Dr. Stefan Frank 2479 - Stefan Frank - E-Book

Dr. Stefan Frank 2479 E-Book

Stefan Frank

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Beschreibung

Kannst du mich gesund machen, Dr. Frank? - Doch die kleine Sophia ist ernsthaft krank

Laufen, hüpfen, herumtoben - all das kennt die vierjährige Sophia nicht. Das Mädchen leidet seit seiner Geburt unter einem kranken Herzen und gerät bei der kleinsten Anstrengung außer Atem.
Nun ist es so schlimm, dass Sophia in der Münchner Waldner-Klinik liegt. Dort bekommt sie auch regelmäßig Besuch von ihrem Hausarzt Dr. Stefan Frank.
"Kannst du mich gesund machen, Dr. Frank?", fragt sie ihn bei einem seiner Besuche mit leiser Stimme. Mittlerweile fällt es ihr schwer, zu sprechen, allzu schnell geht ihr dabei die Luft aus.
Wie gerne würde Dr. Frank diese Frage bejahen, aber er weiß: So einfach ist das nicht. Sophia benötigt dringend eine Herztransplantation. Doch ob rechtzeitig ein Spenderherz gefunden wird, steht in den Sternen. Und die Zeit des kleinen Mädchens läuft zusehends ab ...

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Inhalt

Cover

Impressum

Kannst du mich gesund machen, Dr. Frank?

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2018 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Sasha_Suzi / iStockphoto

eBook-Produktion:3w+p GmbH, Rimpar

ISBN 978-3-7325-7484-1

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Kannst du mich gesund machen, Dr. Frank?

Doch die kleine Sophia ist ernsthaft krank

Laufen, hüpfen, herumtoben – all das kennt die vierjährige Sophia nicht. Das Mädchen leidet seit seiner Geburt unter einem kranken Herzen und gerät bei der kleinsten Anstrengung außer Atem.

Nun ist es so schlimm, dass Sophia in der Münchner Waldner-Klinik liegt. Dort bekommt sie auch regelmäßig Besuch von ihrem Hausarzt Dr. Stefan Frank.

„Kannst du mich gesund machen, Dr. Frank?“, fragt sie ihn bei einem seiner Besuche mit leiser Stimme. Mittlerweile fällt es ihr schwer, zu sprechen, allzu schnell geht ihr dabei die Luft aus.

Wie gerne würde Dr. Frank diese Frage bejahen, aber er weiß: So einfach ist das nicht. Sophia benötigt dringend eine Herztransplantation. Doch ob rechtzeitig ein Spenderherz gefunden wird, steht in den Sternen. Und die Zeit des kleinen Mädchens läuft zusehends ab …

Sie verlor die Fassung in dem Augenblick, da sie die Waldner-Klinik im Münchner Stadtteil Schwabing verließ.

Natalie Wegmann lief ein paar Schritte in den Park, der die Klinik umgab, aber weil sie nicht sah, wohin sie trat, blieb sie stehen und ließ ihren Tränen freien Lauf.

Es war ein kalter und stürmischer Tag im Spätherbst. Nicht mehr lange, dann begann die Adventszeit, an deren Ende das Fest der Feste stand. Strahlende Kinderaugen unterm Weihnachtsbaum – bei ihr zu Hause würde es sie nicht geben. Nicht in diesem Jahr und vielleicht überhaupt nie mehr.

Nachdem sie einmal angefangen hatte, konnte sie nicht mehr aufhören, zu weinen. Ihre Schultern bebten, sie zitterte am ganzen Körper und ließ die Tränen einfach laufen. Dass es zu regnen begonnen hatte, bekam sie nicht mit, und sie wäre wohl irgendwann vollkommen durchnässt zu sich gekommen, wäre nicht urplötzlich ein Mann mit einem großen Schirm neben ihr aufgetaucht.

„Kommen Sie wenigstens mit mir unter das Vordach der Klinik“, bat er ganz ruhig. „Es wird Ihr Unglück nicht mildern, wenn Sie sich bei der Kälte auch noch nass regnen lassen und sich eine Erkältung holen.“

Sie konnte den Mann nicht richtig sehen, es war ja schon dunkel draußen, und die Tränen trübten noch immer ihren Blick. Aber er hatte eine schöne Stimme, die ihr angenehm war, und so tat sie, was sie normalerweise sicher nicht getan hätte: Sie nickte und folgte dem Unbekannten unter das Vordach der Klinik.

Da erst merkte sie, dass es im Laufe des Tages viel kälter geworden war. Wie viele Stunden hatte sie heute in der Klinik verbracht? Sie wusste es nicht. Vier oder fünf waren es sicher gewesen, dabei konnte sie kaum etwas für Sophia tun, ihr kleines Mädchen, das schon so lange auf ein Spenderherz wartete.

