Grosse Männer und meine Gegenwart - Joana Angelides - E-Book

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Joana Angelides

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Beschreibung

Blitzlichter in die Vergangenheit und einiger ihrer grossen Persönlichkeiten. Natürlich sind nicht alle erfasst, sondern einige wenige, die herausstechen. Der Autor betrachtet sie teils satirisch, teils mit Überblick über sein Leben.  

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Joana Angelides

Grosse Männer und meine Gegenwart

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Wien – Metropole der Lust.

 

Ja, ist ja kaum zu glauben! Wien hatte bereits anfangs des vorigen Jahrhundert den Ruf ein Zentrum der Lust zu sein! Schon im Jahre 1922 fädelten sich Sondergarnituren der Straßenbahn beim Konzerthaus auf, um die freudig-erregten Besucher einer ganz besonderen Veranstaltung heimzubringen. Anita Berber, deren Beiname „Göttin der Nacht“ lautete und die als „schamloseste Frau der Weimarer Republik“ galt, trat auf.

Schamlos!

Anita Berber tanzte - nackt und gemeinsam mit ihrem schwulen Partner, Sebastian Droste.

Schon die Titel ihrer Darbietungen machten dem Publikum Lust. „Cocain“ lauteten sie und „Selbstmord“, „Morphium“ oder „Die Nacht der Borgia“

Was sagt da denn Gerry Kessler dazu? Da ist ja der Life-Ball ja direkt ein echt alter Hut!

Allerdings, die moralischen Bürger schliefen nicht! Allabendlich wurde sie mit ihrem Partner verhaftet, um an nächsten Tag – rechtzeitig zur Vorstellung – wieder freigelassen werden.

Der Schein war gewahrt und die empörten Bürger befriedet!

Ganz offensichtlich ist, dass Verbote und deren strenge Überwachung die Lust auf die Lust fördern, statt sie einzudämmen!

 

Doch das Volk ist nicht so einfach auf den Pfad der Tugend zu führen. Sex ist überall, sogar dort, wo ihn keiner vermuten würde. Links und rechts vom Riesentor des Stephansdomes, dem wichtigsten Symbol der Frömmigkeit Wiens, prangen auf zwei Säulen ein Penis und eine Vulva. Warum, das weiß bis heute keiner. Am Kohlmarkt, war der Schnepfenstrich, doch eigentlich wurde das unzüchtige Treiben mehr in die Vorstadt verbannt. Da soll Joseph II einmal aus einem Lokal geworfen worden sein, weil er sich als Inkognito-Freier weigerte, den verlangten Preis zu zahlen. Manche Berater des Kaisers wollte auch die damals wuchernde Prostitution eindämmen und auf Bordelle zu beschränken.

„Da brauche ich über ganz Wien nur ein großes Dach machen zu lassen und das Bordell wäre fertig!“ soll er gesagt haben.

Das Gewerbe erlebte auch seine Hochblüte, wenn Wien zum Treffpunkt von Herrschern und Diplomaten wurde, beim Wiener Kongress 1814/15 etwa oder während der Weltausstellung 1873.

Mit der frühreifen Kindfrau und Prostituierten Josefine Mutzenbacher, oder dem Schriftsteller Leopold-Sacher-Masoch wurden auch gewalttätige Phantasien befriedigt. In der guten alten Zeit machten sie Wien zur Hauptstadt des Masochismus! Schaffen wir also ein Paradoxon und sagen wir: „Wem´s gefällt!“

Vielleicht ist es der Breiten- oder der Längengrad, der Wien zu einem lasterhaften Ort macht, denn selbst die Römer gründeten am heutigen Michaelerplatz eine erste Laufstraße für Prostituierte, mit Rückzugskojen, in denen man für diverse Dienste sogar mit eigens geprägten „Lustgeld-Münzen“ bezahlte. Schade für die Herbertsstraße in Hamburg und den Kalafati-Schilling – alles schon mal dagewesen.

Den ersten Orgasmus der Filmgeschichte legte Hedy Lamar, ein Export aus Wien hin und war in diesem Streifen sogar völlig nackt zu sehen. Sie konnte aber noch mehr! Sie erfand das sogenannte Frequenzsprungverfahren und damit die Basis für Handy, Bluetooth und WIFI-Technologie. Das trug ihr dann ---- ein Ehrengrab auf dem Wiener Zenttalfriedhof ein!

