Dr. Stefan Frank 2819 - Stefan Frank - E-Book

Dr. Stefan Frank 2819 E-Book

Stefan Frank

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Beschreibung

Rechtsanwaltsfachangestellte Jennifer Schmeling steht kurz vor dem größten Tag ihres Lebens: der Traumhochzeit mit Roderick Schroeder, Staranwalt und charmanter Spross einer angesehenen Münchner Familie. Die junge Frau ist glücklich, nach dem tragischen Tod ihres Ex-Freundes wieder die Liebe gefunden zu haben. Sie will strahlen, perfekt sein - für Roderick, für seine Eltern, für das Bild, das man sich von ihr macht. Doch mit den aufwendigen Hochzeitsvorbereitungen in einem Luxushotel am Tegernsee und dem hohen gesellschaftlichen Druck kann Jennifer immer schlechter umgehen. Bereits in der Vergangenheit hat sie unter Angst und Panikattacken gelitten - und nun wächst in ihr das beklemmende Gefühl, erneut an ihre Grenzen zu stoßen. Als Ben, der Brautführer und bester Freund ihres verstorbenen Freundes, sie zum Altar begleitet, spürt Jennifer, wie sich die Anspannung in ihr aufbaut. Alle Augen sind auf sie gerichtet. Ihre Knie werden weich, ihr Herz rast, sie zittert. Doch sie zwingt sich zum Lächeln. Dass ihre Patentante Alexandra Schubert und ihr Partner Dr. Frank da sind, beruhigt sie. Am Abend, als sie mit Roderick tanzt, geschieht das Unfassbare: Mitten auf der Tanzfläche bricht die Braut zusammen. Und während die Gäste erstarren, eilt Dr. Stefan Frank ihr zur Hilfe ...

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Seitenzahl: 119

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Inhalt

Cover

Dr. Frank und die Traumhochzeit am Tegernsee

Vorschau

Impressum

Dr. Frank und die Traumhochzeit am Tegernsee

Warum er der Braut zu Hilfe eilen musste

Rechtsanwaltsfachangestellte Jennifer Schmeling steht kurz vor dem größten Tag ihres Lebens: der Traumhochzeit mit Roderick Schroeder, Staranwalt und charmanter Spross einer angesehenen Münchner Familie. Die junge Frau ist glücklich, nach dem tragischen Tod ihres Ex-Freundes wieder die Liebe gefunden zu haben. Sie will strahlen, perfekt sein – für Roderick, für seine Eltern, für das Bild, das man sich von ihr macht. Doch mit den aufwendigen Hochzeitsvorbereitungen in einem Luxushotel am Tegernsee und dem hohen gesellschaftlichen Druck kann Jennifer immer schlechter umgehen. Bereits in der Vergangenheit hat sie unter Angst und Panikattacken gelitten – und nun wächst in ihr das beklemmende Gefühl, erneut an ihre Grenzen zu stoßen.

Als Ben, der Brautführer und beste Freund ihres verstorbenen Freundes, sie zum Altar begleitet, spürt Jennifer, wie sich die Anspannung in ihr aufbaut. Alle Augen sind auf sie gerichtet. Ihre Knie werden weich, ihr Herz rast, sie zittert. Doch sie zwingt sich zum Lächeln. Dass ihre Patentante Alexandra Schubert und ihr Partner Dr. Frank da sind, beruhigt sie. Am Abend, als sie mit Roderick tanzt, geschieht das Unfassbare: Mitten auf der Tanzfläche bricht die Braut zusammen. Und während die Gäste erstarren, eilt Dr. Stefan Frank ihr zur Hilfe ...

»Ich freue mich so sehr auf die Hochzeit.« Alexandra, Dr. Stefan Franks geliebte Lebensgefährtin, strahlte wie der herrliche Sommerabend vor den Fenstern und fiel ihm zur Begrüßung um den Hals. »Ilonas Tochter bekommt so ein wunderbares Fest, nach all dem Schweren, was die beiden durchgemacht haben, und ich bekomme obendrein auch etwas: zwei wunderbare freie Tage mit meinem vielbeschäftigten Geliebten.«

Stefan lächelte. »Ich freue mich auch unglaublich. Besonders auf letzteres.«

Sie versanken in einem langen, leidenschaftlichen Kuss, ehe sie schließlich ins Wohnzimmer umzogen, wo Frau Quandt, ihre unentbehrliche Haushälterin, ihnen eine kalte Platte zum Abendessen vorbereitet hatte. Eine gekühlte Flasche Weißwein bildete die perfekte Ergänzung, um diesen Freitagabend und das bevorstehende Sommerwochenende zu feiern.

