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Elias hat Geburtstag und wird acht Jahre. Er darf sich was wünschen. Elias will in die Berge. Sein Vater will seinen Sohn mit einer Überraschung erfreuen. Doch Elias liebt keine Überraschungen. Die Monster erfahren von Judith, das es in die Berge geht übers Wochenende. Denn nur noch acht kleine Monster wohnen in Dachboden bei Judith und Elias. Ihre Eltern und die Oma waren einverstanden. Somit geht´s ans Packen. Die Vorbereitungen laufen und wie es so ist mir kleinen Monstern, sie wollen alle vorne sitzen. Darüber gibt es Streit. Was alles auf der Zugfahrt passiert das will ich euch nicht verraten. Auf jeden Fall wird es sehr spannend. Einer darf den Helden spielen. Wer das ist? Auch das will ich euch nicht preisgeben. Die Fahrt endet am Fuße des Berges. Da wo alle schon erwartet werden. Der Vater will mit den Kindern hinauf gehen. Die Mutter fährt mit den Bergmulli hinauf. Einige Monster begleiten den Vater und einige lassen sich fahren. Zenzi, ist nicht erfreut, wenn Stadtmenschen kommen. Denn die haben so viel, dummes im Kopf. Kennen die Berge nicht. Ein Unwetter kommt und schnell muss der Vater die Hütte mit der Rasselbande erreichen. Ob sie es schaffen? Eine Wanderung zum Gipfel und ein tückischer Abstieg kommt noch, auf sie zu. Eine Höhle macht ihnen auch Probleme. Ob sie alle Heil zurückkommen, das müsst ihr selber herausfinden.
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Seitenzahl: 64
Veröffentlichungsjahr: 2020
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Fino 6
Ausflug in die Berge
Jutta E. Schröder
Impressum
© 2020 Jutta E. Schröder / Omaliebchen
Druck und Verlag: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de
ISBN 978-3 *******
Printed in Germany
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar
Inhalt
Geburtstagsvorbereitungen
Ein Überfall und wie man ein Held wird
Pfannkuchenraub und verbotene Sprünge
Der Aufstieg zum Gipfel und die Tücken des Abstiegs
Die große Flutung
Die Welt der Monster
1. Kapitel
Geburtstagsvorbereitungen
Viele Wochen waren ins Land gegangen, die Erinnerung an die Erlebnisse von damals verblasste jedoch nicht. Judith, Elias und die Freunde hatten mit den Monsterchen am See gezeltet, waren Boot gefahren, gekentert und nass geworden, nass bis auf die Haut! Die Monster wären beinahe ertrunken, hätten die Kinder sie nicht aus dem See gezogen. Und dann – nicht zu vergessen – diese unheimliche Übernachtung im Schloss. Was für ein Wochenende!
Auch diesmal stieg Judith aufgeregt die Leiter zum Dachboden ihrer Eltern empor, auf dem die Monsterchen wohnten. Mit lautem Krach stieß sie die Klappe auf, ließ sie auf die Holzdielen fallen und rief: „Stellt euch vor, wohin wir nächstes Wochenende fahren werden!“ Die Kleinen fuhren verschlafen aus den Hängmatten, Indianerzelt und von der großen Matratze auf, hüpften aber sogleich auf Judith zu, die sich übermütig auf die große Spielmatratze geworfen hatte.
Fino stupste sie auf den Bauch und fragte neugierig: „Wohin soll‘s denn gehen?“
„In die Berge“, rief Judith fröhlich, richtete sich auf und schaute die Monster bedeutungsvoll an. „Und warum fahren wir weg?“
Die Monsterchen schielten sich verunsichert an und schwiegen. Judith schüttelte über so viel Gedankenlosigkeit den Kopf. „Elias hat doch bald Geburtstag“, erinnerte sie. „Er wird acht Jahre alt und durfte sich was wünschen. Er will keine Geschenke, er will eine Reise ‘ins Blaue‘, nur nicht wieder an einen See.“
„Und? Nehmt ihr uns mit?“, fragte Fino vorsichtig.
„Natürlich! Machen wir doch immer“, versicherte Judith. Da warfen sich die Monsterchen übermütig auf die große Spielmatratze.
Judiths Eltern hatten sich über den Wunsch ihres Sohnes, jeden See zu meiden, sehr gewundert. Vor einigen Wochen war er doch mit seiner Schwester zum Zelten extra ans Wasser gefahren. Aber wenn er diesmal nicht wollte …
Und so fiel die Entscheidung für eine Reise in die Berge.
„Natürlich gibt‘s noch eine Sonderüberraschung“, hatte der Vater angekündigt.
Elias grübelte nun in seinem Zimmer, was das sein könnte, denn es war ihm aufgefallen, dass der Vater spitzbübisch grinste, als er von der Überraschung sprach. Auch die Mutter hatte ihm verschwörerisch zugezwinkert. Judith hatte nur die Ohren gespitzt. Das war sehr seltsam. Sonst quasselte sie immer fleißig mit und hatte das letzte Wort. War sie ebenso ahnungslos wie er, worum es bei der Überraschung ging?
Dass Elias etwas beunruhigte, fiel auch Gonzo schnell auf. Er kannte seinen kleinen Freund. Der war sonst immer für eine Dummheit gut, sein Lachen schallte durchs Haus, Schweigsamkeit war keinesfalls sein Ding.
