Sklaventausch - Lady Sas - E-Book

Sklaventausch E-Book

Lady Sas

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Beschreibung

In ihrem Buch „Sklaventausch“ berichtet die private Femdom Lady Sas über eine ihrer aufregendstein BDSM-Sessions überhaupt. Im Hamburger Boardinghouse Clipper tauscht sie mit der attraktiven, sadistischen Lady Judith ihren belastbaren Sub Toytoy für eine Nacht gegen die blutjunge, bildschöne Sklavin Lisa aus. Es stellt sich heraus, dass in einer Person noch eine andere Neigung verborgen liegt, die unbedingt ausgelebt werden möchte... Was für eine interessante Überraschung! Inhalt Begrüßung mit Hindernissen In der Zwickmühle Sklavin Lisa Der etwas andere Zimmerservice Hart auf hart Mitternachtsüberraschung Macht und Ohnmacht Hinter der roten Türe Ein gutes Erwachen

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Inhaltsverzeichnis

BEGRÜSSUNG MIT HINDERNISSEN

IN DER ZWICKMÜHLE

SKLAVIN LISA

DER ETWAS ANDERE ZIMMERSERVICE

HART AUF HART

MITTERNACHTS-ÜBERRASCHUNG

MACHT UND OHNMACHT

HINTER DER ROTEN TÜRE

EIN GUTES ERWACHEN

FEEDBACK & KONTAKT

BUCHTIPPS

GLOSSAR

Impressum

SKLAVENTAUSCH

VON LADY SAS

FRANKFURT/MAIN, APRIL. 2014

ÜBERARBEITETE VERSION MÄRZ 2023

Geeignet nur für Erwachsene, die offen für Themen wie BDSM, Fetisch und Sexualität sind. Die Handlungen, die in diesem Buch beschrieben sind, wurden niemandem aufgezwungen, auch wenn der Begriff „Sklave“ so etwas vielleicht vermuten lässt. Alle Handlungen erfolgten im gegenseitigen Einverständnis zwischen Erwachsenen.

BEGRÜSSUNG MIT HINDERNISSEN

„Begrüß mich, Sklave“, fordert Lady Judith von Toytoy – obwohl sie ganz genau weiß, wie unmöglich das ist. Denn während Toytoy nackt auf allen Vieren kniet, sitzt Lady Judith nicht vor ihm, sondern auf seinem Rücken. 


Ihr Lack-High Heel ist für Toytoys Mund unerreichbar weit weg. Obwohl Toytoy den Schuh auf keinen Fall erreichen kann, streckt er sich trotzdem hilflos dem Objekt seiner Begierde entgegen.

„Wie jetzt? Du weigerst dich, mich zu begrüßen? Na los, begrüß mich! Küss‘ meinen Schuh, Sklavenstück!“

Toytoys Hals reckt sich mit aller Macht dem Lackabsatz entgegen, der vor ihm ungeduldig hin- und her wippt.

Aber er ist einfach zu weit entfernt.

„Willst du mich etwa vor Lady Judith blamieren?“, frage ich mit scheinbarer Entrüstung, „Los! Begrüß’ die Dame!“

In seiner Verzweiflung streckt der Sklave die Zunge so weit heraus, wie es nur geht und versucht, mit der Zungenspitze an den Absatz zu kommen. Aber der Schuh ist immer noch zu weit weg. Toytoys Zungenspitze zittert vor Anstrengung. Jeder Millimeter zählt.

„Jetzt streckt er mir auch noch die Zunge raus, der freche Kerl. Was sagt man dazu?“

Lady Judith lacht amüsiert und nimmt einen Schluck aus ihrem Champagnerglas. Sie hat schöne, weiße Zähne, die mich an eine perfekt aufgereihte Perlenkette erinnern.

