FCKNG Valentine - Grace C. Node - E-Book

FCKNG Valentine E-Book

Grace C. Node

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Beschreibung

Valentine war noch nie so BRUTAL! Verfluchte Scheiße! Ich dachte, ich hätte längst mit IHR abgeschlossen. Sie mir mit anderen Weibern aus dem Kopf gevögelt. Doch das genaue Gegenteil ist der Fall. Als wollte mir das verdammte Schicksal vor die Füße kotzen, steht sie eines Tages vor meiner Tür und die Vergangenheit bricht über mich herein, wie eine dreckige Schlammlawine. Denn sie ist vor dem Mann geflohen, in dessen Obhut ich sie vor all den Jahren zurückgelassen habe – zu ihrem Schutz. Jetzt braucht sie meine Hilfe und ich kann mich dem Ansturm der Gefühle, die sie in mir auslöst, nicht widersetzen. Konnte ich noch nie. Und bei Gott, ich habe nicht mehr die Kraft, dagegen anzukämpfen. Also muss ich mich in den bestialischen Jäger verwandeln, der ich einst war, um dem Penner, der die Liebe meines Lebens in die Hölle geschickt hat, das Herz aus der Brust zu reißen. Denn er hat mich betrogen, belogen und hintergangen. Ein schwerer Fehler, den er mir in Blut bezahlen wird … Band 2 der Vancouver Wild Boys Reihe Vorkenntnisse aus der Bad Boys of Vancouver Reihe sind nicht notwendig, aber empfehlenswert, da sie im selben Umfeld spielen.

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EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2023

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Prolog
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Epilog
Cedric & Giselle
Thank you
FCKNG Valentine
Wie alles begann ...
Leseprobe
Ein anderes Leben ...
Prolog
Das BAD BOYS of Vancouver Universum
Wer wir sind?
Mehr von mir
Bereits erschienene Werke

 

 

FCKNG Valentine

 

Grace C. Node

 

 

 

Buchbeschreibung:

Verarsche niemals den Falschen!

Denn es könnte die Hölle über dich hereinbrechen.

Diese Warnung gilt in jedem Fall für die Feinde von Igor Darian, dem besten Ermittler der ukrainischen Sondereinsatztruppe, der vor knapp elf Jahren seinem Leben und der Frau, die er über alles liebt, den Rücken kehrte und seitdem auf der anderen Seite des Gesetzes steht.

 

Mit einer Begleitagentur will er sich nun einen neuen Geschäftszweig erschließen, als ihn seine Vergangenheit brutal einholt. Der Deal von damals wurde nie eingehalten und alles, was er glaubte zu beschützen, fiel in die Hände seiner Feinde.

Verraten von seinem einstigen Freund.

Niemand hintergeht Igor Darian ungestraft.

Sie haben ihm ans Bein gepinkelt - schwerer Fehler.

 

Band 2 der Vancouver Wild Boys Reihe

 

 

 

Über den Autor:

Neugierige Wortaktrobatin, mutiger lebenshungriger Schöngeist, Film-Junky und Book-Nerd.

Die brodelnde Mischung aus Romance, Crime und Thriller ist ihr Ding und daraus erschafft sie emotionsgeladenen Lesestoff, der unter die Haut geht.

Gefühlsfeuerwerk, Kopfkino und dramatische Spannungswechsel garantiert.

Für Suchtgefahr nach mehr Lesestoff übernimmt sie keine Haftung!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1. Auflage, 2023

© 2023 Grace C. Node – alle Rechte vorbehalten.

Grace C. Node

c/o Autorenservice Gorischek

Am Rinnergrund 14/5

8101 Gratkorn

Österreich

 

Nachdruck - auch auszugsweise - nur mit schriftlicher Genehmigung von Grace C. Node.

Coverdesign: Nessunomas

Bildquelle: (lizensiert)

Korrektorat/Lektorat: Marina Ocean, Grace C. Node, Summer Alesilia, Vivian Valentine

 

Bibliografische Informationen der Deutschen Nationalbibliothek:

https://portal.dnb.de/opac.htm

 

Das Buch ist rein fiktiv. Ähnlichkeiten zu lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.

 

Sämtliche Inhalte dieses Werkes und seiner Teile sind urheberrechtlich geschützt. Der Käufer erwirbt lediglich eine Lizenz für den persönlichen Gebrauch auf eigenen Endgeräten. Urheberrechtsverstöße schaden den Autoren und ihren Werken, deshalb ist die Weiterverbreitung, Vervielfältigung oder öffentlichen Wiedergabe ausdrücklich untersagt und kann zivil- und/oder strafrechtliche Folgen haben.

