Dr. Stefan Frank 2756 - Stefan Frank - E-Book

Dr. Stefan Frank 2756 E-Book

Stefan Frank

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Beschreibung

Kathi und Simon Stadler bereiten sich auf ihre Zukunft als Eltern vor. Der werdende Vater stellt sein Leben komplett um und freut sich sehr auf die neue Rolle. Nichts könnte schöner sein als gemeinsamer Nachwuchs. Als Simon allerdings immer schwächer wird und Anzeichen einer schweren Infektion zeigt, dreht sich der Alltag des Paares um hundertachtzig Grad. Zunächst weist er jede Hilfe von sich und fühlt sich in seinem Stolz verletzt, wollte er Kathi doch während der anstrengenden Schwangerschaft unter die Arme greifen. Stattdessen muss sie sich nun nicht nur um ihr Kind, sondern auch noch um ihren Mann sorgen. Simon geht erst zum Arzt, als es nicht mehr anders geht. Statt jedoch weiter zu Kathis vertrautem Arzt Dr. Stefan Frank zu gehen, der das Lambert-Eaton-Syndrom vermutet, igelt sich Simon immer weiter ein und hört lieber auf seinen alten Freund Hagen, ein Heilpraktiker, der inzwischen eine eigene Praxis leitet. Kathi vertraut diesem Mann kein Stück und bittet erneut Dr. Frank um Hilfe. Sie hat inzwischen nicht nur Angst um ihre Ehe, sondern auch um Simons Leben, das am seidenen Faden hängt ...

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Inhalt

Cover

Ich kann nicht leben ohne dich

Vorschau

Impressum

Ich kann nicht lebenohne dich

Eine schlimme Diagnose stürzt ein Paarins Ungewisse

Kathi und Simon Stadler bereiten sich auf ihre Zukunft als Eltern vor. Der werdende Vater stellt sein Leben komplett um und freut sich sehr auf die neue Rolle. Nichts könnte schöner sein als gemeinsamer Nachwuchs. Als Simon allerdings immer schwächer wird und Anzeichen einer schweren Infektion zeigt, dreht sich der Alltag des Paares um hundertachtzig Grad. Zunächst weist er jede Hilfe von sich und fühlt sich in seinem Stolz verletzt, wollte er Kathi doch während der anstrengenden Schwangerschaft unter die Arme greifen. Stattdessen muss sie sich nun nicht nur um ihr Kind, sondern auch noch um ihren Mann sorgen. Simon geht erst zum Arzt, als es nicht mehr anders geht. Statt jedoch weiter zu Kathis vertrautem Arzt Dr. Stefan Frank zu gehen, der das Lambert-Eaton-Syndrom vermutet, igelt sich Simon immer weiter ein und hört lieber auf seinen alten Freund Hagen, ein Heilpraktiker, der inzwischen eine eigene Praxis leitet. Kathi vertraut diesem Mann kein Stück und bittet erneut Dr. Frank um Hilfe. Sie hat inzwischen nicht nur Angst um ihre Ehe, sondern auch um Simons Leben, das am seidenen Faden hängt ...

»Hast du die Blumen gekauft?«, fragte Katharina Stadler ihren Mann Simon, bevor sie das Haus verließen und zum Auto gingen.

»Welche Blumen?«

Kathi hielt abrupt inne und drehte sich um. Mit hochgezogenen Augenbrauen musterte sie Simon.

»Die, um die ich dich gestern gebeten habe, weil sich meine Mutter immer über einen Strauß freut und wir heute zum alljährlichen Familienfest im Garten meiner Eltern eingeladen sind. Diese Blumen meine ich.«

Simon schürzte die Lippen. »Das habe ich total verschwitzt. Tut mir leid.« Er sah auf die Uhr. »Und jetzt ist es zu spät, die Läden haben schon geschlossen.«

Kathi seufzte und schloss die Augen für einen Moment. Sie überlegte bereits fieberhaft, wo sie am Sonntag Blumen herzaubern konnte, als es vor ihr raschelte.

