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All in, all the time! Hätte ich gewusst, was dieses Fucking New Year für mich bereithält, scheiße, ich wäre im Bett geblieben. Aber nein, ich musste mich ja mal wieder in Dinge einmischen, die mich nichts angehen. So war das schon immer. Jetzt kämpfe ich gegen mächtige Männer in teuren Anzügen, die Vancouver City mit ihren Drogen überschwemmen wollen. Das kann ich nicht zulassen! Als ausgerechnet der Mann, der mich damals verraten und mir meine Ehre genommen hat, unerwartet auftaucht, steht mehr auf dem Spiel, als jemals zuvor. Also stelle ich mich in den Sturm und halte sie auf – mit allen Mitteln! Wäre da nicht die sexy Blondine, die mir dazwischen funkt. Und verdammt, die Kleine ist Verführung auf zwei Beinen. Bevor dieses verfluchte Jahr um ist, werde ich sie flachlegen – komme was wolle.
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Veröffentlichungsjahr: 2022
FCKNG NEW YEAR
Grace C. Node
Buchbeschreibung:
All in, all the time!
Hätte ich gewusst, was dieses Fucking New Year für mich bereithält, scheiße, ich wäre im Bett geblieben. Aber nein, ich musste mich ja mal wieder in Dinge einmischen, die mich nichts angehen. So war das schon immer. Nur jetzt kämpfe ich gegen mächtige Männer in teuren Anzügen, die Vancouver City mit ihren Drogen überschwemmen wollen.
Das kann ich nicht zulassen!
Denn ausgerechnet der Mann, der mich damals verraten und mir meine Ehre genommen hat, taucht unerwartet auf dem Spielfeld auf.
Also stelle ich mich in den Sturm und halte sie auf – mit allen Mitteln!
Wäre da nicht diese sexy Blondine, die mir dazwischen funkt. Und verdammt, die Kleine ist Verführung auf zwei Beinen. Bevor dieses verfluchte Jahr um ist, werde ich sie flachlegen – komme was wolle.
Band 1 der Bad Boys of Vancouver Reihe - eine Action geladene Bad Romance
Über den Autor:
Neugierige Wortaktrobatin, mutiger lebenshungriger Schöngeist, Film-Junky und Book-Nerd.
Mit ihrem Fable für Romantic-Thriller, in denen es spannend und emotional hergeht, stehen bei ihr die Protagonisten im Fokus mit all den verwirrenden, teils komplizierten Gefühlen rund um tiefe Liebe, heiße Versuchung, bittere Eifersucht, prickelnde Leidenschaft und einer ordentlichen Prise Thrillermomente.
Gefühlsfeuerwerk, Kopfkino und dramatische Spannungswechsel garantiert.
Für Suchtgefahr nach mehr Lesestoff übernimmt sie keine Haftung!
Scott Tyrell - Bad Boys of Vancouver
Grace C. Node
1. Auflage, 2021
© 2021 Grace C. Node – alle Rechte vorbehalten.
Impressum:
Grace C. Node
c/o Autorenservice Gorischek
Am Rinnergrund 14/5
8101 Gratkorn
Österreich
Nachdruck - auch auszugsweise - nur mit schriftlicher Genehmigung von Grace C. Node.
Coverdesign: Nessunomas
Korrektorat/Lektorat: Marina Ocean, Summer Alesilia, Vivian Valentine
Bibliografische Informationen der Deutschen Nationalbibliothek:
https://portal.dnb.de/opac.htm
Das Buch ist rein fiktiv. Ähnlichkeiten zu lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.
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Für all jene, die für andere einstehen.
Operation: Chickenhouse | Afghanistan
SEALS Team 8 | 1. Platoon
Die Sicht ist durch den schwarzen Rauch mehrerer brennender Autowracks und trotz des Nachtsichtgerätes eingeschränkt. Vorsichtig taste ich mich mit dem Team, die Waffen im Anschlag, zu unserem Zielort vor.
»Bewegung voraus!«, ertönt unser Scharfschütze durch das Head-Set, der uns den Rücken von einem höher gelegenen Posten auf einem der flachen Dächer freihält. Wir sind in einem Dreckskaff am Arsch der Welt auf einer Befreiungsmission, und ich kann nur hoffen, dass wir alle hier heil wieder rauskommen.
Ich hebe die Faust und die Truppe bleibt stehen.
»Verstanden. Bericht«, verlange ich umgehend und sondiere die Fenster der umliegenden Häuser.
»Haus, 12 Uhr, drittes Fenster von links, zweiter Stock«, kommt die Ansage und mein Blick schießt zu besagtem Fenster. Ein zerfetzter Vorhang bläht sich in der Nachtbrise und gibt für eine Sekunde die Sicht auf eine dunkle Gestalt frei.
»In Deckung«, gebe ich die Anweisung und schon zucken die grellen Lichtblitze eines MG auf. Gleichzeitig zerreißt der dröhnende Schuss des Scharfschützengewehres die Luft und das Schnellfeuer erstirbt. Sekunden vergehen, doch nichts rührt sich.
»Weiter vorrücken.« Meine Truppe setzt sich in perfekter Formation lautlos in Bewegung.
»Vierhundert Meter, Sergeant«, kommt die Distanzansage des Scharfschützen.
»Verstanden«, bestätige ich und konzentriere mich auf das alleinstehende Gebäude in der Sackgasse, in dem die Geiseln versteckt sein sollen, die wir befreien werden.
»Drei zum Hintereingang. Drei zur Terrasse. Zwei sichern unseren Rückzug. Los!« Umgehend werden meine Befehle ausgeführt und die Kameraden nehmen ihre Stellung ein. Einer der Männer prüft, ob die Tür verschlossen ist, sieht zu mir und schüttelt den Kopf.
»Aufsprengen!«, fordere ich unseren Experten auf, der sich geschützt von zwei unserer Männer ans Werk macht.
»Eagle Eye an Hellboy. Potentielle Feinde nähern sich aus Westen.«
»Verstanden. Zwei Mann nach Westen, zwanzig Meter.«
»Sprengladung scharf«, teilt mir der Sprengmeister mit.
»Dann los.«
Das Vorhutteam ist in Position und wir gehen in Deckung, als die Sprengladung detoniert und den Weg für uns frei macht. Die grünen Laserpoints der Zielvorrichtungen huschen gespenstisch glimmend durch den Rauch, während wir uns in dem verschachtelten Haus Raum für Raum vorarbeiten. Hinter dem Gebäude ertönen Schüsse.
»Rückseite gesäubert. Einer verletzt«, kommt die Abschussbestätigung meiner Jungs.
»Wie schlimm ist es?«
»Streifschuss am Bein«, kommt die Information.
»Verstanden.« Damit muss ich den Mann nicht zwingend stilllegen. Wir kommen zu einer Tür, die vermutlich nach unten in die Kellerräume führt.
»Kellertür checken«, weise ich an und erstaunlicherweise ist sie offen. Die Arschlöcher fühlen sich offenbar sehr sicher. »Zwei Mann runter. Eagle Eye, wie siehts da oben aus?«, frage ich unseren Scharfschützen.
»Es kommt Bewegung in den Laden.«
»Wieviel Zeit bleibt uns?«
»Maximal zwei Minuten bis Kontakt.«
»Ihr habt’s gehört. Tempo.«
Weitere Schüsse, zwei Schreie, dann sind wir in einem stinkenden Kellergewölbe, das an einer Seite massive Stahlkäfige beherbergt, aus denen leises Schluchzen und Wimmern dringt. Die Leichen der Geiselnehmer liegen in ihren dunklen Blutlachen inmitten des Raumes. Ich breche das Vorhängeschloss auf und öffne die Gittertür, die quietschend aufschwingt. Fünf verdreckte, in Lumpen gekleidete und abgemagerte Gestalten zucken erschrocken zusammen, als der Lichtkegel meiner Helmlampe sie trifft.
Scheiße.
Ich reiche der Frau der Gruppe eine Feldflasche mit Wasser. Ihre Augen sind stumpf, sie ist dehydriert. Keine gute Voraussetzung, schnell von hier zu verschwinden.
»Hellboy, ihr müsst da raus. T -7«, erinnert mich Eagle Eye an unser knappes Zeitfenster.
»Wir müssen uns beeilen. Kommen Sie«, dränge ich die Gruppe der Befreiten eindringlich, die sich die Wasserflasche teilen und sich schleppend zur Treppe bewegen.
Oben findet ein weiteres Feuergefecht statt. Höchste Zeit die Biege zu machen. Allerdings sind die Geiseln zu schwach, stolpern die Treppe hoch und die Frau kann sich kaum auf den Beinen halten.
»Sergeant, schwingen Sie ihren Arsch da raus«, blafft unser Kommandant ins Head-Set, was bedeutet, dass wir maximal vier Minuten haben, um dem Detonationsradius zu entgehen.
Zu wenig Zeit! Viel zu wenig Zeit.
Verfluchte Scheiße!
»Abrücken. Sofort abrücken. Wir brauchen die Fahrzeuge. JETZT!«, belle ich und hebe die Frau auf die Arme, während die beiden anderen die befreiten Geiseln zur Eile drängen und gemeinsam stürmen wir aus dem Haus, als schon die vier Humvees vorfahren, die das Team aufnehmen.
»T -3. Bewegung!«, höre ich Commander Thorne aufgebracht in meinem Ohr knurren.
