Fliegeralarm: Frankfurter-Fluglärm-Krimi - Gerd Fischer - E-Book

Fliegeralarm: Frankfurter-Fluglärm-Krimi E-Book

Gerd Fischer

4,4

Beschreibung

Frankfurter Krimi-Serie um Kommissar Andreas Rauscher. Bisher erschienen: "Mord auf Bali" 2006 (Neuauflage 2011), "Lauf in den Tod" 2010, "Der Mann mit den zarten Händen" 2010, "Robin Tod" 2011, "Paukersterben" 2012, "Fliegeralarm" 2013, "Abgerippt" 2014, "Bockenheim schreibt ein Buch" (Hrsg.) 2015, "Einzige Liebe – Eintracht-Frankfurt-Krimi" Februar 2017, "Ebbelwoijunkie" Dezember 2017, "Frau Rauschers Erbe" 2018 und "Der Apfelwein-Botschafter" 2021. Zudem der Thriller "Rotlicht Frankfurt" 2019. Inhalt: Frankfurt-Sachsenhausen. Alarm am Himmel. Fluglärm im Kopf. Ein Ohr am falschen Platz und eine Frau, die Selbstmord begehen will. Da die Indizien auf ein Gewaltverbrechen hindeuten, nimmt Kommissar Rauscher von der Frankfurter Kripo die Ermittlungen auf, die den Leser in die Vergangenheit führen, bis ins Jahr 1987 und an die Startbahn West. Bei all dem Getöse fällt es Rauscher nicht leicht, die Ruhe zu bewahren. Zumal sich auch noch das LKA einschaltet, bis es gewaltig rumort, nicht nur am Himmel.

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Seitenzahl: 304

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Das Buch

Kommissar Andreas Rauscher heiratet. Jedenfalls hatte er das vor, bevor ihm – wie immer – etwas dazwischen kommt. Ein Dröhnen am Hochzeitshimmel, ein Selbstmordversuch und ein Ohr lassen Rauscher schneller in die Ermittlungen schlittern als geplant. Rasch wird klar, dass es in diesem temporeichen Krimi um den Flughafen und den Fluglärm über Frankfurt-Sachsenhausen geht. Es kristallisieren sich einige Indizien heraus, die darauf hinweisen, dass die Geschichte im Jahre 1987 an der Startbahn West ihren Ausgangspunkt hat. „Fliegeralarm“ verfolgt zudem die brisante Frage, wie weit Bürger gehen würden, wenn sie den Lärm nicht mehr ertragen können und sich gegen die Macht der Wirtschaft und der Politik wehren wollen.

Der Krimi „Fliegeralarm“ basiert auf den kontrovers diskutierten Ereignissen um den Flughafenausbau im Rhein-Main-Gebiet und den Betrieb der neuen Nordwest-Landebahn. Er erzählt eine fiktive Geschichte und verknüpft dabei geschickt Realität und Fiktion.

Der Autor

Gerd Fischer wurde 1970 in Hanau geboren. Er studierte Germanistik, Politologie und Kunstgeschichte in Frankfurt am Main, wo er seit 1991 lebt. Weitere Krimi-Veröffentlichungen im mainbook Verlag: „Mord auf Bali“ 2006 (Neuauflage 2011), „Lauf in den Tod“ 2010, „Der Mann mit den zarten Händen“ 2010, „Robin Tod“ 2011, „Paukersterben“ 2012

Gerd Fischer

Fliegeralarm

Der sechste Fall für Kommissar Rauscher

Krimi

Copyright © 2013 mainbook Verlag, Gerd Fischer

Alle Rechte vorbehalten

Lektorat: Daniela Jungmeyer

Layout: Anne Fuß

Titelbild (bearbeitet): © Eisenhans – Fotolia.com; © SG- design – Fotolia.com

ISBN 978-3-9441242-8-5

Besuchen Sie uns im Internet: www.mainbook.de

Signierte Bücher können ohne zusätzliche Versand- und Portokosten direkt beim Verlag auf www.mainbook.de bestellt werden.

Mein Dank gilt:Barbara H., Ralf G., Daniela J., Katja B., Ellina, Daliah, Anne,Ute, Thomas, Uli, Astrid, Andrea, Alex, Daniella, Uwe.Und Wolf Wetzel für das Buch „Tödliche Schüsse.Eine dokumentarische Erzählung“, das sehr hilfreich war fürdie Nachzeichnung der Geschehnisse an der Startbahn West

Der Krimi spielt mit Wirklichkeit und Fiktion. Er basiert auf den im Rhein-Main-Gebiet aktuell anhaltenden Diskussionen um Fluglärm und Flughafenausbau und den realen historischen Ereignissen an der Startbahn West 1987. Die Geschichte selbst und alle handelnden Figuren sind frei erfunden. Ähnlichkeiten lassen sich nicht vermeiden, sind aber nicht beabsichtigt.

