung

SM-Kurs für Anfänger & Fortgeschrittene von Lady Sas, Sir Snake und Johanna Koltai

Frankfurt/Main und Berlin im März 2023,

überarbeitet 2024

Hinweis: Die Autoren übernehmen keine Haftung für körperliche oder psychische Schäden, die sich durch SM-Praktiken ergeben könnten. Die Verantwortung für eine sichere und verantwortungsvolle Ausübung von BDSM bleibt bei der Leserin und beim Leser.

Vorwort

Herzlich willkommen, liebe Leserin und lieber Leser. Wir laden Sie ein: Kommen Sie mit auf eine spannende und abwechslungsreiche Reise in die faszinierende Welt des BDSM. In eine Welt voller Phantasie und bizarrer Erlebnisse, in eine Welt voller sexueller Lust und Spielfreude. Dieses Buch richtet sich an männliche Doms und weibliche Subs, an Singles und Paare, an Anfänger und Fortgeschrittene, die einen zeitgemäßen Kurs und Leitfaden für BDSM suchen. Oft werden wir die Dinge aus der Perspektive des Herrn betrachten. Aber auch weibliche Subs werden beim Lesen des Buchs alles lernen, was sie wissen müssen. Wahrscheinlich werden sie auf diese Weise sogar lernen, ihren Herrn noch besser zu verstehen.

Seit dem „Shades of Grey“-Phänomen hat wohl fast jeder sexuell-aufgeschlossene Mensch eine gewisse Grundvorstellung von BDSM. Aus diesem Grund wollten wir keinen Kurs entwerfen, der sich nur an Anfänger richtet. Die Gefahr, unsere Leserinnen und Leser zu langweilen, weil sie schon alles wissen, war uns zu groß. Deshalb geht dieser Kurs über die Basics weit hinaus. Wir haben uns bemüht das Buch so zu schreiben, dass es sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene weiterbringt und dabei Spaß macht.

Nun sind Sie bestimmt schon neugierig, was Sie erwartet. Also, los geht’s! Wir wünschen Ihnen viel Spaß mit der Lektüre.

Herzlich Lady Sas, Sir Snake und Sklavin jO

PS: BDSM ist eine eigene Welt mit eigenen Begriffen. Im Anhang haben wir daher ein Glossar aufgeführt, wo wir Ihnen die wichtigsten Begriffe erklären.

Intro

Über Lady Sas.

Hallo, liebe Leserin und lieber Leser, mein Name ist Lady Sas. Sas steht für Saskia. Ich wohne in Frankfurt/Main, bin geschieden, habe eine erwachsene Tochter und beschäftige mich seit vielen Jahren mit BDSM. Auf meiner Website Lady-Sas.com habe ich inzwischen über 150 Interviews mit Tops und Subs aus der ganzen Welt veröffentlicht. Außerdem gebe ich hier Tipps und Hinweise für SM-Anhänger sowie Fortgeschrittene. Lady-Sas.com hat sich zu einer der ersten Anlaufstellen im Netz entwickelt, wenn man sich über das facettenreiche Thema BDSM informieren möchte. Schauen Sie gern mal vorbei.

Ich selbst war nie als professionelle Domina tätig. Auch eine gelernte Autorin bin ich nicht. Mein Beruf in der Frankfurter Finanzbranche hat eher etwas mit Zahlen zu tun als mit Buchstaben. Trotzdem genieße ich es, mein SM-Wissen mit anderen zu teilen – zum Beispiel mit Ihnen.

Herzlich

Lady Sas

Über Sir Snake.

Was wäre ein SM-Kurs ohne Dom? Hallo, mein Nickname ist Sir Snake. Ich wohne in Berlin und bereichere meinen Lifestyle seit vielen Jahren mit BDSM. Als ich begann, mich mit SM zu beschäftigen, gab es das Internet in der heutigen Form noch nicht und es war gar nicht so einfach, sich fundiert und diskret zu informieren. Heute ist das zwar deutlich einfacher, aber bis jetzt hat noch etwas gefehlt. So gibt es zwar inzwischen Bücher auf Englisch, die einem weiterhelfen, aber im deutschen Sprachraum sieht es damit noch ziemlich dünn aus. So kam ich auf die Idee, zusammen mit Lady Sas und Sklavin jO diesen SM-Kurs zu schreiben.

