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Dieses dem Buch zugrunde liegende schriftliche Material ist im strengen Sinn kein Tagebuch, trotzdem wird der Begriff übernommen, weil der Soldat Engelbert selbst von einem Tagebuch spricht. Das aufgefundeneTagebuch und die Briefe sind Geschichte zum anfassen und hinterlassen nach dem Lesen meist mehr Fragen als sie Antworten geben. So ist es auch dem Herausgeber mit dem Tagebuch von Engelbert ergangen. Dabei können Tagebücher viel über einen Menschen aussagen, wenn der Tagebuchschreiber sich an die Wahrheit hält und ehrlich mit sich selbst umgeht. Und da stellt sich die Frage? Was macht ein 18 jähriger Abiturient Anfang 1943, katholisch, 3 Geschwister, Vater früh an den Kriegsfolgen aus dem 1. Weltkrieg verstorben, bei der Waffen-SS? Wie kam er da hin? Was war Engelbert mit 18 Jahren für ein Mensch und welche Träume und Hoffnungen hatte er mitten im Krieg? Willi Boedecker, ein Schulfreund und auch Soldat schreibt am 28.12.1943 an Engelbert und Paul, ebenfalls ein Schulfreund, in einem Brief, „Und was lese ich voll Erstaunen?! Ihr beide seid bei der Waffen-SS? Also sozusagen Schaf im Wolfsfell! Nehmt bitte nicht alle charakteristischen Eigenschaften dieses lieben Tieres und bezieht sie auf Euch. Ich hatte da z.B. nur an die Frömmigkeit, Gutheit, Dummheit gedacht!“ Mit diesen Briefzeilen von seinem Schulfreund Willi Boedecker wird Engelbert schon richtig beurteilt. Er wollte gut sein, an Gott und den Menschen glauben und das Richtige tun, trotz aller Umstände. Dieser Zwiespalt zwischen dem Soldaten und Menschen Engelbert kommt im Tagebuch und seinen Briefen zum tragen. Manchmal poetisch in den Landschaftsbeschreibungen, dann wieder nüchtern in der Beschreibung der heftigen Gefechte an der Ostfront. Am Ende stellt man fest, der Soldat Engelbert war seiner Zeit ausgeliefert und in gewisserweise auch ihr Produkt.
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Seitenzahl: 150
Veröffentlichungsjahr: 2024
Detlef Albrecht
ENGELBERT
der - Soldat
DAS TAGEBUCH
1943/44
Detlef Albrecht
Engelbert
der Soldat
TAGEBUCH ERINNERUNGEN 1943/44
Verlag
2024
Die möglichst genaue Übersetzung von den Tagebucherinnerungen und den Briefen machte es erforderlich, auch die Schreibefehler mit zu übernehmen. Die Seitenzahlen im Orginal enden bei Seite 33, zur besseren Übersicht wurden die Seitenzahlen weitergeführt. An den passenden Stellen sind die Bilder aus den persönlichen Unterlagen von Engelbert Junker in den Tagebucherinnerungen eingefügt worden.
Die Originalgröße vom Tagebuch ist ca. A5 (148 x 210 mm).
Wir danken Klaus Düser für seine großzügige Hilfe bei der Übersetzung aus dem Sütterlin in die heutige Schrift.
Rechtliche Grundlage für dieses Buch ist die sogenannte Sozialadäquanzklausel in § 86 StGB: „Absatz 1 gilt nicht, wenn das Propagandamittel oder die Handlung der staatsbürgerlichen Aufklärung, der Abwehr verfassungswidriger Bestrebungen, der Kunst oder der Wissenschaft, der Forschung oder der Lehre, der Berichterstattung über Vorgänge des Zeitgeschehens oder der Geschichte oder ähnlichen Zwecken dient.“
Detlef Albrecht
Impressum
1. Auflage 2024
Alle Rechte vorbehalten
Text: Detlef Albrecht
Fotos: Privat
Recherche: Detlef Albrecht
Verlag:
Herstellung:
ISBN: 978-3-384-41827-2
Vorwort
Dieses dem Buch zugrunde liegende schriftliche Material ist im strengen Sinn kein Tagebuch, trotzdem wird der Begriff übernommen, weil der Soldat Engelbert selbst von einem Tagebuch spricht.
Das aufgefundeneTagebuch und die Briefe sind Geschichte zum anfassen und hinterlassen nach dem Lesen meist mehr Fragen als sie Antworten geben. So ist es auch dem Herausgeber mit dem Tagebuch von Engelbert ergangen. Dabei können Tagebücher viel über einen Menschen aussagen, wenn der Tagebuchschreiber sich an die Wahrheit hält und ehrlich mit sich selbst umgeht. Und da stellt sich die Frage? Was macht ein 18 jähriger Abiturient Anfang 1943, katholisch, 3 Geschwister, Vater früh an den Kriegsfolgen aus dem 1. Weltkrieg verstorben, bei der Waffen-SS? Wie kam er da hin? Was war Engelbert mit 18 Jahren für ein Mensch und welche Träume und Hoffnungen hatte er mitten im Krieg?