Der Stille gewidmet

Inhalt

Das Buch

Der Autor

Prolog

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Teil 1 Montagsdemos halten an

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Teil 2 Frankfurt, Nachmittag des ersten Novembers, 1987

Kapitel 11

Kapitel 12

Teil 3 Chaoten stoppen

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Teil 4 Frankfurt, Startbahn West, November 1987

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Teil 5 Turbulenzen durch Wirbelschleppen

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Teil 6 Frankfurt Februar 1988-Mai 1996

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 28

Teil 7 Unternehmer zeigen sich skeptisch

Kapitel 29

Kapitel 30

Kapitel 31

Kapitel 32

Kapitel 33

Kapitel 34

Kapitel 35

Kapitel 36

Kapitel 37

Teil 8

Kapitel 38

Kapitel 39

Kapitel 40

Teil 9 Studie belegt Gesundheitsgefährdung durch Lärm

Kapitel 41

Kapitel 42

Kapitel 43

Kapitel 44

Kapitel 45

Kapitel 46

Teil 10 Start frei für die neue Landebahn

Kapitel 47

Kapitel 48

Kapitel 49

Kapitel 50

Kapitel 51

Kapitel 52

Kapitel 53

Teil 11 Mainzer Uni-Klinik schlägt Alarm

Kapitel 54

Kapitel 55

Kapitel 56

Kapitel 57

Kapitel 58

Kapitel 59

Kapitel 60

Kapitel 61

Kapitel 62

Kapitel 63

Kapitel 64

Teil 12 Frankfurt Bockenheim, Anfang Mai 2012

Kapitel 65

Weitere Krimis von Gerd Fischer mit Kommissar Rauscher im mainbook Verlag

Prolog

Schon bald würde sie kommen.

Er spürte die kalte Morgenluft auf der Haut und betrachtete durchs Fenster den dunklen Himmel über Sachsenhausen.

Das Erste, was er hörte, war das nervtötende tiefe Brummen, ein Beben am Himmel, das er so hasste und das so bedrohlich klang.

Sie kam näher. Immer näher.

Es erfüllte die Luft wie ein tosendes Donnern, bis es in Mark und Bein überging und in die letzten Zipfel des Gehörgangs drang.

Seine Ohren vibrierten und er hatte das Gefühl, in seinem Kopf explodiere etwas.

Es steigerte sich eine Weile bis zum Kulminationspunkt, wenn die Maschine direkt über dem Haus flog. Dann bebte es nicht nur in seinen Ohren. Die Wände wackelten. Und dann ebbte es langsam wieder ab.

Er spürte, wie sein Nervenkostüm mit jedem neuen Flieger dünner wurde. Gleichzeitig begriff er, wie sensibel er mittlerweile geworden war.

Es war nicht nur der tatsächliche Lärm, der ihn fertigmachte. Es war dessen Erwartung. Das Wissen, dass er wieder kommt. Dass es wieder losgeht. Morgens. Ganz früh.

Selbst nachts kam er nicht mehr zur Ruhe.

Als die Maschine übers Haus hinweg war und sich am Horizont bereits das nächste Flugzeug abzeichnete, wandte er sich ab und schüttelte den Kopf. Sein Blick fiel auf ein gerahmtes Foto, das auf dem Wohnzimmerregal stand. Er betrachtete es. Sah sich selbst, jünger, seine Frau und seine Tochter, die beide in die Kamera strahlten. Damals waren sie noch zusammen. Eine intakte Familie, wie es so schön heißt. Und jetzt? Sie waren weg. Hatten ihn hier alleingelassen. Wieso war es so weit gekommen? Musste er nicht endlich etwas unternehmen, um sie zurückzugewinnen?

