Dr. Stefan Frank Sammelband 6 - Arztroman - Stefan Frank - E-Book

Dr. Stefan Frank Sammelband 6 - Arztroman E-Book

Stefan Frank

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Beschreibung

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Dr. Stefan Frank - dieser Name bürgt für Arztromane der Sonderklasse: authentischer Praxis-Alltag, dramatische Operationen, Menschenschicksale um Liebe, Leid und Hoffnung. Dabei ist Dr. Stefan Frank nicht nur praktizierender Arzt und Geburtshelfer, sondern vor allem ein sozial engagierter Mensch. Mit großem Einfühlungsvermögen stellt er die Interessen und Bedürfnisse seiner Patienten stets höher als seine eigenen Wünsche - und das schon seit Jahrzehnten!

Eine eigene TV-Serie, über 2000 veröffentlichte Romane und Taschenbücher in über 11 Sprachen und eine Gesamtauflage von weit über 85 Millionen verkauften Exemplaren sprechen für sich:

Dr. Stefan Frank - Hier sind Sie in guten Händen!

Dieser Sammelband enthält die Folgen 2215 bis 2217:

2215: Lieber Weihnachtsmann ...

2216: Gemeine Lügen

2217: Fahr mit mir in die Stadt der Liebe


Der Inhalt dieses Sammelbands entspricht ca. 250 Taschenbuchseiten.

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Seitenzahl: 346

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Impressum

BASTEI ENTERTAINMENT Vollständige eBook-Ausgaben der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgaben Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG Für die Originalausgaben: Copyright © 2015 by Bastei Lübbe AG, Köln Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller Verantwortlich für den Inhalt Für diese Ausgabe: Copyright © 2018 by Bastei Lübbe AG, Köln Covermotiv von © shutterstock: s4svisuals ISBN 978-3-7325-6901-4

Stefan Frank

Dr. Stefan Frank Sammelband 6 - Arztroman

Inhalt

Stefan FrankDr. Stefan Frank - Folge 2215Was sich die kleine Lydia mehr als alles andere wünschte. Seit ihre Lehrerin Almut Rainer nicht mehr da ist, macht die Schule gar keinen Spaß mehr, denkt die kleine Lydia wieder einmal und seufzt herzerweichend. Die neue, Frau Magister Anna Carola Laimer-Finkel, kann sie nicht leiden - niemand kann das. Denn Frau Laimer-Finkel ist furchtbar streng, und den komischen Namen kann sich Lydia auch nicht merken. Frau Rainer hingegen hatte alle ihre Schüler lieb. "Mein Herz geht auf, wenn ich euch endlich wiedersehe", hat sie immer zur Begrüßung gesagt. Kurz vor Weihnachten schließlich hat Lydia eine hervorragende Idee: Sie schreibt einen Brief an den Weihnachtsmann und bittet ihn darum, dass er ihr ihre alte Lehrerin wieder zurückbringt. Dass sie mit diesem Brief eine ganze Kette von wundervollen Ereignissen auslöst, kann sie in dem Moment natürlich selbst noch nicht ahnen ...Jetzt lesen
Dr. Stefan Frank - Folge 2216Warum ein böses Gerücht Schwester Marlene fast das Leben gekostet hätte. Zu gerne würde Sylvia von Anger den attraktiven Unfallchirurgen Dr. Molden für sich gewinnen! Doch wie es aussieht, hat der nur Augen für Schwester Marlene. Fieberhaft überlegt die Patientin, wie sie ihn davon abbringen kann, einer Pflegerin hinterherzulaufen, die ohnehin kein Interesse an ihm zeigt - und plötzlich hat sie eine Idee. Wenige Tage später trifft Mario Molden die hübsche Marlene auf der Straße. Sie wechseln gerade höflich ein paar Worte, als plötzlich ein Sportwagen heranrast. Sich selbst kann der Chirurg noch in Sicherheit bringen, nicht jedoch Schwester Marlene. Der Wagen erfasst sie und schleudert sie zu Boden. Zu seinem Erschrecken sieht Dr. Molden, wie das Blut aus ihrer Halsschlagader sprudelt. Nein, da kann er nicht helfen, unmöglich! Schließlich hat ihm Sylvia von Anger erst kürzlich erzählt, dass sich Schwester Marlene mit dem HIV-Virus infiziert hat...Jetzt lesen
Dr. Stefan Frank - Folge 2217Doch rettet die Reise wirklich Lisas Ehe? Die hübsche Restauratorin Lisa Sommerburg versteht die Welt nicht mehr. Was ist nur los mit ihrem Mann? Früher haben sie und Adrian sich immer alles erzählt, sie haben gelacht und viel miteinander unternommen, sind gemeinsam um die halbe Welt gereist. Doch seit einigen Monaten distanziert sich Adrian mehr und mehr von ihr. Er arbeitet lang, spricht wenig und geht ihr aus dem Weg, wo er nur kann. Lisa hat keine Ahnung, warum Adrian das tut, aber eins weiß sie nach wie vor ganz sicher: Sie liebt ihren Mann! Wie sehr wünscht sie sich, dass alles wieder wie früher wird, dass sie einander wieder nah sind, dass sie wieder gemeinsam reisen - am liebsten nach Paris, in die Stadt der Liebe...Jetzt lesen

Inhalt

Cover

Impressum

Lieber Weihnachtsmann …

Vorschau

Lieber Weihnachtsmann …

Was sich die kleine Lydia mehr als alles andere wünschte

Seit ihre Lehrerin Almut Rainer nicht mehr da ist, macht die Schule gar keinen Spaß mehr, denkt die kleine Lydia wieder einmal und seufzt herzerweichend. Die neue, Frau Magister Anna Carola Laimer-Finkel, kann sie nicht leiden – niemand kann das. Denn Frau Laimer-Finkel ist furchtbar streng, und den komischen Namen kann sich Lydia auch nicht merken. Frau Rainer hingegen hatte alle ihre Schüler lieb. „Mein Herz geht auf, wenn ich euch endlich wiedersehe“, hat sie immer zur Begrüßung gesagt.

Kurz vor Weihnachten schließlich hat Lydia eine hervorragende Idee: Sie schreibt einen Brief an den Weihnachtsmann und bittet ihn darum, dass er ihr ihre alte Lehrerin wieder zurückbringt. Dass sie mit diesem Brief eine ganze Kette von wundervollen Ereignissen auslöst, kann sie in dem Moment natürlich selbst noch nicht ahnen …

Es war einer der ersten Tage im Dezember, der Himmel war grau verhangen, und vereinzelt fielen Schneeflocken auf die stacheligen grünen Hecken im Park, als sie ihn zum ersten Mal sah.

„Oh!“

Lydia blieb in einiger Entfernung stehen und betrachtete die unverhoffte Erscheinung sehr aufmerksam von oben bis unten. Jede Einzelheit erfasste sie mit großen, staunenden Augen. Keine auch noch so winzige Kleinigkeit entging ihr.

Als sie damit fertig war, kam sie zu dem Ergebnis, dass es sich nicht bloß um eine Sinnestäuschung und auch nicht bloß um jemanden handelte, der sich verkleidet hatte.