Also, Frau mit Köpfchen, Lust, Sex und Erotik.

 

Aus der Sicht von HARUN EL RASHID

 

Einst ging Harun el Rashid durch seine Stadt und stöberte Ungerechtigkeiten und Sorgen seiner Untertanen auf.

Wenn er das nun in einer mitteleuropäischen Stadt an der schönen blauen Donau machen würde, wo heute, an der damaligen Zeit gemessen, sicher genau so viele seiner Untertanen leben wie damals, würde er sich sehr wundern.

 

Es gibt zwar Taschendiebe, Bettler und dealende Straßenhändler, aber keine Bauch tanzenden Mädchen auf den Plätzen. Fast alle Frauen sind unverschleiert und die Männer haben keine Säbel umgeschnallt. Nirgends ein fliegender Teppich zu sehen, nur häßliche Blechdinger mit vier Rädern, die sich leider nicht in die Lüfte heben.

 

Anders würde es sich schon darstellen, wenn er nun im am Faschingdienstag käme.

Da könnte er schon seltsam gekleidete Menschen sehen, z.b. Piraten mit Augenklappen und Holzfuß, die gemeinsam mit einem als Kätzchen verkleideten Mädchen in einer Tornische gedrückt, sich leise Märchen ins Ohr flüstern, wie einst Sheherezade es bei ihm tat.

 

Es gibt keine öffentlichen Auspeitschungen und keine Steinigungen am Samstag abend aber dafür schickt man Menschen in einigen Arenen und läßt sie vor dem Kalifenpalast am Ring zu Musik auf Kufen im Kreise fahren, bis sie umfallen.

 

Hofnarren und Harlekine eilen von einem Lokal ins andere und kommen völlig betrunken wieder heraus. Alles verlottert und Alkohol fließt in Strömen.

Das müßte sofort abgestellt werden.

In keinem der Kaffees gibt es Wasserpfeifen, nicht genug damit, in fast allen ist das Rauchen sogar verboten. Wer hat das veranlasst? Wo ist der Aufschrei der Massen?

Da werden Köpfe rollen!

 

Und wo sind die tanzenden Derwische?

Am Platz vor dem Dom begegnen ihm zwar einige Gruppen in lange dunkle Kaftan gekleidete Männer, doch gehen die nur bedächtig herum, keiner dreht sich zu Trommeln und Rasseln oder schwingt seine Arme oder Tücher.

 

Er sieht aber auch andere dunkel gekleidete Männer und seltsamerweise auch Frauen, mit strengen Blicken und Notizblöcken, die eilig irgendwelche Zettel verteilen und ebenso eilig um die Ecken verschwinden, als würden sie was Verbotenes tun.

Harun el Rashid ist gar nicht amüsiert. Seltsame Sitten sind auf Erden eingekehrt.

 

Vielleicht begegnet ihm aber auch sein Nachfolger aus dem Kalifenpalast am Ring, der derzeit herrschende Häuptling der Stadt. Ebenfalls mit einem weiten Umhang bekleidet, außen rotweiß und innen durchgehend weinrot gefüttert. Da jeder Mann dessen Silhouette jedoch schon von weitem erkennt, trägt er eine Augenmaske, sie macht ihn außerdem sexy.

Auch er will seine Stadt heimlich erkunden, will die Sorgen und Nöte seiner Mitbürger aus nächster Nähe sehen. Doch gibt es nichts, was er notieren kann. Alle sind fröhlich, lachen und sind kostümiert. Manche sind als Polizisten verkleidet, oder tun nur so, manche gehen als Obdachlose, die tun nicht nur so.

Nackte Tatsachen werden dokumentiert, manche verdeckt, andere offen zur Schau gestellt.

 

Einer umarmt eine Laterne beim Kalifenpalast am Ring und prostet ihm zu. Ein anderer ruft „Prost Helmut, oder so ähnlich!“

 

 

Da hat Harun el Rashid genug gesehen, er zieht seinen Teppich aus dem weiten Umhang hervor, setzt sich darauf und schwingt sich in den nächtlichen Himmel.

 

Sein Nachfolger betrachtet nachdenklich das Glas in seiner Hand, schaut ihm erstaunt nach und wirft es dann Kopf schüttelnd weg.

 

Ja ja, bei uns in Vindobona......

 

Alles Fasching und viel Vergnügen.

