Inselmorde - Theodor J. Reisdorf - E-Book

Inselmorde E-Book

Theodor J. Reisdorf

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Beschreibung

Auch in diesem Sammelband macht Theodor J. Reisdorf, der Meister des Friesenkrimis, die Nordsee einmal mehr zur Mordsee. Juist, Borkum und Baltrum sind die Schauplätze seiner drei Romane, in denen die Urlaubsatmosphäre jederzeit tödlich enden kann... Reif für die Insel? Dann vertrauen Sie sich Ihrem Reiseführer Theodor J. Reisdorf an. Er wird Sie auf eine mörderische Sightseeing-Tour entführen... Folgende Romane sind in diesem Band enthalten: Todestörn vor Juist - Tod vor Borkum - Das Dünengrab -

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Seitenzahl: 996

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Inhalt

Cover

Über den Autor

Titel

Impressum

Todestörn vor Juist

Das Dünengrab

Tod vor Borkum

Über den Autor

Theodor J. Reisdorf, geboren 1935 in Neuss, reiste quer durch Europa und Nordafrika, arbeitete in vielen Berufen, machte in Wilhelmshaven das Abitur und studierte Wirtschafts- und Sozialwissenschaften in Hamburg, Köln und Mannheim. Nach dem Abschluss zum Dipl.-Handelslehrer folgte die zweite Staatsprüfung in Bielefeld mit anschließender Lehrtätigkeit in Aachen, Norden und Emden. 1997 wurde er als Oberstudienrat pensioniert. Er wohnt in Ostfriesland und schreibt als »Meister des Friesenkrimis« spannende Romane über Land, Leute und Leichen. Seine Geschichten sind ein mörderisches Muss für alle Nordsee-Fans.

Theodor J. Reisdorf

INSELMORDE

Drei mörderische Romaneauf Juist, Borkum und Baltrum

Todestörn vor JuistDas DünengrabTod vor Borkum

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabe

des in der Bastei Lübbe AG erschienenen Werkes

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

Originalausgabe

© 1996, 1997, 1998, 2014 by Autor und Bastei Lübbe AG, Köln

All rights reserved

Umschlaggestaltung: Tanja Østlingen

Titelbild: Hans Kremers/Bavaria

Datenkonvertierung E-Book: Urban SatzKonzept, Düsseldorf

ISBN 978-3-8387-5448-2

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

Todestörn vor Juist

Pitt Hänneschen betrat über die Gangway die Frisia II. Im fast leeren Restaurationsdeck suchte er sich einen Fensterplatz aus, stellte seinen Rucksack auf den Boden und nahm aufatmend auf der Sitzbank Platz.

Er bestellte bei der Bedienung Kaffee und schaute auf den Tannenbaum, der in der Mitte des Decks im Licht elektrischer Kerzen erstrahlte.

Seine Mitschüler waren bereits am Mittwoch, direkt nach Schulschluss, in die Ferien aufgebrochen.

Sie sehnten sich alle nach zu Hause. Im Spätherbst und im Winter fiel über Juist die Einsamkeit, dann waren die Straßen wie leer gefegt, und nur wenige Pinten und Cafés blieben geöffnet. Oft regnete es tagelang, und man konnte sich kaum draußen aufhalten. Aber die Schüler waren ohnehin mit Lernen beschäftigt, denn vor dem Ende des Schulhalbjahres im Januar wurden zahlreiche Klassenarbeiten geschrieben.

Pitts Mitschüler kamen aus allen Bundesländern. Sie waren wie er Töchter und Söhne aus reichen Elternhäusern. Schöne, junge Menschen, denen das Glück förmlich in die Wiege gelegt worden war.

Auch Pitt sah gut aus. Er war groß und schlank, nur sein Gesicht wirkte etwas streng und knochig. Sein Haar war blond und kurz geschnitten.

Er schaute durch das Bordfenster auf Juist, als die Frisia II ablegte, und erblickte den Dachwinkel der Schule, der hinter dem Kirchturm hervorlugte. Das große Backsteingebäude war ihm zur Heimat geworden, nachdem seine Mutter bei einem Autounfall ums Leben gekommen war und sein Vater vor nicht allzu langer Zeit auf dem Boot einen Herzinfarkt erlitten hatte.