„Sie zittern“, stellte der Mann fest. „Sie sollten so schnell wie möglich ins Warme. Legen Sie sich zu Hause in die Badewanne, und bleiben Sie so lange darin liegen, bis Ihnen wieder richtig warm ist. Steht Ihr Wagen hier auf dem Parkplatz? Dann bringe ich Sie mit meinem Schirm hin.“

„Kein Schirm, kein Wagen“, sagte sie und wunderte sich, dass ihre Stimme sich einigermaßen normal anhörte. „Ich wohne hier in der Nähe, aber ich will nicht nach Hause. Auf gar keinen Fall.“

„Zurück in die Klinik?“, fragte er. „Ich war auch dort, ich habe Sie hinausgehen sehen.“ Sie schwankte, aber er reagierte sofort, indem er ihren Arm ergriff. „Oder wir essen zusammen in der Cafeteria der Klinik eine heiße Suppe“, schlug er vor. „Die muss dann eben Ihr heißes Bad ersetzen. Was halten Sie davon?“

„Heiße Suppe ist gut, aber nicht hier.“ Sie konnte ihm nicht erklären, welche Erinnerungen die Cafeteria in ihr weckte. Sophia war ja nicht immer so schwach gewesen wie jetzt. Wie oft hatten sie beide früher dort gesessen und …

Nicht dran denken!, befahl sie sich.

„Dann fahre ich uns in ein Café in der Nähe“, schlug er vor. „Oder in ein Lokal, wo es eine gute Suppe gibt. Und da Sie vermutlich nicht zu einem fremden Mann ins Auto steigen wollen: Mein Name ist Manuel Hohlbein, ich bin Lehrer an einem neusprachlichen Gymnasium hier in Schwabing.“

Endlich konnte sie ihn richtig sehen. Mittelgroß war er, kräftig gebaut, aber schlank. Die braunen Haare trug er ziemlich lang, was ihm gut stand. In seinem Gesicht fielen zuerst die Augen auf, sie waren sanft und freundlich, so, wie auch seine Stimme. Das Profil war klassisch, im Kinn hatte er ein Grübchen. Das alles nahm sie mit einem Blick wahr, und sie stellte fest, dass sie dieses Gesicht gerne ansah.

„Natalie Wegmann“, erwiderte sie. „Sie sind sehr freundlich zu mir, Herr Hohlbein.“

„Ich bin allergisch gegen Tränen“, gestand er. „Meine Schüler und vor allem die Schülerinnen wissen das und neigen dazu, diese Schwäche auszunutzen. Aber ich arbeite an mir und lerne allmählich, echte von falschen Tränen zu unterscheiden.“

Seine Worte entlockten ihr ein Lächeln. Diese leichte Unterhaltung tat ihr gut. Es war bestimmt schon Monate her, dass sie sich das letzte Mal auf ein solches Geplauder eingelassen hatte. Das war in ihrem früheren Leben gewesen. Ewigkeiten her.

„Fahren wir“, sagte sie.

Schon eine Viertelstunde später saßen sie in einem hübschen, gemütlichen und vor allem gut geheizten Lokal und bestellten beide eine kräftige Rinderbrühe zum Aufwärmen.

„Warum haben Sie vorhin so geweint? Oder möchten Sie lieber nicht darüber sprechen? Ich will nicht aufdringlich sein, aber ich wüsste gern, was Ihnen solchen Kummer bereitet.“

„Meine Tochter Sophia ist vier und braucht ein neues Herz. Sie steht weit oben auf der Liste bei Eurotransplant, seit sich ihr Zustand so verschlechtert hat, aber es ist ja bekannt, dass man manchmal sehr lange auf ein neues Organ warten muss. Es ist nur so …“ Natalie musste abbrechen, die Stimme versagte ihr.

„Sie hat nicht mehr viel Zeit?“, fragte Manuel.

„So ist es. Sie hat nicht mehr viel Zeit, und ich kann es kaum ertragen, ihr dabei zuzusehen, wie sie immer weniger wird, immer schwächer, immer trauriger. Bis vor ein paar Wochen war sie zu Hause, aber das ist jetzt gar nicht mehr möglich. Dabei ist sie eigentlich ein fröhliches, übermütiges kleines Mädchen, voller lustiger Einfälle. Wir hatten trotz ihrer Krankheit so viel Spaß. Aber das ist vorbei. Jetzt geht es nur noch ums Überleben.“ Natalies Augen füllten sich erneut mit Tränen.