Lady Judith ist eine dieser Perfektionistinnen, für die im Leben scheinbar alles glatt läuft. Sie sind Klassenbeste und der Liebling aller Lehrer, sie spielen Tennis, Klavier, auf der Bühne und mit den heißesten Jungs, sie schließen ihr Studium innerhalb der Regelstudienzeit ab, machen Karriere, finden den Mann fürs Leben, bringen Kinder zur Welt, sind eine großartige Mutter und bekommen dann auch noch Familie und Beruf unter einen Hut – und dabei sprechen wir natürlich nicht von irgendeinem Hut, sondern zum Beispiel von einem betörend femininen Madeline Fascinator by McBURN mit Schmuck-steinchen.

Ja, so eine Frau ist Judith. Und ja, zugegeben: Aus mir spricht der Neid. Der Neid einer geschiedenen Frau Ende 40, die auf Falten im Spiegel und die Trümmer ihrer Ehe schaut. Aber auch stolz auf ihre erwachsene Tochter. 
Und lächelnd auf ihren deutlich jüngeren Sklaven Toytoy.

Judith ist gerade im Stadium der Mutterschaft angekommen. Seit knapp zwei Jahren hat sie ein Kind. Eine sehr süße Tochter, Judith hat mir stolz ein Foto von ihr gezeigt.

Ich schätze, Judith ist Mitte 30. Gefragt habe ich sie nicht, so etwas fragt man schließlich nicht (es sei denn, die Dame ist unter 30, dann macht auch die Antwort noch Spaß).

Auf ihrer Stirn und unter den Augen zeichnen sich dezent die ersten Fältchen ab. Krähenfüße kann man das aber noch nicht nennen, ich wäre unendlich dankbar, noch einmal so eine glatte Augenpartie zu haben.

Judith hat lange braune Haare mit einem Scheitel auf der – von mir aus gesehen – rechten Seite. Ab und zu streicht sie sich die Haare hinter die Ohren, an denen sie Perlen-Ohrringe trägt. Sie hat braune Reh-Augen mit sorgfältig gezupften Augenbrauen, die aber nicht Pinselstrich-schmal, sondern auf angenehme und natürliche Weise etwas breiter sind. Ihre Augenpartie ist leicht geschminkt, ihre Lippen glänzen in einem hellen Rose-Diamond-Ton.

Ihre Figur ist schlank ohne dürr zu sein. Sicher treibt sie Sport und isst diszipliniert. Natürlich – als nahezu perfekte Frau ist das eigentlich selbstverständlich. Ihre Schultern wirken trainiert – nicht im Sinne, dass sie muskulös wären, sie wirken straff. Soviel Perfektion ist fast schon etwas zu viel des Guten. Jedenfalls für unperfekte, neidische Frauen wie mich.

Da ist es sympathisch, dass Judith auch eine dunkle Seite hat. Sie lebt heimlich ihre Bi-Neigung mit Lisa aus. Und nicht nur das: Sie steht auf SM-Spiele und benutzt Lisa als ihre devote Sklavin. Pikant: Ihr Ehemann ahnt nichts davon.

Ich möchte das nicht beurteilen. Und verurteilen schon gar nicht. Ich glaube fast, eine wirklich perfekte Frau im Sinne von „sie erfüllt alle Anforderungen der Gesellschaft und ihres Umfelds“ gibt es kaum. Und wenn es sie geben sollte, dann ist sie doch eher langweilig. Ist es nicht das Unperfekte, das einen Menschen erst interessant und einzigartig macht? Ist es nicht das Unperfekte, das ihn von anderen unterscheidet? Ich bin ziemlich unperfekt. Perfekt! Dann passt es ja wieder!

