Im Schatten ein Licht - Viktor Kamerer - E-Book

Im Schatten ein Licht E-Book

Viktor Kamerer

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Beschreibung

Er hat es gleich gewusst, da er mit ihr spricht. Sie hat Charakter, aber ist nicht leicht zu erobern. Klaus lernt Isabel kennen und lieben. Versteht sich mit ihrem Sohn. Sein Bruder warnt ihn vor dieser Frau. Sie spiele mit ihm. Die Ukrainerin lockt ihn aus der Reserve, doch er ist ein Mann der zweiten Chance. Hat diese Geschichte ein rettendes Ufer? Wird sie ihm verzeihen für seine Dummheiten?

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Inhaltsverzeichnis

1. Kapitel

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

2. Kapitel

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

3. Kapitel

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

4. Kapitel

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

5. Kapitel

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

1.

1

Ein Gesicht. Ein Traum von einer Frau, die nicht anders vermag denn kräftig zu sein. Ihr Charakter ist einwandfrei. Wo ist ihr Mann geblieben? Sie stolziert über die Bucht ihres Heimatortes. Dort, wo die Wellen hochschlagen und sich runterwinden. Dieser Ort ist ihr am liebsten. Da wo Ihr Ehemann sie auf Händen trug. Doch heute ist es anders. Sie hat vergessen, was Zärtlichkeit ist. Seit zwei Jahren. Und ihr neuer Verehrer ist doof und ungelenk. Er nutzt die Gelegenheit niemals aus. Was sie in Rage bringt. Sie wird ihn verlassen, wenn es so weiterläuft. Das Tempo ist gemäßigt, doch die Liebe steigt exponentiell an. Da es so weitergeht, werden sie zu Weihnachten ein Paar sein. Ihr Name ist Isabel und sie trägt 42 Jahre auf dem Buckel. Ihr quasi neuer Freund ist nicht arg älter. Er hat sein Haar über die Stirn gelegt, ohne Gel und anderem Tamtam. Parfum ist ihm ein Hilfsmittel. Sie liebt seines und er das ihre. Aber ihn verehrt sie nicht. Das sagt sie sich seit drei Wochen. Zuerst war sie der Meinung, er sei zu jung. Da sie feststellte, dass es anders ist, trägt sie ihre Brille etwas tiefer, um ihn anzuschauen. Sie versucht es inständig, doch er ist nicht belehrbar. Ja, er bereut immer wieder, er ist ein Mann mit dem zweiten Versuch. Diesen benötigt er stets. Und das ist ihr gar nicht so recht.

Sie hat damit gerechnet, dass er so ist wie ihr Verflossener. Dazu ist er gar nicht imstande. Weder ist er so herzlich wie jener. Und schlau wie ein kräftiger Mann ist er ebenso nicht. Sie gibt ihn jeden Tag aufs Neue auf. Er meldet sich stets, um dann erneut ihre Abfuhr zu erhalten. Das läuft jetzt schon zwei, drei Tage so.

»Möglich, dass er zur Liebe nicht imstande ist. Wie werde ich ihn lieben, wenn Zärtlichkeiten fehlen? Ist er ein Mann, wie er redet, oder handelt er ebenso schlau. Das ist jetzt die verdammte Frage«?

Isabel lehnt sich gegen die Couch, eine Freundin hört gerne zu. Dann ist jene dran und fragt die halb verliebte: »Wenn er der Richtige ist, so bleiben er und du weiter motiviert. Da du aber ohne Geduld bist, und so kenne ich dich, wirst du ihn morgen in den Wind geschossen haben«.

2

Ihm kommt keine Träne herab. So ist er nicht, keinesfalls heute. Vor Jahren, ja, da floss ihm ein Bach aus den Augen. Er bemerkt, da sie traurig ist. Drückt aufs Gaspedal und fragt sie nach ihrer Nacht. Sie hat kaum geschlafen, sagt sie.

Wenn er jetzt ihre Hand nehme, wäre alles einwandfrei. Er bringt es nicht. Hat einige Körbe erhalten in seinem Leben. Das hemmt ihn ungemein. Vorsicht steht auf seiner Stirn. Bemüht er sich doch das abzulegen, ist sie schon wieder ungeduldig. Erwartet einen enormen Schritt von ihm. Nimmt er diesen? Oder fehlt der Mut? Ist er für die Beziehung geboren? Sie, ja, hat zwei Kinder.

Sein Name scheint unbedeutend zu sein: Klaus. Ein richtiger Deutscher. Sie ist zum Teil Spanierin und ein wenig hitzig. Nebst der nicht vorhandenen Geduld. Sie drückt aufs Gaspedal, im Geiste, nicht in echt. Er bemerkt diesen Gedanken und versucht, etwas zu sagen. Sie dann: Kommt heute was oder nicht? Ich warte keine Woche mehr. Wenn sie wüsste, dass sich das zwanzig Tage so hinzieht.