Morgen früh würden sie sich zeitig ins Auto setzen, um an den Tegernsee zu fahren, wo in einem wunderschönen, direkt am Wasser gelegenen Hotel ein Zimmer für sie reserviert war. Alexandra hatte recht: zwei freie Tage weit weg vom Alltag, das klang wie das Paradies. Am morgigen Samstag würden sie dort die Traumhochzeit von Jennifer, der Tochter von Alexandras langjähriger Freundin Ilona, feiern, und den Sonntag hatten sie ganz für sich und für ihre Liebe.

Dr. Alexandra Schubert und Dr. Stefan Frank waren beide Ärzte, und dementsprechend war ihre gemeinsame Freizeit knapp bemessen. Viel zu selten gelang es ihnen, sich ein paar Tage zu stehlen, um einfach nur ihr gemeinsames Glück zu genießen. Umso mehr freuten sie sich auf dieses Wochenende. Und dennoch gab es für Stefan etwas, das diese Freude ein wenig beeinträchtigte.

Er war nicht sicher, ob er Alexandra davon erzählen sollte.

Für gewöhnlich besprachen sie all ihre Sorgen und Nöte miteinander, aber in diesem Fall widerstrebte es Stefan, seine Geliebte zu beunruhigen.

Ilona Schmeling gehörte zu Alexandras engsten Freundinnen, und ihre Tochter Jennifer war ihr Patenkind. Da Alexandra ebenso wie Stefan keine eigenen Kinder hatte, bedeutete die junge Frau, deren Aufwachsen sie begleitet hatte, ihr umso mehr. Es freute Alexandra unbändig, dass Jennifer nach schweren Schicksalsschlägen nun eine so wunderbare Hochzeit feiern durfte.

Ihr dieses Glück zu verderben, war das Letzte, was Stefan wollte, zumal auch ihm Ilona und Jennifer sehr am Herzen lagen.

Alexandra und Ilona hatten sich im Medizinstudium kennengelernt und waren seither befreundet. Ilona hatte das Studium abbrechen müssen, weil sie schwanger geworden war. Überstürzt hatte sie geheiratet, ihr Kind zur Welt gebracht und noch während Jennifers Babyzeit eine Ausbildung zur medizinisch-technischen Assistentin absolviert, um ihre kleine Familie über Wasser zu halten.

Ihr Mann tat mehr oder weniger nichts, um zum Unterhalt von Frau und Kind beizutragen, sondern verprasste das Geld lieber in Kneipen und mit anderen Frauen. Als Jennifer vier Jahre alt gewesen war, hatte Ilona genug und hatte ihn verlassen.

Stefan und Alexandra hatten sich damals noch nicht gekannt, und Alexandra hatte nie viel erzählt, aber Stefan wusste immerhin, dass es dramatisch zugegangen war. Mutter und Tochter hatten eine ganze Weile gebraucht, um zur Ruhe und wieder auf die Füße zu kommen. Mit viel Einsatz hatte Ilona für sich und ihre Tochter eine Existenz aufgebaut und war umso glücklicher und stolzer, als Jennifer die Schule mit glänzenden Noten abschloss und ein Jurastudium begann.

Außerdem hatte Jennifer Konstantin kennengelernt, einen Kommilitonen, in den sie sich praktisch auf den ersten Blick verliebt hatte. Konstantin war ein Kerl gewesen, den man einfach gernhaben musste – warmherzig, humorvoll und vor Liebe nur so sprudelnd. Er hatte aus kleinen Verhältnissen gestammt, war jedoch fest entschlossen gewesen, sich für sich und seine künftige Familie ein schönes Leben aufzubauen. Er und Jennifer hatten bereits von Heirat und künftigen Kindern geträumt, und auch Ilona war regelrecht verliebt in ihren Schwiegersohn in spe gewesen.

