Heimweh nach den Sternen - Andrea Popp - E-Book

Heimweh nach den Sternen E-Book

Andrea Popp

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Beschreibung

Wenn wir mit der Welt, wie sie ist und den Menschen, so wie sie sind, nicht klarkommen, nennt ihr es "Krankheit", aber die, die sich anpassen, sich damit wohl fühlen und keine Veränderung herbeisehnen, sind "normal" ? ...------- Wunder passieren ständig um uns herum. Leider kann das nicht jeder sehen, weil man sie nur mit dem Herzen sehen kann und viele Menschen ihr Herz verschlossen halten, so wie ich. Die Angst vor einer weiteren Enttäuschung lässt es nicht zu, dass unser Herz frei sein kann. Wir versuchen, es zu schützen, indem wir Mauern um es herum aufbauen, aber in Wirklichkeit ist es wie ein Gefängnis...------ Wer bin ich? Warum bin ich hier? Wozu bin ich gut? Warum bin gerade ich so anders? Wer hat mich hier vergessen und wann werde ich endlich wieder abgeholt? Ich fühle mich auf der Erde nicht zuhause, bin ein stilles Kind, beobachte die Menschen und ziehe mich aufgrund ihres Verhaltens immer mehr von ihnen zurück. Dank dieser Einsamkeit, die auch mein größter Lehrer ist, erlebe ich in jungem Alter, durch die Wiedererkennung einer geliebten Seele mein größtes Wunder, durch das mein Herz endlich frei sein und mir all die ersehnten Antworten auf meine Fragen geben kann ... Dies ist meine Geschichte.....

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Seitenzahl: 293

Veröffentlichungsjahr: 2020

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Für Dich

Weil ich Dich und Dein Sein so sehr liebe

Danke, dass du Bist

Inhalt

Vorwort1

Der Anfang11

Mensch sein lernen19

Kategorie »Außenseiter«35

Die Botschaft des Engels 51

Die Wiedererkennung einer geliebten Seele63

Die Lehrzeit71

Erinnerungen und Wunder101

Lachen Lernen109

Schicksal 119

Loslassen141

Vergebung153

Beruf und Berufung157

Tierkommunikation163

Träume und Visionen173

Zuhause183

Die Zukunft187

Nachwort195

Meine Botschaften für dich198

Wie findest du den Sinn deines Lebens?198

Es gibt keine Fehler, nur Hinweise.199

Es sieht jeder nur, was für ihn bestimmt ist200

Die Kunst der Vergebung201

Nimm dir Zeit zum Lachen202

Wenn du Zweifel hast, frag dein Herz203

Sei du selbst die Veränderung203

Begegne der Liebe ohne sie zu suchen204

Dein Leben ist Jetzt 204

Du bist gut so, wie du bist206

Kinder207

Tiere und Natur208

Es gibt kein Besser oder Schlechter209

Nur in der Stille hörst du jeden Laut210

Es geschieht, was für uns besser ist210

Loslassen und frei sein 211

Wer oder was ist Gott?213

Was ist Liebe?215

Was ist Wahrheit?216

Was ist Glück?217

Was ist Tod? 219

Anhang............................................................231

Um ein anderes Wesen

zu verstehen,

musst du in ihm leben.

Bis in seine Träume hinein.

Vorwort

Warum haben Menschen, die innerlich so schön sind und so viel Licht in sich tragen, in einer Welt wie dieser immer am härtesten zu kämpfen?

Es ist vor allem diese Frage, die mich heute dazu inspiriert, diese Zeilen zu schreiben.

Mein Name und wer ich bin sind unwichtige Details. Ich bin nicht anders als du. Wir beide sind hierhergekommen, um zu experimentieren und zu lernen. Vielleicht würden viele meinen, dass ich noch zu jung wäre, um über Erfahrungen zu sprechen und anderen ein Wegweiser zu sein und dass ich noch nicht wissen kann, was »Liebe« oder »leben« bedeutet. Ja, mein Körper ist noch jung, aber ich bin nicht nur mein Körper er hilft mir nur, diese Worte zu schreiben, die vielleicht irgend-wann Mal zu einem ganzen Buch werden könnten.

Ich möchte so viel sagen, aber sprechen war noch nie meine Stärke. Ich kann meine Gefühle und die Sprache des Herzens nicht in menschliche Worte fassen, aber jetzt, da zum ersten Mal jemand in mein Leben getreten ist, der mit mir dieses seltsame Gefühl, »auf dem falschen Planeten gelandet zu sein« teilt, ist das ein Hoffnungsschimmer, dass wir vielleicht gar nicht so alleine sind, wie wir denken.

Deshalb möchte ich heute für all die anderen einsamen Seelen dort draußen versuchen, sie daran zu erinnern, dass sie perfekt sind, so wie sie sind, egal wie schwierig ihnen das Leben erscheint.

Ich weiß nicht, ob diese Worte jemals die Öffentlichkeit erreichen oder ob sie irgendwo in meinem Zimmer, zusammen mit all den Briefen, Gedichten und Zeichnungen, jahrelang unbeachtet unter dem Bett verstauben und vielleicht irgendwann in einem weiteren Frustanfall von mir einfach verbrannt werden.

Aber ich möchte trotzdem jetzt aus diesen Gefühlen und Erinnerungen ein Buch machen und dies hier schreiben; auch wenn es nur für mich selbst sein sollte, könnte es doch etwas sehr Wertvolles sein, wenn ich erwachsen bin, mein bisheriges Leben in meinen Händen durchblättere und Dankbarkeit dafür empfinden kann.