 

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[email protected]

 

 

 

 

 

 

Das Leben ist zu kurz, um sich mit

irgendeinem Scheiß aufzuhalten.

 

Prolog

Scheiße, das wird schwieriger als gedacht.

In düsteren Gedanken versunken hocke ich im Flieger, der mich ans andere Ende der Welt transportiert.

Weg von meinem alten Leben.

Weg von IHR.

Sie wird mich hassen, wird mich verachten und wahrscheinlich auf mein Grab spucken, wenn es eines Tages soweit sein sollte, denn nichts Geringeres habe ich verdient.

Das Bild ihres zarten Körpers unter der leichten Bettdecke, ihr bildhübsches Gesicht mit den leicht schräg stehenden Katzenaugen, dem Kussmund, der mir unzählige Male den Verstand geraubt hat und ihre warme, sanfte Stimme, die mich daran erinnert, wie sinnlich ihr Stöhnen klingt, wenn sie sich mir hingibt ... FUCK! Und als wäre das nicht schon ein verfluchter Grund, den Verstand zu verlieren, verlasse ich nicht nur SIE. Nein, das wäre natürlich viel zu einfach.

Es geht um so viel mehr als ›nur‹ eine Beziehung. Gott im Himmel, wie soll ich damit jemals klar kommen. Ich werde auf ewig in der Hölle schmoren und das zu recht. Welcher Mann würde so etwas tun? Wie pervers muss man sein, um diesen endgültigen Schritt zu gehen?

All das verfolgt mich, seit ich vor sieben Stunden, elf Minuten und sechsunddreißig Sekunden aus der Tür unserer Wohnung mit nichts, außer einem gefälschten Pass, dem Schlüssel zu meinem Bankschließfach in Lichtenstein, einem Laptop sowie einem nagelneuen Telefon gestiefelt bin und zum Flughafen von Odessa fuhr.

Meine Anweisungen an Alexej waren eindeutig: Er bekommt von mir monatlich Geld, damit sie so weiterleben kann, wie sie es bisher gewohnt war.

Nur ohne mich.

Er wird auf sie aufpassen – mit allen Mitteln.

Damit sie in Sicherheit ist.

In Sicherheit vor den Männern, denen ich mächtig ans Bein gepinkelt habe.

Vor nicht mal einer Woche ereilte mich die Nachricht, die mir das Blut in den Adern gefrieren ließ. Mein Hochmut hat mich zu Fall gebracht. Er zwang mich, alles hinter mir zu lassen, was ich die letzten Jahre aufgebaut hatte. Denn dem Zirkel entkommt man nicht.

Niemand tut das!

Das Oberkommando der ukrainischen Special Forces Unit hatte mich gewarnt. Zwar wollten sie den Zirkel empfindlich treffen, sich Zeit verschaffen. Doch der Preis wäre enorm hoch gewesen. Die geplante Mission wurde abgebrochen. Also habe ich es selbst in die Hand genommen. Es war die perfekte Inszenierung. Und genau darin lag der Fehler.

Ich hätte aufhören können. Aber wenn du der Beste in deinem Geschäft bist, wirst du überheblich, übermütig. Es ging längst nicht mehr um Geld oder Ehre. Es war der Kick, der mich unaufhörlich in mein Verderben lockte.

Aber das vertreibt keinesfalls die brennende Sehnsucht nach IHR. Verdammt, es sind erst sieben Stunden, dreizehn Minuten und fünf Sekunden her und fühlt sich bereits an, als hätte ich sie Jahre nicht mehr in den Armen gehalten.

Valery Vegas lernte ich vor vier Jahren auf einer Abendveranstaltung als angehende Prima-Ballerina des ukrainischen Staatsballettes kennen. Mein Führungsoffizier hatte unsere Einheit nach einer erfolgreichen Mission zu einem kulturellen Abend eingeladen, auf dem wir mit Parteifunktionären plaudern und Kontakte für den weiteren Karriereweg pflegen sollten. Wir alle waren jung, litten unter chronischer Selbstüberschätzung und hielten uns für die nächsten Superhelden – typisches Verhalten testosteronverseuchter Greenhorns.