Hatte er auch gar nicht, denn weder trug er eine dieser roten Filzmützen mit weißem Plüschrand und einer weißen Bommel, noch konnte Lydia eines dieser Kissen entdecken, von denen bei den Kaufhausweihnachtsmännern manchmal ein Zipfel zwischen dem Gummizug der roten Hose und dem roten Oberteil hervorlugte.

Er hatte gar keinen besonders dicken Bauch und war auch ganz normal gekleidet: warmer, beigefarbener Mantel, eine dunkle Hose und Stiefel. An den Händen hatte er schwarze dicke Handschuhe aus Leder. Seine Haare waren schneeweiß und fielen in leichten Wellen bis auf seine Schultern herab. Genauso lockig und schneeweiß war sein Bart, der bis auf die Brust hinabhing.

Das war nicht so einer wie die, die vor den Kaufhäusern standen, mit Bärten aus steifem, glänzendem Kunststoff, die schief auf ihren verdrossenen Gesichtern hingen und mit Gummibändern an roten Ohren befestigt waren.

Nein, das war er! Der Echte! Der Richtige! Ohne jeden Zweifel.

Woran sie ihn erkannte? An dem freundlichen Gesicht und an den Augen, die genauso klug und gütig aussahen wie die auf dem Bild in dem neuen Buch mit den Weihnachtsgeschichten, das Mama ihr geschenkt hatte. Und dann auch noch an der ruhigen, vornehmen Haltung und überhaupt an allem.

„Hallo!“ Mutig wagte sie sich etwas näher.

„Hallo!“, erwiderte der Weihnachtsmann, und Lydia stellte fest, dass seine Stimme genauso echt war wie der Rest. Tief, freundlich und ohne die zuckersüße Falschheit, die sie bei manchen Erwachsenen oft so verwirrte.

„Bist du es wirklich?“, fragte sie ehrfürchtig, klemmte sich die hübsch bemalte längliche Holzkiste, in der ihre Blockflöte auf einem weichen Bett aus dunkelblauem Samt lag, unter den Arm und hauchte in ihre kalten Hände.

„Glaubst du, dass ich es wirklich bin?“, antwortete er mit einer Gegenfrage.

Lydia nickte, ohne erst lange überlegen zu müssen.

„Dann bin ich es wirklich. Für dich zumindest. Die Wahrheit findest du immer nur in dir selbst. Die darfst du dir von niemandem nehmen lassen.“ Er schlüpfte aus seinen Handschuhen und hielt sie ihr wortlos hin.

„Oh!“ Lydia schüttelte sich, um die schwere Schultasche, die sie auf dem Rücken trug und die ein wenig verrutscht war, wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Dann nahm sie die Handschuhe und streifte sie über die bereits rot gefrorenen Hände. Natürlich waren sie viel zu groß, dafür aber sehr warm. „Danke! Meine hab ich irgendwo verloren. Solche Sachen wie das, was du gerade über die Wahrheit gesagt hast, hat Tante Almut auch immer gesagt.“

„Und jetzt sagt sie solche Sachen nicht mehr?“

Lydia schüttelte den Kopf und blickte nach oben, als eine einzelne Schneeflocke auf ihrer Nasenspitze landete.

„Leider! Jetzt haben wir nämlich eine neue Lehrerin: Frau Mak … Markis …kista …“

„Magister?“

„Ja, danke! Frau Magister Anna Carola Laimer-Finkel.“

„Du meine Güte!“ Der Weihnachtsmann lächelte. „Das ist aber ein sehr langer Name für eine einzige Lehrerin.“

„Ja, sehr lang!“, seufzte Lydia. „Morgens, wenn sie ins Klassenzimmer kommt, müssen wir immer alle im Chor sagen: ‚Guten Morgen, Frau Mark …‘“

„Magister Anna Carola Laimer-Finkel“, half der Weihnachtsmann aus.

„Richtig! Dafür haben wir ziemlich lange üben müssen. Tante Almut haben wir immer bloß Tante Almut genannt. Wenn die morgens ins Klassenzimmer gekommen ist, dann hat sie jeden Tag gesagt: ‚Guten Morgen, meine Lieben. Die Sonne geht in meinem Herzen auf, wenn ich euch wiedersehe.‘“

„Das ist ein sehr schöner Morgengruß.“

„Ja, das war schön. Damals habe ich mich schon jeden Morgen darauf gefreut, die Sonne in Tante Almuts Herzen aufgehen zu sehen. Aber Frau Ma …“

„Magister Anna Carola Laimer-Finkel …“

„Danke! Die sagt, so was gehört in den Kindergarten. In der Schule lernt man den Ernst des Lebens, und es hat etwas mit Rehspeck zu tun, dass man alles sagt. Den ganzen Namen.“

„So, so! Mit Respekt also. Und was sagt sie noch so alles?“

„Dass man ohne Dis …zü …plin und Ehrgeiz auf keinen grünen Zweig kommt.“

„Die hier aber doch.“ Der Weihnachtsmann fasste in eine Papiertüte, die neben ihm auf der Bank lag, brach ein Stück von einem Hörnchen ab und warf es einer Krähe hin, die in einiger Entfernung auf einer der Hecken saß und die beiden aufmerksam beäugte.

Lydia kicherte hinter vorgehaltener Hand, als der Vogel sich den Brocken holte und damit auf einen Tannenbaum flog.

„Siehst du?“, fragte der Weihnachtsmann. „Von einem grünen Zweig zum nächsten. Ganz ohne Respekt und Ehrgeiz.“

„Ja, nicht wahr? Das habe ich mir auch schon mal überlegt.“

„Das ist sehr gut!“, lobte er. „Bleib dabei, dir deine eigenen Gedanken zu machen. Auch Erwachsene haben nicht immer recht. Besonders, wenn es um die wirklich wichtigen Dinge des Lebens geht. Selbst dann nicht, wenn sie einen so langen Namen haben wie deine neue Lehrerin.“

„Oh nein!“ Lydia schüttelte den Kopf. „Tante Almut war bloß eine Lehrerin. Frau Mak …kister Anna Carola Laimer-Finkel ist eine de …plümierte Peterkogin und Psi …ko …“

„Psychologin?“

„Ja! So was ist sie auch. Das ist viel mehr als bloß eine Lehrerin.“

„Ich bin wirklich zutiefst beeindruckt!“, schmunzelte der Weihnachtsmann.

Das kleine Mädchen mit den langen blonden Haaren, die unter einer weißen Wollmütze hervorguckten, kicherte.

„Soll ich dir mal verraten, wie wir sie heimlich nennen?“, fragte sie dann.

„Klar, ich bin sehr neugierig.“

„Lukas hat das erfunden. Dem fallen immer so lustige Sachen ein. Aber das darf man nicht laut aussprechen, sonst gibt das mächtigen Ärger.“ Lydia schirmte ihren Mund zu beiden Seiten mit den warm verpackten Händen ab und beugte sich ganz nahe an das Ohr des Weihnachtsmannes. „Heimlich nennen wir sie Frau Schleimer-Stinkel“, flüsterte sie und fuhr heftig zurück, als plötzlich eine schrille Stimme mit nur zwei Wörtern die anheimelnde Atmosphäre schlagartig zerstörte.

