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Vielleicht muss man seinem Denken und Handeln ein ›Dennoch‹ zugrunde legen. Ein ›Dennoch‹ ohne Trotz. Ohne Eitelkeit oder erhobenen Zeigefinger. Ein ›Dennoch‹, weil der Alltag, seine Wiederholungen und seine Erschöpfung die innigsten Umarmungen des Daseins für einen Menschen darstellen. Und dieses ›Dennoch‹ in ganz wenigen Worten.
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Seitenzahl: 53
Veröffentlichungsjahr: 2024
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Cover
Titel
Impressum
Widmung
Inhalt
Ein Vorwegsplitter:
Grauzonale Tagelöhnerei
Cover
Titel
Impressum
Widmung
Grauzonale Tagelöhnerei
Inhaltsverzeichnis
Matthias Herrmann
GRAUZONALETAGELÖHNEREI
(parasophische Daseinsbefragung)
Engelsdorfer Verlag
Leipzig 2024
Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://dnb.de abrufbar.
Copyright (2024) Engelsdorfer Verlag Leipzig
Alle Rechte beim Autor
Hergestellt in Leipzig, Germany (EU)
E-Book-Herstellung: Zeilenwert GmbH, Rudolstadt
www.engelsdorfer-verlag.de
Für Marc
Titelseite
Impressum
Widmung
Vorwort
Grauzonale Tagelöhnerei
Ein Vorwegsplitter:
Das Dasein wirft sein Licht in das Erkennen. Das Erkennen fragt/greift mit Worten nach dem Dasein. Die Worte formen ein Bewusstsein, wenngleich dieses bereits im stattgehabten Dasein liegt. So ist ein Dasein im Bewusstsein ein Gewesen-Sein, bevor es zu einem Dasein wird, welches mit sich allein gelassen im Sosein überwintert.
Somit wäre zu optionieren, dass die Sprache das werdende und das stattgehabte Dasein beeinflusst. Das seiende Bewusstsein stellt sich da jedoch leider stets als die vergangene Nichtexistenz seiner Illusion dar.
Worte bilden Bilder. Schweigen bildet Wahn.
○
Yugen versuchsweise neu übersetzt: hypnotisch-heimatliche Tiefe, die einen erfasst, wenn er einen Stein, eine Stille oder einen Klang wahrnimmt.
○
Erst durch die Einsamkeit hat man nicht mehr das Gefühl allein gelassen zu sein.
○
Niemals wird es so schön, wie es beim ersten Mal hätte sein sollen.
○
Die stete Anklage der Unzulänglichkeit anderer Menschen, ist auch nur eine Form von Selbstmitleid.
○
Der Schicksalsregen tropft langsam auf das Vordach der Einsamkeit.
○
Langsam bin ich viel zu übermüdet von den immer wiederholten Fehlern der Menschen, um ‚woke‘ zu sein.
○
Wie verwerflich ist es, ein Verlierer zu sein? Realisiert man es, dann hat man immerhin eine Erkenntnis gewonnen.
○
Ich wäre bestimmt berühmt, wenn mich nicht einfach niemand kennen würde.
○
Der schlimmste Kerker ist man zumeist sich selbst.
○
Das Leben wäre so einfach, wenn man nicht täglich tausend Tode sterben müsste.
○
Wäre nach freudschem Model der Alltag dann eine Übergegentragung?
○
Auf Tatsachen erpicht, fand ich mich stets in wüster Spekulation wieder.
○
Leicht wie eine Feder, kann das Leben nun einmal nicht sein. Leicht wie eine Feder ist eben nur eine Feder!
○
Die größte Anstrengung des Lebens besteht darin, anderen immer mitteilen zu müssen, dass es einem gut ginge.
○
Irgendwann bist du doch nur alt und blickst zurück. Die Würde als Legende davor zu sterben, erfährt kaum einer.
○
Wenn man Menschheitsgeschichte umschreiben wollte, so sollte man aus dem Märchen von ‚Hase und Igel‘ in der heutigen Zeit ‚Hase und Beagle‘ machen.
○
In den Rissen der Zeit fand so manch einer ein flüchtiges Dasein. Oder er wurde zu den Niederungen, die ein Grund für andere waren.
○
Dem Licht ist es vergleichsweise egal, ob es sich in Lichtgeschwindigkeit fortbewegt.
○
Gleichzeitig ist immer zweizeitig.
○
Wenn es erscheint, als sei es ein Traum, ergreif die Flucht.
○
Wollten wir uns unserer Grundfesten vergewissern, sollten wir uns unsere Oberflächlichkeiten bewusst machen.
○
Das Unbeherrschbare sollte gut daran tun auch unerklärbar zu bleiben und somit sich seine Unbeherrschbarkeit zu erhalten. Natürlich hat das Chaos eine Ordnung. Nur eben seine eigene.