„Woran leidet sie?“

„An dilatativer Kardiomyopathie. Linksherzschwäche. Vereinfacht gesagt: Die Herzhöhlen vergrößern sich, der Herzmuskel wird mit der Zeit immer müder und schwächer, der Körper kann nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt werden. Das führt zu Blutstau und Wasseransammlungen in der Lunge.“

„Das hört sich furchtbar an.“

„Es ist furchtbar. Wenn ich sehe, wie müde sie ist, wie sie nach Luft ringt, wie sie immer schwächer wird …“ Hastig wischte sie sich über die Augen, um sie zu trocknen.

Er griff nach ihrer Hand und drückte sie. Sie war ihm dankbar dafür, dass er nichts mehr sagte, bis die Suppe serviert wurde. Schon nach den ersten Löffeln fühlte sie sich besser. Die Suppe schmeckte gut und wärmte sie auf.

„Sind Sie allein mit Ihrer Tochter?“, fragte Manuel nach einer Weile.

„Ja. Mein Mann war auf ein krankes Kind nicht vorbereitet, er hat sich überfordert gefühlt und das auch ganz offen zugegeben.“ Eine Spur von Bitterkeit schlich sich in ihre Stimme. „Vorher hat er gesagt, nichts und niemand könnte uns jemals auseinanderbringen. Und dann hat das kranke Herz unserer Tochter ausgereicht, um ihn in die Flucht zu treiben. Zum Glück erinnert sich Sophia nicht mehr an ihn. Sie war anderthalb bei unserer Scheidung.“

Natalie hob den Blick, um Manuel anzusehen.

„Aber vermutlich war es das Beste, was mir passieren konnte. Ich brauche keinen Mann, der nur aus Pflichtbewusstsein bleibt. Und ich habe erst hinterher gemerkt, dass unsere Ehe wahrscheinlich auch ohne Sophias Krankheit gescheitert wäre. Wir waren uns in den meisten Dingen nicht einig.“

„Aber können Sie denn arbeiten unter diesen Umständen?“

„Ich muss, wir müssen ja von irgendwas leben, Sophia und ich. Zum Glück kann ich meistens von zu Hause aus arbeiten, und mein Chef weiß, dass ich ungewöhnliche Arbeitszeiten habe – halt immer, wenn es gerade passt. Außer in absoluten Krisenzeiten klappt das gut.“

Sie zuckte mit den Schultern.

„Ich erstelle Statistiken für ein Marktforschungsunternehmen, das heißt, ich sitze ohnehin ständig am Rechner. Ich bin ziemlich gut, deshalb ist mein Job auch nicht in Gefahr, wenn es mal nicht ganz rund läuft.“

„Aber Sie haben auch privat Menschen, die Sie unterstützen?“

„Kaum noch. Sie glauben gar nicht, wie schnell sich die wahren Freunde von den falschen trennen, wenn man plötzlich keine Zeit mehr hat für irgendwelche Unternehmungen. Ich gehe nie mehr ins Kino und käme nicht auf die Idee, ohne Grund in Schwabing herumzulaufen, um mir vielleicht etwas Schönes zum Anziehen zu kaufen.“

Sie schüttelte den Kopf.

„Ich gehe nicht Kaffeetrinken, und ich habe keine Zeit, Freundinnen zu treffen, um mir einfach mal ein paar schöne Stunden zu machen. Findet alles nicht mehr statt. Dafür haben zwar alle Verständnis, aber es führt nach einer Weile eben doch dazu, dass sie sich weniger melden und schließlich gar nicht mehr. Und ich habe mich auch zurückgezogen, ich trage also selbst zu dieser Situation bei.“

„Meine Mutter ist vor zwei Jahren an Krebs gestorben“, erzählte Manuel. „Sie hat mir Ähnliches erzählt. Ich wollte das am Anfang nicht glauben, sie war eine lebhafte Frau mit einem großen Freundes- und Bekanntenkreis. Aber davon waren am Schluss nur eine Handvoll übrig, wenn überhaupt.“

„Wir Menschen fürchten uns vor Krankheiten und Unglück, glaube ich. Es ist so, als hätten wir Angst davor, uns anzustecken, auch wenn weder Herzschwäche noch Krebs ansteckend sind.“ Natalie schob ihre leere Suppenschale von sich. „Das hat richtig gutgetan, ich glaube, die Suppe war besser als ein warmes Bad.“

„Freut mich, dann haben wir ja alles richtig gemacht. Wollen Sie jetzt schon nach Hause?“

„Haben Sie nichts Besseres vor, als sich mit einer unglücklichen Frau zu unterhalten?“, fragte Natalie.

Seine Antwort kam zwar mit einem kleinen Lächeln, aber seine Stimme war ernst.

„Ich könnte mir im Augenblick jedenfalls nichts Besseres vorstellen.“

Zwei Stunden später saßen sie immer noch in dem Lokal. Sie unterhielten sich wie zwei Menschen, die sich seit Jahren kannten und vertrauten, und Natalie fragte sich verwirrt, wie das möglich war.