Sie schien in den Raum zu schweben. Wie ein betörend zauberhafter Engel. Ihre filigrane Figur bewegte sich mit faszinierender Eleganz zwischen den vornehm gekleideten Menschen auf uns zu und auf ihrem puppenhaften Gesicht lag ein mysteriöses Lächeln. Alle Männer verrenkten sich die Hälse nach ihr und ich war auf der Stelle verloren.

Als sich unsere Blicke trafen, neigte sie anmutig den Kopf ein wenig zur Seite und schien mit ihren ausdrucksstarken, dunklen Katzenaugen direkt auf den Grund meiner Seele zu blicken.

Mein Führungsoffizier stellte uns einander vor und im Moment, in dem sie mir die Hand gab und mit ihrer seidig weichen Stimme ein »Freut mich sehr, Sie kennen zu lernen«, flüsterte, war es um mich geschehen.

Sobald sich die Aufmerksamkeit unserer Truppe einem der Parteifunktionäre und seinen lausigen Witzen zuwandte, schnappte ich mir ihre Hand und wir verließen in stummer Eintracht den Saal.

Den ersten Kuss stahl ich mir noch in dieser Nacht von ihr. Trotz ihres devoten Wesens, ihrer zerbrechlichen Grazie glomm eine dunkle Leidenschaft in ihr, die sie in allem, was sie tat, an den Tag legte.

Sex mit Valery Vegas war Mindblowing. Anders kann ich es nicht beschreiben. Ihre wenige Erfahrung machte sie durch ihre unbändige Neugier wett, wobei ihre physische Konstitution eine ureigene Magie entfaltete. Himmel, sie war hungrig und ich fütterte sie mit allem, was ich zu bieten hatte.

Obwohl wir eigentlich keine Zeit für ein klassisches Privatleben hatten, stahlen wir uns jeden Augenblick, der uns vergönnt war und genossen ihn in vollen Zügen. Doch damit war es schlagartig vorbei, als mein Führungsoffizier sowie ihre Trainerin Wind von unserer heimlichen Affäre bekamen. Tja, das war der Wendepunkt.

Ich bekam elendig lange Strafdienste aufgebrummt, mir wurde sogar angedroht, in einen Gottverlassenen strafversetzt zu werden, denn ich habe mir und damit der Einheit einen wunden Punkt geliefert. SIE erhielt eine heftige Standpauke, denn alles, was von dem bestialisch harten Training ablenkte, war tabu.

Aber wir ertrugen es und trafen uns weiter.

Die Wogen glätteten sich.

Ein Jahr lang ging das Ganze bereits, doch meine Einsätze wurden zunehmend gefährlicher, und ihre Karriere führte sie öfter mit der Tanztruppe ins Ausland. All das änderte jedoch nichts an der Intensität unserer Beziehung. Wie auch? Sie hat mein Herz gestohlen und ich hätte alles für sie getan – ausnahmslos.

Die ungeplante Schwangerschaft zwei Jahre später krempelte unser Leben völlig um. Damit war klar, dass SIE ihren Job an den Nagel hängen konnte, und wurde ihres Status der ersten Primaballerina enthoben. Ein herber Schlag für SIE. Nie hätte ich es bis dahin für möglich gehalten, darüber nachzudenken, meinen Job bei den Special Forces aufzugeben.

Aber ihr strahlendes Lächeln und die glitzernden Freudentränen auf ihrem bezaubernden Gesicht, als sie mir eines Abends erzählte, sie sei schwanger, war Grund genug, eine Änderung meines geplanten Karriereweges in Betracht zu ziehen.

Doch dann kam alles anders.

Angepisst über meine Gefühlsduselei bestelle ich mir bei der Stewardess den ersten Wodka.

Es wird ein fucking langer Flug in ein neues Leben.

 

 

 

Kapitel 1

Zehn Jahre, elf Monate, acht Tage, neun Stunden, dreiundvierzig Minuten und siebenundzwanzig Sekunden danach

»O Gott, ja ... tiefer, Igor. Fuck, jaaaa ...« Die Kleine reitet meinen Schwanz wild und hemmungslos, gibt mir eine heiße Show und hat den Kopf in den Nacken gelegt. Sie massiert sich die prallen, gemachten Titten und ich vergrabe grollend die Hände in ihre weichen Hüften. Wir ficken seit einer halben Stunde und die Kleine ist schon einmal auf ihre Kosten gekommen. Ich hingegen versuche es zu genießen, was sich als merkwürdig anstrengend erweist.

