Dr. Stefan Frank 2831 - Stefan Frank - E-Book

Dr. Stefan Frank 2831 E-Book

Stefan Frank

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Beschreibung

Endlich erfüllen sich Melanie und Ramon Herwig ihren größten Traum: die nachgeholte Hochzeitsreise auf die Sonneninsel Rhodos. Seit einem Jahr sind sie verheiratet und voller Pläne für die Zukunft. Doch kaum angekommen, bemerkt Melanie erste Anzeichen - Ramon ist blass, müde, klagt über Schwindel. Sie denkt an Überarbeitung. Er denkt: bloß kein Aufhebens machen. Ein fataler Irrtum. Während eines Ausflugs zur Akropolis von Lindos bricht Ramon vor Melanies Augen zusammen. Im Krankenhaus kämpfen griechische Ärzte um sein Leben. Diagnose: schwerer Schlaganfall. Tausende Kilometer von Zuhause entfernt beginnt für Melanie ein Kampf gegen Angst, Verzweiflung - und um das Leben ihrer großen Liebe. Zurück in Deutschland wartet die nächste bittere Wahrheit: Ramon ist halbseitig gelähmt, kann wahrscheinlich nie wieder sprechen und laufen. Seit Hirn wurde zu schwer geschädigt. Doch Melanie gibt ihn nicht auf. Sie ist entschlossen, ihn nach Hause zu holen, ihn zu pflegen, an seiner Seite zu kämpfen - gegen ein Schicksal, das ihre junge Ehe auf eine harte Probe stellt ...

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Seitenzahl: 119

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Inhalt

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Wenn Worte fehlen, spricht das Herz

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Impressum

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Inhaltsverzeichnis

Inhaltsbeginn

Impressum

Wenn Worte fehlen, spricht das Herz

Ein Schlaganfall raubt ihm die Sprache – doch nicht die Liebe zu seiner Frau

Endlich erfüllen sich Melanie und Ramon Herwig ihren größten Traum: die nachgeholte Hochzeitsreise auf die Sonneninsel Rhodos. Seit einem Jahr sind sie verheiratet und voller Pläne für die Zukunft. Doch kaum angekommen, bemerkt Melanie erste Anzeichen – Ramon ist blass, müde, klagt über Schwindel. Sie denkt an Überarbeitung. Er denkt: bloß kein Aufhebens machen. Ein fataler Irrtum.

Während eines Ausflugs zur Akropolis von Lindos bricht Ramon vor Melanies Augen zusammen. Im Krankenhaus kämpfen griechische Ärzte um sein Leben. Diagnose: schwerer Schlaganfall. Tausende Kilometer von Zuhause entfernt beginnt für Melanie ein Kampf gegen Angst, Verzweiflung – und um das Leben ihrer großen Liebe.

Zurück in Deutschland wartet die nächste bittere Wahrheit: Ramon ist halbseitig gelähmt, kann wahrscheinlich nie wieder sprechen und laufen. Seit Hirn wurde zu schwer geschädigt. Doch Melanie gibt ihn nicht auf. Sie ist entschlossen, ihn nach Hause zu holen, ihn zu pflegen, an seiner Seite zu kämpfen – gegen ein Schicksal, das ihre junge Ehe auf eine harte Probe stellt ...

»Guten Abend, Schatz! Hast du die Sonnencreme besorgt?«

Strahlend vor Glück fiel Melanie Herwig ihrem über alles geliebten Mann Ramon noch in der Tür um den Hals.

Sie liebte ihn einfach so sehr! Selbst die Stunden des Tages, die sie getrennt verbringen mussten, weil sie beide ihrer Arbeit nachgingen, fielen ihr schwer, weil sie sich so unendlich nach ihm sehnte.

