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Rachel möchte eine Sache in ihrem Leben, ihre eigene Familie. Aber ohne einen Mann wird sie keine bekommen. Oder kann sie das doch?
Sie mögen zwar in der Vergangenheit ihre Chancen zerstört haben, aber Matt und Ethan wissen, dass Rachel die Frau für sie ist. Als sie ihre Pläne aufdecken, versprechen sie ihr, dass sie ihr genau das geben werden, was sie möchte. Auf die altmodische Art. Denn wenn sie sie erst einmal in die Finger kriegen, werden sie sie festhalten und nie wieder gehen lassen.
Warnung: Höschen können Feuer fangen! Haltet Mich Fest ist das vierte Buch der unglaublich heißen Serie, in der zwei besessene Alpha Cowboys ihrer Traumfrau genau das geben, was sie sich wünscht. Dieses alleinstehende Happy End dreht sich nur um sie – kein M/M.
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Veröffentlichungsjahr: 2018
Copyright © 2017 von Vanessa Vale
Dies ist ein Werk der Fiktion. Namen, Charaktere, Orte und Ereignisse sind Produkte der Fantasie der Autorin und werden fiktiv verwendet. Jegliche Ähnlichkeit mit tatsächlichen Personen, lebendig oder tot, Geschäften, Firmen, Ereignissen oder Orten sind absolut zufällig.
Alle Rechte vorbehalten.
Kein Teil dieses Buches darf in irgendeiner Form oder auf elektronische oder mechanische Art reproduziert werden, einschließlich Informationsspeichern und Datenabfragesystemen, ohne die schriftliche Erlaubnis der Autorin, bis auf den Gebrauch kurzer Zitate für eine Buchbesprechung.
Umschlaggestaltung: Bridger Media
Umschlaggrafik: Period Images
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Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
MEHR WOLLEN?
Macht Mich zur Euren - Kapitel 1
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ÜBER DIE AUTORIN
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RACHEL
Obwohl ich in Montana geboren und aufgewachsen bin, hatte ich nie den Reiz des Rodeos verstanden – die Tiere, mit ihnen ringen, so schnell wie möglich die Knöchel von kleinen Kälbern zusammenbinden. Aber als ich beobachtete, wie dieser Cowboy auf einem gigantischen Bullen ritt, wie sich seine Brustmuskeln unter dem Stoff seines Hemdes bewegten, während sich seine Arme unter dem gespannten Stoff wölbten, verstand ich es endlich. Er schaukelte vor und zurück, wobei er das Gleichgewicht hielt und sich den ruckartigen Bewegungen des wütenden Biestes anpasste, einen Arm über dem Kopf in die Luft geworfen.
Oh Gott, ich verstand es.
Ich keuchte auf, als der Bulle mit seinen Hinterbeinen ausschlug, nicht weil ich Angst um den Cowboy hatte, sondern wegen der Art, wie sich seine Schenkel unter dieser Jeans zusammenzogen, um auf dem Rücken des Bullen zu bleiben. Jeans, wie ich hinzufügen sollte, die nicht viel Freiraum für Fantasie ließen. Das Ganze war dumm, einfach dumm. Bleib für acht Sekunden auf einem Bullen. Aber irgendwie weckte das Beobachten dieses Testosteron-Festes mein Verlangen.
„Hier ist eine Serviette.“ Die Stimme meiner Schwester unterbrach mein dummes, staunendes Starren. Ich wandte mich zu Emmy, der es irgendwie immer noch gelang in einem Jeansrock und einem weiten Oberteil elegant auszusehen, obwohl sie im achten Monat schwanger war. Sie streckte mir eine der Servietten entgegen, die sie mitgenommen hatte, als sie gegangen war, um sich ein Eis mit Waffel zu holen.
Ich runzelte die Stirn. „Wofür ist die?“
Emmy grinste. „Du hast da ein wenig Sabber.“
Mein Stirnrunzeln verwandelte sich in einen finsteren Blick. „Ich habe nicht gesabbert.“ Ich wandte mich ab und wischte unmerklich über meine Mundwinkel, nur für den Fall.