Sie ist sauer. Er bereut und haftet sich an sie. Unterhält sich sodann locker mit ihr. Was sie erneut auf seine Spur bringt. Er vermutet, dass sie ihn liebt. Wird nicht davon ablassen, sanft vorzupreschen. Mit der Geduld, die ihr fehlt. Klaus benötigt sie wegen der Ablehnung, die er erduldet hatte.

Sie versteht das nicht. Vernimmt ihrerseits, dass dies eine deutsche Sache ist. Wird so sein. Hinzu kommt eben, dass Katrin ihn dermaßen Hoffnungen vermittelt hatte, dass er Hals über Kopf in ihre Fänge gelangt war. Sie liebte ihn nicht. Weshalb blieb sie mit ihm? fragte er sich.

Wenn es jetzt mit Isabel genauso wird, würde er schnell aufgeben. Aber nein, heute ist er anders und somit seine Beziehung zu dieser Frau. Sie kocht und putzt, räumt auf. Das hält keine Dame aus, die alles erduldet und verloren hat. Sie hat ihn am Kragen gepackt. Schüttelt ihn durch. Ist energisch mit dem Klang ihrer Stimme. Sie hallt durch das Wohnzimmer und trifft ihn genau ins Ohr. Und in sein Gefühl, welches er niemals gedenkt aufzugeben. Denn sonst verliert er das wenige, dass er hat, ebenso.

3

Wie oft wird er sagen, dass er sie liebe? Hoffentlich nicht zu arg, steht es hinter ihrer Stirn geschrieben. Wird er diesen groben Gedanken lesen? Er lehnt sich nach vorne und streichelt ihr im Geiste über die Haut. Warum nicht gleich so. Er ist doch dazu fähig, zärtlich zu sein. Er sagt immer, Perfektion gibt es nicht. Er meint, was er spricht. Das wird sie ihm nicht vorwerfen, dass er zu wenig redet. Aber die hundert Prozent schafft er keinesfalls. Wie denn? Da sie aus verschiedenen Ländern stammen. Und doch bemerkt er, dass Ähnlichkeiten da sind. Sie wird nur das Perfekte ablegen, dann würde er damit anfangen, sie zu umzingeln. In seinem eigenen Tempo. Wer kreidet Klaus das an? Sie ja. Andere Deutsche halten zu ihm. Im Grunde ist er witzig. Das ist es, was sie wünscht. Wenn er locker ist, wird sie es alles sehen. Nur Geduld, Isabel. Der Tag der Liebe kommt später, doch er steht schon an.

4

Sie nimmt den Teig und knetet, was die Kräfte hergeben. Er versucht, ihr die Walze abzunehmen. Sie möge nicht zu arg arbeiten. Sie versteht es nicht. Denn er bezahlt sie dafür. Seine Verliebtheit lässt ihn sie bevorteilen. Er zahlt ihr jetzt mehr. Die Vereinbarung war eine andere. Sie fragt nach. »Warum gibst du mir dieses Geld«? Er redet sich heraus. Das sei nur gerecht. Sie begreift schnell und nimmt umso lustiger. Er wird es ihr durchgehen lassen. Sie vernimmt nicht, dass er sie liebt. Sieht sie das denn nicht? Wie ich sie anschaue?

Wie freundlich ich mit ihr rede? Habe ebenso das Recht, sie anzuklagen. Wir sind verschieden, doch wer ist schuld daran? Keiner. Nicht mal Gott in der Höhe.

Ihr spanisches Blut hat Temperament. Meins versteckt sich vor ihr. Werde nicht zulassen, dass sie harte Worte von mir erhält. Bin zu sanft für diese Welt. Wer klagt mich an?

Sie verstummt. Vernimmt etwas, von ihm ausgehend. Ja, er ist schräg drauf. Vernunft spielt dennoch eine Rolle in seinem Charakter. Er wird sie nicht verrückt angehen. Die Zeit dafür ist vorüber. Andere Frauen hatte er unter Druck gesetzt. Isabel wird das nicht sehen an ihm. Sie ist gerecht vor ihrem Sohn und versucht, dies ebenso bei Klaus zu sein. Er ist naiv. Wieso küsst sie mich nicht. Aus dem Himmel heraus. Wäre ein großer Schachzug. Doch so ist sie nicht. Sie hat Moral, wirft sich keinem an den Hals. Er fragt, ob sie sein Geld nehme. Sie dann, für welche Tätigkeit. Er leckt sich die Lippen. Sie meint, so eine ist sie nicht. »Gott sei Dank«, sagt er. »Hab dich nur getestet«. »Was verdammt hast du«?

Sie beruhigt sich allmählich. Wir sind verschieden. Das ist klar. Doch ebenso ist er meinem Herz nahe. Wenn wir uns trennen, ist die Gelegenheit weg. Da wird was Großes daraus. Anders ist es nicht.

Er sagt, er ist Manager. Und sie gab an Krankenschwester zu sein. Ein Team wie kein gleiches.