Ich denke, BDSM ist eine großartige Spielwiese für Erwachsene, die die Phantasie anregt und auf der es immer wieder etwas Neues zu entdecken gibt. Wäre doch schade, wenn Sie diese einzigartige Welt nicht für sich entdecken würden!

Kommen Sie mit, das wird super.

Grüße

Sir Snake

Über Sklavin jO.

Hallo, willkommen in unserem SM-Kus. Ich bin in meinem Leben schon einigen Doms begegnet. Nicht wenige von ihnen hatten leider kaum Ahnung von der Materie. Oft hatte ich den Wunsch, ihnen ein Lehrbuch in die Hand zu drücken, mit dem sie sich einlesen könnten. Aber: So ein Buch gab es leider nicht. Umso schöner finde ich es, dass ich jetzt dazu beitragen kann, dass es eins gibt. Ich bin überzeugt davon, dass dieser SM-Kurs ein Buch ist, das Anfänger und Fortgeschrittene entscheidend weiterbringt.

Ich selbst kam ebenfalls über ein Buch zum SM. Als ich den Klassiker „Die Geschichte der O“ gelesen hatte, war es um mich geschehen. Diese verbotene, unfassbar erregende Welt hat mich sofort süchtig gemacht und ich startete in Berlin meine eigene „Geschichte der jO“, die ich als Buchreihe veröffentlich habe. Der Grund dafür, meine Erlebnisse aufzuschreiben, lag auch darin, dass ich damit eine Art Schreibtherapie verbunden habe, denn leider bin ich aus meiner Geschichte der jO nicht ganz ohne psychologische Probleme herausgekommen. Doch jetzt geht es mir wieder ausgezeichnet.

Aktuell arbeite ich als BDSM Escort in europäischen Metropolen wie Monaco, London und Lissabon. In Deutschland bin ich aufgrund der geänderten Gesetzgebung (Stichwort: Hurenpass) leider nicht mehr tätig. Wer das schade findet, kann sich bei der SPD und bei den Grünen bedanken, die diese Änderung zu verantworten haben.

Wohin mich meine Reise noch führen wird? Ich weiß es nicht. Aber ich weiß, dass BDSM immer ein Teil davon sein wird. Denn wer einmal von dieser verbotenen Frucht gekostet hat, der kommt nicht mehr davon los.

Herzliche Grüße

Ihre

jO

jo-hanna.com

Zeitgemäßer SM statt 90er Jahre-Klischees.

SM ist ein Thema, das sich im Laufe der Jahre stark gewandelt hat. Als das Privatfernsehen aufkam, umwehte SM noch der Flair des Verbotenen, des Bizarren und des Perversen. Kamerateams stürzten sich sensationslüstern auf alles, was eine Peitsche halten konnte. Klischees von bulligen, tätowierten Zuhältern, die ihre devoten Huren unter Drogen setzen und dann pervers grinsend auspeitschen, geisterten durch die Köpfe.

Heute ist man – zum Glück – vernünftiger und weiß, dass BDSM auch einfach nur einen Kick geben kann und man kein Perverser sein muss, um sich dieses außergewöhnliche Erlebnis zu gönnen. Man muss Shades of Grey nicht mögen, aber es hat die SM-Welt von ihrem Schmuddel-Image befreit und gesellschaftsfähig gemacht. Man kann darüber reden ohne rot werden zu müssen. Das ist schön und zeitgemäß. Unser Buch hat den Anspruch, den modernen, aufgeklärten und offenen SM abzubilden.

