Dr. Stefan Frank 2580 - Stefan Frank - E-Book

Dr. Stefan Frank 2580 E-Book

Stefan Frank

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Beschreibung

Es ist Freitagnacht, kurz nach zwei, als Franziska und ihre Schwester den Club verlassen und müde, aber gut gelaunt zum Parkplatz gehen. Obwohl Annekatrin nicht mehr ganz nüchtern ist, besteht sie darauf, selbst zu fahren. Es sind ja nur ein paar Kilometer.
Franziska schiebt ihre Bedenken beiseite und steigt ein. Hauptsache, sie kommt bald ins Bett!
Doch die nächsten Minuten werden zum Albtraum. Franziska, die normalerweise eine gute und besonnene Fahrerin ist, drückt aufs Gas, schneidet die Kurven, und einmal schlittert sie sogar über den Gehsteig. Sie hat vollkommen die Kontrolle verloren.
Im nächsten Augenblick passiert es dann. Ein alter VW-Käfer nähert sich auf der Querstraße, auf die Annekatrin zurast.
"Stopp! Halt an!", schreit Franziska panisch, doch ihre Schwester scheint wie in Trance und reagiert nicht.
Das grauenhafte Knirschen von Blech soll Franziska bis an ihr Lebensende in den Ohren dröhnen. Sie wird nach vorn geschleudert, und ein heftiger Schmerz bohrt sich wie eine Klinge durch ihren gesamten Oberkörper ...


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Inhalt

Cover

Impressum

Das Ende einer Partynacht

Vorschau

BASTEI LÜBBE AG

Vollständige eBook-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

© 2020 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: conrado / shutterstock

eBook-Produktion:3w+p GmbH, Rimpar (www.3wplusp.de)

ISBN 9-783-7517-0644-5

www.bastei.de

www.luebbe.de

www.lesejury.de

Das Ende einer Partynacht

Arztroman um ein Blackout mit Folgen

Es ist Freitagnacht, kurz nach zwei, als Franziska und ihre Schwester den Club verlassen und müde, aber gut gelaunt zum Parkplatz gehen. Obwohl Annekatrin nicht mehr ganz nüchtern ist, besteht sie darauf, selbst zu fahren. Es sind ja nur ein paar Kilometer.

Franziska schiebt ihre Bedenken beiseite und steigt ein. Hauptsache, sie kommt bald ins Bett!

Doch die nächsten Minuten werden zum Albtraum. Franziska, die normalerweise eine gute und besonnene Fahrerin ist, drückt aufs Gas, schneidet die Kurven, und einmal schlittert sie sogar über den Gehsteig. Sie hat vollkommen die Kontrolle verloren.

Im nächsten Augenblick passiert es dann. Ein alter VW-Käfer nähert sich auf der Querstraße, auf die Annekatrin zurast.

»Stopp! Halt an!«, schreit Franziska panisch, doch ihre Schwester scheint wie in Trance und reagiert nicht.

Das grauenhafte Knirschen von Blech soll Franziska bis an ihr Lebensende in den Ohren dröhnen. Sie wird nach vorn geschleudert, und ein heftiger Schmerz bohrt sich wie eine Klinge durch ihren gesamten Oberkörper ...

»Gar nicht schlecht, Franziska. Du lernst wirklich schnell.«

Franziska Blumenthal, die mit höchster Konzentration über der architektonischen Zeichnung gesessen hatte, zuckte zusammen und fuhr herum.

Marvin Lindner, ihr Chef und der Jungstar unter den Münchner Architekten, stand hinter ihr und blickte wohlwollend auf ihre Arbeit. Wieder einmal konnte Franziska kaum fassen, wie attraktiv er war. Und was für ein unglaubliches Glück sie hatte, dass sie nicht nur für diesen einzigartigen Mann arbeiten durfte, sondern auch privat sein Interesse erregt hatte.