»Los, los, los!«, brülle ich dem Fahrer zu, der sofort Gas gibt, gefolgt von den drei anderen. Gewehrsalven. Die Fahrzeuge rasen durch die holprigen Straßen auf schnellstem Weg aus der Stadt. Plötzlich werden wir beschossen, eine Gruppe Rebellen hat unseren Weg mit einer Blockade aus Sperrmüll blockiert. Die Kolonne wird langsamer.
»Achtung, Granate!«
Die Detonation erfolgt wenige Meter neben dem zweiten Fahrzeug, das unter der Wucht der Explosion ins Schlingern gerät. Eine MG-Salve trifft unseren Wagen und klirrend zerspringt die hintere Scheibe. Die geretteten Zivilisten schreien verängstigt auf. Ich sehe kurz zu ihnen, einer presst die Hand auf den Oberarm, ein Weiterer hält sich den Kopf – wahrscheinlich ist er gegen die C-Säule gekracht.
»Durchbrechen, sofort!«, belle ich den nächsten Befehl, denn wenn wir anhalten, sind wir geliefert. Mit Vollgas rammt der Wagen mit verstärktem Kühlergrill den Schrott beiseite, der einen der Angreifer unter sich begräbt.
»Hellboy, was zum Teufel dauert da so lange?« Commander Thorne klingt jetzt angepisst.
»Sir, wir sind in einen Hinterhalt geraten.«
»Dann zeigen Sie denen verdammt noch mal, dass wir die Navy SEALs sind.«
Eine weitere Granate detoniert vor uns. Der beißende Geruch von Pulverresten und verschmortem Gummi sticht mir in die Nase. Ratterndes Schnellfeuer der MG’s zerreißt die Luft und ich konzentriere mich auf die Funksprüche der anderen Fahrzeuge, während ich aus dem Fenster die gegnerischen Schützen beschieße.
»Anderthalb Meilen bis zum Aufnahmepunkt«, informiert mich unser Navigator.
»Mann am Boden. Mann am Boden.« Der hintere Wagen hat seinen MG-Schützen soeben verloren.
»Einer ans MG«, blaffe ich den Männern zu.
»Verstanden, Sergeant«, höre ich Eagle Eye antworten.
»Basis an Hellboy. Ihr seid über der Zeit.«
Scheiße, das weiß ich selber.
»Wie weit noch?«, frage ich den Navigator.
»Eine Viertelmeile.«
»Hellboy an Basis. Eine Viertelmeile zum Aufnahmepunkt.«
»Verstanden Hellboy.«
Wir passieren die letzten Häuserruinen am Stadtrand und jagen über die staubige Piste zu der kleinen Hügelkette, hinter der uns der Helikopter erwartet.
»Die Kinder. Warum haben Sie die Kinder nicht gerettet?« Die Stimme der Frau, die wir gerettet haben, klingt weinerlich und verzerrt durch den Lärm der Rotoren, als wir abheben und schnell gen Norden den Hexenkessel, wie das Gebiet genannt wird, verlassen.
»Kinder? Was denn für Kinder?«, frage ich sie irritiert, doch sie verdreht vor Erschöpfung die Augen und dämmert weg, während die Basis den Countdown für den Raketenabwurf der Reaper Drohne durchgibt.
Mit ohrenbetäubendem Lärm zerfetzt die radargesteuerte Hellfire das Ziel.
»Ziel getroffen.«
»Bitte um Bestätigung.«
»Ziel zerstört. Wiederhole, Ziel ist zerstört.«
»Irgendwelche Feindaktivitäten im drei Meilen Radius?«
»Negativ. Keine Feindaktivitäten.«
»Gute Arbeit.«
Zehn Minuten später landen wir auf dem Stützpunkt und helfen den geretteten Zivilisten aus dem Helikopter. Das Sanitätsteam steht schon bereit und ich trage die Frau zu einer der Liegen. Sofort wird sie versorgt, doch sie hält mich am Arm fest, sieht mich flehend an.
»Bitte, sagen Sie mir, sind die Kinder in Sicherheit?« Ihr Blick ist plötzlich glasklar und ein ungutes Kribbeln läuft mir den Rücken herunter.
»Sie benötigen Ruhe. Die Ärzte werden sich um Sie kümmern. Ich...«
»Wo sind unsere Kinder? Die Kinder hatten solche Angst. Wo ...«
»Machen Sie Platz«, drängt mich einer der Sanitäter beiseite und ich sehe mit einem mulmigen Gefühl der Frau hinterher.
~***~
Operation: Iron Maiden | Syrien
SEAL Team 8 | 1. Platoon
Eine Woche später sitze ich mit den Jungs im Helikopter nach Damaskus. Es ist brüllend heiß und ich schwitze wie ein Schwein in der schweren Kampfmontur. Der hiesige Job ist Routine: Eine Gruppe Ärzte der Organisation Ärzte ohne Grenzen USA wird von fanatischen Aufständischen festgehalten. Forderungen wurden gestellt, die die US-Regierung nicht erfüllen wird. Wir verhandeln nicht mit Terroristen. Also schicken sie uns, denn wir werden die Leute da rausholen. Leise, sauber und ohne Verluste.
Allerdings liegt in unmittelbarer Nähe des Bergungsgebietes eine Schule, ein provisorisches Krankenhaus sowie ein Versorgungsstützpunkt der UN. Zwar wurden meine Bedenken hinsichtlich der hohen Anzahl an Zivilisten gehört, aber Commander Thorne stufte es als ›nicht relevant‹ ein, da die UN diese zivilen Bereiche mit ihren eigenen Truppen absichert.
Für uns bedeutet das, ein zusätzliches Risiko, das wir einkalkulieren müssen. Das Gebiet ist ein Alptraum, da die zerbombten Häuser einen perfekten Hinterhalt durch Scharfschützen bieten. Die Ärzte wurden auf dem Weg zu einem nahegelegenen Hotel, in dem Verletzte eines Bombenanschlags untergebracht wurden, gekidnappt. Irrsinnigerweise waren sie ohne militärischen Begleitschutz unterwegs – Gott allein weiß, wieso – und konnten von den Aufständischen ohne große Mühe einkassiert werden. Es gab Fotos, die die Ärzte mit typischen Verwundungen durch Schläge zeigten. Kein schöner Anblick. Einer der Ärzte hat auf dem Bild zwei Finger der rechten Hand auf unnatürliche Weise abstehen, was bedeutet, sie wurden ihm gebrochen, sind aus den Gelenken gesprungen, und wenn sie nicht versorgt werden, kann er vermutlich die Hand nie wieder benutzen – das Ende seiner Karriere.
»Zwei Minuten bis Drop Point.«
»Verstanden. Alle Mann fertigmachen«, erteile ich den Befehl und sofort kommt Bewegung in die Truppe.
Staub wirbelt auf, als wir abgesetzt werden und der Lärm der Rotoren von den Trümmern widerhallt. In Formation suchen wir uns einen sicheren Platz, von dem aus wir die Lage sondieren.
»Hellboy an Basis. Drop erfolgreich. Gehen jetzt zum Zielpunkt.«
»Verstanden Hellboy. Viel Erfolg!«, schnarrt Commander Thorne ins Head-Set und wir setzen uns in Bewegung.
»Achtet auf die Fenster«, weise ich die Jungs an.
»Eine halbe Meile bis zum Zielort«, teilt uns der Navigator mit.
»Verstanden. Vorwärts.«
»Das wird ein Spaziergang. Und da ich das Footballspiel der Houston Cowboys heute sehen will, erwarte ich volle Konzentration, verstanden«, lockere ich die Stimmung etwas auf, denn der Feind ist sehr wohl vorbereitet.
»Geht klar Sergeant. Ihr habt’s gehört, Jungs. Keine Fehler und Augen auf«, lacht einer der Kameraden, doch sofort sind alle wieder voll dabei. Auf mein Team ist immer verlass, denn wir sind schon durch so einigen Scheiß gemeinsam gegangen.
Aber das, was uns dort erwartet, war der Vorhof zur Hölle.
Verschwitzt schäle ich mich aus den Thermoklamotten, ziehe die schneebedeckten Stiefel aus und räume die Schaufeln in der Garage an ihren Platz. Ich schnappe mir ein Handtuch, um mir den Schweiß von der Stirn zu wischen, bevor ich durch den Lagerraum in die Küche meiner Schwester trete, wo mich der süße Duft von Gebäck empfängt.
Auf der Frühstückstheke steht ein Blech mit Madelaines, die sie gerade gebacken hat, und lächelnd stibitze ich mir eines.
»Finger weg! Die sind noch nicht mal ausgekühlt«, lacht Jocelyn und haut mir auf den Arm, während ich sie mit vollem Mund angrinse.
»Mekt uper«, lobe ich nuschelnd ihre Backkunst, wobei sie die Augen verdreht.
»Du hast Glück, dass du meine Einfahrt und den Gehweg geräumt hast, sonst wäre ich wirklich sauer«, grummelt sie und hebt die kleinen Köstlichkeiten aus den Förmchen auf ein Gitterrost, auf dem sie auskühlen sollen.
»Es ist unser Gehweg und unsere Einfahrt, zu deiner Information«, necke ich sie, und sie wirft das Küchentuch nach mir.
»Mag’ sein, doch ich bin diejenige, die hier alles in Schuss hält.«
»Wie war das gerade mit der geräumten Einfahrt?«
»Du kannst so ein Ekel sein«, schimpft sie und streckt mir die Zunge raus.
