Dr. Stefan Frank 2305 - Stefan Frank - E-Book

Dr. Stefan Frank 2305 E-Book

Stefan Frank

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Beschreibung

Es ist eine Szene wie aus einem kitschigen Liebesfilm: Auf dem Heimweg vom Supermarkt reißen Nadines Einkaufstüten, und die Lebensmittel verteilen sich auf dem Boden. In diesem Moment kommt ein äußert attraktiver Mann vorbei und bietet ihr seine Hilfe an. Die beiden schauen sich in die Augen - und schon ist es um sie geschehen. Tatsächlich sind Thomas und Nadine in den nächsten Wochen so glücklich, wie zwei verliebte Menschen es nur sein können.

Doch dann kommt es zu einer weiteren filmreifen Szene, nur ist es diesmal eine aus einem Horrorfilm: Nadine sitzt mit ihrer Oma in einem Intercity. Die beiden haben einen Wochenendausflug gemacht und freuen sich nun wieder auf ihre Heimatstadt München - leider sollen sie dort nie ankommen. Ihr Zug rast frontal in einen entgegenkommenden Zug. Nadines Oma stirbt, und sie selbst überlebt mit schwersten Verletzungen. Als Thomas sie in der Waldner-Klinik endlich wieder in seine Arme schließen darf, ist von der fröhlichen Nadine, die er kennengelernt hat, nichts mehr übrig ...

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Seitenzahl: 115

Veröffentlichungsjahr: 2015

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Inhalt

Cover

Impressum

… damit du wieder lachen kannst

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2015 by Bastei Lübbe AG, Köln

Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: shutterstock/Camilo Torres

E-Book-Produktion: César Satz & Grafik GmbH, Köln

ISBN 978-3-7325-1660-5

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

… damit du wieder lachen kannst

Wie Thomas seine Liebste ins Leben zurückholte

Es ist eine Szene wie aus einem kitschigen Liebesfilm: Auf dem Heimweg vom Supermarkt reißen Nadines Einkaufstüten, und die Lebensmittel verteilen sich auf dem Boden. In diesem Moment kommt ein äußert attraktiver Mann vorbei und bietet ihr seine Hilfe an. Die beiden schauen sich in die Augen – und schon ist es um sie geschehen. Tatsächlich sind Thomas und Nadine in den nächsten Wochen so glücklich, wie zwei verliebte Menschen es nur sein können.

Doch dann kommt es zu einer weiteren filmreifen Szene, nur ist es diesmal eine aus einem Horrorfilm: Nadine sitzt mit ihrer Oma in einem Intercity. Die beiden haben einen Wochenendausflug gemacht und freuen sich nun wieder auf ihre Heimatstadt München – leider sollen sie dort nie ankommen. Ihr Zug rast frontal in einen entgegenkommenden Zug. Nadines Oma stirbt, und sie selbst überlebt mit schwersten Verletzungen. Als Thomas sie in der Waldner-Klinik endlich wieder in seine Arme schließen darf, ist von der fröhlichen Nadine, die er kennengelernt hat, nichts mehr übrig …

„Wo bist du denn jetzt, Kind?“, fragte Katharina Neubaur ihre Enkelin Nadine Gercke. „Was ist das für ein Lärm um dich herum?“

Nadine lachte. „Ich war gerade einkaufen, Omi, jetzt bin ich auf der Bismarckstraße, also schon fast zu Hause. Soll ich dich von da aus noch einmal anrufen?“ Sie hielt das Smartphone in der linken Hand, rechts trug sie ihre beiden ziemlich schweren Einkaufstüten.

„Ach nein, wenn du jetzt schon mal dran bist …“

„Also dann: Fahren wir am Wochenende nach Augsburg?“, fragte Nadine.

„Ich möchte meine Schwester schon gern wiedersehen, aber du weißt ja, ich verreise nicht mehr gern“, lautete die zaghafte Antwort.