Ramon war Melanies Traummann. Mit ihm hatte sie das Glück ihres Lebens gefunden. Es war nicht nur sein attraktives Aussehen – als Sportlehrer und aktiver Leichtathlet war der große, dunkelhaarige Ramon schlank, durchtrainiert und äußerst sexy – sondern sein ganzes Wesen: sein Charme, sein Humor, seine Klugheit und vor allem seine Art, sie zu lieben. Zwischen ihr und Ramon herrschte einfach die perfekte Harmonie, und er gab ihr jeden Tag aufs Neue das Gefühl, die wunderbarste Frau auf der Welt zu sein.

Vor allem aber war sie die glücklichste Frau auf der Welt!

»Wir werden Griechenland sehen, mein Liebster«, rief sie selig, während sie sein Gesicht mit Küssen bedeckte. »Ich kann es einfach nicht fassen – nur noch drei Tage, dann stehen wir beide auf griechischem Boden.«

Nach ihrer Hochzeit vor einem Jahr hatten Melanie und Ramon keine Flitterwochen gemacht, weil sie sich stattdessen ihre Traumwohnung mit Blick über die Dächer von München gekauft hatten. Hier oben hatten sie sich ihr kleines Paradies gestaltet. Die großzügig geschnittenen Räume boten jede Menge Platz, auch wenn eines Tages ein kleiner dritter Mensch ihre Liebe bereicherte, und die herrliche Dachterrasse ersetzte ihnen einen Garten.

Für dieses wunderbare Zuhause hatten sie gern auf die Hochzeitsreise verzichtet, hatten sich aber versprochen, dass sie diese so schnell wie möglich nachholen würden. Ramon als Sportlehrer und Melanie als Rechtsanwaltsgehilfin verdienten beide nicht schlecht und gingen sparsam mit ihrem Geld um, sodass sie die Summe dafür in absehbarer Zeit zusammen haben würden.

Und jetzt war es endlich so weit!

In drei Tagen würden sie und ihr geliebter Ramon zu einer zweiwöchigen Traumreise auf die griechische Insel Rhodos aufbrechen. Wie konnte ein einzelner Mensch nur so unglaublich glücklich sein wie sie?

Aber was war das?

Für gewöhnlich hob Ramon sie, wenn sie ihm zur Begrüßung um den Hals fiel, mit seinen bärenstarken Armen in die Höhe, wirbelte sie um seine Achse und strahlte sie ebenfalls voller Glück an. Heute aber zog er sie lediglich an sich, fast ein wenig, als wolle er sich an ihr festhalten.

»Ramon!«, rief Melanie augenblicklich alarmiert und blickte zu ihm auf. »Ist etwas nicht in Ordnung?«

»Doch, doch, alles ist in bester Ordnung«, beruhigte er sie hastig. »Ich fühle mich nur ein wenig schlapp heute.« Er sandte ihr ein liebevolles Lächeln. »Ich glaube, ich bin einfach so richtig urlaubsreif und brauche dringend Erholung.«

Melanie lachte erleichtert. »Na ja ... dass ich dich auf unserer Hochzeitsreise so richtig zum Erholen kommen lassen werde, kann ich dir nicht versprechen«, rief sie und schmiegte sich verführerisch wieder an ihn.

»Dagegen würde ich auch entschieden protestieren«, erwiderte er und stimmte in ihr Lachen ein.

An vielen Abenden landeten sie nach einem solchen Auftakt geradewegs in ihrem gemütlichen Schlafzimmer und feierten ihr Wiedersehen auf ihre ganz eigene Weise. Auch heute hätte Melanie dazu nicht übel Lust gehabt, aber Ramon löste sich sanft von ihr, zog seine Jacke aus und ging ihr voran ins Wohnzimmer.

Er musste wirklich erschöpft sein!

Richtig entkräftet sackte er in einen der Sessel.

»Tut mir leid, Schatz«, murmelte er leise. »Ich fürchte, die Sonnencreme habe ich vergessen.«

»Macht doch nichts«, rief Melanie sofort. »Dann besorgst du sie eben morgen. Wir haben ja schließlich noch drei Tage Zeit.«

Merkwürdig war es aber trotzdem. Ramon war eigentlich die Zuverlässigkeit in Person, und wenn er versprach, unterwegs etwas zu besorgen, dann konnte Melanie es in der Regel als erledigt betrachten.

