Titel Seite
„Francis Gefängnis“
von
Francis Botany
Impressum:
Texte: Copyright by Francis Botany
Umschlaggestaltung: Copyright by Francis Botany
Verlag:
Francis Botany
francis.bonaty@
gmail.com
Druck: epubli – ein Service der neopubli GmbH, Berlin
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Kapitel 1: Einstieg ins Paradies
Kapitel 2: Ehe Hölle mit einem Zeugen
Kapitel 3: Die Liebe zum Kranksein
Kapitel 4: Das Gefängnis von Francis
Kapitel 5: „Harmagedon“ und andere Doktrin
Kapitel 6: Die Liebe die versagt hat
Kapitel 7: Der Haushalt des Unglaubens
Kapitel 8: „Jehovas Zaun“ der Lüge
Kapitel 9: Ich habe Euch geglaubt und geliebt
Kapitel 10: Der letzte Ausweg – Ausstieg
Kapitel 11: Freiheit des Gedankens
Kapitel 12: Leben danach
Nachwort
Vorwort
Wie ich zu den Zeugen Jehovas kam
Es war ein Freitagnachmittag – Wochenendstimmung. Der Mai
ging dem Ende zu. Eine arbeitsreiche Woche lag hinter mir, ich war
noch in meiner Wirtschafterin Ausbildung. Am späten Nachmittag
stand ein wohl gekleideter großer Herr vor meiner Türe, stellte
sich mit seinem Namen vor- mir war als wenn er etwas zu sagen hatte
und er stellte seine Frau ebenfalls sehr gut gekleidet, sie
allerdings in Rock- zunächst mir vor.
Er fragte mich: „Wollen sie für immer in einem Paradies auf
dieser Erde leben, wo keiner mehr leiden muss?“
Ich war etwas überrascht von dieser Frage, da mir so etwas
noch nicht gestellt wurde an Fragen. Ich wurde neugierig.
Der Mann sagte mir er und seine Frau wären Zeugen Jehovas und
verbreiteten die gute Botschaft vom Königreich Gottes. Ich kannte
nur aus meiner ehemaligen Schulklasse Zeugen Jehovas und alles was
ich über sie wusste war, sie feierten keinen Geburtstag und
Weihnachten.
Er erklärte das Paradies wäre doch von Nöten, da die
Weltverhältnisse so schlecht geworden wären. Es gäbe ja so viel
Leid und Elend auf dieser Welt. Für vieles Leid wären ja die
Menschen verantwortlich und er fragte bei der Gelegenheit, ob ich
mich schon einmal mit der Bibel beschäftigt hätte. Ich antwortete
das ich im Kindergottesdienst und Konfirmandenunterricht mich mit
biblischen Geschichten auseinandergesetzt hatte.
Er nahm ein schwarzes Buch aus seiner Tasche und erklärte
dabei, jeder Mensch, müsse heute eine Entscheidung treffen, ob er
für oder gegen den Schöpfer wäre, da es ja um Leben und Tod ginge.
Ich stutzte und mein Gesicht war ein Fragezeichen wohl für
ihn.
Er schlug dieses schwarze Buch auf und erklärte den Text den
er gerade gelesen hatte auf eindrucksvolle Weise – er hielt es so
dass ich mitlesen konnte. Danach nahm er eine Broschüre aus seiner
Tasche und zeigte mir das Bild obenauf: es war ein Paradies darauf
zu sehen, wo wilde Tiere einträchtig mit Schaf und Lamm saßen und
weideten. Er fragte was den mein größter Wunsch wäre? Ich sagte ich
hätte Pferde gerne...daraufhin sagte er ob ich mir vorstellen
könnte ein großes Gestüt zu leiten.
Dann schlug er die Broschüre auf und las mit mir mehrere
Absätze daraus und fragte nach meiner Ansicht dazu. Es ging wieder
um die Verhältnisse in der Welt …. er sagte tatsächlich „in der
Welt“. Das war tatsächlich seltsam.
Ich bin auch selten im Leben so viel gefragt worden in einem
Gespräch.
Meine Antwort auf seine Frage fiel wohl so gut aus, dass er
mir ein rotes Buch anbot mit dem
Titel: „Du kann für immer im Paradies auf der Erde
leben.“
In dem Buch schlug er eine Seite auf, mit einem gruseligen
Bild wo eine schauerliche Frau dargestellt wurde, die gerade zur
Salzsäule erstarrte. Er erklärte mir diese Frau hätte die falsche
Entscheidung wohl getroffen. Mir ging das Bild so richtig durch und
durch.
Aber nach einigen Seiten kamen wieder etliche Paradiesbilder,
die mich doch sehr ansprachen. Ich fragte dennoch was den diese
Frau auf dem Bild vorher für eine Entscheidung getroffen habe? Das
besprächen wir dann das nächste Mal, so mein Besucher. Dann
vereinbarten wir einen Termin wo wir weitersprechen wollten. Ich
stimmte zu.