Architektur zu studieren war Franziskas Traum gewesen, solange sie denken konnte. Schon als kleines Mädchen war sie mit ihrem Vater liebend gern auf Baustellen unterwegs gewesen und hatte sich die Strukturen von Gebäuden angeschaut.

Ihr Vater war stolz auf sie gewesen.

»Ich mag nur ein einfacher Bauarbeiter sein, aber meine Kleine will höher hinaus«, pflegte er unter seinen Kollegen ein wenig zu prahlen.

Franziska hatte sich unter den rauen, aber freundlichen Männern auf dem Bau in ihrem Element gefühlt, und sie hatte viel von ihnen gelernt. Ihr Traum nahm dabei immer konkretere Formen an: Eines Tages wollte sie Wohnhäuser für Familien bauen. Gebäude, in denen Familien nicht einfach nur untergebracht wurden, sondern ein echtes Zuhause fanden, das ihren Bedürfnissen und Wünschen gerecht wurde.

Die kleine Neubauwohnung, in die Franziska, ihre Schwester und ihre Eltern sich zu viert gequetscht hatten, war eng und hellhörig gewesen. Es hatte keinen Platz zum Spielen gegeben, in der winzigen Küche konnte keine Familie zusammen kochen, und nicht einmal der winzigste Balkon hatte zum Aufenthalt in frischer Luft eingeladen. Das war kein Leben für eine Familie gewesen!

Mit dem Familienleben war es allerdings schon allzu bald vorbei gewesen: Die schöne Zeit, die sie mit ihrem Vater und seinen Kollegen auf dem Bau verbracht hatte, fand ein abruptes Ende, als ihr Vater bei einem Unfall auf seiner Baustelle zu Tode kam. Er war ein wunderbarer Mann gewesen, der tagein tagaus geschuftet hatte, um seiner Familie etwas bieten zu können. Mit seinem Verlust war Franziska nie ganz fertiggeworden.

Ihre Mutter war ein völlig anderer Typ Mensch, labil, wenig belastungsfähig und alles andere als tatkräftig. Auch sie war verständlicherweise durch den Tod ihres Mannes hart getroffen worden, doch schaffte sie es nicht, sich im Interesse ihrer Kinder wieder aufzurappeln. Ihren Töchtern war sie keine Unterstützung gewesen, und Franziska hatte ihre Zwillingsschwester Annekatrin praktisch mit aufziehen müssen.

Es waren harte Jahre gewesen. Umso stolzer war Franziska heute, dass sie es geschafft hatte, sich den Traum, den sie mit ihrem Vater geträumt hatte, doch noch aus eigener Kraft zu erfüllen. Sie hatte Architektur studiert, wie sie es sich gewünscht hatte, und gleich nach ihrem Abschluss im vergangenen Frühling hatte sie eine Anstellung bei einem der angesehensten Architekten Münchens erhalten.

Und nun stand dieser angesehene Architekt hinter ihr und äußerte sich lobend über ihre Arbeit. Franziska konnte nur hoffen, dass sie vor Stolz nicht rot wurde.

»Wirklich, du bist zufrieden?«, fragte sie Marvin scheu. »Habe ich es so entworfen, wie du es dir vorgestellt hast?«

Es war das erste Mal, dass Marvin sie selbstständig einen Entwurf für einen bedeutenden Auftrag erstellen ließ, und Franziska hatte sich wirklich alle Mühe gegeben.

»Na ja.« Marvin beugte sich nun selbst über den Bogen und begann, an dieser und jener Stelle darin herumzuzeichnen. »Wie gesagt, du lernst ziemlich schnell, und man sieht, dass du dich anstrengst. Der hier ist schon viel besser als der Vorschlag, den du neulich für die Schneidemann-Villa abgegeben hast. Der war unbrauchbar. Dieser hier hat durchaus sein Potenzial.«

»Aber er ist noch nicht gut genug?«, fragte Franziska nervös.