„Ich glaube, der Sklave braucht dringend eine strenge Erziehung...“, stelle ich schmunzelnd fest und nippe an meinem Champagnerglas, „Er kann es gar nicht abwarten und sammelt Strafpunkte, wo er nur kann.“

„Das glaube ich auch“, bestätigt Judith, „100 Strafpunkte für die Weigerung, mich zu begrüßen. Und 100 Strafpunkte für das Zunge-Rausstrecken. Unglaublich! – Und das nach noch nicht mal zehn Minuten.“

Sie steht vom Rücken des Sklaven auf und beugt sich zu ihm herunter. 
„Du hast einen neuen Minus-Rekord aufgestellt, Sklave. Bist du immer so erfolgreich bei Herrinnen, denen du vorgestellt wirst?“

Amüsiert setzt sich Judith zu mir aufs Sofa und schlägt die schönen Beine übereinander. 
Ihr schwarzes, Minirock-kurzes Pailletten-Cocktailkleid schimmert im Licht der Zimmerlampe. Unter dem Kleid blitzen schwarze Strapse hervor. Schwarze Strapse sind der Klassiker der sexy Beinkleider. Und ich stehe auf Klassiker. Judith sieht bezaubernd aus. Schwarz steht Lady Judith ausgezeichnet. Es passt perfekt zu ihrer dunklen Domina-Seele.

Draußen wird es langsam dunkel. Als sie neben mir sitzt, fällt mir auf, wie gepflegt sie duftet.

Toytoy kriecht auf Judith zu, um ihr endlich die verlangte Ergebenheit zu demonstrieren und ihre High Heels zu küssen.
Mit einer abwehrenden Fußbewegung scheucht sie ihn zurück – wie eine lästige Stubenfliege.

„Auf deinen Platz, Sklave. Jetzt will ich nicht mehr. Du hast mich verärgert.“

Das ist hart für Toytoy, denn er ist ein Fuß- und Schuhfetischist und hätte Lady Judith sicher nur allzu gerne begrüßt.

„Entschuldigung, Lady Judith“, sagt er kleinlaut und krabbelt auf seinen Platz vor dem Sofa. Dort nimmt er die Sklavengrundposition ein: Kniend, Beine gespreizt, Oberkörper aufrecht, Hände mit den offenen Handflächen nach oben auf den Oberschenkeln ruhend, Blick devot gesenkt.

„Entschuldigung, Lady Judith“, äfft Judith den Sklaven nach, „Ich hatte dir eine Frage gestellt. Sie war nicht besonders kompliziert. Tja, aber für dich offenbar schon...“

Sie wirft mir einen komplizenhaften Blick zu. Ihre braunen Bambi-Augen blitzen vor Freude. Ich lächle zurück.

Erniedrigungen und verbale Spitzen sind das Brennholz für das Feuer der Leidenschaft eines jeden Sklaven. Fehlen die Demütigungen über eine längere Zeit, verglüht auch langsam die Leidenschaft gegenüber der Herrin.

Es ist ein Irrglaube, zu denken, man würde einen Sklaven mit Schlägen formen und leiten. Verbale Tiefschläge sind viel wirkungsvoller als jede körperliche Abstrafung. Am besten ist aber immer noch eine Mischung aus beidem.

„Ich wiederhole die Frage gerne für dich. Offenbar bist du ja ein wenig schwer von Begriff...“

Judith blickt lauernd auf Toytoy. Etwas enttäuscht muss sie feststellen, dass er ihre Provokation einfach hinnimmt. Na, da muss sie aber schon schwerere Geschütze auffahren, um meinen Sklaven zu provozieren. Es ist durchaus das eine oder andere gewohnt von mir. Ich kann nämlich auch manchmal eine launische, zickige Diva sein.

„Ich wollte wissen, ob du dich bei jeder neuen Herrin so ungeschickt anstellst – oder nur bei mir?“

Toytoy überlegt kurz.

