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Wie aus Nebel – Leben mit Derealisation und Depersonalisation Ein psychologischer Begleiter für Menschen, die sich selbst oder die Welt nicht mehr spüren – und den Weg zurück suchen. Wenn du körperlich anwesend bist, aber innerlich nicht ganz da. Wenn deine Stimme dir fremd klingt. Wenn du durch deine Augen siehst, aber die Welt wirkt wie hinter Glas. Dieses Buch ist für dich. Es beschreibt das stille Erleben von Depersonalisation und Derealisation – Zustände, in denen Menschen sich selbst oder ihre Umwelt als unwirklich erleben. Nicht als Zeichen von Verrücktheit. Sondern als Schutzmechanismus, der zu lange blieb. Mit psychologischer Tiefe, menschlicher Wärme und radikaler Sanftheit begleitet Lukas Fehr durch Themen wie: die Angst, sich selbst zu verlieren – oder zu fühlen Dissoziation als Folge von Überforderung, Trauma oder Dauerstress den Weg zurück in den Körper, in Beziehung, in Verbindung Selbstmitgefühl statt Selbstkontrolle Ein Buch für Menschen, die nicht mehr gegen sich leben wollen – sondern langsam wieder bei sich ankommen.
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Seitenzahl: 47
Veröffentlichungsjahr: 2025
Lukas Fehr
Wie aus Nebel
Leben mit Derealisation und Depersonalisation
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel
Vorwort
Einleitung: Die stille Entfremdung
Kapitel 1: Wenn du dich selbst nicht mehr fühlst
Kapitel 2: Wenn die Welt unwirklich wird
Kapitel 3: Der Schutzmechanismus, der zu lange blieb
Kapitel 4: Die Angst vor dem Gefühl – und der Weg zurück
Kapitel 5: Der innere Kritiker in der Dissoziation
Kapitel 6: Körperarbeit, Stille und Anker
Kapitel 7: Verbindung – auch wenn man sich nicht verbunden fühlt
Kapitel 8: Rückschritte, Taubheit und Durchlässigkeit
Kapitel 9: Geschichten aus der Praxis
Kapitel 10: Selbstfürsorge als täglicher Boden
📎Anhang
Schlusswort
Impressum neobooks
„Wenn du durch dich hindurchblickst und dich selbst nicht mehr erkennst.“
Vielleicht liest du diese Zeilen, weil du etwas in dir spürst, das sich nicht mehr richtig anfühlt – oder gerade nichts mehr spürst.Vielleicht hast du Momente, in denen sich dein Körper fremd anfühlt, als wärst du nur ein Zuschauer deines eigenen Lebens. Oder du sitzt in einem Raum voller Menschen und alles wirkt, als wärst du durch eine unsichtbare Glasscheibe von der Welt getrennt – anwesend, aber nicht wirklich da. Du lachst vielleicht, du redest, du funktionierst. Aber innerlich bist du weit entfernt von dir selbst.
Vielleicht hast du gegoogelt. Vielleicht warst du schon bei Ärzt:innen oder Therapeut:innen. Vielleicht hast du zum ersten Mal das Wort „Depersonalisation“ oder „Derealisation“ gelesen und gedacht: Das trifft es. Das bin ich. Und gleichzeitig: Aber wie kann man das bitte jemandem erklären?
Dieses Buch ist für dich.Nicht, um dir eine Diagnose zu geben. Und schon gar nicht, um dich in eine Schublade zu stecken.Sondern um dir eine Sprache zu geben für ein Erleben, das oft sprachlos macht.Und um dir den Raum zu eröffnen, dich selbst wieder zu fühlen – langsam, vorsichtig, ohne Druck.
Denn genau das ist das Dilemma vieler Menschen, die unter Depersonalisation oder Derealisation leiden:Sie fühlen sich entfremdet von sich selbst – und gleichzeitig tief beschämt darüber, dass sie sich nicht „normal“ fühlen.Viele denken: Ich funktioniere nicht richtig. Ich bin zu empfindlich. Vielleicht werde ich verrückt.Aber in Wahrheit passiert genau das Gegenteil:Dein System schützt dich.Auf eine Weise, die radikal und manchmal sehr einsam ist.Und die du jetzt vielleicht nicht mehr brauchst – aber lange gebraucht hast, um innerlich zu überleben.
