Dr. Stefan Frank 2823 - Stefan Frank - E-Book

Dr. Stefan Frank 2823 E-Book

Stefan Frank

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Beschreibung

Die bittere Diagnose "unheilbare Psoriasis" setzt der junge Informatiker Jan Steiner gleich mit dem Glauben, sich nie wieder verlieben zu dürfen. Denn welcher Frau möchte man schon zumuten, einen Körper voller roter, schuppiger, entzündeter Hautflächen auch nur anzusehen, geschweige denn zu berühren. Seit ein Arzt ihm erklärt hat, dass sich am Zustand seiner Haut nichts mehr ändern wird und seine Ex-Freundin ihn deshalb verlassen hat, verbirgt Jan seinen vermeintlichen Makel geschickt vor der Außenwelt, trägt selbst im Sommer nur lange Kleidung, meidet Ärzte, die ihm eh nicht helfen können, wie er meint - und leidet im Stillen. Doch was, wenn genau die Dinge, die er nicht an sich heranlässt, ein Teil der Lösung sein könnten? Die Liebe einer Frau, der Jan als Mensch wichtig ist, egal, wie er aussieht. Die Sonne, deren UV-Strahlung heilende Wirkung haben kann. Und ein Arzt wie Dr. Frank, der sich mit viel Erfahrung und Wissen um diesen besonderen Patienten bemüht. Wird Jan seine Ängste überwinden?

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Seitenzahl: 122

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Inhalt

Cover

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Sonne, Liebe und Psoriasis

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Impressum

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Inhaltsverzeichnis

Inhaltsbeginn

Impressum

Sonne, Liebe und Psoriasis

Wie Jan die Angst vor Intimität überwindet

Die bittere Diagnose »unheilbare Psoriasis« setzt der junge Informatiker Jan Steiner gleich mit dem Glauben, sich nie wieder verlieben zu dürfen. Denn welcher Frau möchte man schon zumuten, einen Körper voller roter, schuppiger, entzündeter Hautflächen auch nur anzusehen, geschweige denn zu berühren. Seit ein Arzt ihm erklärt hat, dass sich am Zustand seiner Haut nichts mehr ändern wird und seine Ex-Freundin ihn deshalb verlassen hat, verbirgt Jan seinen vermeintlichen Makel geschickt vor der Außenwelt, trägt selbst im Sommer nur lange Kleidung, meidet Ärzte, die ihm eh nicht helfen können, wie er meint – und leidet im Stillen.

Doch was, wenn genau die Dinge, die er nicht an sich heranlässt, ein Teil der Lösung sein könnten? Die Liebe einer Frau, der Jan als Mensch wichtig ist, egal, wie er aussieht. Die Sonne, deren UV-Strahlung heilende Wirkung haben kann. Und ein Arzt wie Dr. Frank, der sich mit viel Erfahrung und Wissen um diesen besonderen Patienten bemüht. Wird Jan seine Ängste überwinden?

»Endlich Urlaub! Ist das nicht fantastisch?«

Überschwänglich warf Marlene Baumgartner ihrer Schwester Ariane die Arme um den Hals und hätte die zierlichere Ariane damit um ein Haar umgestoßen.

»Bei dem Ansturm muss es ja einfach fantastisch sein«, erwiderte Ariane lachend. »Zumindest, solange du mich nicht umschmeißt und ich den Urlaub im Krankenhaus verbringen muss. Nichts gegen die Waldner-Klinik – aber ich finde, ich war da wirklich lange genug.«

»Sorry!«, rief Marlene ein wenig erschrocken und gab Ariane frei.