Na ja, auch ihr wundervoller Ramon war eben nur ein Mensch, und er hatte ihr ja schon erklärt, dass er sich urlaubsreif fühlte. Die Arbeit an einer Grundschule mit Scharen von sportbegeisterten, lebhaften Kindern war zwar sein Traum und erfüllte ihn jeden Tag aufs Neue, aber das bedeutete ja nicht, dass sie nicht anstrengend war.

Liebevoll setzte Melanie sich zu Ramon auf die Sessellehne und legte den Arm um ihn.

»Willst du gleich essen?«, fragte sie ihn. »Ich habe einen Nudelsalat mit jungem Spinat und Pinienkernen vorbereitet.«

Beide, Melanie wie Ramon, achteten auf gesunde Ernährung. Unter der Woche bereitete derjenige von ihnen, der als Erster zu Hause war, dennoch oft nur etwas Schnelles, Kaltes zu, damit niemand lange in der Küche stehen musste und sie umso mehr Zeit gemeinsam verbringen konnten.

Gemeinsame Zeit.

Das war für beide das höchste Gut und das A und O ihrer Ehe.

Auch Melanies Eltern waren äußerst glücklich verheiratet gewesen. Als Melanie vierzehn Jahre alt gewesen war, war ihr Vater jedoch bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen, und mit noch nicht ganz vierzig war ihre Mutter zur Witwe geworden.

Diese Erfahrung hatte Melanie gelehrt, wie schnell das Glück, das man sicher zu besitzen glaubte, vorbei sein konnte. Sie und Ramon waren beide erst dreißig Jahre alt, waren gesund und fit und hatten aller Wahrscheinlichkeit noch ein langes Leben vor sich, aber dennoch schätzten sie jeden gemeinsamen Augenblick und waren dankbar dafür.

Ihre Freunde nannten sie »das Traumpaar«, weil sie so sehr ineinander aufgingen, und genauso fühlten sie sich.

»Das hört sich so gut an, Liebste«, sagte Ramon und streichelte Melanies Hand. »Aber irgendwie ist mir noch gar nicht so richtig nach Essen zumute.«

»Dir ist nicht nach Essen zumute?«, fragte Melanie ungläubig. Für gewöhnlich kam ihr Mann nach einem langen Schultag mit einem Hunger wie ein Wolf nach Hause. »Mach mir keine Sachen, Liebling. Nicht, dass du dir in der Schule etwas eingefangen hast und mir ausgerechnet vor der Hochzeitsreise krank wirst.«

»Auf gar keinen Fall«, versprach Ramon ihr lächelnd. »Du weißt doch, wie hervorragend mein Immunsystem funktioniert. Und ich weiß, wie sehr du dich auf unsere Reise freust.«

»Du dich etwa nicht?«, fragte Melanie.

»Doch, ich natürlich auch«, antwortete Ramon. »Aber ich weiß nicht, wie ich es erklären soll – deine Freude ist einfach noch ein bisschen wichtiger für mich.«

»Du brauchst es gar nicht zu erklären, Liebster«, erwiderte Melanie berührt. »Ich verstehe es auch so und ich bin dir unendlich dankbar dafür.«

Sie küssten sich zärtlich, wenn auch durch Ramons Erschöpfung nicht so leidenschaftlich wie sonst.

»Wenn du noch keinen Appetit hast, essen wir eben später«, sagte Melanie anschließend und erhob sich. »Hast du Lust auf ein Glas eisgekühlte Limonade? Die weckt vielleicht deine Lebensgeister.«

»Das klingt nach einer der wunderbaren Ideen meiner wunderbaren Frau«, sagte Ramon mit einem Lächeln in den dunklen Augen.