Seitdem in meinem Umfeld alle in festen Händen sind, stellt sich eine beklemmende Sehnsucht bei mir ein. Etwas, das ich seit einer Ewigkeit erfolgreich unter Kontrolle hatte. Jetzt allerdings kommt mir mein Rumgehure abstoßend und billig vor.

Aber zur Hölle, ich muss Dampf ablassen.

»Uhhh, ist das gut! Jaaa, genau so.« Die Kleine feuert mich mit schriller Stimme an, was eher nervig als sexy ist.

Allmählich scheine ich die Schnauze voll von Pornosternchen, Escort-Girls und freizügigen Mädchen zu haben, die in gekünsteltem Gequietsche ihren Höhepunkt dramatisch in den Raum plärren.

Ich bin weiß Gott kein Kind von Traurigkeit und Sex ist ein gutes Ventil, um Druck abzubauen – wenn nicht gerade eine ordentliche Schlägerei ansteht oder ein schweißtreibendes Kick-Box-Training. Ich ficke gerne, oft und sehe die Ladys eh nur ein Mal bei unserer Verabredung. Einfach, sauber und mit dem Ziel, Spaß zu haben. Das Blöde ist nur, dass die Damen, die sich in diesem Metier tummeln, ein und dieselbe blasse Show bieten.

Gut, eine nasse Pussy ist eine nasse Pussy. Rein, raus, abspritzen und weiter gehts. Aber aufgespritzte Lippen, Silikontitten und gestutzte Schamlippen sind auch nur zwei-, vielleicht dreimal aufregend.

Meine heutige Gebuchte stöhnt gerade heftig, als ich sie fest auf meinen Schwanz presse und sie mich erschrocken anstarrt. Ohne zu zögern, schmeiße ich sie von mir und sie landet auf ihrem Bauch. Sofort bin ich auf den Knien, zerre ihren Arsch hoch, sodass sie auf allen vieren vor mir kniet, und drücke mein Teil in ihren nassen Eingang. Ich will abspritzen, doch dabei will ich nicht ihre operierte Visage mit den künstlichen Wimpern und dem aufgesetzten Lächeln ansehen.

Wütend über mich selbst ficke ich sie hart durch, bekomme von ihr ein dunkles Stöhnen und merke, wie sich ihre Fotze um meinen Schwanz zuckend zusammenzieht.

Dunkelbraune Katzenaugen, milchweiße Haut ... »Igor ...«, flüstert sie mit samtweicher Stimme meinen Namen ...

»Fuck!« Fluchend ziehe ich das Tempo an und mit dem Bild von Valery im Kopf spritze ich heftig in das Kondom. Die Kleine vor mir bricht keuchend und kichernd zusammen, als ich mich aus ihr zurückziehe und aufstehe.

Ihr Körper liegt erschöpft mit einem zarten Schweißfilm überzogen auf dem Bett, in dem ich es ihr gerade eben noch besorgt habe, und am liebsten würde ich mich sofort verpissen.

»Gott, bist du aber ausdauernd. Ich dachte schon, du reißt mich in Stücke«, säuselt sie frech und wirft mir über die Schulter einen lüsternen Blick zu.

Mir ist weder nach Smalltalk noch nach Gesellschaft zumute, also verziehe ich den Mund zu einem schiefen Lächeln. »Ich danke dir für deine Dienste, Diamond. Möchtest du dich noch frisch machen?« Dabei gehe ich zum Bad, um das benutzte Kondom zu entsorgen. Bei dieser eindeutigen Ansage kräuselt sie angesäuert die Stirn. Kein Wunder. Immerhin habe ich sie durchgenommen und verhalte mich jetzt wie einer ihrer abgewichsten Freier. Aber verdammt, ich kann ihre Gegenwart kaum ertragen.

Seit Scott Tyrell, einer meiner wenigen Freunde hier in Vancouver, mit seinem blonden Engel auf Wolke sieben schwebt, seine Schwester mit ihrem Anwalt im rosaroten Zuckerwattehimmel herumtollt – scheiße, ich komme mir vor wie in einem bescheuerten Disney-Film – spuken die Bilder von Valery öfter als gewünscht in meinem Hirn herum.

Diamond funkelt mich wütend an, sagt allerdings keinen Ton, sondern schwingt die Beine aus dem Bett und stolziert hoch erhobenen Hauptes ins Bad.

Gottlob!