„Was auch immer du sagst, Schwesterchen.“ Ich musste sie nicht sehen, um zu wissen, dass sie ihre Augen in meine Richtung verdrehte. Obwohl sie jünger war als ich, hatte Emmy diese Aura einer besserwisserischen, älteren Schwester. Andererseits war sie diejenige, die glücklich verheiratet war und ein Baby erwartete, während ich immer noch tief in dem Leben eines einsamen Single feststeckte, ohne dass ein Ende in Sicht wäre. Irgendwie schien ihr dies einen Vorteil zu geben, der die zwei Jahre Altersvorsprung, die ich ihr gegenüber hatte, zunichtemachte.
Emmy führte eine Bridgewater Ehe, was bedeutete, dass sie die glückliche Frau von zwei Männern war, die sie abgöttisch liebten und beschützten. Wie alle meine Geschwister hatte sie ein großes Herz und war ein kluger Kopf und ich wünschte ihr nur das Beste. Bis auf jetzt. Während sie an ihrem Eis leckte und unglaublich selbstgefällig aussah, fragte ich mich zum millionsten Mal, wie es meiner nervigen, kleinen Schwester gelungen war, sich nicht nur einen, sondern zwei Männer zu schnappen, während ich es in mehr Monaten, als ich zugeben möchte, nicht geschafft hatte, auch nur ein zweites Date zu verabreden.
Es wäre ja alles in Ordnung, wenn es nur Emmy wäre, die ein Baby bekam, aber ich war eine von sechs. Alle meine fünf Geschwister waren verheiratet und hatten Kinder, oder in Emmys Fall, erwarteten ein Kind. Zwei meiner Brüder führten ebenfalls eine Bridgewater Ehe, aber der Rest war in die Fußstapfen meiner Eltern getreten und hatte den traditionellen Weg gewählt. Ein Mann, eine Frau. Und jeder hatte seinen „perfekten anderen“ oder „perfekte andere“ früh gefunden. Emmy war gerade mal vierundzwanzig und mein Bruder, Zach, hatte mit einundzwanzig geheiratet. Meine Eltern hatten immer gesagt: „Wenn du es weißt, dann weißt du es.“
Na ja, ich musste es immer noch wissen.
Ehrlich gesagt, war es mir völlig egal, welche Art von Beziehung ich führen würde – traditionell, Bridgewater oder eine andere – ich wollte nur in einer sein. Nicht, dass ich einen Mann brauchte. Nein, ich saß nicht zu Hause rum und schmachtete einem hinterher. Außerdem wollte ich nicht irgendeinen Mann, ich wollte den richtigen Mann…oder Männer. Ich ging auf Dates, aber bis jetzt gab es keine Schmetterlinge im Bauch, niemanden, mit dem ich weiter als ein zweites Date gehen wollte. Also hatte ich mehr oder weniger aufgegeben. Nicht, dass ich jemals auf der Jagd gewesen wäre, aber ich ging Freitagabends nicht mehr mit meinen Freundinnen in Bars und suchte nach einem Stelldichein. Na ja, ich hatte niemals nach einem Stelldichein gesucht, aber ich hatte gesucht. Und es hatte nicht funktioniert.
Deswegen war ich nicht unbedingt verrückt nach Männern, aber ich war definitiv verrückt nach einem Baby. Ich war auf keinen Fall alt, aber ich hatte angenommen, dass ich mit sechsundzwanzig im selben Boot sitzen würde wie der Rest meiner Familie. Wenn nicht verheiratet mit Kindern, so doch wenigstens auf dem Weg dorthin. Zum Kuckuck, Emmy bekam vor mir ein Baby. Ja, das tat weh, nicht dass ich es jemals jemandem erzählen oder es zeigen würde. Es war mein Problem, nicht ihrs. Es war nicht ihre Schuld, dass sie zwei Männer gefunden hatte, die sie liebten und sich ein Leben mit ihr aufbauen wollten. Eine Familie.
Ich hatte es alles geplant gehabt. College, Master, dann eine Familie beginnen. Sicher, ich war jung, aber ich wollte eine große Schar und das bedeutete, dass man früh anfangen musste. Aber irgendwie, an irgendeinem Punkt, war mein Lebensplan entgleist. Ich unterdrückte ein Seufzen, während ich mich drehte, um den heißen Cowboy dabei zu beobachten, wie er den Hut von der staubigen Arena aufhob, ihn hochhielt und damit durch die Luft winkte. Die Menge jubelte und klatschte, als er durch das geöffnete Gatter lief. Sogar seine Rückseite sah in den Beinschützern und engen Jeans verdammt gut aus. Sie waren gut getragen und schmiegten sich genau richtig an seinen Hintern.