Mit seiner liebevollen, fürsorglichen Art hatte Konstantin seine Jennifer unterstützt, die wegen des Studiums unter furchtbarer Nervosität und Panikattacken gelitten hatte. Er hatte ihr auch klargemacht, dass er sie um ihrer selbst willen liebte und dass sich daran nichts ändern würde, wenn sie das Studium abbrechen würde.

Stefan hatte vermutet, dass Jennifer trotz alledem überzeugt gewesen war, sie müsse es durchziehen, was immer es sie auch kosten würde. Schließlich hatte ihre Mutter sich doch jahrelang aufgeopfert, um ihr das Studium zu ermöglichen und sicherzustellen, dass sie es nicht abbrechen musste wie Ilona selbst.

Also hatte Jennifer darum gekämpft, trotz ihrer Angstzustände nicht aufzugeben. Konstantin hatte alles getan, um sie dabei zu unterstützen, doch dann hatte das Schicksal erbarmungslos zugeschlagen: Bei einem fröhlichen Badeausflug, zu dem das junge Paar sich ein Boot gemietet hatte, war Jennifers geliebter Konstantin auf tragische Weise ums Leben gekommen.

Jennifer war in einen Abgrund aus Trauer gestürzt, wie es wohl jedem Menschen in ihrer Situation geschehen wäre. Ihr so hart erkämpftes Studium hatte sie in ihrer Lage nun doch abbrechen müssen, doch ihrer Mutter und Konstantins Mutter zuliebe hatte sie sich nicht aufgegeben, sondern sich wieder auf die Füße gekämpft. Sie hatte sich zur Rechtsanwaltsgehilfin ausbilden lassen und eine Anstellung in einer der traditionsreichsten Kanzleien Münchens gefunden.

Schroeder & Bleichhut.

Und hier hatte sich schließlich das ereignet, was viele, die die Familie Schmeling kannten, als ein Märchen bezeichnet hatten: Jennifers Chef, Roderick Schroeder, der vermögende Alleinerbe der großen Kanzlei, hatte sich in die sympathische junge Frau verliebt.

Dass er acht Jahre älter gewesen war als sie, hatte seiner Liebe keinen Abbruch getan. Ein solcher Altersunterschied hatte bei Paaren ja nicht selten vorgekommen. Mit feurigen Avancen hatte er Jennifer umworben, die in ihrer Trauer um Konstantin noch immer gefangen gewesen war und sich nur sehr langsam aus ihrem Schneckenhaus herausgewagt hatte.

Schließlich hatte ›Roddy‹ mit seinem siegessicheren Charme, seinem attraktiven Äußeren und seiner Beharrlichkeit aber doch noch ihr Herz gewonnen.

Sie waren erst ein paar Monate lang ein Paar gewesen, als Roddy sich auf ein Knie niedergelassen hatte und Jennifer mit einem gigantischen Strauß roter Rosen und einem funkelnden Diamantring gebeten hatte, seine Frau zu werden.

Kurz darauf hatten sie das Aufgebot bestellt, und bei rund hundert Gästen, darunter Stefan und Alexandra, waren Einladungen zu der Traumhochzeit im größten Luxushotel am Tegernsee eingetroffen.

Morgen war es so weit. Das Wetter versprach, herrlich zu werden, sodass die Trauung wie geplant im Freien, vor der romantischen kleinen Kapelle stattfinden konnte. Wie Alexandra von Ilona gehört und Stefan erzählt hatte, hatte Roddy alles bis in die kleinste Einzelheit geplant, um mit seiner Jennifer die perfekte Hochzeit zu feiern.

Bis in die kleinste Einzelheit.

Diese Formulierung ging Stefan nicht aus dem Kopf. Seine langjährige Lebenserfahrung warnte ihn, dass solche Dinge meist schiefgingen, weil sich das Leben nun einmal nicht bis ins Kleinste planen ließ. Schon gar nicht, wenn es um Gefühle von Menschen oder um gesundheitliche Faktoren ging.

»Stefan, was ist mit dir?«, drang Alexandras Stimme in seine Gedanken.