Willi Boedecker, ein Schulfreund und auch Soldat schreibt am 28.12.1943 an Engelbert und Paul, ebenfalls ein Schulfreund, in einem Brief, „Und was lese ich voll Erstaunen?! Ihr beide seid bei der Waffen-SS? Also sozusagen Schaf im Wolfsfell! Nehmt bitte nicht alle charakteristischen Eigenschaften dieses lieben Tieres und bezieht sie auf Euch. Ich hatte da z.B. nur an die Frömmigkeit, Gutheit, Dummheit gedacht!“
Mit diesen Briefzeilen von seinem Schulfreund Willi Boedecker wird Engelbert schon richtig beurteilt. Er wollte gut sein, an Gott und den Menschen glauben und das Richtige tun, trotz aller Umstände. Dieser Zwiespalt zwischen dem Soldaten und Menschen Engelbert kommt im Tagebuch und seinen Briefen zum tragen. Manchmal poetisch in den Landschaftsbeschreibungen, dann wieder nüchtern in der Beschreibung der heftigen Gefechte an der Ostfront. Am Ende stellt man fest, der Soldat Engelbert war seiner Zeit ausgeliefert und in gewisserweise auch ihr Produkt.
Graphologisches Gutachten
Name: Engelbert, 19 Jahre Beruf: vor der Reifeprüfung
Material: Lebenslauf, einige Brief Position: private Anfrage
Die Geprägtheit vieler Jugendlicher in der Hitlerzeit wird auch Engelbert beeinflusst haben. Er zeigt sich als ein angepasster junger Mann, der kaum versucht, sich den Regeln der Konventionen seiner Zeit zu entziehen oder sich darüber hinwegzusetze.
Es ist aber nicht so, dass der jugendliche Schreiber blind den Vorgaben seiner Zeit folgt. Die Handschrift zeigt Ansätze von selbständigem Denken und Urteilen. Er versucht, die Dinge zu durchschauen, einen Überblick über sein Lebenskonzept zu bekommen. Engelbert achtet in seinem Denken und Planen sehr auch auf die Details, da ist kein undurchsichtiger Schwulst von Ideen zu erkennen.
Hierzu bringt der Schreiber mittlere Intelligenz mit. Mit seinem Sinn für Ordnungen kann er Prioritäten setzen. Er lebt intellektuell noch in seinen idealistischen Vorstellungen und bringt ein gutes Maß an Phantasie mit, um sich den Anforderungen eines schwierigen Alltags evtl. auch einmal zu entziehen. Jedoch bleibt die Anpassung noch Untergrund seines So-Seins.
An Selbstwertgefühl mangelt es Engelbert nicht. Er nimmt den Platz in seiner Umgebung ein, von dem er annimmt, dass er ihm auch zusteht. Es zeigt sich hier kein Duckmäuser. Innere Unruhe, eine gewisse Wechselhaftigkeit seiner Gedanken und Gefühle, zeigen sich. Im Ernstfall jedoch wird Engelbert sich den Anforderungen seiner Umgebung nicht entziehen. Es besteht der Ansatz zu selbständigen Urteilen und folgend dann sicher auch zu Entscheidungen im weiteren Leben. Es zeigt sich hier auch ein gefühlslebhafter junger Mann. Seine Gefühle sind warmherzig. Er wendet sich gerne den Mitmenschen zu und zeigt Interesse auch an den Belangen der Menschen seiner Umgebung. Dabei wird er jedoch immer selbst bewahrend in der nötigen Distanz bleiben. Es ist nicht zu erwarten, dass E. sich in einem Gefühlsüberschwang verirren könnte. Dazu ist es ihm zu wichtig, in seinem Leben und Erleben Klarheit zu schaffen und zu erhalten.
E. ist also ein junger Mann, der mit realistischen Anschauungen im Leben steht. Es mangelt ihm derzeit noch etwas am nötigen inneren Standvermögen, an einer existenziellen Verwurzelung. Dieser kleine Mangel wird jedoch ausgeglichen durch sein Bedürfnis nach Klarheit und Strukturen.
Bielefeld, 05.08.2021
Cover
Halbe Titelseite
Titelblatt
Urheberrechte
Vorwort
Kapitel 1
Anhang
Worterklärung
Briefe an die Mutter
Zeittafel Tagebuch Soldat Engelbert Junker
Engelbert 1942
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Titelblatt
Urheberrechte
Vorwort
Cover
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