Eine Woche später kam dieser Mann wieder, diesmal mit einer
anderen Frau in Begleitung. Dann saßen wir zum Gespräch zusammen
und es ging diesmal um ein Geistwesen, was ehemals ein Sohn Gottes
war. Es hätte sich gegen Gott entschieden und würde jetzt „Satan
der Teufel“ heißen.
Es wäre eine Streitfrage im Gange, wo es zu klären gälte, so
mein Besuch, ob Gott allein das Recht hätte über alle seine
Geschöpfe alleine zu herrschen.
Damals hätte die Familie Lots vor derselben Wahl gestanden,
vor der wir auch heute alle stehen würden. Lots Frau hingegen, die
zur Salzsäule erstarrte, hätte eine andere Wahl getroffen, weil sie
nicht auf Gottes Seite gestanden hätte. Sie blickte zurück und
musste deshalb sterben. Nun studierten wir den Fall der Frau Lots,
anhand der Bibel- seiner Bibel.
Ich erschrak etwas, aber dann erklärten sie mir, warum ein
liebevoller Gott, zu solch drastischen Mitteln greifen müsse.
Leider ging das Prinzip: „Zuckerbrot und Peitsche „voll bei mir
auf. Und das Furcht-Angst Prinzip setzte voll ein. Das alles kannte
ich von anderen Situationen aus meinem Leben.
In den nun folgenden Elf Monaten wurde ich mit
Aufmerksamkeits- und Liebesbeweisen in Form von Einladungen,
Anerkennung und möglichst vielfältigen Kontakten unter den Zeugen
überschüttet und es war als schwebte ich auf Wolke Acht, den Liebe
Nummer sieben ließ noch etwas auf sich warten.
Das alles resultierte in meiner Taufe am 24.03.1991.
Einen Monat später lernte ich meinen Mann kennen, der auch
erst kurz vorher zu den Zeugen gekommen war. Hätte ich geahnt was
das alles nach sich zieht, wäre ich nie dieser destruktiven Gruppe
beigetreten.
Worum geht es in „Francis Gefängnis“?
Es geht darum, dass durch eine Doktrin unter der WT
Gesellschaft, es möglich wird mit Gewalt und unter Psychischen
Druck Menschen dazu zu zwingen, Dinge zu tun, die sie unter
normalen
Umständen nie getan hätten. Es geht darum, das ich mich
wieder spüren kann, ohne die Verzweiflung zu spüren, die mich
damals befiel, als ich so unwert behandelt wurde, menschenwürdig
mich zu fühlen und das Alte loszulassen und anderen zu helfen zu
erkennen , wie teuflisch und gefährlich es ist, sich dieser
Sektendoktrin zu unterwerfen und sich zu wehren gegen
Unmenschlichkeit , wie sie möglich werden konnte, wie ich sie
erfuhr.
Im Gesetz steht das, wenn ein Opfer sich nicht wehrt, keine
Gewalt ausgeübt werden kann und somit keine vorliegt. Ich habe
erfahren, dass ich so eine versteckte und verdeckte Gewalt erfahren
habe ohne dass ich mich wehren konnte. Ich war nicht in der Lage,
aufgrund der WT Doktrin, der Gewalt zu begegnen die ausgeübt wurde,
weil ich eine Frau bin, weil Männer meinen Entscheidungen über mein
Leben und Leib nicht respektierten...
Ich hatte kaum Worte und keine Rechte. Ich musste das tun was
von mir verlangt wurde, weil ja sonst der Schöpfer, den die WT
Gesellschaft eingesetzt hat, ja mich als unwert und unwürdig,
angesehen hat, da ich ja nicht wollte, da ich mich ja auf eine
Weise wehrte , wie es unter einer WT Doktrin möglich war...durch
Worte und da diese Worte nicht gehört wurden, ging ich in eine
Haltung über wo ich der Gefahr auswich, indem ich solche Handlungen
an mir aus dem Weg ging durch Ausreden, durch
Abwehrreaktionen.
Ich wünsche Niemanden was mir passiert ist und setzte mich
heute Best möglichst für eine Aufklärung ein, damit Niemand so
etwas erleben muss, Niemand diese Hölle erleben muss.
Das ist mein Teil, den ich heute dazu beitrage, um so etwas
zu verhindern.
Die sogenannte Zwei - Zeugen – Regel gehört aus meiner Sicht
verboten, dafür kämpfe ich heute.
Kapitel 1 Einstieg in das Paradies
Aus dem Film Matrix:
„Dies ist deine letzte Chance Neo.
Schluckst du die rote Kapsel, ist alles aus.
Du wachst in deiner Welt auf...
Schluckst du die blaue Kapsel, ist alles anders, und ich
führe dich in die tiefsten Tiefen des Kaninchenbaues...“