Erschrocken blickte er auf und sah, dass sie schon seit geraumer Zeit ihr Weinglas erhoben hatte, um ihm zuzutrinken, was er jedoch gar nicht registriert hatte.

Hastig griff er nach seinem eigenen Glas und ließ es sacht gegen das ihre klirren.

»Bitte entschuldige. Nur ein bisschen überarbeitet wohl. Nichts, was die Aussicht auf ein wundervolles Wochenende mit meiner Liebsten nicht im Handumdrehen in Ordnung bringen könnte.«

Er lächelte ihr zu, doch anders als gewohnt lächelte sie nicht zurück.

»Mach mir nichts vor, dazu kenne ich dich zu gut«, sagte sie. »Dir liegt etwas auf dem Herzen, und ich will wissen, was es ist.«

Stefan seufzte und stellte das Glas ab. Seiner Alexandra konnte er nichts vormachen, und im Grunde war er ja froh darüber.

»Du hast recht, da ist etwas«, sagte er. »Aber vermutlich ist es völlig belanglos und ich mache mir umsonst Sorgen. Ich will dir damit nicht die Freude auf den großen Tag deiner Patentochter verderben.«

»Also hat es mit Jennifer zu tun?«, fragte Alexandra.

Widerstrebend nickte Stefan.

»Dann muss ich es erst recht wissen«, kam es resolut von Alexandra.

»Sie war ein paarmal bei mir in der Praxis«, gestand Stefan.

»Um Gottes willen«, rief Alexandra erschrocken aus. »Sie ist doch nicht etwa krank? Es wäre so entsetzlich ungerecht, und es würde Ilona das Herz brechen. Ich weiß, deine Schweigepflicht bindet dich, aber bitte lass mich zumindest wissen, wie ernst es ist.«

»Es ist überhaupt nicht ernst«, versicherte Stefan. »Jennifer ist gesund, das kann ich dir trotz Schweigepflicht gern sagen.«

»Aber warum war sie dann bei dir in der Praxis?«, verlangte Alexandra noch immer besorgt zu wissen.

»Weil ihr Verlobter wollte, dass sie verschiedene Untersuchungen vornehmen lässt. Genaueres darf ich dir wirklich nicht erzählen, wie du weißt, und wie gesagt, ist ja auch nichts dabei herausgekommen. Aber ich weiß auch nicht – mir ist es ein wenig sauer aufgestoßen, dass er es von ihr verlangt hat. Es war ihr sehr unangenehm.«

»Da hast du recht«, stimmte Alexandra ihm zu. »Als wenn er sich vor der Hochzeit noch versichern wollte, dass bei ihr alles richtig funktioniert.«

»Genauso ist es mir auch vorgekommen«, gab Stefan zu.

Er hatte es schlimm genug gefunden, dass Jennifer ihn im Auftrag ihres Verlobten um eine Untersuchung ihrer Fortpflanzungsorgane gebeten hatte. Sie hatte sich regelrecht für Roddy Schroeder entschuldigt:

»Er entstammt eben dieser uralten Familie und ist der einzige Erbe«, hatte sie Stefan erklärt. »Da ist es ja im Grunde nur verständlich, dass er sich vergewissern möchte, dass ich Kinder bekommen kann.«

Stefan hatte das nicht verständlich gefunden, denn was hätte ihr Bräutigam getan, wenn bei Jennifer eine Zeugungsunfähigkeit festgestellt worden wäre?

Die Hochzeit abgeblasen?

So funktionierte Liebe nicht, aber Jennifer das zu erklären, stand Stefan nicht zu.

Und mit der Untersuchung auf Fruchtbarkeit war die Sache ja noch nicht einmal erledigt. Darüber hinaus hatte Roddy darauf bestanden, dass Jennifer ihre Schilddrüse und deren Funktion gründlich untersuchen ließ.

»Er hat gesagt, diese Angstzustände, die ich damals hatte und die schließlich dazu geführt haben, dass ich mein Studium abgebrochen habe, könnten von der Schilddrüse herrühren«, hatte Jennifer Stefan erklärt. »Wenn es so ist, dann möchte er gern, dass das schnellstmöglich behandelt wird.«

»Du hast dein Studium abgebrochen, weil du völlig zu Recht in tiefer Trauer und vollkommen überfordert warst«, hatte Stefan eingewandt, es dann aber darauf beruhen lassen.

