Dr. Stefan Frank 2470 - Stefan Frank - E-Book

Dr. Stefan Frank 2470 E-Book

Stefan Frank

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Beschreibung

Ich bleibe ich - Carina lässt sich von ihrer Krankheit nicht die Lebensfreude nehmen


"Was hast du denn da?", fragt Carinas Kollegin und deutet auf den Arm der jungen Zahnarzthelferin.
Verwundert blickt diese auf ihr Handgelenk. Ein großer weißer, wellenförmiger Fleck zeichnet sich darauf ab. Nanu, was kann das nur sein?

Im Laufe der nächsten Tage und Wochen zeigen sich immer mehr von diesen Flecken auf Carinas Haut. Auch ihr Gesicht ist betroffen.
Ein Besuch bei ihrem Hausarzt Dr. Stefan Frank bringt eine furchtbare Erkenntnis: Carina leidet unter einer unheilbaren Krankheit, die nach und nach ihren gesamten Körper verändern wird.

Doch als wenn das nicht schon schlimm genug wäre, zieht die Erkrankung für Carina weitere Schicksalsschläge nach sich. Kann sie in all dem Kummer trotzdem noch sie selbst bleiben und das Glück wiederfinden?

***

Dr. Stefan Frank - dieser Name bürgt für Arztromane der Sonderklasse: authentischer Praxis-Alltag, dramatische Operationen, Menschenschicksale um Liebe, Leid und Hoffnung. Dabei ist Dr. Stefan Frank nicht nur praktizierender Arzt und Geburtshelfer, sondern vor allem ein sozial engagierter Mensch. Mit großem Einfühlungsvermögen stellt er die Interessen und Bedürfnisse seiner Patienten stets höher als seine eigenen Wünsche - und das schon seit Jahrzehnten!

Eine eigene TV-Serie, über 2000 veröffentlichte Romane und Taschenbücher in über 11 Sprachen und eine Gesamtauflage von weit über 85 Millionen verkauften Exemplaren sprechen für sich:

Dr. Stefan Frank - Hier sind Sie in guten Händen!

Jede Woche erscheint eine neue Folge.
Alle Folgen sind in sich abgeschlossen und können unabhängig von den anderen Folgen der Serie gelesen werden.


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Seitenzahl: 114

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Inhalt

Cover

Impressum

Ich bleibe ich

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2018 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Nina Buday/shutterstock

eBook-Produktion: César Satz & Grafik GmbH, Köln

ISBN 978-3-7325-7154-3

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Ich bleibe ich

Carina lässt sich von ihrer Krankheit nicht die Lebensfreude nehmen

„Was hast du denn da?“, fragt Carinas Kollegin und deutet auf den Arm der jungen Zahnarzthelferin.

Verwundert blickt diese auf ihr Handgelenk. Ein großer weißer, wellenförmiger Fleck zeichnet sich darauf ab. Nanu, was kann das nur sein?

Im Laufe der nächsten Tage und Wochen zeigen sich immer mehr von diesen Flecken auf Carinas Haut. Auch ihr Gesicht ist betroffen.

Ein Besuch bei ihrem Hausarzt Dr. Stefan Frank bringt eine furchtbare Erkenntnis: Carina leidet unter einer unheilbaren Krankheit, die nach und nach ihren gesamten Körper verändern wird.

Doch als wenn das nicht schon schlimm genug wäre, zieht die Erkrankung für Carina weitere Schicksalsschläge nach sich. Kann sie in all dem Kummer trotzdem noch sie selbst bleiben und das Glück wiederfinden?

„Eigentlich habe ich kein Recht dazu, dich mit diesem Auftrag zu betrauen“, sagte Rudolf Eckstein und rollte seinen Rollstuhl näher an das Kaminfeuer heran. Nachdenklich blickte er in die zuckenden orangefarbenen Flammen.

„Du kannst mich um alles bitten“, versicherte Patrick seinem Kollegen und Mentor. Mit seinen achtundzwanzig Jahren hatte Patrick sich bereits über die Grenzen von München hinaus einen Ruf als Anwalt aufgebaut. Seine Fachgebiete waren Straf- und Erbrecht. Er galt als gnadenlos, aber fair.