»War doch nur Spaß«, versicherte ihr Ariane. »Ich freue mich auf unseren Urlaub genauso wie du, und so schnell wirft mich auch nichts mehr um.«

Ariane bemühte sich darum, den furchtbaren Autounfall, den sie mit knapper Not überlebt und mit dessen Folgen sie monatelang zu kämpfen gehabt hatte, mit ein wenig Humor zu nehmen. Ganz vorbei würden die Folgen nie sein, denn der Unfall hatte zum schwersten Verlust ihres Lebens geführt, den sie noch immer nicht völlig verschmerzt hatte – aber die Baumgartner-Schwestern waren nun einmal keine Menschen, die den Humor verloren und sich das Leben vermiesen ließen. Ariane hatte überlebt, sie war wieder voll arbeitsfähig, sie hatte die beste Zwillingsschwester der Welt, und ab morgen hatten sie beide gemeinsam Urlaub.

Welchen Grund hätte sie also gehabt, sich zu beklagen?

»Du kannst mir glauben, ich werde es mir so richtig gut gehen lassen«, schwärmte Marlene, während sie ihre Tasche packte, um ihre Büroräume für zwei wunderbare Wochen hinter sich zu lassen. »Und heute Abend fangen wir gleich damit an! Wir gehen bei Giovanni ganz groß essen! Pizza, Pasta, alles, was die Küche hergibt – und dazu einen köstlichen Valpolicella!«

»Können wir uns das denn leisten?«, fragte Ariane ein wenig vorsichtig.

Sie und Marlene waren beide Grafikerinnen. Sie hatten sich erst vor zwei Jahren, nicht lange nach Abschluss ihrer Ausbildung, mit einem Grafikbüro selbstständig gemacht und sich im ersten Jahr nicht einen einzigen Tag Urlaub gegönnt. Beide waren sehr stolz darauf, mit erst siebenundzwanzig Jahren bereits ihre eigene Firma zu besitzen, aber natürlich war es finanziell erst einmal ganz schön eng.

Ihre Eltern waren wunderbare Menschen, die ihre beiden Töchter nach Kräften unterstützten und den Stolz auf ihren Erfolg teilten, aber mit Geld konnten sie ihnen nicht aushelfen. Sie hatten Ariane bereits bei der Anzahlung für die Eigentumswohnung unter die Arme gegriffen, die sie sich gemeinsam mit ihrem Verlobten Hannes gekauft hatte.

Ariane hatte noch warten und mehr Geld ansparen wollen, aber Hannes hatte sich in die wunderschöne Wohnung mit der Dachterrasse verliebt, und Ariane hatte dem geliebten Mann noch nie etwas abschlagen können.

So kam es, dass sich die beiden Schwestern vom ersten Moment an mit ihrem Unternehmen allein durchschlagen mussten. Es war harte Arbeit, aber es machte ihnen auch riesigen Spaß, und als das Geschäft gut zu laufen begann, hätten sie vor Freude Luftsprünge machen wollen.

Dann aber war der Unfall passiert und hatte Ariane in jeder Hinsicht aus der Bahn geworfen – körperlich, finanziell und emotional. Die Schwestern hatten sich von Neuem aufrappeln müssen, und Urlaub war immer noch nicht möglich gewesen.

Jetzt aber hatten sie es zum zweiten Mal geschafft. Das Büro lief gut, sie hatten sich ein kleines Polster angespart und konnten es sich leisten, zwei Wochen lang Pause zu machen.

Für eine Reise reichte ihr Geld diesmal noch nicht – aber sie würden sich die freien Tage auch so wunderschön machen und sie in vollen Zügen genießen.

»Die Frage: ›Können wir uns das leisten?‹ möchte ich in den nächsten zwei Wochen nicht von dir hören«, verkündete Marlene. »Wir haben in der letzten Zeit gespart wie die Verrückten, damit wir uns in diesem Urlaub auch mal etwas gönnen können, und genau das werden wir tun! Sag bloß, wir haben es uns nicht redlich verdient?«

»Doch, natürlich. Das haben wir«, bestätigte Ariane, nahm ihre fertig gepackte Tasche und hakte sich bei ihrer Schwester ein, um das Büro zu verlassen.

