Gottes Willen finden - Zac Poonen - E-Book

Gottes Willen finden E-Book

Zac Poonen

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Beschreibung

Wenn du in einer stockdunklen Nacht allein in einem dichten Wald wärst und nicht wüsstest, in welche Richtung du gehen solltest, wärest du froh, jemanden bei dir zu haben, der jeden Meter des Waldes kennt und dem du voll vertrauen kannst. Du würdest ihm ohne Frage gerne folgen, egal welchen Weg er einschlagen würde. Die Zukunft, die vor uns liegt, ist finsterer als irgendetwas auf Erden womöglich sein könnte. Wir wissen nichts von den Gefahren und verborgenen Fallgruben entlang des Weges. Und doch müssen wir uns entscheiden, welchen Weg wir gehen wollen. Gott hat einen spezifischen Plan für dein Leben. Er hat für dich eine Karriere geplant, einen Lebenspartner für dich ausgewählt und sogar geplant, wo du leben und was du tun sollst. Seine Wahl ist die beste, weil er jeden Faktor in Betracht zieht. Möchtest du wissen, wie du den Willen Gottes für dein Leben finden kannst? Dann lies weiter ...

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Zac Poonen

Gottes Willen finden

 

 

 

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Dieses Buch und du

1. Gottes Plan für dein Leben

2. Bedingungen, um Gottes Willen zu finden

3. Führung durch das innere Zeugnis

4. Führung durch äußere Mittel

5. Beruf und Berufung

6. Abschließende Überlegungen

Impressum neobooks

Dieses Buch und du

Viele Christen sind verwirrt darüber, wie sie Gottes Willen für ihr Leben finden können. Dieses Buch will versuchen, ihnen zu helfen. Es bietet keine perfekte Formel für unfehlbare Führung, denn die Bibel bietet eine solche nicht an. Wir müssen uns hüten, göttliche Führung nach Regeln statt geistlich zu suchen.

Dieses Buch ist nicht dazu da, dir alle Antworten zu geben. Sein Hauptzweck besteht darin, dich zu ermutigen, dich mehr auf den Heiligen Geist zu verlassen. Watchman Nee hat gesagt:

„Wir Menschen sollen keine ‚perfekten‘ Bücher schreiben. Perfektion birgt die Gefahr, dass ein Mensch ohne die Hilfe des Heiligen Geistes versteht. Sondern wenn Gott uns Bücher gibt, werden sie stets defekte Bruchstücke sein, nicht immer klar, stimmig und logisch, oft mit fehlenden Schlussfolgerungen, und doch kommen sie in unser Leben und sind uns dienlich. Göttliche Tatsachen kann man nicht sezieren und zusammenfassen und systematisieren. Nur der unreife Christ verlangt stets ein intellektuell zufriedenstellendes Ergebnis. Es ist das elementare Wesen von Gottes Wort, dass es immer und in erster Linie zu unserem Geist und zu unserem Leben spricht.“

Möge dieses Buch nicht nur unserem Verstand Wissen vermitteln, sondern vor allem unserem Geist Leben geben.

Ein Wort zum Inhalt dieses Buches: Kein Absatz oder auch Kapitel ist in sich abgeschlossen, sondern muss im Kontext des ganzen Buches gelesen werden. In manchen Fällen kann ein ganz anderer Eindruck als beabsichtigt entstehen, wenn auch nur ein Satz im Buch ignoriert oder unaufmerksam gelesen wird. Ich möchte den Leser daher dringend bitten, das Buch langsam und sorgfältig zu lesen (möglichst zweimal), um die Botschaft richtig zu verstehen.

Kapitel 2 ist vielleicht das wichtigste Kapitel in diesem Buch. Wenn wir die Bedingungen erfüllen, um Gottes Willen zu finden, dann wird göttliche Führung mit Sicherheit ganz einfach zu finden sein. Wenn wir uns verheddern, dann in der Regel, weil irgendwelche Bedingungen in unserem Leben nicht erfüllt wurden. Möge der Herr jedem von uns helfen, ihn zu verherrlichen, indem wir wie im Himmel, so auf Erden seinen Willen tun.

Ich habe nicht die englische King James-Bibelübersetzung verwendet, damit uns deren archaische Sprache nicht daran hindert, die wahre Bedeutung zu verstehen. Ich habe stattdessen für alle Zitate aus der Heiligen Schrift moderne Bibelübersetzungen benutzt. Ich las einmal eine freie Übersetzung der Begebenheit in Apostelgeschichte 8,30-31. Philippus stellt dem äthiopischen Staatsmann die Frage: „Verstehst du auch, was du da liest?“ Dieser antwortet: „Wie kann ich, wenn mir nicht jemand eine moderne Übersetzung gibt?“

Die Bibelzitate stammen aus der „Amplified Bible“ (abgekürzt „AB“), falls nicht anders angegeben. Die Abkürzung „JBP“ bezieht sich auf die J.B. Philips-Übersetzung des Neuen Testaments. „TLB“ steht für „The Living Bible“, eine freie Übersetzung der Heiligen Schrift von Kenneth Taylor. „NASB“ bezieht sich auf die „New American Standard Bible.“ Ich bin dankbar für die Erlaubnis, Zitate aus diesen Bibelübersetzungen verwenden zu können. Die Bibelzitate aus den obigen englischen Bibeln wurden frei ins Deutsche übersetzt.

