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PARADOXA beschreibt auf sarkastische Weise den Dualismus und seine Folgen für alle Akteure. Witzig, spannend und aktuell beleuchtet es die Erlebniswelt vieler in Europa lebenden Menschen. Ein muss für alle Intellektuellen und die, die es noch werden möchten.
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Seitenzahl: 83
Veröffentlichungsjahr: 2023
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Generation Next oder Next Generation
Einleitung
Die Existenz
Die subjektive Zeitwahrnehmung
Wer misst die Zeit in mir!? – Hat mein Gehirn eigentlich eine Uhr?!
Die Identifikation mit dem „Selbst“
Gefangen in der Illusion des eigenen „Ichs“
Das lange Jetzt
Dualismus und die Folgen für Seele und Geist
– In der Mitte des Lebens –
Schreiben an unwirklichen Orten
Schreiben gegen den Schmerz – Der Schmerz und die Erinnerung –
Die Hektischen und die Gefrorenen
Luxusgüter – die keinen Luxus mit sich bringen
Amnesie – Waren wir nicht alle mal Kinder
Transzendenz
Der Experte versus „Weisheit der Masse“
Logische Erkenntnistheoretische Grenzen der Erkenntnis selbst
Das angeschlagene Vertrauen
Der Anspruch auf Wahrheit und die verkaufte Lüge
Die Imitation
Das Medium – die Medien vom Buch zum Film zum Internet
Bücher, die keiner – mehr verstand und / oder keiner mehr lesen wollte
Die denkende Wut
Anhang I
Kurzgeschichten und Missverständnisse
Geld – Der generalisierte Verstärker und die Illusion des käuflichen Glücks
Die Geschichte über die Frau, den Mann das Kind und dem Esel
Philosophische Fragen für Interessierte
Anhang II
Aufgeschriebene Selbstgespräche eines Intellektuellen
Wie von Beginn der Industrialisierung und dem Zeitalter der Aufklärung eine Individualisierte, technokratische Konsumgesellschaft wurde. Was ist passiert, dass nun niemand mehr jemanden kennen möchte; die Geburtenrate in den wohlhabendsten Ländern auf ca. 1,3 gesunken ist und wir von einer realen „Masturbationsgesellschaft“?! Eine Gesellschaft in der es als chic, normal, gar als absolut notwendig erachtet wird sich selbst und seine Mitmenschen zu verachten, sich selbst zu verletzen, zu betrinken, Dinge zu kaufen, die weder nützlich noch notwendig sind, um diese dann wiederum ungebraucht wegzuwerfen. Eine Konsumgesellschaft, die sich rühmt verschwenderisch zu sein, mächtig, Kinderlos – Ja Impotent!? Wie kam es dazu, dass der Mensch (Anthropos / Homo Sapiens) sich zunehmend ohne Selbstwert empfindet, seelenlos, unzufrieden, psychisch labil, rastlos, obwohl er nun alles besitzen kann und alles verstehen könnte was ihm früher (im zwanzigsten Jahrhundert) verwehrt blieb…? Nach zwanzigjähriger Recherche und nach zahllosen Gesprächen mit Betroffenen stelle ich nun der nächsten Generation meine Analyse bereit in der Hoffnung möglichst viele unnötige Traumatisierungen unseren Nachkommen zu ersparen, obwohl es mir bereits jetzt als unwahrscheinlich erscheint diesen Kreislauf aus immer wiederkehrenden gegenseitigen Verletzungen zu durchbrechen. Vorab möchte ich auf einen offensichtlichen Trend hinweisen, der nahezu alle Gesellschaftsschichten erfasst hat und das optische Bild der urbanen Siedlungsräume zu durchziehen vermag.
Die zunehmend kürzer andauernden Liebesbeziehungen zwischen Mann und Frau
Die zunehmende Überbewertung von Besitz und der damit einhergehende Raubzug an der Natur
Die Geringschätzung von jeglichem Lebendigen, ob Tier oder Pflanze
Die allgegenwärtige Selbstverletzung (z.B. durch Drogen, Alkohol etc.)
Tätowierungen als Ausdruck menschlicher Idealität und Individualität
Die Unwissenheit gegenüber allem und Selbstüberheblichkeit
Das ausschließliche verwenden von sogenannter Gewaltsprache
(Übertragung, Projektion, narzisstischer Verblendung, Verleugnung, Entwertung etc.)
