Ihre entführte Braut - Vanessa Vale - E-Book

Ihre entführte Braut E-Book

Vale Vanessa

0,0
4,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Emma James fühlte sich in ihrem Leben sicher. Sie hatte Geld, einen hohen sozialen Status und stand unter dem Schutz ihres Stiefbruders. Jedenfalls dachte sie das. Als sie seine dunklen Geheimnisse aufdeckt, wendet er sich gegen sie und verkauft sie an ein Bordell im Westen, um sie ruhigzustellen. Dort muss sie arbeiten oder an einer Versteigerung teilnehmen. Der Versteigerung einer Jungfrau...und sie ist der Preis.

Ein Blick auf Emma James und Whitmore Kane und Ian Stewart wussten, dass sie zu ihnen gehören würde. Nur durch eine Ehe könnten sie sie voll und ganz für sich beanspruchen...also gaben sie ein Gebot ab – ein gutes Gebot. Als ihre Braut bringen sie Emma zur Bridgewater Ranch, wo sie ihr beibringen, wie sie nicht nur einen, sondern zwei Ehemänner gleichzeitig befriedigen kann. Allerdings ist Ian eine Gefahr um die ganze Welt gefolgt und bedroht ihre junge Beziehung. Können sie zusammen die Dämonen der Vergangenheit bekämpfen, während sie eine gemeinsame Zukunft aufbauen?

Dies ist das erste Buch der Bridgewater Ménage-Serie. Hier lernst du alle Männer aus Kane und Ians Regiment kennen und erfährst alles über ihre ungewöhnlichen Ehevorstellungen. Lies die gesamte Serie, um zu verfolgen, wie die Männer, zwei oder drei gleichzeitig, ihre Bräute für sich beanspruchen. 
 

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Ihre entführte Braut

Bridgewater Ménage-Serie - Buch 1

Vanessa Vale

Copyright © 2015 von Vanessa Vale

Dies ist ein Werk der Fiktion. Namen, Charaktere, Orte und Ereignisse sind Produkte der Fantasie der Autorin und werden fiktiv verwendet. Jegliche Ähnlichkeit mit tatsächlichen Personen, lebendig oder tot, Geschäften, Firmen, Ereignissen oder Orten sind absolut zufällig.

Alle Rechte vorbehalten.

Kein Teil dieses Buches darf in irgendeiner Form oder auf elektronische oder mechanische Art reproduziert werden, einschließlich Informationsspeichern und Datenabfragesystemen, ohne die schriftliche Erlaubnis der Autorin, bis auf den Gebrauch kurzer Zitate für eine Buchbesprechung.

Umschlaggestaltung: Bridger Media

Umschlaggrafik: Bigstock- Lenor; Period Images

Inhalt

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

So geht’s weiter in „Ihre unberechenbare Braut“:

HOLEN SIE SICH IHR KOSTENLOSES BUCH!

ÜBER DIE AUTORIN

Hole dir jetzt deutsche Bücher von Vanessa Vale!

1

EMMA

„Du kannst mit ihr machen, was du willst. Ich will nichts mehr mit ihr zu tun haben.“

Das waren die ersten Worte, die ich verstehen konnte, als ich wieder aufwachte. Meine Gedanken waren noch ungewöhnlich verschwommen. Alles das, was zuvor gesagt wurde, war unverständlich; fast so, als wären meine Ohren voll Watte. Meine Augen waren so schwer wie Blei, dass ich sie kaum öffnen könnte, und meine Zunge schmeckte bitter. Mein Kopf dröhnte im Takt meines Herzschlags. Ich wollte aus der sicheren Wärme meines Schlafs nicht erwachen.

„Sicherlich könnte sie leicht genug vergeben werden. Eine übereilte Ehe. Ihr Gesicht und ihr Körper sind für jeden Mann mehr als attraktiv“, antwortete eine Frau auf die eindringlichen Worte des Mannes.