Verdammt. Emmy stupste mich mit ihrer Hüfte an, da sie mich wieder beim Starren erwischt hatte. „Du solltest dorthin gehen. Dich vorstellen.“
Ich schaute sie an, als ob sie vorgeschlagen hätte, ich solle auf den Rücken des Bullen klettern und auf ihm reiten. „Mich vorstellen? Dem Bullenreiter? Ich kann das nicht tun.“
Emmy warf mir einen Blick zu. Mit unserem hellbraunen Haar und haselnussbraunen Augen sahen wir uns ähnlich, aber sie war einige Zentimeter kleiner als ich. „Warum nicht?“
Ich zuckte mit den Schultern. Weil ich nicht konnte. Ich war nicht wie Emmy. Sie hatte kein Problem damit, auf fremde Männer zu zugehen und mit ihnen zu flirten – na ja, sie hatte das getan, bevor sie sich vor zwei Jahren in Rick und Kevin verliebt hatte. Sie waren Alphamänner, durch und durch, und sie waren die einzigen Männern, mit denen sie jetzt flirtete. Die Bowlingkugel unter ihrem T-Shirt bewies das.
Aber so war ich nicht. Ich war nie gut im Flirten gewesen und super attraktive Männer hatten die Tendenz, mich nervös zu machen. Nein, ich verwandelte mich stets in eine stotternde Idiotin. Der Grund für meinen Single Status war letzten Endes doch kein Mysterium.
„Du bist eingeschüchtert, nicht wahr?“, fuhr Emmy fort. Gott, sie amüsierte sich viel zu sehr über mein Unbehagen. Manche Dinge änderten sich nie.
„Von diesem Kerl?“ Ich zeigte in die Richtung, in die er gegangen war. „Absolut. Du hast ihn gesehen. Er ist…unglaublich heiß. Natürlich bin ich eingeschüchtert.“
Ich bemühte mich erst gar nicht, es zu leugnen. Wir wussten beide, dass ich die zurückhaltende in unserer Familie war. Das war die Art, wie ich es sah, Emmy und meine anderen Schwestern nannten mich prüde. Was sie nicht wussten – was ich ihnen nie erzählt hatte – war, dass ich in der Gegenwart heißer Männer, na ja, so gut wie aller Männer, nicht nur vorsichtig war, weil sie mich einschüchterten. Das hatte noch viel tiefliegendere Gründe. Ich wusste, dass wenn sie sich mir nähern würden, würden sie nah kommen wollen. Ich hatte genau einen Versuch mit Sex gehabt und er war schrecklich gewesen. Furchteinflößend.
Damals im College hatte es einen Typen gegeben. Einen guten Typen…oder so hatte ich gedacht. Auf unserem dritten Date hatte er angenommen, dass wir mehr machen würden als küssen. Er hatte falsch vermutet. Ich war nicht bereit gewesen, einen Schritt weiterzugehen, aber er wollte nicht zuhören. Seine Hände waren, trotz meiner Proteste und schwachen Versuche, ihn von mir zu stoßen, überall gewesen. Er war zu stark, zu entschlossen gewesen.
Ich zitterte in der Juni Sonne. Gott sei Dank war meine Mitbewohnerin gerade rechtzeitig hereingekommen oder wer weiß, wie weit das ansonsten gegangen wäre. So hatte er mich zwar betatscht und begrapscht, aber es nie geschafft, mir meine Hose auszuziehen. Dennoch hatte diese Erfahrung für einen bitteren Beigeschmack gesorgt. Wann immer Dates begannen zu nahe zu kommen, erstarrte ich. Geriet in Panik. Mein Magen drehte sich immer noch um, wenn ich daran dachte, wie sich die Hände dieses Mistkerls auf meiner Haut angefühlt hatten und egal, wie hingezogen ich mich zu einem Mann fühlte, war dies alles, woran ich denken konnte, wann immer sich ein Mann für einen Kuss zu mir beugte.
Es versteht sich von selbst, dass Intimität nicht unbedingt meine größte Stärke war.
Ich erzählte jedoch nichts davon Emmy. Es hätte keinen Unterschied gemacht. Ihr Mund war zu einer sturen Linie verzogen.
„Geh schon, sag Hallo“, forderte sie. Ihre Augen glitzerten mit einer mir bekannten Verschmitztheit. Es war die Art von Blick, den sie mir stets zugeworfen hatte, kurz bevor ich in eine ihrer Fallen tappte, die sie für mich in unserem gemeinsamen Schlafzimmer aufgestellt hatte.