Erleichtert ziehe ich mich an, hole ihre Bezahlung mit einem ordentlichen Trinkgeld on top aus dem Portemonnaie und gehe mit einem Hauch Reue ins Bad. Ich war alles andere als gentlemanlike zu ihr.

»Hör mal, ich war gerade etwas ... grob zu dir. Tut mir leid.«

Skeptisch steckt sie den Kopf aus der Duschkabine und wischt sich das Wasser aus den Augen. Als ihr Blick das Geld auf dem Waschtisch findet, hellt sich ihre verschlossene Miene auf. So einfach ist das.

»Schon gut, Süßer. Ich habe zweimal den Himmel geküsst, also ...«

»Pass auf dich auf«, brumme ich schmunzelnd und sie zwinkert mir frech zu.

In etwas besserer Stimmung verlasse ich das heruntergekommene Hotel, das die Zimmer stundenweise vermietet, und atme die kalte Dezemberluft ein.

Es riecht nach Schnee.

 

~*°*~

 

Der Skandal, an dem Scott und ich sowie die DEA beteiligt waren und der Vancouver City durchgeschüttelt hat, ist jetzt ein paar Monate her. Die Wogen haben sich allmählich wieder geglättet. Es war seit Langem mal endlich eine Herausforderung in meinem langweiligen Alltag und erinnerte mich unangenehm deutlich an mein früheres Leben. Und damit an SIE.

In geistiger Umnachtung habe ich den Anwalt, Xavier McLane, der für die Verhaftungen der Drahtzieher in dem Skandal eine nicht unerhebliche Rolle spielte und zudem Scotts Schwager in spe ist, mit einer Frage betraut, die ich im Nachgang belächeln muss.

McLane hat mich ziemlich dämlich angeglotzt, als ich ihn bat, zu prüfen, ob es eine Möglichkeit gäbe, die Mädchen der ehemaligen Escort Agentur Highlights samt Kundenstamm des nun im Knast schmorenden Chefs Michael Heat zu übernehmen.

Ja, ganz genau.

Ich spiele mit dem Gedanken, eine Escort-Agentur zu eröffnen. Und wenn es schonmal Mädchen gibt, die Stammkunden haben, wäre das eine gute Investition. McLane will es prüfen und mir Bescheid geben, ob es überhaupt möglich ist.

Da alle um mich herum in Weihnachtsstimmung sind und damit die rosarote Brille aufhaben, flüchte ich vor dem ganzen Glitzerscheiß und widme mich mit Inbrunst dem Geschäft. In düsteren Hinterzimmern runtergekommener Bars verhandele ich die letzten Tage des Jahres mit zwielichtigen Typen, die noch nie einer ehrlichen Arbeit, geschweige denn einem gesitteten Lebensstil nachgegangen sind. Nicht dass mein Leben wesentlich glamouröser aussehen würde. Aber wenn du auf die Vierzig zugehst, machst du dir die ein oder anderen Gedanken, wie du zukünftig weitermachen willst.

Auf dem Heimweg in meiner nagelneuen G-Klasse, die ich mir von der Kohle aus dem letzten Deal gegönnt habe, wandern meine Gedanken zwangsläufig zu IHR. Ich sehe sie praktisch vor mir, wie sie mich mit diesem unanständig sinnlichen Lächeln anstrahlt, und sofort bin ich hart.

Verfluchte Scheiße!

Gegen Valerys verführerisches Wesen war ich von Anbeginn an machtlos. Ein Blick von ihr und ich hätte die Welt aus den Angeln gehoben.

Verdammt, es würde mir heute nach all der Zeit vermutlich genauso ergehen.

Sie in ihrem Zustand zu verlassen – diese Wunde ist nie verheilt. Wie auch? Scheiße, sie war schwanger.

Mit meinem Kind!

FUCK, alleine der Gedanke daran lässt den Hass und das abartige Ohnmachtsgefühl in mir aufschäumen, sodass ich brüllend auf das Lenkrad einschlage. Der Wagen gerät dadurch auf der mit Schneematsch bedeckten Straße ins Schlingern und fluchend fange ich die Karre ab, bevor ich in eines der am Straßenrand geparkten Autos krache.

Ich habe versucht, sie mir aus dem Kopf zu ficken. Mit unzähligen Weibern, bei unzähligen billigen One-Night-Stands. Nichts habe ich ausgelassen. Ob mit ein, zwei oder gar drei Ladys ... verdammt, mancher Ritt war verflucht geil. Aber egal wie oft ich herumgevögelt habe – SIE war immer präsent.