Wer bin ich? Warum bin ich hier? Wie kann ich für diese Welt nützlich sein? Was kann ich tun? Für die Menschen, die Tiere, die Bäume, für mich selbst?

Ich habe oft das Gefühl, dass ich nichts tun kann, fühle mich oft so limitiert, muss nur den Regeln folgen, soll nicht anders sein, bin zu klein, zu schwach, zu unsichtbar, kann aber trotzdem nicht durch Wände gehen, mich nicht teletransportieren, nicht einfach zu den Sternen fliegen, wenn ich Heimweh verspüre.

Woher weiß ich überhaupt, dass das, was ich fühle, richtig ist? Dass ich richtig bin? Dass ich gut bin und nicht schlecht? Dass ich für etwas gut bin? Dass ich nicht nur eine von vielen bin und nicht das Potenzial habe, die Welt zu verändern?

Ich würde so gerne meine Flügel ausbreiten und einfach wegfliegen, um irgendwo, für irgendjemandem, aber vor allem auch für mich selbst etwas Sinnvolles zu tun. Aber was nur? Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, oder wie.

Die Zeit läuft. Sie läuft davon und kommt nie wieder zurück. Wir verschwenden sie damit, uns nur um uns selbst zu kümmern. Wir tauschen unsere wertvolle Zeit gegen Papierscheine, die hier auf der Erde einen größeren Wert haben als wir selbst.

»Zeit«, was bedeutet das schon? Alles zieht vorbei und fängt wieder von vorne an? Ist das Leben ein ewiger Kreislauf oder haben wir nur diese eine Chance?

Es freut mich, dass du hier bist, dass du dich in diesen Worten wiederfinden konntest und jetzt bereit bist, auch den Rest zu lesen. Vielleicht hat dich dein Schicksal hierhergeführt, vielleicht der Zufall, vielleicht keines von beiden oder vielleicht sogar mehr als das? Stell dir das Leben als einen Fluss vor, in dem du zusammen mit allen anderen Menschen schwimmst. Fühlst du dich als einer von ihnen oder fällt es dir schwer, ihnen zu folgen? Fühlst du dich auch oft alleine unter so vielen Menschen?

Ist die Strömung manchmal zu stark und reißt dich mit, ohne dich zu fragen, ob du das überhaupt willst? Steht niemand am Ufer und versucht, dir herauszuhelfen? Du bemerkst, dass die Strömung alle anderen mitreißt, aber sie scheinen dich gar nicht zu bemerken. Sie sehen vielleicht nur dein Äußeres, deinen Körper, nicht aber das, was du wirklich bist.

Du fühlst dich oft unsichtbar, als wärst du nur einer von vielen?

Die anderen lassen sich einfach so mitreißen. Warum tun sie nichts? Warum bemerken sie es nicht? Warum versuchen sie nicht, sich selbst zu retten? Ist es gut für sie, widerstandslos zu folgen, nur weil dieser Weg der einfachste ist? Wollen sie nicht kämpfen? Sind sie glücklich, so wie es ist? Sind sie glücklich, wenn sie lachen, oder lachen sie nur, weil es die Menschen eben nun mal so tun? Haben sie Angst, anders zu sein? Deshalb vielleicht sogar Medikamente verabreicht zu bekommen, sodass sie sich wieder ohne Fragen zu stellen ruhig weitertreiben lassen können?

Sie hören dir nicht zu, nehmen dich nicht ernst, halten dich für einen Träumer und einen Spinner, sobald du sagst: »Kommt, lasst uns etwas verändern! Ich möchte raus! Raus aus diesem ewigen Fluss, und dann möchte ich ans Ufer und das wirkliche Leben leben.

Es muss doch noch viel mehr geben! Irgendwie kann ich von hier drin doch gar nichts sehen! Wie sieht der Fluss denn überhaupt von draußen aus?«

Ist es überhaupt ein Fluss, oder nur ein Bach, oder vielleicht ein ganzes Meer?

Mir wird so viel gesagt, aber woher weiß ich, dass es die Wahrheit ist, wenn ich es nicht selbst erforsche? Warum werde ich ständig davon abgehalten, auf Entdeckungsreise zu gehen, Fragen zu stellen, die niemand beantworten kann?

Gibt es etwas, das ich nicht entdecken darf? Warum fühlt sich so vieles, das die Menschen Wahrheit nennen, nicht nach Wahrheit an?

Ich möchte nicht immer widerstandslos folgen. Warum fühle ich mich dann gefangen, wenn doch alle sagen, dass jeder Mensch frei ist?

Bin ich nur einer von vielen, unsichtbar und unwichtig, oder bin ich etwas Besonderes? Bin ich wichtig? Wichtig für diese Erde?

Diese Routine, der Alltag, diese Gedanken, diese gewaltigen Gefühle, all diese Dinge, diese Regeln, die Begrenzungen, diese Schwere. Was ist mit meinen Träumen? Woher weiß ich, dass sie nicht die wirkliche Realität sind und der Zustand des Wachseins der wirkliche Traum? Ich träume vom Unmöglichen, der Unendlichkeit, dem Fliegen, den Sternen, von Wärme, Leichtigkeit, Liebe und Zuhause...