„Elias, was heckst du aus?“, fragte Gonzo daher leise. „So nachdenklich kenne ich dich gar nicht. Es kommt mir vor, als hätte dich etwas erschreckt.“
Elias blickte das kleine Monster überrascht an. Wenn Gonzo seine Nachdenklichkeit bemerkte, vielleicht erging es den Eltern ebenso? Er wollte auf keinen Fall, dass sie seine Unsicherheit wahrnahmen. Also erzählte er zögernd: „Meine Eltern planen was, das mit meinem Geburtstag zusammenhängt, etwas Gefährliches, vermute ich. Doch ich werde aufpassen wie ein Schießhund. Sie werden mich nicht hereinlegen. Ich bin kein Baby mehr. Ich bin acht Jahre. Da kannst du sicher sein, mein Freund, dass ich alles unter Kontrolle habe.“
„Natürlich hast du das“, bestätigte Gonzo um des lieben Friedens willen. Aber er wusste schon: Wenn Menschen ein Überraschung planten, wollen sie nicht, dass sie vorzeitig platzte. Also riet er: „Elias, warte ab. Es ist bestimmt nichts Gefährliches.“
„Hoffentlich“, seufzte der Junge. „Ich kann auf Überraschungen verzichten, wenn sie so ausgehen wie die am See.“
Gonzo nickte zustimmend. Ja, was am und auf dem See geschehen war, fand er auch nicht so toll. Aber ausgegangen war es am Ende doch gut, deshalb bemerkte er aufmunternd: „Deine Eltern fahren ja mit, Elias. Was kann da schon passieren? Am See waren wir schließlich allein.“
Elias ließ sich beruhigen. „Schade, das Berat und Corinna nicht mitkommen. Das wäre schön gewesen“, sagte er bedauernd, während er sich den Schlafanzug überstreifte und ins Bett stieg. Gonzo legte sich wie immer zu ihm und sie schliefen ein.
Das Wochenende war da!
Fino beobachtete das rege Treiben der Familie und wunderte sich: „Die sind ja so unruhig. Hab‘ ich was verpasst? Warum rennen die hin und her und packen Koffer?" Dann traf es ihn wie ein Blitz: Die Geburtstagsvorbereitung für Elias! Hurra! Sie fuhren ja in die Berge! Vielleicht zum Arber in Bayern? Auf diesen Berg kam man zu Fuß hinauf, doch das kostete Zeit und Kraft. Man konnte natürlich auch mit der Seilbahn fahren. Da musste man sich zwar nicht anstrengen, aber Fino schüttelte sich bei dem Gedanken, mit diesem wackligen Ding nach oben zu schweben.
Ein Schubser riss ihn aus seinen Vorstellungen. „He, Fino, was ist los? Hast du so viel Zeit zum Rumstehen?“, fragte Judith. „Packen ist angesagt."
Sie stopfte eifrig unterschiedliche Dinge in ihren Rucksack und murmelte überlegend: „Ganz gewiss hab‘ ich was vergessen. Wenn wir dort sind, fällt es mir ein und dann ist es zu spät. Warum kann man sich die Berge nicht hierher wünschen?“
Fino kicherte belustigt. Er kannte seine Freundin! Sie war ein bisschen bequem und ging nicht gern auf längere Reisen, denn das Packen war ihr lästig. Er dagegen liebte lange Ausfahrten. Im Handumdrehen erfasste nun auch ihn das Reisefieber. Er suchte nach seinem kleinen Rucksack, den Judith ihm während der Handarbeitsstunden in der Schule genäht hatte – einen Eulenrucksack. In den steckte er Sachen hinein, von denen er dachte, er könne sie prima auf der Reise gebrauchen.
Kinder, wir spionieren mal und schauen in Fino´s Rucksack: Oh! Ein weiches lila Tuch, das schonziemlich zerknitterte Bild der Mona Lisa, sein Muggelstein, eine Bürste und eine gefüllte Keksdose. Nun sieh mal einer an! Darauf wäre ich nicht gekommen. Ihr vielleicht?
Gut! Lassen wir den Rucksack, denn jetzt ist von oberhalb des Hauses Radau zu hören.
Der kommt vom Dachboden, auf dem sich die Monster aufhalten, wenn die Kinder nicht, mit ihnen spielen können. Ihr erinnert euch sicher, dass Judiths Eltern auf dem Dachboden eine Behausung mit Kletterwand für die Monster hergerichtet hatten. Hing da jetzt etwa einer der Monster fest?
Nein, es war kein Angstgeschrei! Die Monsterchen stritten sich; jedenfalls jene, die sich für eine Mitreise entschieden hatten. Es ging darum: Wer sitzt im Kleinbus vorn?
„Keiner!“ entschied Gonzo streng. Augenblicklich wurde es still: Der Chef hatte gesprochen.
„Weshalb nicht?“, wagte Razo zu fragen.
Gonzo knurrte etwas Unverständliches. Natürlich! Wie üblich hatte Razo seine große Klappe nicht halten können. Also verpasste ‘der Chef‘ dem Vorlauten – wie immer – eine kleine Kopfnuss. „Weil“, erklärte er dann und schaute Razo besonders intensiv an, „weil kleine Kinder oder Monster eine bestimmte Größe haben müssen, um vorn sitzen zu dürfen. Das hat uns Judith doch schon tausendmal erklärt. Auch haben wir das in der Schule im Unterricht gelernt, als die Polizei dort zu Besuch war. So sind die Regeln nun mal und an die halten wir uns auch.“
„Dann können wir ja nie vorn sitzen“, klagte Fazge.
„Genau so ist es. Wir haben nicht die richtige Größe“, bestätigte Gonzo. „Und jetzt will ich nichts mehr hören, von wegen vorn im Bus sitzen.“
Leises Murren war zu hören, aber die Monsterchen fügten sich.
Judith erschien auf dem Dachboden und fragte: „Wer von euch fährt denn nun mit in die Berge?“
Gonzo hob die Pfote, Razo und Fazge kicherten und wackelte bejahend mit den Ohren. Das hieß Ja. Luzo und Dago