Er fuhr mit gemischten Gefühlen nach Neuss. In Begleitung seiner Freundin Schagüll hatte er einige Geschenke eingekauft, ohne Liebe, nur so, weil eben Weihnachten war. Es war ihm schwergefallen, in den wenigen Geschäften etwas für seine Verwandten zu finden.

Pitt nahm ein Taschenbuch aus seiner Rucksacktasche und begann zu lesen. Doch schon wenig später wurde er aus der Konzentration gerissen, denn die Frisia II hatte die Fahrrinne erreicht und fuhr der Mole in Norddeich entgegen. Auch hier war der Himmel grau in grau. Der Wind trieb nassen Schnee, vermischt mit Nieselregen, gegen das Schiff. Durch das Fenster sah Pitt den bereitgestellten Interregio nach Koblenz am Bahnsteig stehen.

Er nahm seinen Rucksack auf, schaute noch einmal auf den mit Kerzen geschmückten Tannenbaum und verließ das Schiff.

Pitt mochte das Gästezimmer im Haus seiner Verwandten nicht sonderlich. Es war mehr eine Abstellkammer mit einem alten Schrank und einer Konsole mit Nachttischlampe. Es hatte zwar ein eigenes Klo, entbehrte aber sonst jeder Behaglichkeit. Durch das Fenster blickte er in das kleine anliegende Birkenwäldchen.

Pitt packte seinen Rucksack aus, legte Wäsche, Pullover und bunte Oberhemden in den Schrank und hängte seine Cordhose und sein Jackett auf einen Bügel.

Dann zog er sich aus, duschte. Anschließend frottierte er sich trocken, zog frische Wäsche an, stieg in seine Jeans, ein buntes Oberhemd und schlüpfte in das modische Jackett.

Wenig später betrat er das Wohnzimmer. Tante Cecilia und Onkel Gottfried saßen in den Ledersesseln am Couchtisch. Die Köchin deckte den Tisch mit dem feinen Delfter Porzellan.

»Hallo, Pitt«, sagte sie erfreut und reichte ihm die Hand.

»Tante Poschmann, gut siehst du aus.« Pitt betrachtete die Köchin, die genauso alt war, wie seine Mutter jetzt gewesen wäre.

»Pitt, immer noch der höfliche, nette Junge«, scherzte sie und strich dem Besucher mit der Hand über das kurz geschnittene Haar.

Tante Cecilia hatte zugenommen. Ihr hübsches, ernstes Gesicht war voller geworden. Sie trug eine Trachtenbluse, darüber ein bayrisches Jäckchen und dazu passend einen grünen Lodenrock. Sie hatte ihr Haar wachsen lassen. Es war immer noch dunkel, während Onkel Gottfried mittlerweile fast ergraut war.

Tante Cecilia lächelte Pitt freundlich an. Onkel Gottfried erhob sich und drückte den Neffen an sich. »Großartig siehst du aus«, sagte er und klopfte Pitt auf die Schulter. »Bodybuilding?«, fragte er lächelnd.

»Juist ist ein Dorf. Dort ist wenig los. Da bleibt nur der Sport, um zwischen anstrengenden Klausuren zu überleben«, antwortete Pitt.

»Nimm doch Platz«, forderte ihn Tante Cecilia auf. Pitt setzte sich in den Sessel.

»So schlimm wird eure Schule doch nicht sein«, griff Onkel Gottfried das Thema wieder auf. »Da gibt es doch sicher auch hübsche Mitschülerinnen, die Muskeln mögen?«

Pitt lachte. »Kann schon sein«, erwiderte er.

»Und du hast doch gewiss eine Freundin?«, fragte Tante Cecilia und bemühte sich, ihre Neugier zu unterdrücken. »Besuch uns doch im Frühjahr mit ihr!«

»Bis dahin fließt noch viel Wasser den Rhein hinunter, Tante. Aber wenn du es genau wissen willst, ja, ich habe eine Freundin. Ihr Vater betreibt in Hamburg einen gut gehenden türkischen Supermarkt.«

Tante Cecilia blickte ihn überrascht an. »Eine Türkin?«, fragte sie. Ihr Gesicht verriet Unmut.

