Europa - Vassilios Kotsis - E-Book

Europa E-Book

Vassilios Kotsis

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Beschreibung

Europa - Die Gesellschaftskritik beschreibt auf witzige und sarkastische Weise das ewige Phänomen des Dualismus und des dualen Argumentierens innerhalb Europa des 21ten Jahrhunderts. Eine Zusammenstellung verschiedener Charaktere und der Erlebnisse eines ewigen Touristen im Zentrum des europäischen Geschehens. Stets aktuell, und in real erlebten Situationen beschrieben. Geschrieben für philosophisch interessierte und für psychologisch bewanderte Menschen.

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Seitenzahl: 88

Veröffentlichungsjahr: 2023

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Alle Rechte der Vervielfältigung, Bearbeitung und Übersetzung, ganz oder teilweise, sind für alle Länder vorbehalten. Die Autorin oder der Autor oder Herausgeber ist alleinige*r Inhaber*in der Rechte und verantwortlich für den Inhalt dieses Buches. Das Gesetz über geistiges Eigentum verbietet Kopien oder Vervielfältigungen, die für eine kollektive Nutzung bestimmt sind. Jede vollständige oder teilweise Darstellung oder Vervielfältigung, die durch ein beliebiges Verfahren ohne die Zustimmung der Autorin oder des Autors oder seinen Berechtigten oder Rechtsnachfolger*innen erfolgt, ist rechtswidrig und stellt eine Fälschung im Sinne der Artikel L.335-2 ff. des Gesetzes über das geistige Eigentum dar.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Der Halbling

Der Balkan

Der Phantomschmerz

Der vergessene Schmerz

Analgetika

Die Goldwaage *reedited

Die Maskierung

Das Profil

Die Neozoen

Die Vorwürfe

Die Elbe

Das Profilieren

Die Krise

Die Rente

Die kognitive Kapazität

Der Kaffee

365 Tage Ramadan

Der Zwerg

Der Zwang

Die Knöpfe

Der Wissenschaftler

Das Original

Das Gedächtnis

Die Suggestion

Der Wahn

Der induzierte Wahn

Die Kalibrierung

Demotivationales Syndrom

Zucker

Das Selbstgespräch

Die Ordnung

Der Arzt

Der Terminator

Der Tierarzt

Der Zahnarzt

Der Psychiater

Der Psychologe

Die Europalette

Die Aufmerksamkeit

Die Konzentration

Die Zeit

Das Leben

Das neue Leben

Die Lüge

Die Therapie

Das Licht – die Sonne

Die Bildung

Der Bildungsgradient

Der Narr

Die ethnische Identifikation

Das Missverständnis

Die Revolution

Die Nachtkerzen

Epilog

Anhang I

Vorwort

Das hier vorliegende Werk umfasst auf sarkastische Weise Erlebniswelten eines praktisch tätigen Wissenschaftlers im Bereich Psychologie, der dem menschlichen Treiben in Zentraleuropa des 21ten Jahrhunderts zusammenfasst und nachfolgenden Generationen einen Einblick zu verschaffen versucht in Zustände dieses Zeitalters, die geprägt durch eine ständige technische Fortentwicklung multimedialer Medien war und den Menschen fortwährend durch die einhergehende Vergiftung durch Alkohol, Tabak und anderen berauschenden Substanzen im Rahmen einer urbanen Unterhaltung kennzeichnete. Geschrieben in kurzen tatsächlich erlebten Geschichten einer alltäglichen, dem Autor eindringlich in Erinnerung gebliebenen grotesken Realität, verschiedener Charaktere aus gut 20 Jahren erlebten Absurditäten sogenannter Suchtkreise. Dabei sei vorab anzumerken, dass keinerlei Namen genannt werden und soweit wie nur möglich das Zeitgeschehen in realistischer und fachgerechter Sprache wiedergegeben wird. Angesprochen werden sollen vor allem jüngere Leser, die sich einen Einblick verschaffen möchten in das Tag und Nachtgeschehen der damaligen Düsseldorfer Altstadt und Umgebung, die sich unter verschiedenen Settings und verschiedenen Zeitaltern entfalteten. Ein besonderes Augenmerk ist dabei auf die Heterogenität der aufeinanderprallenden Charaktere gesetzt worden, die allesamt nicht frei erfunden sind, sondern real existent sind, beziehungsweise waren. Angefangen von einer kurzen sarkastischen Beschreibung verschiedener Charaktere und deren von mir nicht ganz wörtlich zu nehmenden „Taufe“ – in einer Zeit und in einem Raum in dem weder genügend Zeit noch genügend Raum zu sein schien.