Und am erschreckendsten und bedrohlichsten die sich ausbreitende Stille und Sprachlosigkeit, das Unverständnis und der drohende Hass. Als theoretisch ausgebildeter, humanistisch geprägter und praktisch arbeitender Wissenschaftler im Bereich der Psychologie und Neurowissenschaften konnte ich Einblick gewinnen in menschlichen, allzu menschlichen Situationen und Kollisionen (Kollusionen vgl. Fromm 1942) ganz gleich, ob im Mikrokosmos der Zwischenmenschlichen „klein“ Beziehungen (z.B. Ehe, Freundschaft, Familie, Beruf etc.) oder in zum Teil anonymen Massenveranstaltungen wie Konzerte, Fußballspiele, Demonstrationen, Vollversammlungen etc.
Viele heute in urbanen Ballungsräumen lebender Menschen scheinen sich ihres Wohlstands, ihrer technischen Errungenschaften und der damit einhergehenden Gemütlichkeit kaum noch widersetzen zu können.
Es wirkt beinahe so als seien sie überfordert, ja manchmal sogar verängstigt. Nehmen wir die uns zugrundeliegende Altersstruktur im frühen 21ten Jahrhundert als Grundlage für unsere weiteren Überlegungen, so können wir nun nüchtern feststellen, dass die demokratische und numerische Mehrzahl aller in europäischen Großstädten lebender Menschen vor der so-genannten technologischen und digitalen Revolution geboren und groß geworden sind. Alle technischen Errungenschaften, die heute als so selbstverständlich gelten, wie Mobiltelefone, Smartphones, Touchscreen, aber auch die etwas länger zurückliegenden und als praktisch empfundenen Selbstverständlichkeiten des täglichen Alltags, wie Waschmaschinen, Spülmaschinen, Automobile, U-Bahn, Zug- und Flugverbindungen, sind heute kaum noch wegzudenken von der täglichen Routine des städtischen menschlichen Tagesablaufs. Als kritisch und stets skeptisch denkender Mensch, ausgebildet im Fach Psychologie und einer großen Liebe zur Weisheit (Philosophie) verwunderte es mich doch allzu oft miterleben zu müssen, wie qualvoll und letzten Endes wie sinnlos und vor allem Sinn entfremdet meine Mitmenschen und auch ich miteinander schwiegen. Denn gemeinsam sprechen, lachen, leben, essen und trinken, gar feiern, das ging schon lange nicht mehr, erst recht nicht nüchtern. Tat man dies trotzdem, so galt man allzu schnell als jemand, der wie so oft zu hören war „Nur redet“. Diejenigen, die sich selbst als „Macher“ empfanden und sich gegenseitig mit Bier, Wein und allen möglichen Substanzen zu betäuben versuchten und sich gegenseitig einredeten wie toll sie doch alle seien, vergaßen dabei oft, die abhanden geratene realistische Selbstwahrnehmung. Nicht, das ich nicht selbst Teil jener Kultur und Gesellschaft gewesen bin, doch allzu wohl fühlte ich mich dabei nie. Alle Konstanten, die dem Säugetier von Natur aus mitgegeben worden sind wie Zeitwahrnehmung, Aufmerksamkeit, Spontanität, Agilität, Mut, Angst, Vernunft, Witz und Selbstironie, schienen unter dem betäubten Grundzustand abhanden geraten zu sein. Alle stets bemüht sich in einem besseren, idealeren, helleren Licht zu stellen, als alle anderen, wirkte und wirkt immer noch auf mich nahezu lächerlich. Als Schüler, Student, Wissenschaftler, Autor, stets im sitzen agierend, empfand ich mein Dasein als grausam, nahezu versteinert, der Bewegung beraubt, als Barmann, Partner, Haushälter oder Pfleger meiner Eltern, empfand ich mich hingegen gehetzt, getrieben, von dort und da gehend ohne Sinn und Logik, stets einem von den Mitmenschen konstruierten künstlichen Drama hinterherhetzend, um bloß einen Schein zu wahren, der nie zu wahren war. Wem wollten wir eigentlich gefallen, fragte ich mich selbst immer, wenn doch alle für sich alleine sind. Jeder egozentrisch fixiert, stets das Ich und nichts als das eigene Ich bedienend. Spielte jemand nicht ordentlich mit, so wurde er aus der nicht existenten Gemeinschaft als Strafe