»Du musst dich von diesem engstirnigen Klein-klein-Denken lösen«, antwortete Marvin. »Deine Entwürfe müssen großzügiger, glamouröser, sensationeller werden. Vergiss nicht, für unsere Kunden spielt Geld keine Rolle. Sie wollen Häuser, um die sie ihr gesamter Bekanntenkreis beneidet, keine kleinen Hüttchen, in die nicht einmal ihr Esstisch richtig reinpassen würde.«

Marvin hatte recht, wie Franziska schuldbewusst feststellte. Sie musste sich daran erinnern, dass sie im Architekturbüro Lindner & Sohn nicht die Familienwohnungen ihrer Träume entwarf, sondern Villen für Großverdiener und Millionäre. Einer dieser betuchten Kunden, dessen Auftrag sie bearbeiteten, verlangte einen Swimmingpool unter einem verglasten Dach.

Franziska wollte die Chance nutzen, auch wenn es nicht das war, was sie letzten Endes als Architektin zu erreichen hoffte. Sie konnte in dieser Firma jede Menge lernen, Marvin sagte ja selbst, sie hatte sogar in den paar Monaten seit ihrer Einstellung schon so manches gelernt.

Natürlich hatte Franziska nie vorgehabt, sich ausgerechnet in ihren Juniorchef zu verlieben. In ihren Augen stand er meilenweit über ihr und würde nie auf die Idee kommen, sich für sie als Berufsanfängerin aus kleinen Verhältnissen zu interessieren. Dass Marvin umwerfend gut aussah, hinreißend charmant und überdies in ihrem gemeinsamen Beruf ein Ass war, ließ sich aber nun einmal nicht übersehen.

Als Marvin angefangen hatte, ihr Komplimente zu machen und sich mit ihr über private Themen zu unterhalten, hatte sie anfangs geglaubt, er sei einfach nur nett. Dann aber hatte er sie gebeten, mit ihm auszugehen, und nach dem ersten gemeinsamen Abendessen hatte sich Franziskas kleine Welt verändert.

Das luxuriöse französische Restaurant, in dem ihr erstes Date stattgefunden hatte, war nicht ganz Franziskas Preisklasse. Die Gerichte auf der Karte hatte sie zum größten Teil noch nie gehört, und als sie die Preise der Weine las, rutschte ihr das Herz in die Hose.

»Sie sind selbstverständlich mein Gast«, hatte er versichert. »Und wenn Sie mit französischer Küche nicht so vertraut sind, kann ich auch gern die Bestellung für Sie übernehmen.«

Franziska war erleichtert und hatte ihm gerne die Auswahl überlassen. Marvin hatte ein köstliches, wenn auch viel zu reichliches Menü für sie ausgesucht, und nach dem zweiten Glas von dem köstlichen Wein hatte er ihr tief in die Augen gesehen und ihr das »Du« angeboten.

»Nicht nur, weil ich dich als Mitarbeiterin schätze und gern ein lockeres, offenes Arbeitsklima habe«, hatte er mit seiner rauchigen Stimme gesagt, die ihr durch und durch ging. »Sondern weil du eine äußerst anziehende Frau bist, Franziska.«

Franziska hatte sich gefühlt, als schwebe sie auf Wolken nach Hause. Seither gingen sie regelmäßig miteinander aus, verbrachten ihre Wochenenden gemeinsam, und ihre Begegnungen wurden immer zärtlicher und leidenschaftlicher. Mehrere Male hatte Marvin sie nun schon aufgefordert, nach einem schönen Abend doch noch auf einen »Schlaftrunk« mit in die Einliegerwohnung zu kommen, die er in der imposanten Villa seiner Eltern bewohnte. Bisher aber hatte Franziska jedes Mal abgelehnt.

Nicht, weil sie nicht gewollt hätte!

Im Gegenteil.

