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Freunde finden – ohne sich zu verbiegen. Nähe zulassen – ohne sich zu verlieren. Soziale Angst ist kein Makel. Sie ist eine stille Last, die viele mit sich tragen – besonders Menschen, die tief fühlen, viel wahrnehmen und sich oft fehl am Platz fühlen. Dieses Buch ist für alle, die dazugehören möchten, ohne lauter werden zu müssen. Für Introvertierte, Schüchterne und Hochsensible, die echte Verbindung suchen. Mit fachlichem Wissen, ehrlichen Reflexionsfragen und der bewegenden Geschichte von Jonas – einem fiktiven Charakter, der Schritt für Schritt lernt, sich zu zeigen – begleitet dich dieser Ratgeber auf deinem Weg: raus aus dem Rückzug, hinein in lebendige Beziehungen. Ein Buch, das keine schnellen Lösungen verspricht – aber echte Hoffnung schenkt. Du musst nicht perfekt sein, um Freundschaften zu finden. Du darfst einfach du selbst sein.
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Seitenzahl: 57
Veröffentlichungsjahr: 2025
Lukas Fehr
Freunde finden trotz sozialer Angst
Der Freundschaftsratgeber für Introvertierte
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel
✍️Vorwort
Kapitel 1: Was ist soziale Angst – und warum betrifft sie so viele Introvertierte?
Jonas’ Geschichte beginnt
Kapitel 2: Die innere Stimme verstehen – Vom Selbstzweifel zur Selbstannahme
Jonas und der innere Kritiker
Kapitel 3: Mut zur Nähe – Wie du trotz Angst Kontakt aufbaust
Jonas’ erster Small Talk
Kapitel 4: Freundschaften aufbauen – Vom ersten Hallo zur echten Verbindung
Jonas & Anna – Die Verbindung wächst
Kapitel 5: Freundschaften pflegen – Nähe halten, auch wenn’s schwierig wird
Jonas & die Angst vor echter Nähe
Kapitel 6: Wenn es schwerfällt – Rückschläge, Ablehnung und Alleinsein
Jonas & das Gefühl, wieder allein zu sein
Kapitel 7: Selbstfürsorge und langfristige Entwicklung – Grenzen, Erholung und Wachstum
Jonas & das mutige Nein
Kapitel 8: Langfristig wachsen – Selbstvertrauen aufbauen & den Weg würdigen
Jonas & der Blick zurück
📎Anhang: Dein persönlicher Wegbegleiter
✍️ Nachwort
📎Anhang II: Hilfe finden – Du musst das nicht allein schaffen
Impressum neobooks
„Du bist nicht falsch. Du bist feinfühlig.“
Wenn du dieses Buch in den Händen hältst, dann vielleicht, weil du schon oft das Gefühl hattest, nicht wirklich dazuzugehören. Vielleicht sitzt du manchmal in Gruppen und fragst dich, wie alle anderen scheinbar mühelos miteinander reden – während in deinem Kopf tausend Gedanken rasen und kein Satz zur Zunge findet.
Ich kenne das gut. Zu gut.
Lange Zeit war ich überzeugt: Mit mir stimmt etwas nicht. Ich war still, sensibel, oft überfordert von Nähe – und habe mich gleichzeitig nach Verbindung gesehnt.Was ich gebraucht hätte, war kein neuer Trick, keine Social-Media-Pose, kein Selbstoptimierungs-Plan.Ich hätte jemanden gebraucht, der mir sagt: „Du bist nicht kaputt – du bist nur anders verdrahtet. Und das ist okay.“
Dieses Buch ist genau das: eine Einladung. Kein Befehl, lauter zu werden. Kein Druck, anders zu sein. Sondern ein sanfter, ehrlicher Wegweiser für all jene, die mit sozialer Angst leben – und trotzdem nicht auf echte Nähe verzichten wollen.
Du wirst in diesem Buch nicht nur Fakten finden, sondern auch eine Geschichte: die von Jonas. Einer fiktiven Figur, die vieles erlebt, was du vielleicht kennst – von der ersten zitternden Begegnung bis hin zum ersten echten „Ich bin da“.Er ist nicht perfekt. Aber er ist mutig. Und vielleicht wirst du dich in ihm wiederfinden.
Dieses Buch ist für dich. Für deinen Weg. Und für das leise, starke Gefühl:
„Ich darf dazugehören – ohne mich zu verlieren.“
In Verbundenheit,Lukas Fehr
Du betrittst einen Raum voller Menschen. Alle reden. Stimmen überlagern sich, lachen, begrüßen sich. Manche stehen in Grüppchen, andere bewegen sich wie selbstverständlich durch den Raum. Dir fällt sofort auf, wer selbstbewusst ist. Du spürst sofort, wer hier „dazugehört“. Und du?