Aber wo ist Zuhause? Ist es hier? Warum fühlt es sich nicht so an? Was ist es, das mir Tag für Tag keine Ruhe lässt, das mich ruft und die anderen nicht? So sanft und doch so voller Impuls. Was ist es, das ich finden muss? Irgendwo. weit weg von all dem, was die Menschen um mich herum Realität nennen. Das kann doch nun wirklich nicht schon alles sein!

Ich möchte etwas erleben! Ja, das Leben! Etwas tun, was noch nie jemand getan hat, etwas sehen, was noch nie jemand gesehen hat, etwas schaffen, was noch nie jemand geschafft hat! Raus aus diesen Mustern und weg von diesen sinnlosen Regeln und Begrenzungen. Raus aus diesem ewigen Fluss und etwas ganz Neues erfahren! Nach dem wahren Leben suchen!

Du bist verrückt! Du musst zum Arzt, der macht dich wieder gesund und somit glücklich. Du bist zu oft alleine. Du Träumer, du spinnst ja! Geh unter Leute! Du denkst zu viel nach. Hör auf, nachzudenken und Fragen zu stellen! Das gibt nur Ärger und erregt Aufsehen. Es ist doch alles gut wie es ist. Es geht uns gut. Wir haben Dinge und Geld, ein Dach über dem Kopf, müssen nicht verhungern, keine Angst um unser Leben haben. Was willst du mehr? Lassen wir alles wie bisher, denn es ist immer schon so gewesen und hat immer schon so funktioniert. Du darfst dich nicht beschweren und undankbar sein! Lass dich einfach treiben. So ist es am besten! Das ist am einfachsten. Hör auf zu träumen! Neues ist nicht gut, denn wir wissen nicht, was daraus entsteht und riskieren lieber nichts! Wir haben doch alles.

Alles... ? Was. Ist. "Alles" ?

STILL JETZT!

Kommt dir das bekannt vor?

Möchtest du auch raus? Hast du auch das Gefühl, dass noch etwas viel Größeres auf dich wartet? Vielleicht weit weg, vielleicht ganz nah, so nah in dir, dass du es gar nicht bemerkst?

Da ist etwas, das dich ruft? Tag für Tag? Immer dieses Gefühl, diese Sehnsucht...

Dieses Gefühl, das dir die Kehle zuschnürt, wenn du nachts nicht schlafen kannst, in die Sterne blickst und dich ungeduldig fragst, was dort draußen darauf wartet, von dir gefunden zu werden. Wie viele unbeantwortete Fragen dir in so einem Moment durch den Kopf gehen. Wie unendlich groß doch alles ist und wie klein du im Vergleich zu dieser gigantischen Unendlichkeit des Universums bist. Oder bist du vielleicht gar nicht so klein? Wird dir das nur eingeredet, um dich davon abzuhalten, groß zu sein?

Was ist da draußen? Haben sie mich etwa hier auf der Erde vergessen? Aber wo gehöre ich hin? Wo ist dieser Ort? Dort, wo niemand urteilt und ich mich nicht rechtfertigen muss, weil ich so bin, wie ich bin, auch wenn ich mich nicht damit zufriedengebe, dass das, was ich erlebe und sehe schon alles sein soll. Ein Ort, an dem ich mich nicht alleine und ausgeschlossen fühlen muss, nur weil ich anders denke, anders fühle, die Welt anders betrachte und raus aus diesem ewigen Fluss möchte.

Wenn du bisher nicht den Mut hattest, ans Ufer zu schwimmen, weil nie jemand da war, stehe ich jetzt hier und halte dir meine Hand entgegen. Mit einem Lächeln in der Hoffnung, dass du nach ihr greifst und ich dich mitnehmen darf, in diese wunderschöne, andere Welt.

Bist du bereit?

Ich möchte dir zeigen, dass du niemals alleine bist. Ganz egal, wie einsam du dich fühlst, wie sehr das Leben selbst dein Lachen vermindert und die Ernsthaftigkeit in dein Gesicht geprägt hat.

Diese Einsamkeit fühlst du, weil deiner Seele etwas fehlt. Etwas, das sie kennt und nach dem sie sich sehnt, das dein Körper, dein Gehirn, dein Bewusstsein aber nicht mehr erinnern.

Die Verbindungen hier auf der Erde sind anders, denn wie wir miteinander umgehen, wie wir uns immer mehr voneinander entfernen, anstatt aufeinander zuzugehen und das, was wir Glück, Freiheit und Liebe nennen, ist nicht mit dem vergleichbar, was deine Seele von irgendwoher kennt. Es fällt dir schwer, das zu akzeptieren, weil du weißt, dass es nicht der universellen Wahrheit entspricht, nur Worte, die nicht mal annähernd die Intensität eines wahrhaftigen Gefühls zu beschreiben imstande sind.

Ich bin für dich da, egal wer du bist, von wo du kommst, wie du bist, und was du sein willst. Ich weiß, was du bist, dass du bist.

Du bist Ich, du bist Licht und hast so viele Lichter um dich herum. Sie lieben dich so sehr, sind immer bei dir und sie warten geduldig auf dich, dass du den Weg zurück nach Hause wiederfindest.

Du bist Du. Du bist groß, stark und schön, wunderschön, einzigartig, besonders und deshalb für eine ganz besondere Aufgabe auserwählt, darum bist du hier.