»Du ganz besonders«, ergänzte Marlene, während sie miteinander die Treppe hinunter und hinaus in den wunderschönen Sommerabend gingen, der ihren Urlaub vielversprechend einläutete. »Was du durchgemacht hast, das wünscht man seinem ärgsten Feind nicht. Geschweige denn seiner herzallerliebsten Lieblingsschwester. Und du hast alles mit so viel Stärke und Tapferkeit überstanden.«

»Ohne dich hätte ich es nicht geschafft, und das weißt du«, gab Ariane zurück und meinte jedes Wort aufrichtig. »So, wie du mir geholfen hast, kann es wirklich nur eine herzallerliebste Lieblingsschwester tun. Und dass es mir jetzt wieder so richtig rundum gut geht, verdanke ich dir!«

Dass es Ariane so richtig rundum gut ging, war vielleicht doch ein wenig übertrieben. Sie hatte immerhin bei dem Unfall noch weit mehr erlitten als schwere körperliche Verletzungen und einen tiefen Schock. Ihr Verlobter, mit dem sie seit ihrem siebzehnten Lebensjahr zusammen gewesen war und ihre gesamte Zukunft geplant hatte, hatte sie verlassen, weil er mit den möglichen Folgen des Unfalls nicht zurechtkam.

Hannes war Sportler aus Leidenschaft. Von Tennis bis Ski gab es nichts, das er nicht mit Hingabe, Begeisterung und Ehrgeiz betrieb. Ariane hatte zwar selbst keine derartigen Ambitionen, aber es hatte ihr immer Spaß gemacht, Hannes' sportliche Hobbys zu teilen und sich beim Wasserski, Surfen und Klettern gemeinsam mit ihm zu vergnügen.

Bei dem Unfall hatte sie sich beide Beine, den linken Arm und die Schulter mehrfach gebrochen. Zu ihrem großen Glück hatte Dr. Frank, ihr Hausarzt seit ihrer Kinderzeit, dafür gesorgt, dass sie sofort in die Waldner-Klinik verbracht wurde, wo er sie persönlich betreuen konnte und hervorragende Chirurgen zur Verfügung standen. In mehreren Operationen war die völlige Beweglichkeit ihrer Glieder wiederhergestellt worden, und dafür war Ariane den Ärzten und dem Schicksal unendlich dankbar.

Aber ihre mühsam verheilten Knochen würden nie wieder so belastbar sein, wie sie zuvor gewesen waren.

»Natürlich dürfen Sie Radfahren, Schwimmen, Walken, Ariane«, hatte Dr. Frank gesagt. »Das ist sogar gesund, hilft beim Muskelaufbau und schont die Knochen. Von allem, was in die Nähe von Leistungs- und Risikosport kommt, rate ich Ihnen jedoch ab.«

Damit war sie für Hannes, der von Weltumsegelungen und Bergtouren im Himalaya träumte, keine Partnerin mehr gewesen. Hinzu kamen die großen Narben auf Arianes Körper, die nie mehr ganz verblassen würden.

»Es tut mir wirklich leid, aber mit so etwas kann ich nicht leben«, hatte Hannes ihr auf ihr Drängen schließlich erklärt. »Wann immer ich dich nackt sehen und diese Narben betrachten würde, müsste ich an diesen schrecklichen Unfall denken, und mir würde alles vergehen. Ich wünsche dir alles Glück der Welt, Ari – aber gemeinsam können wir dieses Glück nicht finden.«

Ariane war am Boden zerstört gewesen. Sie hatte geglaubt, Hannes und sie hätten dieses Glück längst gefunden und wären dazu gemacht, durch dick und dünn, durch die Höhen und Tiefen des Lebens gemeinsam zu gehen.

Zu dem emotionalen Tiefschlag kamen noch praktische Sorgen: Hannes verlangte, dass die schöne Eigentumswohnung, die er doch um jeden Preis hatte haben wollen, verkauft und der Erlös geteilt wurde. Ariane, die gerade erst aus dem Krankenhaus entlassen worden war und noch dringend Schonung brauchte, hätte nicht nur den Mann, den sie liebte, sondern obendrein auch noch ihr mit aller Liebe eingerichtetes Zuhause verloren.