Du bemerkst, wie dein Herz zu pochen beginnt. Nicht normal. Sondern laut, hart. Dein Magen zieht sich zusammen, als hättest du etwas Verdorbenes gegessen. Deine Hände werden feucht. Du nimmst den Raum nicht mehr klar wahr – dein Blick wird starr, dein Kopf leer oder übervoll. Du fragst dich:„Was mache ich hier eigentlich?“„Was, wenn alle mich ansehen?“„Was, wenn ich nichts zu sagen habe?“„Was, wenn ich zu still bin… zu komisch… zu viel?“
Wenn du das kennst, bist du nicht allein. Ganz im Gegenteil: Schätzungen zufolge leiden bis zu 10–15 % der Menschen im Laufe ihres Lebens an einer sozialen Angststörung – und noch mehr erleben Phasen intensiver sozialer Unsicherheit. Das bedeutet: Du bist nicht falsch. Du bist nicht allein. Und du bist vor allem: nicht kaputt.
Soziale Angst ist nicht einfach nur Schüchternheit. Schüchternheit kann eine harmlose Persönlichkeitseigenschaft sein. Eine gewisse Zurückhaltung beim Kennenlernen ist menschlich und weit verbreitet. Bei einer sozialen Angststörung allerdings ist diese Zurückhaltung nicht mehr freiwillig. Sie ist zwanghaft, belastend, oft lebensbestimmend.
Menschen mit sozialer Phobie verspüren eine intensive, anhaltende Angst, in sozialen oder leistungsbezogenen Situationen negativ bewertet, abgelehnt, bloßgestellt oder ausgelacht zu werden. Diese Angst ist nicht nur unangenehm – sie kann lähmend sein. Und oft ist sie irrational: Selbst wenn objektiv keine Gefahr besteht, reagiert das Gehirn so, als wäre Lebensgefahr im Raum.
Soziale Angst äußert sich auf mehreren Ebenen: körperlich, emotional, gedanklich und verhaltensbezogen.
Herzklopfen oder Herzrasen
Zittern, weiche Knie
Schwitzen, besonders an Händen und unter den Achseln
Erröten oder das Gefühl, es zu tun
Muskelanspannung, Magendruck oder Übelkeit
Atemnot oder das Gefühl, nicht genug Luft zu bekommen
Übertriebene Selbstbeobachtung („Was mache ich mit meinen Händen?“)
Katastrophendenken („Alle werden mich hassen“)
Gedankenkreisen vor, während und nach der Situation
Negative Selbstzuschreibungen („Ich bin langweilig“, „Ich bin komisch“)
Vermeidung sozialer Situationen (z. B. Partys, Telefonate, Vorstellungsgespräche)
Ausreden finden, um Einladungen abzulehnen
Passivität oder übermäßige Anpassung, um Konflikte zu vermeiden
„Flucht“ aus Gesprächen oder frühzeitiges Verlassen von Veranstaltungen
Die Folge? Isolation, Einsamkeit, Selbstabwertung – und ein sich selbst verstärkender Kreislauf.
Ein wichtiger Punkt: Introversion ist keine Krankheit. Sie ist ein Persönlichkeitsmerkmal. Introvertierte Menschen brauchen Ruhe zur Regeneration. Sie bevorzugen oft tiefere Gespräche statt Small Talk und haben ein reiches Innenleben.
Soziale Angst hingegen ist eine psychische Störung, die erhebliches Leiden verursacht.
Trotzdem gibt es Überschneidungen:
Viele Introvertierte wachsen mit Sätzen wie „Du musst dich mehr einbringen“, „Du bist so still“ oder „Sag doch auch mal was“ auf – und entwickeln dadurch Scham oder Unsicherheit im Umgang mit anderen. Es ist dann nicht die Introversion selbst, die belastet, sondern die Reaktion der Umwelt auf diese stille Art.
Es gibt nicht die eine Ursache. Soziale Angst entsteht meist aus einem Zusammenspiel mehrerer Faktoren:
Manche Menschen sind von Geburt an sensibler gegenüber Reizen – Geräuschen, Blicken, Stimmungen.
Dieses „hochsensible“ Temperament kann bei einem liebevollen Umfeld zu großer Empathie führen – bei einem kritischen oder unsicheren Umfeld aber zu Scham und Rückzug.
Überkritische oder überbehütende Eltern können dem Kind das Gefühl vermitteln, es sei nicht fähig, soziale Situationen alleine zu meistern.
Kinder, die wenig soziale Sicherheit lernen, entwickeln schneller Vermeidungsverhalten.
Mobbing, Hänseleien, Bloßstellung oder Ausgrenzung – besonders in Schule oder Familie – können das soziale Selbstbild tief beschädigen.
Ein einzelner, traumatischer Vorfall kann genügen, um dauerhafte Vermeidungsstrategien zu etablieren.
Unsere Welt belohnt Extraversion. In Bewerbungsgesprächen, auf Social Media, im Privatleben wird Offenheit, Schlagfertigkeit und Coolness gefeiert.
Wer „leise“ ist, fühlt sich oft fehl am Platz – obwohl Stille auch eine Stärke ist.
Soziale Angst ist eine Stressreaktion