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Margaux Martins ist wie gelähmt: Sie entdeckt einen Knoten in ihrer Brust. Ihr Partner Konstantin ist mal wieder auf Geschäftsreise, und Margaux weiß nicht mehr ein und aus. Glücklicherweise begleitet Dr. Frank die junge Frau bei den anstehenden belastenden Untersuchungen in der Waldner-Klinik. Es vergehen bange Tage bis zum Ergebnis der Biopsie: Es ist ein hormonrezeptorpositiver Krebs. Und die nächste überraschende Botschaft bleibt nicht aus: Margaux ist schwanger. Während die Mediziner ihr zu einer Abtreibung raten, entscheidet Margaux aus tiefstem Herzen: Sie will ihr Kind behalten. Gemeinsam mit Dr. Stefan Frank und den behandelnden Ärzten der Waldner-Klinik wird ein mutiger Behandlungsplan erstellt - zunächst die Operation, ab der 13. Woche eine Chemotherapie. Doch während Margaux tapfer für zwei kämpft, bleiben die Ängste groß: Werden sie und ihr Kind überleben? Und wie lange wird Konstantin, der Mann an ihrer Seite, wirklich für sie da sein - er, der ständig auf rätselhaften Geschäftsreisen verschwindet und Geheimnisse vor ihr hütet?
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Seitenzahl: 121
Veröffentlichungsjahr: 2025
Cover
Inhalt
Albtraum in der Schwangerschaft
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Impressum
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Inhaltsverzeichnis
Inhaltsbeginn
Impressum
Margaux erhält die Diagnose Brustkrebs
Margaux Martins ist wie gelähmt: Sie entdeckt einen Knoten in ihrer Brust. Ihr Partner Konstantin ist mal wieder auf Geschäftsreise, und Margaux weiß nicht mehr ein und aus. Glücklicherweise begleitet Dr. Frank die junge Frau bei den anstehenden belastenden Untersuchungen in der Waldner-Klinik. Es vergehen bange Tage bis zum Ergebnis der Biopsie: Es ist ein hormonrezeptorpositiver Krebs. Und die nächste überraschende Botschaft bleibt nicht aus: Margaux ist schwanger. Während die Mediziner ihr zu einer Abtreibung raten, entscheidet Margaux aus tiefstem Herzen: Sie will ihr Kind behalten. Gemeinsam mit Dr. Stefan Frank und den behandelnden Ärzten der Waldner-Klinik wird ein mutiger Behandlungsplan erstellt – zunächst die Operation, ab der 13. Woche eine Chemotherapie.
Doch während Margaux tapfer für zwei kämpft, bleiben die Ängste groß: Werden sie und ihr Kind überleben? Und wie lange wird Konstantin, der Mann an ihrer Seite, wirklich für sie da sein – er, der ständig auf rätselhaften Geschäftsreisen verschwindet und Geheimnisse vor ihr hütet?
»Die Katze ihrer Mieterin scheint wirklich nicht Ihre Freundin zu sein«, stellte Dr. Stefan Frank fest, als er den notdürftigen Verband von Margaux Martins Hand entfernte.
Es war ein grauer Montagmorgen im Spätherbst. Seit Tagen wurde es nicht mehr richtig hell. Und auch sonst spielte das Schicksal Margaux in letzter Zeit den einen oder anderen Streich.
»Meine Nachbarin versicherte mir, die Mieze sei ein wahrer Engel. Sonst hätte ich mir das mit der Haustierhaltung noch mal überlegt«.
Das Katzenkind war erst vor ein paar Wochen in die kleine Wohnung gegenüber eingezogen, die Margaux zusammen mit dem Ladengeschäft und ihrer eigenen Wohnung vor ein paar Jahren von ihrer Oma geerbt hatte und seither an Singles vermietete. Bei einem Fluchtversuch an diesem Morgen hatte Margaux das Tier im Treppenhaus erwischt.
Sie stöhnte auf, als Dr. Frank die tiefen Bisswunden mit einem Desinfektionsmittel reinigte.