Um diese besondere Aufgabe zu finden, musst du den Fluss verlassen, denn wenn du bleibst, nur weil es das einfachste ist, wirst du dein Leben lang die Sehnsucht nach mehr verspüren. Wenn du dich nicht wohl fühlst, so wie es ist, dann bedeutet das, dass es nicht für dich bestimmt ist und du etwas ändern musst, denn nur das, was für dich bestimmt ist, kann die Leere in dir wieder füllen. Also zögere nicht und tu das, was dein Herz dir sagt. Jetzt! Überlege nicht, tu es.

Es ist wahrscheinlich kein Zufall, dass du zu mir gefunden hast. Du hast vielleicht nach Hilfe gesucht, aber niemand konnte dir helfen. Keine sogenannten Freunde, keine Ärzte und auch sonst niemand. Du hast dich trotzdem entschieden, dir selbst treu zu bleiben und etwas zu ändern, denn du liest noch immer weiter.

Ich habe meine Worte verzaubert, so dass genau die richtige Person zur richtigen Zeit, am richtigen Ort sie liest, und diese Person bist jetzt du.

Der Grund, warum gerade du es bist, wird sich im Laufe des Lesens herausstellen. Doch jetzt gerade habe ich das Bedürfnis, dir etwas ganz Wichtiges mitzuteilen, deshalb ist dies jetzt für dich der Moment, in dem du dein Herz öffnen und nicht nur mit den Augen weiterlesen solltest. Es ist so wichtig, deshalb lass es in dich eindringen und auf dich wirken. Ich wollte dir das schon so lange sagen, und jetzt ist es endlich so weit.

Ich liebe dich. Ich liebe dich von ganzem Herzen und mit ganzer Seele, vollkommen tief und aufrichtig liebe ich dich und dein Sein so sehr

Es ist schön, dass du BIST. Dass es dich gibt und dass ich die Ehre habe, dich an das zu erinnern, was du schon längst weißt, aber nur vergessen hast. Dass du mir die Möglichkeit gibst, etwas in dir zu verändern, die Möglichkeit dich zu bewegen und damit das Licht in dir und in dieser Welt wieder erstrahlen zu lassen. Ich freue mich darauf, meine Botschaften, Visionen, Eingebungen, Erfahrungen, Gedanken, mein Leben, aber vor allem meine Gefühle und Emotionen mit dir zu teilen.

Es gibt so viel zu sagen. Ich spreche zu dir für alle, die durch die Verschlossenheit der Menschen es nicht mehr schaffen, zu ihnen durchzudringen. Ich möchte meine Botschaften weitergeben, meinen Weg ein Stück mit dir gemeinsam gehen und dir einen Einblick in eine Welt verschaffen, von der du bisher vielleicht nur geträumt hast, oder noch immer denkst, dass sie nur ein Traum ist, weil niemand sie sehen kann, außer dir. Doch diese Welt existiert, so wie du und ich. Sie ist so real, wie das Wunder unserer schlagenden Herzen, die unseren so zerbrechlichen Seelen ein Haus verschaffen.

Ich möchte meine Welt mit dir teilen und dann, dass wir zusammen unsere Welt mit der Welt teilen, denn ich weiß, dass viele, die kurz davor sind, aufzugeben, durch uns ihren Mut wiederfinden können. Je mehr Menschen diesen Mut in sich wiederfinden, desto ähnlicher wird die Erde unserem wahren Zuhause, was bedeutet, dass alle, die nach uns kommen, sich irgendwann hier geborgen und gut aufgehoben fühlen, ohne dass das Gefühl der Einsamkeit ihr Lachen erlischt.

Die meisten Menschen denken noch immer, dass irgendetwas fehlt. Diese Leere, die es auszufüllen gilt. Sie fühlen sich nicht vollkommen, dabei sind sie es bereits, sie haben es nur vergessen.

Sei dankbar für all das, was du hast, was du bist, dass du Bist, dass du hier sein darfst und dass du mit deinem menschlichen Körper so viele wundervolle Wunder vollbringen kannst.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Menschen, die so viel zu geben haben und so viel Licht bringen können, oft mit Händen und Füßen gegen all ihre wundervollen Gaben wehren, nur um sich nicht alleine oder ausgeschlossen zu fühlen. Das möchte ich aber nicht länger zulassen, nicht nach allem, was ich durchgemacht habe, nicht nach allem, was ich von meinem Licht schon verschwendet habe, mit Wünschen, mich doch einfach zufrieden im Fluss treiben lassen zu können, ohne diese ständige Sehnsucht nach mehr.

Ich weiß, wie schwer es ist, wenn niemand da ist, der dir die Bestätigung gibt, dass du selbst, so wie du bist, das schönste Geschenk bist, das der Himmel dieser Erde gemacht hat.

Aber du darfst es nicht ablehnen oder als Strafe ansehen. Wenn du Ausgrenzung fühlst, dann nicht, weil die anderen dich ausgrenzen, gib ihnen nicht die Schuld, viele wissen gar nicht, was sie tun, sie sind verlorener, als du dich fühlst.

Du weißt bereits, dass der Weg, den sie gehen, nicht dein Weg ist. Und wenn du deinen Weg gefunden hast, fühlst du dich vielleicht gar nicht mehr so anders, sondern erkennst, dass alle und alles miteinander verbunden ist.