Melanie ging in die Küche und füllte die selbstgemachte Limonade, die sie in einem Krug im Kühlschrank aufbewahrte, in zwei hohe Gläser, fügte Eiswürfel und Limettenscheiben hinzu und dekorierte das Ganze mit bunten Strohhalmen. Dann stellte sie die Gläser auf ein Tablett und trug es nach drinnen zu Ramon.

Die Zubereitung der Getränke hatte alles in allem gewiss nicht länger als fünf Minuten gedauert, doch bei ihrer Rückkehr ins Wohnzimmer, fand Melanie ihren Mann tief schlafend in seinem Sessel vor.

Lieber Himmel, er musste ja wirklich völlig erschöpft gewesen sein!

Auch wenn sie sich auf einen aktiven Urlaub voller Abenteuer, Besichtigungen, Sport und vor allem Liebe freute, würde sie dafür sorgen, dass Ramon zu seiner Erholung kam. Er war fit und gesund, aber der Unterricht an der Schule, die Sport-AGs, die er an den Nachmittagen leitete, und obendrein noch sein eigenes Training für den nächsten Marathon waren vielleicht doch ein wenig viel gewesen.

Voller Liebe beugte sie sich zu ihm hinunter und küsste ihn auf die Stirn, die zwar ein wenig feucht, aber kühl war. Gott sei Dank, Fieber hatte er also nicht, und es war wirklich nur die Erschöpfung.

»Dann schlaf dich ein bisschen aus, mein Liebster«, raunte sie ihm leise zu. »Der Abend ist ja schließlich noch lang.«

Damit drehte sie sich um und trug die Gläser in die Küche zurück, um sie für später kaltzustellen.

***

»Guten Abend, Herr Herwig«, begrüßte Dr. Stefan Frank seinen langjährigen Patienten, den er jedoch selten zu sehen bekam, weil Ramon Herwig sich so guter Gesundheit erfreute. »Was kann ich denn für Sie tun?«

Der junge Mann, der als Sportlehrer tätig war und vor einem Jahr seine große Liebe geheiratet hatte, hatte in der Frühe in Stefans Praxis angerufen und um einen kurzfristigen Termin nach Feierabend gebeten. Es hatte dringend geklungen, und die unbezahlbare Schwester Martha hatte es möglich gemacht.

»Ich weiß selbst nicht so richtig, Herr Doktor«, begann Ramon Hartwig. »Ich habe ich in den letzten Tagen irgendwie nicht richtig wohl gefühlt. Vermutlich ist es überhaupt nichts, und ich bin einfach nur urlaubsreif. Da ich aber übermorgen tatsächlich in Urlaub fahre, dachte ich, ich komme sicherheitshalber vorbei. Es ist nämlich unsere nachgeholte Hochzeitsreise, und die möchte ich meiner Frau natürlich nicht verderben.«

»Oh, wie schön – wo geht es denn hin?«, fragte Stefan Frank.

»Nach Rhodos«, antwortete Ramon Herwig. »Melanie träumt schon von einer Reise nach Griechenland, solange sie denken kann, und diesen Traum wollte ich gern für sie Wirklichkeit werden lassen.«

Wieder einmal fühlte sich Dr. Frank von der Liebe dieses Paares zutiefst berührt. Beide hatten kein einfaches Leben gehabt, ehe sie einander gefunden hatten. In der Liebe zueinander hatten sie nun ihr größtes Glück gefunden.

»Ich wünsche Ihnen, dass Sie Ihre Reise rundum genießen können, und bin gespannt, was Sie nach Ihrer Rückkehr berichten«, sagte Stefan Frank. »Meine Lebensgefährtin Alexandra und ich haben mit Rhodos auch schon einmal geliebäugelt. Die Insel soll ja wunderschön sein. Wir sind Ihnen für Tipps also dankbar.«

»Gerne doch, Herr Doktor.« Ramon sandte ihm ein sympathisches Lächeln, aber Dr. Frank, der ihn lange kannte, bemerkte trotzdem, das etwas nicht so war wie sonst.