»Ein teuflischer Engel«, stellte Dr. Frank fest. »Wie sieht es denn mit Ihrem Impfschutz aus? Wann war die letzte Tetanus-Impfung?«
»Das ist muss schon ewig her sein.« Margaux zuckte mit den Schultern. »Zumindest kann ich mich nicht mehr daran erinnern.«
»Ihr Impfpass könnte meine Frage mit Sicherheit beantworten«, bemerkte Stefan Frank augenzwinkernd.
Er kannte Margaux Martins, seit sie vor einigen Jahren nach Grünwald gezogen war, um das Erbe ihrer Großmutter anzutreten. Das kleine Geschäft, in dem sie Gemälde befreundeter Künstler, selbstgefärbte Seidenschals und handgefertigte Accessoires verkaufte, erfreute sich in der Gemeinde südlich von München großer Beliebtheit. Auch Stefans Freundin Alexandra kaufte gerne dort ein.
»Sie haben vollkommen recht«, erwiderte Margaux. Trotz der Schmerzen lächelte sie tapfer. »Leider habe ich nicht die geringste Ahnung, wo er sein könnte.« Sie wusste noch nicht einmal, wo sie mit der Suche beginnen sollte. »Am besten, Sie impfen mich einfach auf Verdacht und stellen einen neuen Impfpass aus.«
Das war auch Dr. Franks Idee gewesen. Er zog eine Spritze auf und bat seine Patientin, den Oberarm frei zu machen. Margaux zuckte noch nicht einmal zusammen. Die Bisswunde bereitete ihr erheblich größere Schmerzen als der kleine Piks in den Muskel.
Im Anschluss widmete sich Stefan Frank der Versorgung der Wunde.
»Katzenbisse sind oft problematisch, weil die Zähne der Katze besonders tief in die Haut eindringen können«, erklärte er während der Behandlung. »Besonders bei Katzenbissen besteht die Gefahr, dass sich Bakterien wie Pasteurella multocida, die häufig im Maul von Katzen vorkommen, in der Wunde vermehren und eine Entzündung verursachen.«
»Aua!«
Als er eine besonders empfindliche Stelle reinigte, zuckte Margaux zusammen.
»Außerdem sind Katzenbisse oft schwer zu behandeln, da die Wunden tief und klein sind, was die Reinigung erschwert«, fuhr er fort. Sein kritischer Blick ruhte auf den Wunden an Fingern und Handrücken. »Bei Rötung, Schwellung oder Eiter sollten Sie sofort wiederkommen. Dann verschreibe ich Ihnen ein Antibiotikum, um die Infektion in den Griff zu bekommen.« Er befestigte den Verband mit einem Pflaster.
Margaux hob den Arm und drehte hin und her.
»Und wie soll ich mit dieser Hand Stoffe färben?«
»Gar nicht.« Stefan Frank saß inzwischen am Schreibtisch und tippte Diagnose und Behandlung in die Patientenakte ein.
Margaux schnappte nach Luft.
»Wie stellen Sie sich das vor? Langsam fängt das Weihnachtsgeschäft an. In dieser Zeit verkaufe ich so viele Schals wie sonst im Rest des Jahres nicht.«
»Ich verstehe Sie«, bedauerte Dr. Frank. Aber wenn er die Gesundheit seiner Patientin nicht aufs Spiel setzten wollte, musste er hart bleiben. »Haben Sie nicht jemanden, der Sie unterstützen kann?«
Margaux nahm vor dem Schreibtisch Platz und dachte nach.
»Meine beste Freundin Sarah würde mir mit Sicherheit helfen. Das Problem ist, dass der Entwurf eines Motivs und das anschließende Färben dieser Stoffe eine Kunst ist. Das kann man nicht so einfach in andere Hände geben.«
»Ich kann nur an Ihre Vernunft appellieren, muss die Entscheidung aber letztlich Ihnen überlassen. Allerdings sollten Sie bedenken, dass Sie unter Umständen noch viel länger krank sein werden, wenn Sie sich jetzt nicht schonen.«
Margaux Martins war nicht dumm. Sie wusste, dass Dr. Frank recht hatte. Trotzdem schluckte sie hart. Wie sollte sie dieses Problem nur lösen? Die Einnahmen aus dem Verkauf ihrer Schals trugen wesentlich zu ihrem Auskommen bei. Unmöglich, darauf zu verzichten.