Das Radio, das im Hintergrund lief, lenkte seine Gedanken ab. Er hörte, wie sich die Moderatorin gerade erboste: „Herr Thelen, Sie sind Vorsitzender der Initiative ‚Ja, Flughafenausbau‘. Welche Ziele verfolgen Sie?“

„Der Flughafen ist ein Jobmotor. Er bringt wirtschaftlichen Aufschwung für die Region. Er ist unsere Zukunft. Die Zukunft unserer Kinder.“

„Nehmen Sie überhaupt zur Kenntnis, dass der Fluglärm nach wie vor die Gemüter im Rhein-Main-Gebiet stark erhitzt?“

„Ja, sicher. Aber wir müssen uns einfach einmal entscheiden, was wir wollen: Wohlstand oder Armenhaus? Übrigens haben wir bereits viel erreicht durch umfangreiche Schallschutzmaßnahmen, veränderte Flugrouten und An-beziehungsweise Abflughöhen. Außerdem sollten wir uns von ein bisschen Lärm nicht abschrecken lassen.“

„Sie werfen also den Fluglärmgegnern vor, empfindliche Ohren zu haben?“

„Ich werfe ihnen gar nichts vor“, antwortete Thelen. „Ich lege ihnen nahe, mit uns zusammenzuarbeiten und uns dabei zu unterstützen, das Rhein-Main-Gebiet noch lebenswerter zu machen und weiter nach vorne zu bringen.“

Er schaltete das Radio aus und begriff, dass die Zeit gekommen war.

Er musste seinen Plan in die Tat umsetzen.

Er musste noch eine Rechnung begleichen.

Er würde den Kampf gegen den Lärm aufnehmen.

1

„Andreas Rauscher, willst du die hier anwesende Elke Erb zu deiner Ehefrau nehmen, sie lieben und ehren, ihr beistehen in guten wie in schlechten Tagen, ihr die eheliche Treue schwören so wahr dir Gott helfe, so antworte: ‚Ja. Mit Gottes Hilfe‘.“

In der Dreikönigskirche am Sachsenhausener Mainufer war es so still, dass man eine Nadel hätte fallen hören können. Die Hochzeitsgäste hielten den Atem an.

„Ja. Mit Gottes Hilfe“, antwortete der Kommissar und blickte seine Zukünftige mit leuchtenden Augen an.

Die Pfarrerin wandte sich an die Braut. „Elke Erb, willst du den hier anwesenden Andreas Rauscher zu deinem Ehemann nehmen, ihn lieben und ehren, ihm beistehen in guten wie in schlechten Tagen, ihm die eheliche Treue schwören so wahr dir Gott helfe, so antworte: Ja. Mit Gottes Hilfe.“

Die Anwesenden schauten gebannt und ergriffen auf das Brautpaar, insbesondere auf Elke, die in ihrem weißen Kleid mit Schleier und langer Schleppe wunderschön aussah.

Der Frankfurter Kommissar hing an Elkes Lippen, denn er konnte ihre Antwort kaum erwarten.

Elke öffnete den Mund, doch genau in diesem Moment, als sie zum Sprechen anhob, flutete ein ohrenbetäubender Lärm das Gotteshaus und ließ es erzittern. Er riss die Hochzeitsgäste aus ihrer Ergriffenheit, irritierte Rauscher und brachte Elke völlig aus dem Konzept.

Die Kinder hielten sich die Ohren zu. Manch Erwachsener starrte gen Himmel und konnte es kaum glauben.

War der Krieg ausgebrochen? Hatte ein Erdbeben die halbe Stadt vernichtet? Würde die Kirche in der nächsten Sekunde in sich zusammenbrechen?

Schließlich reckten sich die Hälse der geladenen Besucher nach oben, bis eine tiefe Stimme aus einer der hinteren Reihen rief: „Scheiß Fluglärm!“

Alle drehten sich um und starrten den Sprecher an, die meisten konnten es nicht glauben.

Und gerade als wieder Stille eingekehrt war, die Gemüter sich einigermaßen beruhigt hatten und alle – insbesondere die Pfarrerin – zur Tagesordnung übergehen wollten, erklang ein Handy. Das Klingeln war von der ersten bis zur letzten Reihe klar und deutlich zu hören.

Alle Anwesenden drehten sich um zu Klaus Markowsky, der in der zweiten Reihe saß und dem die Situation sichtlich peinlich zu sein schien. Der Leiter der Frankfurter Kripo, der sich auf die Hochzeit seines besten Mannes Rauscher gefreut hatte und dem in diesem Augenblick die gesamte Aufmerksamkeit galt, zuckte die Achseln, gab eine entschuldigende Geste von sich und griff in seine Jacketttasche. Er nahm den Anruf entgegen, nickte zweimal und rief kurz darauf entgeistert Richtung Altar: „Rauscher, da ist eine Frau dran. Sie klingt ziemlich wahnsinnig und will Sie unbedingt sprechen.“

„Jetzt?“, rief Rauscher perplex und schien mit der Lage überfordert zu sein. „Wieso?“

„Sie sagt, wenn Sie nicht sofort mit ihr reden, springt sie vom Dach der alten Uni-Mensa.“

2

Ihre Blicke scannten die Umgebung. Unter ihr, unmittelbar vor der alten Uni-Mensa in Bockenheim, standen mehrere Passanten auf dem kleinen Platz und waren auf sie aufmerksam geworden. Sie blickten hoch zu ihr, wirkten hektisch. Manche hielten sich die Hände vor den Mund.