Ich hoffe, dass du, wenn du am Ende des Buches angelangt bist, mit mehr Leichtigkeit deine Bestimmung finden kannst, diese ganz besondere Aufgabe, die du gewählt hast, als du hierhergekommen bist. Du sollst wissen, dass du dich genau aus diesem Grund so anders fühlst. Mein Ziel ist es, dass du, wenn du dieses Buch gelesen hast, mehr als stolz darauf sein kannst, du zu sein. Dass die Wunder, die du vergessen hast, wahrzunehmen, wieder in dein Leben finden und dich daran erinnern, wer du wirklich bist.

Nur diese Erinnerungen können uns helfen, wieder zu leuchten.

Vielleicht ist meine Geschichte nichts Besonderes, nur eine von Milliarden, die bis heute nicht erzählt wurden, weil sie nie als etwas Besonderes betrachtet wurden. Vielleicht kann sie aber auch jemandem, der sich alleine und fremd auf diesem Planeten fühlt, helfen, sich zu erinnern, indem sie Gefühle auslösen kann, von denen wir so viel lernen können, und in vielen Situationen vielleicht anders handeln. Vielleicht hilft sie jemandem, den Mut aufzubringen, wieder er selbst zu sein und dadurch seine wahre Stärke zu finden.

Durch das Schreiben projiziere ich meine Gefühle in Worte. Dadurch erhalten meine Worte vielleicht die Magie, auch dich fühlen zu lassen. Es ist also nicht nur eine Geschichte, sondern ein Abenteuer, das wir beide erleben, und vielleicht finden wir am Ende ja den größten Schatz aller Schätze.

Den Anfang meiner Geschichte überlasse ich in diesem Buch der Person, die am besten damit beginnen kann.

Der Anfang

Nach einer nicht sehr einfachen Schwangerschaft kam meine Tochter als absolutes Wunschkind zur Welt.

Die Geburt dauerte sehr lange und war sehr schwierig. Dennoch, als das kleine Baby dann da war, gesund und natürlich außergewöhnlich hübsch, wie sie uns mit ihren großen dunklen Augen ansah, waren wir natürlich sehr glücklich. Mit ihren 3,85 kg wog sie etwas mehr als die anderen Babys, und anders als ihre Geschwister, die beide mit hellen, blauen Augen zur Welt kamen, waren die ihren dunkelbraun.

Sie war immer ein sehr glückliches Baby, das nie schrie und nur selten weinte. Sehr früh wusste sie ganz genau, dass sie sich nur kurz melden musste, um all ihre Bedürfnisse gestillt zu bekommen. Einzig in der Nacht gab es Probleme. Es gab keine Nacht, in der sie nicht zwei oder dreimal aufwachte, und um den Schlaf, den wir Eltern brauchten, zu erlangen, bekam sie dann einfach ein Fläschchen, weil wir dachten, sie hatte Hunger.

Im Alter von acht Monaten begann sie zu krabbeln. Nein, es war eher ein Robben, richtig gekrabbelt ist sie eigentlich nie.

Mit zehn Monaten fing sie an, zu laufen. Obwohl sie schon sehr früh zu sprechen begann und auch jedes Wort genau verstand, so war es aber ihre eigene Entscheidung, mit wem sie sich unterhalten wollte und mit wem nicht. Sie sortierte die Menschen schon sehr früh nach ihrem eigenen Prinzip, das wir Erwachsenen aber nie ganz verstanden.

Schon als Baby begann sie zu unterscheiden, welche Menschen ihr guttaten und welche weniger. Wenn ihr jemand nicht besonders lieb gesinnt war, ging sie eher auf Abstand, vor allem bei Verwandten, die mir als Mutter rieten, dass ich eventuell etwas unternehmen musste, weil meine Tochter nicht sprach und nicht auf andere zuging. Sie verweigerte sich ihnen, obwohl sie gar nicht wissen konnte, was unter uns Erwachsenen gesprochen wurde. Mir wurde jedoch schon bald klar, dass sie durch ihre sehr zurückgezogene Art anders als ihre Cousinen und Cousins war, und so versuchte ich selbst mit Bachbüten und Homöopathie, etwas zu ändern.

Mit dem Zahnen hatte sie überhaupt keine Probleme; meistens merkten wir als Eltern nicht einmal, dass ein neuer Zahn gekommen war.

Im Alter von 14 Monaten kam dann ihr Bruder zur Welt. Nach wie vor kümmerte ich mich liebevoll um meine Tochter, die auch schon sehr früh damit anfing, ihren Bruder zu bemuttern und sich um ihn zu kümmern. Beide spielten oft stundenlang zusammen, sodass ich nichts von ihnen hörte und meinen Arbeiten nachgehen konnte.

Mit drei Jahren sollte sie dann in den Kindergarten gehen, wobei ich aber dachte, dass sie noch nicht so weit war, also begann sie dann ein Jahr später, gemeinsam mit ihrem Bruder. Die beiden spielten fast nur miteinander, und es kamen keinerlei Freundschaften mit anderen Kindern zustande. Sie genügten sich selbst, und meine Tochter übernahm eine Art Führungsposition und entschied, wer sich ihnen annähern durfte und wer nicht. Ihr Bruder wiederum fügte sich dem, weil er ja von Geburt an nichts anderes kannte.

Im Alter von fünf Jahren bekam sie ihre erste Narkose, um einige Milchzähne schmerzfrei ziehen zu lassen. Während alle anderen Kinder in der Ambulanz schon längst wieder von ihrer Narkose erwacht waren und um 10:00 Uhr schon entlassen wurden, schlief mein Kind um 16:30 Uhr immer noch.