„Eine Fahrt von München nach Augsburg kann man kaum als ‚verreisen‘ bezeichnen, außerdem bin ich doch bei dir. Oder wollen wir lieber mit dem Auto fahren?“

„Bloß nicht! Du weißt, wie ich Autofahren hasse, dann schon lieber mit dem Zug.“

„Fein“, sagte Nadine zufrieden, „dann fahren wir am Samstag ziemlich früh los. Tante Tilly wird sich freuen. Und ich freue mich auch, ich habe sie schon viel zu lange nicht mehr gesehen. In dem Punkt ist sie ja genau wie du: Sie reist auch nicht mehr gern.“

Katharina Neubaur gab einen Laut von sich, der dem Schnauben eines Pferdes glich. „Als ich so alt war wie sie, war ich noch ständig unterwegs. Sie soll sich nicht so anstellen, die Tilly!“

Nadine unterdrückte ein Lachen. Tilly Weber war ganze zwei Jahre jünger als ihre Schwester, aber ihre Oma tat immer so, als trennten sie mindestens eine Generation. Die beiden alten Damen kabbelten sich schon ihr Leben lang, aber sie machten niemandem etwas vor: Sie liebten einander heiß und innig.

„Ich komme am Freitag zu dir und übernachte bei dir, damit wir Samstagmorgen keine Zeit mehr verlieren. Die Fahrkarten besorge ich. Einverstanden?“

„Gegen dich kommt man ja sowieso nicht an“, seufzte Katharina Neubaur, aber Nadine hörte ihrer Stimme an, dass sie mit dem Ergebnis des Gesprächs mehr als zufrieden war.

Es passierte in dem Augenblick, als Nadine das Telefon wieder in ihrer Tasche verstaut hatte und eine der Einkaufstüten in die linke Hand nehmen wollte: Der dünne Plastikgriff riss ab, und der Inhalt der Tüte landete auf dem Gehweg. Die Äpfel rollten in alle Richtungen, Salat, Gurken und Radieschen folgten. Die Milchtüten waren zum Glück ganz geblieben, zwei Joghurtbecher hingegen aufgeplatzt.

„Oje“, sagte eine sympathische Männerstimme mitleidig, aber auch ein wenig amüsiert, „das ist mir letzte Woche auch passiert. Warten Sie, ich helfe Ihnen.“

Nadine, die bereits am Boden hockte und ihre Sachen wieder einsammelte – ohne freilich zu wissen, wohin damit, denn die beschädigte Tüte konnte sie nicht mehr benutzen –, blickte auf. Der Mann hatte dunkle Haare und ebensolche Augen und war vermutlich ein paar Jahre älter als sie. Sein Lächeln war so sympathisch wie seine Stimme.

Unwillkürlich erwiderte sie das Lächeln. „Kein wirklicher Trost, wenn ich ehrlich sein soll.“

„Ach, es ist doch nichts weiter passiert. Die Joghurtbecher müssen Sie wegwerfen, alles andere ist in Ordnung. Die Äpfel und das Gemüse waschen Sie gründlich ab, und das, was noch einmal eingepackt ist, ist ja sowieso unproblematisch.“

„Ich habe keine Ersatztasche dabei“, murmelte Nadine. „Normalerweise habe ich meine eigenen Einkaufsbeutel, aber ich bin spontan einkaufen gegangen, auf dem Rückweg von einer Besprechung, um mir einen weiteren Weg zu ersparen. Das habe ich jetzt davon.“

Das Lächeln des Mannes wurde noch breiter, als er ein kleines Päckchen aus der Tasche zog.