Sie genoss es, mit Marvin zusammen zu sein, sie liebte seine Zärtlichkeiten und sie wollte ihn auf keinen Fall vor den Kopf stoßen. Aber sie fühlte sich einfach noch nicht bereit für den nächsten Schritt. Ihre Beziehung war noch so jung, so frisch – und seine Familie wollte sie lieber erst einmal ganz offiziell kennenlernen, ehe sie sich zu nachtschlafender Zeit in ihr Haus schlich.

Marvin hatte aber ihre Zwillingsschwester Annekatrin schon kennengelernt und sich darüber amüsiert, dass die beiden sich wirklich wie ein Ei dem anderen glichen. Zwar war Annekatrin ein ganz anderer Typ Mensch als Franziska, hatte einen anderen Modestil, aber in der Schulzeit, als sie sich noch häufig gleich angezogen hatten, hätten nicht einmal ihre engsten Freunde sie voneinander unterscheiden können.

Annekatrin war von Marvin hin und weg: »Der Typ ist der Hammer, Franzi. Pass bloß auf, dass dir den so schnell keine wegschnappt, einer wie der kann doch an jedem Finger zehn haben.«

All das ging Franziska durch den Kopf, als sie jetzt neben Marvin vor ihrem Schreibtisch stand und erkennen musste, dass er von ihrem Entwurf für die Villa doch nicht so begeistert war, wie sie im ersten Augenblick gehofft hatte. Sie wusste ja selbst, dass Marvin unter jungen Frauen die freie Auswahl hatte. Und sie wollte ihn doch nicht enttäuschen und womöglich verlieren, sie begriff ja gerade erst, wie es sich anfühlte, in einen Mann verliebt zu sein.

Bisher hatte sie wegen des Studiums und der Notwendigkeit, für ihren Unterhalt zu sorgen, für diese Bereiche des Lebens keine Zeit gehabt. Stattdessen hatte Annekatrin diesen Bereich besonders intensiv ausgelebt.

»Es tut mir leid, dass der Entwurf dir nicht gefällt«, sagte sie hastig. »Ich habe mir wirklich Mühe gegeben, aber du hast recht – ich hätte großzügiger planen müssen. Es soll schließlich etwas Besonderes sein.«

»Genau«, bestätigte Marvin. »Aber ich habe dir auch gesagt, dass deine Arbeit nicht schlecht ist, du machst gute Fortschritte. Gerade deshalb täte es mir leid, dir den Auftrag wegzunehmen. Das Problem ist nur, dass wir etwas unter Zeitdruck sind. – Herr von Wellberg kommt am Montag, um sich unsere Entwürfe anzusehen.«

»Schon am Montag?«, rief Franziska erschrocken.

Im Kalender war der Donnerstag als Abgabetermin für den Entwurf eingetragen. Das hätte ihr genug Zeit gegeben, eine zweite, großzügigere Fassung zu erarbeiten. Bis Montag aber war das unmöglich zu schaffen – heute war schließlich schon Freitag, und bis zum Feierabend blieb ihr nur noch eine knappe Stunde.

Marvin schien sich dieselben Gedanken zu machen. Er blickte auf seine Armbanduhr.

»Gleich halb fünf. Die Zeit reicht nicht einmal für die notwendigsten Verbesserungen. Und bei Herrn von Wellberg müssen wir schon beste Qualität liefern.«

Franziska überlegte kurz. »Ich könnte Überstunden machen oder noch besser den neuen Entwurf übers Wochenende zu Hause fertigstellen«, erklärte sie. »Aber heute Abend wollten wir doch spanisch essen gehen. Und am Samstag sollte ich deine Freunde kennenlernen – bei der Bootspartie, die dein Freund zu seinem dreißigsten Geburtstag veranstaltet.«

Franziska hatte sich sehr auf diesen Anlass gefreut. Sie war auch ein bisschen nervös, weil sie bei seinen Freunden einen guten Eindruck machen wollte, doch vor allem freute sie sich, endlich Menschen vorgestellt zu werden, die ihm etwas bedeuteten.