„Lydia Schönberg!“

„Oh!“

„Das ist sie, nicht wahr?“, flüsterte der Weihnachtsmann. „Genau so habe ich sie mir vorgestellt.“

„Wieso bist du noch nicht zu Hause?“ Mit raschen, energischen Schritten und strengem Gesicht näherte sich eine etwa fünfunddreißigjährige, ziemlich kleine Frau mit kurz geschnittenen rotblonden Locken, die so drahtig waren, dass sie beinahe unbeweglich in alle Richtungen von ihrem Kopf abstanden. „Die Schule ist seit fast zwei Stunden aus! Und was treibst du hier mit diesem alten Mann, Lydia?“

„Ich … ich hab doch heute noch Flöten gehabt!“, rechtfertigte sich Lydia.

„Du meinst wohl Flötenunterricht!“, korrigierte die diplomierte Pädagogin. „Sprich in ganzen Sätzen! Mit sieben Jahren müsste das doch wohl schon möglich sein. Sogar bei dir, oder?“

„Ja! Ich hatte noch Flötenunterricht, Frau Ma …kister Laimer-Finkel.“

„Und wieso treibst du dich alleine im Park herum?“

„Ich gehe immer durch den Park nach Hause. Ich wohne doch dort drüben. In dem kleinen Haus gegenüber vom Doktor.“

„Alleine? Immer? Warum das? Wieso holt deine Mutter dich nicht ab?“ Die Fragen kamen wie Maschinengewehrsalven aus dem Mund der Lehrerin.

„Die kommt doch heute erst später nach Hause.“

„Warum?“

„Weil sie in München ist.“

„Was hat sie denn in München verloren, wenn sie sich hier um dich kümmern soll?“

„Sie hat doch … Mama hat doch heute … Scheidung hat sie heute. Im Gericht in München.“

„Natürlich!“ Die Lehrerin verdrehte seufzend die Augen und schüttelte den Kopf. „Da sieht man ja, was dabei herauskommt! Hat dir noch niemand beigebracht, dass man nicht mit fremden Männern spricht?“ Anna Carola Laimer-Finkel stemmte beide Hände in die Hüften und blickte das kleine Mädchen herausfordernd an. „Was hast du da gerade gemacht? Das würde mich doch wirklich interessieren. Wolltest du diesen alten Mann eben küssen?“

„Ich? Nein!“ Lydias Gesicht färbte sich dunkelrot. Erschrocken über diese Unterstellung riss sie die Augen weit auf, und ihre Lippen bebten. „Ganz bestimmt wollte ich das nicht!“

„Es hat aber so ausgesehen! Ich werde morgen mit deiner Mutter darüber sprechen. Geh jetzt nach Hause! Unverzüglich!“

„Okay.“ Lydia hielt den Kopf tief gesenkt. „Schade! Tschüss“, hauchte sie und versuchte, den Weihnachtsmann anzulächeln, aber es wurde nur ein tieftrauriger Blick daraus.

„Bis bald, mein liebes Kind“, erwiderte der Weihnachtsmann mit fester Stimme. „Wir sehen uns ganz bestimmt wieder.“

„Und Sie? Was haben Sie hier verloren?“, stellte Anna Carola Laimer-Finkel ihn zur Rede.

„Meine Ruhe und meinen inneren Frieden. Eben jetzt, vor einer Minute“, erwiderte der etwa fünfundsechzigjährige Mann und stand auf.

„Es wirkt merkwürdig, wenn ein alter Mann so vertraulich mit kleinen Mädchen spricht!“, zeterte die Pädagogin unbeirrt weiter. „Ich habe Sie hier noch nie gesehen.“

„Bisher hatte ich eben Glück.“

„Ich werde Sie im Auge behalten!“, drohte sie. „Sollte ich noch einmal eine solche Szene beobachten wie eben diese hier, dann werde ich die Polizei rufen. Also, halten Sie sich in Zukunft von der Schule fern, wenn Sie keinen Ärger wollen!“

Als sie eine Frau sah, die auf dem Bürgersteig außerhalb des Parks mit einer vollen Einkaufstasche unterwegs war, wandte sie sich ruckartig um.

„Frau Bauer! Hallo! Warten Sie einen Augenblick! Mit Ihnen wollte ich ohnehin sprechen. Lukas ist heute schon wieder frech gewesen! Lange werde ich mir das nicht mehr ansehen!“

Den Kopf hoch erhoben und das Kinn energisch nach vorne gereckt, stürmte sie auf die erschrockene Frau zu.

„Du meine Güte!“, murmelte der alte Herr und schritt zügig auf die Gartenstraße zu. „Ehrgeiz! Disziplin! Der Ernst des Lebens …! Ach du meine Güte!“

***

Zur selben Zeit saß Almut Rainer in dem hellen, freundlichen Büro einer Grundschule in München und blickte Frau Ingeborg Sedelmayer, die Direktorin, erwartungsvoll an.

Almut Rainer war sechsundfünfzig Jahre alt und hatte schon so manches Fältchen im Gesicht, aber dennoch war sie noch immer eine schöne Frau. Sie war groß, schlank, und ihr silbergraues dichtes Haar fiel, glatt und glänzend wie Seide, bis weit über ihre Schultern hinab.

Frau Sedelmayer lehnte sich zurück und faltete ihre Hände zu einem Zelt.

„Ich sage es am besten ganz offen, Frau Rainer: Sie sind mir sehr sympathisch, aber wir haben hier mit ähnlichen Problemen zu kämpfen, wie Sie es ja auch in Grünwald erlebt haben.“

„Aha? Und zwar?“ Almut wusste längst, dass jedes weitere Wort überflüssig war. Die Entscheidung war längst gefallen, und zwar nicht zu ihren Gunsten.

„Ich spreche von einem übermäßig engagierten Elternverein, dessen Obfrau jede Gelegenheit und jedes Mittel nutzt, um unsere Schule in eine vermeintliche Eliteanstalt für zukünftige Führungskräfte zu verwandeln. Man verlangt heute von uns, dass wir aus ganz normalen Kindern elitäre Wesen machen sollen.“

„Oder aus glücklichen Kindern, gebrochene und willenlose Wirtschaftssklaven“, sinnierte Almut.

„Ja, so könnte man es auch formulieren.“ Frau Sedelmayer blies ihre Backen zu Ballons auf, verdrehte die Augen nach oben und ließ die Luft dann in kurzen Intervallen entweichen. „Wir mussten letztes Jahr zum Beispiel einen völlig normalen, netten und durchaus begabten Jungen von unserer Schule nehmen, nur weil der Elternverein der Meinung war, er übe einen schlechten Einfluss auf die anderen Kinder aus.“

Die Direktorin blickte Almut vielsagend an.