„Hier“, sagte er, „das ist Ihre Rettung.“ Er faltete den Beutel auseinander und begann Nadines Sachen sorgfältig hineinzuschichten. „Hier“, sagte er, als er fertig war, „den Beutel schenke ich Ihnen. Ich habe eine ganze Sammlung davon.“

„Kommt nicht infrage, den bekommen Sie zurück!“

Sie standen beide auf, er grinste vergnügt auf sie herunter. Jetzt erst sah sie, wie groß er war: Er überragte sie um mehr als einen Kopf, obwohl sie selbst auch nicht gerade klein war.

„Einverstanden. Ich bringe Sie mit Ihren Einkäufen nach Hause, Sie packen aus, geben mir meinen Beutel zurück, und danach trinken wir irgendwo auf Ihre Kosten einen Kaffee. Wie klingt das?“

Sie wunderte sich selbst, dass sie einfach einwilligte. Der Mann gefiel ihr, sie hatte nichts dagegen, noch ein wenig länger mit ihm zusammen zu sein.

„Fein“, freute er sich. „Ich bin Thomas Beermann. Gestatten Sie, dass ich meinen Beutel selbst trage?“

Sie musste lachen. Er hatte eine erfrischend offene und unkomplizierte Art.

„Ja, das gestatte ich. Ich bin Nadine Gercke.“

„Dann lassen Sie uns gehen, Frau Gercke, ich brauche ganz dringend einen Kaffee!“

Noch überlegte sie, ob es nicht leichtsinnig war, einen ihr völlig fremden Mann in ihre Wohnung zu lassen. Doch die Entscheidung wurde ihr abgenommen.

„Ich warte draußen auf Sie“, schlug er vor. „In Ordnung?“

„In Ordnung“, erwiderte sie, erleichtert darüber, dass ihr die Entscheidung damit abgenommen worden war. Sie hatte sich ganz offensichtlich umsonst Sorgen gemacht.

Sie brachte die Einkäufe in ihre Küche und stellte das, was gekühlt werden musste, in den Kühlschrank. Dann fuhr sie sich noch schnell mit einer Bürste durch die blonden Haare, bis sie in glänzenden Wellen auf die Schultern fielen, und überlegte kurz, ob sie sich umziehen sollte. Sie entschied sich dagegen, zog die Lippen nach, tuschte in Windeseile die Wimpern und verließ die Wohnung wieder.

Er stand noch genau so da, wie sie ihn wenige Minuten zuvor verlassen hatte. Als er sie sah, leuchteten seine Augen kurz auf.

„Ich hatte gerade eine viel bessere Idee“, verriet er dann. „Wie wäre es, wenn wir zusammen essen gingen? Das sollen Sie natürlich nicht bezahlen, nur den Kaffee danach. Was meinen Sie? Ich weiß, es ist noch ein bisschen früh fürs Abendessen, aber …“

Nadine hatte sich eigentlich eine Hähnchenbrust braten wollen, aber die konnte bis morgen warten. Und andere Pläne für den Abend hatte sie auch nicht.

„Gute Idee“, sagte sie. „Zufällig weiß ich ein nettes Lokal ganz hier in der Nähe.“

„Dann mal los. Wohin müssen wir gehen?“

„Über die Straße, dann rechts.“

Sie hatten das Restaurant noch nicht erreicht, als sie sich bereits lebhaft unterhielten. Thomas Beermann erzählte, dass er sich als Computerspezialist selbstständig gemacht hatte, zusammen mit einem Freund.

„Seit zwei Jahren. Ich hätte nie gedacht, dass das so gut läuft. Man muss zwar sehr viel arbeiten, aber es macht auch Spaß, weil die Leute meistens glücklich sind, wenn wir kommen und ihre Probleme beheben.“

„Klappt das denn immer? Ich meine, gibt es nicht Situationen, in denen auch Sie mal sagen müssen: ‚Tut mir leid, ich weiß nicht, was da los ist‘?“

„Es kommt vor, aber äußerst selten“, sagte er nach kurzem Nachdenken. „Eigentlich finden wir fast immer eine Lösung. Das ist ja das Schöne an dem Beruf.“