„Nur bei Ihnen, Lady Judith.“

„Aha, jetzt bin ich also schuld an deinen 200 Strafpunkten. Bei den anderen Herrinnen war alles bestens, es liegt an Lady Judith, dass du Fehler machst. Habe ich das jetzt richtig verstanden, Sklave?“

„Entschuldigung, Lady Judith, so war das nicht gemeint...“

„Das wird ja immer besser!“, echauffiert sich Lady Judith belustigt, „Erst machst du mir Vorwürfe, ich wäre an allem schuld. Und dann bist du nicht mal Manns genug, dazu zu stehen. Was bist du nur für ein jämmerliches Sklavenstück!“

Das Wort „Sklavenstück“ spricht sie so aus, als würde sie zweimal ausspucken – oder zumindest zwei Schimpfwörter benutzen: „Sklaven! Stück!“

Genüsslich nimmt sie einen Schluck aus dem Champagnerglas und lässt ihre Worte auf den Sklaven wirken. Sie schlägt die Beine anders herum übereinander, streicht ihre Haare hinter die Ohren und wippt mit einem High Heel vergnügt auf und ab. Wir tauschen einen vielsagenden Blick: Der Sklave ist nun genau dort, wo er hingehört. In der Defensive und am Boden.

Toytoy sagt nichts. Das ist auch besser so, denn dieses Wortgefecht kann er nur verlieren. 
Er lässt die Stand- bzw. Sitzpauke über sich ergehen und versucht, möglichst gerade zu knien, um wenigstens das gut zu machen.

Zumindest optisch macht er einen tadellosen Eindruck. Toytoy ist sportlich-schlank und verfügt über ein dezentes Sixpack, das meiner Meinung nach gern noch besser definiert sein darf. Aber in Ordnung: Das ist eine Klage auf hohem Niveau. Sein Hintern ist knackig geformt – die ideale Schlagfläche.

Er ist blank rasiert und trägt einen CB 6000. Das ist eine Art Keuschheitsgürtel – nur ohne Gürtel. Ein transparentes Kunststoffteil, das den Penis wie ein Rohr umschließt und konsequent nach unten drückt. So kann sich der Schwanz nicht aufrichten – vom Abspritzen ganz zu schweigen.

Vor Kurzem bin ich auf die Umschreibung „Keuschheits-Schelle“ gestoßen – das trifft es wohl besser als von einem Gürtel zu sprechen. Falls immer noch kein Bild im Kopf entstanden ist: Google hilft auch hier. Stichwort „CB 6000“.

Ich hatte Toytoy einmal die Brusthaare abrasieren lassen, aber das war ein Fehler. Mit Brusthaaren gefällt er mir besser. Ich mag Sklaven, die männlich aussehen und die man als Frau gerne ansieht.

Toytoy ist seit Februar 2011 mein Sklave. Er gehört mir und ist exklusiv an mich gebunden. Alles freiwillig und im gegenseitigen Einvernehmen natürlich. Rational kann man das kaum erklären. Er liebt es eben, zu dienen, benutzt und erniedrigt zu werden. Mit anderen Worten: Er ist ein echt veranlagter, devoter und auch leicht masochistischer Sklave. Bei mir bekommt er die Möglichkeit, sich als Sklave auszuleben.

Meine Herrschaft über Toytoy habe ich auch nach außen auf einer Online-Plattform dokumentiert: der Sklavenzentrale. Hier ist er als mein Sklave eingetragen. Natürlich nicht mit bürgerlichem Namen, sondern mit einem Nickname (skl-toytoy). Ich lege allergrößten Wert auf Diskretion. Schließlich habe ich keine Lust, von meinen Kollegen oder Nachbarn auf mein kleines Hobby angesprochen zu werden.

Übrigens: Wir sind kein Liebespaar. Wir wohnen nicht einmal zusammen. Man könnte unsere Verbindung als „Wochenend-SM-Spielbeziehung“ bezeichnen. Wobei „Wochenend“ eher nach einer losen Verbindung klingt. Tatsächlich ist unsere Beziehung alles andere als das. Toytoy trägt unter der Woche den CB 6000 – und den Schlüssel dazu, den trage ich.

