Es geschah am achten Tag - Raimund Eich - E-Book

Es geschah am achten Tag E-Book

Raimund Eich

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Beschreibung

In der Schöpfungsgeschichte wird darüber berichtet, wie der liebe Gott die Welt in sechs Tagen erschaffen und sich am siebten Tag von den Strapazen ausgeruht hat. Aber was geschah eigentlich am achten Tag und was hat das mit dem Saarland zu tun? In dieser wahrhaft unglaublichen Geschichte wird das Geheimnis gelüftet

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Raimund Eich, Jahrgang 1950, lebt in Neunkirchen/Saar. Der Autor veröffentlichte im Jahr 2004 mit „Angst um Melanie“ sein Erstlingswerk, dem 2011 mit „SEPTEMBER ELEVEN - Im Schatten der Terroranschläge“ ein weiterer Tatsachenroman folgte. Neben einigen E-Books hat er eine illustrierte Abenteuergeschichte für Kinder und Jugendliche mit dem Titel „Urs der Zauberbär“ sowie „STUMM-DENK-MAL“, eine skurrile Geschichte über seine Heimatstadt Neunkirchen veröffentlicht.

für alle, die das Saarland und seine Bewohner in ihr Herz geschlossen haben

In der Schöpfungsgeschichte wird darüber berichtet, wie der liebe Gott die Welt in sechs Tagen erschaffen und sich am siebten Tag von den Strapazen ausgeruht hat. Aber was geschah eigentlich am achten Tag und was hat das mit dem Saarland zu tun? In dieser wahrhaft unglaublichen Geschichte wird das Geheimnis gelüftet.

Vorwort

Die Schöpfungsgeschichte, wer kennt sie nicht. Schließlich ist sie schon ein paar Tausend Jahre alt. In der Bibel, im Alten Testament, steht sie ganz am Anfang. Doch nicht nur dort, in zahlreichen Variationen wurde sie nacherzählt und niedergeschrieben, in vielen Sprachen, für Alt und Jung, für Groß und Klein, als Märchenbuch mit bunten Bildern. Selbst wenn man der Schöpfungsgeschichte keinen Glauben schenken will und die Entstehung der Welt nach rein wissenschaftlichen Gesichtspunkten zu erklären versucht, kann man sich ihrem Zauber trotzdem nur schwer entziehen. Beim Lesen tauchen bizarre Bilder vor dem geistigen Auge auf, man sieht sie förmlich vor sich, unsere Erde, wie sie als blauer Planet im Weltall schwebt und in den herrlichsten Farben im Licht der Sonne schillert. Sie ist unbeschreiblich schön, ein absolutes Meisterwerk. Sollte dies tatsächlich nur einem Zufall, einer Laune der Natur, einem Zusammenwirken von physikalischen und chemischen Gesetzmäßigkeiten zu verdanken sein? Nein, das will mir einfach nicht in den Kopf. Ich glaube jedenfalls, dass dieses wunderschöne Werk von einem göttlichen Meister erschaffen wurde. Die Schöpfungsgeschichte muss einfach wahr sein, oder was glauben Sie? Na schön, vielleicht nicht exakt so, wie sie in der Bibel dargestellt ist, aber im Prinzip schon. Davon bin ich jedenfalls immer ausgegangen, bis … na ja, bis ich eines Nachts etwas erfahren habe, was tatsächlich gewisse Zweifel an der Geschichte in mir aufkommen ließ. Oh nein, um es vorwegzunehmen, keine grundsätzlichen Zweifel. Die Schöpfungsgeschichte, nach der der liebe Gott die Welt in sechs Tagen erschaffen und am siebten Tag geruht hat, möchte ich keineswegs bezweifeln, aber sie ist, soweit ich es in der besagten Nacht erfahren habe … wie soll ich es Ihnen bloß erklären, nicht ganz vollständig, hat sozusagen noch ein kleines, aber zumindest bezogen auf das Saarland nicht ganz unwichtiges Nachspiel. Ich wollte es ja zuerst selbst nicht glauben, aber je länger ich darüber nachdenke … Von wem ich sie erfahren habe, die vollständige Version? Nun, davon später. Jetzt möchte ich Ihnen zuerst einmal diese wahrhaft unglaubliche Geschichte erzählen.