»Ich sage nur Gartenzaun, Garagentor, Terrassentür – soll ich weitermachen?«
»Schon gut, du hast gewonnen«, hebt sie beschwichtigend die Hände und ich zwinkere ihr zufrieden zu.
Zwar ist es eines unserer Laster, uns über solche Dinge zu zanken, aber ich würde alles für meine kleine Schwester tun. Sie ist ein echter Sturkopf, kämpft verbissen für ihre Ziele und hat deshalb trotz aller Widrigkeiten ein Stipendium fürs College bekommen. Seit meiner schmachvollen Entlassung redete sie von nichts anderem, als endlich mit dem Jurastudium beginnen zu können. Kohle war bei uns immer knapp und ich weiß, wie sehr Jocy sich wünscht, auf eigenen Beinen zu stehen, doch das ist in der momentanen Situation nicht drin. Also haben wir das kleine Häuschen in Strathcona zusammen gekauft, als wir vor fünf Jahren nach Vancouver kamen. Nicht gerade das Ritz Carlton, aber ein Dach über dem Kopf.
»Wie läuft es mit der Praktikumssuche?«, lenke ich das Gespräch auf den weniger schönen Teil meines Besuches und sie seufzt tief.
»Es haben drei abgesagt und bei fünf warte ich noch auf Antwort«, zuckt sie mit den Schultern und lächelt tapfer.
»Das wird schon. Deine Noten sind super und deine Professoren haben dir doch attestiert, wie gut du bist. Gib dir etwas Zeit«, ermutige ich sie, doch ich weiß genau, wie ungeduldig sie in solchen Dingen ist.
»Schon, aber es gibt Bewerber, die wesentlich mehr Erfahrung haben als ich«, mäkelt sie und runzelt die Stirn.
»Geduld ist eine Tugend und ...«
»Ach, halt die Klappe«, schnappt sie giftig und bringt mich damit zum Grinsen.
»Hast du noch genug Geld im Haus?«, spreche ich ein weiteres heikles Thema an, denn Jocy hasst es, mich um Geld zu bitten. Das war schon immer so.
»Ja, ich hab noch etwas von letztem Mal.«
Seufzend ziehe ich sie in eine Umarmung. »Wir bekommen alles hin, hörst du?! Du musst mich nur helfen lassen, okay?«
»Du hast selbst genug Probleme«, grummelt sie. Leider ist das nicht ganz von der Hand zu weisen.
»Mach’ dir um mich keine Sorgen. Ich lasse dir etwas Geld da.« Damit lege ich ein Bündel Zwanziger auf die Theke – nicht viel, aber besser als nichts.
Ihr scharfer Blick braucht keine weiteren Worte, und ich löse mich von ihr.
Jocelyn hält mir eine Tupperdose mit einigen Madelaines hin. Ein Friedensangebot.
»Danke, Honey-Bee«, nenne ich sie bei ihrem alten Kosenamen.
Strahlend lächelt sie mich an. »Nicht dafür. Ich werde jetzt duschen und dann einkaufen fahren, da ich dank deiner Hilfe wieder flüssig bin. Was treibst du heute noch?«
»Duschen klingt toll«, zucke ich unentschlossen mit den Schultern und überlege, ob ich noch trainieren gehen soll, entscheide mich allerdings dazu, heute faul auf der Couch zu bleiben.
»Ach übrigens wegen Weihnachten ...«
Für sie ist es nie so präsent gewesen, denn sie war zu klein, um zu begreifen, was damals geschehen ist. Ich hingegen hasse die Feiertage und lasse mich am 25. Dezember nur aus Liebe zu ihr zu einem kurzen Besuch nötigen. Sie verbringt die Weihnachtstage mit Freunden vom College, da ich in dieser Zeit keine gute Gesellschaft bin.
»Wie immer zum Abendessen«, antworte ich brummelig und höre ihr schweres Seufzen. Sie hätte mich gerne die ganzen Feiertage im Haus, doch für mich ist es schon eine Herausforderung, diesen einen Abend hinter mich zu bringen.
»Okay. Ich würde mich freuen, wenn ...«
»Mach’s gut, Honey-Bee«, unterbreche ich sie, gebe ihr einen Kuss auf die Wange und bin schon durch den Vorratsraum in die Garage entkommen.
~***~
Zwei Tage später stehe ich in dunklem Anzug und schusssicherer Weste sowie meiner Sig MK25 Spartan unter dem Sakko vor der doppelflügeligen Tür des Konferenzraumes im zwanzigsten Stock des Finanztowers mit einem anderen Kerl, den ich nur vom Briefing her kenne und warte.
Ein lächerlicher Babysitter-Job für einen reichen Schnösel, der sich vor seinen Geschäftspartnern wichtigmachen will. Dafür gibt es allerdings gutes Geld, das ich brauchen kann. Für Jocelyn. ›Verschwendung von wertvollem Know-how‹, würde mein ehemaliger Commander jetzt höhnisch grinsend sagen, und damit hätte er sogar recht.
Nur sind meine Aussichten nach einem viermonatigen Aufenthalt im Militärgefängnis Fort Leavenworth nicht gerade optimal, einen anständigen Job zu finden. Und für Schreibtischarbeiten eigne ich mich nicht wirklich.
Also schlucke ich meinen Stolz seit fünf Jahren herunter und verdinge mich als Rausschmeißer, Türsteher oder Babysitter für solche Idioten wie den, der gerade mit seinen zwei Adjutanten aus der Tür watschelt und einen Blick auf die goldene protzige Rolex an seinem fetten Handgelenk wirft.
»Auf geht’s Jungs, wir sind spät dran. Wir haben noch einen Termin.« Damit sind mein stummer Kollege und ich gemeint. Er geht voran und ich folge der Gruppe. Vor dem Gebäude steigt unser Klient in den Font des riesigen, siebensitzigen Sports Utility Vehikel und ich lasse mich auf den Beifahrersitz fallen. Mein Kollege springt auf den Fahrersitz und startet den Motor.
Hinter uns wird aus der Minibar der Bourbon genossen, und ich konzentriere mich auf die Fahrt durch den abendlichen Verkehr zu einem angesagten Edelrestaurant in Downtown Vancouver.
Der Nobelschuppen ist mit schickgekleideten Menschen gefüllt, die teuren Kaviar und edlen Wein genießen, und dem oberflächlichen Lifestyle frönen. Unser Klient sitzt mit seinen zwei Gehilfen und jetzt drei Damen am Tisch, die über eine hiesige Escort-Agentur gebucht wurden, um dem schmierigen Idioten, der rüpelhaft seinen Reichtum zur Schau stellt, den Abend zu versüßen. Auch wenn hier wohl kaum irgendein Schwachkopf einen ›Anschlag‹ auf den werten Mr. Geldprotz verüben wird, sind meine Sinne hellwach und ich sondiere die Lage, beobachte die Kellner und Gäste ganz genau, und habe die möglichen Fluchtwege im Blick. Wir stehen diskret im Hintergrund, und doch werden wir von den anderen Gästen neugierig beäugt – kein Wunder, denn keiner kommt mit zwei Bodyguards zum Abendessen hierher.
Ich gebe meinem Kollegen ein Zeichen, dass ich mich umsehen werde – alte Gewohnheiten legt man nur schwer ab – und er nickt zustimmend. Routinemäßig gehe ich alle Fluchtwege ab, sehe in den Waschräumen nach, ob etwas ungewöhnlich ist, werfe einen Blick in die Küche und ins Treppenhaus. Alles ruhig.
Gerade, als ich zurück zu meinem Posten gehen will, bemerke ich aus dem Augenwinkel einen der Adjutanten, der in Richtung Toiletten verschwindet. Da ich keine Lust habe, mir nachsagen zu lassen, dass ich die Gäste des Großkotzes hinsichtlich ihres ›Schutzes‹ vernachlässige, warte ich diskret im Gang zum Gastraum, bis der junge Kerl, vielleicht gerade mal 25 Jahre alt, aus der Tür tritt. Sofort fällt mir auf, dass er plötzlich einen sehr selbstbewussten aufgekratzten Eindruck macht. Als er mich bemerkt, grinst er mich überheblich an.
»Wenn ich dir befehle, einen umzupusten, müsstest du es tun, richtig?«, fragt er mit einem herausfordernden Ton in der Stimme, doch die Provokation lasse ich an mir abprallen. »Hast du Sprechverbot, oder sowas?«, hakt er irritiert von meinem distanzierten Verhalten nach.
»Nein, Sir.«
»Dann erwarte ich eine Antwort, Boy!« Er tritt ganz nahe an mich heran, muss allerdings den Kopf heben, denn er ist ein ganzes Stück kleiner als ich. Seine Augen glänzen fiebrig und die Pupillen sind geweitet – Scheiße, er ist high. Sicher hat er sich auf der Toilette eine Line gezogen oder sonst irgendeinen Dreck genommen. Verdammte Yuppies!
Ich werde diesem zugedröhnten Idioten sicher nicht erklären, was meine Aufgaben sind, und schon gar nicht, ob ich jemanden erschießen würde. Also deute ich mit der Hand Richtung Gastraum.
»Sir, Ihr Mentor wartet sicher bereits auf Sie.«
»Ganz schön arrogant für eine lebende Zielscheibe«, blafft er mich an. »Wenn ich deinem Boss stecke, dass du dich unseren Anweisungen widersetzt hast, bist du deinen Job los, richtig?«, schlussfolgert er mit einem triumphierenden Grinsen im Gesicht und innerlich rufe ich mich zur Räson, denn für so einen kleinen Pisser werde ich nichts riskieren.
