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Rumsum, die kleine Hexe, ist etwas ganz Besonderes. Sie ist nicht wie die anderen Hexen, böse oder gemein. Nein, sie ist wie ein kleines Kind, das viel, viel lernen muss. Und so könnt ihr einiges vom Hexlein Rumsum lesen. Wie sie plötzlich ihr Herz entdeckt. Das Verzeihen muss sie erst lernen. Ja und dann erfahrt ihr, wie alles begann. Ihr Freund der Hexenbesen wird sauer! Warum? Lest es einfach. Ein schwarz bekleideter Mann taucht auf? Was er im Schilde führt, das erfahrt ihr im sechsten Kapitel. Wer kennt das nicht, die Unordnung. Aber wer macht sie? Wer ist Wisskus? Und wer ist Bobola? Streiten, dass können die Hexen auch. Und was macht der Nikolaus im Hexenhaus?
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Seitenzahl: 118
Veröffentlichungsjahr: 2016
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Omaliebchen® Buch Nr. 1
ISBN:
Autor: Jutta E. Schröder
Herausgeber: Omaliebchen
Coverbildgestaltung und Illustrationen: Indihex
Lektorat:. Marianne Schaefer
Layout: Indihex
Hintergrundlabor - Melinda Eich - www.melindasminiaturen.npage.de
Copyright © Omaliebchen
Sudetenweg 2b 84028 Landshut
1. Auflage 2016
Hexlein Rumsum
Jutta E. Schröder
Hexenmärchen
Herausgegeben von Omaliebchen
www.Omaliebchen.com
Gewidmet
Meinen beiden Söhnen,
und der Mukigruppe (Musik für Kinder)
Das kleine Hexlein Rumsum ist mir in den Jahren so ans Herz gewachsen, dass ich mehrere kleine Geschichten über sie geschrieben habe. Angefangen hat es mit meinem zweiten Sohn Joseph. Er wünschte sich immer ausgedachte Geschichten und so entstand Hexlein Rumsum.
Rumsum, die kleine Hexe, ist ganz besonders. Sie ist nicht wie die anderen Hexen, böse oder gemein. Nein, sie ist wie ein kleines Kind, das viel, viel lernen muss. Hier könnt ihr einiges vom Hexlein Rumsum lesen. Wie sie plötzlich ihr Herz entdeckt. Wo die Hexen doch keins haben. Das Verzeihen muss sie erst lernen.
Ja und dann erfahrt ihr, wie alles begann.
Ihr Freund der Hexenbesen wird sauer! Warum? Lest es einfach.
Uhi, ein schwarz bekleideter Mann taucht auf? Was er im Schilde führt, das erfahrt ihr im sechsten Kapitel.
Wer kennt das nicht, die Unordnung. Aber wer macht sie? Dieses Geheimnis verrate ich euch in der nächsten Geschichte.
Wer ist Wisskus? Und wer ist Bobola? Das könnt ihr alles hier erfahren.
Streiten, dass können die Hexen auch. Aber versöhnen sie sich wieder?
Und was macht der Nikolaus im Hexenhaus?
Ja und dann stimmt mit mir in das Hexenlied mit ein.
Viel Freude mit meinem kleinen Hexlein Rumsum.
Inhalt
1 Hexlein Rumsum
2 Rumsum lernt verzeihen
3 Wie alles begann
4 Rumpelpumpel wird sauer
5 Der besondere Tag
6 Der schwarze Mann
7 Die Unordnung
8 Hexlein Bobola die ganz andere Hexe
9 Der dumme Streit
10 Wisskus und der misslungene Zauberspruch
11 Die Begegnung mit dem Nikolaus
12 Hexlein Rumsums Lied
13 Meine Person
Kinder, kennt ihr Burgen? Ja, so wisst ihr auch, dass die meistens Burgen auf Bergen gebaut sind, um Eindringlinge fern zu halten, so dass sie es schwer hatten, hinein zu kommen. In dieser Geschichte lebt eine kleine Hexe in so einer Burg, von der ich euch erzählen will.
