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Als Connars Körper wieder der ‚normalen‘, erdähnlichen Atmosphäre ausgesetzt wird, reagieren seine Körpernaniten und verwandeln seinen Körper in die alte Körperstruktur zurück. Gleichzeitig klärt sich sein Geist. Zum Leidwesen seines ‚Weibchens‘ Amanda erinnert er sich an sein reales Leben in einem anderen Universum. Sein einziger Wunsch ist es, zurückzukehren. In einer verschlossenen Energiekammer, tief im Untergrund in der Chron-Bastion Ereškigal verborgen, lagen zwei einst künstlich erzeugte Lebensformen in einer schlafähnlichen Stasis, Liam, eine Lebensform, entstanden aus einem ‚Second Life‘ Spiel und Hyp, der Avatar der Zukunft I, das einst ein eigenes Bewusstsein entwickelt hatte. Es waren Formen von Leben, die sich aus einer Art enthärteter, dunkler Energie entwickelt hatte. Nur diese beiden Entitäten waren in der Lage, Tarik Connar zurück in sein Universum zu senden. Bei der Kontaktaufnahme erlebt Connar im Geiste nochmals ihre Entstehungsgeschichte.
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Seitenzahl: 73
Veröffentlichungsjahr: 2025
Eine eBook to Go Serie:
STAR ADVENTURE
Band 58
Energie-Wesen
Jens Fitscher
© 2025 Jens Fitscher
Illustration: S. Verlag JG
Verlag: S. Verlag JG, 35767 Breitscheid,
Alle Rechte vorbehalten
Energie-Wesen erscheint in der eBook to Go S. Verlag JG® Reihe
1.Auflage
ISBN: 978-3-96674-791-2
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Der Weg zur Vollkommenheit ist endlos. Allein der Glaube, dass man ihn beschreiten kann, benötigt mehr als nur ein Leben. Aber wenn der Fuß zum ersten Schritt gehoben ist, wird die Welt um dich herum neu entstehen und dein bisheriges Leben wird neu definiert.
Inhalt
Ein neues Leben
Der Ruf der Chron-Bastion
Die Ewigen Feinde
Der letzte Flug der RACHLESS
Wieder vereint
Weibchen
Metamorphose des Geistes
Ich erinnerte mich nicht mehr genau an damals, an den Tag, als ich am Rande eines Höheleingangs erwacht war, ohne Schutzanzug und mit normalem, menschlichem Aussehen.
Merkwürdigerweise war ich damals vollkommen nackt gewesen, obwohl ich noch genau weiß, dass ich mit dem von Jossh besorgten Schutzanzug geflohen war.
Ab mehr konnte ich mich wirklich nicht mehr erinnern. Was war mir damals zugestoßen? Würde ich die Höhle wiederfinden?
Immer wieder überkam mich im Schlaf dieser merkwürdige Traum.
Ich lag nackt und frierend auf einer glatten Fläche und konnte mich nicht rühren.
Es war sehr hell um mich herum und meine Augen schmerzten.
Ich hatte sie geschlossen und trotzdem nahm ich diese alles verschlingende, schmerzhafte Helligkeit war.
So sehr ich mich jetzt auch anstrengte, mehr war jedes Mal von diesem nervenden Traum nach dem Erwachen nicht hängen geblieben, so sehr ich mich auch anstrengte, mich sofort zu erinnern.
Ich lag, wie nun fast jeden Morgen, halb wach in meinem Bett und versuchte mich angestrengt zu erinnern, natürlich wie jeden Morgen ohne Erfolg.
Ich nahm mir jetzt fest vor, die Höhle zu suchen und das Geheimnis zu lüften, koste es, was es wolle.
Meine Gedanken schweiften unvermittelt ab. Mein Appartement lag im 22. Stock des Mora Towers in der Stadt Moramesch.
Moramesch war eine von elf Städten auf TERSLAR, dem Planeten, der von dem menschenähnlichen Volk der Tongva vor langer Zeit besiedelt worden war.
Der Obersten Lenker hatte mir auf Führsprache von Seranee dieses Zwei-Zimmer Appartement kostenlos zur Verfügung gestellt, nachdem ich mich wieder in ein menschliches Wesen verwandelt hatte.
Unwillkürlich musste ich an Tarik und die anderen vier letzten Überlebenden des Planeten Erde denken.
Was wohl aus ihnen geworden war?
Bevor jedoch noch eine gewisse Sentimentalität aufkommen konnte, wurde auch diese Erinnerung verdrängt und mein Pulsschlag fing an sich zu beschleunigen, als ich jetzt an Seranee denken musste.
Sie hatte mir, seitdem ich sie zum ersten Mal gesehenen hatte, gefallen, nur dass ich es am Anfang wohl vollständig verdrängt hatte.