„Warum?“ Meine Augen verzogen sich argwöhnisch zu Schlitzen. Sie würde mich nicht einfach so dazu drängen, mit irgendeinem alten Typen zu flirten. „Kennst du ihn oder so?“
„Oder so.“ Sie nickte, wobei sie kaum in der Lage war, ihr Lachen zu unterdrücken. „Du wirst ihn auch bald kennen. Er ist dein neuer Chef.“
Ich blinzelte sie für einen Moment verständnislos an, aber dann kamen ihre Worte bei mir an und mein Gehirn realisierte deren Bedeutung.
„Mein Chef?“ Dieses perfekte Exemplar eines Mannes war mein neuer Chef? Emmy hatte das Büro einer örtlichen Gästefarm, Hawk’s Landing, geleitet, seit sie ihren Collegeabschluss gemacht hatte. Sie würde in wenigen Wochen den Job aufgeben, um ihr Baby auf die Welt zu bringen, und plante nicht, zur Arbeit zurückzukehren. Da ich gerade erst wieder nach Hause gezogen war, nachdem ich meinen Master in Denver gemacht hatte, hatte Emmy ihre Arbeitgeber davon überzeugt, dass sie mir den Job gaben, ohne mich zu kennen.
Es war ein guter Job in meinem Feld und ich war dankbar für die Gelegenheit. Aber jetzt…ich starrte dem großen, männlichen Mann hinterher, der in Richtung der Ställe gelaufen war und ich versuchte, die Schmetterlinge in meinem Bauch zu beruhigen. Na ja, jetzt war ich aus vielen Gründen nervös.
Ich konnte nicht für so einen Mann arbeiten. Wie sollte ich mit einem heißen Cowboy interagieren und dennoch irgendeine Art Professionalität bewahren? Ich wäre in seiner Nähe eine stotternde, nervöse Idiotin.
„Er ist kein professioneller Bullenreiter?“ So wie er seine Hüften auf diesem Bullen bewegt und geschaukelt hatte, fragte ich mich, wie es wäre, wenn er sie dazu einsetzen würde, etwas Anderes zu reiten, wie beispielsweise mich. Wurde die Sonne heißer?
„Nein. Er macht das nur zum Spaß.“
Spaß. Wohl eher, um jede Frau, die bei Bewusstsein war, zu reizen.
Emmys Stimme war erfüllt von Gelächter. „Wenn du denkst, er sei umwerfend, warte erst, bis du seinen Geschäftspartner triffst.“
Ich drehte mich, um zu sehen, ob sie das ernst meinte. Das tat sie. Oh Scheiße. „Es gibt zwei von ihnen?“ Meine Gedanken wirbelten durcheinander. Zwei heiße Männer würden meine neuen Arbeitgeber sein. Oh Gott hilf mir.
Sie nickte und schlang einen Arm um mich, während sie mich in Richtung der Ställe führte. „Geh schon“, drängte sie, „du musst die Besitzer irgendwann treffen. Du kannst dich genauso gut jetzt Matt vorstellen. Bring es hinter dich.“
Ich schaute sie besorgt an. „Warum, ist er ein Trottel oder so?“
Ihr Kopf fiel nach hinten, als sie ein lautes Lachen verlauten ließ, als hätte ich gerade etwas unglaublich Witziges gesagt. „Ein Trottel? Nee. Matt ist so süß, wie man nur sein kann. Ich meinte nur, dass es besser für dich wäre, ihn jetzt zu treffen an einem zwanglosen Ort, bevor er dein Chef wird.“
„Ich weiß nicht“, wich ich ihr aus und schleppte meine Füße langsam hinterher, als sie versuchte, mich zu ihm zu steuern.
Sie hielt an und ich fiel fast zu Boden. Ihre Arme von meiner Taille fallen lassend, stemmte sie ihre Fäuste in die Hüften, während sie sich mir mit ihrem besserwisserischen Blick zuwandte, den ich hasste. Hauptsächlich, weil sie normalerweise recht hatte, wenn sie ihn aufsetzte. Wie jetzt. „Rachel Andrews, wenn du deine Nerven darüber, diesen Mann zu treffen, nicht in den Griff kriegst, wirst du als seine Bürokraft nutzlos sein.“
Ich presste meine Lippen zusammen und wünschte mir, dass sie nicht recht hatte. Ich musste dies tun. Ich musste das Pflaster abreißen und meine Nerven bezwingen. Nerven, die völlig unbegründet waren. Sie hatte jahrelang für Matt gearbeitet und ich hatte nicht einmal gehört, dass er ein Mistkerl wäre. Zweifellos würden ihre Ehemänner ihn zu Brei schlagen, wenn er auch nur ansatzweise Emmys Gefühle verletzte, geschweige denn Schlimmeres tat.