Nach zwei Jahren Kindergarten und im Alter von sechs Jahren zogen wir von der Stadt ins Dorf und sie musste sich in der Schule zum ersten Mal von ihrem Bruder getrennt, alleine in eine Gruppe einfügen, was ihr sehr schwerfiel.

All ihre Mitschüler kannten sich vom Kindergarten, und sie bekam keinen richtigen Anschluss.

Mit fünf Jahren bekam sie ihr erstes Haustier, ein Meerschweinchen, mit dem sie von Anfang an eine ganz besondere Beziehung aufbaute. Sie behandelte das Tier mit großer Vorsicht, Respekt und Achtung. Da das Tier aber ohne Vorwissen schon krank zu uns kam und nach einigen Tagen starb, wurde sie schon sehr früh mit dem Tod konfrontiert.

Sie war ein so verschlossenes Kind und sprach mit mir in diesem zarten Alter schon viel über das Sterben. Sie sagte, wie schön es sein musste, einfach einzuschlafen und nicht mehr aufzuwachen, doch sie hatte große Angst davor, dass dies mir oder einem geliebten Menschen passieren konnte.

Kurz nach Schulbeginn bekam sie ihre erste Katze, die sie über alles liebte und der sie jeden Wunsch von den Augen ablas. Jedes Tier, das sich danach unserer Familie anschloss, wurde von ihr gehegt, gepflegt und vor allem abgöttisch geliebt. Wenn ein Tier krank wurde, war sie immer die Erste, die es sah oder bemerkte, bevor wir Erwachsenen überhaupt noch etwas feststellen konnten.

Einmal musste sie mitansehen, wie ein Autofahrer eine unserer Katzen überfuhr. Daraufhin war sie direkt krank, weinte nur und konnte drei Tage nicht schlafen und essen. Ich musste sie für diese Tage in der Schule krankschreiben. Im Sommer wurde sie einmal von einer Biene in den Finger gestochen. Anstatt zu weinen, versuchte sie, der Biene mit dem anderen Finger wieder herauszuhelfen und setzte diese dann behutsam ins Gras. In Minutenabständen sah sie nach, ob sie schon weggeflogen war, da ich ihr gesagt hatte, dass Bienen einen Stich normalerweise nicht überlebten. Sie hatte große Schuldgefühle, und anstatt über den Schmerz zu weinen, so wie jedes andere Kind, weinte sie, weil sie der Meinung war, dass das Tier ihretwegen sterben musste.

Jedes Mal, wenn ich eine Mausefalle aufstellte, einer Spinne mit dem Staubsauger zu nahekam oder die Fliegenklatsche ergriff, protestierte sie lautstark und reagierte sehr verletzt und verraten. So versuchte sie immer, jedes noch so kleine Tierchen einzufangen und aus dem Haus zu tragen, obwohl sie sich das von niemandem in der Familie angeschaut oder von irgendwo gelernt hatte.

Mit acht Jahren bekam sie sehr hohes Fieber. Ihr Körper reagierte auf keinerlei Medikamente, und sie lag zwei Wochen nur im Bett. Wir machten uns alle furchtbare Sorgen, denn sie aß und trank fast überhaupt nichts. 14 Tage später stand sie am nächsten Tag plötzlich auf und war kerngesund, als ob nichts gewesen wäre.

In diesem Alter kam ihre kleine Schwester zur Welt. In der Schwangerschaft saß sie oft bei mir auf dem Schoß, streichelte den Bauch, sprach mit dem Baby und bat es, ein Mädchen zu werden, weil sie sich eine Schwester wünschte. Sie versuchte auch nach dieser Geburt, mir viel Arbeit abzunehmen, da sie immer sofort bemerkte, wenn es mir zu viel wurde.

Wieder begann sie, eine Art Mutterrolle zu übernehmen und sie war immer zur Stelle, räumte auf und kümmerte sich um das Baby.

In diesem Alter zog sie sich aber noch viel mehr zurück und verließ ihr Zimmer kaum noch. Ich half bei den Hausaufgaben, aber sie vermisste trotzdem auch die Zeit mit mir alleine, doch ich konnte weder das Baby alleine lassen, noch wollte sie mich mit ihrer Schwester teilen, obwohl sie nie Unzufriedenheit mir gegenüber zeigte, sondern es akzeptierte, wie es eben war.

Bei Familienfesten wollte sie nicht mehr mitkommen, was ich aber auch respektierte, und wenn andere schlecht über mich oder sie redeten, sollten sie selber klarkommen. Ich ließ meinen Kindern schon sehr früh die Freiheit, selbst Entscheidungen zu treffen und respektierte diese. Ich stellte mich immer hinter meine Kinder.

Ab neun Jahren ließ meine Tochter fast gar keinen Kontakt von außen mehr zu. Ich schob diese Zurückhaltung immer wieder auf die Pubertät und wollte natürlich als Mutter nicht aufdringlich sein, bekam aber nichts von ihren Problemen mit, weil ich dachte, sie würde schon zu mir kommen, wenn sie über etwas sprechen wollte.

Von klein auf bemerkte sie, wenn es jemandem schlecht ging und machte auch mich darauf aufmerksam, etwas in meinem Leben zu ändern, denn schon im Alter von gerade Mal vier Jahren, sagte sie oft zu mir, dass ich mich von ihrem Vater trennen sollte, einige Jahre später bei einem Spaziergang, antwortete sie auf meinen Kommentar, dass ich mich von ihrem Vater ungeliebt fühlte: "Es ist kein Wunder, dich kann auch niemand lieben, wenn du dich nicht selbst liebst."