»Wir sollten wieder ...«
»Also musst du einen erschießen, wenn ich es befehle?! Das ist doch dein Job. Du killst Leute, wenn andere es dir sagen. Na, das werden wir mal auf die Probe stellen«, grinst er mich jetzt arrogant an, was mich daran erinnert, wie tief ich mittlerweile gesunken bin. Das vertraute Kribbeln im Nacken setzt bei seinen Worten ein und ich bin sicher, der Kerl bedeutet eine Menge Ärger für mich. Ohne eine Miene zu verziehen, trete ich einen Schritt von ihm zurück und sein verächtliches Schnauben raubt mir den letzten Nerv.
Zu meiner Erleichterung schlendert er betont lässig zurück zum Tisch, um sich der vollbusigen Brünetten neben ihm zu widmen, und ich stelle mich zu meinem Kollegen, der nun seinerseits kurz den Posten verlässt, um pinkeln zu gehen.
In der nächsten Stunde blende ich die belanglosen Gespräche meiner heutigen Klienten aus.
Gedanklich gehe ich die Organisation der nächsten Party im Red Continental durch – mein Zweitjob als Sicherheitschef des Nachtclubs, bei dem ich seit einem halben Jahr arbeite. Es war purer Zufall, dass ich mich im Fitnessstudio mit Jeff, einem der dortigen Türsteher, angefreundet habe und er mich ins Gespräch brachte. Es ist zwar nicht wahnsinnig gut bezahlt, aber ein regelmäßiges Einkommen, auch wenn ich mir die Wochenenden nachts um die Ohren schlagen muss.
Als unser Klient endlich aufbrechen will, wirft mir der Yuppie einen bitteren Blick zu, den ich ignoriere. Wir bringen die sechs ins Hotel, und ich checke die gebuchte Suite, bevor ich sie für die Truppe freigebe.
»Ihr zwei bleibt vor der Tür, falls ich euch noch mal brauche«, lallt unser Klient, der von seinen beiden lachenden Adjutanten an uns vorbei in die Suite geschoben wird. Die kichernden Damen folgen ihnen und ich frage mich einmal mehr, was eine Frau dazu bewegen kann, diese Art von Job freiwillig zu machen.
»Natürlich, Sir«, antworte ich mit einem Nicken und postiere mich neben der Tür.
Den Gedanken, was die sechs gerade treiben, verdränge ich geflissentlich, obwohl es nicht zu überhören ist. Trotz der Musik klingt das derbe Grunzen und Stöhnen der Männer obszön laut zu uns heraus und das schrille Gequietsche der Frauen gibt dem Ganzen einen perversen Touch.
»Ich hole uns mal einen Kaffee«, seufzt mein Kollege augenrollend und schon ist er im Treppenhaus verschwunden, um an der Bar des Hotels den Kaffee zu organisieren.
Plötzlich mischt sich ein schriller Schrei in den Geräuschemix und ich horche genauer hin. Wieder ein tiefes Stöhnen und wieder ein Schrei, eindeutig weiblich.
Meine Fäuste ballen sich automatisch zusammen und ich unterdrücke den Impuls, in die Suite zu stürmen.
»Sei endlich still«, höre ich eine männliche Stimme. Es rumpelt und dann dringt ein wimmerndes Schluchzen durch die Tür, gefolgt von weiterem Gestöhne.
»Nein, bitte! Nein ...«
»Halt die Schnauze, du billige Hure und knie dich hin!«
»Nein, ich ... das war nicht ...«
Ein dumpfes Klatschen, gefolgt von einem Schmerzensschrei ...
Verdammt, das reicht!
Wutentbrannt reiße ich die Tür der Suite auf und scanne den Raum: Mein Klient liegt halb nackt und schnarchend auf einem der Sofas. Einer der Schnösel steht mit geöffneter Hose vor dem Bett, hat den Schwanz im Mund einer Blondine, die vor ihm hockt, während eine andere Blondine auf dem Bett kniet, und er sie fingert. Der Yuppie, der mich so blöde von der Seite angemacht hat, kniet mit runtergelassener Hose hinter der Brünetten. Die liegt verheult und in Strapsen auf dem Bett vor ihm, ihr nackter Arsch knallrot und er zerrt sie gerade an den Hüften hoch. Sein Schwanz wippt bei den ruckartigen Bewegungen auf und ab.
»Bitte nicht. Ich will das nicht. Das war nicht abgesprochen. Ich ...«, schluchzt die Brünette panisch und zappelt wild herum.
»Dir werde ich Manieren beibringen, Schätzchen. Dein Arsch gehört heute Nacht mir und ich werde dich so hart ficken, bis du ...«
Mit einem Griff um die Kehle des perversen Schweins reiße ich ihn vom Bett und von der jungen Frau weg, sodass er fluchend auf dem Boden landet.
»Was fällt dir ein, du beschissenes Arschloch!«, keift er wutschnaubend und will auf mich losgehen, stolpert allerdings über seine um die Fußgelenke geschlungene Hose.
Idiot!
Schnell helfe ich der Frau vom Bett auf. »Zieh deine Sachen an und verschwinde von hier«, weise ich sie an, als sie zitternd vor mir steht. Ihr linkes Auge ist geschwollen und die Lippe aufgeplatzt.
Fuck, der Wichser hat sie vermöbelt.
»Aber ich ...«
»Mach’ schon, oder willst du weiter Prügel von diesem Abschaum kassieren?«, stelle ich sie vor die Wahl und schnell schnappt sie sich ihre Stilettos, und zieht das Kleid über, bevor sie barfuß, ohne sich noch mal umzusehen, aus der Suite huscht.
Armes Ding!
Der Yuppie hat sich mittlerweile von seiner Hose befreit und steht wie ein Trottel mit entblößtem Unterleib vor mir, hebt die Fäuste wie zu einem Boxfight, und ich muss mich zusammenreißen, um nicht lauthals über diese Situation zu lachen.
»Kleiner, das willst du nicht!«, ermahne ich ihn, doch er stürzt sich wie von Sinnen auf mich. Mit einer Körperdrehung weiche ich seinem dilettantischen Schlag aus, sodass er ins Leere taumelt. Mit zornesrotem Gesicht fährt er zu mir herum und wirft sich erneut auf mich, diesmal versucht er, mich zu treten. Die Mädels hinter uns kreischen panisch auf und im Augenwinkel sehe ich, wie zwei Gestalten durch den Raum huschen. Mit einem gezielten Schlag des rechten Handrückens in sein jungenhaftes Gesicht bringe ich ihn zu Fall – war noch nicht mal ganz durchgezogen, aber ich will dem Bengel ja nicht die Visage zertrümmern. Dafür werden wir einen Ausflug zum Polizeirevier machen.
»Was zum Teufel ...« Perplex lässt mein Kollege die beiden Kaffeepappbecher fallen und steht mit offenem Mund in der Suite. Die zwei Blondinen haben sich verzogen – wahrscheinlich ins Bad – und der andere Adjutant steht dämlich grinsend im Raum und hält sich seinen schlappen Schwanz.
»Die Party ist etwas außer Kontrolle geraten«, zucke ich mit den Schultern.
»Bist du von allen guten Geistern verlassen, Tyrell? Das war ein gut bezahlter Job und du schlägst die Klienten zu Brei?«, zetert mein Kollege, was mir am Arsch vorbeigeht.
»Hör’ zu, der Wichser hier ...«, dabei packe ich den Yuppie beim Schlafittchen, »... hat eines der Mädchen geschlagen und wollte sie zu etwas zwingen, was sie nicht wollte.«
»Das geht uns nichts an!«
»Ach ja? Du lässt also zu, wenn ein Unschuldiger in Gefahr ist?«, blaffe ich ihn an und kann nicht fassen, was für ein feiges Schwein dieser Kerl ist.
»Alter, dafür werden wir nicht bezahlt. Wir ...«
»Hier geht es nicht um die verschissene Kohle. Oder wolltest du verantwortlich sein für eine misshandelte junge Frau, nur wegen eines Barschecks?« Kopfschüttelnd mustere ich den Feigling, schnappe mir den Yuppie, der benommen vor sich hin lallt, und ziehe ihm angewidert die Hose an. »Ich werde jetzt zum Revier fahren, diesen Abschaum dort abliefern und Anzeige erstatten. Du kannst dich ja mit diesem Pack weiter abgeben, ich bin hier fertig!«
Damit werfe ich mir den Yuppie über die Schulter und stapfe zu den Fahrstühlen.
Auf dem VPD Vancouver Police Departement werde ich mit staunenden Augen empfangen, als ich den Typen auf eine der Sitzbänke fallen lasse.
»Scott Tyrell. Ich möchte Anzeige wegen Körperverletzung an einer jungen Frau erstatten.«
»Äh, und wer ist der junge Mann dort?«, fragt mich der ältere Polizist, der mich anstarrt, etwas ratlos.
»Oh, Moment.« Schnell krame ich in der Tasche des Yuppies und finde glücklicherweise sein Portemonnaie. »Mr. Dennis Randall, er ...«
»Ach du Scheiße. Da ... werde ich den Chief holen müssen«, fällt mir der Polizist ganz aufgescheucht ins Wort und ist schon verschwunden, bevor ich etwas erwidern kann.