Inzwischen gehörte er zu den Top-Anwälten seiner Heimatstadt. Ungerechtigkeit konnte er nicht ausstehen.

„Soll ich dir das Mandat für diesen Jungen abnehmen?“

„Nein, darum werde ich mich selbst kümmern. Dieser Apotheker kann keinen Teenager anfahren und sich dann mit einer Bestechung aus der Affäre winden. Ich werde mit einer Nebenklage dafür sorgen, dass der Fahrer ebenso zu Verantwortung gezogen wird wie der Polizeibeamte, der sich hat schmieren lassen. Und dafür, dass der junge Mann ein angemessenes Schmerzensgeld erhält.“

„Worum wolltest du mich dann bitten?“

„Nun, um ehrlich zu sein – meine Bitte sprengt den üblichen Rahmen.“

„Tatsächlich?“ Nun wurde Patrick wirklich neugierig.

Er hatte als Bote in der Kanzlei von Rudolf Eckstein angefangen, um sich sein Jurastudium zu finanzieren. Der ältere Anwalt hatte damals wohl etwas in ihm gesehen, was ihm gefallen hatte, und begonnen, ihn zu fördern: mit Büchern, Diskussionen über brisante Fälle und der Ermutigung, dass er auf einem guten Weg sei.

Geld hatte Patrick niemals von ihm angenommen, obwohl der Anwalt es ihm mehr als einmal angeboten hatte. Er hatte sich selbst durchgebissen und einen exzellenten Abschluss geschafft. Der Kampf hatte ihn härter und erfahrener gemacht, was ihm vor Gericht häufig einen Vorteil verschaffte. Das nächtelange Lernen, jahrein, jahraus, hatte sich bezahlt gemacht.

Seine Familie … nein, über sie mochte er lieber nicht nachdenken. Rudolf Eckstein war ihm mehr Familie, als seine eigene es jemals gewesen war. Er dankte es ihm mit unverbrüchlicher Loyalität.

Die Kanzlei seines Mentors beschäftigte zahlreiche Anwälte unter der Leitung von Rudolf Eckstein. Trotz seines Gebrechens, das ihn an den Rollstuhl fesselte, war der Anwalt einer der gefürchtetsten Gegner vor Gericht. Sein Verstand war messerscharf, und seine Vorbereitung auf jeden Fall umfassend. Er überließ nie etwas dem Zufall. Das war eines der vielen Dinge, die sich Patrick bei ihm abgeschaut hatte.

„Du sollst eine Frau finden“, erklärte er nun überraschend.

Verblüfft sah Patrick seinen Kollegen an.

„Du willst also wieder heiraten?“

„Was? Oh, aber nicht doch.“ Ein Lächeln huschte über das bärtige Gesicht des Älteren. „Du sollst diese Frau nicht für mich suchen, sondern für dich!“

„Für mich.“ Patrick hob abwehrend beide Hände. Der Schmerz war vertraut, traf ihn jedoch wie immer mit voller Wucht. Was er verloren hatte, war mit Worten nicht zu erfassen. „Eine Heirat ist für mich kein Thema mehr. Das weißt du.“

„Ja, das weiß ich, aber ich weiß auch, dass du auf keinen Fall für den Rest deines Lebens allein bleiben solltest. Willst du das etwa?“

Patrick presste die Kiefer so fest aufeinander, dass es in seinen Ohren knirschte. Ob er das wollte? Nun, das Schicksal fragte nicht immer nach den persönlichen Wünschen. In seinem Fall hatte es mit scharfer Klinge einen Schnitt gemacht, der endgültig war. Nein, nach seinem Wollen ging es nicht. Schon lange nicht mehr …

„Patrick.“ Die Stimme seines Mentors wurde sanfter. „In unserem Beruf geht es um mehr als Paragraphen und Präzedenzfälle. Es geht um Menschen. Ein Anwalt mit einer eigenen Familie hat für bestimmte Zusammenhänge und Verhältnisse ein besseres Verständnis als ein Single. Eine Heirat wird dich auf mehr als nur einem Gebiet voranbringen.“

„Das bezweifle ich.“ Bitterkeit schwang in Patricks Stimme mit. Er konnte es nicht verhindern.