Ich erinnere mich an eine Frau, die mir einmal sagte:„Ich bin körperlich anwesend, aber innerlich unscharf. Als wäre ich nie ganz da.“Sie war nicht depressiv, nicht psychotisch, nicht dissoziiert im klassischen Sinne.Sie war nur: zu lange in einem Zustand der Überforderung gewesen.Ihr inneres System hatte irgendwann entschieden: Es ist sicherer, weniger zu fühlen.Und das war kein Fehler. Es war ein Schutz.
Wenn du dich in solchen Beschreibungen wiedererkennst – vielleicht nur in Andeutungen, vielleicht ganz direkt – dann möchte ich dir eines sagen:Du bist nicht allein.Und nein, du wirst nicht verrückt.Was du erlebst, hat einen Namen, eine Struktur – und vor allem eine Geschichte.Deine Geschichte.
Dieses Buch soll dich nicht „heilen“.Es wird dir keine schnelle Lösung versprechen.Aber es wird dir zeigen, dass du kein Einzelfall bist.Dass es Zusammenhänge gibt. Wege. Erste Schritte zurück ins Spüren, in den Körper, in Kontakt.
Wir werden gemeinsam durch Begriffe gehen, durch Bilder, durch Erklärungen – aber vor allem durch das Gefühl, das hinter all dem steht:Die Sehnsucht, wieder ganz hier zu sein.
Vielleicht zum ersten Mal.Vielleicht endlich wieder.Vielleicht nur für einen Moment.Aber spürbar.
Und manchmal beginnt genau da, wo nichts mehr sicher scheint, eine leise Rückkehr:Nicht in das, was du mal warst.Sondern in das, was dich wieder lebendig macht.
Lukas Fehr
Was Derealisation und Depersonalisation sind – und was sie nicht sindWarum viele Jahre lang niemand darüber sprachDie paradoxe Angst, dass „nichts“ passiert – und doch alles fremd ist
Es gibt Zustände, die man kaum beschreiben kann – nicht, weil sie so kompliziert sind, sondern weil ihnen die Sprache fehlt, die wir gewohnt sind.Nicht traurig. Nicht wütend. Nicht panisch. Und trotzdem: unerträglich.Man ist da – aber nicht wirklich.Man spricht – aber es fühlt sich nicht nach einem selbst an.Man sieht – aber die Welt wirkt flach, fremd, entfernt.
Dieses Buch handelt von genau solchen Zuständen: Derealisation und Depersonalisation.Zwei Begriffe, die klinisch klingen – aber für viele Betroffene der erste kleine Anker sind in einem Meer aus innerer Unsicherheit.
Vielleicht hast du es erlebt:Du stehst auf einer belebten Straße, aber alles wirkt, als wärst du in einem Film.Du siehst deine Hand, bewegst sie, aber sie fühlt sich nicht mehr zu dir gehörig an.Du denkst, redest, funktionierst – aber innerlich bist du wie hinter einer Glasscheibe.Als wäre ein Teil von dir gegangen.Und niemand merkt es.
Depersonalisation ist das Gefühl, sich selbst fremd zu sein.Viele beschreiben es so, als würden sie sich selbst beobachten, als stünden sie neben sich – nicht dissoziiert im Sinne von „nicht da“, sondern zu sehr da.Zu wach. Zu kontrollierend.So, als würde der eigene Körper mechanisch funktionieren, aber das eigene Ich nur Zuschauer sein.
Derealisation dagegen betrifft die Welt um dich herum.Menschen wirken fremd, Räume künstlich, Geräusche verzerrt.Die Welt verliert ihre Tiefe, ihre Lebendigkeit.Sie ist noch da – aber sie fühlt sich „nicht echt“ an.
Diese Zustände sind keine Halluzinationen.Betroffene wissen, dass sie sich nicht in einer anderen Realität befinden.Und gerade diese intakte Selbstwahrnehmung ist es, die sie so quält:Man weiß, dass „alles stimmt“ – und fühlt dennoch, dass alles falsch ist.