»Oh!« Sie starrte auf einen großen Strauß voller Nelken, Rosen und Chrysanthemen, den ihr Simon unter die Nase hielt. Die Lieblingsblumen ihrer Mutter. Sein freches Grinsen war das, in das sie sich vor vielen Jahren verliebt hatte. Kathi begriff und erwiderte das Lächeln. »Du hast mich reingelegt.«

»Wie kannst du glauben, dass ich die Blumen für Marlies vergesse? Das würde ich nie wagen, erst recht nicht heute.«

Kathi seufzte erneut, dieses Mal erleichtert.

»Du hast mir einen Schrecken eingejagt. Es muss alles perfekt sein, sonst reißen sie wieder Sprüche oder loben meine Schwester in den Himmel, nur damit ich mich schlecht fühle.«

Simon nahm sie in den Arm. Dafür blieb immer Zeit. Wenn Freundinnen Kathi nach dem Geheimnis ihrer glücklichen Ehe fragten, antwortete sie immer das Gleiche: Zeit füreinander war das Wichtigste, selbst wenn die Welt drumherum unterging.

»Entschuldige, aber diesen kleinen Scherz musste ich mir einfach erlauben, Schatz.« Simon küsste sie zärtlich auf die Nasenspitze. »Du machst dir wegen deiner Familie viel zu viele Gedanken. Lass es einfach auf dich zukommen. Ich glaube nicht, dass sie schlecht von uns denken oder dir einen Strick daraus drehen, wenn es in deinem Leben mal anders läuft als geplant.«

»Da kennst du meine Eltern aber schlecht. Sie planen Sarahs und mein Leben bereits seit unserer Geburt durch. Und meine Schwester scheint ihnen auch voll in die Karten zu spielen, während ich immer wieder aus der Reihe tanze.«

Sie setzten sich in den Wagen, Simon hinters Steuer, Kathi auf den Beifahrersitz.

Nervös fummelte sie an ihrer Handtasche herum, bis Simon Kathis Hand in seine nahm und sie festhielt.

Er suchte ihren Blick. »Es wird alles gut. Du wirst sehen, sie werden sich für uns freuen. Du brauchst keine Angst vor deiner Familie zu haben. Zur Not bin ich da und verteidige dich. Du weißt doch, dass du dich immer auf mich verlassen kannst.« Seine Gesichtszüge wurden verschmitzt, als er den Motor startete und beide Hände wieder ums Steuer legte. »Ich dachte, ich hätte schrecklich nervöse Ticks, seit ich nicht mehr rauche. Aber du bist bei Weitem schlimmer.«

»Es muss alles perfekt sein, wenn wir es ihnen sagen«, murmelte sie mehr zu sich selbst und sah aus dem Fenster.

Simon lenkte geschickt rückwärts aus der Einfahrt auf die Straße.

Während der Fahrt sagte sie: »Ich glaube schon, dass sie sich freuen, aber der wirkliche Spaß fängt da erst an. Meine Mutter wird sich die ganze Zeit einmischen, weil sie das Beste für mich will. Sicher auch in die Erziehung. Und Papa schmiedet sowieso direkt Pläne für eine erfolgreiche Zukunft, obwohl unser Kind noch nicht einmal auf der Welt ist, geschweige denn zur Schule geht. Er will mir vorab ständig diese Uni einreden, an der er auch gewesen ist. Sie machen mir Druck, obwohl sie mich unterstützen wollen. Dabei würde ich das gern allein schaffen. Alles.« Sie sah angespannt in die Ferne und legte instinktiv eine Hand auf ihren flachen Bauch.