Furchtlos, das war ich. Na gut, ich würde meinen hinreißenden, atemberaubenden Chef kennen lernen.
Ich nickte ihr kurz zu, bevor ich meine Meinung ändern konnte und lief zu den Ställen. Genau, ich konnte das tun. Ich holte tief Luft.
Ich kann das tun, ich kann das tun. Ich wiederholte diesen Satz immer wieder, bis ich den überfüllten Stall betrat, wo der kräftige Geruch nach Heu und Pferden mich in der Nase kitzelte. Dort befand sich eine Anzahl an staubigen, verschwitzen Cowboys, aber genauso viele spärlich bekleidete Buckle Bunnies – Frauen, die sich an die erfolgreichsten Cowboys ranmachten – schwirrten wie Mücken umher.
Genauso wie bei jedem anderen Sport, bei dem es starke, attraktive Männer gab, waren auch hier Frauen, die darauf aus waren, mit ihnen in die Kiste zu hüpfen. Ich trug im Vergleich zu ihnen viel zu viele Klamotten. Ich trug Stiefel, Jeans und ein hellrosa Baumwollhemd. Ich war auf keinen Fall altbacken, aber ich zeigte nicht alles auf einem staubigen Rodeo. Nicht wie diese Frauen. Die Meisten trugen Tops oder hautenge T-Shirts und kurze Hosen. Eine dralle Blonde zu meiner rechten trug eindeutig keinen BH. Es war überhaupt nicht kalt, aber wenn man sich nach ihren aufgerichteten Nippeln richtete, schien die Temperatur unter dem Gefrierpunkt zu liegen.
Ich schaute weg, warf einen Blick auf die herumstehenden Leute und versuchte meinen neuen Chef zu finden. Da wir hier auf der Kirmes des Bezirks waren, fanden mehr Events als nur das Rodeo statt. Ich sah Matt nicht und begegnete stattdessen nur den neugierigen Blicken der anderen Cowboys und der Frauen, die sich an sie gehängt hatten.
Ich zog am Saum meines T-Shirts und mein Kinn ein, während ich weiter die Stallgasse entlanglief. Ich fühlte mich völlig fehl am Platz. Ich war nicht die einzige Frau mit einem zugeknöpften Hemd, aber ich war die Einzige, die es nicht halb geöffnet trug, um einen Spitzen-BH zu zeigen. Ich gehörte definitiv nicht hierher, aber ich war bereits so weit gekommen. Ich konnte jetzt auf keinen Fall umdrehen. Emmy würde mich das nie vergessen lassen. Ich würde einfach nur meinen neuen Chef kennen lernen. Das war alles. Er war kein absolut heißer Cowboy. Er war mein Chef.
Chef. Chef. Chef.
RACHEL
Schließlich erblickte ich ihn. Matt, korrigierte ich mich selbst. Er hatte einen Namen und der lautete Matt. Oder Mr. Irgendwas und es war nicht Mr. Heißer-Typ.
Er sprach mit einem der anderen Reiter und obwohl Buckle Bunnies in der Nähe herumschwirrten, schien er sie nicht zu bemerken. Ich zwang mich dazu, einen Schritt in seine Richtung zu machen und dann einen weiteren. Noch einen Schritt und er erblickte mich. Oh, du meine Güte. Seine Augen waren stahlgrau und sie landeten mit der Intensität und Genauigkeit einer Rakete auf mir. Für eine Sekunde konnte ich nicht atmen und meine Füße stockten.
Chef. Chef. Chef.
In meinem ganzen Körper schien es drunter und drüber zu gehen, als mich diese Augen beurteilten. Ohne wegzuschauen, sagte er etwas zu dem Reiter und der andere Mann lief davon.