Wenn Rauscher nicht ans Telefon kommt, dachte sie, springe ich!

Die Pappkameraden da unten würden Augen machen, wenn sie herunter schwebte, aufklatschte und Blut spritzte.

Platsch!

Schönes Geräusch, dachte sie. Und wenn es das Letzte in ihrem Leben war? Auch gut.

Plötzlich hörte sie eine Stimme aus dem Handy. „Hallo, ja? Wer ist da?“

„Ich erkenne deine Stimme“, antwortete sie. „Andreas Rauscher. Du kommst jetzt sofort zur Bockenheimer Warte.“

„Wer spricht denn da?“

Ihre Stimme überschlug sich. „Herkommen hab‘ ich gesagt! Und keine Fragen stellen! Du hast zwanzig Minuten, sonst bin ich tot!“

3

In der Dreikönigskirche waren alle Augen auf Andreas Rauscher gerichtet. Er nahm das Handy vom Ohr und wandte sich an Elke. „Ich muss nach Bockenheim.“

„Du musst was?“, rief sie erschrocken und ließ den Brautstrauß fallen. „Du willst doch nicht etwa ...?“ Elke ahnte, was nun kommen würde.

Rauscher zögerte. Sollte er zu der Frau nach Bockenheim fahren? Vielleicht würde sie sterben, wenn er nicht rechtzeitig kommen würde. Er musste etwas unternehmen. „Dauert doch nicht lange. Ich bin ruckzuck wieder hier.“

Elke starrte ihn fassungslos an. „Geh einfach!“, schrie sie. „Geh! Du wirst dich nie ändern!“

Rauscher brauchte nur fünfzehn Minuten bis zur Uni-Mensa und kam doch zu spät.

Er war mit eingeschaltetem Martinshorn am Mainufer entlanggefahren bis zur Friedensbrücke, war dann rechts abgebogen, am Hauptbahnhof vorbeigerauscht, hatte die Festhalle links liegen gelassen, hatte sich durch den dichten Verkehr auf der dreispurigen Senckenberganlage geschlängelt und war, obwohl verboten, mit quietschenden Reifen links in die Bockenheimer Landstraße eingebogen. Kurz vor der Warte pfefferte er den Wagen, einen noch neu riechenden Opel der Mittelklasse, den er vor zwei Wochen als Dienstwagen bekommen hatte, auf den gepflasterten Platz und bremste abrupt neben zwei Polizeiwagen.

Als er ausstieg, sah er eine Menschenmenge unterhalb des ehemaligen Uni-Gebäudes, das in seiner Hässlichkeit einem Betonklotz glich.

„Des gibt’s doch ned!“, hörte er eine Frauenstimme aus dem Kreis der Schaulustigen, die an den rot-weißen Absperrbändern einen Blick erhaschen wollten. Es roch nach Autoabgasen. Blaulicht vibrierte in der Luft. Eine Sirene erklang, ganz nah. Weitere Polizeiwagen kamen an. Stimmen schrien durcheinander. Wilde Schreie ertönten.

Rauscher drängte sich durch die Zuschauer und nahm einige Rettungskräfte wahr, die sich über eine Person beugten.

Als er näher kam, sah er eine Frau, die auf dem Pflaster vor dem Gebäude lag. Hinterkopf und Oberkörper blutbespritzt. Das linke Bein offen. Gesicht und Augen erkannte Rauscher nicht. Er fuhr sich durch die kurzen schwarzen Haare. „Verdammt. Was ist denn passiert?“, sprach er einen Streifenbeamten in Polizeimontur an.

„Wer sind denn Sie?“, echauffierte sich der Kollege.