Simon lächelte aufmunternd. »Du bist nicht allein und wirst es auch nie sein. Ich bin ja da. Und wenn ich merken sollte, dass dir alles zu viel wird, seien es gut gemeinte Ratschläge oder ihre erdrückende Fürsorge, rede ich mit deinen Eltern. Ich glaube, ich habe einen guten Draht zu ihnen. Auf mich werden sie hören.«

»Viel Erfolg dabei«, antwortete sie gepresst, als sie an die Beharrlichkeit ihrer Verwandten dachte. »Spätestens an Sarah beißt du dir die Zähne aus. Seit sie schwanger war, nervt sie mich mit ihrer Perfektion. Sie kann alles, schafft alles, weiß alles besser ... Und meine Eltern nicken und grinsen dazu.«

Sicher würde Sarah heute wieder über nichts anderes als die richtige Kindererziehung und die besten Aussichten für ihren dreijährigen Sohn Noah sprechen, der angeblich hochbegabt war, obwohl er kaum ein Wort sprach und lieber an der Spielekonsole als an den Hausaufgaben saß.

Kathi beruhigte sich etwas und drehte sich zu ihrem Mann.

»Danke. Ich würde mich ohne dich wahrscheinlich nicht zu ihnen trauen und ihnen erst von unserem Kind erzählen, wenn es bereits da ist.«

»Wenn du dir nicht selbst Mut zusprichst, mache ich es eben.« Er zwinkerte vergnügt. »Du wirst eine tolle Mutter sein und immer auch auf dein Bauchgefühl hören. So wie sonst. Mach dir nicht so viele Sorgen, Schatz. Wir schaffen das und haben uns außerdem lange darauf vorbereitet.«

»Wir haben es ja auch lange probiert«, antwortete sie ernüchternd. »Bei Sarah ging das ganz flott«.

»Du machst dir selbst zu viel Druck, Kathi. Niemand ist perfekt, nicht einmal Sarah. Sie wird ihre kleinen Geheimnisse haben, so wie jeder Mensch. Meine ersehnte Beförderung habe ich in der Tasche, und auch in deinem Job läuft alles rund. Finanziell sind wir also gut aufgestellt. Und bis auf meine Erkältung können wir gesundheitlich auch nicht klagen. Ein Kind passt also perfekt in unser Leben.«

»Ja, schon ...«, warf Kathi zögernd ein.

»Siehst du. Rede dir nicht selbst alles schlecht.« Simon hustete wieder und räusperte sich mehrmals.

»Das klingt nicht so schön. Sollten wir vielleicht umkehren? Ich rufe Mama an und sage ihr ...«

Simon schüttelte den Kopf.

»Nichts da. Du suchst nur eine Ausrede, weil du kalte Füße bekommst. Wir sind aber fast angekommen. Außerdem rechnen sie fest mit uns. Das ist nur eine kleine Sommergrippe, die bald verfliegt. Mir geht es gut.«

Kathi lächelte nervös und ein wenig gequält. Simon hatte absolut recht. Sie machte sich immer viel zu viele Gedanken um nichts. Bestimmt würde man sie beglückwünschen und in den Arm nehmen, wie sie es sich erhoffte. Und ob sich ihre Mutter zu dem einen oder anderen Ratschlag hinreißen ließ, war zweitrangig. Nicht alles sollte direkt ein Angriff sein.

Wir schaffen das, wiederholte sie Simons Worte in Gedanken und hörte ihr aufgeregtes Herz als Rhythmus im Hintergrund.

***

Simon freute sich, als er die strahlenden Gesichter sah. Kathis Anspannung fiel ganz von allein ab, als Sarah sie in ihre Arme zog und vorsichtig drückte.

»Glückwunsch! Ich habe es doch gewusst!«

»Du hast es gewusst? Wie denn das?«

Sarah grinste und wechselte einen amüsierten Blick mit ihrem Mann Jens. Ihr Sohn interessierte sich nicht für die Gespräche der Erwachsenen und spielte mit einem Auto im Gras. Wenigstens ließ er die tragbare Konsole einmal liegen. »Ich habe mit meinem Schatz hier gewettet, dass du spätestens bis Sommer schwanger bist.«

Kathi sah verblüfft von einem zum anderen, während ihre Eltern im Hintergrund bereits eine Flasche Sekt köpften. Für seine Frau gab es natürlich nur alkoholfreien, auf den auch Simon zurückgriff, weil er sich seit ihrer Schwangerschaft vorgenommen hatte, gesünder zu leben.