Wenig später steht ein weiterer Polizist vor mir und stellt sich als Chief Yates vor.
»Mr. Tyrell, ich übernehme ab hier. Danke für Ihre Hilfe.«
»Aber ich habe doch noch nichts zu Protokoll ...«
»Keine Sorge, wir kümmern uns darum«, wimmelt er mich lächelnd ab, doch so leicht lasse ich mich nicht verarschen.
»Hören Sie, Mr. Randall hat mit zwei weiteren Männern und drei Damen eine private Party in der Suite des Fairmont Pacific Rim Hotels gehabt, zu der mein Kollege und ich als Sicherheitspersonal abberufen waren. Die Situation eskalierte, Mr. Randall hat eine junge Frau zu etwas zwingen wollen, sie geschlagen und da habe ich eingegriffen. Er hat also ...«
»Danke für Ihre Hilfe. Wir werden der Sache nachgehen«, fällt er mir ins Wort und hat sich schon Mr. Randall geschnappt, der von zwei weiteren Polizisten in einen Gang bugsiert wird.
»Wollen Sie denn gar nicht meine Aussage aufnehmen?«, frage ich höchst alarmiert.
»Sie haben mir ja den Fall geschildert und ...«
»Aber Sie kennen doch gar nicht den Namen der jungen Frau. Sie arbeitet für die Agentur ...«
»Mr. Tyrell! Wir sind die Polizei. Wir wissen, was wir tun, also gehen Sie jetzt.« Sein Ton ist barsch und sämtliche Alarmglocken meines inneren Warnsystems schrillen um die Wette. Hier stimmt etwas ganz und gar nicht. Einige wachhabende Polizisten recken neugierig die Hälse zu uns, und damit das Aufsehen nicht noch größer wird, atme ich tief durch und stapfe aufgebracht aus dem Department.
Das war äußerst schräg und erinnert mich auf erschreckende Weise an damals. Hier geht etwas vor sich. Etwas, dem der schale Beigeschmack von Korruption und Bestechung anhaftet.
Natürlich gab es am folgenden Tag eine saftige Predigt meines Vermittlers, bei dem eine Beschwerde über mein ungebührliches Verhalten sowie der tätliche Angriff auf ein höchst ehrenwertes Mitglied der High Society Vancouvers eingetrudelt ist, den Sohn von Geschäftsmann Horatio Randall. Fürs Erste bin ich beurlaubt – unentgeltlich versteht sich. Typisch. Auf meine Aussage zu der Misshandlung verlor Igor Darian kein Wort, schüttelte nur den Kopf und gab mir den Rat, mich bedeckt zu halten.
Verflucht, das ist doch alles zum Kotzen!
Wieder Mal reite ich mich in die Scheiße, weil ich einfach nicht wegsehen kann. Jocy wird mich umbringen!
Aber die Art und Weise, wie Chief Yates die Sache abgetan hat, und wie alle beim Namen Randall zusammengezuckt sind, hat meine Neugier angestachelt. Also gehe ich auf die Suche, und mein erster Weg führt mich zu der Escort Agentur Highlights, die ein gewisser Michael Heat führt. Auf der Webseite der Agentur strahlen mich unzählige hübsche Mädchen an. Seriös und edel wirkt das Ganze und ich beschließe, dem Kerl auf den Zahn zu fühlen. Vielleicht bekomme ich ja raus, wie die Brünette heißt, die ich vor Randall Junior gerettet habe. Und vor allem will ich sie vor der Polizei finden, denn eine leise Stimme flüstert mir zu, dass die bestimmt keine Aussage von ihr auf dem Tisch haben wollen.
Unglücklicherweise steht Weihnachten in wenigen Wochen vor der Tür, was bedeutet, dass die alljährliche Silvesterparty im Club geplant und vorbereitet werden will. Das könnte sich allerdings auch als Vorteil herausstellen, denn die Polizei vermittelte den Eindruck, kein besonderes Interesse an dem Fall Randall zu haben. Umso besser.
Eigentlich geht mich die ganze Sache nichts an.
Eigentlich ...
Grölend stehen die Partywütigen vor der Absperrung und verlangen Einlass. Es ist bitterkalt in dieser Silvesternacht und die Weiber frieren sich in ihren knappen und leichten Kleidchen sicher den Arsch ab, aber die Order lautet: Einlass Punkt 20 Uhr. Also stehe ich mit abschätzigem Blick neben meinen Jungs vor dem Club und beantworte die immer wiederkehrenden Fragen stoisch mit »Nein!«
Beim Gedanken daran, dass Jocelyn mit ihrer Horde Mädels hier aufkreuzt, kann ich innerlich nur die Augen verdrehen. Sie sollte auf einer netten Party bei netten Leuten sein, anstatt sich mit diesem geifernden Partyvolk abzugeben, die einen auf dicke Hose machen, nur um eine wie sie ins Bett zu kriegen. Sie wird nicht in den Club kommen. Auf keinen Fall! Eher friert die Hölle zu.
Zumindest war das mein letztes Wort, als ich um 18 Uhr losgefahren bin und ich ihren Wutausbruch gegenüber meiner Order ignoriert habe. Aber wie ich sie kenne, wird sie meine Warnung in den Wind schießen, und ich darf mal wieder den Retter spielen, wenn es hart auf hart kommt. Seit sie ihren Praktikumsplatz bei einer höchst renommierten Anwaltskanzlei angetreten hat, habe ich sie kaum zu Gesicht bekommen. Tja, das Küken wird flügge.
Wachsam lasse ich den Blick über die Menge schweifen, taxiere jeden ganz genau, um mögliche Störenfriede zu enttarnen. Doch erstaunlicherweise sind nur einige bereits angeheitert, ohne weiter aufzufallen. Das übliche Vorglühen für eine wilde Partynacht. Eine junge dunkelhaarige Schönheit zwinkert mir zu und versucht, mich mit ihrem Schmollmund und dem einstudierten kessen Augenaufschlag dazu zu bewegen, ihr meine Aufmerksamkeit zu schenken. Da beißt das Girlie bei mir jedoch auf Granit. Ihre Kleidung ist teuer und ihre Freundinnen stehen ihr in nichts nach – verdammte Rich-Kids.
»Hey, mein Hübscher, was muss ein Mädchen wie ich tun, um einen Kerl wie dich dazu zu bewegen, sie reinzulassen?«, richtet sie sich mit quietschiger Stimme an mich.
Distanziert mustere ich sie, wie eine der Spritlieferungen, die wir heute Nachmittag im Hinterhof in Empfang genommen haben. »Süße, bei mir gibt es keine Ausnahmen. Einlass 20 Uhr.« Und damit wende ich mich ab und einer der schweren Jungs tritt an meine Stelle.
Einen letzten Rundgang durch die Location gönne ich mir, prüfe, ob alle Notausgänge frei sind, die Barkeeper alles haben, was sie brauchen und die VIP-Bereiche durch meine Leute gesichert sind. Solche Abende bringen gutes Geld und ich kann jeden Penny gebrauchen. Seit ich vor einigen Monaten die Leitung des Sicherheitsteams hier im Club übertragen bekam, läuft es deutlich ruhiger ab. Bisher waren die Jungs eher ein ungeordneter Haufen breitschultriger Kerle, die böse gucken konnten. Dann hat Jeff mich im Boxclub angesprochen und ich habe ... die Zügel etwas angezogen.
»Hey Scott, willst du noch einen Drink?«, fragt mich Laila, unsere Chef-Barkeeperin und zwinkert mir aufmunternd zu. Die rassige Latina hat den Laden voll im Griff und ist nie um einen Flirt verlegen. Mit ihrem freizügigen Dekolleté, das den Umsatz ordentlich in die Höhe treibt, bekommt sie auch jede Menge Spaß, dem sie nicht abgeneigt ist.
»Danke Süße, später vielleicht.« Grinsend sehe ich sie an. Sie kann einen gestandenen Kerl locker unter den Tisch trinken, und das ist bei einer Körpergröße von vielleicht ein Meter siebzig erstaunlich.
»Du weißt ja, wo du mich findest.« Frech zwinkert sie mir zu und ich nicke bloß, bevor ich mir von der Technik das Go hole, dass alles startklar ist.
Punkt 20 Uhr öffnen wir den Club und lassen die Meute herein. Von meinem Posten oben am VIP Bereich aus kann ich alles gut überblicken. Schnell füllt sich der Saal, die Musik dreht auf und an den Bars tummeln sich die Gäste.
Über mein Head-Set rufe ich die einzelnen Stationen an, um mir den aktuellen Status durchgeben zu lassen. Keine besonderen Vorkommnisse. Sehr gut. Eine halbe Stunde später ist der Laden rappelvoll und es herrscht Einlassstopp. An der Tür gibt es die üblichen Krawallmacher, die sich über unsere Order hinwegsetzen wollen, aber die Jungs haben alles im Griff. Um mir die Beine zu vertreten, gehe ich runter zur Tür, wobei ich die Tanzfläche außen umrunde, Stammgästen zunicke und ein wachsames Auge auf die kleinen Grüppchen junger Männer habe, die hier und da zusammenstehen. Aber bislang ist alles entspannt. Von der Garderobe schnappe ich mir meinen Parker und gehe zur Tür. Zeit für einen Rundgang.