Scheiße, Valery Vega vögelt man sich nicht einfach aus dem Kopf.

Sie ist eine verflixte Sex-Droge!

MEINE Sex-Droge.

Wutschnaubend richte ich meinen harten Schwanz in der Hose und bin mächtig angepisst von mir selbst.

Wie zum Geier soll ich dieses Gedankenkarussell in den Griff kriegen, wenn die Frau, um die es geht, unerreichbar für mich ist?

Ich brauche einen Tapetenwechsel.

Dringend.

 

~*°*~

 

Die erste Januarwoche ist rum und ich habe mich erstaunlich gut im Griff. Ich habe mir ein paar Tage in einem Luxus-Ressort in Aspen gegönnt, wo ich einen meiner Klienten getroffen habe. Es hat Vorteile, in die eigene Tasche zu wirtschaften, und die Spa-Behandlungen sowie die kulinarische Vielfalt habe ich ebenfalls sehr genossen.

Zurück in Vancouver überfällt mich eine seltsame Unruhe, wie ich sie schon lange nicht mehr hatte. Zum Schutz für Valery habe ich niemandem, nicht einmal meinem Freund Alexej verraten, wo ich jetzt lebe, geschweige denn wie ich jetzt heiße. Es wäre eine Schwachstelle, die Valery in Gefahr bringen würde und das kann und werde ich nicht zulassen.

Trotzdem verspüre ich das dringende Bedürfnis, Alexej anzurufen und mich nach ihr zu erkundigen.

Verfluchter Mist!

Das hatte ich all die Jahre im Griff, konnte der brüllenden Sehnsucht kaltlächelnd trotzen. Warum jetzt alles in mir darauf drängt, in der Vergangenheit zu wühlen, ist mir ein Rätsel.

Der Anruf eines Freundes kommt daher gerade recht.

»Igor, es ist eine Ewigkeit her.« Lachend begrüßt mich Cedric Bertrand, den ich seit Mitte des letzten Jahres, als der ganze Skandal Fahrt aufnahm, nicht mehr gesehen habe. Er war über die Feiertage bei seinen Eltern und scheint nun wieder in Vancouver zu sein.

»Hey, schön dich zu hören. Wie geht es Margerite?«, erkundige ich mich nach seiner kleinen Schwester.

»Sie hat sich in den Kopf gesetzt, eine zweite Boutique zu eröffnen.« Er klingt wenig begeistert.

»Ist doch genau ihr Ding«, entgegne ich schmunzelnd, da Margerite ihren Traum lebt, der so gar nicht mit Cedrics Vorstellung eines soliden Jobs zusammenpasst und sie nur, weil sie Daddys Liebling ist, die Boutique eröffnen durfte.

Cedrics Familie ist speziell. Im 19. Jahrhundert waren seine Vorfahren Mitbegründer der Stadt Vancouver – damals noch eine Anhäufung weniger Hütten – und haben durch clevere Spekulationen, vielen lukrativen Geschäften sowie einer kaltblütigen Machtgier den Grundstein für ein Familienimperium gelegt.

»Ja, schon. Aber ich bin der, der die Zahlen im Blick hat«, seufzt er und klingt dabei genervt.

»Eine zukunftsweisende Investition braucht Zeit, ihr volles Potential zu entfalten und dazu muss man genügend Reserven haben«, zitiere ich seinen eigenen Schlaumeierspruch, was er mit einem gereizten Schnauben beantwortet.

»Du hast gut Reden. Deine Kohle steckt ja auch nicht mit drin«, mault er angesäuert und ich verkneife mir ein Lachen. Nicht, dass er davon nicht Unmengen hätte. Um die Stimmung aufzulockern, erzähle ich ihm von meinen Plänen mit der Agentur.

»Hat es dir die Sprache verschlagen?«, hake ich nach, als er sich in Schweigen hüllt.

»Das ist ...«

»Schon gut, ich weiß, eine Schnapsidee und ...«

»Eine Gelddruckmaschine«, fällt er mir ins Wort.

Verdutzt runzele ich die Stirn. »Ach ja?«

»Ja, Mann. Jeder, der in den elitären Kreisen etwas auf sich hält, hat, wenn es dazu kam, die Highlight-Mädchen gebucht. Es war praktisch eine Institution des guten Geschmacks. Dass dieser Service nicht mehr zur Verfügung steht, könnte den Neustart begünstigen. Das bedeutet, wenn du die Ladys bei dir anstellst, und die dazugehörigen Kunden gleich mit übernimmst, wird es mit ein wenig Werbung ein Selbstläufer«, sinniert er laut über die Idee.

