Dr. Stefan Frank 2843 - Stefan Frank - E-Book

Dr. Stefan Frank 2843 E-Book

Stefan Frank

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Beschreibung

"Es ist Marco", murmelt Amelie Winterberg leise. "Er hatte einen Unfall mit dem Motorrad. Er ist tot." Gerade eben war ihre Welt noch in Ordnung, in Dr. Franks Sprechzimmer war sie mit ihren kleinen Töchtern zur Impfung - und jetzt ist sie von einem Moment auf den anderen Witwe und alleinerziehende Mutter. Dr. Frank, der danebensteht, als Amelie die erschütternde Nachricht bekommt, weiß aus eigener bitterer Erfahrung, dass die junge Frau nun jede Hilfe braucht, die sie bekommen kann. Mehr als nötig setzt er sich für die Familie, die schon seit vielen Jahren zu seinen Patienten gehört, ein, da Amelie sonst niemanden hat. So kann er sie wenigstens unterstützen, ihre Lebensumstände einigermaßen aufrecht- und den kleinen Mädchen ihr Zuhause erhalten. Die seelischen Wunden aber brauchen ihre Zeit zum Heilen - und manchmal auch Hilfe von ganz unerwarteter Seite, wie sie selbst der beste Arzt nicht bieten kann ...

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Seitenzahl: 120

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Inhalt

Cover

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Unser Leben ohne dich

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Impressum

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Inhaltsverzeichnis

Inhaltsbeginn

Impressum

Unser Leben ohne dich

Eine Familie ist plötzlich ohne Vater

»Es ist Marco«, murmelt Amelie Winterberg leise. »Er hatte einen Unfall mit dem Motorrad. Er ist tot.« Gerade eben war ihre Welt noch in Ordnung, in Dr. Franks Sprechzimmer war sie mit ihren kleinen Töchtern zur Impfung – und jetzt ist sie von einem Moment auf den anderen Witwe und alleinerziehende Mutter.

Dr. Frank, der danebensteht, als Amelie die erschütternde Nachricht bekommt, weiß aus eigener bitterer Erfahrung, dass die junge Frau nun jede Hilfe braucht, die sie bekommen kann. Mehr als nötig setzt er sich für die Familie, die schon seit vielen Jahren zu seinen Patienten gehört, ein, da Amelie sonst niemanden hat. So kann er sie wenigstens unterstützen, ihre Lebensumstände einigermaßen aufrecht- und den kleinen Mädchen ihr Zuhause erhalten. Die seelischen Wunden aber brauchen ihre Zeit zum Heilen – und manchmal auch Hilfe von ganz unerwarteter Seite, wie sie selbst der beste Arzt nicht bieten kann ...

»Kelly, komm da runter! Bitte setz dich wieder auf deinen Platz und iss dein Müsli, wir müssen gleich los.«

Amelie Winterberg unterdrückte ein Seufzen, hob ihre Dreijährige vom Frühstückstisch und setzte sie zurück auf ihr Stühlchen.

Kelly zappelte mit Armen und Beinen und quietschte vor Vergnügen.

»Will auf Tisch, Mama! Will auf Tisch!«

»Mama, mein Müsli mag ich nicht mehr«, jammerte die fünfjährige Melina. »Da hat Kelly reingefasst!«

Diesmal war es ein Stöhnen, das Amelie unterdrücken musste, während sie ihrer älteren Tochter die Schüssel mit dem verschmähten Müsli wegnahm und stattdessen einen Teller mit einer Toastscheibe vor sie hinstellte.

»Dann schmier dir stattdessen ein Brot, Schatz«, bat sie. »Aber beeil dich. Wir müssen wirklich gleich gehen.«

Ein Blick auf die Wanduhr in ihrer gemütlichen, aber wie jeden Morgen völlig chaotischen Küche verriet Amelie, dass es in der Tat höchste Eisenbahn war. Schon halb acht. Um acht musste Melina in der Vorschule sein, und vorher musste sie Kelly noch in ihrer Kindertagesstätte abliefern.