»Ich hatte ja diese Ängste schon vor Konstantins Tod«, hatte Jennifer angeführt, und er beließ es dabei.

Er war Arzt. Kein Eheberater. Dass er sich Sorgen um eine ihm nahestehende junge Frau machte, gab ihm nicht das Recht, sich in ihre Angelegenheiten einzumischen.

Dennoch wünschte er, er hätte sich mit Alexandra beraten können, hätte sie, die alle Beteiligten länger und besser kannte, fragen können, was sie von alledem hielt.

»Vielleicht macht er sich ja nur Sorgen um sie«, sagte Alexandra jetzt.

»Ja, du hast sicher recht«, beeilte Stefan sich, ihr zuzustimmen. »Ich habe die Sache sicher überbewertet, und es geht in Wahrheit nur um die Liebe und Fürsorge eines übervorsichtigen Bräutigams für seine junge Braut. Vergiss es, mein Liebes. Ich möchte ja auch, dass du ständig zum Arzt gehst, damit sichergestellt ist, dass dir nichts fehlt.« Ein bisschen frech grinste er sie an. »Was hältst du davon, wenn du heute Nacht gleich nach dem Essen zum Arzt gehst?«, fragte er sie und strich ihr zärtlich mit zwei Fingern die schön geschwungene Kurve von Hals und Schultern entlang.

»Das ist eine ausgezeichnete Idee.« Alexandra lachte und sandte ihm einen Blick aus verführerisch blitzenden Augen. »Weißt du was? Ich mache mir solche Sorgen um meine Gesundheit, dass ich beschlossen habe, gleich das ganze Wochenende über zum Arzt zu gehen.«

***

Traumhochzeit am Tegernsee!

Jennifer stand an dem großen Fenster der weitläufigen sogenannten Brautsuite und blickte über das im Dunkel glitzernde Wasser hinweg, in dem sich die Lichter der Laternen ebenso wie Mond und Sterne spiegelten.

Der Anblick war atemberaubend.

Der Vorgarten des Hotels Zum Rosenhof war bereits wunderschön für die morgige Feier hergerichtet, und aus den Autos, die nach und nach eintrafen, stiegen ausschließlich Hochzeitsgäste.

Roddy hatte das gesamte Hotel samt Gartenanlagen und Privatstrand gemietet. Er hatte Champagner und edelste Weine eigens aus Frankreich einfliegen lassen, hatte einen Sternekoch samt Team angeheuert und für die Einrichtung einer vollständig ausgestatteten Outdoorküche gesorgt. Eine angesagte Band würde für Tanzmusik sorgen, und die Braut würde in einer Kutsche mit vier weißen Pferden ein Stück am Seeufer entlanggefahren werden, ehe sie vor der Kapelle eintraf, um ihrem Bräutigam übergeben zu werden.

Und diese Braut, die Person, um die sich all dieser Wirbel drehte und die morgen früh in einen Traum aus weißer Seide gehüllt werden würde, war niemand anders als sie selbst.

Die Rechtsanwaltsfachangestellte Jennifer Schmeling.

Jennifer presste sich eine Hand auf ihr heftig schlagendes Herz. Sie konnte einfach nicht fassen, dass ihr all dieser Aufwand galt, dass es ihre Hochzeit war, die auf solche Weise gefeiert wurde.

Als wäre sie ein Filmstar oder Mitglied einer königlichen Familie, keine ganz normale junge Frau, die gerade noch in einer Anderthalb-Zimmerwohnung gelebt hatte und jeden Morgen um halb acht ins Büro gefahren war.

Es war ein Märchen.

Ein wahrgewordener Traum.

Dabei hatte Jennifer, wenn sie ehrlich war, Träume von einer derart aufwendigen Feier nie gehegt.

Damals mit Konstantin hatte sie sich oft ausgemalt, wie sie im eines Tages im kleinen Kreis, nur mit ihren zwei geliebten Müttern und ihren allerengsten Freunden ihren großen Tag festlich begehen würden.