»Ja, eine Schönheit, ein südländischer Typ wie du, verzeih, aber jünger«, scherzte Pitt.

Offenbar verspürte Cecilia keine Lust, dieses Thema weiter zu erörtern. »Wir warten auf Arnold«, erklärte sie stattdessen. »Der Bengel hält sich wieder bei seinen Freunden auf. Kein Wunder, er ist so selten in Neuss und als Künstler für die anderen gewiss auch sehr interessant. Die studieren ja alle Jura, Wirtschaftswissenschaften, das Lehramt oder Technik!«

Tante Poschmann betrat das Zimmer. Sie zündete den Kamin an.

»Warten Sie noch mit dem Kaffee. Mein Sohn kann jeden Moment kommen«, sagte Tante Cecilia.

Onkel Gottfried wandte sich wieder an den Neffen. »In wenigen Wochen schlägt die Stunde der Wahrheit. Dann stehst du im Abitur. Wie stehen die Aktien?«, wollte er wissen.

»Ich hoffe, es wird reichen, um Medizin zu studieren«, sagte er.

Tante Cecilia streckte sich und strich mit der Hand über den Lodenrock, der ihren Bauch etwas zu eng umspannte. »Ich dachte, du wolltest Meeresbiologe werden?«, fragte sie.

Pitt blickte in ihre fragenden Augen. »Tante, die Grünen, Greenpeace und die Umweltorganisationen haben sich auf dem Sektor mit großen Erfolgen eingenistet. Da kann ich mein Schwarzbrot nicht verdienen.«

»Na, das ist ja eine gewaltige Kehrtwendung«, murmelte die Tante.

»Nach dem Abitur werde ich weitersehen«, antwortete Pitt.

»Wie du dich auch entscheidest, an finanziellen Mitteln wird es dir nicht fehlen«, sagte sie.

Die Tür wurde unsanft geöffnet. Arnold betrat das Zimmer.

»Na, die Kaufleute unter sich?«, fragte er und grinste. Sein langes, ungepflegtes Haar hing ihm über den Kragen seiner abgetragenen Lederjacke. Er trug ausgefranste Jeans mit Löchern an den Knien.

Er trat neben Pitt und schlug ihm kameradschaftlich auf die Schulter. »Vetter, hüte dich vor Mama und Papa! Sie kennen nur Bilanzen, Gewinne und Geldanlagen. Sie verkaufen Steine, Zement und Sand, über die der Wind der Zukunft hinwegbrausen wird«, sagte er und setzte sich in den noch freien vierten Sessel.

»Arnold, ohne Geld läuft nichts. Nur die, die es besitzen, können deine späteren Werke kaufen«, erwiderte Pitt ironisch.

Er mochte seinen Vetter. Doch dessen versponnene Ideen und Vorstellungen hatten ihn stets irritiert. Er fand auch Arnolds lässige Schlabberkleidung, die dieser wie das Statussymbol einer elitären, bürgerfeindlichen Minderheit provozierend trug, unangebracht.

»Lieber Vetter, Geld verdirbt den Charakter. Ich gehe davon aus, dass euer Elitegymnasium auf Juist dich motiviert, dein Studium nach irgendwelchen Schaltstellen in unserer herz- und wertlosen Gesellschaft auszurichten. Hand aufs Herz, Pitt, Jura oder Wirtschaftswissenschaften?«, fragte er.

»Das habe ich noch nicht entschieden, Arnold. Aber zum Glück brauche ich mich um die Finanzierung des Studiums nicht zu kümmern. Das Geld fließt aus den Gewinnen, die die Firma abwirft«, sagte Pitt ernst. Er besaß auf Juist eine Eigentumswohnung, die er gewinnbringend von einem Makler vermieten ließ. Und er hatte sich von dem Geld, was ihm aus der Firma zufloss, ein kleines Segelboot gekauft.

»Du weißt, dass Pitt sparsam und bescheiden lebt, was wir von dir nicht sagen können«, sagte Tante Cecilia vorwurfsvoll zu ihrem Sohn.

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