„Wenn ich nun eine Lehrerin anstelle, die – verzeihen Sie, wenn ich es so direkt sage – bereits über fünfzig Jahre alt ist, aus einer anderen Schule hinauskomplimentiert wurde und nicht über eine Zusatzausbildung in Psychologie, moderner Pädagogik, strategischem Denken und was es da sonst noch so alles gibt, verfügt, dann bricht hier spätestens in einem halben Jahr die nächste Protest- und Unterschriftenaktion aus.“ Sie zog die Augenbrauen bis zum Ansatz ihrer schwarz getönten Dauerwellen hoch und blickte Almut mitfühlend an. „Davon hätten wir beide nicht viel.“

„Aber das ist doch verrückt!“ Almut schüttelte erschrocken den Kopf. „Man muss den Kindern doch zuerst Freude am Wissen und Lernen vermitteln. Und natürlich auch menschliche Werte. Alles andere kann dann – je nach Fähigkeiten und Interessen – später gezielt gefördert werden.“

„Ja, ja!“ Frau Sedelmayer seufzte tief. „Das wissen Sie, und ich weiß es auch. Aber menschliche Werte sind heute nicht mehr gefragt. Ebenso wenig wie Freude am Lernen.“ Die Direktorin verdrehte die Augen nach oben. „Leistung, das ist gefragt. Und Fortschritt. Wenn schon Freude, dann bitte nur daran, schneller, besser und leistungsfähiger zu sein als andere.“

„Aber damit schädigt man doch die Seele eines …“

„Weiß ich!“, fiel die Direktorin Almut ins Wort. „Und ganz im Vertrauen: Es würde mich nicht wundern, wenn nicht vielleicht genau das durchaus erwünscht wäre.“

„Und die Kinder, die daran zerbrechen?“

„Für die haben wir ganz wunderbare Medikamente. Und wenn die auch nichts nützen, dann nennt man das wohl ‚natürliche Auslese‘.“

Frau Sedelmayer beugte sich über ihren Schreibtisch.

„Es tut mir sehr, sehr leid, dass ich Ihnen keine großen Hoffnungen machen kann. Vielleicht versuchen Sie es mal in einer Privatschule. Ich an Ihrer Stelle würde aber eher um Frührente ansuchen. Besser wird es nämlich nicht werden. Eher noch schlimmer. Kindererziehung ist zur Wissenschaft geworden.“ Mit gerunzelter Stirn fügte sie hinzu: „Oder, besser gesagt, zu einem Wirtschaftszweig, mit dem man viel Geld machen kann. Liebe und Instinkt gehören heute in den Bereich der Esoterik oder so.“

„Vielen Dank für die Zeit, die Sie mir geopfert haben.“ Almut stand auf, um sich zu verabschieden. „Für die Rente fühle ich mich mit sechsundfünfzig Jahren noch etwas zu jung. Und Kinder sind nun einmal mein Leben. Ich liebe sie alle. Egal, ob besonders schlau oder etwas träge, ob schnell oder langsam, ob laut und temperamentvoll oder scheu und zurückhaltend. Mal sehen, vielleicht finde ich ja doch noch einen Platz, wo Erfahrung und Liebe zum Beruf noch etwas wert sind.“

Ingeborg Sedelmayer kam hinter ihrem Schreibtisch hervor und drückte Almut die Hand.

„Wünschen würde ich es Ihnen auf jeden Fall, Frau Rainer. Aber machen Sie sich keine allzu großen Hoffnungen.“

Seufzend stieg Almut Rainer die Treppe nach unten. Wehmütig lächelnd blickte sie auf die langen Bänke in den leeren Fluren vor den jetzt verlassenen Klassenzimmern, unter denen die kleinen Hausschuhe und Pantoffeln der Kinder in mehr oder weniger ordentlichen Reihen standen, und auf die bunten Bilder, die an den Wänden hingen.

„Du meine Güte!“ Im untersten Stock blieb sie stehen, betrat den hellen Flur und blickte erschrocken zu den zahlreichen Zeichnungen hinauf, mit denen die Wände geschmückt waren.

„Das ist die 4 A“, hörte sie hinter sich die Stimme der Direktorin, die ihr gefolgt war, um ebenfalls den Heimweg anzutreten. „Unter der Leitung von Frau Magister Nolte. Sie legt sehr viel Wert auf eine intensive Schulung der sozialen Kompetenz und Konfliktbewältigung.“

„Das ist ja schön und gut, aber …“ Almut zeigte auf die Wand, an der – unter dem Titel Erderwärmung – schrecklicheBilder von schwarz verbrannten Landschaften, bleichen Knochen, die aus rot glühendem Wüstensand ragten, und ausgetrockneten Flussbetten voller toter Fische zu sehen waren. „So etwas zeichnet doch kein Kind in diesem Alter freiwillig! Das ist doch frustrierend … traurig ist das.“

„Kommen Sie, das hier ist auch sehr sehenswert. Zum Thema: Gewalt.“

An der gegenüberliegenden Wand konnte man zerbombte Häuser, Panzer, die über Autos fuhren, Männer mit Maschinengewehren, Abfangjäger und Kriegsschiffe sehen.

„Muss man das denn mit neun oder zehn Jahren schon so schonungslos bearbeiten?“, fragte Almut verunsichert. „Sollte man nicht zuerst ein liebevolles und solides Fundament schaffen?“

„Ja, wenn Sie mich fragen“, erwiderte Frau Sedelmayer. „Aber ich gehöre ja auch zur längst überholten Fraktion. Frau Nolte ist eine der neuen, modernen Pädagoginnen, die vom Elternverein vorgeschlagen und mit mehr oder weniger sanftem Druck durchgesetzt wurde.“

Die Direktorin lachte laut auf.

„Vor Kurzem hingen hier noch Rotkäppchen und der Wolf, Hänsel und Gretel und Rumpelstilzchen. Die sind jetzt verpönt, Frau Rainer. Zu gewalttätig. Davon könnten die Kinder einen seelischen Knacks zurückbehalten.“ Vor dem Schulgebäude angelangt, nickte die Direktorin Almut noch einmal lächelnd zu. „Alles Gute für die Zukunft, Kollegin.“

„Danke! Das wünsche ich Ihnen auch.“

Almut warf einen Blick auf die Informationen, die in einem großen Schaukasten neben dem Eingangstor ausgehängt waren.

Zusatzangebote in diesem Schuljahr:

Strukturiertes Denken

Wahrnehmungs- und Konzentrationsförderung

effektives Lerntraining

Sozialtraining zur Persönlichkeitsstärkung und Konfliktbewältigung

PC-Wissen für Grundschüler

„Du meine Güte!“Sehr nachdenklich und betrübt, stieg Almut Rainer in ihren kleinen Wagen, der vor dem Schulhaus parkte, und machte sich auf den Heimweg. Das war nun die fünfte der fünf Schulen gewesen, die die Schulbehörde ihr vorgeschlagen hatte. Die Vorstellungsgespräche in den übrigen Schulen waren allesamt sehr ähnlich verlaufen.

