Fürsten-Roman 2501 - Marion Alexi - E-Book

Fürsten-Roman 2501 E-Book

Marion Alexi

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Beschreibung

Als Greta Thorwesten als Pflegerin ihrer Durchlaucht, Fürstin Floriane von Lindow, engagiert wird, ahnt sie noch nicht, zwischen welche Fronten sie auf Schloss Heinrichskron, dem fürstlichen Anwesen, geraten wird.

Innerhalb der nächsten Wochen muss die wunderbare, herzensgute alte Dame nämlich eine schwere Entscheidung treffen: Schließlich kann nur einer ihrer Zwillingsenkel an seinem 30. Geburtstag neuer Herr auf Heinrichskron werden - so will es das Hausgesetz. Wer soll es sein - der charmante Anton oder der pflichtbewusste Clemens?

Ungewollt gerät Greta in einen Strudel aus Machtstreben, Intrigen und falschen Versprechungen, in dem sie auch noch ihr Herz verliert - an den Richtigen?

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Seitenzahl: 112

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Inhalt

Cover

Impressum

Kampf um Schloss Heinrichskron

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2016 by Bastei Lübbe AG, Köln

Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Anne von Sarosdy / Bastei Verlag

Datenkonvertierung E-Book: Blickpunkt Werbe- und Verlagsgesellschaft mbH, Satzstudio Potsdam

ISBN 978-3-7325-3237-7

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

Kampf um Schloss Heinrichskron

Wer ist der rechtmäßige Erbe?

Von Marion Alexi

Als Greta Thorwesten als Pflegerin ihrer Durchlaucht, Fürstin Floriane von Lindow, engagiert wird, ahnt sie noch nicht, zwischen welche Fronten sie auf Schloss Heinrichskron, dem fürstlichen Anwesen, geraten wird.

Innerhalb der nächsten Wochen muss die wunderbare, herzensgute alte Dame nämlich eine schwere Entscheidung treffen: Schließlich kann nur einer ihrer Zwillingsenkel an seinem 30. Geburtstag neuer Herr auf Heinrichskron werden – so will es das Hausgesetz. Wer soll es sein – der charmante Anton oder der pflichtbewusste Clemens?

Ungewollt gerät Greta in einen Strudel aus Machtstreben, Intrigen und falschen Versprechungen, in dem sie auch noch ihr Herz verliert – an den Richtigen?

Puh, das war gerade noch einmal gut gegangen! Ein, zwei Sekunden, nachdem ihre Schwester ihr unverhofft ins Lenkrad gegriffen hatte, wäre Greta Thorwesten fast von der Straße abgekommen.

Reaktionsschnell trat sie aufs Bremspedal und kam unmittelbar vor der leuchtend grünen Ampel zum Stehen.

»Trixi!«, rief sie schockiert. »Was war denn das!?«

»Da war ein freier Parkplatz. Direkt vor der Apotheke.«

»Und deshalb bringst du uns beide in Lebensgefahr?«

»Ich habe meine Hustenbonbons vergessen.«

»Am Flughafen gibt es jede Menge Shops.«

»Und wenn sie meine Sorte nicht haben? Du weißt, wie empfindlich mein Magen ist«, äußerte sich Trixi beleidigt.

Selbstverständlich forderte das unerwartete Bremsmanöver die nachfolgenden Autofahrer zu heftigen Reaktionen heraus.

Als die Verkehrsampel auf Rot umsprang: Hupkonzert.

Trixi Thorwesten benutzte die kleine Pause zur Korrektur ihres Make-ups. Sie drehte den Rückspiegel kurzerhand zu sich und zog die Lippen nach.

»Wie findest du meinen neuen Lippenstift?«, erkundigte sie sich bei ihrer Schwester.

Ewig lange hatte es gedauert, die Langschläferin Trixi in der Frühe wach zu bekommen. Dann hatte sie mit aufreizender Gelassenheit herumgetrödelt und mit Extrawünschen genervt.