„Ich werde diese Kanzlei nicht ewig leiten können. Früher oder später brauche ich einen Nachfolger. Dabei habe ich an dich gedacht, Patrick. Du wärst perfekt geeignet, das weiß ich. Alles, was du dafür noch brauchst, ist eine Frau.“

„Du willst mir die Kanzlei übergeben?“ Das verschlug Patrick sekundenlang den Atem. Natürlich wurde unter den Kollegen hin und wieder spekuliert, wem die Leitung eines Tages übertragen würde. Etliche Partner waren schon im Gespräch gewesen, aber niemals Patrick. Immerhin war er der Jüngste der Partner und stand damit trotz seiner Erfolge weit unten auf der Liste.

„Du bist wie ich vor vielen Jahren“, bekannte Rudolf Eckstein und rieb sich das bärtige Kinn. „Loyal, ehrgeizig und getrieben von dem unbedingten Wunsch nach Gerechtigkeit. Ich möchte dich als meinen Nachfolger. Heirate, Patrick, dann bekommen wir beide, was wir uns wünschen.“

Heiraten. Beinahe hätte er geschnaubt. Wie stellte sich sein Chef das denn vor? Selbst wenn er es wollte, hatte er nicht die Zeit, jemanden zu finden. Es war schließlich nicht so, als würde eine Frau so einfach vom Himmel fallen …

Mit einem Mal sah er in seiner Erinnerung einen blonden Engel mit leuchtend blauen Augen und einem hellen Lachen, das vom Himmel selbst zu kommen schien und ihm das Herz frei und leicht machte. Mit ihr hatte er den glücklichsten Sommer seines Lebens verbracht.

Oh, Himmel, es schien so lange her zu sein, als wäre es in einem anderen Leben gewesen. Carina … Etwas schnürte ihm die Brust zusammen. Sicherlich war sie längst vergeben und hatte eine Schar Kinder mit einem anderen Mann, der nicht so dumm war wie er und sie verlassen hatte.

Es gab Fehler, die ließen sich nicht rückgängig machen. Ihre Trennung war einer davon.

„Mit einer Heirat würde ich niemandem einen Gefallen tun“, argumentierte er.

„Warum glaubst du das?“

„Weil ich von früh bis spät bei der Arbeit bin. Welche Frau würde das mitmachen? Ich will meinen Beruf nicht zurückstellen. Jetzt jedenfalls noch nicht. Und ich habe kein Interesse daran, jeden Abend mit Zank und Streit empfangen zu werden, weil es wieder später geworden ist. Davon habe ich vor Gericht schon genug.“

„Du traust deiner Frau nicht allzu viel zu, scheint mir.“

„Ich habe keine Frau, und das ist auch besser so.“

„Mit der richtigen Partnerin wird sich einiges ändern. Womöglich auch deine Einstellung.“

„Darauf würde ich nicht wetten.“ Patrick schüttelte grimmig den Kopf. Die Aussicht auf die Leitung der Kanzlei war verlockend, aber nichts für ihn, wenn daran eine Heirat gebunden war. Er musste ablehnen.

„Ich wäre beruhigt, wenn ich meine Kanzlei in guten Händen wüsste. Ehrlich gesagt, kämpfe ich mich nur deshalb noch jeden Morgen hierher, weil ich noch keinen Nachfolger habe. Sonst würde ich längst meinen Ruhestand genießen.“

Patrick zerbiss einen Fluch auf den Lippen. Er verdankte seinem Mentor viel, um nicht zu sagen, alles. Seinen Wunsch konnte er nicht so einfach abtun und Nein sagen. Eine Zustimmung schien jedoch ebenso ausgeschlossen zu sein.