In unserer Zeit hat sich zum Glück die Auffassung durchgesetzt, dass SM nichts mit brutaler Gewalt zu tun hat, sondern vielmehr mit Vertrauen, Neugierde und Phantasie. Die Sub gibt sich freiwillig ihrem Herrn hin, vertraut ihm und unterwirft sich in einem lustvollen Rollenspiel. So macht sie den Weg frei für eine Welt, in der die Phantasie regiert und inniges Vertrauen herrscht. Was kann es Schöneres zwischen zwei Menschen geben? SM bietet unzählige Facetten und jeder kann sich das herauspicken, was ihm gefällt. Auf diese Weise sorgt SM immer wieder für frischen Wind im Bett und bereichert das Liebesleben dauerhaft. Es gibt aber nicht nur eine große Auswahl an Möglichkeiten, sondern auch verschiedene Grade der Intensität, mit der man diese Wege verfolgen kann. Von soft bis extrem. Sie sehen schon: Langweilig wird es hier wohl eher nicht werden.

Jeder muss seinen eigenen SM-Stil finden.

Wir möchten betonen, dass es keine Gesetze gibt, die BDSM eindeutig regeln. Auch wir sind keine Instanz, die so vermessen wäre behaupten zu wollen, sie alleine könne sagen, wie’s gemacht wird und was richtig bzw. falsch ist. Das können wir nicht und das möchten wir auch nicht. Wir möchten unsere Sicht auf das Thema darstellen und laden jede Leserin und jeden Leser ein, sich ihr bzw. sein eigenes Bild zu machen. Wir denken, jeder muss sich seinen eigenen SM-Stil individuell gestalten. Jeder muss seinen eigenen Weg finden. Dabei möchten wir gerne helfen. Vorschreiben möchten wir nichts. Wir wollen nur Möglichkeiten, Sichtweisen und Erfahrungen zur Orientierung anbieten.

Mit anderen Worten: Nehmen Sie das, was wir in diesem Buch schreiben, nicht als Gesetz, sondern als persönliche Sichtweise. Gestalten Sie sich auf dieser Basis Ihre eigene SM-Welt. Wir wünschen Ihnen viel Spaß dabei.

Lady Sas, Sir Snake und Sklavin jO

Lektion 1. Das Mindset eines Doms und einer Sub.

Was macht einen Dom aus? Ist es sein durchdringender, böser Blick? Sein Rohrstock? Oder die glänzenden Handschellen? Nein, das sind alles nur Klischees. Was einen Mann zum Dom macht, ist seine innere Haltung. Das Mindset ist der Dreh- und Angelpunkt bei allem. Wenn das Mindset stimmt, dann kommt alles andere ganz von selbst. Klingt einfach, ist es aber nicht. Denn bevor man sich als selbstbewusster, lässiger Dom fühlen kann, muss man erst einmal seine Unsicherheiten ablegen. Unsicherheiten hat jeder – außer vielleicht Superman. Als Dom wird man nicht geboren. Man entscheidet sich, einer zu werden. Das ist ein Entwicklungsprozess. Und bei dieser Entwicklung sind Unsicherheiten ganz normal. Das geht jedem so und das ist auch kein Problem.

Woher kommt die Unsicherheit? Wir denken, sie resultiert aus den folgenden Punkten:

Viele Anfänger (aber auch Fortgeschrittene) haben das Gefühl, zu wenig über SM zu wissen. Sie halten ihr vorhandenes Wissen für unzureichend. Auch in technischer Hinsicht, etwa, wenn es um das Thema Bondage/Fesseln geht.

Sie haben keine oder wenig praktische Erfahrung und möchtest keinen Fehler machen, der sie blamiert und als unwissend bloßstellt.

Sie sind noch nicht in der Dom-Rolle angekommen.

Sie haben Angst, den Erwartungen ihrer Spielpartnerin nicht gerecht zu werden und sich zu blamieren.

Entsprechend werden Unsicherheiten gerne durch besonders dominantes Auftreten überspielt. Das aber ist der falsche Weg. Viel sinnvoller ist es, sich darüber klar zu werden, welche innere Haltung einen Dom ausmacht. Wenn die innere Haltung stimmt, fallen Unsicherheiten weitegehend von alleine ab.

Die Dom-Rolle verstehen und leben.

Der erste Schritt, um Unsicherheiten abzulegen, ist, sich darüber klar zu werden, in welche Rolle man als Dom schlüpft. Ein Dom sein – was bedeutet das eigentlich?