Anschließend würde sie schnellstmöglich zum Café Knusperhaus weiterfahren, in dem sie eine Halbtagsstellung als Kellnerin hatte. Es war vielleicht nicht der glamouröseste Job, und sie verdiente damit auch keine Reichtümer, aber sie mochte die Chefin und die Kolleginnen, und die Arbeitszeiten waren familienfreundlich. Um halb zwei hatte sie Schluss, konnte die Kinder wieder einsammeln und am Nachmittag für sie da sein.

Amelie wäre gern Lehrerin geworden. Als sich im vierten Semester jedoch unerwartet Melina angemeldet hatte, hatte sie das Studium abgebrochen.

Unglücklich war sie darüber nicht gewesen. Sie und Marco, ihr Freund, der damals auf einer Blitzhochzeit ihr Mann geworden war, hatten sich Kinder gewünscht. Zwar hatten die sich nun früher als erwartet eingestellt, aber sie waren ihnen trotzdem herzlich willkommen.

Da Melina kein Einzelkind bleiben sollte, hatten Amelie und Marco beschlossen, gleich mit der Familienplanung weiterzumachen. Zwei Jahre später durften sie ihre kleine Kelly bei sich begrüßen, und so waren sie nun eine vierköpfige Familie. Immer einfach war ihr Leben nicht. Allein der morgendliche Aufbruch war ein ewiger Wettlauf gegen die Zeit, doch wenn Amelie sich jetzt in ihrer Küche umsah, fühlte sie sich reich beschenkt.

Sie hatte zwei wunderbare Kinder, einen Mann, der sie liebte, und eine große, helle Wohnung im Münchner Bezirk Grünwald, die ein wunderschönes Zuhause darstellte. Als Möbeltischler gehörte Marco zwar nicht zu den Großverdienern, doch er arbeitete hart, um seiner Familie ein gutes Leben zu bieten. Durch ihre Arbeit im Café trug Amelie gerne dazu bei.

Die Tage waren oft hektisch, aber abends und an den Wochenenden genossen sie zu viert ihr Familienleben.

Ich bin eine glückliche Frau, dachte Amelie, während sie in aller Eile die Lunchboxen der Kinder mit aufgeschnittenem Obst und Gemüse füllte. Ich habe alles, was ich mir zum Glück nur wünschen kann.

Ihr Studium würde sie eben später beenden, wenn Melina und Kelly aus dem Gröbsten heraus waren. Es lief ihr schließlich nicht weg, und Marco gefiel sich in der Rolle des Haupternährers. Er war ein so fürsorglicher Mann, und Amelie war ihm dankbar dafür.

Kaum hatte sie an ihren Liebsten gedacht, da kam er auch schon in die Küche spaziert. In Jeans, Sweatshirt und Lederjacke war er fertig für die Arbeit angezogen, rubbelte sich aber noch schnell mit einem Handtuch die Haare trocken.

»Guten Morgen, die Damen! Wie geht es den drei hübschesten Prinzessinnen von München denn an diesem herrlichen Donnerstag?«

»Papa, Papa!«, riefen Melina und Kelly, sprangen von ihren Stühlen und flogen ihm geradewegs in die Arme.

Amelie musste lachen. Die beiden verstanden es wirklich, ihren Vater um den Finger zu wickeln. Marco konnte seinen Töchtern so gut wie nichts abschlagen.

Er hob erst die eine, dann die andere in die Höhe und gab jeder von ihnen einen dicken Kuss. Dann wandte er sich Amelie zu und legte ihr zärtlich den Arm um die Taille.