Er saß in der Klemme. Wie er sich auch entschied: Jeder Weg würde sein Leben völlig auf den Kopf stellen!

***

Der Herbst kündigte sich in München mit den ersten Stürmen an. Buntes Laub wirbelte durch die Straßen, und es wurde spürbar früher dunkel als noch vor wenigen Wochen. Carina liebte diese Jahreszeit.

Endlich konnte sie wieder ihre kuscheligen Stricksachen hervorkramen, Kerzen anzünden und sich abends mit einem schönen Buch im Schein der Leselampe in ihren Sessel kuscheln. Dazu ein Glas Tee und Zimtplätzchen …

Die Zahnarztpraxis ihres Chefs befand sich in einer Gasse unweit der Marienkirche. Die zentrale Lage bescherte ihnen reichlich Patienten. Die Praxis war auf ästhetische Behandlungen spezialisiert. Dazu gehörten Implantate, Bleachings und Korrekturen, Veneers sowie Zahnschmuck.

Die Praxis war ebenso modern wie exklusiv, weil überwiegend Privatpatienten behandelt wurden. Dr. Rothe schrieb Perfektion groß. Er gab sich nicht mit dem Mittelmaß zufrieden. Das sprach sich unter seinen Patienten natürlich herum.

Carina arbeitete seit zwei Jahren als Zahnarzthelferin für Dr. Rothe. Sie liebte den Kontakt zu den Patienten und half gern dabei, dass diese wieder unbeschwert essen und lächeln konnten.

Der letzte Patient für diesen Tag war bereits vor zehn Minuten gegangen. Carina hatte ihre weiße Arbeitskleidung gegen einen bunt geringelten Strickpulli und ihre Lieblingsjeans vertauscht. Dazu trug sie Stiefeletten. Sie dekorierte den Empfangstresen mit einer Blumenschale, die sie selbst zusammengestellt hatte. Zwischen den bunten Astern ragten Pilze, buntes Laub und ein Eichhörnchen aus Holz hervor.

„Süß sieht das aus“, bemerkte ihre Kollegin, die noch am Computer saß und Rechnungen tippte.

Nina war mit ihren fünfundzwanzig Jahren ein Jahr älter als Carina und arbeitete schon einige Monate länger in der Praxis. Ihre rötlichen Haare waren fransig geschnitten und frech in die Stirn gezupft. Ihre grünen Augen blitzten und verrieten Humor und Lebensfreude.

„Trotzdem bin ich heilfroh, wenn du wieder eine Schale mit Sommerblumen und Sand dekorieren kannst. Den Herbst und den Winter könnte man meinetwegen gern abschaffen.“

„Warum denn das?“

„Zu kalt. Zu nass. Zu dunkel. Muss ich noch mehr aufzählen?“

„Ich finde den Herbst herrlich. Dann kann man es sich drinnen wunderbar gemütlich machen.“

„Das meinst du nicht ernst, oder?“

„Doch, natürlich. Komm doch morgen früh einmal mit zum Joggen. Morgens ist die Luft jetzt herrlich klar und duftet nach Wald und Pilzen.“

„Und sie ist neblig und kalt. Obendrein ist es meistens noch dunkel, wenn du losläufst. Nee, du, ohne mich.“ Nina verzog das Gesicht, als hätte man ihr soeben eine Zahnextraktion ohne Betäubung angeboten. „Am liebsten würde ich mich wie meine Schildkröte für fünf Monate zurückziehen und Winterschlaf machen.“

„Und den ersten Flockenwirbel verpassen?“ Carinas Augen leuchteten. „Auf keinen Fall!“

„Was sagt denn dein Schatz zu deiner Vorliebe für die dunkle Jahreszeit?“

„Oh, die stört ihn nicht, solange er nicht früh im Dunkeln mit mir aufstehen muss.“

„Das kann ich mir denken.“ Nina schmunzelte. „Was habt ihr zwei denn heute Abend vor?“