„Nein!“ Sein Ton war emphatisch und scharf. „Das wird nicht ausreichen. Es ist mein Geld, wenn ich bitten darf.“

Mein Kopf wurde klarer und ich erkannte die Stimme. Es war mein Stiefbruder, Thomas. Mit wem sprach er da? Und warum? Das Thema war merkwürdig. Alles war merkwürdig. Warum sprachen sie in meinem Schlafzimmer, während ich schlief? Es war an der Zeit, die Antwort zu finden.

Schwankend richtete ich mich im Bett auf, während ich mit den Wimpern klimperte und sich meine Augen dann erstaunt weiteten. Das war nicht mein Schlafzimmer! Die Wände waren nicht eierschalen-blau, sondern grell rubinrot. Das Zimmer war prunkhaft und leicht beleuchtet. ebenfalls rote Gardinen aus Samt hingen an den Fenstern. Das Zimmer war mit Dekadenz und Extravaganz erfüllt. Ein geschmackloses Werk. Ich rieb meine verschlafenen Augen, um sicherzugehen, dass ich nicht träumte und brauchte einen Moment, um meinen Kopf klar zu bekommen.

Thomas stand mit aufrechter Haltung stramm an der Tür. Seine Handflächen zeigten nach außen und er sprach mit einer Frau, die über einen Kopf kleiner war. Sie trug ein smaragdgrünes Kleid aus Satin, das ihren üppigen Ausschnitt fast überquellen ließ und ihre schmale Taille hervorhob. Ihr tiefschwarzes Haar war auf kreative Art und dem neusten Trend entsprechend mit kunstvollen Löckchen, die in den Nacken fielen, hochgesteckt. Sie war hübsch und hatte schneeweiße Haut. Ihre Lippen waren leicht gefärbt und ihre Augen mit Kajal verdunkelt. Sie war so übertrieben wie ihre Umgebung.

Sie bewegte sich hochmütig auf einen großen Tisch zu, wo sie es sich vor einem kalten Kamin bequem machte und behutsam die obere Schublade öffnete. Ihre Augen wanderten zu mir und sie bemerkte, dass ich wach war, machte aber keine Anmerkung dazu. Sie nahm einen kleinen Stapel Scheine und übergab ihn an Thomas. Er war ein großer Mann mit breiten Schultern. Sein Auftreten war eindrucksvoll, so dass er selbst die stärksten aller Männer problemlos einschüchtern könnte. Aber nicht diese Frau. Sie zeigte sich unbeeindruckt und hatte kein gekünsteltes Lächeln auf den Lippen. Zum Geschäftsabschluss hob sie nur auf hochnäsige Weise ihr Kinn an.

„Thomas.“ Meine Stimme klang kratzig und ich räusperte mich. „Thomas“, wiederholte ich, „Was geht hier vor sich?“

Seine dunklen Augen verengten sich, als er seinen Blick auf mich lenkte. Reiner Hass spiegelte sich in den tintigen Tiefen seiner Augen wieder. Gewöhnlich war nur Desinteresse da gewesen; diese Wut war neu. Sein Vater hatte meine Mutter geheiratet, als ich fünf und Thomas fünfzehn war. Beide Elternteile waren Jahre zuvor verwitwet. Die Ehe wurde mehr wegen des Geldes als auf Basis von Zuneigung geschlossen und als sie gestorben waren – er durch einen Sturz vom Pferd und sie ein Jahr später als Folge von Schwindsucht – wurde ich unter die Vormundschaft von Thomas gestellt. Obwohl er mir gegenüber nie liebevoll oder sonderlich interessiert an mir gewesen war, hatte ich nichts lieber gewollt.

„Du bist wach“, murmelte er mit einem finsteren Blick. „Die Laudanum-Dosis war nicht ganz so stark, wie ich es mir vorgestellt hatte.“

Mein Mund öffnete sich vor Erstaunen. Laudanum? Kein Wunder, dass ich Probleme hatte, alles zu verstehen. „Was – ich verstehe nicht.“ Ich strich mir mit der Hand durch die Haare. Ich hatte einige Haarnadeln aus meiner strengen Hochsteckfrisur verloren und einige lange Strähnen strichen mir den Nacken. Ich leckte mir über meine trockenen Lippen und blickte zwischen der unbekannten Frau und meinem Thomas hin und her.