Es war unverkennbar, den lieben Gott plagte die Langeweile. Ruhelos wanderte er vorm Himmelstor auf und ab, öffnete es, blickte hinaus, schüttelte den Kopf und schloss es schließlich wieder. Der Heilige Geist, der hoch über seinem Kopf schwebte, hörte ihn unverständliche Worte in seinen grauen Bart murmeln, sah, wie er die Stirn in Falten legte und sich dabei missmutig am Kopf kratzte. Nein, irgendwie wirkte der liebe Gott überhaupt nicht glücklich und zufrieden.

„Was hast du denn bloß heute, geht es dir etwa nicht gut?“, rief er ihm zu und löste dabei einige Luftwirbel aus, die dem lieben Gott die Haare völlig zerzausten und ihm genervte Blicke desselben einhandelten.

„Musst du denn immer so laut brüllen und damit diesen entsetzlichen Wind verursachen“, sagte er und strich sich die Haare mit beiden Händen glatt. „Ich habe dir mindestens schon tausendmal gesagt, dass du nicht so brüllen sollst.“

„Brüllen? Ich brülle doch nicht, aber mit dir muss man heutzutage einfach etwas lauter reden. Früher hast du jedenfalls viel besser gehört“, konterte der Heilige Geist und konnte sich ein Prusten dabei nicht verkneifen, was einen weiteren Wirbel auslöste und die Frisur des lieben Gottes erneut völlig durcheinanderbrachte.

„An meinem Gehör gibt es nicht das Geringste zu bemängeln, mein Lieber, du sollst bloß nicht immer so nuscheln. Komm einfach etwas näher zu mir, damit man dich besser verstehen kann“, erwiderte der liebe Gott und winkte den Heiligen Geist zu sich heran.

„Ich und nuscheln? Na hör mal …“, brummte der und schwebte dabei etwas tiefer. „So, da bin ich, nun sag schon, was heute mit dir los ist.“

„Weißt du, irgendwie vermisse ich etwas, aber ich weiß selbst nicht so genau, was mir fehlt. Manchmal frage ich mich, wozu ich eigentlich da bin. Ich bin zwar Gott der Allmächtige, aber für was oder für wen? Es gibt nichts und niemanden außer dir und mir, und wenn ich zum Himmelstor hinausblicke, dann sehe ich nichts, nur endloses Nichts. Das schlägt mir einfach aufs Gemüt.“

„Mmh“, brummte der Heilige Geist, „eigentlich hast du recht. Nur wir beide bis in alle Ewigkeit hier im Himmel, nein, das macht auf Dauer wirklich keinen Spaß.“

„Tja, aber was könnten wir denn daran ändern? Hast du vielleicht eine Idee?“

„Ich? Äh …“ Nachdenklich verdrehte der Heilige Geist die Augen. „Nein, eigentlich nicht.“

„Ja, aber wenn nicht du, wer dann? Du bist doch der Geist der Erleuchtung. Und dir will dazu nichts einfallen? Wirklich nichts?“ Man spürte bei diesen Worten die Enttäuschung förmlich mitschwingen.

„Es tut mir ja leid, dass ich momentan etwas ratlos bin. Lass uns doch einfach mal gemeinsam nachdenken, was wir vielleicht ändern könnten. Was stört dich denn eigentlich am meisten an unserem Dasein?“

Wieder blickte der liebe Gott nach oben, strich sich grübelnd durch den Bart und sprach: „Versteh mich jetzt bitte nicht falsch, aber mir fehlt einfach ein bisschen Abwechslung. Ich möchte gerne mal etwas anderes sehen oder hören, nicht immer nur dich, nicht immer so alleine sein mit dir im Himmel und um uns herum nur dieses Nichts.“

Der Heilige Geist nickte. „Im Grunde genommen geht es mir genau so. Aber was können wir bloß tun, um es zu ändern?“

Grübelnd hingen die beiden eine Weile ihren Gedanken nach.

„Also … ich hätte da vielleicht eine Idee“, sagte der Heilige Geist schließlich.

„Tatsächlich?" Der liebe Gott sah ihn erwartungsvoll an. „Und was schwebt dir da vor?"