Mit dem CB 6000 kontrolliere ich die Sexualität des Sklaven. Wenn er am Wochenende bei mir ist, schließe ich ihn auf, wenn ich Lust dazu habe. Ich mache das recht oft. Es ist nämlich wichtig, dass ich ihn regelmäßig Hand an sich legen lasse (die feinere Umschreibung für „wichsen“). Nicht unbedingt, um ihm einen Gefallen zu tun. Sondern, damit sein Sexualsystem trainiert bleibt. Herrinnen, die ihre Sklaven zu lange keusch und ohne Erektion halten, riskieren Potenzstörungen. Gerade als Herrin sollte man sich seiner Verantwortung bewusst sein. Ich versuche das.

Sicher, ich möchte meinen Sklaven heute an Lady Judith verleihen. Unverantwortlich von mir? Nicht, wenn man weiß, wie intensiv ich mich im Vorfeld mit ihr ausgetauscht und beschäftigt habe. Ich bin sicher, dass sie ebenso verantwortungsvoll mit ihm umgeht wie ich.

Es ist nicht immer einfach, eine Herrin zu sein. Man muss Ideen haben, Phantasie und Esprit. Und das ständig. Das Schlimmste, was passieren kann, ist, dass Routine einkehrt. Routine ist der Feind jeder Beziehung – nicht nur beim BDSM. Ich achte darauf, Toytoy immer wieder vor neue Herausforderungen zu stellen und ihn immer wieder zu überraschen. Meine Ehe ist zum Teil ein Opfer der Routine geworden – noch einmal soll mir das nicht passieren. Ich schieße lieber manchmal über das Ziel hinaus, als dass ich Langweile einkehren lasse. Manche Dinge, die ich tue, könnte man als extrem bezeichnen – wenn man nicht weiß, was wirklich extrem ist. Ich selbst sehe mich eher als vernünftig an. Ich weiß, was ich tue und wann es genug ist. Sicher kommt es auch bei mir vor, dass ich in extreme Bereiche vorstoße. Aber das ist die Ausnahme, kein Dauerzustand.

Wenn ich über Toytoy berichte, werde ich von Frauen irgendwann meistens zur Seite genommen und dann von Frau zu Frau mit gesenkter Stimme gefragt, wie es denn so im Bett mit ihm läuft. Das finde ich amüsant, denn ich gehe gar nicht mit ihm ins Bett. Ich schlafe grundsätzlich nur mit einem Mann, zu dem ich in jeder Hinsicht aufschauen kann – und das ist bei einem Sklaven, der vor mir kriecht und devot meine High Heels glänzend leckt etwas schwierig...

Ich war lange Jahre verheiratet und habe eine erwachsene Tochter. Ich bin gerne eine Frau, werde gern begehrt und habe auch gern Sex. Aber nur, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Wenn ich mich in den Armen des Mannes geborgen und aufgehoben fühlen kann. In meiner Beziehung mit Toytoy habe ich das Sagen, ich habe die Hosen an – auch wenn es eigentlich Röcke sind. Ich bestimme und führe. Da ist es nahezu unmöglich, ihn auch nur annähernd als Partner zu sehen. Natürlich habe auch ich meine sexuellen Bedürfnisse. Ich wäre dumm, wenn ich mich nicht von ihm befriedigen lassen würde. Hier also meine Antwort, liebe Neugierige: Ja, der Sex läuft gut mit ihm. Ich lasse mich so oft und so lange von ihm lecken, wie ich Lust dazu habe. Übrigens: Zungenanal ist etwas ganz Wunderbares. Wer einen devoten Mann hat, sollte das unbedingt mal ausprobieren.

Aber, liebe Neugierige, der Sex verläuft sehr einseitig. Es geht dabei alleine um meine Befriedigung, nicht um seine. Ich vögle ihn nicht und ich lutsche auch nicht seinen Schwanz. Das lässt sich für mein Empfinden nicht so recht mit dem Verhalten einer klassischen Domina vereinbaren. Sicher: Wenn ich Lust darauf hätte, würde ich es vielleicht tun. Habe ich aber nicht.