»Und du, meine große Prinzessin? Geht es dir an diesem herrlichen Donnerstag auch gut?«

»Von herrlichem Donnerstag kann ja wohl keine Rede sein.« Amelie schmiegte sich in seinen Arm und strich ihm das noch immer etwas feuchte blonde Haar aus dem Gesicht. »Es gießt seit Stunden in Strömen.«

»Macht nichts, meine Liebste. Donnerstag ist immer herrlich, egal wie das Wetter wird. Weil da nämlich das Wochenende schon in Sicht kommt, und am Wochenende habe ich ganz viel Zeit mit meinen drei Prinzessinnen.«

Amelies Herz vollführte einen Sprung. Seine Liebe zu ihr und den Kindern berührte sie so sehr. Und auch sie freute sich grundsätzlich am Donnerstag schon aufs Wochenende, wo sie von früh bis spät zusammen sein würden.

»Dein geliebtes Motorrad wirst du allerdings stehen lassen müssen«, sagte sie. »Bei diesem Mistwetter fährst du besser mit dem Bus.«

Marco warf einen Blick auf seine Armbanduhr.

»Ich fürchte, dann komme ich zu spät. Ach was, ich nehme das Motorrad. Schließlich fahre ich nicht erst seit gestern. So ein paar Pfützen auf der Straße machen mir nichts aus, und es ist ja auch nicht weit.«

»Ich weiß nicht, Marco«, murmelte Amelie.

Sie wusste ja, mit welcher Leidenschaft ihr Liebster Motorrad fuhr, und sie wusste auch, dass er ein besonnener, geübter Fahrer war. Dennoch erfüllte es sie jedes Mal mit Sorge, wenn er bei solchem Wetter auf seinen zwei Rädern unterwegs war.

»Ach, komm schon, Schatz.« Er zog sie an sich und küsste sie sanft auf die Lippen. »Umso schneller bin ich heute Abend zu Hause.«

»Und dann spielst du mit mir mit meinem Puppenhaus!«, rief Melina glücklich.

»Und mit mir Höhle bauen!«, fiel die kleine Kelly begeistert ein.

»Du siehst, ich bin für den Abend bereits ausgebucht«, sagte Marco lachend und küsste Amelie noch einmal. »Meine tyrannischen Prinzessinnen lassen mir gar keine Wahl, als so schnell wie möglich nach Hause zu brausen.«

»Das ist natürlich ein Argument«, erwiderte Amelie ebenfalls lachend, obwohl ein kleiner Rest Unwohlsein in ihrem Magen zurückblieb. »Heute Abend gibt es übrigens nur etwas Schnelles. Ich muss nachher noch mit den Kindern zu Doktor Frank, zur Grippeimpfung.« Amelies beste Freundin Helena war an einer Grippeerkrankung gestorben, als sie beide erst achtzehn Jahre alt gewesen waren. Der Schock saß tief, und eben deshalb achtete Amelie darauf, sich und die Kinder in jedem Herbst impfen zu lassen. »Für dich mache ich dann auch gleich einen Termin aus, einverstanden?«

Sie sandte ihrem Mann einen strengen Blick.

Marco lachte. Er verstand ihre Trauer um Helena und hatte ihr in dieser Zeit zur Seite gestanden. Ihre Sorge aber nahm er nicht ernst. Wie so viele junge Menschen fühlte er sich unverwundbar und wies den Gedanken an schwere Krankheiten weit von sich.

»Wenn es dich glücklich macht, dann lasse ich mich auch in diesem Jahr wieder impfen«, versicherte er liebevoll. »Und dass ich deine Schnellgerichte liebe, weißt du ja.« Lächelnd sah er Amelie in die Augen. Die seinen waren himmelblau, und in ihren zärtlichen Blick hatte sie sich damals, als Sechzehnjährige, unsterblich verliebt. »Bis heute Abend mein Schatz«, verabschiedete Marco sich dann. »Ich liebe dich.«

»Ich dich auch. Fahr vorsichtig.«

»Bis heute Abend, Papa!«, krähten die Mädchen ihrem Vater fröhlich hinterher, während dieser aus der Küche verschwand.

Ich bin wirklich reich, dachte Amelie. Glücklicher als ich kann eine Frau doch eigentlich gar nicht sein.