Prost

 

 

 

 

 

 

WOLFGANG AMADEUS MOZART

Es ist unbestritten, dass Wolfgang Amadeus Mozart eines der größten Genies, das die abendländische Musikgeschichte hervorgebracht hat, ist. Er „feiert“ am 27. Januar 2016 seinen 260. Geburtstag.

Wie es eben oft in der Welt so ist, werden Genies zu Lebzeiten selten erkannt oder anerkannt. Man hört manches Mal, dass gerade eines gestorben ist, aber niemals natürlich, dass sie geboren wurden. Manche Eltern erkennen das schon frühzeitig, ernten aber natürlich ein Lächeln.

Überraschung! Überraschung! Dann wird es vielleicht doch so kommen und manche verändern halt dann still und leise anfangs noch, die Welt.

Mozart schrieb schon mit zwölf Jahren seine ersten Opern „Bastien und Bastienne“ „La finta semplice“. Nach einigen Versuchen Arbeit zu finden, trat er dann in Salzburg die Stelle als Hoforganist an und zog dann, nach Unstimmigkeiten mit dem Erzbischof nach Wien, wo er als Hofkomponist eine Stelle fand.

Wie alle Genies, und solche die es werden oder sein wollen, konnte er mit Geld nicht umgehen. Auch alle seine Opern, mit denen heute viel Geld verdient wird, brachten ihm keinen dauernden Wohlstand ein, er starb in relativer Armut. Er wurde schließlich 1791 in einem Armengrab beigesetzt, dessen genaue Lokalisierung bisher nie möglich war.

Gedenktafeln und ein Ehrengrab wurden ihm am Zentralfriedhof in Wien zugewiesen, doch es ist leer!

Manche Museen glauben seinen Totenkopf zu besitzen, doch ist das mit Vorsicht zu genießen! Es kann schließlich nur einen geben!

Es tut weh, dass viele Genies, die unsere Welt heute noch bewegen, wie auch z. B. van Gogh, der sich oft nicht einmal die Leinwand oder die Farbe für seine Bilder kaufen konnte, unerkannt und in Armut sterben mussten!

Er ist einer der berühmtesten Österreicher, obwohl manche in Deutschland ihn gerne als Deutschen einheimsen wollen!

Wir wiederum, vice versa, versuchen das mit Ludwig v. Beethoven, der in Köln geboren wurde!

LUDWIG VAN BEETHOFEN

Im Jahre 2020 feierten wir den wahrscheinlich 250. Geburtstag dieses Meisters. So genau weiß man das nicht man kennt nur das Datum seiner Taufe, Dank der Aufzeichnungen der Kirche, die da immer sehr penibel ist!

Ludwig van Beethoven war ein bedeutender Komponist für Wien. Wesentliche Teile seiner 9. Symphonie schrieb er hier – darunter den berühmten vierten Satz, aus dem die Europahymne stammt. Mit der „Ode an die Freude“ hat er ein Werk hinterlassen, das uns heute als offizielles Symbol der Europäischen Union dient – als Ausdruck für die Einheit Europas in der Vielfalt. Ob er diese Entscheidung gutheißen würde, wissen wir natürlich nicht genau!

Er ist in Deutschland, in Bonn, geboren, jedoch hat ihn sein Leben und seine Liebe zu Wien zum Österreicher gemacht und wir haben ihn daher freudig adoptiert.

Dafür haben wir einen gewissen Herrn aus Braunau am Inn zum Deutschen gemacht und ihn gerne an die Deutschen abgetreten!

Besonders seine Liebe zu Heiligenstadt macht ihn so sympathisch! Beethoven ist bis zu 60 Mal in Wien umgezogen! Nicht immer freiwillig, seine Nachbarn litten unter seiner Musik, wie er unter den Geräuschen litt, die ihn umgaben und man konnte ihn nicht leiden, da er ein schwieriger Mensch gewesen sein soll. Wie halt Nachbar so sind. Man munkelt heute, dass er seine Schwerhörigkeit nur simuliert habe, damit er mit den Leuten nicht reden muss!

Ein Mann, der mit so gewaltigen Gesten Töne in die Hand nehmen konnte, sie in so gewaltige Stürme und leise Töne verwandeln konnte, wie Beethoven, hatte natürlich ein reges Interesse an der holden Weiblichkeit, die er jedoch ebenfalls geschickt zu verbergen vermag. Seine Josephine (eine „von Deym, geb. Brunsvik“) soll während einer heißen Phase des Zusammentreffens der beiden einen Sohn namens „Minona“ bekommen haben, Von rückwärts gelesen gibt der Name einiges für Spekulationen her. Umso mehr als es da auch einen berühmten Brief aus dem Jahre 1812 an die „Unsterbliche Geliebte“ geben soll, der da genau in die Periode passt!