„Aber Sie müssen sich auch ständig weiterbilden, oder? Die technologischen Entwicklungen überschlagen sich doch förmlich.“

„Das stimmt schon, aber mich hat das schon immer begeistert, deshalb mache ich das gern. Ich schreibe auch selbst Programme, wenn ich mal Zeit habe. Im Sommer ist es traditionell ruhiger, weil viele Leute unterwegs sind. Erst wenn sie aus den Ferien zurückkommen, geht es bei uns wieder richtig rund. Was machen Sie beruflich?“

„Ich illustriere Kinderbücher.“

„Ach“, staunte er. „Eine Künstlerin.“

„Ich wäre natürlich gern eine berühmte Malerin geworden, jedenfalls habe ich davon früher geträumt. Mittlerweile ist es so, dass mich das, was ich tue, glücklich macht. Und ich kann davon leben.“

„Also müssen Sie gut sein.“

„Meine Auftraggeber sind jedenfalls zufrieden mit mir. Auf mein nächstes Projekt freue ich mich besonders, es ist eine sehr lustige Geschichte, aber die Autorin feilt noch am Schluss. Wenn der Text fertig ist, kann ich richtig anfangen. Skizzen habe ich natürlich schon gemacht.“

Sie hatten das Lokal erreicht, in dem gute deutsche Küche angeboten wurde, bodenständig, ohne Schnickschnack.

„Herrlich“, seufzte Thomas, als er die Speisekarte studierte. „Lauter Lieblingsgerichte von mir.“

Nadine freute sich, dass es ihm zu gefallen schien. Als er aufblickte, und sie anlächelte, spürte sie, wie sich ganz plötzlich die Atmosphäre veränderte. Bis eben war alles leicht und unbefangen gewesen, doch jetzt trat etwas Neues hinzu. Eine Art atemloser Spannung, die zuvor nicht da gewesen war. Ein leichtes Flackern in seinem Blick, ein kurzes Stolpern ihres Herzschlags.

Der Kellner kam, um nach ihren Wünschen zu fragen, und im selben Moment zerplatzte die Spannung wie eine Seifenblase. Eine Art Bedauern trat in Thomas’ Blick, Nadine fühlte dasselbe.

Aber sie war auch erleichtert. Das ging doch alles viel zu schnell!

***

„Sie will unbedingt mit mir nach Augsburg zu meiner Schwester, Herr Doktor“, sagte Katharina Neubaur zu ihrem Hausarzt Dr. Stefan Frank, dessen letzte Patientin sie an diesem Tag war. Die Sprechstunde war eigentlich schon beendet, aber ein paar Notfälle hatten den gesamten Zeitplan durcheinandergebracht. „Dabei steht jede Reise wie ein Berg vor mir.“

Trotz des langen Tages, der bereits hinter ihm lag, hörte Stefan Frank seiner alten Patientin aufmerksam zu. Er kannte Katharina Neubaur schon lange, und so wusste er ihre Klagen einzuordnen.

„Ihre Enkelin weiß aber, dass Sie sehr an Ihrer Schwester hängen, Frau Neubaur, und dass Sie manchmal einen kleinen Schubs brauchen“, erwiderte er ruhig.

„Ich vergesse immer, wie gut Sie mich kennen“, seufzte sie. „Aber Tilly könnte sich ja auch mal aufraffen!“

„Sie ist zwar jünger als Sie, aber trotzdem nicht mehr so fit, nach allem, was ich weiß, Frau Neubaur. Und sie hat keine Enkelin, die sie auf der Zugfahrt nach München begleiten kann.“

„Stimmt schon“, murmelte die alte Dame, „aber ich mit meiner Arthrose … So fit bin ich auch nicht mehr.“

„Es gibt eine neue Salbe, die ich Ihnen jetzt verschreiben werde, die probieren Sie bitte einmal aus. Einige meiner Patienten sprechen sehr gut darauf an.“

Katharina Neubaur hatte Arthrose in den Fingergelenken, die manchmal kaum Probleme bereitete, dann jedoch wieder sehr schmerzhaft war.