Ich war schließlich eine mutierte Kreatur gewesen, die in einer normalen Sauerstoffatmosphäre nicht überlebensfähig war.
Ich musste auf das Volk der Tongva damals wie ein außerirdisches Monster gewirkt haben.
Noch dazu, da ich ihren schlimmsten Feinden, den Schwarzen Usurpatoren, in gewissen Maßen ähnelte.
Die Schwarzen Usurpatoren waren identisch mit den Namenlosen Invasoren, die die Erde verwüstet und die Menschheit ausgerottet hatten. Ich war ihnen mehrmals begegnet und hatte einige von ihnen getötet.
Es war mir leichter gefallen, als ich ursprünglich angenommen hatte. Sie waren nicht nur in ihrem Aussehen absolut nichtmenschlich, sondern ebenfalls in moralischer und ethischer Hinsicht.
Sie ignorierten jegliche Versuche einer friedlichen Kontaktaufnahme.
Als wir, Tarik und die anderen, auf einem ihrer Transportschiffe die verwüstete Erde verlassen hatten, stand für uns bereits fest, dass es niemals mit ihnen zu Verhandlungen kommen konnte.
Wir hatten eigentlich nur den Wunsch gehabt, aus ihrem Wirkungskreis herauszukommen.
Sie nicht mehr sehen zu müssen und unsere neue Existenz an einem weit entfernten Ort neu zu beginnen.
Leider war ich dann das dritte Rad am Wagen geworden, nachdem sich Connar und Amanda, sowie Festus und Carla als Paar gefunden hatten.
Für mich stand damals sofort fest, dass ich die Weltraumstation verlassen würde.
Dort gab es absolut keine Zukunft für mich. Noch dazu, als der Angriff durch ein fremdes Schiff erfolgt war.
Hatten die Vier überhaupt überlebt? Gab es sie noch oder war ich der einzige lebende Zeuge einer untergegangenen Menschheit?
Mein ganzer Körper überzog sich mit Gänsehaut, als ich mich an die zurückliegende Zeit erinnerte.
Mit einem schwungvollen Elan, den ich mir sonst überhaupt nicht zugetraut hätte, sprang ich aus dem Bett und begab mich in die Nasszelle.
Der Tag heute sollte etwas Besonderes werden, das hatte ich mir fest vorgenommen.
Nachdem ich gestern Abend ziemlich dumm abgeblitzt war, wollte ich es heute nochmals mit Seranee versuchen.
Die Wissenschaftler konnten ruhig warten, das Raumboot würde ihnen wohl kaum weglaufen. Ein Gleiter sollte mich heute Morgen abholen und direkt zum Raumboot bringen.
Ich hatte aber nicht vor, diesen Weg zu beschreiten. Vielmehr wollte ich zunächst Seranee aufsuchen.
Ich verließ gerade nur mit einem Badetuch bekleidet, den Nassraum, als die Appartementtür sich mit einem lauten hellen Ton meldete. Gleichzeitig leuchtete ein kleines Display an der Türinnenseite auf und zeigte den Besucher an.
Es war Seranee.
Völlig verblüfft über diese Wende der Ereignisse aktivierte ich den Türöffner durch Zuruf, ohne daran gedacht zu haben, dass ich noch nicht angezogen war.
In freudiger Erwartung blieb ich ebenfalls einfach an Ort und Stelle stehen und dachte nur noch an Seranee, die gerade durch die sich automatisch öffnende Tür den Raum betrat.
„Zeno, ich komme wohl zu einem ungelegenen Zeitpunkt. Habe ich dich geweckt? Das wollte ich nicht!“
Erst jetzt wurde mir so richtig klar, dass ich fast unbekleidet mitten im Raum vor ihr stand und es aus meinen noch nassen Haaren auf den hellen Boden tropfte.
„Nein, nein. Ich war gerade noch in der Nasszelle und ich muss zugeben, etwas überrascht über dein Erscheinen bin ich schon. Nach deinem schnellen Abgang letzten Abend!“
Ihr bis jetzt noch spitzbübisches Lächeln verschwand jäh und sie ließ ihren Mundwinkel nach unten rutschen.
Ich stand immer noch an der gleichen Stelle, als sie jetzt langsam auf mich zukam.
„Sam, es tut mir leid. Wirklich!“
In ihrem Gesicht begann es zu arbeiten. Mit einer unbewusst erscheinenden Handbewegung schnippte sie eine Haarlocke aus ihrem Gesicht und versuchte ein ungezwungenes Lächeln aufzusetzen.
Ihr dunkler Liedschatten ließ mich nicht mehr los, sodass ich völlig wehrlos ihren jetzt tiefgründigen Blicken ausgesetzt war.