Ich schulde einer Reihe von Dienern des Herrn Dank, die das Originalmanuskript dieses Buches durchgesehen und hilfreiche Vorschläge gemacht haben.

Zac Poonen

1. Gottes Plan für dein Leben

Die größte Ehre und das größte Privileg des Menschen ist es, Gottes Willen zu tun. Das war es, was der Herr Jesus seinen Jüngern beibrachte. Er sagte einmal, dass nur diejenigen, die den Willen des Vaters tun, in das Himmelreich kommen werden (Mt 7,21). Er sagte auch, dass seine wahren Brüder und Schwestern diejenigen seien, die den Willen Gottes tun (Mt 12,50).

Diesen Schwerpunkt gaben die Apostel getreu an ihre Generation weiter. Petrus verkündete, dass Gott die Menschen deshalb von Sünde befreit, damit sie seinen Willen tun können (1Pt 4,1-2). Paulus stellte fest, dass Gläubige eine neue Schöpfung in Christus Jesus sind, damit sie auf einem Weg gehen können, den Gott schon vorher für sie bereitet hat. Er ermahnte daher die Christen in Ephesus, nicht unweise zu sein, sondern den Willen des Herrn für ihr Leben zu verstehen (Eph 2,10; 5,17). Er betete, dass die Christen in Kolossä mit der Erkenntnis von Gottes Willen erfüllt sein mögen. Er sagte ihnen, dass sein Mitarbeiter Epaphras ebenfalls für sie betete, damit sie den ganzen Willen Gottes erfüllen mögen (Kol 1,9; 4,12). Der Apostel Johannes lehrte, dass nur diejenigen, die den Willen Gottes tun, in Ewigkeit bleiben werden (1Joh 2,17).

Diese Betonung findet man in unserer Zeit und in unserer Generation leider selten. Daraus resultieren die Oberflächlichkeit und die Kraftlosigkeit eines durchschnittlichen Christen heutzutage. Man drängt die Menschen zu Jesus zu kommen, aber nur zur Vergebung der Sünden. Zur Zeit der Apostel wurde den Menschen gesagt, dass Vergebung der Sünden nur der Auftakt zu einem Leben ist, das der Erfüllung des ganzen Willens Gottes gewidmet ist.

Apostelgeschichte 13,22 bedeutet wohl, dass David „ein Mann nach Gottes Herzen“ genannt wurde, weil er allein den Willen Gottes tun wollte. David selbst sagt uns an anderer Stelle, dass er Freude daran hatte, den Willen Gottes zu tun (Ps 40,9). Er war kein perfekter Mensch. Er beging viele Sünden, einige sehr ernste, für die Gott ihn schwer strafen musste. Doch Gott vergab ihm und hatte Gefallen an ihm, weil David im Grunde seines Herzens den ganzen Willen Gottes tun wollte. Das ermutigt uns zu glauben, dass auch wir trotz unserer Fehler Männer und Frauen nach Gottes Herzen sein können – wenn unser Herz nur darauf ausgerichtet ist, seinen Willen zu tun.

Das Neue Testament hält Gläubige dazu an, so wie Jesus zu leben und seinem Vorbild nachzufolgen (1Joh 2,6). Der Leitsatz über dem ganzen Leben und Dienst Jesu war es, den Willen seines Vaters zu tun. Er tat nichts, bis der Vater es ihm auftrug. Und wenn er dann aufbrach, konnten ihn weder die Drohungen seiner Feinde noch das Flehen seiner Freunde abhalten, das zu tun, was der Vater von ihm verlangte. Seine tägliche Speise war es, den Willen seines Vaters zu tun (Joh 4,34). Während Menschen Nahrung für ihren Leib begehren, begehrte Jesus, den Willen dessen zu tun, der ihn gesandt hatte.

Jeder Christ sollte einen ähnlichen Hunger haben, den ganzen Willen Gottes zu tun. Wie leicht ist es, „Dein Wille geschehe auf Erden wie im Himmel“ zu beten und dann einfach zu tun, was uns gefällt, ohne Gottes Führung in unserem täglichen Leben zu suchen.