Diese Burg war von Gestrüpp und mächtigen Bäumen umringt, in der eine kleine lebhafte Hexe, die sehr lustig aussah, lebte. Sie hatte rote, feuerrote Haare, die stets kurz waren. Denn sie schnitt ihre Haare aus Langeweile immer ab. Vom Kämmen wollte die kleine Hexe auch nichts hören. So waren sie sehr zerzaust. Weil sie sehr klein war hatte die kleine Hexe große Schwierigkeiten. Wo sie auch hinkam, alles war für sie zu hoch. Ihr müsst wissen, sie war nicht größer als ein Kind von vier oder fünf Jahren, aber ein Alter von stolzen zweihundertsiebenunddreißig Jahren. Doch sie hatte ein niedliches Gesicht, viel zu schön für ein Hexlein. Ihre Augen leuchteten dunkelgrün und das Näschen, war ein Stupsnäschen. Auf ihrem Näschen saßen lauter kleine Pünktchen, die Sommersprossen. Ihr Mund sah aus wie eine Knospe, die immerzu im Aufgehen war. So wurde sie von allen Hexen
„Rumsum” genannt. Wie alle Hexen, hatte auch Hexlein Rumsum kein Herz. Denn wie Ihr wisst, sind Hexen deshalb so grausam, weil sie kein Herz besitzen.
Eines Tages, als Hexlein Rumsum aufwachte, war ihr so komisch zumute. Sie dachte bei sich: „Ich bin wohl krank; da bleibe ich doch gleich im Bett.” Sie holte ihr großes Hexenbuch hervor und las. Hin und wieder schaute sie vom Bett zum Fenster hinaus, da huschten Tiere vorbei. Vögel zwitscherten, und sie ertappte sich, am Gefallen des Gesanges.
„Was ist bloß los mit mir”, rief sie, „Hexen lieben den Gesang nicht. Ich muss wohl sehr krank sein!”
So holte sie sich einen Schal, wickelte ihn um den Hals, kochte sich Tee mit viel Honig, stellte sich allerlei Kräuter ans Bett und verkroch sich noch mehr unter die Decke.
Nach einiger Zeit, es war gegen Mittag, hörte Hexlein Rumsum, wie sich zwei Raben fürchterlich stritten. Da die Hexen die Tiersprachen kennen, verstand unsere kleine Hexe auch alles.
„Gib mir den Wurm, gib mir sofort den Wurm”, schrie der eine.
„Nein, das ist meiner”, schrie der andere Rabe.
Das ging hin und her, bis es Hexlein Rumsum nicht mehr ertragen konnte. Darum sprach sie einen Zauberspruch. Der Wurm teilte sich in der Mitte. So waren die Raben zufrieden und vertrugen sich wieder. Nur Rumsum war entsetzt über sich.
Was hatte sie getan? Sie hatte Frieden gestiftet zwischen zwei Raben!
„Oh nein, oh nein, es steht schlimm um mich”, gab Hexlein Rumsum von sich. Gleich darauf trank sie einen großen Schluck Tee und aß viele Kräuter. Es dauerte nicht lange, da erblickte sie einen schönen kleinen Vogel am Himmel. Dem schaute sie eine Weile zu.
Plötzlich stürzte sich ein großer Greifvogel auf das kleine Vöglein. Hexchen Rumsum schrie: „Schneller, kleiner Vogel, schneller.” Sie war so aufgeregt, dass ihr kein Zauberspruch einfiel. Mit letzter Kraft schaffte es der kleine Vogel, Zuflucht in einer Hecke zu finden. Und er entkam dem Greifvogel.
„Was ist nur mit mir los? Ich, ich bin so froh über den kleinen Vogel. In mir klopft es, es macht so schrecklich bum bum und es hört einfach nicht auf, immer macht es bum bum! Was ist das?” Hexlein Rumsum bekam plötzlich große Angst. Je mehr sie Angst bekam, um so heftiger machte es bum bum, bum bum. Sie hielt es nicht mehr aus und schrie so laut sie konnte: „Hilfe, Hilfe, Hilfe”, ihre Hilferufe wurden immer leiser. Schließlich weinte sie leise in ihrem Bett, als plötzlich der Hexenmeister vor ihr stand und sie sehr merkwürdig ansah. „Was ist denn mit dir los, Rumsum? Warum weinst du und schreist, dass ich es bis in meine Festung höre?”
Hexlein Rumsum sah ihn mit verweinten Augen an und sagte ganz verzweifelt: „Ich bin todkrank, ich muss sterben! Mir gefällt das streiten nicht mehr! Ich sterbe vor Angst, wenn ich sehe, dass jemand in Gefahr ist, am schlimmsten ist es in mir. Da ist jemand drinnen, der will heraus kommen. Er klopft ganz heftig.”
Der Hexenmeister schaute das verstörte Hexlein an und sagte zu ihr freundlich: „Wo ist jemand, wo klopft wer?” Hexlein Rumsum zeigte auf ihre linke Brust.
„Ach du Dummerle, hast du mir eine Angst gemacht. Dein bum bum ist nichts anderes als dein kleines Herz. Du hast ein kleines Herz bekommen. Wieso, dass weiß ich nicht. Doch damit musst du leben”, sagte der Hexenmeister lachend. Somit verschwand er.