Dieser Kommentar machte mich damals traurig, ich fragte mich, wie sie so unsensibel sein konnte, aber heute bin ich ihr für diese Weisheit noch immer dankbar, denn zehn Jahre später, habe ich ihre Ratschläge ernst genommen, und mein Leben geändert, so dass ich wieder glücklich war.

Ich hatte auch plötzlich das Gefühl, dass sich das Leben meiner Tochter änderte, und sie zusammen mit mir glücklicher wurde.

An einem Tag machten wir zusammen einen Ausflug, es tat mir leid, dass ich mir nicht früher die Zeit dafür genommen hatte, um nur für sie da zu sein. Am Abend zu Hause angekommen, umarmte sie mich und sagte, dass es der schönste Tag ihres Lebens war. Das werde ich nie vergessen.

Schon als Kleinkind mochte sie es nicht, wenn sie umarmt oder geküsst wurde. Sie bat mich auch immer wieder, ihr nicht “Ich liebe dich” zu sagen. Ich durfte ihr auch nie einen Gutenachtkuss geben. Warum, konnte ich mir nie erklären.

Heute habe ich als Mutter Schuldgefühle, weil ich ihr meine Liebe nie so zeigen konnte wie meinen anderen Kindern, und doch ist sie etwas ganz Besonderes in meinem Leben. Ich verdanke ihr so viel.

Als ich vor Kurzem erst eine Bekannte traf, sagte diese zu mir: »Ich hatte tagelang schlimme Depressionen. Dann sah ich kurz deine Tochter, die mich beim Vorbeigehen nur einmal angelächelt und kurz begrüßt hat und auf einmal war der ganze Frust der letzten Tage verschwunden und ich fühlte mich plötzlich wieder so gut!«

Dies war für mich nur die Bestätigung dafür, dass mein Kind- wie mit Sicherheit alle Eltern sagen würden- etwas ganz Besonderes ist.

Zuhause

Ich sehe hinauf in die Sterne

Vermisse was..

weit weg, in der Ferne

Auch wenn ich diese Welt mag

Fühl ich mich noch immer fremd

Wie am ersten Tag

Kaum zu glauben

Wie schwer das hier ist

Alle leben nach der Zeit

Beziehungen gibt´s nur mit Frist

Und Liebe ist keine Liebe mehr

Nur noch ein Wort

Es gibt keine Freiheit mehr

An diesem Ort

Ich geh so viele Wege

über so viele Steine

Fühl mich oft wie ein Vogel

festgebunden an einer Leine

Ich seh hinauf in die Sterne

Und weiß, mein Zuhause liegt dort in der Ferne

Und dieses Leben hier auf der Erde

Ob ich das wohl je verstehen werde?

Von mir, 8 Jahre alt

Mensch sein lernen

Im Wohnzimmer stand ein Käfig, darin knabberte ein flauschiges, schwarz-braunes Meerschweinchen genüsslich an einem Heuhalm.

Interessant, wie die einzelnen Grashalme langsam zwischen seinen rosa Lippen nach und nach verschwanden, ohne dass es dabei eine Schluckpause einlegte.

Ich näherte mich dem Gitter an, es drehte seinen Kopf in meine Richtung, als würde es mich anlächeln, ich lächelte zurück. Wie hilflos es doch war, aber so zufrieden und glücklich, obwohl … auch so alleine und gefangen.

Es schien überhaupt keine Angst zu haben, auch wenn ich in seinen Augen wie ein Riese erscheinen musste.

Ein wunderschönes, warmes Gefühl schlich sich in mein Herz, die Nähe dieses unschuldigen Wesens konnte ich ohne Probleme zulassen, auch wenn ich sonst Umarmungen und Küsse überhaupt nicht mochte, jedoch diese Nähe fühlte sich gut an, anders, als bei den Menschen. Sie war echt und ehrlich, sie nahm nicht, sie gab nur, ich musste keine Angst vor ihr haben.

Wenn Menschen mich umarmten, vor allem Fremde, hatte ich meistens das Gefühl, sie würden etwas bei mir ablagern, etwas das sie selbst nicht haben wollten. Dies war auch der Grund, warum ich ein so zurückgezogenes Kind war, diese extreme Sensibilität für jegliche Art von Energien dominierte den Großteils meines Lebens. Für mich war sie eine Form der Kommunikation, ich konnte darin lesen, was der Mensch wirklich sagte, ohne dass er dabei Worte benutzte. Darum fiel mir die Kommunikation mit Tieren leichter, denn sie schrieb pure Wahrheit, ohne Lügen, ohne Falschheit, ohne Manipulation.

"Niki", nannte ich mein erstes Meerschweinchen, er war der beste Freund, den ich bis zu diesem Moment, in dem er in mein Leben gekommen war, je hatte. Darum nahm ich mir fest vor, ihn zu beschützen und für immer für ihn da zu sein.

Jeden Morgen sah ich nach ihm, jedoch vergingen keine drei Tage, da wollte er nicht mehr fressen, seine Augen hatten diesen ganz besonderen Glanz verloren und verhielt sich auffällig ruhig, sodass wir mit ihm zu einem Arzt fahren mussten.