»Sowas in der Art habe ich mir auch gedacht. Abgesehen davon, dass ich die Mädchen nicht anschaffen lassen und schon gar keine Drogen dulden würde.«

»Klar, versteht sich von selbst.« Diesen wunden Punkt kennt er nur zu gut, denn ich habe ihm vor Jahren an einem feuchtfröhlichen Abend die makabere Geschichte meiner verstorbenen Schwester erzählt. Etwas, das ich ebenso wenig verhindern konnte, wie die Scheiße mit Valery.

Meine Schwester Ludovica war wild, feierte ausgelassen und hat sich neben Alkohol mit dem ein oder anderen Joint das Leben versüßt. Wäre nicht weiter schlimm gewesen, aber mein Job brachte mich ins Fadenkreuz einiger Arschlöcher, die ihr harten Stoff andrehten, und sie stürzte ab. Ich war zu der Zeit im Einsatz, konnte nicht auf sie aufpassen. Ein Fehler, der mich bis heute verfolgt. Als sie vollkommen zugedröhnt vor der Notaufnahme gefunden wurde, rief man mich an und nach einem hitzigen Gespräch verdonnerte ich sie zu einer Entzugstherapie. Den steinigen Weg ging sie nicht unbedingt freiwillig, doch ich ließ ihr keine andere Wahl, als es durchzuziehen. Ich dachte, sie würde es schaffen.

Allerdings habe ich nicht mit der Hartnäckigkeit meiner Feinde gerechnet. Keine Woche nach ihrer Entlassung aus der Entzugsklinik fingen sie Ludovica ab, brachten sie mit süßen Worten auf eine Party, auf der sie ihr einen Drogencocktail verabreichten, der sie schlussendlich umbrachte.

Ihre Leiche entsorgten sie wie stinkenden Abfall in einem scheiß Müllcontainer. Die Polizei sagte, es sei ein selbstverschuldeter Drogenrausch gewesen – ich wusste es besser.

Mit meinem Vergeltungsschlag gegen die Verantwortlichen und damit die damaligen Drahtzieher der Drogen-Mafia, gegen die ich mit meinem Team energisch vorgegangen war, wurde ich zur Legende.

Das Massaker, das ich veranstaltete, wird heute noch nur flüsternd erwähnt, wenn sich der kriminelle Abschaum über neue Schandtaten austauschte. Drei Tage ließ ich die Wichser bluten, schreien, kotzen und winseln. Drei Tage, in denen ich jegliche menschliche Regung ablegte und zu einem Monster wurde. Dem Monster, das sie nun fürchten.

Na ja, gefürchtet haben.

Denn ich bin ausgestiegen – ihretwegen.

»Wenn der Anwalt mir grünes Licht gibt, könnte ich ein ehrliches Geschäft aufbauen«, gebe ich zu und weiß, dass Cedric am anderen Ende der Leitung mit Sicherheit grinst. Wir haben schon oft darüber gefachsimpelt, wie ich aus dem Schmuggelgeschäft und den anderen halbseidenen Tätigkeiten aussteigen könnte, die mir eine ordentliche Stange Kohle, allerdings auch gehörig Schwierigkeiten einbringen. Gar nicht so leicht, wie ich feststellen musste, denn mein Klientel ist nicht sehr verständnisvoll, wenn es um das Versiegen ihrer besten Bezugsquellen geht.

»Hast du schon Zahlen am Start?« Er klingt neugierig und ich bin sicher, im Kopf jongliert er bereits mit diversen Finanzoptionen, um das Geschäft in die schwarzen Zahlen bringen zu können. Darin ist Cedric brillant. Ein Finanzexperte, der auch vor unkonventionellen Geschäften nicht zurückschreckt.

»Warum? Willst du einsteigen?«, frotzele ich scherzhaft.

»Wäre das denn eine Option?«

What the ...?

»Ist das dein Ernst?«, frage ich erstaunt, denn ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass Cedric sich mit einer läppischen Escort-Agentur gedanklich auseinandersetzen würde.

»Tja, ich kenne ja noch keine Details, aber ...« In seiner Stimme liegt ein Hauch Abenteuerlust, die immer dann anschlägt, wenn er eine lukrative Sache vor der Nase hat. Für mich ein gutes Zeichen.