Es bedeutet nach unserem Verständnis, die Kontrolle und die Führung zu übernehmen. Sie sind nun der Entscheider. Sie sind der Regisseur. Sie sagen, wo es lang geht. Kurz gesagt: Dom sein heißt führen. Sie führen die Sub, die Sub folgt.

Das ist für viele Männer eine neue Erfahrung. Wir sind heute sozial darauf gepolt, harmonisch mit unserem Umfeld zusammenzuleben und es nicht gewohnt, plötzlich Befehle zu erteilen und ohne Rücksprache eine Richtung vorzugeben. Das ist uns fremd. Wir müssen uns erst daran gewöhnen. An die Stelle von Harmonie, Respekt und gemeinsam gefällten Entscheidungen tritt plötzlich eine diktatorische Haltung. Huch, das ist aber ganz schön unfreundlich, oder? Absolut! Aber vergessen Sie bitte nicht: Das Ganze ist nur ein Rollenspiel unter Erwachsenen. Es ist notwendig die Rolle des Dom auszufüllen und anzunehmen, denn die Sub braucht dieses Verhalten. Sie braucht klare Ansagen. Alles andere würde sie nur verwirren, verunsichern und auch enttäuschen.

Als Dom sagen Sie also nicht: „Entschuldigung, verehrte Sklavin, würde es dir vielleicht etwas ausmachen, dich jetzt bitte ans Andreaskreuz zu stellen?“ Nein, Sie befehlen einfach: „Sklavin, stell dich ans Andreaskreuz.“

Sie sagen nicht: „Liebe Sub, wärst du bitte so freundlich, mir die Gerte zu holen?“. Sie sagen vielmehr: „Hol mir die Gerte, Sub.“

Einfache, klare Befehle. Und bitte ohne „bitte“. Wenn Sie „bitte“ sagen, dann ist das kein Befehl, sondern eben eine Bitte. Sklavinnen wollen aber Befehle hören. Sie brauchen das. Sehr sogar. Warum das so ist, erklären wir gleich. Vorher noch ein Wort zur Tonalität, also zur Art, wie Sie mit der Sklavin sprechen sollten.

Die Tonalität eines Doms.

Unsichere Doms sind oft laut, unfreundlich und aggressiv. Sie versuchen auf diese Weise ihre Unsicherheiten zu überspielen. Solche Männer täuschen vor, besonders dominant und streng zu sein, aber in Wirklichkeit haben sie Angst, einen Fehler zu machen. Diese Tonalität ist falsch und nicht zu empfehlen. Der souveräne Dom dagegen weiß, dass die Sub alles machen will, was der Dom wünscht. Er hat es nicht nötig laut zu werden. Wozu auch? Die Sklavin ist nicht schwerhörig. Wenn der Dom ruhig und entspannt zu ihr sagt: „Hol mir die Gerte“, dann wird sie das tun.

Eine angemessene Tonalität ist also geprägt von Souveränität, Ruhe und Lässigkeit. Aber: Das bedeutet nicht, dass der Herr eine Schlaftablette ist. Auf Fehler der Sub kann der Her auch explosiv reagieren, sie ausschimpfen und die Gerte krachend auf ihrem Hintern tanzen lassen. Das geht auch. Wir finden es sogar gut, wenn ein Dom zeigt, dass er auch anders kann. Ab und zu emotional zu reagieren und dem Temperament freien Laufen zu lassen ist wunderbar. Nur sollte das kein Dauerzustand sein. Solche Herren sehen sich nämlich bald in der Situation, keine Sklavin mehr zu haben. Frauen, die noch alle Tassen im Schrank haben, lassen sich so ein Verhalten nicht lange bieten und suchen sich daher schnell einen neuen Top. Zusammenfassend kann man sagen: Verstellen Sie sich nicht, bleiben Sie authentisch und verwechseln Sie Dominanz nicht mit Lautstärke und Aggressivität. Geben Sie klare, kurze Befehle. Führen Sie. Seien Sie aktiv. Es gibt nur einen, der das Geschehen voranbringt: nämlich Sie.