„Wir haben Training.“

„Schon wieder? Wäre das nicht eigentlich erst morgen?“

„Eigentlich ja, aber die Tanzmeisterschaften stehen kurz bevor, deshalb haben wir unser Training von zwei- auf dreimal die Woche ausgedehnt.“

„Nur gut, dass ihr beide so verrückt nach Tanzen seid, sonst würdet ihr euch gar nicht mehr sehen.“

„Da sagst du was.“ Carina musste lächeln, als sie an ihren Freund dachte. Fabian und sie harmonierten auf so vielen Gebieten miteinander, dass sie ihr Glück manchmal kaum fassen konnte. Seit einer großen Enttäuschung war sie allein gewesen, bis der Mechaniker ihr Herz erobert hatte …

„Was werdet ihr denn bei den Meisterschaften tanzen?“

„Unter anderem Salsa.“

„Uuuhhh, heiß“, erwiderte Nina mit einem scherzhaften Augenzwinkern. „Ihr werdet die Herzen der Jury zum Schmelzen bringen. Da bin ich mir sicher.“

„Das ist auch der Plan“, ging Carina auf den heiteren Ton ihrer Kollegin ein und griff nach der Gießkanne, um ihre Blumenschale zu wässern. Sie musste sich ein wenig recken, um die Kanne zu erreichen. Dabei rutschte der Ärmel ihres Pullovers nach oben.

„Nanu? Was hast du denn da?“

„Wo?“

„Na, dort!“ Nina deutete auf ihr Handgelenk.

Carina blickte an sich hinunter und entdeckte einen weißen Fleck auf ihrer Haut, der sich deutlich abzeichnete. Er war wellenförmig begrenzt und ungefähr so groß wie zwei Briefmarken nebeneinander. Sie rubbelte mit einem Finger darüber, aber der Fleck hielt sich.

„Komisch. Was das ist, weiß ich auch nicht. Heute früh unter der Dusche war das noch nicht da, glaube ich.“

„Hast du dich heute beim Desinfizieren zu sehr geschrubbt?“

„Sieht fast so aus.“ Carina hob die Schultern und ließ sie wieder sinken. „Ich habe schon gewischt und alles sterilisiert. Kann ich dir noch mit den Abrechnungen helfen?“

„Danke, aber ich bin fast fertig. Das hier ist die Letzte.“

„Prima, dann mache ich mich jetzt auf den Heimweg. Ich muss unbedingt noch etwas essen, ehe wir zum Training fahren. Ich bin am Verhungern.“

„Bis morgen dann.“

„Ja, bis morgen.“ Carina nickte ihrer Kollegin zu, nahm ihre Wolljacke aus dem Spind und verließ die Praxis.

Ihr Fahrrad war im Hinterhof an einen Baum angeschlossen. Sie löste das Schloss, schwang sich in den Sattel und radelte nach Hause.

Ihre Wohnung war zwanzig Minuten entfernt – ein hübsches Appartement mit zwei Zimmern und Zugang zum Garten. Carina hatte die Räume in ihren Lieblingsfarben eingerichtet: Blassgrün und Himmelblau. Nun erinnerten sie an den Wald an einem sonnigen Frühlingstag.

Daheim angekommen, duschte sie sich rasch und schlüpfte in einen langen beigen Stufenrock, ein hellblaues Top und eine blaue Strickjacke mit lustigen Fransen. Sie bürstete ihre Haare, bis sie glänzten, und war gerade fertig, als sie hörte, wie sich ein Schlüssel im Schloss drehte und ihr Freund hereinkam.

Fabian teilte sich eine Dachgeschosswohnung mit seinem besten Freund Milan. Da Milan gern mal eine Frau mit heimbrachte und Fabian dann ungern das dritte Rad war, hielt er sich öfter bei Carina als bei sich daheim auf. Ihr war das gerade recht so, denn sie mochte sich am liebsten gar nicht von ihm trennen.

„Hey, du.“ Er beugte sich zu ihr und begrüßte sie mit einem liebevollen Kuss. „Du siehst wieder umwerfend aus. Da kann ich nicht mithalten.“