»Aber ...«

»Wenn du willst, lass uns über deine Pläne schauen. Wir schieben ein paar Zahlen herum, und ...«

»Hast du denn tatsächlich Lust, dir eine Escort-Agentur ans Bein zu binden?«, hake ich nach.

»Na, hör mal! Es gibt schlimmere Jobs als mit heißen, sexy Girls zu arbeiten«, wirft er lachend ein. Da kann ich nicht widersprechen.

»Also gut. Treffen wir uns im Hawksworths. Dann sehen wir weiter«, schlage ich vor und bin auf eine gewisse Art erleichtert, dass er meine Idee als lohnenswert erachtet.

»Prima. Ich werde mal alles durchspielen und über einige Finanzierungsszenarien nachdenken.« Typisch Cedric. Noch vor unserem Treffen wird er den perfekt ausgearbeiteten Investitionsplan auf dem Tisch liegen haben.

 

Die folgenden Tage verbringe ich vor dem Rechner und erarbeite den Businessplan für das Gespräch mit Cedric. Auch wenn wir seit Langem befreundet sind, wird er mir nicht einfach so Geld ins Kreuz werfen. Die Geschäftsplanung muss ein solides Fundament haben und ich bin nach den letzten Wochen und vor allem unserem gefährlichen Einsatz gegen das organisierte Verbrechen mehr als gewillt, mich auf die legale Seite der Zivilisation zu schlagen.

Luke Fisher, der DEA-Beamte, der mit Scott und mir gemeinsam die Aktion letztes Jahr geplant und durchgeführt hat, schusterte mir nach einem freundschaftlichen Anruf die Setkarten aller Highlight-Mädchen nebst Kundenliste zu, die in den Akten des DEA-Archivs schlummern – ein Hoch auf gute Kontakte.

Im Gegenzug wird er von mir bei Gelegenheit Informationen bekommen, die ich dann besorgen werde. Denn das ist mein Geschäft: Der Handel mit Informationen und schwer zu beschaffenden Gütern.

 

Mittags im Hawksworth Restaurant, Downtown Vancouver

Cedric begrüßt mich mit einer freundschaftlichen Männerumarmung und hat schon seine Unterlagen auf dem Tisch ausgebreitet, als wir uns hinsetzen. Im York Room, dem etwas privateren Restaurantbereich können wir ungestört sprechen, denn der Hauptgastraum ist, wie jeden Mittag, stark frequentiert.

»Deinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, scheinen die Berechnungen vielversprechend zu sein.« Schmunzelnd deute ich auf die Unterlagen, während er die schicke Tom-Ford-Brille auf der Nase justiert.

»Was soll ich sagen«, strahlt er mich an. »Wenn du es geschickt anstellst, wird es eine wahre Goldgrube.«

»Freut mich zu hören. Dann sieh dir mal meine Planung an und sag mir, was du davon hältst.« Ich schiebe ihm die Mappe, die den erarbeiteten Businessplan und die Neuausrichtung beinhaltet, über den Tisch. Interessiert schlägt er sie auf und lässt sich lediglich von der Kellnerin unterbrechen, die unsere Bestellung aufnimmt.

»Das ist ... mhmmm, interessant ... der Ansatz ist gut.«

Typisch Finanzgenie: Vergisst alles um sich herum, sobald er Zahlen und Statistiken vor sich hat. Entspannt lehne ich mich zurück und gebe ihm etwas Zeit, meine Ideen durchzusehen.

Wenig später bekommen wir unsere Vorspeisen serviert und Cedric sieht mich mit dem Raubtierblick eines Investmentbankers an, der einen großen Deal wittert.

»Ich will einsteigen.«

Jetzt doch etwas überrascht von seinem schnellen Urteil, hebe ich die Augenbrauen. »Dir ist schon klar, dass das eine Menge Arbeit bedeutet und ich mir auf unzähligen Veranstaltungen die Nacht um die Ohren schlagen muss, oder?«

»Ja, schon. Mag sein.« Bevor ich einhaken kann, wiegelt er mich mit einer Geste ab. »Doch wenn diese Hürde überwunden ist, geht es richtig los.« In seinen wachsamen Augen funkelt der Tatendrang.

»Und das liest du aus den paar Seiten?«, hinterfrage ich seine Euphorie. Ich habe nämlich keine Lust, dass er sich einmischt und hinterher die Arbeit scheut, wenn es darauf ankommt.

---ENDE DER LESEPROBE---