Mehr als dreißig Jahre lang hatte Almut mit viel Liebe Grundschüler unterrichtet. Über dreißig Jahre lang hatte sie sich für jedes einzelne ihrer Kinder eingesetzt, hatte bei so manchem schwierigen Kind so lange geduldig gesucht, bis sie den richtigen Zugang zu seiner Seele gefunden hatte, hatte sich bemüht, ihnen Freude am Lernen und am Leben zu vermitteln, und hatte – bis zuletzt! – kein einziges von ihnen aufgegeben.

Aus all „ihren Kindern“ war etwas geworden. Keines von ihnen war auf der Strecke geblieben. Nie, in all den Jahren nicht, hatte sie Probleme mit Schulverweigerern gehabt. Im Gegenteil – sie waren alle gerne gekommen.

Auch Gewalt war nie ein Thema gewesen. Natürlich hatte es immer wieder welche gegeben, die andere gezwickt, geschubst oder an den Haaren gezogen hatten. Aber meist nur einmal und dann nie wieder. Und sie hatte dabei nicht einmal die Stimme erheben müssen.

Staunend hatte sie oft die Berichte anderer Lehrer in den Zeitungen gelesen, die darüber klagten, wie schwierig es heutzutage sei, sich seelisch gegen die Gewaltbereitschaft und die Respektlosigkeit der Kinder abzuschotten.

Und wie viele ihrer Kolleginnen und Kollegen frühzeitig ihren Dienst quittieren mussten, weil ihre Nerven den Wahnsinn nicht mehr mitmachten! Wie gerne hätte sie diesen Leuten gesagt, dass es völlig ausreichte, die Kinder zu lieben. Der Respekt stellte sich dann ganz von selbst ein.

Und dann plötzlich, vor drei Monaten, war sie gebeten worden, für Frau Laimer-Finkel Platz zu machen.

„Das ist nichts Persönliches!“, hatte ihr Frau Dr. Breitenbach vom Elternverein versichert. „Es ist nur so, dass Ihre Unterrichtsmethoden nicht mehr zeitgemäß sind.“

„Nicht mehr zeitgemäß“, murmelte Almut, setzte den Blinker und bog in die Straße ein, die nach Grünwald führte. „Als ob Kinder eine Modeerscheinung wären!“

***

„Ich hoffe, ich komme nicht zu spät! Ist der Doktor noch da? Ich wurde wieder einmal aufgehalten! Wie immer, wenn ich es eilig habe! Dauernd will wer was von mir! Dieser Stress wird mich eines Tages noch umbringen! Aufsässige Kinder und aufdringliche, unfähige Eltern! Unglaublich! Deswegen bin ich auch hier. Ich brauche was für meine Nerven. Dringend!“

Atemlos, eine ganze Salve bitterer Klagen mit schriller Stimme ausstoßend, stürmte Frau Laimer-Finkel durch die Tür in die Praxis des Grünwalder Arztes.

„Ist wat passiert?“

Erschrocken über den Lärm, kam Martha Giesecke, die langjährige Arzthelferin von Dr. Stefan Frank, in das Wartezimmer geeilt. Doch als sie die neue Lehrerin der Grundschule sah, beruhigte sich ihr Herzschlag sofort wieder.

Frau Laimer-Finkel setzte sich prinzipiell sehr lautstark in Szene. Das wusste Schwester Martha bereits, obwohl die Pädagogin erst seit etwa drei Monaten in Grünwald lebte.

„Ach, Sie sind det, Frau Laimer-Finkel. Juten Tag. Keine Sorge, wir haben noch nicht geschlossen. Sie müssen sogar noch ein bisschen warten, es ist noch jemand drinnen. Nehmen Sie doch bitte ein paar Minuten hier Platz.“

„Na gut!“ Seufzend ließ sich die Lehrerin auf einen der Stühle sinken. „Ach Gott! Ihnen scheint es ja fast genauso zu gehen wie mir!“

„Ähm … Sie meinen …?“ Martha Giesecke blieb unschlüssig stehen. Sie war sich nicht ganz sicher, ob die Patientin überhaupt an einer Antwort interessiert war.

„Na ja, rein theoretisch hätten Sie heute ja nur bis Mittag geöffnet, nicht wahr? Aber den Leuten ist es vermutlich egal, was draußen auf dem Praxisschild steht. Die kommen, wann immer sie Lust dazu haben. Mir geht es genauso! Nur ein bisschen schlimmer natürlich. Ich hätte heute um Punkt zwölf Schluss gehabt.“

Frau Laimer-Finkel blickte auf ihre Armbanduhr.

„Ha! Jetzt ist es halb zwei! Den einen muss man noch lang und breit die Hausaufgaben erklären, die anderen sind noch nicht einmal dazu fähig, sich die Schuhe selbst zuzuschnüren, dann kommen wieder irgendwelche Eltern mit hunderttausend Fragen an … Es ist jeden Tag dasselbe! Die Leute kennen einfach keine Rücksicht.“

„Ähm … ja … wenn Sie det sagen“, erwiderte die Pflegerin. „Also, wie jesagt, ein paar Minuten wird es noch dauern.“

„Aber nicht zu lange, bitte. Ich habe heute noch alle Hände voll zu tun. Ich muss noch einen ganzen Stapel Schreibhefte korrigieren und für morgen alles vorbereiten.“

Schwester Martha verdrehte heimlich die Augen, schluckte die Bemerkung hinunter, die ihr auf der Zunge lag, und wollte gerade wieder zu ihrem Arbeitsplatz zurückkehren, als ein schriller Aufschrei sie herumfahren ließ.

„Wat?“, fragte sie seufzend.

„Also, das ist ja wieder einmal typisch!“, zeterte Frau Laimer-Finkel und zeigte anklagend mit dem Zeigefinger auf den älteren Herrn, der in einer Ecke des Wartezimmers saß und in einem Magazin blätterte.

„Wat denn?“

„Wieso müssen Rentner, die den ganzen Tag lang nichts anderes zu tun haben, als im Park herumzusitzen, die Tauben zu füttern und kleine Mädchen zu belästigen, ausgerechnet immer dann alles übervölkern, wenn die arbeitenden Menschen, deren Zeit ohnehin knapp bemessen ist, noch schnell zum Arzt oder in den Laden gehen wollen? Es ist doch wirklich im-mer-das-sel-be!“

Der ältere Herr zuckte mit den Schultern und blinzelte Schwester Martha lächelnd zu.

Martha Giesecke holte tief Luft.

„Keine Sorge, Frau Laimer-Finkel. Der Herr nimmt Ihnen nichts von Ihrer kostbaren Zeit weg. Er will gar nicht zum Doktor rein, er wartet hier nur.“

„Ach so?“ Die Pädagogin musterte den Mann von oben bis unten. „Ein bisschen aufwärmen, wie? Ist es Ihnen im Park vom langen Herumsitzen zu kalt geworden? Oder zu langweilig, weil die kleinen Mädchen schon alle weg sind?“

„Wenn Sie es sagen!“, seufzte der Mann und vertiefte sich wieder in seine Zeitung.