So ergibt sich die Frage, wie denn nun der Sklave zu seiner Befriedigung kommt? Die Antwort ist recht simpel: Toytoy darf es sich manchmal selbst besorgen. In meinem Beisein und auf meinen Befehl hin. Andere Frauen mögen das vielleicht ekelig finden, ich hingegen finde es anregend. Ich finde es heiß, dass allein mein Anblick den Sklaven so sehr erregt, dass er eine Erektion bekommt und zum Höhepunkt gelangen kann.

Ich erziehe meinen Sklaven meistens in meiner Wohnung. Dabei trage ich eher selten Fetisch-Kleidung. Ich weiß: Männer phantasieren gern von einer Domina, die den ganzen Tag in Lack und Leder herumstöckelt. Aber das ist unrealistisch und ein Hirngespinst. In Lackstiefeln in den Supermarkt? Im Leder-Outfit im Garten arbeiten? Wohl kaum. Ich trage meistens Freizeitkleidung. Ein Rock oder eine Jeans mit einer Bluse – aufgehübscht mit High Heels. Hohe Absätze sind für Toytoy ein Schlüsselreiz. Und ich tue ihm gern den Gefallen, sie zu tragen.

Wenn ich gute Laune habe und er im Haushalt besonders tüchtig war, darf er auf meine Schuhe kommen. Gerade bei Lack- oder Lederschuhen macht das nichts. Es versteht sich, dass Toytoy seine Sauerei dann sofort wieder wegleckt. Ich weiß, das klingt für viele Ohren extrem. Aber so schlimm ist es nicht. Wenn sich der Sklave erst einmal überwunden und es ein paar Mal ausprobiert hat, dann ist es bald ein Ritual. Und ungesund ist das Ganze auch nicht: Sperma besteht zu neunzig Prozent aus Wasser. Plus einer Prise Fruchtzucker, geflocktes Eiweiß und Spermien.

So, liebe Fragenden, ich hoffe, ich konnte eure Neugierde... nun ja... befriedigen. Jetzt wisst ihr, wie es so „im Bett“ mit ihm läuft.

Gelegentlich treffe ich mich mit Gleichgesinnten. Und es ist mir sehr bewusst, dass sie meine Bücher lesen und darin bereits einiges über Toytoy erfahren haben. Die Details, die ich hier über ihn preisgebe, sind durchaus geeignet, ihm bloßzustellen.

Aber gerade diese Erniedrigung ist es, die meinen Sklaven kickt. Er ist inzwischen so weit, dass er extreme psychische Demütigungen braucht, um seine ganze sexuelle Lust intensiv entfalten zu können. Und noch wichtiger: Mir geht es umgekehrt recht ähnlich. Je extremer, desto besser fühlt es sich auch für mich an. Ich weiß nicht, wie weit man dieses psychische Spiel treiben kann. Aber ich freue mich darauf, es immer wieder neu herauszufinden!

Es ist interessant, zurückzublicken und über die eigene Entwicklung zu reflektieren. Anfangs war ich unsicher, übervorsichtig, zweifelnd. Doch mittlerweile bin ich selbst erstaunt, wie gelassen, souverän und selbstbewusst ich die Zügel in der Hand halte. Sicher spielt dabei Lebenserfahrung eine wichtige Rolle. Ich glaube, mit Ende 40 ist man nun mal eine gefestigtere Persönlichkeit als noch mit Mitte 20. Ich bin offen für neue Erfahrungen und scheue mich auch nicht, dabei in extremere Bereiche vorzudringen. Hier wird es doch oft erst richtig interessant! Natürlich muss man seiner Verantwortung gerecht werden und für den Sklaven mitdenken. Denn wenn es um BDSM geht, denken die Sklaven oft nur noch mit der Hose statt mit dem Hirn.