Warum unterwirft sich eine Frau?

Das bringt uns zur Frage, was ein Sub eigentlich sucht. Warum begibt sich eine Frau freiwillig in die Rolle einer Sub? Ist das nicht dämlich? Sich selbst unterwerfen? Warum tun Frauen sowas?

Nun, die Gründe der Frauen ähneln den Gründen der Männer stärker, als man auf den ersten Blick denkt. Auch sie wollen eine Auszeit nehmen vom langweiligen Alltag. Auch sie wollen in eine andere Welt eintauchen. Auch sie wollen die Sorgen und den Frust des Alltags für eine Weile vergessen. Auch sie sehnen sich nach einem lustvollen Erwachsenenspiel, das ihnen genau das ermöglicht. Dieses Spiel heißt BDSM. Die Frau schlüpft in die Rolle der Sub, der Mann in die Rolle des Doms.

Die Rolle einer Sklavin einzunehmen ist kein Zeichen von Schwäche, sondern im Gegenteil ein Ausdruck von innerer Stärke. Männer sollten Respekt davor haben und dankbar sein, dass die Frau sich darauf einlässt. Vergessen wir nicht: Ein Mann ist nur dann ein Dom, wenn die Frau ihn zu einem macht. Wenn es die Frau dagegen ablehnt, den Mann als ihren Herrn zu betrachten, dann kann der Kerl noch so grimmig die Peitsche schwingen oder zornig mit dem Fuß stampfen – er ist dann kein Dom, sondern höchstens ein Möchtegern-Dom. Denn ihm fehlt die Sklavin. Herr und Sub brauchen einander. Es ist ein Geben und Nehmen, um gemeinsam spielen zu können.

Es gibt viele Frauen, die im Alltag durchsetzungsstark, führungsstark, proaktiv und erfolgreich sind, und sich gerne als Sub eine Auszeit gönnen. Für sie ist eine Session eine Möglichkeit, ihre andere Seite zeigen zu können. Als Sklavin können sie passiv sein, schwach, hilflos, abhängig. Die moderne Frau von heute kann sich so etwas im Alltag nicht leisten. Frauen müssen Höchstleistungen bringen. Sei es im Job, bei der Erziehung, im Haushalt und im Sozialleben im Freundeskreis. Das ist mega-anstrengend. Frauen können sich nicht einmal darüber beklagen, denn dann heißt es gleich: Hey, Moment mal, früher hatten Frauen noch viel mehr zu tun. Sei doch froh, dass du dich selbst verwirklichen kannst. Oder: Hey, was soll das? Das mit den Kindern hättest du dir eben vorher überlegen müssen. Andere bekommen das auch alles unter einen Hut und beschweren sich nicht. Also sei ruhig und schufte weiter. Heul gefälligst leise.

Ja, es ist nicht einfach für Frauen, das alles zu wuppen. Umso schlimmer ist die Vorstellung, dass es tatsächlich Frauen gibt, die das easy schaffen. Da kommt man sich selbst erst recht als Versager vor.

BDSM bietet Frauen eine hervorragende Möglichkeit, den Kopf auszuschalten und zur Ruhe zu kommen bzw. etwas Aufregendes außerhalb der Reihe zu erleben. SM ist wie Urlaub. Man ist für eine begrenzte Zeit ganz woanders, erlebt etwas Tolles und kann danach wieder wohlbehalten in den Alltag zurückkehren. Insofern hat SM nichts damit zu tun, pervers zu sein. Es ist ein Erwachsenenspiel, das sich um sexuelle Phantasien dreht. Ein schöner Vorteil davon: Dieses Spiel sorgt für Abwechslung und frischen Wind. Es besteht also kein Grund, sich dafür zu schämen. Vielmehr gehört jeder Frau Respekt gezollt, dass sie so offen und mutig ist, sich über gesellschaftliche Konventionen hinwegzusetzen und etwas Neues auszuprobieren, ihre Phantasien auszuleben und sich in ein Abenteuer zu stürzen.

Die Silence Challenge.