Der Halbling

Der Halbling, so nannte ich etwas abfällig aber eigentlich nur wohlwollend gemeint all diejenigen in Europa lebenden, die Eltern aus einer national gemischten Ehe hatten und gleichzeitig daraus, so schien es mir häufiger eine besonders eifrige nationalistische Haltung offenbarten. So wurde dieses bei Fußballspielen immer recht deutlich, da dies stets eine sozial anerkannte Möglichkeit darstellte sich der jeweiligen Gruppe zugehörig zu zeigen und demnach auch sich zu offenbaren. Als jemand der alle Menschen als Teil meiner ach viel zu großen Familie der Hominiden zählte und sehr dünnhäutig gegen jegliche Form von Ausgrenzung und Rassismus oder Diskriminierung generell eingestellt war, geriet ich aller Wahrscheinlichkeit nach sehr häufig zwischen die Fronten solcher verbalen Grabenkämpfe zwischen den jeweiligen Angehörigen dieser oder jener Gruppe. Dabei fiel mir Aufgrund meiner großen Liebe zur Disziplin der Logik wie auch zu der entfernten Heimat meiner Eltern, dem griechischen Festland, gleichzeitig ein Paradoxon auf, welches beinahe jeden Europäer zu betreffen schien. Der Umstand, der sich daraus ergibt einerseits in einem Land zu leben was nach und nach immer heterogener zu werden schien und andererseits der eigene prekäre Zustand, als Kind von Immigranten in Deutschland geboren und groß geworden zu sein, die eben selbst aus einer sehr homogenen Gesellschaft und Herkunft stammten. Dies bot natürlich enormen psychischen und sozialen Zündstoff für so manch einen Charakter. Es scheint dabei, dass ein jeder Mensch entsprechend seiner Biografie verschiedene Kompensationsstrategien diesbezüglich entwickelte und auch pflegte. Der von mir sogenannte Halbling manifestierte meistens in sich eine Form eines ethnischen Identitätsdefizits, dass er dadurch zu kompensieren suchte, indem er jeweils den Umständen entsprechend sich einer nationalen Identität besonders zugehörig zeigte und alle anderen zu entwerten versuchte, sprich sich als nationaler Rassist stilisierte. Bot sich im entsprechenden sozialen Umfeld keinerlei passende antagonistische Nationalität so wurde die jeweils andere Religionszugehörigkeit entwertet, um die eigene Identität dadurch aufzuwerten. In Europa des späten zwanzigsten und frühen 21ten Jahrhunderts bot sich da meist die moslemische Identität an, die durch die Einwanderungsströme aus Anatolien (der heutigen Türkei) oder aus Afghanistan genügend Individuen anbot, um dies für meines Erachtens recht hässlichen Gebarens menschlichen Miteinanders zu gestalten. Alle diese von mir als Halblinge „getauften“ Individuen hatten überzufällig häufig ebenfalls mit einer Suchtproblematik zu kämpfen. Im zwischenmenschlichen, so fern man denn nicht zu den diskriminierten angehörte gaben sie sich ganz höflich und freundlich, zumal man in der Regel dem gleichen Suchtkreis bzw. dem aus schenkenden Personal angehörte.