„Ich möchte nicht, dass du von mir einen falschen Eindruck bekommst, deshalb bin ich auch zu dir gekommen.“
Sie stand jetzt direkt vor mir und es blieben nur noch Millisekunden, dann war dieser besondere Augenblick wieder verschwunden.
Ich konnte natürlich zwischen uns auch alles zerstören, aber ich musste es einfach versuchen. Langsam umfasste ich ihre Taille, zog sie an mich heran und küsste sie.
Sie ließ es zu und ich spürte ihr entgegenkommen. Seranee kam, wie ein Sturm über mich und mir schien es, als würde sie das gleiche fühlen wie ich.
Meine anscheinend immer noch vorhandenen mutierten Triebe kamen kurz zum Vorschein, als ich ihr das einzige Kleidungsstück regelrecht vom Leib riss.
Mein Badehandtuch war schon längst auf den Boden gefallen und ich bemerkte ihren Blick, der kurz auf meiner Männlichkeit haften blieb.
Der Morgen fing so himmlisch an, wie ich mir den Abend zuvor noch gewünscht hätte. Wir verließen das Bett bis zum Mittag nicht, auch wenn die Kommunikationsanlage mehrmals anschlug.
Das Hadronengehirn, der Wächter des „Ewigen Volkes“ befand sich fast genau im rechnerischen Mittelpunkt der Gebirgskette, die von den Tongva Mora genannt worden war, was in ihrer Sprache so viel wie Ewigkeit bedeutete.
Das „Ewige Volk“ gab es seit Äonen nicht mehr. Die riesige Anlage stand schon lange leer und war von jeglichem Leben verlassen.
Die Sauerstoffatmosphäre innerhalb der Station, die sich selbst Ereškigal nannte, war erst seit Kurzem wiederaufgebaut worden.
Ereškigal hatte Jahrtausenden Zeit, um sich weiterzuentwickeln. Während dieser Zeitspanne wurden mehr und mehr eigenständige Denkprozesse entwickelt, indem die kognitive Aufnahmefähigkeit bis fast zur Perfektion ausgebaut wurde.
Ereškigal entwickelte im Laufe der Zeit eine Quasiintelligenz und damit begannen es, die Prämisse von „Tarnung und Zurückhaltung“ infrage zu stellen.
So konnte der Feind nicht besiegt und der Kampf schon gar nicht gewonnen werden. Endlich war ein Ereignis eingetreten, dessen Wahrscheinlichkeit fast schon gegen null ging.
In Zeno war eine biologische Einheit aufgetaucht, die mit höchster Wahrscheinlichkeit Kontakt mit den „Ewigen Feinden“ gehabt hatte. Es wurde an seinem Körper eine Zellkernmetamorphose nachgewiesen, die nur durch eine natürliche Spontanmutation entstanden war. Eine grundlegende Voraussetzung, um eine Verbindung zwischen der Lebenszone der „Ewigen Feinde“ und dem „Ewigen Volk“ herzustellen.
Diese Verbindung in einem einzelnen Lebewesen galt es zu stabilisieren und auszubauen.
Sie war der Schlüssel, um eine Wiederaufnahme des uralten Kampfes zu rechtfertigen und die selbst auferlegte Zurückhaltung aufzugeben.
Zenos Körper wurde einer Spezialbehandlung unterzogen. Sein Metabolismus erhielt eine zusätzliche Fähigkeit in der Zellkernregenerierung, die es ihm ermöglichte, sich innerhalb von Sekunden einer atmosphärischen Veränderung anzupassen, insbesondere die bereits vorhandene metamorphische Wandlung in den Lebensraum der Namenlosen mit seiner harten Gammastrahlung augenblicklich zu vollziehen.
Ein Enzym, das die Befehlsgewalt über die Technologie der Namenlosen nachwies, und ihn so tatsächlich fast zu einem der ihren werden lassen würde, wurde Zeno injiziert und in die biochemischen Prozesse seiner Körperabläufe integriert.
Zeno wurde damit in die Lage versetzt, Befehlsgewalt über Computergehirne der Ewigen Feinde zu erlangen und seinen Körper willkürlich den verschiedenen Lebensräumen anzupassen.
Von alledem hatte Zeno jedoch keine Erinnerung mehr behalten. Seine zunächst nur karge Erinnerung an den Aufenthalt in der Festung Ereškigal war bereits von Anfang an durch einen posthypnotischen Gedächtnisblock überlagert worden. Zeno befand sich auf dem Weg zu der nahegelegenen Gebirgskette, die von den Einheimischen den Namen Mora bekommen hatte.
Was genau dieser Ausdruck bedeutete, hatte ihm bisher niemand mitteilen können. Er war einer uralten Sprache entliehen, soviel hatte jedoch herausfinden können.