„Tz!“ Frau Laimer-Finkel stieß ein verächtliches Zischen aus und schüttelte den Kopf. „Na ja! Wenn es mir auch mal so gut ginge!“, seufzte sie, an Schwester Martha gewandt. „Aber als Pädagogin hat man überhaupt keine Freizeit. Keine Minute.“ Sie lachte laut und schrill auf. „Was sage ich da? Keine Sekunde!“

„Nicht?“ Schwester Martha staunte. „Ick dachte, die Schule ist täglich spätestens um zwei aus?“

„Ha-ha!“ Die Pädagogin lachte laut auf. „Sie glauben doch nicht wirklich, dass ich dann nichts mehr zu tun habe? Das wäre zu schön! Aber ich kann ja nicht einmal irgendwo hingehen, ohne sofort angesprochen zu werden. Manche Eltern scheinen zu glauben, ich hätte die Pflicht, sie rund um die Uhr in Erziehungsfragen zu beraten. Egal, wohin ich gehe, ständig treffe ich auf eine völlig überforderte …“

In diesem Augenblick kam der Grünwalder Arzt mit einer Patientin aus dem Behandlungsraum.

„Schwester Martha, haben wir noch ein Ärztemuster von dieser neuen Venensalbe? Ich habe Frau Hoflehner eines versprochen, aber im Schrank ist keines mehr.“

„Komme schon, Chef!“ Erleichtert über diese willkommene Unterbrechung, verließ die Arzthelferin das Wartezimmer. „Ick finde bestimmt noch ein paar Tuben, Frau Hoflehner. In der Rumpelkammer steht noch ein janzer Karton voll mit Ärztemustern. Die habe ick bloß noch nicht in den Schrank geräumt.“

„Sind wir für heute fertig, Martha?“, fragte Stefan Frank hoffnungsvoll.

„Oh! Nein, Frau Laimer-Finkel sitzt noch im Wartezimmer.“

„Ach so.“ Stefan machte kein besonders glückliches Gesicht. „Hat vielleicht ein älterer Herr nach mir gefragt?“

„Ja. Der sitzt auch im Wartezimmer. Sieht irgendwie aus wie der Weihnachtsmann, Chef.“

„Das ist er!“ Stefans Gesicht begann zu strahlen, und er eilte mit großen Schritten ins Wartezimmer.

„Ich bin zuerst dran!“ Frau Laimer-Finkel sprang sofort auf und eilte dem Grünwalder Arzt mit ausgestreckter Hand entgegen. „Ich habe nicht so viel Zeit wie …“

„Schon gut. Nur eine Minute, bitte.“ Stefan drückte der Pädagogin flüchtig die Hand und ging auf den Stuhl zu, auf dem der ältere Herr saß und seine Zeitung las. „Herr Prof. Henning! Sie sind es wirklich! Ich freue mich riesig, Sie zu sehen!“

„Ah! Und ich mich erst, mein Junge!“ Der Mann mit dem weißen Haar und dem weißen Rauschebart warf die Zeitschrift, in der er gelesen hatte, achtlos auf den Tisch und stand auf. „Stefan Frank!“, rief er freudig aus. „Doktor! Wie ich sehe und höre, ist was aus Ihnen geworden, mein lieber Junge! In ganz Grünwald singt man Ihr Loblied. Ich bin mächtig stolz auf Sie!“

Prof. Wendelin Henning legte Stefan eine Hand auf die Schulter und kniff ihn mit der anderen Hand, wie einen kleinen Jungen, in die Wange.

„Sieh an, sieh an!“, schmunzelte er. „Gestern noch ein halb verhungertes Bürschchen, heute einer der angesehensten Männer im noblen Grünwald.“

„Wie immer übertreiben Sie völlig schamlos, Professor!“, meinte Stefan lachend.

„Ach, wie schön!“ Nachdem Frau Laimer-Finkel sich von dem kurzen Schock erholt hatte, die diese geradezu ehrfürchtige Begrüßung des Mannes, dem sie nicht gerade freundlich begegnet war, hervorgerufen hatte, setzte sie ihr freundlichstes Lächeln auf. „Ein Kollege von mir? Sind Sie auch Pädagoge?“

„Das ist mein Doktorvater, Herr Prof. Wendelin Henning“, stellte Stefan Frank den älteren Herrn stolz vor. „Bis vor wenigen Tagen noch Rektor der Universität in Heidelberg. Der Mann, dem ich verdanke, was ich heute bin.“

„Ja, ja! Das ist das Schönste an unserem Beruf, nicht wahr?“ Anna Carola Laimer-Finkel schenkte dem Professor ein sonniges Lächeln. „Dass man aus unbedarften Kindern wertvolle Menschen machen kann. Na, habe ich recht?“

„Nein!“, erwiderte Prof. Henning kurz angebunden, und an Stefan Frank gewandt fügte er hinzu: „Ich will Sie nun aber nicht länger aufhalten, Stefan. Ich warte gerne noch eine Weile, bis Sie fertig sind.“ Er setzte sich und nahm die Zeitung wieder zur Hand. „Ich lese inzwischen diesen Artikel hier fertig.“

„Danke. Zehn Minuten, Professor“, erwiderte Dr. Frank. „Ach, wo ist denn übrigens Ihr Gepäck?“

„In der Pension Sommer. Hat man mir empfohlen. Gar nicht weit von hier. Ich dachte, dort lässt es sich ein, zwei Wochen lang gut aushalten. Oder?“

Der Grünwalder Arzt schüttelte tadelnd den Kopf.

„Das holen wir dann, Professor. Sie wohnen natürlich bei mir. Und ich will keine Widerrede hören!“ Mit einer einladenden Handbewegung ließ er der Patientin den Vortritt. „Bitte sehr, Frau Laimer-Finkel!“

„Magister!“, beeilte diese sich ihn zu korrigieren, bevor sie außer Hörweite des Professors war. Sollte der alte Mann ruhig wissen, dass auch sie nicht gerade auf den Kopf gefallen war.

***

Sarah Schönberg rutschte ungeduldig auf dem unbequemen Stuhl im Gerichtssaal hin und her und warf immer wieder gehetzte Blicke auf ihre Armbanduhr.

Mit ihren neunundzwanzig Jahren sah sie wie eine ältere Ausgabe ihrer Tochter aus. Sie hatte die gleichen langen blonden Haare und die gleichen großen blauen Augen, die offen und freundlich in die Welt blickten.

Während die beiden Männer, die ihr gegenüber saßen, sich für diesen Anlass ganz besonders fein gemacht hatten – sie trugen beide einen dunklen Anzug mit Krawatte –, hatte Sarah am Morgen beschlossen, das einzige gute Kleid, das sie besaß, im Schrank zu lassen. Sie trug Jeans und einen einfachen weißen Wollpullover. Ihr Haar hatte sie zu einem Pferdeschwanz hoch gebunden, und außer einem Hauch von Rot auf den Lippen trug sie auch kein Make-up.

Wozu auch? Ihr war keineswegs feierlich zumute.

Maximal eine Stunde war, laut Vorladung, für die abschließende Scheidungsverhandlung anberaumt gewesen, und jetzt saß sie bereits seit über anderthalb Stunden hier.