„Ach, ein Herz, ein Bum bum Herz. Ich habe ganz für mich alleine ein Herz. Was mache ich mit einem Herz?” Schon wollte sie wieder anfangen zu weinen, da las sie im Zauberbuch alles über das Herz. Und je mehr sie las, umso glücklicher wurde sie. Ja, und stolz wurde sie auf ihr Herz. Denn sie hatte ein gutes Herz. So schlief sie nach langem Lesen ein.
Das glückliche Hexlein Rumsum.
Hexlein Rumsum schlief selig. Als der neue Morgen erwachte und die Vögel zum zwitschern anfingen, öffnete Rumsum ihre Augen. Blitzartig, fiel ihr alles wieder ein. Sie hatte ein Herz. Ein wunderbares Herz.
Sie blickte um sich. Da sah sie zwei kleine Mäuse auf ihrem Bettgestell.
„Wo kommt ihr denn her?“
„Wir sind schon immer hier gewesen. Nur hatten wir Angst vor dir, als du noch kein Herz besaßest. Auch hattest du uns nie wahrgenommen“, piepsten die Mäuse. Rumsum sah sie an, dann lächelte sie und sagte spontan: „Na dann kommt, wir wollen frühstücken. Wie heißt ihr denn?“
„Ich bin Flipsi“.
„Ich bin Floppi“, piepsten sie.
„Kommt schon“, sagte sie fröhlich und sprang aus dem Bett. Zog sich an und ging mit den kleinen Mäusen in die Küche. Als sie gefrühstückt hatten steckte sie Flipsi und Floppi in ihre Rocktasche und setzte sich auf ihren Zauberbesen Rumpelpumpel und flog in die kleine Stadt. Sie war so glücklich, das Glücksgefühl wollte sie mit allen teilen.
So flog sie über das kleine Städtchen und landete mitten auf dem Marktplatz. Die Marktfrauen staunten über die kleine Hexe, die aussah wie ein Kleinkind.
„Guten Tag“, sagte sie ganz freundlich, als sie vorbei ging. Doch die Frauen blickten sie nur misstrauisch an. Rumsum verstand ihr Misstrauen nicht.
„Warum, blicken die Marktfrauen so ernst? Ich bin doch freundlich, wovor haben sie Angst?“, fragte sie Flipsi und Floppi.
"Na, du bist eine Hexe und Hexen sind böse. Sie kennen keine netten Hexen“, piepste Flipsi.
„Wie kann ich ihr Vertrauen gewinnen, so dass sie merken dass ich keine böse Hexe mehr bin?“
„Du musst es ihnen zeigen“, piepste Floppi
„Wie zeigt man den anderen, dass man eine gute Hexe ist?“, fragte Rumsum verwundert.
„Du tust gute Dinge", sagte Flipsi. „Wie, den anderen helfen“.
„Oder, sich für eine gute Sache einsetzten. Wenn jemand in Not ist, ihm beistehen. Es gibt so viel, such dir was aus“, sagte Floppi stolz. Hexlein Rumsum schaute die kleinen Mäuschen an. Dann drehte sie sich um und ging auf die Marktfrauen zu. Dann fragte sie freundlich: „Kann ich euch irgendwie helfen?“
„Wie willst du uns helfen? Ein kleines Kind und dann noch eine Hexe“, murrte ein altes Marktweib. Rumsum sah sich um und entdeckte einige umgeworfene schwere Kisten. Sie sprach laut:
„Hokus Pokus Pakopack
Nichts ist schwerer, als ein voller Sack.
Pokus Hokus Hirsebrei.
Aufgeräumt, eins, zwei, drei.“
Schon rumpelte und pumperte es bei den Kisten. Wie von Geisterhand wurden sie aufeinander gestellt, und alles stand ordentlich da. Den Marktweibern stand der Mund offen.
„Das ist ja prima, was kannst du noch mein Kind“, sagte die Alte als erstes und langsam kam Leben in die Frauen. Schon wurde Rumsum umzingelt von den Marktfrauen. Alle wollten nun ihre Hilfe. Das Hexlein wollte ja helfen doch eine jede Frau wollte die erste sein. Die eine zog an ihrem linken Arm, die andere an ihrem rechten Arm. Bis der Hexenbesen, Rumpelpumpel, sich durch die ganzen Füße schwang und seine Besitzerin in die Luft erhob. Erst dann gaben die Marktfrauen ruhe.
„Ich kann euch doch nicht helfen, wenn sich alle auf einmal auf mich stürzen“, rief Rumsum.
