Im Kleinen Schwarzen - Catherine May - E-Book

Im Kleinen Schwarzen E-Book

Catherine May

4,7

Beschreibung

Aus einem selbstvergessenen Spiel mit Dessous der eigenen Ehefrau wird plötzlich Ernst. Von Eva vor dem Spiegel des Schlafzimmerschranks erwischt, findet Alex sich ganz plötzlich auf einem Weg wieder, den er von sich aus so nicht gewählt hätte: Eva will ihn in eine Frau verwandeln. Schneller als er es für möglich gehalten hätte, entgleitet ihm die Kontrolle. Der Zug nimmt Fahrt auf, und selbst als er meint, ihn noch bremsen zu können, rast er unaufhaltsam immer weiter ...

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Seitenzahl: 68

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Inhalt

Erwischt

Erste Schritte

Hardcore-Shopping

Im Kleinen Schwarzen

Erwischt

Alex gefiel, was er sah. Das war richtig heiß!

Es war schwer, zu sagen, was genau daran so heiß aussah. Stellte er sich so eine Frau vor? Oder gefielen ihm ganz einfach die Dessous? Er hatte sie gelegentlich an Eva gesehen und dann hatte der Abend unweigerlich in berauschendem Sex geendet. Aber das hier – das war etwas anderes.

Er drehte sich langsam vor dem Spiegel. Natürlich fehlten ihm die Rundungen, die schlanke Taille. Aber diese champagnerfarbenen Spitzen… es prickelte auf seiner Haut, es pulsierte in der zarten Seide in seinem Schritt.

In der Schublade mit der Wäsche hatte er doch ein in der Farbe genau passendes, seidenes Unterkleid gesehen. Wie sich das wohl anfühlte? Er nahm es heraus, befühlte es und streifte es vorsichtig über. Es legte sich überraschend eng an seine Haut an. Nun sah er aus wie ein schlankes, zierliches Mädchen in Seidendessous, fand er. Er ging ins Hohlkreuz, streckte aufreizend den Hintern heraus. Bezaubernd!

Und wie wäre es denn, wenn er dazu… er hatte doch irgendwo eine schmale Packung gesehen mit Nylonstrümpfen mit Spitzenbesatz… Er öffnete eine weitere Schublade. Darin lag ein ganzer Haufen von Strümpfen und Strumpfhosen aus diesem hauchdünnen, zarten, kaum spürbaren Gewebe. Wie sich das wohl auf der Haut anfühlte? Er nahm einen hellbraunen, kaum sichtbaren Strumpf in die Hand, befühlte ihn, hielt ihn an sein Bein, streichelte sich damit. Das fühlte sich geheimnisvoll, verheißungsvoll, aufregend an. Er konnte nicht wiederstehen, setzte sich auf die Bettkante und begann, den Strumpf in seiner Hand aufzuwickeln.

In diesem Augenblick hörte er, wie sich ein Schlüssel in der Haustür drehte. Er hörte, wie sich die Tür öffnete und die Absätze von Stöckelschuhen auf die harten Steinplatten im Flur hackten.

‚Eva!‘, schoss es ihm durch den Kopf und sämtliche Alarmglocken begannen wie verrückt zu schrillen. Er spürte, wie ihm das Blut aus dem Kopf entwich und er für einen Augenblick vollkommen gelähmt war. Er sah sich im Schlafzimmer um: überall standen Schubladen und Schranktüren offen, auf dem Bett lagen Dessous und einige Strümpfe und Strumpfhosen. Panisch packte er alles in die eine Schublade, schloss sie, schloss eine zweite, eine dritte. Anhand des Klackerns der Absätze auf den Steinplatten, dann dem Scharren der Sohlen auf den hölzernen Treppenstufen konnte er genau den Weg verfolgen, den Eva durch das Haus nahm. Sie hatte „ich bin zu Hause!“ gerufen, gutgelaunt wohl angesichts der Tatsache, dass sie früher Feierabend hatte machen können als geplant. Und nun kam sie die Treppe herauf! Warum blieb sie nicht unten und trank erst einmal ein Glas Wasser? Das machte sie doch sonst immer!

Alex schaffte es nicht, alles zusammenzupacken und sämtliche Schranktüren zu schließen. Kurz bevor Eva ganz oben war, sprang er, fast taub vor Angst und noch immer mit Dessous und Unterkleid bekleidet, ins Bett und zog sich die Bettdecke bis unters Kinn. Er hoffte inständig darauf, dass sie weitergehen würde, beispielsweise in sein Arbeitszimmer, um ihn dort zu suchen.

Stattdessen öffnete sich die Schlafzimmertür und Eva kam herein. Wie immer, wenn sie aus der Firma kam, sah sie zum Anbeißen aus in ihrem engen Rock, der förmlichen Bluse und der Hochsteckfrisur. Sie war dezent, aber nicht unauffällig geschminkt und wurde von einem unverkennbaren Duft umweht, der ihr mit Sicherheit eine gute Verhandlungsposition verschaffte, wenn sie mit einem Mann feilschen musste. Aber Alex sah nur ihre strahlenden Augen, mit denen sie ins Zimmer trat.

Die Augen wurden noch größer, als sie sah, dass er im Bett lag, die Decke bis zum Kinn hochgezogen. Spontan wirkte er auf sie irgendwie leidend.