Lady Sas hat eine praktische Übung entwickelt, durch die ein Dom lernen kann, seine Unsicherheiten loszulassen und abzulegen. Lady Sas nennt sie die „Silence Challenge“. Die Übung geht so: Sie betreten mit einer Gerte in der Hand einen Raum, in dem eine Sklavin nackt auf dem Boden kniet. Bevorzugt in der Sklavinnengrundstellung: aufrecht kniend, Beine leicht gespreizt, Hände mit den offenen Handflächen nach oben auf den Oberschenkeln ruhend, Blick devot gesenkt.

Ihre Aufgabe ist es nun, um die Sklavin herumzugehen, sie zu betrachten und die Ruhe auszuhalten, die sich im Raum breitgemacht hat. Ruhe ist gar nicht so einfach zu ertragen. Manche Menschen werden nervös, wenn es ruhig ist, gerade dann, wenn sie mit einem anderen Menschen zusammen in einem Raum sind. Sie habe das Bedürfnis, etwas zu sagen oder zu tun, um dieser Stille zu entkommen.

Gehen Sie langsam. Nein, noch viel langsamer. Sie sollen nicht laufen, sondern schreiten. Setzen Sie jeden Fuß ganz bewusst auf den Boden. Gehen Sie langsam um die Sklavin herum.

Horchen und fühlen Sie in sich hinein. Spüren Sie die Angst, die Anspannung, die Unsicherheit? Atmen Sie tief ein und aus und lassen Sie diese Gefühle einfach zu. Ja, vielleicht wissen Sie irgendwann nicht weiter. Ja, vielleicht haben Sie plötzlich einen Blackout und nicht die leiseste Idee, was Sie jetzt mit dieser nackten Frau anstellen sollen. Ja, vielleicht fangen Ihre Hände plötzlich an zu zittern und Sie müssen Ihre Hände an Ihren Körper pressen, damit die Sub es nicht merkt. Ja, das ist alles okay. Das ist alles kein Problem. Denn schauen Sie mal: Die Sklavin kniet ja noch immer da. Angespannt und aufmerksam.

Schön tief ein- und ausatmen. Diese Ruhe im Raum hat eine Botschaft für Sie. Sie sagt:

„Alles ist in Ordnung. Du bestimmst, ob es eine Minute ruhig ist. Oder zwei oder drei oder vier oder zehn Minuten. Das bestimmt nur einer: du. Und egal, was du bestimmst: Es ist in Ordnung. Die Sklavin hat kein Mitspracherecht und respektiert jede deiner Entscheidungen. Schließlich bist du der Herr. Das heißt: Du kannst gar nichts falsch machen! Was du entscheidest, das ist richtig.“

Anfänger haben das Gefühl immer etwas tun zu müssen. Schnell, schnell! Ich muss doch was tun! Himmel, was mach ich denn jetzt? Schnell, schnell! Aber mir fällt Nichts ein! Hilfe! Blackout! Alles weg! Schnell, schnell! Was mach’ ich nur?

Das ist Unsinn. Die Ruhe bei der Silent Challenge lehrt Sie, dass Sie gar nichts tun müssen. Sie können auch einfach nur auf und ab gehen und die Sklavin betrachten. Auch gut. Sie respektiert das und wird sogar nervös unter Ihren Blicken.

Fühlen Sie die Ruhe. Fühlen Sie, wie Sie allmählich auftauen, wie Sie spüren, dass Sie diese Ruhe und Untätigkeit sogar noch länger aushalten könnten. Die Sklavin ist in ihrer Rolle zu absoluter Passivität verpflichtet. Sie darf nicht ohne Erlaubnis sprechen. Sie darf ohne Erlaubnis nicht aufstehen. Sie darf gar nichts ohne Erlaubnis. Sie ist zu 100% passiv.

Das ist einerseits angenehm, denn so müssen Sie nicht mit Überraschungen rechnen. Es fordert Sie aber andererseits als Führungspersönlichkeit heraus. Sie führen. Sie müssen führen. Sonst passiert gar nichts. Das kann mitunter anstrengend sein. Aber es gibt keine Alternative dazu. Ihre Macht basiert darauf, dass Sie alleine planen und wissen, was passiert. Wenn Sie anfangen das zu diskutieren, dann geben Sie Macht ab und schwächen Ihre Position. Keine Sklavin mag das.