Mein Stiefbruder war auf eine konservative, strenge Art und Weise ein attraktiver Mann. Er war präzise, prägnant und exakt. Streng würde es auch treffen, genauso wie ernst. Sein Anzug war schwarz, seine dunklen Haare lagen mithilfe von Pomade glatt und glänzend an und sein Schnurrbart war voll, aber doch gnadenlos gepflegt. Manche sagten, dass wir uns ähnlich sahen, obwohl wir nicht wirklich verwandt waren. Wir hatten beide hellblaue Augen, unsere Haare waren aber dunkel wie die Nacht, allerdings waren unsere Mienen doch sehr unterschiedlich. Thomas‘ Emotionen passten zu seiner Kleidung: Nüchtern und angespannt. Eine Eigenschaft, die man auch in seinem Vater wiederfinden konnte. Ich hingegen wurde als gelassener, sozusagen als Friedensstifterin in der Familie, angesehen. Seit dem Tod unserer Eltern, lebte ich mit Tomas und seiner Frau, Mary, und ihren drei Kindern zusammen. Als Teil eines hektischen Haushalts konnte ich im Gegensatz zum weniger großzügigen Wesen meines Bruders immer einen Anschein von Unbeschwertheit bewahren.

Thomas seufzte, als ob er seine Zeit mit einem widerspenstigen Kind verschwand. „Das ist Frau Pratt. Ich überschreibe ihr meine Vormundschaft.“

Frau Pratt sah nicht wie irgendeine mir bekannte, verheiratete Frau aus. Keine, die ich kannte, trug ein Kleid in einer solchen Farbe, aus einem solch schimmernden Stoff oder mit einem so gewagten Schnitt. Ihr Ausdruck blieb neutral, als ob sie nicht in diese Unterhaltung einbezogen werden wollte.

„Ich brauche keinen Vormund, Thomas.“ Ich drehte mich, um meine Beine über die Seite der Liege, auf der ich geschlafen hatte, zu schwingen. Nicht geschlafen, betäubt. Das Möbelstück war ein ungewöhnliches Objekt in, so mutmaßte ich, Frau Pratts Büro. Das war kein Gesprächsthema, bei dem man liegen musste, und ich hatte das Gefühl, komplett benachteiligt zu werden. Ich richtete mein Kleid und versuchte mich herzurichten, aber ohne einen Spiegel oder einen Kamm konnte ich nicht viel machen. „Wenn du das Gefühl hast, dass im Haus nicht genügend Platz für mich ist, kann ich durchaus etwas Eigenes finden. Ich bin ja nicht mittellos.“

Unserem Vater gehörte eine Goldmine am Stadtrand von Virginia City und für eine Zeitlang strömte Geld ein. Mit gut platzierten Investitionen, die unsere Familie nicht wollte. Jegliche Verschwendung wurde durch die Eisenbahnstrecke gebracht. Selbst zu einer solch abgelegenen und kleinen Stadt in Montana Territory. Dieses Schicksal hatte sogar dabei geholfen, Thomas‘ Stellung in der Regierung der Stadt zu finanzieren. Sein Interesse an Politik und eine Zukunft in Washington forderten, dass die Gelder gut in Spenden investiert wurden.

„Nein. Dein Geld ist weg.“ Er betrachtete dabei die Fingernägel seiner Hand.

Seine Worte machten mich sprachlos. Ich war fassungslos. Das Zimmer drehte sich für einen Moment und ich hielt mich stützend an der Liege fest. Das Geld war weg? Das Konto war für das, was ich je gebraucht hätte, voll genug gewesen. „Weg? Wie?“

Er zuckte gleichgültig mit der Schulter und blickte nur flüchtig zu mir. „Ich habe es genommen.“

„Du kannst dir nicht mein Geld nehmen.“ Ich riss meine Augen auf und mein Magen drehte sich, nicht nur wegen der üblen Nebenwirkungen der opiathaltigen Droge, sondern auch wegen der Worte und dem banalen Tonfall meines Bruders.

„Das kann ich und das habe ich.“ Als dein Vormund ist es mein Recht, deine Gelder zu verwalten. Die Bank kann mich nicht davon abhalten.“

„Warum?“ fragte ich ungläubig. Er wusste, dass ich nicht nach der Bank fragte, sondern nach seinem Anspruch auf mein Erbe.