»Wenn ich wenigstens nicht ganz auf mich allein gestellt wäre«, dachte sie laut nach.
Wie so oft in den vergangenen Wochen wanderten ihre Gedanken zurück zu Luca. In ihm hatte sie endlich die vermeintlich große Liebe gefunden, nach der sie schon so lange suchte. Doch auch diesmal hatte sie sich geirrt. Nach ein paar Monaten auf Wolke sieben war sie wieder auf dem Boden der Tatsachen gelandet. Mit jedem Misserfolg stieg ihre Verzweiflung.
»Dann wäre vieles leichter.« Sie bemerkte Dr. Franks fragenden Blick und fuhr schnell fort. »Nicht, dass ich mich finanziell von einem Mann abhängig machen wollte. Aber zu zweit ist das Leben leichter. Nicht umsonst sagt man, dass geteilte Freude doppelte Freude und geteiltes Leid halbes Leid ist. Ich finde, da ist durchaus was Wahres dran.«
»Da gebe ich Ihnen vollkommen recht.«
Stefan Frank sprach aus Erfahrung. Nach dem gewaltsamen Tod seiner Jugendliebe war er viele Jahre lang allein gewesen, bis er in der Augenärztin Alexandra Schubert noch einmal eine ganz große Liebe gefunden hatte. Seitdem wusste er, dass er in den vergangenen Jahren nicht wirklich gelebt hatte.
»Zum Glück hält das Leben immer wieder Überraschungen für uns bereit«, versuchte er, seine Patientin zu trösten.
»Ihr Wort in Gottes Ohr.« Margaux stand an der Tür und war im Begriff, das Sprechzimmer zu verlassen. Sie wirkte alles andere als optimistisch.
»Kopf hoch. Es kommen ganz sicher wieder bessere Tage«, versprach Dr. Frank mit warmer Stimme. Er begleitete sie zur Anmeldung, wo Margaux einen Kontrolltermin vereinbaren sollte. »Wenn Sie mich brauchen, bin ich immer für Sie da.«
***
»Und du bist sicher, dass du das Risiko eingehen und mit Ruth und mir einen Stadtbummel machen willst?« Alexandra stand am Samstagvormittag nach dem Frühstück vor dem Spiegel im Schlafzimmer und zupfte ihren Pullover zurecht.
Durch das Schlafzimmerfenster fiel graues Licht. Der Himmel war wolkenverhangen. Im Garten trudelte eines der letzten bunten Blätter aus einem Apfelbaum in die mit Raureif bedeckte Wiese.
»Natürlich bin ich sicher.« Stefan zog sie an sich, ließ ihre hellbraunen Locken durch die Finger gleiten. »Das ist das Mindeste, was ich tun kann, um meinen Ausrutscher von neulich wiedergutzumachen.«
Ein Tief hatte sich über Bayern festgebissen und für ungewöhnliche Kälte und sogar Schneefall gesorgt. Seither waren die Grippefälle sprunghaft angestiegen. Seit Wochen hatten die Praxisschwestern Marie-Luise Flanitzer und Martha Giesecke alle Hände voll zu tun, der täglichen Patientenflut Herr zu werden. Die schweren Verläufe sorgten dafür, dass Stefan Frank auch nach Ende der Sprechstunde häufig unterwegs war, entweder zu Hausbesuchen oder in der Klinik seines Freundes Uli Waldner, in der er Belegbetten unterhielt.
Alexa wusste genau, worauf er anspielte und lachte.
»Das war mein Fehler«, nahm sie die Schuld auf sich. »Ich hätte mir denken können, dass du todmüde warst, als du aus der Klinik kamst.« Ihre Augen blitzten vergnügt. »Ich hätte dich gleich verführen sollen, statt mich noch schön für dich zu machen. Kein Wunder, dass du eingeschlafen bist.«
»Noch schöner? Das geht doch gar nicht.« Zärtlich knabberte Stefan an ihrem Ohrläppchen. »Soll ich es dir beweisen?«
»Jetzt?« Lachend schob Alexandra ihren Freund von sich. »Wir sind mit Ruth und Uli verabredet. Schon vergessen?«
»Die beiden verstehen das.« Er zog sich wieder an sich.