Manchmal trommelten seine Finger nervös auf die Tischplatte, weil er sich nach einer Zigarette sehnte, doch alles in allem hatte er seinen Nikotinentzug gut im Griff. Wäre da nur nicht dieser Husten, der ihn seit ein paar Wochen heimsuchte. Viel länger, als Kathi glaubte. Er hatte sich vor ihr stets zusammengerissen, damit sie sich keine Sorgen machte. Und seltsamerweise fühlte sich sein Kopf heute so schwer an. Vielleicht war er doch krank und sollte sich lieber von den anderen fernhalten. Nun war es allerdings zu spät dafür. Frische Luft und das sommerliche Wetter würden seinem Körper bestimmt helfen, sagte er sich.

»Ach, nur so eine Ahnung. Nenn es weibliche Intuition.« Sarahs Grinsen wurde noch breiter. »Und nun sag schon: Ist es ein Junge oder ein Mädchen?«

»Habt ihr schon einen Namen für das Kind?«, fragte Marlies aus dem Hintergrund.

»Wann steigt denn die Babyparty?«, wollte ihre Schwester wissen.

Kathi setzte sich offenbar lieber. Zu viele Fragen schossen gleichzeitig auf sie ein.

Simon legte den Arm beschützend um seine Frau und lächelte warmherzig.

»Wir haben uns zwar ein paar Namen überlegt, aber das sind nur erste Ideen. Und noch ist es ja nicht so weit, dass man sich damit beeilen müsste. Das hat Zeit. Wir versuchen, alles so ruhig und entspannt anzugehen, wie wir können. Niemand hetzt uns bei unseren Entscheidungen.«

Kathis Miene zeigte deutlich, wie froh sie darüber war, dass er die Gesprächsführung übernahm.

Otto reichte ihnen ein Glas mit prickelndem Sekt, der Simon alkoholfrei ohnehin besser schmeckte als mit Alkohol.

»Auf euch und die Zukunft der Hansens.«

Simon verkniff sich den Kommentar, dass das Baby Stadler und nicht Hansen heißen würde.

»Danke, Papa.« Kathi beugte sich zu Simon und flüsterte: »Das läuft bis jetzt besser als gedacht.«

Als hätte Simons Schwägerin ihre Worte gehört, begann auch schon der Redeschwall: »Also, als Noah damals unterwegs war, wollten wir nichts dem Zufall überlassen und waren auf alles vorbereitet. Du solltest dich dringend in einem Vorbereitungskurs anmelden und dich mit anderen werdenden Müttern zusammentun. Das hat mir immens geholfen.«

Simon küsste Kathi auf die Schläfe und holte ihr einen Teller Salat und etwas zum Beißen. Er wollte ohnehin nicht länger zuhören.

»Und das da solltest du auch unbedingt lassen«, plapperte Sarah weiter und deutete mit gerümpfter Nase auf das Grillfleisch. »Das ist ungesund für dich und das Kind.«

»Ich bin schwanger und nicht krank, Sarah«, erinnerte Kathi sie streng. »Lass uns einfach etwas essen. Ich sterbe vor Hunger. Du tust ja fast so, als würde ich zum Bungeejumping gehen.«

Simon wusste, dass Kathi schnell von Sarahs Bilderbuchleben und ihrer ständigen Besserwisserei genervt war.

Er bildete sich ein, dass Sarahs Gesichtsausdruck kurz entgleiste. Sie konzentrierte sich daraufhin zum Glück wieder auf ihren eigenen Teller und zwang Noah zu mehr Salat als Würstchen.

Jens war die Ruhe selbst und sah den beiden bei ihrem kleinen Kampf um das Essen zu, bis es ihm zu bunt wurde und er seiner Frau doch zu Hilfe kam. Immerhin war er Erzieher und hatte tagtäglich mit kleinen Kindern wie Noah zu tun. Simon würde ihn beizeiten nach ein paar Ratschlägen fragen. Das Vatersein war Neuland für ihn, also wollte er nichts falsch machen.

Kathi starrte nachdenklich auf ihr Fleisch.

»Was hast du?«, fragte er so leise, dass die anderen es nicht hörten.