Frau Pratt stand nur da und hörte zu. Sie stütze Ihre Hände an ihrer Taille. Es schien ganz so, dass ich keinen Fürsprecher hatte.

„Du hast etwas gesehen, was du nicht hättest sehen sollen. Ich muss dich loswerden.“

„Mit–“ Nachdem ich seine Anspielung verstanden hatte, blieb ich still. Ich hatte etwas gesehen, was ich nicht hätte sehen sollen. Neulich hatten Mary und ich die Kinder zur Schule gebracht, bevor wir zum Hilfstreffen der Damen gehen wollten, um die Pläne für das Sommerpicknick der Stadt zu besprechen. Eines der Kinder hatte seine Tasche mit dem Mittagessen vergessen und ich hatte mich bereit erklärt, nach Hause zurückzugehen und sie zu holen, während Mary bereits zum Treffen ging. Auch wenn derartige Funktionen langwierig waren, war ich für eine Pause von den Bestrebungen älterer Damen, die versuchten einen passenden Partner für mich zu finden, dankbar. Mit meinen zweiundzwanzig Jahren und unverheiratet war ich eine Art Lieblingsprojekt für sie. Sie hatten sich das Ziel gesetzt, mich vor meinem nächsten Geburtstag verheiratet zu sehen. Ich hingegen war nicht in einer solchen Eile, besonders wenn ich mir die arroganten und unsympathischen Männer anschaute, die in Erwägung gezogen wurden.

Anstatt den Koch in der Küche zu finden, fand ich Clara, das Hausmädchen von oben, wie sie auf dem Küchentisch lag. Ihre graue Uniform war zur Taille hochgeschoben und ihre weiße Baumwollunterhose hing an einem Knöchel, während Allen, Thomas‘ persönlicher Sekretär zwischen ihren gespreizten Beinen stand. Seine Hose war offen und so lag seine Männlichkeit, die er kraftvoll in Clara stieß, frei. Ich blieb ruhig und versteckt im Eingang stehen. Das Paar bekam nicht mit, dass ich da war und bei ihren sexuellen Aktivitäten zusah. Im Allgemeinen wusste ich, was zwischen einem Mann und einer Frau geschah, aber ich hatte es noch nie erster Hand beobachtet und insbesondere nicht so etwas. Nicht auf einem Küchentisch!

Meine Mutter hatte mir, bevor sie gestorben war, erklärt, dass es nachts, in der Dunkelheit getan wurde und nackte Haut nur minimal – und nur so viel, wie nötig – gezeigt wurde. Aufgrund der Intensität und Stärke, die von Allens Bewegungen ausging, dachte ich, dass sich Clara beschweren würde oder Schmerzen hätte, aber der Blick auf ihrem Gesicht und die Art und Weise, wie sie ihren Kopf nach hinten warf und auf die hölzerne Oberfläche schlug, ließ mich anders denken. Er befriedigte sie. Es gefiel ihr! Mutter hatte gesagt, dass es etwas war, dass man über sich ergehen lassen müsse, aber Clara bewies mir das Gegenteil. Der Blick der Ekstase in ihrem Gesicht konnte nicht vorgetäuscht werden.

Ich spürte ein Prickeln zwischen meinen Beinen bei der Vorstellung, dass mich ein Mann auf solche Weise füllt und mich alles, außer das, was er tat, vergessen ließ. Als sich Clara über ihre bedeckten Brüste strich, wurden meine Nippel hart und schmerzten unter dem Verlangen, berührt zu werden. Sie genoss nicht nur Allens Aufmerksamkeit. Die Art und Weise wie Sie Ihren Rücken wölbte und schrie drückte aus, wie sehr sie es liebte. Ich wollte mich so fühlen wie sie. Ich wollte vor Vergnügen schreien. Die Vorstellung, von einem Mann so angefasst zu werden, erregte mich. Eine mir unbekannte Feuchte sickerte aus meinem weiblichen Kern heraus und ich griff nach unten, um meine Hand über mein geschwollenes Fleisch und durch das starke Gewebe meines Kleides zu streichen. Als die Bewegung in mir einen mir nicht vertrauten Stoß aus Lust auslöste, zog ich meine Hand in betäubter Überraschung zurück. Wenn meine Berührung allein schon ein solch wunderbares Gefühl verursachen konnte, wie würde es sich dann anfühlen, wenn es ein kräftiger Mann für mich täte?