Obwohl sie so knapp in der Zeit war, warf sie einen Blick aus dem Fenster und sah, wie Marco aus der Haustür trat und sich auf sein Motorrad schwang. Er setzte sich den Helm auf, blickte noch einmal nach oben, und Amelie winkte ihm und warf ihm eine Kusshand zu. Er tat dasselbe, ehe er mit aufheulendem Motor davonbrauste.

Anschließend beeilte sie sich, Kelly und Melina beim Anziehen ihrer Regenjacken und Gummistiefel zu helfen, fuhr sich rasch ein paar Mal mit der Bürste durch ihr kurzes braunes Haar, und dann waren sie fertig zum Aufbruch.

»Ich freu mich schon auf heute Abend, wenn Papa wieder da ist«, erklärte Melina, ehe sie hinaus in den Regen traten.

»Ich auch, mein Schatz«, erwiderte Amelie lächelnd. »Heute Abend sind wir alle wieder zusammen.«

***

»So, das hätten wir.« Lächelnd klebte Dr. Stefan Frank ein Pflaster mit einem Katzengesicht auf die Einstichstelle am Arm der kleinen Melina Winterberg. »Nun bist du für die Grippesaison bestens gerüstet.«

»Danke, Doktor Frank.« Melina strahlte über das ganze Gesicht.

Sie und ihre jüngere Schwester gehörten zu den Kindern, die Dr. Frank schon seit ihrer Geburt als Arzt betreute. Und ihre Mutter Amelie war bereits als Schülerin seine Patientin gewesen.

»Und was für ein Tier wünschst du dir auf deinem Pflaster?«, fragte er die kleine Kelly, die auf dem Stuhl neben ihrer Schwester auf ihre Impfung wartete.

Für gewöhnlich kümmerte sich Schwester Martha, Stefan Franks unentbehrliche Sprechstundenhilfe, um die bunten Pflaster, die die Kinder vom kurzen Schmerz der Impfung ablenkten. Schwester Martha war jedoch krankgeschrieben, was in den vielen Jahren, die sie schon für den Grünwalder Arzt arbeitete, so gut wie nie vorgekommen war. Sie hatte sich einen Magen-Darm-Virus eingefangen, und da Marie-Luise Flanitzer, die zweite Sprechstundenhilfe, am Empfang alle Hände voll zu tun hatte, handhabte Stefan Frank Schwester Marthas berühmte Pflaster-Kiste heute selbst.

»Ein Frosch, ein Frosch!«, rief Kelly begeistert und zeigte mit ihrem kleinen Finger in die Kiste. »Ich bin Papas Froschprinzessin.«

Der Arzt musste lachen, und Amelie Winterberg lachte mit.

»Für meinen Mann sind die beiden eben seine Prinzessinnen«, erklärte sie. »Und seit wir das Märchen vom Froschkönig gelesen haben, hofft Kelly darauf, dass sie ein Frosch wird, wenn wir sie küssen.«

Das war allerdings eine originelle Interpretation des Märchens. Dem Arzt gefiel sie.

»Gut so«, meinte er lächelnd. »Prinzessin sein kann schließlich jede.«

Während des Gesprächs über Prinzessinnen und Frösche hatte er dem kleinen Mädchen die Injektion gesetzt, ohne dass Kelly es auch nur bemerkt hatte. Anschließend wischte er den winzigen Blutstropfen ab und klebte das Pflaster mit dem lachenden Froschgesicht sorgfältig auf die Einstichstelle.

»Das habt ihr beide richtig toll gemacht«, lobte er die Mädchen. »Und weil ihr so tapfer gewesen seid, dürft ihr euch nun auch etwas aus Schwester Marthas Schatzkiste aussuchen. Schwester Martha ist zwar heute nicht hier, aber ich habe versprochen, sie würdig zu vertreten.«

Mit großer Geste öffnete er die hölzerne Kiste, in der Martha Giesecke allerlei kleines Spielzeug für die jüngsten Patienten der Praxis aufbewahrte. Melina und Kelly widmeten sich ihrer Auswahl mit höchster Konzentration. Sie nahmen so ungefähr jeden Gegenstand in die Hand, begutachteten ihn von allen Seiten und legten ihn wieder hinein.