„Andreas Rauscher, Kripo Frankfurt.“ Er zückte seinen Ausweis. „Ich glaube, ich habe eben noch mit ihr telefoniert.“

„Rauscher?“ Der Mann lachte. „Ach, Sie sind das. Der Name klingt echt frankforderisch, gell?“ Er hob die Augenbrauen und deutete kurz darauf auf die Frau am Boden. „Schöne Scheiße. Nachdem sie mit Ihnen telefoniert hatte, wollte sie einen Kaffee.“

„Kaffee?“

„Ja. Wir haben ihn im KOZ besorgt. Da unten auf dem Campus. Und als der Kollege mit dem Becher oben auf dem Dach ankam, muss sie sich erschreckt haben. Vielleicht vom quietschenden Geräusch der Dachtür. Sie hat sich hektisch umgedreht, die Balance verloren und ist von der Dachkante gerutscht. Plumps, lag sie hier unten.“

„Und wer ist sie?“

Der Streifenbeamte zuckte die Achseln. „Ich hatte gehofft, Sie könnten uns das sagen.“

„Ich, wieso?“

„Na, immerhin wollte sie mit Ihnen sprechen. Und einen Ausweis oder andere Papiere haben wir nicht gefunden.“

Rauscher trat dichter an die verletzte Frau heran und sah einen der Rettungskräfte, der sich gerade über ihren Kopf beugte und ihr einen Schlauch in den Mund einführte. Ein weiterer hantierte am rechten Arm der Frau herum. Der dritte hatte drei Elektroden auf ihrer Brust angebracht und kontrollierte die Herzfrequenz auf einem Monitor. Alle Rettungskräfte wirkten hoch konzentriert.

Rauscher trat einen Schritt zur Seite und betrachtete eine Weile das Gesicht, schätzte sie auf 25 Jahre und schüttelte den Kopf. Er kannte sie nicht.

„Ist sie tot?“, fragte Rauscher den neben ihr knienden Sanitäter.

„Sie lebt“, sprach der Sani und wandte seinen Kopf Rauscher zu. „Sieht aber schlecht aus.“

Teil 1

Montagsdemos halten an

Knapp ein halbes Jahr nach Eröffnung der neuen Nordwest-Landebahn demonstrieren am Frankfurter Flughafen jeden Montagabend Tausende gegen Fluglärm. Sie kommen aus Flörsheim, aus Mainz, aus Nieder-Olm in Rheinland-Pfalz, aus Sachsenhausen, Offenbach, Mühlheim, aus Nordhessen und aus dem Odenwald. Und es verbindet sie eines: Sie wollen dem zunehmenden Fluglärm Einhalt gebieten und damit ihre Gesundheit schützen. Denn Lärm macht krank, wie eine neue Studie der Uni Mainz nachweist.

Transparente und Schilder, die hochgehalten werden, zeugen von Wut und Empörung. „Profitgeilheit statt Menschlichkeit“ steht auf einem Banner. „Der Krach raubt mir den letzten Nerv“, sagt eine Fluglärmgegnerin. „Es muss etwas passieren“, erklärt eine andere. „Der Druck der Straße wächst“, kommentiert ein Mann. Sein Gesicht zeigt Entschlossenheit.

Artikel aus dem Frankfurter Stadtanzeiger

Frankfurt-Sachsenhausen, Anfang April 2012, Samstag eine Woche zuvor

4

„Teufel noch mal“, zischte Peter Schulz und schaute missmutig aufs Display seines Weckers: 5.00 Uhr. Er war mit dem ersten Flieger aufgewacht. Wie jeden Morgen.

Noch im Halbschlaf schaltete er das Radio an und lauschte der leisen Stimme des Nachrichtensprechers: „Das Verwaltungsgericht Kassel entscheidet heute über die Zulassung der Einsprüche gegen den Frankfurter Flughafenausbau. Innenminister Lesiak sagte dazu: ‚Ein Ausbau des Flughafens ist unumgänglich, um ein dauerhaftes Wirtschaftswachstum für die Region gewährleisten zu können‘. Fluglärmgegner haben bereits massive Widerstände angekündigt, sollte es zu einem weiteren Ausbau kommen.“

Schulz wechselte den Sender und kratzte sich den Vollbart, den er sich in den letzten Wochen hatte stehen lassen. Zusammen mit den grauen Schläfen und dem runden Gesicht ließ er ihn wesentlich älter als seine 52 Jahre erscheinen. Aber das störte ihn nicht. Er hatte einfach keine Lust mehr, sich zu rasieren. Außerdem fühlte er sich zunehmend wie ein Bär, dessen Pelz wächst. Und als Bär, mit breitem Kreuz und großen Pranken, fühlte er sich gut.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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