Gottes Plan ist der beste

Es ist der Gipfel der Torheit, Gottes Führung nicht zu suchen. Wenn du in stockdunkler Nacht allein in einem dunklen Wald wärst und nicht wüsstest, wohin du gehen sollst, wärest du froh, jemanden bei dir zu haben, der jeden Quadratmeter des Waldes kennt und dem du völlig vertrauen kannst. Du würdest ihm bald ohne Fragen zu stellen folgen, welchen Weg er auch einschlüge. Es wäre töricht, seinen Rat zu ignorieren und ohne Hilfe in diesen dunklen und dichten Wald voller verborgener Gefahren zu gehen. Doch viele Christen tun genau das.

Nichts könnte dunkler sein als die Zukunft. Wir können nicht sehen, was vor uns liegt. Aber wir müssen vorangehen.

Manchmal kommen wir in unserem Leben an einen Scheideweg, wenn wir Entscheidungen mit weitreichenden Konsequenzen treffen müssen. Entscheidungen wie die Berufswahl oder die Wahl eines Ehepartners beeinflussen unsere ganze Zukunft. Wie sollen wir uns in diesen Fragen entscheiden? Wir wissen nichts von den Gefahren und verborgenen Fallgruben, die an jedem Weg liegen. Wir wissen nichts von den Fallstricken Satans, die er für uns ausgelegt hat. Und doch müssen wir uns für einen Weg entscheiden.

Es wäre daher nicht nur wünschenswert, sondern notwendig, in solchen Zeiten jemanden an unserer Seite zu haben, dem wir völlig vertrauen können und der die ganze Zukunft kennt. Im Herrn Jesus Christus haben wir genau diese Person und er ist mehr als bereit, uns den sichersten und besten Pfad zu führen.

Die Bibel lehrt, dass Gott für jeden von uns einen ganz bestimmten Plan hat (Eph 2,10). Er hat unsere berufliche Laufbahn geplant, einen Lebenspartner für uns ausgewählt und sogar geplant, wo wir leben und was wir jeden Tag tun sollen. In jedem Fall muss seine Wahl die beste sein, denn er kennt uns so gut und er zieht jeden Faktor in Betracht. Dann ist es doch am weisesten, in allen Angelegenheiten – in großen und in kleinen – seinen Willen zu suchen.

Es ist nicht nur töricht, sondern auch gefährlich, allein den Überlegungen unseres begrenzten Verstandes und dem Diktat unserer Gefühle zu folgen. Wenn wir nicht ganz überzeugt sind, dass Gottes Plan tatsächlich der Beste ist, werden wir ihn wahrscheinlich nicht ernsthaft suchen.

Viele haben in ihrem Leben Schiffbruch erlitten, weil sie es versäumten, schon in ihrer Jugend Gottes Willen zu suchen. Es ist in der Tat „ein köstlich Ding für einen Mann, dass er das Joch in seiner Jugend trage“ (Kl 3,27). In Matthäus 11,28-30 lädt uns Jesus ein, sein Joch auf uns zu nehmen. Was bedeutet es, dieses Joch auf uns zu nehmen? Zwei Ochsen, die zusammen ein Feld pflügen sollen, gehen unter einem Joch auf ihrem Nacken, das beide zusammenhält. Wenn ein junger Ochse das Pflügen lernen soll, wird er mit einem erfahrenen Ochsen zusammengespannt. Der neue Ochse wird so gezwungen, in dieselbe Richtung und mit derselben Geschwindigkeit wie der ältere Ochse zu gehen.

Das bedeutet es, das Joch Jesu auf sich zu nehmen. Wir werden mit Jesus den Weg gehen müssen, der ihm gefällt, dabei nie ohne seine Führung vorauseilen, noch hinterherhinken, wenn er uns zu einem neuen Gehorsamsschritt ruft. Wenige verstehen diese Bedeutung des Jochs. Noch weniger sind bereit, es auf sich zu nehmen. Dem Ochsen wird das Joch aufgezwungen. Aber Jesus lädt uns ein. Hier gibt es keinen Zwang. Wie töricht sind wir, diese Einladung abzulehnen! Lieber nehmen wir das schwere Joch unseres Eigenwillens mit den dazugehörigen Frustrationen, Niederlagen und Gefühlen des Bedauerns als das leichte Joch Jesu, das wahre Freiheit und tiefe Ruhe bringt, auf uns!

„Kommt her zu mir und ich werde euch Ruhe geben – alle, die ihr euch so hart unter einem schweren Joch abmüht. Tragt mein Joch … und erlaubt mir, euch zu lehren (wie der ältere Ochse den unerfahrenen Ochsen lehrt) … und ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen; denn ich lege euch nur leichte Lasten auf“ (Mt 11,28-30; TLB).

Wir lesen von Henoch, dass er „mit Gott wandelte“ (1Mo 5,22), d. h. er eilte nicht voraus und hinkte nicht hinterher, sondern wandelte als einer, der auf Gottes festgesetztem Pfad unter dem Joch war – 300 Jahre lang. Als Folge davon bezeugte Gott, dass er an Henochs Leben Wohlgefallen hatte (Hebr 11,5).