„Was ist mit dir, Schatz?“, fragte sie mit gedämpfter Stimme. „Ist dir nicht gut?“

Alex versuchte seiner Stimme eine kränkelnde Note zu geben. „Migräne“, hauchte er.

„Migräne?“ Ihre Augen wurden noch größer. „Du?“ Er sah ihr förmlich an, wie ihr Gehirn zu arbeiten begann. Sie hatte sofort gewittert, dass hier etwas nicht stimmte. Und Migräne war in der Tat eine denkbar blöde Erklärung, denn im Grunde kannte er Kopfschmerzen nur von anderen Menschen; und Migräne konnte er nicht einmal wirklich nachvollziehen. Er wusste nur, dass damit immer alles erklärt und niemals nachgefragt wurde. Einen von Migräne Befallenen ließ man am besten in Ruhe.

Auf ihrem Weg von der Tür zum Bett, wo sie sich offenbar zu ihm auf die Bettkante setzen wollte, fiel ihr Blick auf den Schrank und blieb für einen Augenblick an der nicht richtig geschlossenen Schublade hängen, aus der der Zipfel eines Nylonstrumpfs hervorsah. Dann entdeckte sie eines ihrer Höschen, das auf dem Boden vor der Kommode lag. Sie blieb stehen. Ihr Blick glitt langsam weiter, bis er schließlich auf Alex zur Ruhe kam. Doch Alex merkte, dass sie nicht wirklich ihn ansah. Sie schaute mehr… auf seine Schulter! Wieder spürte er das Blut in seinen Ohren rauschen. Wahrscheinlich war dort ein Träger des Unterkleids zu sehen, vielleicht sogar vom BH!

Eva trat langsam vollständig ans Bett heran. Sie beugte sich zögernd über ihren Ehemann und legte ihre Hand auf die Bettdecke. Plötzlich griff sie zu und zog sie mit einem Ruck weg.

Ihr Gesicht erstarrte. Alex, der panisch versuchte, die Decke wieder zu fassen und sie über sich auszubreiten, sah, wie sich blankes Entsetzen über ihrem ganzen Körper ausbreitete. Sie spreizte die Finger, ließ die Bettdecke los und richtete sich auf, bis sie ganz steif dastand. Sie legte ihre Hände in ihre Taille. So stand sie über ihm, schloss langsam ihren Mund und starrte ihn an.

„Was…?“

Sie versuchte sichtlich, sich zu sammeln, Ordnung in ihre sich chaotisch gebärdenden Gedanken zu bringen. Alex rührte sich nicht. Für ihn brach gerade die ganze Welt unter ihm und um ihn herum zusammen. ‚Jetzt ist alles aus!‘, dachte er, mehr in einem diffusen Gefühl der Verzweiflung als in einem grammatikalisch korrekten Satz. ‚Jetzt ist alles aus!‘

Eva fasste sich ganz langsam. „Was… machst du da?“ Es war ihr anzuhören, dass sie um jedes einzelne Wort rang. Sie griff noch einmal nach der Bettdecke. Offenbar konnte sie nicht glauben, dass sie wirklich gesehen hatte, was sie gesehen hatte. Doch nun hielt Alex die Bettdecke fest.

„Warum… trägst du… meine Wäsche?“ Wieder sah sie ihm nicht direkt ins Gesicht und Alex merkte, dass seine Schulter schon wieder frei lag. Tatsächlich war dort deutlich neben dem Träger des Unterkleids einer der Träger ihres Spitzen-BHs zu erkennen. Er zog die Bettdecke noch höher, auch wenn er genau wusste, dass das nichts mehr nutzte. Es war heraus, sie hatte es gesehen. Und nun würde sie nicht mehr lockerlassen, bis sie zufrieden war oder…

„Ich… weiß nicht“, stammelte er, „ich wollte nur mal…“

Sein Gehirn erwies sich als vollkommen leer. Da war absolut nichts, was er hätte sagen können. Dabei rasten nun die Gedanken. Was sollte er sagen? Was war geschickt zu sagen? Wie würde er sie täuschen können über das, was er getan hatte? Welche Erklärung könnte auch nur halbwegs plausibel klingen?

„Ich wollte nur…“

Eva sah ihn mit großen Augen an und wartete. Alex konnte deutlich sehen, dass sie Angst hatte.

„Du wolltest nur mal – was?“

„Ich wollte…“

Eva beugte sich wieder vor, ergriff die Bettdecke und riss sie mit einer kraftvollen Bewegung weg.

„Du wolltest?“, schrie sie nun fast, „du wolltest? Was wolltest du, zum Teufel?“

Je mehr sie schrie, desto unfähiger wurde Alex, seine Gedanken zu ordnen. So blieb er stumm, als sie ihn nun wieder fragend anstarrte, während er in ihren Dessous auf dem Bett vor ihr lag und keine Möglichkeit hatte, seine peinliche Blöße zu bedecken. Unglaublich, wie sehr er sich schämte!

Ihr Blick wanderte erneut von seinem Gesicht hinab zum Unterkleid. Vorsichtig streckte sie die Hand aus. Mit spitzen Fingern erfühlte sie den Spitzen-BH, dann das Höschen. Sie hob den unteren Saum des Unterkleids an, so dass sie den Slip sehen konnte. Ihr Blick verweilte einen Augenblick darauf und kehrte dann ruckartig zu seinem Gesicht zurück.