***

Am nächsten Tag geschah in der Grünwalder Gartenstraße, wo Dr. Stefan Frank wohnte und praktizierte, etwas Ungewöhnliches. Seine langjährige Mitarbeiterin Martha Giesecke – mittlerweile in Ehren ergraut, aber noch immer mit einem perfekten Gedächtnis für alles ausgestattet, was die Patienten betraf – verkündete gute zwanzig Minuten vor dem offiziellen Ende der Sprechstunde, das Wartezimmer sei leer.

„Es ist doch aber viel zu früh, Schwester Martha“, rief Stefan Frank überrascht. Der Normalfall war, dass sie länger bleiben mussten. Manchmal sogar viel länger.

„Zwei Patienten haben ihren Termin abgesagt. Marie-Luise hat daraufhin versucht, zwei von morgen auf heute vorzuverlegen, aber daraus ist nichts geworden“, berichtete Martha. „Schade, weil wir morgen etwas Entlastung gut hätten gebrauchen können.“

Marie-Luise Flanitzer war ihre jüngere Kollegin, die die Praxisorganisation unter sich hatte, während Martha sich um die Patienten kümmerte. Mit dieser Aufgabenteilung waren beide mehr als zufrieden. Und Stefan Frank freute sich, dass er Frieden in der Praxis hatte. Das war, wie er wusste, keineswegs selbstverständlich.

„Sie können sich also auf den Weg machen, Chef“, schlug Martha vor. „Wir halten hier die Stellung, falls sich noch jemand meldet.“

„Ich esse oben schnell eine Kleinigkeit, dann bin ich zumindest noch erreichbar, falls sich doch noch jemand melden sollte, der ärztliche Hilfe braucht.“

Stefan Frank ging nach oben in seine Wohnung, wo er sich ein Brot dick mit Schinken belegte und mit großem Appetit aß. Mehr brauchte er nicht, denn später würde seine Freundin Alexandra etwas kochen.

Wie immer, wenn er an sie dachte, lächelte er, ohne es zu merken. Dr. Alexandra Schubert war das große Glück seines Lebens, an das er nicht mehr zu glauben gewagt hatte. Sie war Anfang Vierzig, sah viel jünger aus und war temperamentvoll und leidenschaftlich.

Sie hatte sein Leben innerhalb kürzester Zeit gründlich umgekrempelt – nur in einem nicht: Sie fand es richtig und selbstverständlich, dass er jederzeit für seine Patientinnen und Patienten da sein wollte. Diese hatten die Liebesgeschichte ihres Arztes mit großem Wohlwollen verfolgt und taten es noch. Für die meisten von ihnen waren Alexandra und Stefan ein ideales Paar, und das sagten sie ihm auch oft genug.

Als er wieder nach unten kam, war die Sprechstunde offiziell beendet, und so konnte er die Praxis guten Gewissens sofort verlassen. Er verabschiedete sich also von seinen beiden Mitarbeiterinnen und machte sich auf den Weg nach Schwabing, wie fast jeden Tag.

Er hatte in der Waldner-Klinik, die sein Freund Ulrich vor längerer Zeit gegründet hatte, Belegbetten. Seitdem konnten die beiden Freunde, die sich bereits im Studium kennengelernt hatten, endlich zusammenarbeiten.

Stefan Frank verband den Besuch bei seinen stationär aufgenommenen Patienten jedes Mal mit einem zumindest kurzen Treffen mit Ulrich in dessen Büro. Manchmal tranken sie nur einen Kaffee und verständigten sich kurz über Stefans Patienten, manchmal dehnten sie ihre Gespräche aber auch viel länger aus.

Und in regelmäßigen Abständen aß Stefan bei Ruth und Ulrich Waldner zu Abend. Oft war dann auch Alexandra dabei.

Um in die Wohnung seiner Freunde zu gelangen, musste er in der Klinik nur in einen Fahrstuhl steigen, denn sie wohnten im Penthouse über der Klinik. Es war eine großzügige Wohnung mit einer im Sommer gern genutzten Dachterrasse und einem unverbaubaren Blick auf den benachbarten Englischen Garten.

Wie bei Dr. Frank auch, gab es also bei den Waldners eine enge Verzahnung von Privatleben und Arbeitsplatz, doch wie er sahen sie darin keinen Nachteil. Sie hatten hervorragendes Personal, niemand kam auf die Idee, wegen einer Kleinigkeit im Penthouse anzurufen und um eine Entscheidung zu bitten.

Natürlich wurden sie gelegentlich bei besonders komplizierten Fällen zu Hilfe gerufen, aber das fanden sie selbstverständlich.

Stefan Frank erreichte Schwabing in vergleichsweise kurzer Zeit. Normalerweise musste er sich durch dichteren Verkehr kämpfen.