»Herausfordernd.« Greta war längst am Limit. »Hoffentlich verpasst du deinen Flieger nicht.«

»Fahr halt schneller, riskier mal was!« Trixi lachte unbekümmert. »Hast du meinen blauen Seidenschal eingepackt?«

Greta nickte und konzentrierte sich auf die Straße. Jetzt bloß gut aufgepasst, damit ihre Schwester pünktlich zum Flughafen kam.

»Tante Johanna holt dich in London ab, alles ist bestens organisiert, mach dir keine Gedanken.«

Machte sich ihre jüngere Schwester jemals Gedanken? Greta seufzte auf, natürlich insgeheim. Wie es ihr zur zweiten Natur geworden war, alles mit sich auszumachen.

Trixi war bester Stimmung.

»Prinz Andrews Tochter heißt Beatrice. Vielleicht nenne ich mich ab sofort auch so.«

»Und wer ist Prinz Andrew?«, fragte Greta zerstreut.

»Der zweite Sohn der Queen natürlich!« Trixi war entrüstet. »Von den wirklich wichtigen Dingen hast du null Ahnung! Charles ist der Älteste, er wird mal den Thron erben.«

»Du bist ja bestens informiert …« Greta fühlte sich erschöpft, obwohl es früh am Morgen war. Sie drehte den Rückspiegel wieder in seine ursprüngliche Position. »Vergiss nicht, deine Medizin regelmäßig zu nehmen, Trixi.«

»Beatrice«, verbesserte ihre viel jüngere Schwester. »Greta, könntest du meinen roten Mantel von der Reinigung abholen und mir schicken? Ich bin nicht mehr dazu gekommen.«

»Ja.« Greta blies sich die freche Locke aus der Stirn, die sich aus ihrer klassischen Pferdeschwanzfrisur löste.

»Meine Perlenkette ist noch beim Juwelier, Greta. Wenn du dort bist, dann zähl die Perlen unbedingt durch.«

»Tante Johanna ist natürlich informiert hinsichtlich deiner Medikamente. Aber wir wollen sie nicht überfordern, nicht wahr? Sei also so gut und achte selbst auf dich.«

»Sie will mir Südengland zeigen. All die Orte, wo Jane Austen mal war. Bath soll besonders schön sein, hat Tante Johanna erzählt. Da werden ja auch viele Filme gedreht.«

»Trixi, du sollst dich noch schonen, hat der Doktor gesagt«, erinnerte Greta mit ernster Miene. »Bloß keinen Rückfall riskieren, das könnte gefährlich werden.«

Trixi verdrehte die Augen. »Ja-ja-ja«, maulte sie.

»Du weißt, dass ich es gut mit dir meine.«

»Alle meinen es gut mit mir.« Trixi verzog das hübsche Gesicht mit den noch ungeprägten Zügen. »Das ist ja das Problem. Nie darf ich das tun, was mir gefällt.«

Greta gab zu bedenken: »Du warst lange krank.«

»Aber jetzt bin ich wieder gesund. Hätte mir Doc Felix sonst grünes Licht für die Reise gegeben?«

»Dr. von Wahden heißt er.«

»Greta, wieso bist du immer so etepetete!? Er selbst hat mir erlaubt, ihn Doc Felix zu nennen. Bist du jetzt eifersüchtig?«, wollte Trixi mit kokettem Zwinkern wissen.

»Quatsch. Dr. von Wahden ist mein Chef. Mehr nicht!«

»Was nicht ist, kann ja noch werden«, neckte Trixi die junge Frau am Steuer. Gretas zugeknöpfte Miene ignorierte sie. »Ich finde ihn total sexy. Und ich habe so den Eindruck, als würde er sich enorm für dich interessieren.«

»Trixi, er ist verheiratet!«

»Na und?« Die Achtzehnjährige lachte perlend. Plötzlich richtete sie sich auf, nun völlig fokussiert auf die Windschutzscheibe. »Du, ich kann ihn schon sehen, den Flughafen. Ob der Flieger, der ganz vorn steht, wohl nach London fliegt?« Trixi klatschte in die Hände. »Oh, ist das aufregend. Ich hab echt Herzklopfen: Endlich frei!«

***

In der internistischen Praxis begrüßte die füllige Lissy ihre Kollegin Greta wenig später mit bedeutungsvoller Miene. Und deutete auf die nur angelehnte Tür, die ins Sprechzimmer führte.