Der Weg war frei. Er stand und wartete darauf, dass ich die kurze Distanz zwischen uns schloss. Sein dunkles Haar hatte eine Falte vom Tragen eines Cowboy Hutes und seine Haut war gebräunt vom Aufenthalt in der Sonne. Er saß nicht hinter einem Schreibtisch; Hawk’s Landing zu besitzen, führte ihn jeden Tag nach draußen. Seine äußere Erscheinung war fast perfekt. Fast. Die leichte Furche auf seiner Nase und die Härte seines Kiefers fügten gerade genug Makel hinzu, um ihn real zu machen. Berührbar.
Ich schluckte einen Überschuss an Speichel hinunter. Woher war dieser Gedanke gekommen? Dieser Mann war mein Chef. Oder er würde mein Chef sein. Wie auch immer, er war tabu. Ja, aber ich wurde von ihm angezogen wie von einem mit Pheromonen versehenen Traktorstrahl.
Meine Lippen leckend, wischte ich meine verschwitzten Handflächen an meiner Jeans ab und drückt meine Schultern nach hinten. Verhalte dich selbstbewusst, sei selbstbewusst. Das war, was meine ältere Schwester, Sheila, zu sagen pflegte. Ich hoffte, dass Sheila wusste, worüber zur Hölle sie sprach.
„Na, wen haben wir denn hier?“, fragte der heiße Cowboy, als ich näherkam. Matt. Sein Name war Matt. Ich musste meinen Kopf in Ordnung bringen. Zum millionsten Mal erinnerte ich mich daran, dass, auch wenn dieser Typ ein Cowboy war, und ja, verdammt sexy war…er auch mein Chef war. Chef!
Sein Blick glitt über jeden Zentimeter von mir, von meinen gut getragenen Lederstiefeln bis zu meinem Kopf und überall – ja, überall – dazwischen. Sein Kiefer spannte sich an, seine Augen verzogen sich nur für einen Moment zu Schlitzen.
Ich begann zu lächeln und streckte meine Hand aus, aber er fiel mir ins Wort, bevor ich mich vorstellen konnte. „Muss mein Glückstag sein, wenn ein süßes, kleines Ding wie du mich aufsucht.“
Ich blinzelte überrascht zu ihm hoch und hielt inne. Ich hatte falsch gelegen. Diese Augen waren nicht stahlgrau. Das klang so kalt, klinisch, wo doch sein Blick alles andere als das war. Sein Blick brannte. Er versengte meine Haut, wo auch immer er über mich wanderte. Ich fühlte wie sich meine Nippel aufrichteten.
„Äh, ich bin Rachel.“ Meine Hand war immer noch teilweise ausgestreckt und hing peinlich zwischen uns, bis er sie in seine nahm.
Oh, meine Güte. Oh, mein Gott. Nie in meinem Leben hätte ich gedacht, dass sich, die Hand eines Mannes zu halten, so…sinnlich anfühlen könnte. Ich fühlte mich so feminin, da er riesig war, mich geradezu einhüllte. Vielleicht reagierte ich über. Okay, ich reagierte definitiv über. Aber ich konnte nicht leugnen, dass sein schwieliger, fester Griff etwas mit mir anstellte. Er schickte einen elektrischen Stoß direkt zu meiner Klitoris. Die Hitze, die meine Haut verbrannt hatte, war nun in meinem Blut, erhitzte meinen Schoß und verwandelte mein Innerstes in Wackelpudding.
Und er spürte es. Seine Lippen waren in zynischem Vergnügen gebogen und sein Ausdruck war wissend.
Oh Gott, er wusste, dass ich angetörnt war. Dieses verrückte Hitzeinferno rauschte hoch in mein Gesicht und meine Wangen fingen Feuer. All das nur von einem Händedruck.
Er gluckste leise und trat einen Schritt näher an mich heran, so dass ich seinen himmlischen, erdigen Duft riechen konnte. Es war eine Mischung aus Leder und Gras und Schweiß und etwas, das ich nicht genau bestimmen konnte. Was auch immer es war, es schien ein Höschen schmelzender Mischmasch zu sein, der extra hergestellt worden war, um mich verrückt zu machen. Es funktionierte.
Ich stöhnte fast, als er sich näher zu mir beugte, so dass sein Mund nah an meinem Ohr lag. „Was führt ein nettes Mädchen wie dich zu einem Rodeo?“
„Ich, ähm – Ich, äh…“ Ich holte tief Luft und versuchte es noch einmal.
