Gnadenlose Geschäfte in Moskau - Mel Tuville - E-Book

Gnadenlose Geschäfte in Moskau E-Book

Mel Tuville

0,0
0,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Seine Geschäftsreise nach Moskau verläuft bestens und ohne gröbere Probleme. Wenn er schon hier ist, kann er auch das von seiner Geschäftspartnerin empfohlene Lokal besuchen. Von leicht bekleideten Damen ist dort entgegen der Werbung keine Spur – doch eine einsame Frau lächelt ihm zu. Der Abend endet auf seinem Hotelzimmer – und sie kennt einen noch viel besseren Nachtclub.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2018

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Mel Tuville

Gnadenlose Geschäfte in Moskau

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Erstes Kapitel – Bisher alles glatt gelaufen

 

Bisher war doch alles glatt gelaufen. Was hatte ich alles gelesen, das ein Geschäftsmann auf einer Geschäftsreise nach Russland und ganz besonders nach Moskau beachten sollte. Nichts davon war eingetreten. Gut, das Bargeld hatte ich mir lieber in einer seriös anmutenden Bank besorgt, und nicht bei jemand auf der Straße. Aber bei dieser Besprechung war alles genauso wie bei mir zuhause abgelaufen. Nun spazierte ich seit einer Stunde über den Roten Platz und die Gegend rundherum. Noch war es halbwegs warm und sogar ein bisschen sonnig, doch die Nacht sollte kalt werden.

 

Auf einmal sprang mir jemand in den Weg und wollte mir offenbar eine Konzert- oder Theaterkarte andrehen. Na toll, nun fing es doch an – aber so ähnlich gab es das genauso bei mir zuhause. Dort war es gerade erst ein paar Jahre her, dass sie mit den Hütchenspielern aufgeräumt hatten. Ich ignorierte den Typen einfach und drehte mich so, dass mir der aufgekommene kalte Wind nicht direkt ins Gesicht wehte. Die Gasse dort vorne kam mir zu düster und verlassen vor. Aber war das in jener daneben nicht das Lokal, das meine Geschäftspartnerin am Ende der Besprechung unter vorgehaltener Hand erwähnt hatte? Die Leuchtreklame mit einer leicht bekleideten Frau war recht eindeutig, ohne sehr billig zu wirken. Irgendwo blinkte noch ein großes „Wodka“ in kyrillischer Schrift. Abreisen wollte ich erst am übernächsten Tag, und einen abendlichen Drink konnte ich mir ruhig genehmigen. Ob da um diese Zeit bereits etwas los war? Das sollte wirklich der „Club“ sein, den sie erwähnt hatte?

 

Beim Eintreten begrüßte mich ein dunkelroter Teppich und dezentes, aber nicht zu schummriges Licht. Für den sehr blass und kräftig aussehenden Türsteher war ich wohl gerade noch elegant genug gekleidet. Fast wirkte es wie ein etwas besseres Restaurant … oder doch mehr eine Bar oder Lounge. Rechts neben mir befanden sich einige gepolsterte Sitzgelegenheiten und niedrige Tische.

 

Ob es hier einen Keller mit dunkelroten Wänden gab? Mit Peitschen und Fesseln, wenn jemand darauf stand? Meine Fantasie spiele auf einmal verrückt, aber die nach unten führende Treppe konnte sich durchaus so fortsetzen. Egal, erst einmal musste ich … zur Herren-Toilette. Sie war mit großen, strahlend weißen Fliesen ausgekleidet. Ein Kondom-Automat neben dem Ausgang erregte meine Aufmerksamkeit. So eine kleine Schachtel konnte durchaus nützlich werden. Im Spiegel kämmte ich noch notdürftig durch meine Haare, bevor ich wieder hinausging.

 

An einem Tisch saß wohl eine kleine Reisegruppe, die anderen Leute hielt ich eher für Einheimische. Eine jüngere Frau, eher 25 als 30, saß allein an einem der Tische. Im ersten Moment hatte ich an sie gedacht, doch meine Geschäftspatnerin war ein paar Jahre reifer. Die Ecke wurde durch einige Pflanzen abgetrennt. Sie schien etwas zu lesen, und das Glas Bier konnte das auf der mit Kreide geschriebenen Tafel angepriesene sein. Oder kippten die hier Wodka hinein? Ein U-Boot, klar. Ich nahm am Nebentisch Platz, ein Kellner erschien, und zwei Gesten genügten, um uns zu verständigen.

 

Eine Minute später konnte ich einen Schluck nehmen, und riskierte einen Blick zu meiner Nachbarin. Dass bald ihr Freund auftauchte, hätte mich kaum überrascht. Es passte eher in meine Gedankenwelt als eine Frau, die allein reiste und sich auch noch von mir anquatschen ließ. Ob sie von hier stammte … oder sogar zum Angebot des Lokals gehörte? Sie legte ihr Handy weg und richtete ihren Blick auf mich.