Friesen-Morde - Theodor J. Reisdorf - E-Book

Friesen-Morde E-Book

Theodor J. Reisdorf

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Beschreibung

Mit seinen Ostfriesen-Krimis, die alle im Schulmilieu spielen, machte sich Theodor J. Reisdorf einen Namen als packender und eigenwilliger Erzähler. In diesem Sonderband veröffentlicht Bastei Entertainment seine ersten Romane. Das E-Book enthält die folgenden Kriminalfälle: Land, Leute und Leichen Inselschönheit Jadedistel

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Seitenzahl: 613

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Theodor J. Reisdorf

Friesenmorde

Drei Kriminalromane

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabe

des in der Bastei Lübbe AG erschienenen Werkes

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© Copyright 1988/2014 by Bastei Lübbe AG, Köln

All rights reserved

Lektorat: Wolfgang Neuhaus

Titelillustration: © shutterstock/Vitalez

Titelgestaltung: Jeannine Schmelzer

Datenkonvertierung E-Book: Urban SatzKonzept, Düsseldorf

ISBN 978-3-8387-5444-4

Sie finden uns im Internet unter

www.luebbe.de

Bitte beachten Sie auch: www.lesejury.de

Inhalt

Land, Leute und Leichen

Inselschönheit

Jadedistel

Land, Leuteund Leichen

»Jan, Ihr Aufsatz spricht für Sie. Er ist typisch. Feingeistiges ist absolut nicht Ihre Kost, selbst wenn ich es Ihnen mit einem silbernen Teelöffel einflößen würde. Ihre Sprache ist ungeschliffen, die Verben sind farblos. Ich will es kurz machen. Ihre Arbeit hat das Niveau Ihres Benehmens in dieser Klasse.«

Jan Fisker war ratlos. Die Oberstudiendirektorin Hanna Hetting, Leiterin des Nordseegymnasiums, unterrichtete in seiner Klasse die Fächer Deutsch und Englisch. Er kam einfach nicht mit ihr klar. Immer wieder schikanierte sie ihn, und das nur, weil er nicht alles schluckte, was diese vertrocknete Jungfer kraft Amtes ihnen erzählen durfte. Gelegentlich versprühten ihre dunklen Augen freundlichen Charme, wirkte sie kumpelhaft und weich, und die Schüler und Schülerinnen fühlten sich ihr nahe, dann liefen die Unterrichtsstunden ohne Magendruck und Ängste.

Aber blitzartig konnten sich die Gesichtszüge der Oberstudiendirektorin ändern. Dann legte sich Falschheit um die großen Backenknochen, und Frau Hanna Hetting mit ihren kleinen vorstehenden Zahnreihen erinnerte die Schüler und Schülerinnen an eine Ratte. Selbst den Angepassten gelang es nur schwer, an dieser platten, knochigen Lehrerin mit dem angegrauten Haar Herzliches zu entdecken.

Bestrafte sie Schüler, dann zeigte sie ihnen deutlich ihre Abneigung. Dabei zog sie das rechte Bein leicht hinkend nach, beugte den platten Oberkörper vor und starrte mit einem Rattenblick irgendwo auf einen Punkt an der Decke, um ihren Hass nicht Auge in Auge loszuwerden.

Nur sehr wenige Eltern nahmen die Aussagen ihrer Kinder ernst, die oft nur mit Widerwillen den Unterricht der Oberstudiendirektorin besuchten. Für sie lag die Schuld der Abneigung zuerst einmal bei ihren eigenen Kindern, denn der Name der Frau Hanna Hetting war in der Kleinstadt Esens so etwas wie ein Markenartikel. Er bürgte für Tüchtigkeit wie Persil für Weiß und Maggi für Würze. Der Ostfriesenkurier brachte ihre wohlgefeilten Reden und Ansprachen ungekürzt, und die Zitate großer Dichter und Denker hieben Achtungskerben in die Köpfe der schlichten Zuhörer. Ihr Ansehen und ihr Ruhm wurden noch dadurch bereichert, dass sie als einzige Dame, dafür aber beherrschend, Mitglied des Kirchenvorstandes von St. Peter war.

Genauso wie die Lehrerin Hanna Hetting ihr Gesicht in Sekunden vom Hexenhaften in das Engelhafte liften konnte, gelang es ihr, ihre Stimme vom schrillen Keifen in einen jubilierenden, fast entweltlichten Wohlklang schwingen zu lassen; wenn sie drei Schritte in der Kirche vor den Chor trat, um ihren Solopart vorzutragen, fand ihre Stimme die Bewunderung der Besucher von St. Peter.