verbannt, was für manch einen ja eigentlich ein Segen zu seien schien. Ich selbst von Neugier gequält und getrieben, konnte es aber auch nicht sein lassen, zu sehen wie die Meute von Menschen sich gegenseitig bedient, mit diesem und jenem. Immer in vorderster Front konnte ich meinen eigenen wissenschaftlichen Voyeurismus perfekt bedienen. Oft, ja sogar meistens unterschätzten meine Mitmenschen mein Wissen und meine Fähigkeiten dermaßen, dass sie tatsächlich glaubten mich hinters Licht geführt zu haben, um dann natürlich, Nichts – Niemanden zu beweisen, denn die meisten verblieben doch Alleine. Ab und an taten sich alle zusammen, um mir ein Schauspiel der besonderen Art vorzuführen, stets auf Applaus aus wollten alle immer, gesehen, gegrüßt, bewundert, beklatscht werden, doch wehe dem der nur zu gähnen bereit war, weil ihm dieses permanente Schauspiel auf die Nerven ging, schlimmer noch es ging ihm nicht nur auf die Nerven, er war selbst ohne es zu wissen ein Meister dieser Kunst geworden, nach so langer Zeit im Spiel beherrschte er die Massen ohne, dass er es verstand wieso – oder besser gesagt, ohne, dass es mich sonderlich interessierte. Nun sind nun mal nicht alle Lichter und Geister gleich hell sagte ich mir, ähnlich wie die Sterne im Himmel scheint einer heller als der andere, mein Geist schien allerdings viele, wenn nicht alle meine Mitmenschen zu verwirren. Mein Licht schien ihnen zu sehr zu flackern, ganz ungewohnt mal viel zu hell für meine liebenswerte Gesellschaft und mal schien es erloschen – doch diejenigen, die mich zu kennen vermochten, es waren ja sowieso nicht allzu viele, wussten das mein Geist wie ein Stern kurz vor der Supernova stand. Dies ängstigte manch einen und um Aufklärung bemüht wollten mich alle plötzlich ganz genau ergründen.
Doch wie das Schicksal es nun mal so hervorbringt, sind Menschen meines Schlages, ruhig – zurückgezogen, wortkarg, ja manchmal sogar angewidert vom Theater aller, und umso mehr sie versuchten mich zu ergründen, desto stiller und zurückgezogener wurde ich. Die anderen, die mich ohnehin nicht kannten, hielten mich stets für verwirrt, dumm, kleinlich, naiv – aber neugierig waren sie trotzdem, meine Fähigkeiten wollten aber Alle für sich nutzen. Der eine wollte dies, der andere wollte das, dann wiederum, erfolgreich wie man war, war es ja stets doch nicht genug, da geht noch mehr schrie ein oder anderer daher. Nachdem ich mir all dies so lange angetan hatte beschloss ich – es mal ganz sein zu lassen und mein Licht so hell brennen zu lassen dass alle zu erblinden drohten. Und siehe da plötzlich erblasst, ermattet, beschämt, verwirrt, in der Ecke kauerten sie nun, wussten nicht weiter, fragten sich und nun!? Und um so mehr alle versuchten zu begreifen, wie es denn geschah und wie denn nur dies alles möglich war, so dimmte ich mein Licht und schwieg. Es war ja ohnehin nur ein justieren um der Meute mal zu zeigen wie blass sie doch alle gewesen sind. Aber wieso, warum, was war denn los? So sag doch was – aber es blieb ein Schauspiel ohne echte Verbindung, jeder war in seiner Zeit und Hektik so gefangen, dass beinahe alle nur den portionierten Menschen kannten, hier eine Portion von dem, da ein paar aufmunternde Worte von jenem und wenn der Abend einsam wurde, so lotste man sich seine vermeintlichen Liebschaften nach Hause, um dann wieder als seelenloser einem Leben hinterherzuhinken, was man so nie führen wollte. Im Schein seiner selbst sollten alle tanzen und klatschen – ein jeder aber für andere niemals zu klatschen bereit war, immer nur das eigene Gebaren sollte Geltung finden, voller Neid und Missgunst sollten immer alle anderen scheitern; dies war nicht meine Welt und auch niemals werden sollte. Ich zog diesem Schwachsinn die Ruhe vor. Und auch all jene die be