Jenseits der Tür wurde temperamentvoll diskutiert.

»Rat mal, wer uns beehrt hat«, flüsterte Lissy und rollte vielsagend mit den Augen. »Seine Lieblingspatientin.«

Greta Thorwesten hatte die energische Stimme der alten Dame schon erkannt.

»Ihre Durchlaucht Floriane Fürstin von Lindow«, murmelte sie, während sie ihre Jacke ordentlich auf einen Bügel hängte. »Sie ist hoffentlich wohlauf.«

Lissy schüttelte den Kopf. »Sie hatte einen Unfall.«

»Wie bitte?« Greta sah sie erschrocken an. »Und was macht sie dann hier? Wieso ist sie nicht im Krankenhaus?«

»Daher kommt sie. Auf direktem Weg«, gab Lissy Auskunft. »Vermutlich haben sie es nicht länger mit der Generalin aushalten können und sie entlassen.«

Greta gefiel es nicht, wie respektlos sich die Kollegin über die alte Dame äußerte.

Die Fürstin mochte zwar eine bemerkenswert kurze Zündschnur haben, doch sie war insgesamt eine außergewöhnlich charaktervolle Persönlichkeit.

Im Gegensatz zu Lissy war sie mit der Fürstin noch nie aneinandergeraten. Aus irgendeinem, ihr unerfindlichen Grund fühlte sie sich sogar zu ihr hingezogen. Trotz der extrem unterschiedlichen Welten, in denen sie lebten.

Dr. Felix von Wahden gab sich große Mühe, seine langjährige Patientin erstens bei guter Laune zu halten und zweitens von der Richtigkeit seiner Meinung zu überzeugen.

»Liebe, verehrte Fürstin«, versuchte es der Mittfünfziger erneut, und zwar mit sowohl fester als auch liebenswürdiger Stimme, »Ihr Wunsch in allen Ehren, aber …«

Die alte Dame lachte kurz auf, bevor sie ihm ins Wort fiel. Jedem anderen Menschen hätte der Internist das nie verziehen, sie jedoch durfte sich ziemlich viel, wenn nicht sogar alles erlauben. Weil er fasziniert von ihrer direkten Art war und ihren trockenen Humor schätzte. Und es war ja auch schmeichelhaft für sein Ego, eine derart hochgestellte Dame ärztlich betreuen zu dürfen. Mal abgesehen von der nicht unwichtigen Tatsache, dass sein Patientenkreis sich erfreulich erweitert hatte, seit Floriane seine Praxis frequentierte. Dank ihrer robusten Natur nicht allzu häufig.

Doch nun hatte sie sich nach einem dummen, völlig überflüssigen Sturz, wie sie betonte, das linke Bein gebrochen, zum Glück nicht kompliziert. Dennoch musste sie ihre geliebte Unabhängigkeit für eine gewisse Zeit aufgeben: Sie benötigte dringend kompetente, zuverlässige Pflege.

»Und wenn Sie noch so viel Kreide schlucken, lieber Doktor«, teilte Floriane dem Internisten mit den interessanten silbergrauen Schläfen frohgemut mit, »ich werde dennoch darauf bestehen, dass Sie mir Schwester Greta ausleihen.«

Wie bitte? Gretas Herz stolperte kurz.