Roland, der in wenigen Minuten – zumindest hoffte sie, dass es nicht mehr lange dauern würde – ihr Exmann sein würde, zog die Angelegenheit, die auch in zehn Minuten hätte erledigt werden können, unnötig in die Länge. Offensichtlich hatte er das Bedürfnis, sein ganzes Leben vor dem Richter auszubreiten.

„Gut!“ Mit einem tiefen Seufzer setzte der Richter nun zum wiederholten Mal zu seinen Abschlussworten an, und Sarah drückte beide Daumen, dass es ihm diesmal auch gelingen würde. „Ich sehe, dass diese Ehe zerrüttet ist und auf beiden Seiten kein Interesse an einem Versuch besteht, die Verbindung aufrechtzuerhalten. Darum komme ich zu dem Schluss, dass …

„Ich habe mich ja bemüht. An mir liegt es bestimmt nicht“, meldete sich Roland Schönberg trotzig zu Wort.

„Weiß Gott, das haben Sie!“, stimmte ihm sein Anwalt zu und seufzte tief, um die Großherzigkeit und Geduld seines Mandanten zu unterstreichen. Und an den Richter gewandt fügte er hinzu: „Weiß Gott, das hat er!“

„Ach? Hat er das?“ Der Richter öffnete noch einmal die dicke Aktenmappe, die er bereits zugeklappt hatte, und blätterte verwirrt darin. „Hier habe ich es. Na bitte, ich habe mich also doch nicht geirrt“, stellte er fest, als er das betreffende Dokument gefunden hatte. „Sie haben doch die Scheidung eingereicht, Herr Schönberg. Zumindest steht es hier so. Also liegt es ja doch an Ihnen.“

„Aber doch nur, weil ich keine andere Wahl hatte“, rechtfertigte sich Roland mit weinerlicher Stimme.

„Er hatte keine andere Wahl“, echote sein Anwalt. „Weiß Gott, die hatte er nicht!“

Und – genau, wie Sarah es befürchtet hatte – fing Roland nun wieder ganz von vorne an. Mit anklagenden Blicken verkündete er, was ihm während der acht Jahre dauernden Ehe widerfahren war.

„Sie hat mich nur ausgenutzt.“

„Ähm …“ Abermals begann der Richter zu blättern. „Hier steht, dass Frau Schönberg ihr Medizinstudium abgebrochen hat, um das Ihre zu finanzieren.“ Mit gerunzelter Stirn fügte er noch hinzu: „Für das Sie ganz schön lange gebraucht haben, wie ich sehe. Und das nennen Sie dann ausnutzen?“

Er schaute Roland, über den Rand seiner Brille hinweg, fragend an.

„Ach, sie hat das Studium doch nur abgebrochen, weil sie zu faul dazu war. Und weil sie darauf spekuliert hat, sich auf meinen Lorbeeren ausruhen zu können, wenn ich erst einmal fertig und ein erfolgreicher Mediziner bin“, stellte Roland richtig. „Und das bin ich ja jetzt.“

„Das ist er jetzt. Weiß Gott!“, fügte sein Anwalt hinzu.

„Ähm …“ Der Richter fuhr mit dem Zeigefinger die Zeilen des Protokolls entlang, das er vor sich liegen hatte. „Hier steht: Frau Schönberg hat fast sieben Jahre lang tagsüber das gemeinsame Kind Lydia versorgt, damit Sie in Ruhe studieren konnten, und nachts war sie in der Städtischen Klinik als Nachtschwester tätig, um so das nötige Geld für sich, Lydia und Ihr Studium zu verdienen.“

Der Richter schob seine Lesebrille auf die Stirn und blickte Roland fragend an.

„Also, ich würde das eher nicht als faul bezeichnen. Im Gegenteil. Ich bin nicht sicher, ob mir persönlich das nicht zu viel geworden wäre. Aber Sie haben sich dennoch ausgenutzt gefühlt?“

„Weiß Gott …“, begann der Anwalt unsicher und wartete auf Rolands Antwort. Doch der musste erst ganz lange nachdenken.

Sarah blickte auf ihre Armbanduhr. Genau jetzt war Lydias Flötenunterricht zu Ende. Sie hatte so sehr gehofft, ihre Tochter abholen zu können, aber das schaffte sie ja nun beim besten Willen nicht mehr.

Hoffentlich ging Lydia sofort nach Hause, so wie sie es mit ihr besprochen hatte. Und hoffentlich verlor sie den Schlüssel nicht, den sie ihr zur Sicherheit in die Schultasche gesteckt hatte. Hoffentlich ängstigte sie sich nicht! Es war immerhin das erste Mal, dass Lydia ganz alleine zu Hause war. Und hoffentlich …

„Anfangs nicht“, sagte Roland jetzt trotzig. „Aber jetzt … also … sie glaubt, ich könne es mir leisten, dass sie jetzt alles stehen und liegen lässt, um auf die Uni zu gehen.“

„So? Glaubt sie das?“ Der Richter kräuselte unwillig seine Nase und trommelte mit seinem Kugelschreiber auf den Tisch.

„Ja, das glaubt sie!“

„Weiß Gott!“, bestätigte der Anwalt.

„Kaum war ich mit meinem Praktikum fertig, hat sie – ohne mich zu fragen! – einfach ihren Job als Nachtschwester gekündigt!“

„Und?“ Der Richter verzog unwillig seinen Mund. „Finden Sie keine Anstellung, die es Ihnen erlaubt, Ihre Familie zu ernähren?“

„Das schon! Sicher!“, brauste Roland auf, und sein Anwalt fügte hinzu: „Weiß Gott! Herr Schönberg könnte in jeder Klinik unterkommen.“

„Ich habe mehr als nur ein Angebot!“

„Weiß Gott, das hat er!“

„Und?“, wollte der Richter wissen, der, genau wie Sarah, bereits auf der Stuhlkante saß und ungeduldig mit den Füßen scharrte.

„Na ja … ich muss mich auch irgendwann einmal von den Strapazen erholen. Ich kann nicht die nächstbeste Stelle in irgendeiner Klinik annehmen, nur weil Sarah die feine Arztgattin spielen will. Das kann man mir doch nicht zumuten!“

„Weiß Gott! Das ist unzumutbar!“ Der Anwalt tätschelte mitfühlend Rolands Schulter.

Der Richter blies seine Backen auf und schob die Luft von einer in die andere Wange. Dann stieß er die Luft mit einem langen Seufzer aus und blickte Sarah fragend an.

„Möchten Sie dazu auch noch etwas sagen, Frau Schönberg?“, erkundigte er sich.

„Ich würde bitte gerne zum Ende kommen, wenn das möglich ist“, erwiderte Sarah, erhob sich halb von ihrem Stuhl und schaute aus dem Fenster. „Dort draußen wartet bereits Rolands neue Freundin. Sie ist die Tochter des Betreibers einer Privatklinik in Berlin. Nächste Woche soll die Hochzeit stattfinden, und danach soll es auf eine einjährige Weltreise gehen. Das sind die wahren Gründe für die Scheidung.“

Sarah setzte sich wieder und wandte sich dem Richter zu.