Der Balkan

Die europäischen Mitglieder aus dem Balkan, Individuen in aller Regel selbst schwer traumatisiert, als sogenannte „Displaced Persons” aus einer Region stammend, in der Mythen, Märchen und Gerüchte einerseits vorherrschten aber eben auch einer stark heterogenen patriarchalisch geprägten Bevölkerungszusammensetzung ausgesetzt waren (mehrere ethnisch nationale Identitäten und mehrere Religionen) manifestierten in Deutschland häufiger eine Trunksucht und pflegten einen Hang zu Nationalismus oder gar Rassismus. Diametral entgegen den Grundsätzen einer humanistisch aufgeklärten und toleranten Geisteshaltung spiegelten sie beinahe in Reinform den Charakter eines gewaltbereiten, intoleranten und wenig weltoffenen Menschen wider, der in Deutschland das Klima des miteinander in Frieden lebenden Menschen zu erschweren schien. Der einheimisch in Deutschland lebende Deutsche, natürlich in der Mehrzahl und durch seine bessere Sprachkenntnis und eine effizientere Vernetzung untereinander unterlag demnach häufiger einem sich selbst abgrenzenden Phänomen, der sich dieses Gehabe gar nicht erst antun vermochte. Diese Gruppen teilten lediglich den gemeinsamen Suchtkreis in Kneipen und Bars, in denen dann am sogenannten Stammtisch die jeweilige Geisteshaltung geteilt wurde. Als Beobachter jenes Gebarens erschauderte es mir häufiger denn je mitzuerleben, wie das gegeneinander Wetteifern um eine vermeintliche Trinkfestigkeit an den Tag zu legen, um ihre Männlichkeit zu beweisen. Alle teilten dabei wie so oft den Drang – die sogenannten Anderen zu entwerten und somit sich selbst innerhalb ihres Suchtkreises (meist Alkohol) zu bestätigen zu suchen. Die jeweiligen Wirte waren hinsichtlich dieses Phänomens professionelle Co-abhängige, die ihren Lebensunterhalt dahingehend zu fristen versuchten möglichst viel Alkohol unter die Leute zu bringen. Sich dem Trinken selbst zu entziehen gelang dabei allerdings den wenigsten.

Der Phantomschmerz

Als jugendlicher Student so erinnere ich mich recht gut an eine Dokumentation, die ich in jener Zeit sehr gerne und häufig zu sehen suchte, über ein Phänomen, welches sich Phantomschmerz nennt. Es beschreibt einen Zustand eines Patienten, der unter Schmerzen leidet in dem Körperteil, das er amputiert bekommen hatte. Sehr verwirrend – konnte ich mir als junger Mensch schwer vorstellen, dass es möglich ist Schmerzen in gerade dem Körperteil zu haben, das ja gar nicht mehr vorhanden war. Ich beließ es dabei, da ich nicht wirklich vor hatte Arzt zu werden, dies war ein Studium welches mir allein aus der Form heraus und den agierenden Professoren, bei denen ich auch ab und zu Vorlesungen besuchte, grauste. Alle schienen – wie ich heute recht gut beurteilen kann, an einer schweren Form eines nicht enden wollenden Narzissmus zu leiden, der sie dazu befähigte 45 Minuten lang wirres Zeug, aus der Sicht der Studenten zu reden. Manchmal so kritzelten sie sogar etwas an die Tafel und erklärten wiedermal aus der Sicht der meisten Zuhörer, eben nichts. Sie verwirrten nur – denn alle beteiligten Studenten waren entweder erst im ersten oder dritten Semester und das Thema der Vorlesung war Histologie. Der Abstand des Wissens war dermaßen groß, dass weder der Professor, noch die Studenten in der Lage gewesen wären sich gegenseitig zu verstehen. Da nun der Professor seinen Lebensunterhalt damit verdiente und sogleich auch noch die absolute Narrenfreiheit genoss, scherte er sich wenig drum was denn die jungen Geister so über ihn dachten. Das unverständliche „Wirrwarr“ welches aus dem Mund des Professors kam so erzürnte die Meisten und es rumorte im Hörsaal. Es nütze aber niemanden etwas, denn er machte einfach wie gewohnt weiter. Also blieben die meisten der Studenten der Vorlesung fern, von anfangs noch enthusiastischen 70 an der Zahl verblieben am Ende des Semesters gerade einmal 6 bis 12 sporadisch erscheinende Studenten. Als vermeintliches Genie, welches unter seinen eigenen Fähigkeit eher zu leiden schien anstatt sich ihrer überhaupt erst bewusst zu werden und vergeblich nach Gleichgesinnten suchte, wunderte ich mich allzu oft und fragte mich gleichzeitig die ewige philosophische Frage meiner Vorfahren – Warum? Warum nur musste alles dermaßen absurd sein. Ach ja, fiel mir auch gleich schon wieder ein – Übung macht den Meister und ich war sehr geübt in dem Feld des Wissens und mein Spezialgebiet war der Mensch und meine Spezialisierung innerhalb des Men