Obwohl sie noch nicht viel verdiente und zudem den Kredit abzahlen musste, den sie für ihr Studium aufgenommen hatte, hatte sie sich ausnahmsweise ein neues Top aus weich fallendem, blauen Chiffon geleistet. Es schmeichelte ihren Augen, hatte Annekatrin gesagt. Marvin sollte stolz auf sie sein.

»Sag mal, meinst du, du könntest das wirklich machen?«, fragte Marvin. »Die Sache übers Wochenende in Ordnung bringen? In unserem Beruf kommt es leider immer wieder vor, dass man auf sein Wochenende verzichten muss, weil ein wichtiger Kunde etwas verlangt. Mir passiert es selbst alle naselang, aber es ist wirklich ein Einsatz, der sich lohnt.«

»Natürlich kann ich das machen«, erbot sich Franziska sofort. »Aber deine Freunde – werden sie nicht verärgert sein, wenn wir so kurzfristig absagen?«

»Keine Sorge, ich werde dich entschuldigen«, erwiderte Marvin. »Ich selbst muss mich einfach trotzdem dort blicken lassen, ich hoffe, das verstehst du. Flo ist mein engster Freund, es würde ihm die ganze Feier verderben, wenn ich nicht käme.«

»Selbstverständlich verstehe ich das«, versicherte ihm Franziska und bemühte sich, ihre Enttäuschung zu verbergen. »Ich hoffe, du hast trotzdem einen schönen Tag. Und ich lerne deine Freunde dann eben ein andermal kennen.«

»Das ist mein Mädchen«, erwiderte Marvin überschwänglich, legte den Arm um Franziska und küsste sie. »Die Arbeit geht nun einmal vor, so ist es im Leben.«

»Ich mache es wirklich gern«, versicherte Franziska, die durch den Kuss schon halb getröstet war. »Am besten sehe ich mir die Materialien noch einmal gründlich an, packe alles Wichtige ein, um es mit nach Hause zu nehmen, und dann können wir essen gehen.«

»Ach, weißt du, Franziska«, begann Marvin ein wenig unschlüssig. »Wenn ich ganz ehrlich bin, wäre es mir lieber, wenn du gleich heute Abend mit der Arbeit beginnen würdest. Herr von Wellberg ist nun einmal einer unserer wichtigsten Kunden. Er hat schon bei meinem Vater Häuser in Auftrag gegeben, und ich möchte ihn wirklich nicht verprellen.«

»Das verstehe ich«, erwiderte Franziska und schluckte den kleinen Stich, den sie verspürte, herunter. »Wie du schon gesagt hast: Die Arbeit geht nun einmal vor.«

»Da will ich hören!« Marvin sandte ihr sein Lächeln, das etwas in ihr zum Schmelzen brachte. »Und der Spanier läuft uns ja schließlich nicht weg.«

***

Endlich, da war es – das Klimpern des Schlüssels im Schloss. Annekatrin Blumenthal hatte es kaum abwarten können, dass ihre Schwester Franziska endlich nach Hause kam und sie ihr die grandiose Neuigkeit erzählen konnte.

Sie hatte Franziska schon auf ihr Handy getextet, sie müsse nach der Arbeit unbedingt erst noch kurz nach Hause kommen, ehe sie mit ihrem todschicken Chef zum Essen ausging. »Ich habe dir etwas Supertolles zu erzählen«, hatte sie geschrieben. »Ich sage dir, Süße, das willst du dir nicht entgehen lassen.«

Sie würde platzen, wenn sie nicht bald jemandem sagen konnte, was für einen tollen Job sie an Land gezogen hatte. Und außerdem hatte sie, wenn Franziska nicht vorbeikam, kein Geld zum Feiern.

Franziska hatte ihr jedoch sofort zurückgeschrieben, dass sie heute gar nicht mehr ausgehen, sondern sich Arbeit mit nach Hause bringen würde.