Sie spielt ihm nichts vor, bemerkt sie. Alles sei so, wie sie es angibt.

Dann hänge sie niemandem an, der Geld und Haus habe?

»Was denkst du von mir, Klaus? Das ist abwegig. Bin nicht so. Es enttäuscht mich, was du von mir hältst«.

Er ergraut an den Haaren in diesen Tagen. Doch er liebt sie. Gibt sie nicht auf. Wenn sie nur dranbliebe, rumort es in ihm.

Klaus fürchtet, dass sie ihn abschießt. Gelegenheiten waren da. Er brachte dann immer Heiterkeit ins Spiel und hielt sie bei Laune. Weshalb sie nicht sehe, warum er so ist.

»Du bist ein schwerer Charakter, Klaus. Hast eine russische Seele. Du bist doch Russe«?

Er antwortet: »Wurde in Moldawien geboren. Da war ich aber schon Deutscher. Von Geburt an. Wenn ich es nicht besser wüsste, sage ich klar, dass du eine Ukrainerin bist«.

Sie hatte ihn verdorben. Die Wahrheit war jene, dass sie geflüchtet sei. Sie habe nie von sich gegeben, woher sie käme. Ihre Freundin habe das alles hier so ausgeheckt. »Verzeih mir. Bin nicht schuld. Natalie hat sich das so ausgedacht. Du hättest womöglich Vorbehalte gegen dieses Land ... ». Er dann: »Weshalb würde ich? Seit zwei Jahren habt Ihr Krieg. Du hast perfektes Deutsch gelernt. Bist integriert. Ich würde dich mit Kusshand nehmen. Euer Staat ist souverän, wie der unsere. Ja, Ihr seid Kriegspartei. Der Kanzler meines Landes sendet Panzer und Geld. Wer sind wir euch anzuklagen? Ihr verteidigt eure Werte und Demokratie«.

5

Er ist erregt, da seine Mutter ihn dermaßen fordert. Ein Drama. Schrecklich, wie unbeholfen sie ist. Ihre Worte, kränklich, dringen nicht bis zu ihm vor. Das regt ihn auf. Ist sie denn nicht in der Lage in normaler Zimmerlautstärke zu reden? Das Hirn, zum Teil ausoperiert. Die Sprache wie gesagt ärmlich. Ihr Sohn Klaus am Ende mit seinen Nerven. Er ist so talentiert. Zum Pfleger hätte es gereicht. Aber heute nicht mehr. Denn Anne ist arg schwer zu ertragen, aus seiner Sicht heraus.

Isabel ist gegangen. Leichtfüßig und froh, ihn gesehen zu haben. Sie stellt ihre Hausschuhe an den Platz am Eingang und zieht die Sommerschuhe an. Innerhalb zwei Minuten war sie bereit, nach Hause zum Sohn zu fahren. Mit dem Bus, Linie 671. Sie bekommt nicht mit, wie er schreit gegen seine Alte.

Ihr Interesse an ihm unterstreicht sie, da sie am kommenden Morgen Mama Anne fragt: »Wie ist denn Klaus? Habe ich recht? Er ist anstrengend«?

Sie ist sich gar nicht bewusst, wie unangenehm er mit seiner Mutter ist. Und morgen dann mit ihr? Ist möglich, dass er schreit wie ein wildes Tier. Ein Wolf, den man nicht zähmen wird. Der getroffen ist durch die Patronen der Anne, welche ihn provoziert. Regelrecht.

Es ist zum Schreien. Sie greift selbst ein und zähmt ihren Sohn. Ihre jetzt laute Art lässt ihn zufrieden sein. Denn eben war sie kränklich und leise. Leben ist in ihr. Das gefällt ihm. Hätte sie das doch früher vollführt.

Immer wieder fragt er in solchen Phasen nach: »Was hast du gesagt«? Er hat es zwar begriffen, würde ihr aber eine Lektion erteilen. Niemand redet in diesem Haus wie ein Sterbender. Das war bei Papa so. Heute mit Mama nicht mehr. Nein, bei Vater hat er es verstanden. Bei ihr keineswegs. Sie wird sich aufraffen, oder ich höre sie nicht. Sie sagt, was sie braucht, aber ich vernehme es kaum. Sie ist selbst schuld«.

Er schreit es aus, in seinem Zimmer, nicht verborgen für die Nachbarn. »Diese verdammten Windeln. Wir haben ausgemacht, du ziehst sie nicht mehr an. Du benötigst sie nicht. Hast Binden«.

Sie dann kränklich, sich verteidigend: »Aber ich habe Verstopfung und ohne Pampers kommt es aus mir raus. Du hast doch jetzt Wasser in den Po gepumpt. Da wird es in der Nacht kommen«.

»Das ist mir scheiß egal. Warum habe ich das nur reingepumpt. Nächstes Mal kümmerst du dich um deine Sachen selbst ... »