Dann flog sie langsam wieder zu ihnen zurück. Sie gab ein verstohlenes Lächeln ab. Das Hexlein sah sich die Frauen sehr genau an und Hokus Pokus, eins, zwei, drei waren sie von ihrem Zwickerlein befreit. Auch half sie beim Beladen der Waren in die Körbe. Zufrieden gingen die Marktfrauen nachhause und man hörte sie murmeln: „Heute war’s ein schöner und leichter Tag. Wir mussten nicht die schwere Aufräumarbeit tun“.
„Aber sie hätte schon noch mehr für uns machen können. Na ja, was willst du schon von einem kleinen Kind erwarten“, sagte die Alte mürrisch und blickte noch mal zurück. Rumsum sah ihre kleinen Freunde an und sagte: „War ich jetzt eine gute Hexe? Warum spricht sie dann so über mich?“, sprach sie verärgert. In ihr brodelte es. Sie stampfte mit dem Fuß und ballte sie Hände zu Fäusten.
„Oh ja, das warst du wirklich, wir verstehen die Alte auch nicht", piepsten die beiden Mäuse.
„Aber gut sein ist anstrengend, ich bin müde und hungrig. Doch am liebsten würde ich dieser alten Frau einen Buckel und eine dicke fette Warze ins Gesicht hexen“, sagte sie erschöpft. Sie wollte sich schon auf Rumpelpumpel schwingen, da sah sie einen wunderschönen saftigen Apfel am Boden liegen. Das Hexlein wusste, wem der Apfel gehörte. Die Alte könnte davon mindestens ein paar Groschen bekommen, die sie wohl auch brauchen würde. Doch Hexlein Rumsum hatte großen Hunger und schwer gearbeitet. Sie verdiente jetzt den Apfel, noch dazu war die Alte so gemein zu ihr gewesen. Sie hob ihn auf und wollte schon hineinbeißen, als die kleinen Mäuschen piepsten: „Willst du wirklich jetzt diesen Apfel essen und ihn nicht doch lieber abliefern. Auch wenn sie undankbar war, ihr gehört er".
„Ich soll jetzt auf diesen Apfel verzichten und dieser gemeinen, alten Frau noch nachtragen? Lieber esse ich ihn auf, so eine Wut habe ich auf sie.“
„Das kannst du nicht machen, das ist böse. Du willst doch eine gute Hexe werden. Also musst du ihre unbedachten Worte verzeihen und nachgeben“, piepste Flipsi.
„Trag ihr den Apfel nach und denk nicht daran, ihn zu essen“, mahnte Floppi.
„Ich habe Hunger, das ist nur ein Apfel, was ist daran schlimm“?
„Du hast jetzt viel Gutes getan nun mache jetzt nichts Böses“, piepste Floppi.
„Dieser Apfel gehört der alten Frau. Sie könnte ihn verkaufen, wenn du ihn jetzt isst, hat sie nichts“, dabei schaute Flipsi, Rumsum mit großen Kulleraugen an. Sie stieg auf Rumpelpumpel und flog zu der Alten. Diese erwartete sie schon.
„Bringst du mir meinen kostbaren Apfel?“, sagte die Alte. Rumsum schaute erstaunt. Sie ging auf das alte Weiblein zu. Reichte ihr den Apfel und blickte in ihr Gesicht. Plötzlich staunte Hexlein Rumsum. Vor ihr stand die Oberhexe. Diese schüttelte den alten Kopf: „Ich glaub es immer noch nicht, wenn ich es nicht selber erlebt hätte. Du bist wirklich eine gute Hexe geworden und du kannst auch schon gut und böse auseinander halten. Erstaunlich, und verzeihen kannst du auch? Bemerkenswert. Nimm, - du kannst den Apfel behalten, du hast ihn dir ehrlich verdient. Doch geh den Bösen Hexen lieber aus dem Weg. Lass dich bei denen nicht mehr blicken. Mit lieben Hexen, die noch dazu ein gutes Herz besitzen, wollen sie nichts zu tun haben.“ Darauf verschwand die Oberhexe mit einem Donnerschlag.
Hexlein Rumsum stand da, hielt den Apfel in der Hand und war sichtlich froh. Als sie das Piepsen ihrer kleinen Freunde hörte: „Nun bist du wirklich eine gute Hexe, sogar die Oberhexe hat dich geprüft. Nun bist du frei und kannst weiterhin Gutes tun und Menschen helfen.“
Flipsi und Floppi bekamen einen Kuss. Sie setzte die zwei Mäuschen auf Rumpelpumpels buschigem Besenschwanz und dann flog Hexlein Rumsum, wieder einmal glücklich, nachhause.
Dunkel und kalt war es und doch schwitzte die Frau. Sie trug auf ihren Arm ein kleines Mädchen mit feuerrotem Haar, dessen große, grüne Augen die Mutter verängstigt ansahen.