Die Arzthelferin Lissy warf ihr einen glitzernden Blick zu und gab ihr mit gedämpfter Stimme zu verstehen: »Du kennst sie ja, sie gibt nie nach. Und sie wird ihren Willen wieder knallhart durchsetzen, wollen wir wetten?«

Zu Greta Thorwestens Vorzügen gehörte eine einnehmende Gelassenheit. Sie ging zur Kaffeemaschine und stellte sie an. Dieser Tag, stellte sie insgeheim fest, hat es wirklich in sich. Erst zickte ihre Schwester Trixi herum und machte sie mit ihrer Trödelei sowie tausend Aufträgen fast wahnsinnig. Und jetzt musste sie erleben, dass über sie verhandelt wurde, als wäre sie ein … Wellensittich.

»Ich kann Schwester Greta unmöglich entbehren, liebe, verehrte Fürstin«, entgegnete Dr. van Wahden geschmeidig. »Wie soll ich ohne sie meine Praxis betreiben?«

Es folgte ein Geräusch, das sich anhörte, als klopfe die alte Dame unwillig mit ihrem Gehstock auf den Boden.

»Ich will Schwester Greta«, wiederholte sie störrisch. »Und ich finde meinen Wunsch weder vermessen noch unbillig. Muss ich Sie daran erinnern, dass Sie mir noch einen Gefallen schulden?«

»Vielleicht noch ein Tässchen Tee, Fürstin?«

»Ich will keinen Tee, sondern Schwester Greta. Wieso ist das ein Problem?«, argumentierte die alte Dame.

»Woher soll ich so schnell einen Ersatz für Schwester Greta bekommen? Und bis sich jemand in ihre Aufgaben eingefuchst hat, ist sie schon wieder hier. Im Übrigen werden viele andere Patienten sie schmerzlich vermissen.«

»Mir scheint, lieber Doktor, vor allem werden Sie die liebe Greta vermissen.«

Lissy im Vorzimmer spitzte die Ohren, die schon ganz rot vom intensiven Lauschen waren. Sie musterte argwöhnisch die Kollegin. Sollte ihr da etwas entgangen sein? Oh, oh.

Greta trank einen zweiten Schluck Kaffee.

Die Fürstin fuhr heiter fort: »Mich wundert nicht, dass Sie Schwester Greta nicht gehen lassen mögen. Sie ist bildhübsch. Und immer hilfsbereit und freundlich. Ein Engel!«

Lissy bedachte Greta mit einem giftigen Seitenblick.

»An deiner Stelle würde ich ablehnen. Oder hast du Lust, dich versklaven zu lassen? Bei der Alten reicht doch schon ein Tropfen Öl ins Feuer, schon schlagen die Flammen hoch.«

Greta dachte an ihre Schwester, die sie glücklich ins Flugzeug gesetzt hatte. Trixi schwebte bereits über den Wolken und genoss es, von der Stewardess verwöhnt zu werden.

Irgendetwas hatte Trixi an sich, dass ihre Umgebung sich sofort darin überbot, ihr sämtliche Wünsche von den Augen abzulesen. Freiwillig. Begeistert. Unbegrenzt.

Fürstin Floriane fuhr fort: »Gegenwehr ist zwecklos. Weil ich von Schwester Greta betreut werden will!«

Lissy tuschelte etwas von einem Schloss, das fernab von jedweder Zivilisation gelegen sei.

»Ein Vierteljahr ohne menschliche Kontakte, Greta. Keine Disco, kein Shopping, vermutlich nicht mal Internet. Das geht gar nicht.«

Greta hatte schon mal flüchtig von Schloss Heinrichskron gehört. An Einzelheiten konnte sie sich allerdings nicht erinnern. Weil für sie feststand, dass die Welt, in der Floriane von Lindow lebte, für sie unerreichbar war.

Somit stand Heinrichskron auf einem fernen Planeten.

Dr. Felix von Wahden wagte wider besseren Wissens einen letzten Versuch.