»Sir, ich muss Sie bitten, zurückzutreten«, höre ich Jeff, der einen laut lamentierenden Kerl mit zwei Frauen vor sich hat. »Der Laden ist voll. Sie sind leider zu spät. Wir können niemanden mehr reinlassen.«
»Komm’ schon, Jungchen. Ich hab’ hier ... Hundert Dollar. Damit kannst du mit deiner Süßen einen draufmachen, wenn du jetzt ein Auge zudrückst«, bietet er Jeff mit einem überheblichen Lächeln an, der den großspurigen Kerl ohne jegliche Gefühlsregung mustert.
»Wie schon gesagt, kein Einlass. Haben Sie Verständnis.«
»Wie wär’s mit ... äh, hundertfünfzig Dollar.«
»Sir, ich bin nicht käuflich.«
»Elender Pisser. Was für ein arroganter Arsch bist du denn? Wenn dein Boss das hört, dass du mich nicht reinlässt, wird dir das noch leidtun. Also ...«
»Gibt’s hier ein Problem?«, frage ich ruhig und baue mich neben Jeff auf, verschränke die Arme vor der Brust und sehe auf den Idioten herunter, der einen Kopf kleiner ist als ich.
»Nein, kein Problem. Nur jemand, der glaubt, mit Geld alles lösen zu können.«
»Wer bist du denn? Der verblödete Bruder von Hulk?«, spottet der Störenfried und innerlich verdrehe ich die Augen über seine Leichtsinnigkeit. Jeff ist ausgebildeter Bodyguard mit Kampferfahrung und ein eher ruhiger Typ. In Aktion willst du ihn allerdings nur erleben, wenn er auf deiner Seite steht.
»Sir, wir können das auf zivilisierte Weise regeln, oder wir rufen die Cops, sollten Sie weiterhin den Betrieb hier stören«, stelle ich dem Idioten in Aussicht, der wutschnaubend von seinen zwei Mietzen vom Eingang weggezogen wird.
»Die Cop-Nummer zieht immer«, meint Jeff grinsend und ich klopfe ihm freundschaftlich auf die Schulter.
»Tja, manchen Typen muss man nur klarmachen, dass sie nicht über dem Gesetz stehen.«
Damit stapfe ich einmal um den Club herum, verscheuche zwei Penner, die sich auf den Stufen zum Keller eine Flasche billigen Fusel teilen wollen und gehe zur Rückseite des Clubs, um dort nach dem Rechten zu sehen. Noch dreieinhalb Stunden bis Mitternacht. Dann ist dieses beschissene Jahr endlich zu Ende.
Die Hände in den Jackentaschen vergraben, stapfe ich durch die Dunkelheit, als ich eine Gestalt am Hintereingang wahrnehme. Für gewöhnlich ist das der Ausgang des Personals und da alle arbeiten, ist die Frage, wer zum Teufel da gerade den Club betreten will?
Ich sehe mich um, kann allerdings niemanden vom Personal entdecken. Schnellen Schrittes gehe ich zu der schweren Metalltür und betrete den Gang, der in den hinteren Teil des Clubs führt. Durch die verglaste Tür sehe ich gerade noch, wie ein großer dunkelhaariger Kerl mit einer Blondine in einem silbernen Kleid unschlüssig vor der Menschenmenge steht. Als ich die Tür aufstoße, verschwinden sie bereits zwischen den Tanzenden und fluchend setze ich mich in Bewegung.
Ein paar Stammgäste halten mich auf und innerlich koche ich vor Wut, dass mir die beiden Streuner durch die Lappen gegangen sind. Da der Kerl eine Kutte trägt, wird er hier auffallen wie ein bunter Hund und ich gebe den Jungs per Funk die Order, die Augen nach ihm aufzuhalten.
Bedauerlicherweise pöbelt ein Besoffener Laila an, die ihm auf Grund seines desolaten Zustandes keinen harten Drink mehr ausschenken will. Nach einem kurzen, sehr eindeutigen Schlagabtausch mit dem Typen, auf den sein Freund einredet, schnappe ich ihn und bugsiere ihn aus dem Club. Jeff hat schon ein Taxi gerufen, in das ihn sein Freund hievt und sich bei uns grummelnd entschuldigt. Für die zwei ist Silvester gelaufen.
Als ich endlich wieder im Club bin, gibt mir einer meiner Leute die Info, dass der Dunkelhaarige an einer der Nebenbars steht, und sofort steuere ich durch die Menge zu dem ungebetenen Gast. Zwei Männer, einer davon ist der gesuchte Eindringling, sind in eine hitzige Diskussion verstrickt, und der zweite Kerl hält den Dunkelhaarigen fest im Griff. Der zappelt wütend herum und dreht mir dann das Gesicht zu.
Verdammt, den Kleinen kenne ich doch. Hat ein Händchen, sich in die Scheiße zu reiten mit seiner großen Klappe und ist Mitglied der berüchtigten Vancouver-Venom-Bikertruppe. Auf die Typen kann ich getrost verzichten.
»Paul, sag’ mal was ist hier los? Und wie zum Teufel kommst du hier rein?« Dabei fällt mein Blick auf den anderen Typen und sofort bin ich in Habachtstellung.
Cole Mitchell, arrogantes Arschloch und leider einer der besten Helikopter Piloten der Royal Canadian Air Force, die uns damals in einigen Einsätzen begleitet haben. Scheiße, den Wichser kann ich gar nicht brauchen.
»Cole!«, nicke ich ihm missbilligend zu.
»Scott!«, erwidert er kühl meine wenig herzliche Begrüßung.
Paul blickt zwischen uns hin und her und wird dann von Cole weggeschubst.
»Verzieh’ dich und lass dich bloß nie wieder in ihrer Nähe blicken«, ruft Cole ihm hinterher. Bevor ich mir Paul schnappen kann, flüchtet er geschickt durch die Menge.
»Hey«, brülle ich ihm hinterher und nehme die Verfolgung auf. Dieser Abend entwickelt sich allmählich zu einer verdammten Schnitzeljagd. Ich dränge mich durch die Leute, suche nach dem großgewachsenen dunklen Schopf, von dem jedoch jegliche Spur fehlt.
»Nimm’ deine Finger von meinem Mann, du blöde Ziege«, höre ich eine grelle Frauenstimme und drehe mich in deren Richtung.
»Vielleicht solltest du IHN an die Leine nehmen, wenn er es nötig hat, andere Weiber anzubaggern.« Eine zierliche Blondine in einem silbernen Kleid, das jede Menge ihrer wohlgeformten Beine zeigt, steht lässig an der Bar mit einem Drink in der Hand und sieht die dunkelhaarige Kontrahentin, die sich vor einen dämlich grinsenden Kerl gedrängt hat, abschätzig an.
Sieh’ einer an! Da ist ja die Party-Crasherin, die ich suche.
»Ach ja? Du hast dich ihm ja praktisch an den Hals geworfen.«
»Schätzchen, das würde ganz anders aussehen. Also mach’ die Biege, denn ich will meinen Drink genießen«, erwidert die Blondine mit einem arroganten Lächeln und dreht sich um, wird aber von der keifenden Brünetten gepackt.
Bevor ich eingreifen kann, fährt die Blonde erstaunlich behände zu der Angreiferin herum, packt deren Arm und dreht ihn ihr auf den Rücken, dass ich Sorge habe, sie kugelt ihr den Arm aus.
Auf Cat-Fights kann ich gut verzichten, aber schon haben sich um die Zwei johlende Schaulustige versammelt.
Shit!
»Fass mich noch einmal an, BITCH, und ich breche dir die Nase. Und jetzt verpiss dich«, zischt die Blondine und stößt die Brünette in die Arme ihres Loserfreundes, der äußerst einfältig aus der Wäsche guckt.
»Ma’am, Ihr Verhalten ist unangemessen.« Die Blondine dreht sich mit einem wütenden Blick zu mir um.
WOW!
Aus großen, haselnussfarbenen Augen starrt sie mich streitlustig an.
»Ach ja? Ich werde angegriffen und beleidigt, weil ein Typ MICH anbaggert, und ich soll mich ›unangemessen‹ verhalten haben, weil ich mir das nicht gefallen lasse?« Stolz reckt sie den Kopf und sieht zu mir auf, denn trotz der mörderischen High Heels, die sie trägt, reicht sie mir gerade mal bis zum Kinn.
»Sie stören mit Ihrem Verhalten den Clubbetrieb.«
»Hm, den Leuten scheint die kleine Show gefallen zu haben.« Kess zwinkert sie mich an, und ich muss gestehen, dass ich ihren Mut sehr bemerkenswert finde. Grimmig starre ich auf sie herab.
»Ich muss Sie auffordern, mir zu folgen.«
Ihre Augen verengen sich und sie hebt missbilligend eine fein gezeichnete Augenbraue.
»Als Gast dieses Hauses werde ich mich beim Inhaber über IHR Verhalten einer Dame gegenüber ...«
Mit einem Schritt bin ich ganz dicht vor ihr, sodass sie die hübschen Augen aufreißt und ich sie fast mit dem Körper berühre. Aber nur fast. Leider steigt mir ein betörender Duft in die Nase, der mich für eine Sekunde zögern lässt. Ein Duft, der an Sonnencreme mit einer Zitrusnote erinnert.
