0,99 €
Fünf Leben, ein Schicksal: Als Boten des Dunklen Gottes jagen Rhennon und seine Gefährten Abschaum aller Art. Nun sollen sie die Tochter eines Senators aus den Fängen einer mörderischen Bande befreien. Doch die Zeit ist nicht auf ihrer Seite. »Eine Klinge in der Nacht« ist die erste von drei Kurzgeschichten und der Auftakt der Reihe »Die Chronik der Herzlosen«.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 26
Eine Klinge in der Nacht
Danksagung
Über die Autorin
EINE KLINGE IN DER NACHT
© 2022 Katharina Jach
Überarbeitete Ausgabe
ISBN: 978-3-7557-9459-2
Verlag: Katharina Jach, Baumwall 7, 20459 Hamburg, www.katharinajach.de
Lektorat: Nina C. Hasse, www.texteule-lektorat.com
Korrektorat: Roswitha Uhlirsch, www.spreadandread.de
Covergestaltung: Katharina Jach
Vertrieb durch: Books on Demand GmbH
Alle Orte, Personen und Namen in diesem E-Book sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen oder realen Orten sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.
Achtung: Diese Geschichte enthält explizite Darstellungen körperlicher und sexueller Gewalt.
Für alle, die an mich geglaubt haben.
Trotz allem.
Die Banditen hatten keine Ahnung, in welcher Gefahr sie schwebten. Sorglos rösteten sie zwei Kaninchen über einem Lagerfeuer und zerrissen dabei die nächtliche Stille des Waldes mit ihrem gellenden Gelächter. Sie machten fortwährend geschmacklose Witze und berauschten sich am Rotwein, den sie in der Nacht zuvor einem reisenden Händler abgeknöpft hatten.
Rhennon und seine Gefährten beobachteten das Treiben im Lager von ihrem Versteck im Wald aus und lauschten den Fetzen von grausamen Geschichten, die der Wind zu ihnen trug. Mit jedem bösartigen Kommentar und begeisterten Johlen überkam ihn ein kalter Schauer. Zum Glück würde dieser Unsinn bald ein Ende haben.
»Als ob sie wollten, dass wir ihnen den Garaus machen«, kommentierte Cerise finster.
Rhennon musterte die Frau, die neben ihm im Dickicht hockte und den Schein des Lagerfeuers keine Sekunde aus den Augen ließ. Sie hatte ihr dunkelblondes Haar zu einem wilden Geflecht am Hinterkopf aufgesteckt und einen mit Pelz besetzten Umhang zum Schutz vor der Kälte umgelegt. In ihren mit schwarzer Kohle umrandeten Augen spiegelten sich Ekel und Entschlossenheit.
»Mich wundert, dass die Soldaten der Republik noch nicht auf diese Säcke aufmerksam geworden sind«, fuhr sie leise fort. »Sie sind ja nur schwer zu überhören. Oder zu übersehen.«
Rhennon konnte ihr nicht widersprechen. Seit die Bluthändler, wie sich diese Strauchdiebe in ihrem Hochmut nannten, die Tochter von Senator Malkat aus dessen Stadthaus in Esquilin entführt und einen Brief mit einer lächerlich hohen Lösegeldforderung zurückgelassen hatten, waren sie mit ihrer Gefangenen von Ort zu Ort gezogen und hatten dabei eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Sie hatten Händler überfallen, Gasthäuser und Dorfschenken aufgemischt und unzähligen Leuten gewaltsam das Geld abgenommen, ohne sich im Geringsten darum zu scheren, ob sie auffielen oder nicht. Es war ein Kinderspiel gewesen, ihnen bis zu ihrem Versteck in den Wäldern zu folgen.
»Du weißt doch, wie das läuft«, flüsterte Rhennon. »Die Republik hält sich von der Grenze fern, um Kämpfe mit den Grafschaften zu vermeiden. Solange das Gesindel in den Wäldern bleibt und sich nicht weiter in den Süden wagt, lässt man sie in Ruhe.«
»Und das Gesindel kann machen, was es will.« Cerise schnaubte. »Wunderbar.«
»Wir kümmern uns darum.« Rhennon wies mit einer vagen Kopfbewegung in Richtung Lager. »Diese Idioten haben nicht mal Fallen aufgestellt. So viel Dummheit ist schon beinahe beeindruckend.«