Als Dom müssen Sie zunächst verstehen, dass Sie in ihrer Rolle nahezu unfehlbar sind. Ihre reine Anwesenheit reicht aus, die Sklavin nervös zu machen und zu erregen. Schauen Sie mal, Sie schreiten langsam um die Sub herum und sie wird bei jedem Schritt nervöser. Wow, denkt sie jetzt bestimmt, ein echter Dom! Männer gibt es ja wie Sand am Meer, viele davon elende Waschlappen. Endlich ein echter Mann, ein Dom, der sich nimmt, was er möchte.

Genießen Sie noch etwas das Gefühl, dass Sie die Ruhe aushalten können. Spüren Sie, wie plötzlich alle Unsicherheiten verschwunden sind. Spüren Sie jetzt die Selbstsicherheit, die sich in Ihnen ausgebreitet hat. Schön, oder? Befehlen Sie der Sklavin jetzt, Ihre Hand zu küssen. „Begrüß mich, Sklavin!“ – Perfekt, lieber Dom! Gut gemacht.

Das Dom-Mindset.

Ihr Mindset, also Ihre innere Haltung, bestimmt Ihre Ausstrahlung und Ihre Wirkung auf die Sub. Es ist daher wichtig, dass Sie sich im Klaren darüber sind, warum Sie in Ihrer Rolle sind und was diese Rolle bedeutet. Im Folgenden haben wir die wichtigsten Punkte zusammengefasst.

Ich schlüpfe in die Rolle des Dom, weil es meinem natürlichen Wesen entspricht die Führung zu übernehmen.

Ich bin Dom, weil es mich erregt, weil es mir Spaß macht und weil ich so dem grauen Alltag eine Weile entfliehen kann.

Mir ist klar, dass es nur ein zeitlich begrenztes Rollenspiel ist. Ich spiele nur eine Rolle. Genauso wie meine Sub nur eine Rolle spielt. Nach dem Spiel legen wir die Rollen ab und begegnen und wieder respektvoll auf Augenhöhe.

Mir ist klar, dass zu diesem Spiel zwei gehören. Ohne meine Sub könnte ich mich nicht als Dom ausleben.

Mir ist auch klar, dass es für alles Grenzen gibt. Ich respektiere die Tabus meiner Sub und bin mir der Verantwortung für sie bewusst.

Ich führe die Sub. Ich entscheide, wie wir was spielen.

Ich bin der Aktive, die Sub ist die Passive.

Ich muss gar nichts. Nur eines muss ich: Spaß haben. Und natürlich die Tabus der Sub einhalten und darauf achten, dass es ihr gut geht.

Ich erteile der Sub klare Befehle und bitte nie um etwas.

Ich erwarte, dass meine Befehle augenblicklich mit Leidenschaft und Hingabe ausgeführt werden.

Ich muss mich nicht hetzen. Ich kann in aller Ruhe entscheiden, auf was ich als Nächstes Lust habe.

Das sind aus unserer Sicht die Basics, die man verstehen muss.

Tipp: Lesen Sie sich die einzelnen Punkte regelmäßig durch, um sie wirklich zu verinnerlichen.

„Wirklich souverän können Sie als Dom nur dann agieren, wenn Sie jederzeit bereit sind, ihre Sub loszulassen, also endgültig und für immer zu verlieren. Sie spürt es, wenn Sie sich an sie klammern, weil Sie insgeheim Angst haben, Sie würden nie wieder so eine Sklavin finden. Das spürt sie. Deshalb müssen Sie sich von solchen Gedanken verabschieden.

Kurz gesagt: Wer seine Sub behalten will, muss sie loslassen.“

– Sir Snake

"Erstaunlich viele Männer wissen nicht, dass die Frauen am liebsten den Männern nachlaufen, die ihnen nicht nachlaufen.

---ENDE DER LESEPROBE---