Die 9.Symphonie kennt heute jeder, ohne dass es auch jedem bewusst ist, dass sie von Beethoven ist und so mancher wurde schon von der 3.Symphonie total eingenommen und konnte sich bei geschlossenen Augen mit Napoleon auf dem Schlachtfeld wiederfinden, (besonders im 3. Satz) dem sie ja eigentlich auch gewidmet war! Beethoven war nur sehr verstimmt darüber, dass sich sein damals noch verehrter Feldherr zum Kaiser krönen ließ und strich angeblich das Wort „Widmung“ wütend aus dem Titel. Offenbar war er schon damals ein kleiner Revoluzzer vor dem Herrn.

CHARLES DARWIN, DIE AFFEN UND WIR

Wir haben das Jahr des Charles Darvin! Vor über 200 Jahren wurde er geboren, hat der Welt die Evolutionslehre beschert aber er starb dann nicht einfach! Oh nein, er versuchte seine Erkenntnisse Zeit seines Lebens zu untermauern, zu beweisen und allen zugänglich zu machen!

Natürlich nahmen die Menschen diese Theorie nicht einfach zur Kenntnis, wer will schon von einem Affen abstammen, aber man soll sich ja nicht in Verwandtschaftsverhältnisse der anderen mischen, oder?

Abgestammt von den Affen! Lass uns hoffen, dass es nicht wahr ist, aber falls doch, lass uns beten, dass es nicht allgemein bekannt wird. Ehefrau des Bischofs von Worcester über die Evolutionstheorie

Dass diese Erkenntnisse auch heute noch diskutiert werden ist doch sensationell für eine 150 Jahre alte bewiesene Tatsache.

Natürlich hat sich die Natur in unendlichen Facetten entwickelt und wir haben ebenso gemeinsame Wurzeln mit Kaulquappen oder Libellen. Wobei mir das Verwandtschaftsverhältnis mit den Libellen irgendwie besser gefällt, als jene mit den Affen. Aber, man kann es sich ja nicht aussuchen, laut Darwin stehen die einzelnen Stufen fest.

Es wurde von der Wissenschaft inzwischen festgestellt, die Evolution ist keine Theorie, sie ist eine Gegebenheit wie die Erkenntnisse über die Weite des Weltalls und dass die Sonne im Osten aufgeht.

Ehrlich, einige können diese Abstammung aber auch wirklich nicht ableugnen. Mancher geht am Morgen als Spiegelbild dieser Vorfahren ins Badezimmer und kommt dann evolutionsverändert, nach zwei Stunden erst wieder als homo sapiens heraus!

Sicher ist, dass wir uns nicht rückwärts entwickeln können, sondern immer stärker und überlebensfähiger wurden.

Jene Gestalten, mit langen zottigen Haaren, eingehüllt in lederne Umhänge, eventuell sogar verwahrlost und in gebückter Haltung, sind Erscheinungen der Neuzeit und keine Verwandten der Neandertaler! Sie fahren ja U-Bahn und bevölkern verschiedene Parks! Auf Bäumen wurden sie noch nie gesehen.

Haben sie schon einmal vor einem Affenkäfig gestanden und sich den kritischen Blicken eines Schimpansen ausgesetzt, während er eine Banane schälte, um sie nachher zu verspeisen?

Wissen wir, was sich der Schimpanse dabei dachte?

Schlummert nicht in jedem von uns der Wunsch, sich auch einmal von einem Baum zum anderen zu schwingen, scheinbar losgelöst von der Schwerkraft, mit glücklichen Gefühlen?

Dass die Lebewesen jedoch letztlich doch aus dem Ozean herauskamen, die Schwimmmembrane abgelegt und auch von den Bäumen herunterkamen, zeichnet uns als Evolutionsgewinner aus!

Ödön von Horvaths Begräbnis

Da gibt es ein Buch von Peter Turini, in dem er die endgültige Heimstätte der Knochen von Ödön von Horvath beschreibt. Nämlich in einem Ehrengrab der Gemeinde Wien!