Da trat Marlene auf den Plan: Kurzerhand nahm sie ihre Ersparnisse, beantragte ein Darlehen und kaufte Hannes seine Hälfte der Wohnung ab. Seither arbeiteten die beiden Schwestern nicht nur zusammen, sondern teilten sich obendrein die Wohnung, und ihre Hausgemeinschaft funktionierte großartig.

Marlene hatte Ariane nicht nur aus der praktischen Not geholfen und war ihr außerdem in den schlimmen Wochen nach Hannes' Weggang Trost und Stütze gewesen. Es war wirklich vor allem ihr zu verdanken, dass es Ariane allmählich besser gegangen war und sie nun ihr altes optimistisch-lebensfrohes Selbst zurückhatte.

Natürlich saß die Enttäuschung, die Hannes ihr bereitet hatte, tief. Immerhin hatte Ariane verloren, was sie für die Liebe ihres Lebens gehalten hatte. Wann immer sich der Schmerz jedoch noch einmal an die Oberfläche drängen wollte, sagte sie sich, dass sie so viel anderes besaß, was das Leben lebenswert machte und um das andere Menschen sie beneideten:

Großartige Eltern, die sie immer geliebt und gefördert hatten.

Die weltbeste Schwester, die man sich nur wünschen konnte.

Einen kleinen Kreis von Freunden, in dem sie sich aufgehoben fühlte und auf den sie sich verlassen konnte.

Einen tollen Beruf, genug Geld, um angenehm zu leben, ein wunderschönes Zuhause – was wollte sie mehr?

»Weißt du was?«, rief sie spontan und fröhlich, während sie mit Marlene die sonnenbeschienene Straße hinunterging. »Wenn du heute Abend bei Giovanni essen willst, dann essen wir bei Giovanni! Du hast ganz recht, wir haben es uns redlich verdient, und unser Urlaub soll schließlich gleich mit einem Höhepunkt beginnen!«

Giovanni betrieb das italienische Restaurant am Ende der Straße, in der Ariane und Marlene ihre Wohnung hatten. Er war ein wenig teurer als der Durchschnitt, weil er nur biologisch angebaute, ausgewählte Zutaten verwendete, aber seine Küche war wirklich einzigartig und in der gesamten Gegend beliebt. Sein Restaurant war urig und behaglich eingerichtet und verfügte über einen romantischen kleinen Biergarten, in dem man zwischen Weinlaub und Zitronenbäumchen glauben konnte, man wäre in Italien.

»Super!«, freute sich Marlene. »Und wer weiß, wer uns da an diesem herrlichen Abend so über den Weg läuft. Zu Giovanni kommen ja immer jede Menge tolle Typen, und gegen eine kleine Urlaubsromanze hätte ich nichts einzuwenden.«

»Die Urlaubsromanze kannst du dir alleine gönnen«, erwiderte Ariane lachend und boxte ihre Schwester liebevoll in die Seite. »Falls dir wirklich heute Abend noch ein Traumprinz begegnet, überlasse ich ihn dir und lege mich mit einem schönen Schnulzenfilm ins Bett.«

***

»Jan, das ist einfach eine Wucht – du bist wirklich der Allerbeste!«

Jan Steiner freute sich über die Begeisterung seines Freundes Merten, dem er soeben die neue Software für seine Firma vorgeführt hatte. Merten Fehring war in der Touristik tätig. Er stellte Abenteuerreisen zusammen, und mit der neuen Software war es ein Kinderspiel, nicht nur die günstigsten, sondern auch die attraktivsten Angebote von den unterschiedlichsten Websites miteinander zu vergleichen.

»Freut mich, dass es dir so gut gefällt«, sagte Jan lächelnd. Er war Software-Entwickler aus Leidenschaft, steckte in jedes Projekt nicht nur sein Können, sondern auch sein Herzblut, und bei der Arbeit für seinen besten Freund hatte er sich natürlich umso mehr ins Zeug gelegt. »Es ist ja auch nicht gerade billig.«

»Ach was, für den Freundschaftspreis, den du mir gemacht hast, ist dieses Super-Programm doch geradezu geschenkt«, widersprach ihm Merten. »Weißt du was? Wir machen jetzt die Kisten aus, und zum Dank lade ich dich so richtig nobel zum Essen ein. Du hast doch ab morgen Urlaub, oder? Das müssen wir schließlich feiern!«

»Eigentlich hatte ich heute eine Tiefkühlpizza vor dem Fernseher geplant«, gab Jan zu.