Ich beuge mich zu ihrem Ohr. »Wir beide wissen, dass Sie sich durch den Personaleingang hier reingemogelt haben, was bedeutet, dass Sie meinem Boss 90 Dollar schulden. Also schlage ich vor, Sie begleiten mich, ohne eine Szene zu veranstalten. Anderenfalls werde ich sie hier raustragen, und das wollen Sie ganz sicher nicht, Lady.«
Damit trete ich wieder einen Schritt zurück und bemerke zufrieden, wie sie mich mit offenem Mund anstarrt. Ein überaus hübscher und verlockender Mund, wie ich feststellen muss, dessen volle rote Lippen von einer rosigen Zunge benetzt werden.
Sie schätzt ihre Lage ein, ihr Blick wirkt unstet und sie schwankt ein wenig. Offenbar hatte sie einen Drink zu viel. Ihre Stirn kräuselt sich und sie hebt den Zeigefinger, um ihn mir in die Brust zu piksen.
»Na schön, Mister! Aber ich komme nur mit, weil Sie ...« Blinzelnd verzieht sie das Gesicht. »... so gut riechen.« Sie schmunzelt kess, will einen Schritt nach vorne machen, kippt mir jedoch unvermittelt in die Arme.
Verdammt, die Kleine ist sturzbetrunken.
Die umstehenden Gäste verfolgen neugierig unseren Schlagabtausch, und um nicht noch weiter für Belustigung zu sorgen, packe ich sie sanft an den Oberarmen, wobei sie mich ansieht.
»Wo ist Ihre Handtasche?«
Grinsend zuckt sie die Schultern. »Hab keine.«
»Womit haben Sie die Drinks ...?«
Sie legt mir einen Finger auf den Mund und mir stockt der Atem. Die Kleine spielt offenbar gerne mit dem Feuer. Wäre ich ein krankes Arschloch, würde ich leichtes Spiel mit ihr haben.
»Ist es in diesem Schuppen verboten, wenn einem Mädchen ein Drink ausgegeben wird?«, fragt sie mit einem verschmitzten Gesichtsausdruck, der sie wahnsinnig jung wirken lässt.
»Nein, ist es nicht. Aber Sie benötigen einen Ausweis, um hier reinzukommen. Wo ist Ihrer?«, hake ich nach und verziehe keine Miene, als sie sich gegen mich lehnt, ich ihren warmen zierlichen Körperbau wahrnehme und die Zähne zusammenbeiße, denn er fühlt sich verflucht sinnlich an.
»Wenn du willst, verrate ich es dir. Aber dazu musst du die Hand in mein Höschen ...«
»Das reicht jetzt«, knurre ich genervt von ihrem Spielchen und zerre sie hinter mir her zum Büro, das sich im ersten Stock des Gebäudes befindet. Da ich keinen Bock habe, die Bullen zu rufen, werde ich sie nach Hause bringen lassen.
Seufzend lässt sie sich auf einen der Stühle vor dem Schreibtisch fallen und wirkt plötzlich ziemlich angeschlagen. Nachdenklich beobachte ich sie. Mit einem leichten Kopfschütteln hole ich eine Wasserflasche aus dem Kühlschrank, der in der Ecke hinter dem Schreibtisch steht, und gieße ihr ein Glas Wasser ein.
»Hier, runter damit.«
Skeptisch beäugt sie das Glas, das ich ihr vor die Nase halte und schnuppert daran. Verdenken kann ich es ihr nicht, da das Pflaster hier in Vancouver hart sein kann, und eine gesunde Vorsicht ist nie verkehrt. Um ihre Sorge zu zerstreuen, trinke ich einen Schluck und reiche ihr das Glas erneut. Ihre misstrauische Miene klart auf und gierig stürzt sie das Wasser herunter. Ich hole die ganze Flasche und sie genehmigt sich ein weiteres Glas.
»Also, wie heißen Sie, Ma’am?« Ich lehne mich mit dem Hintern gegen die Tischplatte und verschränke die Arme vor der Brust. Wieder klebt ihr wachsamer Blick an mir.
»Du kannst mich nennen, wie du willst«, säuselt sie auf einmal mit einem anzüglichen Lächeln auf den Lippen und mir reißt der Geduldsfaden.
»Schluss mit der Scheiße! Ich habe keine Zeit, den Babysitter für eine betrunkene Partycrasherin zu spielen. Also: Name und Adresse, dann rufe ich Ihnen ein Taxi, das Sie zu Hause absetzt.« Harscher als gewollt fahre ich sie an und beim Klang meiner grollenden Stimme zuckt sie zusammen.
Es scheint, als hätte ich mit meiner Verbalattacke ihren Kampfgeist gebrochen und sie senkt den Blick. Mist, so wollte ich sie nicht angehen, aber Herrgott mit ihrer Provokation an einem Abend wie diesem erwischt sie mich auf dem falschen Fuß.
»Carly Price. Mein Name ist Carly Price. Ich ... es ist nicht nötig, dass Sie ein Taxi rufen. Ich wohne nicht weit von hier«, murmelt sie leise. Ihre gesamte Körpersprache schreit förmlich ›Panik‹, und ich frage mich, wovor sie weglaufen will.
»Es sind -5°Celsius da draußen und es schneit. Das Taxi ...«
Sie springt auf und schüttelt energisch den Kopf, wobei sich eine Haarsträhne ihrer honigblonden Locken aus der Hochsteckfrisur löst. »Nein, ich ... ist schon gut, ich laufe.« Damit stöckelt sie zur Tür und knickt mit dem Fuß um. In zwei Sätzen bin ich bei ihr und verhindere gerade so, dass sie auf dem Boden landet.
Verdutzt sieht sie mich an, als ich sie hochhebe. »Das ist schon das zweite Mal, dass ich Sie vor einem Sturz bewahre«, brumme ich, genieße allerdings erneut den sommerlichen Duft ihres Parfums und stelle fest, dass sie fast nichts wiegt.
»Sie sind ein wahrer Held.« Sie schmunzelt verträumt, wobei ich bei dem Wort ›Held‹ zusammenzucke.
»... in Anerkennung der außerordentlichen Tapferkeit und herausragender Dienste im Einsatz die Medal of Honor an Sergeant Scott Tyrell ...«
»... hiermit gegen den direkten Befehl im Kampfeinsatz verstoßen. Die damit einhergehende Gefährdung der gesamten Mission sowie der Einheit und die Verweigerung eines direkten Befehls des diensthabenden Commander Mike Thorne führt unweigerlich zu der Entlassung aus der U. S. Navy!«
Mit einem tiefen Atemzug verscheuche ich die Geister der Vergangenheit und bringe Abstand zwischen uns.
»Bitte, ich ...« Verlegen räuspert sie sich. »Ich habe kein Geld fürs Taxi.«
Entgeistert sehe ich sie an. Dafür, dass sie betrunken ist, spricht sie erstaunlich deutlich. Verdammt, ich kann sie auf keinen Fall in dem Zustand allein durch Vancouver laufen lassen.
»Einen Moment«, brumme ich und rufe Jeff an, um ihm mitzuteilen, dass ich kurz wegmuss. Er übernimmt, ohne groß Fragen zu stellen, meine Stellvertretung, und ich schnappe mir den Autoschlüssel sowie die Jacke.
»Ihr Jacke ist an der Garderobe?«, frage ich, doch sie schüttelt den Kopf.
»Sie lag auf dem Barhocker. Keine Ahnung.«
O Mann, die Kleine macht mich fertig.
Ich rufe an der Bar an und wenige Augenblicke später kommt einer der Barkeeper mit einer Daunenjacke zu mir ins Büro.
»Na schön. Ich bringe Sie jetzt nach Hause.«
Wir treten auf den Gang und ich dirigiere sie durch das Labyrinth der Gänge zum Parkplatz, auf dem mein Wagen steht. Die eisige Luft in der die ersten Schneeflocken tanzen, knockt sie förmlich aus, denn keine vier Schritte später, krallt sie sich haltsuchend in meine Jacke.
»Nicht ... so schnell. Mir ist ...« Ruckartig zuckt ihr Oberkörper nach vorne und sie kotzt mir fast auf die Füße.
Scheiße noch mal!
Wimmernd und mit einem angeekelten Gesichtsausdruck wischt sie sich mit dem Handrücken den Mund ab. »Tut mir leid«, wispert sie matt und ich reiche ihr ein Taschentuch. Zum Glück hat sie es hier und nicht in meinem Wagen gemacht.
»Besser jetzt?«, frage ich angesäuert und sie nickt.
Mit Blick auf die Uhr ist es eine Viertelstunde vor Mitternacht. Zeit, die Kleine ins Bett zu verfrachten und diese beschissene Nacht endlich hinter mich zu bringen.
Wir steigen ein und ich frage sie nach ihrer Adresse.
Flehend sieht sie mich an. »Ich ... hab keine.«
Verwirrt blinzele ich. »Wie bitte?«
»Also ich ... wohne zurzeit in einem Zimmer bei ...« Sie stockt. »Beim Vancouver Venom MC.«
Heilige Mutter Gottes, das wird ja immer besser!
»Fuck.«
»Da bin ich abgehauen – na ja, seit heute Nacht. Und ... es wäre nicht förderlich, wenn ich da aufschlage. Also ...«
Mit einem tiefen Atemzug fahre ich mir mit der Hand über das Gesicht und würde am liebsten auf das Lenkrad einschlagen. Sie ist die Old-Lady irgendeines Bikers und bringt mich damit in eine Situation, die ich gar nicht schätze. Allerdings kann ich sie derart angeschlagen nicht auf der Straße hocken lassen und die Kohle für ein Hotelzimmer habe ich auch nicht parat.
Verflucht noch eins!