Dr. Frank nutzte die Zeit, um auch noch Amelie Winterberg ihre Impfung zu setzen, auf die aus ihrer leidvollen Erfahrung heraus großen Wert legte.

»Nun wollen wir doch mal sehen, ob die Mami auch so tapfer ist wie ihr beide«, sagte er lächelnd.

Amelie Winterberg hatte ihren Arm bereits frei gemacht und zuckte nicht einmal zusammen, als Stefan ihr die Spritze gab.

»Mami muss ein Pferd als Pflaster kriegen!«, verlangte Melina, die sich inzwischen für einen bunten Bleistift aus der Schatztruhe entschieden hat. »Stimmt's, Mami, Pferd ist dein Lieblingstier?«

»Ja, das stimmt«, erwiderte Amelie lachend, wurde aber gleich darauf ernst. »Ich bin als Kind geritten«, erklärte sie. »Die Eltern meiner Freundin hatten einen Reiterhof.«

Dr. Frank wusste, was ihren plötzlichen Stimmungsumschwung bewirkt hatte. Jene Freundin, Helena Jakschik, war vor acht Jahren plötzlich an einer scheinbar doch harmlosen Grippeerkrankung gestorben. Die beiden Mädchen hatten aneinander gehangen wie Pech und Schwefel, und Amelie hatte tief um ihre Freundin getrauert.

Gleich darauf hatte die junge Frau sich jedoch wieder in der Gewalt und zog sich den Pulloverärmel über die Einstichstelle mit dem Pferdepflaster.

»Vielen Dank, Herr Doktor«, sagte sie zu ihrem Hausarzt. »Ich würde dann gern auch noch einen Termin für meinen Mann ausmachen. Sie wissen ja, Marco spielt gern den starken Mann, den nichts umhauen kann und der natürlich auch nie krank wird. So ein Superheld braucht natürlich auch keine Impfung, aber mir zuliebe lässt er sich doch darauf ein.«

Dr. Frank lächelte. In seiner Praxis als Allgemeinmediziner erlebte er praktisch täglich Paare, die sich trennten, Familien, die zerbrachen, Kinder, die sich auf einmal ungewollt und nicht länger geliebt fühlten. Umso wohler tat es ihm, zur Abwechslung eine rundum heile und harmonische Familie wie die Winterbergs zu erleben, in der Eltern und Kinder einander innig und aufrichtig liebten.

Und das, obwohl die Winterbergs sehr jung Eltern geworden waren. Amelie war erst einundzwanzig und noch im Studium gewesen, ihr Mann Marco hingegen hatte mit vierundzwanzig den Abschluss seiner Ausbildung noch nicht lange hinter sich. Aber die beiden waren schon als Teenager ein Paar geworden und entschlossen, ihr Leben miteinander zu verbringen.

Jetzt, mit sechsundzwanzig und neunundzwanzig, war es dem jungen Paar gelungen, sich und ihren Kindern ein schönes Leben aufzubauen. Die glücklichen, sorglosen beiden Mädchen, die sich prächtig entwickelten, lieferten den besten Beweis dafür.

»Wann würde Ihr Mann denn gern kommen?«, wandte Stefan Frank sich an Amelie Winterberg, die der kleinen Kelly half, sich ebenfalls für ein Spielzeug zu entscheiden. »Ich schreibe das dann gleich hier in den Kalender ein. Frau Flanitzer hat draußen genug zu tun, wo wir doch im Moment auf unsere unentbehrliche Schwester Martha verzichten müssen.«

»Ja, die Praxis ohne Schwester Martha ist irgendwie nicht das gleiche«, erwiderte Amelie. »Bitte richten Sie ihr unbedingt gute Besserung von uns aus und sagen Sie ihr, dass wir Sie vermisst haben.«

»Das werde ich gern tun«, versprach Dr. Frank. »Und wann soll ich Ihren Superman nun zur Impfung eintragen?«