○
Nur die Natur schafft es auf Verkommenheit Blumen wachsen zu lassen.
○
Wenn man sich gedanklich schon auf rasanter Talfahrt befindet, bleibt letztendlich zu wünschen, dass wenigstens der Schnee noch bis zu Ende der Strecke liegt.
○
Vielleicht sollte man den Begriff ‚unendlich‘ aus Sicht der beschränkten Möglichkeiten des Menschen in ‚unergründlich‘ umbenennen.
○
Formellastige, ausdifferenzierte Ahnungslosigkeit bestimmt in großen Teilen das menschliche Denken.
○
Da Gigantomanie dem menschlichen Handeln innewohnt, sollte man einen Moment bedenken, was künstliche Intelligenz dann so triebe.
○
Wäre das menschliche Wesen offener, so wäre alle Menschen den Quantenteilchen gleich verschränkt. So sind alle Menschen leider nur beschränkt.
○
Durch die Apokalypse zu laufen und von den letzten Blumen, Tieren und Quellen zu berichten, ist nicht die Haltung eines Träumers oder Spinners, sondern Ausdruck der letzten noch verbliebenen menschlichen Würde.
○
Die größte philosophische Leistung wäre, die Menschheit aus ihrer Erklärungsnot herauszuführen. Oder aus ihrer Erklärungsnotwendigkeit.
○
Schwarze Materie: Das große Ganze ist das Dazwischen.
○
Wenn das Licht sich schlafen legt, wird es dann dunkle Materie?
○
Allzu häufig gehören die Besten zu den am meisten Missbrauchten.
○
Wahrer Glaube? Mehr Ware ‚Glaube‘!
○
Zu den größten Einbildungen des Menschen gehört das Bewusstsein. Vielleicht aber auch zu seiner würdevollsten.
○
Benötigte ehemals eine Amnesie noch eine Hirnverletzung, reicht heute die Bekleidung eines politischen Amtes dafür.
○
Vielleicht sollte nicht soviel darauf geschaut werden, was die Welt im Inneren zusammenhält, sondern was sie im Inneren auseinandertreibt.
○
Mit schlafwandlerischer Sicherheit schafft das Photon seinen Weg ohne Kollision.
○
Wenn Vernunft, dann ist es eine Frage der Verantwortung und nicht einer intellektuellen Apodixis.
○
Bei manchen Menschen stellt Denken schon einen Akt der Autoaggression dar.
○
Ordnung, ein frommer Wunsch im Universum. Universum ein frommer Wunsch im Chaos. Chaos ein letzter Wunsch vorm Wahn.
○
Wahrhaft Imperien ohne Sklaven? Unvorstellbar!
○
‚Man muss die Tatsachen im Blick behalten‘, wobei die Tatsachen einen gerne mal aus dem Augen verlieren.
○
Versöhnung: er findet keine Worte, während die Worte für ihn das Schweigen finden.
○
Eine Depression ist ein visköses Vakuum der Handlungsunfähigkeit.
○
Menschen reden, um sich immer wieder dessen zu vergewissern, dass sie nicht allein sind.
○
Den Zustand des Gleichgewichtes gibt es nicht. Stellt sich der berechnete Zustand ein, ist er bereits von einem Zustand erneuter Dysbalance abgelöst.
○
Erst, wenn im Denken die ständige Veränderung, ohne tatsächliche Anhaltspunkte vorherrscht, nähert es sich einer tatsächlich, möglichen Wirklichkeit.
○
Wahrhaft intolerant werde ich, wenn mir Intoleranz unterstellt wird.
○
Große Leidenschaften führen zu kleinen Zufriedenheiten Nichtbeteiligter.
○
Man begibt sich in der Physik auf die Ebene der kleinsten Teilchen und stellt fest, dass es dort zugeht wie in der Silvesternacht auf der Domplatte. Nur dass die Physik es schafft daraus etwas erhabenes zu machen.
○
Erst, wenn die Unvollständigkeit die Vollständigkeit meines Lebens ausmacht, kann ich zur Vollendung gelangen.
○
Wenn ich jemanden von etwas überzeigen muss, dann entbehrt es einer wahrhaftigen Grundlage.
○
Es tut mir leid, dass mir gar nichts mehr leid tut, aber dieses Gefühl kann ich für diese Situation nicht mehr aufbringen.
○
Es ist immer gut verborgene Variablen in ein System einzuführen, wenn ich die bis dato sichtmessbaren noch gar nicht kenne. Es erhöht die Opazität des Chaos und vertieft das Geheimnis der Welt.
○
Freiheit ist die Euphorie, die aus dem Mangel erwächst, wenn das Wollen glaubt, eine neue Realität über die Notwendigkeit des Druckes der Wildbahn erschaffen zu können.
○