„Frau Wächter kann meinem zukünftigen Exmann finanziell mehr bieten als ich. Ich habe ihm bereits versichert, dass ich ihn nicht aufhalten werde. Vielleicht darf ich als kleine Gegenleistung erwarten, dass er jetzt dafür aufhört, mir die kostbare Zeit zu stehlen. Ich muss nämlich möglichst rasch nach Hause, um mich um mein Kind zu kümmern.“

„Ah!“ Der Richter stand auf und trat neugierig ans Fenster. „Richtig, dort steht die Dame! Und sie sieht schon sehr ungeduldig aus, Herr Schönberg. Wir sollten wirklich zum Ende kommen, sonst platzt womöglich noch Ihre Zukunftssicherung und Sie sind dazu gezwungen, erstmals im Leben selbst Geld zu verdienen.“

„Also, das ist doch …“, brauste Roland auf.

„Weiß Gott, das ist es!“, stimmte ihm der Anwalt empört zu.

Der Richter nickte Sarah lächelnd zu und zuckte mit den Schultern.

„Damit erkläre ich die Ehe für geschieden. Wie es aussieht, Frau Schönberg, werden Sie vorerst nicht mit Unterhaltszahlungen rechnen können, da Ihr Exgatte sich ja erst von den ‚Strapazen‘ erholen muss. Aber so, wie ich das sehe, ändert sich da ja nicht sehr viel für Sie, nicht wahr?“

„Nein“, bestätigte Sarah und schüttelte den Kopf.

„Also, das ist doch …“, protestierte Roland.

„Weiß Gott!“, bestätigte sein Anwalt.

„Ja, der weiß ja bekanntlich alles“, ätzte der Richter und konnte es sich nicht verkneifen, noch hinzuzufügen: „Aber wenigstens müssen Sie ab sofort eine Person weniger durchfüttern, Frau Schönberg. Das ist doch schon mal eine gewisse Erleichterung.“

„Also, das ist …“, begann Roland, doch der Richter übertönte ihn einfach: „Zum Sorgerecht für das Kind Lydia: Haben Sie sich darüber bereits Gedanken gemacht, Herr Schönberg?“

„Ja … also … ich kann mich damit im Moment nicht auch noch belasten!“, gab Roland zum Besten.

„Weiß Gott, das kann er nicht!“, nahm der Richter das Statement des Anwalts vorweg. „Es wäre auch ein wenig schwierig, sich von der Weltreise aus um Ihre Tochter zu kümmern. Dann legen Sie vermutlich auch keinen Wert auf eine Besuchsregelung? Nein! Nicht mal zu Weihnachten? Ach, ich vergaß, da sind Sie ja schon unterwegs. Damit ist auch das geklärt, und die Verhandlung ist hiermit beendet.“

„Liebling! Endlich! Glückwunsch zur Scheidung! Hat sie dir Schwierigkeiten gemacht, mein armer Schatz? Wollte sie Geld von dir erpressen oder dir gar das Kind anhängen?“

Sarah versuchte, weder hinzuhören noch hinzusehen, als Viviane Wächter – gekleidet in ein todschickes Chanel-Kostüm – Roland vor dem Gerichtsgebäude in die Arme fiel.

Sie seufzte. Immerhin hatte sie Roland einmal geliebt. Er war noch immer der Vater ihrer wundervollen Tochter, und deshalb machte es sie traurig, seinen moralischen Verfall mitansehen zu müssen.

Während Sarah gehetzt zur Straßenbahnstation rannte, rief sie sich lieber die Worte in Erinnerung, die der Richter ihr leise zum Abschied zugeraunt hatte:

„So, wie ich das sehe, haben Sie nichts als einen Klotz am Bein verloren. Es wird schwierig werden, aber versuchen Sie trotzdem, Ihr Studium wieder aufzunehmen und es abzuschließen. Ich bin sicher, dass Sie es schaffen werden. Sie haben ja bereits bewiesen, dass Sie eine starke Frau sind.“

„Ja!“, murmelte Sarah. „Ich werde es schaffen. Für Lydia, mein geliebtes Kind. Aber wie?“

***

„Frau Schönberg! Hallo! Hier bin ich!“

Almut Rainer trat das Bremspedal durch und öffnete das Fenster, als sie Sarah an der Haltestelle stehen sah.

„Kommen Sie, steigen Sie rasch ein! Ich bin auf dem Weg nach Grünwald! Sie doch auch, oder?“

„Vielen Dank, dass Sie mich mitnehmen!“ Seufzend lehnte sich Sarah auf dem Beifahrersitz zurück. „Ich bin ohnehin schon ziemlich nervös, weil Lydia alleine zu Hause ist.“

„Ach!“ Almut Rainer reihte sich wieder in den fließenden Verkehr ein. „Kein Grund, nervös zu sein. Lydia wird damit wunderbar klarkommen. Sie ist ein starkes und intelligentes Mädchen. Kommen Sie vom Dienst?“

„Nein, von meiner Scheidung.“

„Ah, na dann: herzlichen Glückwunsch!“ Kaum waren ihr diese Worte über die Lippen gekommen, wurde Almut bewusst, was sie da eben gesagt hatte. „Du meine Güte! Verzeihen Sie mir bitte, Frau Schönberg. Sehen Sie, das kommt dabei heraus, wenn man redet, ohne vorher zu denken.“

„Die Wahrheit!“ Sarah lachte. „Meist kommt dabei die Wahrheit heraus. Bitte entschuldigen Sie sich nicht für Ihre ehrliche Meinung, Frau Rainer. Sogar der Richter hat mir gratuliert.“

„Und Sie?“ Almut Rainer warf Sarah einen prüfenden Blick zu. „Sehen Sie das auch so?“

„Durchaus. Für mich wird sich nicht besonders viel ändern. Ich habe ja auch bisher schon immer alles alleine gemacht. Allerdings war Roland wenigstens nachts zu Hause, sodass ich beruhigt arbeiten gehen konnte.“

„Nach so langer Zeit wird Ihre Klinik aber bestimmt kompromissbereit sein und Ihnen ein wenig entgegenkommen“, vermutete Almut. „Bestimmt können Sie für eine Weile halbtags arbeiten, bis Lydia aus dem Gröbsten raus ist.“

„Leider nicht.“ Sarah seufzte. „Für die Städtische Klinik bin ich untragbar geworden. Alleinerziehende Frauen mit kleinen Kindern sind unzuverlässig, deshalb hat man mir nahegelegt, mich doch lieber woanders umzusehen.“ Sarah zog die Schultern hoch und ließ sie mit einem tiefen Seufzer wieder fallen. „Auch gut! Notfalls werde ich wohl irgendwo putzen gehen müssen.“

„Nein, nein, das werden Sie nicht!“ Almut Rainer schüttelte entschieden den Kopf. „Wenn wir Frauen immer gleich klein beigeben, wird sich nie was ändern. Reden Sie mit Dr. Frank. Der kennt im medizinischen Bereich Gott und die Welt. Bestimmt kann er Ihnen helfen.“

„Das ist eine gute Idee. Ich werde ihn bei Gelegenheit um Rat fragen.“

„Wie geht es Lydia denn?“, wechselte die Lehrerin das Thema.