Abgesehen davon, dass es Menschen geben soll, die gar nicht wissen, wer dieser Ödön denn eigentlich war, ist es natürlich von kulturpolitischer Bedeutung, dass seine Gebeine schlussendlich dort zum Ruhen kommen, wo er sich schon immer wohl gefühlt hat, nämlich nicht weit von einem Wiener Heurigen entfernt. Dort versammeln sich bis spät in die Nacht Lügner und Spieler, angeberische Verführer, Verführte, Hoffnungslose und Hoffende, Trinker und solche die dies noch werden wollen. So beschreibt Turini sein jetziges Umfeld.

Er verrät uns auch, dass Horvath ursprünglich, nachdem er von einem herunterstürzenden Ast erschlagen wurde, auf einem kleinen Pariser Friedhof, namens St.Ouen, begraben wurde und die Totenrede von dem Dichter Joseph Roth gehalten wurde, der so besoffen war, dass er in die offene Grube fiel.

Vielen „Ondits“ zu Folge, soll das auch schon einigen Geistlichen anlässlich einer ganz normalen Bestattung passiert sein.

Wie es nun Dichtern oft geht, werden sie erst nach ihrem Tode als solche erkannt und auch erst dann posthum geehrt und geschätzt. So kam es dann eben, dass ihm ein Ehrengrab auf dem Heiligenstädter Friedhof gewidmet wurde und die Exhumierung und Überführung in das Selbige im Jahre 1988, also 50 Jahre nach seinem Tode angeordnet wurde. Dies wurde einstimmig im Wiener Gemeinderat beschlossen, auch von jenen, die vielleicht noch nie was von ihm gehört oder gar gelesen hatten.

Das war natürlich schnell so dahingesagt! Man musste nun das Grab und die Gebeine erst finden. Der Totengräber bemühte sich auftragsgemäß, die angefragten Knochen gegen einen adäquaten Schmattes, sprich drei Kisten „Grünen Veltliners“, auszubutteln. Leider konnte man nicht mehr alle Knochen finden, aber der halbe Schädel, ohne Unterkiefer, einige Rippen, Speiche und Unterschenkelknochen, sowie ein Paar Mittelfußknochen konnten gefunden und vom Totengräber einwandfrei identifiziert werden. Was die Frage aufwirft, ob dies nach oder vor dem Genuss des Veltliners geschah?

Die nun identifizierten Reste des großen Dichters wurden, da sie ja nicht viel Platz benötigten, in einen Kindersarg verstaut. Eine sorgfältig erarbeitete Bestandsliste wurde angefertigt und alles dem Beauftragten für die Überführung übergeben. Der trat nun, mit dem Kindersarg unter dem Arm seine Reise nach Wien an. Natürlich erregte sein Handgepäck einiges Aufsehen bei der Zollabfertigung, besonders, da ein Hund der Zollfahndung sein Interesse an den Knochen durch lautes Gebell und Schwanzwedeln kundtat. Trotz Protest des Boten wurde der Sarg geöffnet und es konnte nicht verhindert werden, dass sich der Hund einen der Unterschenkelknochen schnappte und davonlief. Er wird sicher ein Disziplinarverfahren am Hals gehabt haben, doch das änderte nichts daran, dass der Knochen verschwunden war.

So dezimiert landete der Kindersarg dann bei einem Wiener Bestattungsinstitut, das die Beerdigung im Ehrengrab vollziehen sollte.

Leider verzögerte sich die Bestattung, da der Bürgermeister immer wieder andere Termine hatte. Im Zuge der längeren Lagerung der Gebeine verschwanden noch einige Teile von Ödön, die man nie wieder auffinden konnte.

Doch letztendlich gelang es doch, unter Beisein des so genannten kulturellen Wiens, den prachtvollen Sarg mit den letzten verbliebenen Knochen und dem halben Schädel Ödön von Horvaths langsam in die Grube des Ehrengrabes zu versenken.

Horvaths Gebeine, oder der Rest, der noch da war, fanden so ihre ewige Ruhe.

ORWELL 1984 / 2019

Die Gefahr von Terroranschlägen liegt über uns wie ein dunkler Nebelschleier. Manche fürchten sich sehr, manche weniger. Aber alle müssen wir damit leben.

Nun sind einige Maßnahmen angedacht, um das von Seiten des Staates ein wenig besser in den Griff zu kriegen.

Klingelt da was? Wer erinnert sich nicht an George Orwell und an sein Buch „1984“, wo man vom großen Bruder total überwacht wird.