Niki bekam eine Spritze. Er war offensichtlich schon krank, bevor er zu uns gekommen war.

Ich konnte gar nicht hinsehen, der Arme, es tat ihm weh, ich hörte ihn quietschen, aber ich war mir so sicher, dass er bald wieder gesund wurde, denn er durfte wieder mit uns nach Hause kommen und musste nicht, wie die sehr kranken Menschen dort bleiben.

Am nächsten Morgen befand Niki sich nicht mehr in seinem Käfig. Ich verstand nicht, meine Mutter nahm mich auf den Schoß und erklärte mir, dass er in der Nacht verstorben war, jetzt im Himmel lebte und es ihm gut ginge.

Ich verstand noch immer nicht, ging zum Fenster und suchte ihn im Himmel, zwischen den Wolken.

Aber Niki war nicht zu sehen, genausowenig wie meine Freundin, die verstorbene vier-Jährige Tochter der Nachbarn meiner Großeltern, die wir manchmal an ihrem Grab besuchten.

»Sie sind ganz weit oben, über den Wolken und wenn du ganz fest an sie denkst, dann siehst du sie vielleicht irgendwann.«

Ich dachte ganz fest an sie. An Niki dachte ich immerzu, jede Sekunde, Minute, jede Stunde dieses Tages und die Tage und Wochen danach. All meine Gedanken drehten sich nur noch um ihn, wo er war, mit wem, was er machte, ob er zu fressen hatte, einen warmen und sicheren Käfig, genügend Wasser, jemand, der mit ihm sprach, ihm Gesellschaft leistete, doch trotz all diesen Gedanken konnte ich ihn nie sehen.

Warum er nicht wieder zu mir kommen wollte, konnte ich am wenigsten verstehen.

Dieser Verlust war nicht einfach zu bewältigen, aber noch weniger dieses Nichtverstehen, auch wenn ich meine Mutter mit Fragen und Fragen bombardierte, jedoch einfach keine für mich verständliche Erklärung bekam, nichts, das mich zufriedenstellen konnte.

Das einzige, das ich verstand war, dass «der Tod» etwas Schönes sein musste, die Seele aus dem Körper austrat und frei im Himmel leben durfte. Der Körper aber dann nicht mehr von Nutzen war und deshalb unter der Erde begraben wurde.

Wochen danach dachte ich nur noch über das Thema nach, dabei wollte ich auch manchmal sterben, aber nicht, weil ich nicht mehr leben wollte, sondern mir nur vorzustellen, wie schön es im Himmel sein musste, eines Nachts schlafen zu gehen und einfach nicht mehr aufzuwachen, den Körper nicht mehr zu brauchen, frei und leicht zu sein. Ich wollte wissen, wie es sich anfühlte.

Aber mit dem Thema Tod kam auch die Angst, meine Mutter zu verlieren, dass sie irgendwann nicht mehr nach Hause käme, weil sie einen Unfall hatte; alle möglichen Szenarien malte ich mir aus. «Mama, stirb bitte nicht», bat ich sie immer wieder. Sie war die einzige Bezugsperson in meinem Leben, die ich hatte und in deren Nähe ich mich immer sicher und geborgen fühlte.

Mein Herz war voller Kummer nach Nikis Tod; ein Pflaster half dort auch nicht, wenn es auch noch so schön und bunt war.

Ich sollte ein paar Blumen pflücken für sein Grab im Garten, was nie ein Problem gewesen war, bis zu diesem Tag, denn auch jetzt fragte ich mich, hatte ich das Recht, diesen Blumen zu den Tod zu bringen? Kamen sie dann auch in den Himmel? Wollten sie nicht vielleicht doch leben?

Da war es wieder, das Gefühl des Verlusts. Es konnte so traurig sein, dass ich die aufkommenden Tränen nicht zurückhalten konnte.

Auf den Schulbeginn freute ich mich, auch wenn ich keine Ahnung hatte, was mich dort erwartete, dass es auch der Beginn einer sehr schwierigen Zeit für mich werden- und noch so viel mehr auf mich zukommen würde, das ich an dieser Welt nicht verstehen konnte.

Zum ersten Mal war ich auf mich allein gestellt, ohne jemanden zu kennen. Wir waren von der Stadt ins Dorf umgezogen, mein Vater hatte dort ein Haus für uns gebaut, das wir kurz vor Schulbeginn bezogen hatten.

Vertrauen in Fremde zu fassen, war mir immer schon schwergefallen; egal ob Kinder oder Erwachsene, wenn ich sie nicht kannte, hielt ich Abstand.

Ein weiterer Grund für meine Zurückgezogenheit war bestimmt auch, dass ich wenige bis gar keine sozialen Kontakte hatte und außerhalb des Kindergartens immer nur mit meinem Bruder und meiner Mutter zusammen war.

Die Kinder in der neuen Schule waren anders als ich, das war kaum zu übersehen, ihre Wesensart aufgeweckt, fröhlich und aktiv, sprachen miteinander, lachten und spielten auch.

Ich jedoch war das genaue Gegenteil, still, ruhig und eingeschüchtert von so vielen neuen Eindrücken, saß einfach nur an dem Platz, den man mir zugeteilt hatte, abwartend und mein Umfeld beobachtend.

Es dauerte nicht lange, und ich erlebte viele Situationen, die nicht unbedingt dazu beitrugen, dass ich etwas enspannter sein oder aus mir rauskommen konnte.