»Oh, habe ich dir nicht erzählt, dass Ruth extra eine Fortbildung verschoben hat, um unsere Verabredung einzuhalten?«
»Das hast du offenbar vergessen.« Stefans Lippen wanderten an ihrem Hals hinab und stoppten am Pulloverkragen. Seufzend richtete er sich auf. »In diesem Fall müssen wir die Verabredung wohl einhalten.«
»Grünwald ist ja nicht so groß. Wenn wir nicht so spät nach Hause kommen ...« Alexa schlüpfte in ihre Winterjacke und setzte eine Mütze auf den Kopf. »Aber jetzt freue ich mich erst mal auf den Stadtbummel. Hoffentlich bekommst du keinen Notruf.«
Stefan teilte diese Hoffnung, als sie sich auf den Weg machten. Draußen war es kühl und trostlos. Graue Schneereste säumten die Wege und Straßenränder. Umso schöner war die Aussicht auf einen vergnüglichen Vormittag.
Hand in Hand schlenderten sie Richtung Grünwald Zentrum, vorbei an Gärten, in denen Kinder trotz des unfreundlichen Wetters in den Schneeresten spielten. Alexa bewunderte ein Beet mit Fetthennen, gelbem Sonnenhut und Chrysanthemen, das bunte Glanzlichter in den grauen Tag setzte.
Stefan kaufte eine Tüte heiße Maroni.
»Hiermit ist der Winter offiziell eingeläutet«, verkündete er und winkte Uli und Ruth, die am Treffpunkt auf sie warteten. Er hielt ihnen die Tüte hin. »Die ersten Maroni des Jahres schmecken immer ganz besonders.«
Ruth griff zu. Sie schälte die heiße Köstlichkeit und steckte sie in den Mund.
»Da fühle ich mich immer in die Winter meiner Kindheit zurückversetzt«, geriet sie unvermittelt ins Schwärmen. »Meine Oma hat die Maroni immer auf dem Herd in der Pfanne gebraten und regelmäßig die Schalen verbrannt. Lecker waren sie trotzdem immer.«
Nach der wohlverdienten Stärkung und unter munterem Plaudern machten sich die Freunde auf den Weg. Alexandra und Ruth gingen vor, bewunderten und diskutierten ausgiebig die aktuelle Taschen- und Schuhmode. Alexa liebäugelte mit einem Kleid im Schaufenster, Ruth widerstand tapfer der Versuchung, noch mehr Deko für ihre Penthouse-Wohnung über der Klinik zu kaufen.
Die Männer folgten ihnen, vertieft in ein Gespräch über die neuesten Erfolge in der Krebstherapie. Abgelenkt wurden sie nur von einem Geschäft, in dessen Schaufenster eine Eisenbahn ihre Kreise durch eine Winterlandschaft zog.
»Schau dir das an!« Kopfschüttelnd stand Ruth neben Alexa und deutete auf die beiden Männer, deren Augen wie die von Kindern leuchteten.
»Wir sollten ihnen eine Eisenbahn zu Weihnachten schenken«, machte Alexandra einen nicht ganz ernst gemeinten Vorschlag.
»Ausgeschlossen.« Energisch schüttelte Ruth den Kopf. »Sollen sie sich lieber die Nase am Schaufenster plattdrücken. Dann haben wir mehr Zeit, uns umzusehen.« Sie hatte ein Geschäft entdeckt, das ihre Neugierde weckte. »Sieh nur diesen wunderschönen, grünen Schal mit dem Blattmuster. Oder der rosafarbene da hinten. Die aufgedruckten Ornamente geben ihm einen verspielten, femininen Touch. Das ist genau das, was ich zu meinem neuen Hosenanzug suche.«
Alexandra dagegen hatte sich in ein farbenfrohes, abstraktes Acrylbild verliebt, das auf einer Staffelei im Laden stand.