Allen stieß noch einige Male heftig zu und versteifte und stöhnte dann, als ob er verletzt worden war. Als er sein pflaumenfarbiges Glied, das dank Claras Körper glitzerte und feucht war, herauszog, sah ich nicht nur ihre Schamlippen, sondern auch reichlich weiße Creme. Er hatte ihre Füße auf den Rand des Tisches gesetzt, so dass sie entblößt und verletzbar war. Allerdings schien es die junge Frau nicht zu interessieren, entweder weil sie zu sehr befriedigt wurde, dass Sie nicht darüber nachdachte, Anstand zu zeigen, oder weil sie keinen hatte.

Ich leckte meine Lippen bei dem Anblick ihrer Lüsternheit. Ihr Körper war gesättigt, voll und gut benutzt. Ich wollte mich so fühlen und ich wollte, dass es ein Mann machte. Nicht Allen, aber ein Mann, der mir gehören würde.

Mein Verlangen verflog allerdings schnell, als Thomas, der vorher von meiner Ansicht versteckt war, vortrat, um Allens Platz zwischen Claras Schenkeln einzunehmen. Er lehnte sich nach vorne, griff die Vorderseite ihres Mieders und riss es auf, so dass alle Knöpfe durch den Raum flogen. Er senkte seinen Kopf zu ihren entblößten Nippeln und saugte an einem und dann an dem anderen. Ich hatte keine Ahnung, dass ein Mann so etwas tun würde.

Seine Hände wanderten zum Knopf seiner Hose und er zog auch sein Glied heraus. Es war größer als Allens, länger und Lusttropfen traten aus der Spitze hervor. Der Sekretär stand an der Seite. Er hatte seine Hose wieder hochgezogen und er schaute mit verschränkten Armen zu. Thomas hatte sich in Position gebracht und bewegte seine Hüften so, dass er tief in Claras Körper eindringen konnte. Ihr Rücken wölbte sich vom Tisch weg, als Thomas sie füllte und ihr Stöhnen, das den Raum erfüllte, war ein Zeichen ihres Vergnügens.

Ich musste einen Ton, ein Keuchen, irgendein Geräusche gemacht haben, dass sich von der Frau unterschied, mit der er es trieb, da er seinen Kopf drehte und mich um den Eingang herumspähen sahen. Anstatt aufzuhören, stieß er noch härter in sie ein und der Kopf der Frau schlug auf die harte Oberfläche.

„Schau nur zu, es stört mich nicht“, sagte Thomas zu mir. Er grinste und platzierte seine Handflächen auf dem Tisch, um noch tiefer eindringen zu können. „Um genau zu sein, mag es mir durchaus gefallen, dass eine Jungfrau etwas lernt.“

Bei seinen Worten lief ich weg und vergaß dabei die Tasche mit dem Mittagessen.

Das war nun einige Tage her und ich hatte Thomas aus bloßer Scham meinerseits gemieden. Ich hatte nicht gewusst, was ich hätte sagen sollen oder wie ich ihm überhaupt noch in die Augen schauen könnte, da ich nun nicht nur wusste, dass er gemeinsam mit seinem Sekretär Frauen flachlegte, sondern auch, dass er seine Eheversprechen gebrochen hatte. Ob Mary von seiner Indiskretion wusste? Zumal ich nur ahnen konnte, dass das nicht das erste Mal war. Das Duo schien sich bei dem ganzen Vorgehen durchaus wohlzufühlen und das deutete auf eine langfristige Vertrautheit hin. Ich hatte mich bereitwillig von Clara und Allen distanziert.