Da das christliche Wirken der Lehrerin in der kleinen Stadt vor dem Deich so reichhaltig war und sie zu einer Autorität der Erziehungskunst wurde, fand auch die Bezirksregierung ein Amt, für das Hanna Hetting wie geschaffen war. Sie gab mit vollen Händen ihr großes Wissen an die Junglehrer weiter, die sie betreute, ausbildete und kraft ihres Amtes auch beurteilte. Denn diese verantwortungsvolle Aufgabe, Junglehrern zu zeigen, wie man die Jugend leitet und lenkt, gehörte in erfahrene Hände.

Die Tüchtigkeit der 42-jährigen Hanna Hetting stand deshalb nie infrage. Gesagt werden muss allerdings, dass immer dann, wenn die Oberstudiendirektorin zu einer beherrschenden Figur wurde, jeweils ein Mann betreten und enttäuscht den Platz räumen musste.

Das verhielt sich auch so, als schließlich nach vielen Intrigen der Leiter des Nordseegymnasiums seinen Schreibtisch räumte, um in der Stader Gegend einen Neuanfang zu finden, denn die Oberstudiendirektorin Hanna Hetting hatte mittlerweile ihr Verbindungssystem so weit ausgebaut, dass sie ihr hinkendes Bein auch in die Dienststuben der Bezirksregierung schleppte und sich dort Hilfe und Gehör verschaffte. Verbittert verließ ihr Vorgänger mit Frau und fünf Kindern die Stadt.

Der Machtkampf hatte sich über Jahre hingezogen. Als Hanna Hetting sich dann triumphierend im Direktorzimmer einrichtete, sann sie nach Rache. Sie verhinderte die Beförderung der Lehrer, die auf der Seite des unterlegenen Schulleiters gestanden hatten. Für ihre angepassten Mitstreiter begannen erfolgreiche Schullaufbahnen.

Auch finanziell besaß die Oberstudiendirektorin Hanna Hetting satte Rücklagen. Außer dem Jagdschlösschen, in dem sie mit ihrer Mutter, vom Dienstpersonal umsorgt, wohnte, besaß sie noch ein ererbtes Haus, das ihr neben Miete auch noch den Lehrerklatsch aus dem Hinterfeld ihres Kollegiums lieferte.

An der Lerchenwiese besaß sie mehrere Grundstücke, und der Landwirt Hininga bezahlte Pacht für den Deichhof.

Landwirt Hininga lebte mit Frau und Sohn Udo alleine auf dem Deichhof. Er hatte hohe Summen in das technische Gerät investiert, und da seine Frau und sein Sohn, soweit sie nicht anderweitig ausgelastet waren, auch auf den Feldern mitarbeiteten, brachte das Familienunternehmen, nach Abzweigung der Pacht, einen recht ordentlichen Gewinn ein. Sohn Udo besuchte das Nordseegymnasium in Esens. Er war ein guter Schüler bis Dr. Sanders nach Oldenburg versetzt wurde und Frau Hanna Hetting die Klasse 13 c übernahm. Bereits nach den ersten Klassenarbeiten ließ Udo völlig unerwartet seinen Wunsch fallen, Tiermedizin zu studieren. Die Eltern waren entsetzt. Ihr Sohn konnte doch so kurz vor dem Abitur nicht einfach aufgeben!

Landwirt Hininga musste ein klärendes Wort mit der Oberstudiendirektorin sprechen. Die Schulleiterin empfing ihren Pächter mit dem üblichen Blick von oben herab, und kaum saß der Landwirt auf einem zurechtgerückten Stuhl vor dem breiten Schreibtisch, als Frau Hanna Hetting direkt begann:

»Es ist die Sprache. Bei Udo wirkt noch das Ländliche nach. Ihm fehlt der Schliff.«

Der Landwirt fühlte Ärger in seinem Innern, darum warf er ein: »Frau Direktorin, Dr. Sander war mit Udo sehr zufrieden.«

Der Blick der Hanna Hetting stieg hoch. Hininga sah die flachen Zahnreihen, er sah, wie Empörung das Gesicht verdunkelte. »Aber ich bin nicht Dr. Sanders! Dr. Sanders ist und ich sage bewusst Gott sei Dank nicht mehr an unserer Schule. Die Jugend muss gefordert werden. Wer das Abitur bekommt, muss sich dem edlem Denken der Bildung verschreiben und Kulturarbeit leisten. Es müssen Bastionen gegen den Kulturzerfall gebaut werden. Herr Hininga, Sie sind ein ausgezeichneter Pächter. Lassen Sie Ihren Sohn in Ihre Fußstapfen treten, denn den Anforderungen einer geistigen Elite ist Udo nicht gewachsen.«

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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