Scott, du bringst dich mal wieder selbst in Schwierigkeiten. Wie immer.
Resigniert über die Situation fahre ich in Richtung Strathcona. Was bleibt mir anderes übrig.
Brummend schiebe ich die Hand, die über meine nackte Brust zu den Boxershorts wandert, beiseite. Doch eine zweite Hand greift in meinen Schritt – o Mann, fühlt sich das gut an. Jetzt wird mein Schwanz durch die Shorts massiert ... mhhh, daran könnte ich mich gewöhnen. Aber wer ...
Geschockt reiße ich die Augen auf, packe dabei das zarte Handgelenk, und ein entsetztes weibliches Keuchen lässt mich stutzen.
»Was zum Teufel ...«
»Ich wollte nicht ... ich dachte ...«
Vage fallen die Sequenzen der gestrigen Nacht in meinem schlaftrunkenen Hirn zu einem Bild zusammen. Die blonde Party-Crasherin.
Verflixt! Da war ja was.
»Wieso bist du nicht im Bett?«, blaffe ich sie mit trockener Kehle an und sie presst verschämt die Lippen aufeinander.
»Ich konnte nicht mehr schlafen, und da dachte ich, weil du mich doch gestern gerettet hast ...«
Stöhnend richte ich mich von der Couch auf und fahre mir mit der Hand über das Gesicht. Sie hockt in einem viel zu großen T-Shirt – meinem T-Shirt – am Ende des Sofas, auf dem ich geschlafen habe, und starrt mich mit einer Mischung aus Faszination und Vorsicht an.
»Du dachtest was?«, hake ich nach.
Ein scheues Lächeln ziert ihren hübschen Mund. »Also du hast mich freundlicherweise hier übernachten lassen, und als Gegenleistung wollte ich dir etwas Entspannung verschaffen.« Frech grinsend deutet sie auf meine Morgenlatte, die unübersehbar gegen meine Shorts drückt.
»Hör’ zu, Kleine. Meine Latte lass mal meine Sorge sein«, brumme ich, kann mir jedoch einen prüfenden Blick auf ihre schlanken Beine nicht verkneifen.
Schmollend schiebt sie die Unterlippe über die Oberlippe und sieht erschreckend hinreißend aus. Das kann ich absolut nicht gebrauchen. Schon gar nicht, wenn jeden Moment Jocelyn hier reinplatzen könnte.
»Geh’ duschen, ich mache uns Kaffee und dann ...« Sie jetzt zu duzen, ist unter den gegebenen Umständen angebracht, und ihr scheint es nichts auszumachen – tja dann. Da sie keine dauerhafte Adresse hat, lasse ich einfach offen, wo sie hingebracht werden will. Gestern Nacht habe ich sie ins Gästezimmer verfrachtet. Jocy habe ich einen Zettel geschrieben, damit sie, falls sie früher heimkommt, nicht einen Schock bekommt, wenn eine wildfremde Frau im Haus herumgeistern sollte, und als Carly – äh Ms. Price – eingeschlafen ist, fuhr ich zurück zum Club, habe dafür gesorgt, dass die letzten Gäste um fünf Uhr heimfahren, und der Crew bei den Aufräumarbeiten geholfen. Wieder daheim ging ich schnell duschen und habe mich auf die Couch im Wohnzimmer verzogen. Das runtergekommene Appartement von Igor, in dem ich für gewöhnlich hause, ist kein Ort für eine junge Frau, also habe ich sie hierhergebracht.
Etwas eingeschüchtert sieht sie mich an, huscht dann aber ins Gästebad und ich falle ächzend zurück aufs Sofa. Unglücklicherweise pocht besagte Morgenlatte heftig und ich könnte mich ohrfeigen, Carly mitgenommen zu haben. Mein ausgeprägter Beschützerinstinkt verbot mir allerdings, sie in dem Zustand sich selbst zu überlassen.
Grummelig gehe ich ins Hauptbadezimmer, putze mir die Zähne, und ziehe mir die Jogginghose sowie ein frisches T-Shirt an, bevor ich kopfschüttelnd über die bescheuerte Situation in die Küche stapfe, um den Kaffee aufzubrühen.
Wenig später kommt Carly in ihrem gestrigen Partyoutfit rein und ich stelle ihr einen dampfenden Becher vor die Nase. Sie gießt sich einen Schluck Milch ein und seufzt erleichtert, als sie den ersten Schluck nimmt.
»Das mit ... ähm, dem Angebot ...«
»Machst du so etwas häufiger? Fremden Typen einen Blowjob anbieten?«
Eine leichte Röte ziert ihre Wangen und sie senkt den Blick auf ihren Kaffeebecher. »Ehrlich gesagt, nein.«
»Und warum hast du es dann mir angeboten?«
Jetzt sieht sie mich direkt an und ich stelle bewundernd fest, wie zerbrechlich schön sie wirkt. »Ich dachte, dir würde es gefallen«, murmelt sie.
Ich hebe forschend eine Augenbraue, mustere sie eindringlich, denn sie hat etwas an sich, das mir tatsächlich gefällt. »Wenn ich einen Blowjob oder eine schnelle Nummer wollte, würde ich die Girls im Venom Velvet aufsuchen. Aber du wirkst nicht wie eine von denen.«
Ihre Wangen brennen nun und ich verbeiße mir ein Schmunzeln. »Nein, ich bin keine von DENEN. Ich arbeite bei Highlights und ...«
»Moment, der Escort-Agentur?«, frage ich nun neugierig.
»Ja, warum? Willst du mich buchen?«, schießt sie zurück und ich grinse sie an.
»Das könnte ich mir nicht leisten.«
»Woher willst du das denn wissen?«, hakt sie nach und sieht mich erwartungsvoll an.
»Ich hatte beruflich mit einigen deiner Kolleginnen zu tun«, gebe ich kryptisch zurück, denn ich will versuchen, über sie etwas mehr zu der verletzten Lady rauszubekommen. Auf der Homepage der Agentur wurde ich nicht fündig und da ich Zivilist bin, bekomme ich natürlich keinerlei Auskunft über die Damen. Vielleicht ist es ja ein Wink des Schicksals, dass mir Carly Price in die Arme gefallen ist.
Leicht neigt sie den Kopf und mustert mich wachsam. »Engagiert dich Mr. Heat für Jobs?«
»Nein. Er kennt allerdings meinen Vermittler flüchtig. Da gibt es wohl ein paar Überschneidungen.« Ausweichend zucke ich mit den Schultern. Sie nickt stumm, während sie ihren Kaffee schlürft. »Also, wo soll ich dich absetzen?«, hake ich nach und sofort verändert sich ihr Gesichtsausdruck. Sie stellt den Becher ab und ist schon durch die Tür, um im Gästezimmer ihre Jacke zu holen. Ich gehe ihr nach, doch sie drängt sich bereits an mir vorbei. »Hey, du musst nicht sofort ...«
»Danke für die Übernachtung und den Kaffee.« Damit rauscht sie aus der Haustür und lässt mich perplex stehen. Als ich die Tür aufreiße, ist sie spurlos verschwunden. Das gibt’s doch nicht.
Dieses Fucking New Year beginnt genauso erbärmlich, wie das letzte Jahr endete. Missmutig überlege ich, wie ich an die Kleine rankomme, da fällt mir wieder ein, dass Paul Wilson gestern im Red Continental war. Natürlich! Der Troublemaker müsste sie kennen und kann mir sicher verraten, wo ich sie finde. Da ich allerdings keine große Lust habe, in den Biker Club zu fahren, um nach ihm zu fragen, hoffe ich darauf, dass er im Boxclub aufschlägt. Dort haben wir uns kennengelernt, als er mit bloßen Fäusten auf den Sandsack einschlug und sich die Hand verstaucht hat. Anfängerfehler.
Um nicht untätig an diesem Samstag rumzuhocken, schnappe ich mir meinen Laptop und recherchiere über den Yuppie Dennis Randall, der für die Firma seines Vaters als Projektmanager auftritt. Da Randall offensichtlich bei der hiesigen Polizei Rückendeckung erfährt, muss es eine Verbindung von Randall Senior zum Chief geben. Nachdenklich zücke ich das Telefon und wähle Igors Nummer.
»Scheiße, wie spät ist es?«, krächzt der wenig später in den Hörer.
»Frohes Neues, du klingst grauenhaft.«
»Tyrell, was zum Teufel willst du?«, mault er angefressen und ich höre eine weibliche Stimme im Hintergrund protestieren.
»Was weißt du über Horatio Randall?«
»Ehrlich, das hatten wir doch schon. Lass die Finger von dem Kerl. Das meine ich ernst.« Wenn er mich derart warnt, bin ich auf der richtigen Spur.
»Komm’ schon. Die Nummer mit der Kleinen war voll daneben und die Polizei steckt mit ihm irgendwie unter einer Decke.«
»Nicht dein verficktes Problem.«
»Ich mache es aber zu meinem Problem.«
Wieder ertönt die Frauenstimme im Hintergrund. Igor blafft etwas auf Ukrainisch, und eine Tür fällt krachend ins Schloss. »Scott, ich kann dich gut leiden. Aber mit Leuten wie Randall legt man sich nicht an.«
»Sein Sohn verprügelt Frauen, nimmt Drogen und wird auch noch von der Polizei gedeckt. Das wird er wohl nicht zum ersten Mal gemacht haben. Also warum zum Teufel ist dir das scheißegal?«