„Ich sehe, dass du weißt, wovon ich spreche. Ich muss verhindern, dass du das, was du da gesehen hast, in der ganzen Stadt weitertratschst. Außerdem sind deine voyeuristischen Tendenzen nicht normal für eine Frau deines Status‘. Mit derart unsittlichen Neigungen kann ich dich zu Recht nicht mehr mit einem Freund von mir verheiraten.“

2

EMMA

Er zischte die letzten Worte so, als ob ich und nicht er diejenige gewesen war, die in diese grundlegenden, sexuellen Handlungen involviert gewesen war. Ich wurde beschuldigt, unsittliche Neigungen zu haben? Er war derjenige, der einen sorglosen Umgang gegenüber seiner Frau zeigte!

„Voyeurismus? Ich hätte nicht zugeschaut, wenn ich das gewusst hätte. Es war mitten am Morgen in der Küche. Thomas, ich würde niemals–“

Er wedelte mit einer Hand durch die Luft und ließ mich nicht aussprechen. „Es ist ohnehin irrelevant. Dich um mich zu haben ist kein Risiko, das ich für meine Karriere in Kauf nehmen möchte. Eine Äußerung über unangemessenes Verhalten und meine Chancen, nach Washington zu kommen, sind dahin.“

„Männer haben Geliebte, Thomas. Es würde niemanden überraschen“, entgegnete ich. „Natürlich muss es Mary wissen.“

Er lachte kalt. „Mary? Ich kümmere mich weder um meine Frau noch darum, was sie denkt. Sie würde niemals schlecht über mich sprechen. Ich bewege mich innerhalb meiner Rechte, um das hier einmal klarzustellen.“

Ich zuckte bei dem Gedanken, wie er sicherstellte, dass sie ruhig blieb, zusammen. Mary war kleinlaut und ich war dabei, herauszufinden, warum. Mary hatte keine Grundlage, sich über die kleinen Sünden ihres Ehemanns zu beschweren oder sogar zu protestieren. Eine Ehefrau war komplett der Gnade ihres Ehemanns unterstellt.

„Sicherlich machst du dir Sorgen darüber, dass Allen oder Clara auspacken könnten.“ Ich war schließlich nicht die einzige, die seine außerehelichen Tendenzen aufdecken könnte.

Thomas rollte mit den Augen. „Bitte, Clara wäre leicht loszuwerden und Allen weiß, wo sein Platz ist. Er ist genauso sehr darauf aus, nach Washington zu kommen, wie ich.“

Ich konnte mir nur zu gut vorstellen, wie er Clara loswerden würde, wenn er ein Familienmitglied einfach so an Frau Pratt übergab. Ich fing an, meine Hände zu reiben. Thomas schien es ernst damit so ernst zu meinen wie alles andere auch. Er räumte jedes Problem oder jedes Hindernis einfach skrupellos aus seinem Weg. Es schien, dass er mich gerade auf diese Art und Weise loswurde.

Ich musste nicht dableiben und auf ihn hören. Ich ging auf die Tür zu, um zu gehen, aber hielt eine Hand hoch. Du hast kein Geld. Kennst niemanden. Nur die Kleidung, die du anhast.“

Verzweifelt schüttelte ich meinen Kopf. „Das ist doch verrückt, Thomas!“ Frustrierte wedelte ich mit meinen Händen durch Luft. „Ich habe Freunde, eine Schwägerin, Nachbarn! Ich habe Vaters Geld! Ich kann geradewegs durch diese Tür gehen und jemanden auf der Straße treffen und sie werden mir helfen.“

„Neben deinem Geldmangel, befinden wir uns zudem auch nicht mehr in Helena.“

Meine Arme fielen bewegungslos an meine Seite. Mein Magen drehte sich. „Was? Das kannst du nicht tun. Ich bin volljährig.