»Ich vermisse die alte Sarah, mit der ich Pferde stehlen konnte. Früher war sie nicht so. Meine eigene Schwester fühlt sich wie eine Fremde für mich an.«

Simon zog sie in seine Arme.

»Auch das wird sich legen. Menschen verändern sich eben, aber eigentlich bleiben sie auch immer dieselben. Du siehst ja, dass sie genug mit Noah zu tun hat und gestresst ist. Konzentrier dich lieber auf dich und unser Kind. Das ist jetzt wichtiger als alles andere. Sarah kann warten. Und wenn du wieder mehr Ruhe hast, nimmst du sie zur Seite und redest mit ihr.«

»Der kleine Racker wird eines Tages Mathematikprofessor an meiner Universität sein. Ihr werdet schon sehen«, hörten sie Otto sagen, der am Tischende saß und sein Glas stolz erhob.

Er sprach jedes Mal über diese Universität, als wäre er ihr Direktor.

»Aber hast du das alles mit der Versicherung abgeklärt? Was ist mit dem Kindergeld und einem Kitaplatz? Jens, kannst du da denn nichts machen? Du arbeitest doch in einer Kindertagesstätte. So etwas muss von langer Hand geplant werden. Kathi, hörst du mir überhaupt zu?« Marlies wurde fast panisch. »Es gibt außerdem kaum Kinderärzte. Man reißt sich um die wenigen, die da sind. Ihr Schwund ist enorm, sage ich dir. Erst vor zwei Tagen hatte ich ein Gespräch mit Johanna darüber, dass ...« Simon stieg an dieser Stelle aus und beobachtete lieber Noah, der zurück auf dem grünen Rasen saß und seine Hose schmutzig machte. Marlies' Stimme drang trotzdem wieder zu ihm durch: »... solltest du dich privat versichern. So bist du immer auf der sicheren Seite und brauchst nicht zu warten.«

Simons Griff auf Kathis Oberschenkel wurde fester, damit sie wusste, dass er bei ihr war.

»Natürlich haben wir das alles längst eingeplant«, behauptete er. »Und alles, was noch getan werden muss, regeln wir rechtzeitig vor der Geburt.«

Ihre Mutter suchte ein paar Internetartikel für das Paar heraus, während Otto weiter von dieser Universität schwärmte, die nicht einmal seine beiden Töchter besucht hatten.

»Aus dem Jungen soll doch was werden«, betonte er gern.

Das Geschlecht stand noch nicht fest. Allein wegen Otto wünschte sich Simon ein Mädchen. Das würde Kathis Vater endlich einmal die Sprache verschlagen.

»Ich wollte dich noch etwas fragen«, lenkte Simon ihren Vater erfolgreich ab, während dieser wieder die Würste auf dem Rost wendete.

Sie verfielen in ein leises Gespräch über Sport und Simons Arbeit als Immobilienmakler. Er ließ sich sogar auf ein Bier ein, damit wenigstens er Kathi in Ruhe essen ließ, die bereits genug von ihrer Mutter und Schwester bedrängt wurde.

Simon schob das schwummrige Gefühl in den Hintergrund. Er glaubte, das Bier sei schuld, und stellte die halb geleerte Flasche heimlich beiseite. Stattdessen schnappte er sich ein Glas Wasser.

Er keuchte mit der Zeit immer mehr. Seine Stirn war heiß, und er schwitzte leicht. Klar, es war Sommer, aber normalerweise vertrug er die hohen Temperaturen besser. Ottos Silhouette verschwamm vor seinen Augen. Simon wischte sich schnell über seine Lider. Verschwunden waren die doppelten Bilder. Vielleicht habe ich einen Sonnenstich, überlegte er und machte einen Schritt in den Schatten. Sicher war sicher.

***

Zurück bei den anderen gaben sie Schüsseln voller Kartoffeln, Snacks und Gemüse zum Fleisch herum. Simon saß Kathi inzwischen gegenüber und unterhielt sich mit Jens über dessen Arbeit in der Kindertagesstätte, während er mit Kathis Fuß kuschelte. Alles schien perfekt.