»Das wäre was für Stefan zu Weihnachten.«
»Soll ich ihn ablenken?«, machte Ruth einen Vorschlag. »Dann kannst du reingehen und fragen.«
»Nicht nötig.« Alexandra wusste, wem der kleine Laden gehörte. »Margaux Martins ist eine von Stefans Patientinnen. Ich rufe sie am Montag an.«
»Ach, das ist ein Traum«, seufzte Ruth, während sie weiterschlenderten. »Früher wollte ich auch immer einen eigenen Laden für Dekoartikel. Aber dann ist mir die Medizin dazwischengekommen.«
Lachend hängte sich Alexandra bei ihrer Freundin ein.
»Das ist vielleicht besser so. Ein eigenes Geschäft ist viel weniger romantisch, als man sich das vorstellt.« Sie erzählte von Margaux und den Problemen, mit denen sie zu kämpfen hatte.
Ruth hörte aufmerksam zu. »Die Arme. Mit einem Partner an der Seite ist das Leben einfach leichter.«
»Mit dem richtigen Partner an seiner Seite«, korrigierte Alexandra. Ein Schatten huschte über ihr Gesicht. Sie dachte an ihren Ex-Freund, der es nicht verkraftet hatte, dass ihre an Krebs erkrankte Schwester bis zu ihrem viel zu frühen Tod wichtiger als er gewesen war. Seine Vorwürfe klangen ihr auch heute – fast zwei Jahre danach – noch in den Ohren. »Wäre Stefan nicht mein absoluter Traummann, hätte er bei mir tatsächlich auf Granit gebissen. Nach dieser Erfahrung hatte ich mir eigentlich geschworen, für immer Single zu bleiben.«
Ruth lachte und zog Alexa an sich.
»Ein Glück, dass du ihn erhört hast und wir uns kennengelernt haben. Ein Leben ohne dich und deine Freundschaft will ich mir gar nicht mehr vorstellen.« Vergnügt sah sie sich um. »Und jetzt habe ich einen Bärenhunger.«
Alexa lachte mit ihrer Freundin. So schnell sie gekommen waren, so schnell lösten sich die traurigen Erinnerungen in Luft auf.
»Dann lass uns zu Enzo gehen«, schlug sie vor. »Stefan hat vorsichtshalber einen Tisch reserviert.«
***
Endlich war die Schonfrist vorbei. Margaux konnte wieder arbeiten. Ihre schlimmsten Befürchtungen hatten sich nicht bewahrheitet.
»Mit Hilfe meiner besten Freundin Sarah und einer vergessenen Kiste bereits bedruckter Schals habe ich sogar mehr Umsatz gemacht als im letzten Jahr«, erzählte sie Dr. Frank an einem Dienstagmittag.
Er freute sich mit ihr. »Dann hoffe ich nur, dass sich die Katze in Zukunft besser benimmt und Sie verschont.«
»Das kann mir egal sein.« Margaux berichtete von der Kündigung ihrer Mieterin. »Ein paar Tage nach Miezis Attacke ist Frau Lorenz Hals über Kopf ausgezogen.«
»Haben Sie schon einen neuen Mieter?«, erkundigte sich Dr. Frank.
Margaux schüttelte den Kopf.
»Auf meine Anzeige haben sich bestimmt vierhundert Leute gemeldet. Die ersten zehn habe ich zur Wohnungsbesichtigung eingeladen.« Sie rutschte von der Behandlungsliege und folgte Stefan Frank zum Schreibtisch. »Zum Glück ist mein Vater zurzeit im Lande.« Margaux sah auf die Uhr. »Ich treffe mich gleich mit ihm, um einen Kandidaten auszusuchen. Deshalb muss ich mich leider beeilen.«
Deshalb war Margaux an diesem Montagmittag also so zappelig! Stefan Frank hatte sich schon gewundert.
»Wenn Sie keine weiteren Fragen haben, sind wir hier fertig.«
Auf diesen Moment hatte Margaux nur gewartet. Sie bedankte sich bei ihrem Arzt und eilte zurück zu ihrem Geschäft, vor dem ihr Vater schon auf sie wartete.
»Tut mir leid, Papa, schneller ging es nicht.« Sie küsste Francois rechts und links auf die Wange und schloss die schmale Holztür auf. Das Glöckchen über der Tür bimmelte geschäftig.
»Mir tut es leid, dass ich nur so selten bei dir bin.«