Warum mich mein Sklave so verehrt, weiß ich nicht genau. Aber das muss ich auch nicht wissen. Wissen muss ich nur, dass er mein ergebener Sklave ist und mir unter allen Umständen gefallen will. Während er Single ist und keine andere Frau neben mir haben darf (wäre ja auch schwer mit dem CB 6000...) bin ich – wie sagt man so schön – nach allen Seiten offen. Im Sinne von: Ich sehe mich gern ein bisschen um und knüpfe Kontakte. Zum Beispiel online auf sozialen Netzwerken oder Fetischseiten. Da ich bisexuell orientiert bin, ergeben sich für mich durchaus interessante Möglichkeiten. Ich lebe mich gern aus. Insofern bin ich mit der Spielbeziehung sehr zufrieden, da sie mir alle Freiheiten lässt.

„Was meinst du, Sklave: Wie viele Strafpunkte hast du diesmal für deine frechen Äußerungen verdient?“, will Judith wissen.

„... vielleicht 200, Lady Judith?“, fragt Toytoy unsicher.

„200 Strafpunkte? Was meinst du, Saskia?“

„Ich finde das ein bisschen kleinlich von dir, Toytoy. 
Sei doch mal großzügig. Warum nicht 2000?“

Toytoy sieht mich überrascht an.

„Ja genau!“, feixt Judith und fasst mich am Arm an, „Und du weißt ja, Sklave: 2000 Punkte bedeuten ein neues Paar Schuhe für die Herrinnen.“

„Na sehr schön!“, freue ich mich und klatsche vor Freude in die Hände, „Dann hat sich der Abend ja jetzt schon gelohnt!“

Wir lachen vergnügt und stoßen mit unseren Champagnergläsern an, während Toytoy unangenehm berührt um Haltung bemüht ist.

„Wieviele Strafpunkte hast du noch gleich?“, erkundigt sich Judith.

„2200, Herrin Judith.“

„Herrin Judith? Du hast mich mit ,Lady Judith‘ anzusprechen, Sklavenstück! Verstanden?“

„Ja, Lady Judith.“

„Dafür bekommst du noch einmal 200 Strafpunkte.“

„Ja, Lady Judith.“

„Lady Judith? Du hast mich mit ,Herrin Judith‘ anzusprechen! 
Das habe ich dir doch gerade erst gesagt, Sklavenstück! Oder irre ich mich etwa?“

Judith wirft mir einen komplizenhaften Seitenblick zu und streicht ihre Haare hinters Ohr.

„Entschuldigung, Herrin Judith.“

„Muss man dir denn immer alles zweimal sagen? 
Was soll ich nur mit dir anfangen? Jetzt muss ich dir noch mal 200 Strafpunkte geben.“

„Konzentrier‘ dich, Toytoy. Du blamierst mich ja.“, pflichte ich ihr bei und wir beide schütteln scheinbar peinlich berührt den Kopf.

„Wieviele Strafpunkte hast du?“, hakt Judith nach.

„2600, Herrin Judith.“

„Sehr gut.“, lobt Judith, „Beziehungsweise sehr schlecht: So viele Strafpunkte schon nach wenigen Minuten – das sieht nicht gut für dich aus.“

Amüsiert nippt Judith an ihrem Champagnerglas. Sie versteht es, einen Sklaven zu führen, das merkt man sofort.

Judith und ich sehen uns heute zum ersten Mal und haben gleich einen wundervollen Start in die Session gefunden. Das Hotel, in dem wir uns treffen, liegt nur einen Steinwurf vom Hamburger Michel entfernt. Und ein paar Minuten von den Landungsbrücken und dem Hafen. Dort sieht man auch das neue Wahrzeichen der Hansestadt: die Elbphilharmonie. Zur Speicherstadt und der HafenCity ist es auch nur ein Katzensprung.

---ENDE DER LESEPROBE---