»Dann wollen wir mal sehen, was ich für Sie tun kann«, sagte er. »Am besten schildern Sie mir erst einmal so genau wie möglich, was Sie für Symptome haben und wann sie aufgetreten sind, damit ich mir ein Bild machen kann.«

»Das ist gar nicht so einfach«, gab Roman zu. »Ich habe mich seit ein paar Tagen irgendwie nicht ganz auf dem Posten gefühlt. Schlaff, abgeschlagen, erschöpft, wie ich es nicht von mir kenne. Ich meine, ich bin erst dreißig und aktiver Sportler – da kann ich mich doch nicht auf einen Schlag fühlen wie ein müder, alter Mann.«

»Ach, wie müde, alte Männer fühlen wir uns alle von Zeit zu Zeit«, versuchte Stefan Frank, seinen Patienten zu beruhigen, war aber innerlich längst ein wenig alarmiert. »Das kann durchaus eine Erschöpfung sein, wie sie bei Lehrern vor den großen Sommerferien ja gut nachvollziehbar ist. Dennoch ist es besser, der Sache auf den Grund zu gehen und etwas Ernsteres auszuschließen.«

»Etwas Ernstes wird es doch wohl nicht sein«, rief Roman erschrocken.

»Vermutlich nicht«, erwiderte Stefan Frank beruhigend. »Hatten Sie denn noch weitere Symptome? Es könnte schließlich auch ein viraler Infekt, eine sogenannte Sommergrippe dahinterstecken.«

»Ja, an einer Grundschule geht so etwas ja ständig herum«, stimmte Roman ihm zu. »Aber mein Immunsystem wird eigentlich gut damit fertig, und ich habe auch weder Schnupfen noch Halsschmerzen oder etwas in der Art. Mir war nur gestern ein paarmal während des Tages plötzlich schwindlig, einmal so heftig, dass ich um ein Haar gestürzt wäre. Hinterher habe ich dann eine Weile gebraucht, um mich zu erinnern, wo ich überhaupt bin.«

»Ich verstehe«, sagte Dr. Frank nun eindeutig alarmiert. »Hatten Sie dergleichen zuvor schon einmal?«

Roman schüttelte den Kopf.

»Nein, zum ersten Mal. Appetit hatte ich auch keinen, obwohl Melanie ein so gutes Abendessen zubereitet hat. Und dann bin ich auch noch mir nichts dir nichts im Sessel eingeschlafen, was ich wirklich nicht von mir kenne.«

Der Hausarzt machte sich eine Notiz, dann sah er wieder seinen Patienten an.

»Vielen Dank, Herr Herwig«, sagte er. »Ich würde Sie jetzt gern körperlich untersuchen. Sie wissen schon – Herz, Puls, Blutdruck und Temperatur. Und anschließend möchte ich dann noch ein EKG durchführen, wenn es Ihnen recht ist.«

»Ein EKG?«, rief Roman erschrocken. »Um Gottes willen, Sie glauben doch nicht, dass ich etwas am Herzen habe, oder? Ich bin Langstreckenläufer, ich bin gerade erst dreißig ...«

»Herr Herwig, lassen Sie uns bitte überhaupt keine Mutmaßungen anstellen, ehe wir die Ergebnisse der Untersuchungen haben«, sagte Stefan Frank. »Wie gesagt, es besteht durchaus die Möglichkeit, dass es sich lediglich um eine starke Erschöpfung handelt, die Ihr Urlaub wieder ins Lot bringt. Herzerkrankungen kommen allerdings auch bei jungen Leuten und leider auch bei Spitzensportlern vor.«

Er begleitete den sichtlich nervösen jungen Mann hinüber in sein Sprechzimmer und nahm die angekündigten Untersuchungen der Vitalfunktionen vor. Der sehr niedrige Blutdruck war ebenso wenig beruhigend wie die Ergebnisse von Herzschlag und Pulsmessung. Der Arzt gab sich Mühe, sich vor Roman Herwig seine Sorge nicht anmerken zu lassen. Das anschließend durchgeführte EKG bestätigte jedoch seinen Verdacht.