„Das stimmt, aber im Testament deines Vaters stand, dass ich die Kontrolle habe, bis du fünfundzwanzig oder verheiratet bist. Da du erst noch heiraten musst, kann ich mit dem Geld machen, was ich will.“

„Aber du hast alle Anwerber vertrieben!“ schrie ich und bemerkte schließlich, dass dem ein Plan zugrunde lag. „Du hast das alles geplant.“

Er lächelte, wenn auch kühl. „Wir sind in Simms, bei Frau Pratt.“ Wenn du durch diese Tür trittst, landest du auf den Straßen einer fremden Stadt ohne einen Fürsprecher und ohne Alternative, außer zu ihr zurückzukehren, um zu überleben. Außerdem bezweifele ich, dass sie dich gehen lassen würde. Ist das nicht so, Frau Pratt?“ Es wartete nicht auf ihre Antwort. „Sie hat mir eine nette Summe für dich gezahlt und ich habe keinen Zweifel daran, dass du dir deinen Wert verdienen musst.“ Her schniefte. „So wie dir Claras sexuelles Erwachen gefallen zu haben schien, glaube ich sehr, dass das hier perfekt zu dir passen wird.“ Aus dem Augenwinkel heraus musterte er mich und wandte sich dann wieder Frau Pratt zu. „Vielen Dank für das Geschäft.“

„Herr James“, antwortete sie mit einem kleinen Kopfnicken und hielt dir Tür für ihn auf. Sie würde ihn gehen lassen?

Thomas war weg und hinterließ eine Lücke, die so groß war wie die Leere meiner Gefühle. Ich bin an ein Bordell verkauft worden! Allein die Vorstellung war verrückt, unvorstellbar, aber hier war ich nun. Tränen stiegen mir in die Augen.

„Es ist nicht ganz so schlimm, Fräulein James. Du stehst jetzt nicht mehr unter der Führung dieses abscheulichen Mannes.“ Sie kräuselte ihre Lippen, als sie die Tür hinter ihm schloss. Es warm, als ob das Leben, so wie ich es kannte, vorbei war. Das Kapitel war zu Ende und ein neues sollte beginnen. Das war, was mich am meisten beängstigte. Wie würde mein neues Leben aussehen? Würde ich Männer befriedigen, so wie Clara Allen, oder würde ich unter den grausamen Händen eines Mannes wie Thomas leiden müssen? Das alles war verrückt!

Ich wischte wild über meine feuchten Wangen. „Kleiner Trost“, antwortete ich und schaute nach unten auf den übertriebenen, orientalischen Teppich, „die Alternative, so wie sie Thomas darstellte, gefällt mir auch nicht.“

„Dieser Mann, dein Stiefbruder, hat dich an mich verkauft.“ Sie zeigte auf die geschlossene Tür. „Er ist kein Mann, der unsere Aufmerksamkeit verdient hat. Ich finde, dass es gut ist, dass wir ihn los sind.“ Ihre sanfte Stimme behielt einen Hauch Härte, während sie ihre Hand mit Endgültigkeit wellenartig durch die Luft wedelte.

„Warum haben Sie dann diesem Geschäft zugestimmt? Warum haben Sie mich gekauft?“

Ihr Rock raschelte, als sie durch den Raum ging. „Um Geld zu verdienen, natürlich. Allerdings habe ich eine Schwäche für Frauen, deren Leben in Gefahr sind. Vertrau mir, dir geht es besser hier mit mir als auch nur eine weitere Nacht unter dem Dach dieses Mannes verbringen zu müssen.“

Ich hob mein Kinn an, aber ich war nicht so von meiner Situation überzeugt wie sie. „Ich nehme an, es hängt davon ab, was du mit mir vorhast.“

„Du bist eine Jungfrau“, stellte sie fest.

Ich errötete vor Wut und meine Wangen wurden heiß.

„Ja, ich kann an deiner Reaktion auf das Wort sehen, dass es so ist“, antwortete sie. Sie ging zu ihrem Tisch und setzte sich auf den Stuhl daneben. Ihr Rücken war gerade und sie richtete ihren Rock. Sie mochte ein Prostituierte sein, aber sie hatte die Manieren einer Dame.

Ich betrachtete das hellblauen Morgenkleid, das ich heute Morgen erst angezogen hatte. Ich dachte nach und verstand jetzt, dass mir Thomas Laudanum in meinen Kaffee gemischt haben musste. Ich trank ihn immer schwarz, also musste der bittere Geschmack gut verdeckt gewesen sein. Das Letzte, woran ich mich erinnere, war, dass ich im Esszimmer ein Stück Toast mit Marmelade aß.