Er hatte in den letzten Wochen praktisch rund um die Uhr gearbeitet und fühlte sich so richtig urlaubsreif und erschöpft. Genau aus diesem Grund hatte er auch keine Pläne geschmiedet, sondern wollte spontan entscheiden, ob er in seinen zwei Urlaubswochen noch ein paar Tage wegfahren oder einfach hier zu Hause in München faulenzen und sich erholen würde.

»Ach geh, Tiefkühlpizza am ersten Urlaubstag«, winkte Merten ab. »Das ist doch nichts Gescheites. Ich sag dir was, wir gehen zu Giovanni. Da bekommst du wenigstens was, das den Namen Pizza verdient.«

»Ist das nicht dieser Nobel-Italiener in der Tucholsky-Straße?«, fragte Jan. »So tief brauchst du wirklich nicht in die Tasche zu greifen. Es ist nett von dir, dass du mir meinen einsamen Fernsehabend ersparen willst, aber ein preiswerterer Laden tut es auch.«

»Kommt nicht infrage«, bestimmte Merten und fuhr den Computer herunter. »Wenn ich sage, wir gehen zu Giovanni, dann gehen wir zu Giovanni. Da ist nämlich nicht nur das Essen ein Gedicht, sondern auch die Weinkarte. Ganz zu schweigen von der Gesellschaft – bei Giovanni trifft man immer tolle Leute.«

Jan musste grinsen. »Tolle Frauen meinst du, habe ich recht?«

Sein Freund Merten machte keinen Hehl daraus, dass er sich sozusagen auf Brautschau befand.

»Na ja«, gab der andere verlegen drucksend zu. »Ganz unrecht hast du nicht – ich hätte nichts dagegen, wenn wir zwei netten Mädels über den Weg laufen würden ...«

»Kommt nicht infrage, das kannst du dir abschminken«, unterbrach Jan ihn augenblicklich. »Ich habe absolut nichts dagegen, dass dir ein nettes Mädel über den Weg läuft, sondern freue mich für dich und gehe friedlich allein nach Hause. Aber jegliche Versuche, mich zu verkuppeln, unterlässt du bitte.«

Ertappt sah Merten ihn an. »Aber ich bitte dich, Jan – auf ewig kannst du doch nicht Trübsal blasen und der Vergangenheit hinterhertrauern. Das ist die Dame nicht wert. Du musst irgendwann wieder anfangen, zu leben.«

»Wenn ich dich darauf aufmerksam machen darf – «, warf Jan schärfer ein, als er für gewöhnlich mit seinem Freund sprach, »... ich blase weder Trübsal, noch trauere ich irgendwem oder irgendwas hinterher, sondern führe ein aktives, erfolgreiches Leben, in dem ich mich wohlfühle. Dass ich für mich beschlossen habe, dieses Leben ohne Partnerin zu verbringen, ist meine Entscheidung, die du nun einmal wirst akzeptieren müssen.«

»Verdammt, Jan, du bist doch noch nicht mal dreißig!«, rief Merten.

Wieder rang Jan sich ein Grinsen ab, obwohl ihm bei diesem Thema ganz und gar nicht danach zumute war.

»Aber bald«, erwiderte er. »Und auch wenn ich die magische Grenze der dreißig überschritten habe, werde ich mich als Junggeselle noch immer pudelwohl fühlen.«

Merten zuckte die Schultern.

»Mir kannst du nichts erzählen. Dass ein toller Typ wie du allein bleibt, nur weil seine Beziehung mit der falschen Frau gründlich schiefgegangen ist, ist doch nicht normal. Du kannst doch sofort eine andere finden, wenn du nur willst.«