„Dies ist kein Ort für jemanden wie dich“, riet er mir, wobei er jeden Zentimeter von mir musterte.
Warum war das kein Ort für mich? Ich stellte mich doch nur vor. Eine Frau in Hot Pants und Cowboystiefeln fiel mir ins Auge. Oh.
„Nein, das ist es nicht. Mir gefällt es, zu zuschauen – “
„Das tut es, nicht wahr?“ Seine Stimme war leise, suggestiv. Meine Wangen konnten unmöglich noch heißer werden, ohne in Flammen aufzugehen. Sein Ton verriet, dass er jeden meiner intimen, schmutzigen Gedanken kannte…und es ihm gefiel.
Ich räusperte mich und versuchte das Verlangen, das seine heisere, wissende Stimme in mir ausgelöst hatte, zu ignorieren. „Ich wollte dir nur sagen – “
Seine Hand auf meiner Taille brachte mich sofort zum Schweigen. Die Worte Ich bin deine neue Büroleiterin blieben unausgesprochen, da ich wegen des unerwarteten Kontakts erstarrte. Er war wirklich direkt und oh, es fühlte sich so gut an.
„Was wolltest du mir erzählen?“, fragte er. Er war gut dreißig Zentimeter größer als ich, aber er hatte sich so nah zu mir gebeugt, dass wir fast auf Augenhöhe waren. Seine Augen waren grau, aber ich ging davon aus, dass sie wahrscheinlich ihre Farbe veränderten, je nachdem was er trug. „Viel wichtiger, wobei schaust du gerne zu?“
Zuschauen? Ich wollte mich doch nur vorstellen. Mein Mund stand auf, weil noch nie zuvor ein Typ so offen mit mir geredet hatte, wobei jedes Wort eine Anzüglichkeit enthielt. Mein Gehirn hörte auf zu funktionieren. Seine sturmgrauen Augen durchbohrten mich.
„Hat es dir gefallen, mich beim Reiten zu beobachten?“ Seine Finger drückten leicht, gerade fest genug, dass ich sie durch den dünnen Baumwollstoff meines Oberteils spüren konnte.
„Ähm…“ Ja! Zur Hölle, die Antwort war ja. Ich hatte es geliebt, ihm beim Reiten zu zuschauen. Aber sein schroffer, anzüglicher Tonfall machte klar, dass wir über mehr als nur das Rodeo sprachen. Als ob er diesen Punkt verdeutlichen wollte, fuhr er fort: „Hat es dir gefallen, zu beobachten, wie ich diesen Bullen kontrollierte?“ Seine Hand bewegte sich nach oben. „Ist es das, was du möchtest? Gezähmt zu werden?“
Was? Nein. Aber sogar als ich das dachte, wanderten meine Gedanken in eine schmutzige und dunkle Richtung. Ein lebhaftes Bild füllte mein Gehirn. Dieser Cowboy nackt über mir, er griff nach meiner Taille und ritt mich hart. Zähmte mich.
Er beugte sich nah zu mir und flüsterte in mein Ohr. Ich fühlte, wie sein Atem über mein Genick strich. „Ich wette, dass es das ist, was dir im Bett gefällt, stimmt’s?“ Seine freie Hand umfasste mein Handgelenk leicht und seine schwieligen Finger streichelten sanft die sensible Haut.
Ich atmete scharf ein und meine Augen weiteten sich so sehr, dass es schmerzte. Zum Teil wegen der Grobheit seiner Worte, aber auch zum Teil, weil ich vermutete, dass er genau wusste, wohin meine Gedanken gerade gewandert waren und ich war entsetzt. Ich wurde von dem versauten Gerede eines Fremden angetörnt. Er war hinreißend, aber er war ein Fremder. Nein, er war kein Fremder. Er war mein zukünftiger Chef.
„Wirst du gerne gefesselt, Herzchen?“ Er schenkte mir ein kleines Lächeln, das mit einem Versprechen gefüllt war. „Ich wette, du bist eine süße Untergebene.“ Er beugte sich sogar noch näher zu mir, so dass uns niemand hören konnte, was die Illusion schaffte, dass wir zusammen allein wären, obwohl Menschen in der Nähe herumstanden. Eine Stimme kündigte über den Lautsprecher einen anderen Reiter an. Gedämpftes Jubelgeschrei ertönte. „Was sagst du, Süße? Möchtest du, dass ich dich übers Knie lege und dir den Hintern versohle?“