Den maßgebenden Herren schwebt nun eine totale Vorratsspeicherung vor, wie sie schon einmal vom Verwaltungsgerichtshof zurückgewiesen wurde. Eine Vernetzung der privaten Videocams auf allen Straßen, Autobahnen und Stadien. Da kann man dann mit keiner Ausrede kommen, man wäre im Büro gewesen, obwohl man in irgendeinem Hotel mit der Sekretärin verschwand. Ist alles dokumentiert. Auch in welchem Hotel und wie lange, was wiederum auf die Ausdauer oder Passion schließen lässt!

Auch sollten die gekauften Telefon-Wertkarten registriert werden, wobei die Telefonate ja schon heute abgehört werden, sogar die USA lauscht mit! Da gibt es dann Code-Wörter, die einen sofortigen WEGA-Einsatz auslösen, auch wenn der Zusammenhang harmlos war. Da tritt dann gleich einer die Türe ein und nimmt alle, Frau, Kind und Hund mit.

Nicht einmal im Auto soll man sicher sein! Lauschangriffe könnten gestartet und ausgewertet werden. Also Liebesgeflüster oder gar direkte Kontaktaufnahme im Fond des Wagens können da sogar registriert werden.

Jaja, Spione werden es da schwer haben. Wir in Wien haben ja noch die Kanalisation, wie es schon der Dritte Mann vorgemacht hat! Aber, Spione, echte Spione, könnten ja während des Gespräches Zither spielen oder die Dusche aufdrehen! (Kleiner Tipp aus einem Spionagefilm!)

Leute, die als „Gefährder“ eingestuft werden, sollen mit Fußfesseln bestückt werden, wobei es da sicher Kollateral-Schäden geben wird. Der Gemüsehändler dort am Eck mit dem Bart schaut schon sehr verdächtig aus. Der tarnt sich mit seinem Weibe und seinen vier Kindern nur! Eines steht fest, der Mensch ist per se einmal gut, nur die Leut´ sind schlecht!

Aber der Clou ist die Idee, dass sich jeder Bürger einen QR-Code einpflanzen lassen sollte, dann kann er immer und überall gescannt werden. Auch beim Frisör oder am Flughafen. Dann könnten Drohnen über uns schweben, die jederzeit unseren Standort an die “Überwachungszentrale“ weitermelden könnten.

Wenn man das alles verwirklichen würde, dann hätten wir den totalen, globalen Überwachungsapparat und müssten uns nicht mehr fürchten. Wer fürchtet sich dann noch vorm schwarzen Mann, oder welche Farbe er immer haben mag, die vielleicht sogar geheim ist?

Wir würden zu unserem Wohle kontrolliert, beschützt und gelenkt werden.

Nur wer kontrolliert dann unsere Beschützer?

KARL MARX

Karl Marx (auch Carl; * 5. Mai 1818 in Trier; † 14. März 1883 in London) war ein deutscher Philosoph, Ökonom, Gesellschaftstheoretiker, politischer Journalist, ...

Karl Marx ist nicht totzukriegen, so sehr sich seine Verächter auch bemühen. "Der Kerl stirbt ununterbrochen", unkte der selbsternannte Marxianer Günther Nenning Anfang der 1990er Jahre, "und jedes Mal, wenn er totgeschlagen wurde, ist er wieder da." Das gilt auch in der heutigen Zeit, da im Marx-Jahr 2018 in aller Welt des 200. Geburtstags des Philosophen gedacht wurde

Ja, er war ein Phänomen und er hat das zwanzigste Jahrhundert maßgeblich gestaltet und verändert.

Man möge zu ihm und seiner Überzeugung stehen, wie man will, ohne dass es ihn gegeben hätte, gibt es heute genauso viele Millionäre, wie mit ihm! Nur wäre es der breiten armen Masse nicht bewusst, dass sie eben arm sind, sie würden es als gegeben betrachten!

Der Kapitalismus ist nicht umzubringen! Vor allem nicht, wenn man ihn in solche Worte fasst, wie es Karl Marx verstanden hat, ihn zu erklären und zu verdammen. Wer einmal schon in dem Buch „Das Kapital“ lesen wollte und nicht mindestens zwei Doktortitel und keinen Duden hat, scheiterte!

Auf drei Seiten gibt es zumindest 80 Fremdwörter und Fachausdrücke, die ein Normalbürger noch nie gehört hat und die Schachtelsätze sind kaum entwirrbar!