Als sie ging, lächelte Stefan Frank in sich hinein. Er konnte sich gut vorstellen, warum sie zum Schluss so viel zufriedener ausgesehen hatte als zu Beginn ihres Gesprächs: Sie hatte sich wieder einmal bei ihrem Hausarzt ausweinen können, eine neue Salbe versprach Linderung, und insgeheim freute sie sich natürlich sehr auf die gemeinsame Reise mit ihrer Enkelin.

Stefan Franks langjährige Mitarbeiterin Martha Giesecke betrat das Sprechzimmer. Sie war waschechte Berlinerin, was man ihr auch nach all den Jahren in München immer noch ein wenig anhörte.

„Fertig für heute, Chef“, sagte sie.

„Endlich“, erwiderte er müde. „Fast eine Stunde länger, und das nach einem solchen Tag.“

Martha nickte. Sie hatte die sechzig überschritten, was man ihr nicht ansah, und sie wollte auch nichts davon hören. Sie hatte schon öfter verkündet, sie werde arbeiten, bis sie nicht mehr könne. Vor allem Stefan Frank fand das beruhigend, denn sein Praxisbetrieb ohne Martha Giesecke war schlicht unvorstellbar.

„Morgen wird es besser sein“, erwiderte sie ruhig. „Wir hatten noch nie zwei solche Tage direkt hintereinander. Und gleich drei Notfälle an einem Tag kommen auch nur selten vor.“

Neben ihr tauchte Marie-Luise Flanitzer auf, ihre jüngere Kollegin, die meist vorn am Empfang arbeitete.

„Sie sehen müde aus, Chef!“, stellte sie fest. „Vielleicht sollten Sie heute mal auf die Fahrt nach Schwabing verzichten.“

Stefan Franks Haus stand in Grünwald. Im Erdgeschoss praktizierte er, seine Wohnung hatte er im ersten Stock. Er liebte das Haus, den Garten und die Wohnlage im schönen Grünwald. Ganz praktisch war es da nicht, dass er Belegbetten in der Klinik seines Freundes Ulrich Waldner in Schwabing hatte. Aber er war daran gewöhnt, seine stationär aufgenommenen Patientinnen und Patienten dort jeden Tag zu besuchen.

„Das mache ich sicher nicht, Marie-Luise“, erwiderte er deshalb. „Sie wissen doch, wir haben zurzeit zwei schwer kranke Patientinnen dort, die darauf warten, dass ich zu ihnen komme, mit ihnen rede und ihnen Mut zuspreche. Ich werde sie nicht enttäuschen, nur weil dieses ein langer und anstrengender Tag war.“

„Ick muss Marie zustimmen, Chef. Wenn Sie nämlich krank werden, weil Sie ständig zu viel arbeiten, können Sie vielleicht für längere Zeit überhaupt nicht mehr nach Schwabing fahren“, sagte Martha Giesecke.

„Sie beide haben sich wohl gegen mich verschworen heute? Aber das nützt nichts, ich werde fahren. Und jetzt hinaus mit Ihnen, das Wetter ist schön. Genießen Sie bitte, was von Ihrem freien Abend noch übrig ist.“

„Dann bis morgen, Herr Dr. Frank“, sagte Marie-Luise, während Martha ihrem Chef einen Blick zuwarf, aus dem er schließen konnte, wie sehr sie seine Entscheidung missbilligte. Dann jedoch zog sie sich ebenfalls zurück.

Er hörte die beiden noch aufräumen, während er selbst die Unterlagen auf seinem Schreibtisch ordnete und seinen Computer herunterfuhr. Als er das Sprechzimmer schließlich verließ, waren auch Martha und Marie-Luise fertig und verabschiedeten sich von ihm.