»Lissy ist ebenfalls sehr tüchtig«, empfahl er die ältere Arzthelferin. »Und allseits sehr beliebt.«

Lissy schien hinter dem Bildschirm zu wachsen. Ihr Lächeln erlosch allerdings, als die Fürstin auf Greta beharrte.

»Greta will ich. Und keine andere, lieber Doktor.«

Greta dachte an die verlassene, dunkle Wohnung, in die sie in den kommenden Tagen, wenn nicht sogar Wochen oder Monaten heimkehren würde. Denn noch stand ja nicht fest, wie lange es Tante Johanna mit Trixi aushalten würde.

Trixi hatte ihr viele Aufträge aufgehalst, sie würde in nächster Zeit ganz schön zu tun haben. Abgesehen von der Wohnung, die unbedingt aufgeräumt und gereinigt werden musste. Der längst fällige Frühjahrsputz stand bevor, wegen der Krankheit ihrer Schwester war viel liegen geblieben.

Im Sprechzimmer schien die Fürstin das Gespräch als beendet zu betrachten. Mithilfe des Arztes erhob sie sich.

»Am liebsten würde ich Schwester Greta gleich mitnehmen.«

Greta fiel ein, dass sie vorhin die hechtgraue Limousine der Fürstin mit dem wartenden Chauffeur unweit der Praxis gesehen, wegen der Eile jedoch nicht weiter beachtet hatte.

Felix von Wahden spielte sein letztes As aus: »Ich schlage vor, dass wir zunächst Schwester Gretas Rückkehr abwarten. Und dann werde ich mit ihr reden.«

»Das könnte Ihnen so passen.« Wieder lachte die alte Dame. »Oh nein, ich nehme sie gleich mit, denn sie ist längst wieder da, lieber Doktor. Haben Sie es nicht gehört?«

»Sie haben sich höchst vorteilhaft über Schwester Greta geäußert, sie wird geschmeichelt sein, jedoch …«

»Ich mache nie Komplimente, ich sage immer die Wahrheit.« Die Fürstin lachte. »Weil ich’s mir leisten kann.«

»Ich könnte mir vorstellen, dass Schwester Greta ungern die Stadt verlässt. Sie wird nicht mitkommen wollen.«

Greta Thorwesten setzte den Kaffeebecher ab, straffte sich und rief laut: »Oh doch, ich will!«

***

Herr Reuther war ein großer, kerniger Mann im besten Alter, dessen Schweigsamkeit indes nicht auf speziellen Gedankenreichtum hinwies, sondern nur auf Schweigsamkeit.

Mit sicherer Hand steuerte der langjährige, stets korrekt gekleidete Chauffeur der Fürstin Floriane die hechtgraue Limousine der Premiumklasse und war völlig auf den Straßenverkehr konzentriert. Hohe Schule der Fahrkunst.

Die Fahrt nach Heinrichskron war nur kurz für einen Besuch in der Wohnung unterbrochen worden, die Greta mit ihrer jüngeren Schwester Trixi teilte.

Ungewohnt, fast befremdlich war es für Greta schon gewesen, sich von Herrn Reuther beim Packen einiger persönlicher Dinge helfen zu lassen. Dies war auf Vorschlag der Fürstin geschehen. Wobei man berücksichtigen musste, dass Florianes Vorschläge eher Anordnungen waren.

Herr Reuther hatte sich als erstaunlich nützlich erwiesen, als hilfsbereit sowieso. Irritierend fand Greta lediglich seine wortkarge Art. Und sie musste sich daran gewöhnen, dass jemand ihr alles abnahm und hinterher trug. Bisher war sie ja diejenige gewesen, die für alles zuständig war.

Fürstin Floriane hatte sich die Wartezeit im Fond der hechtgrauen Limousine mit einer Tasse Tee aus der von Herrn Reuther herbeigezauberten Thermoskanne und der Tageszeitung vertrieben. Als Greta zurückkehrte, zog sie die Brille von der Nase.

»Alles erledigt? Fein. Aber Sie haben nur einen Koffer gepackt, meine Liebe.«