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„Einige von ihnen kommen mit einer mentalen Sehnsucht, zu dienen oder zu lernen; andere kommen in der Hoffnung, Yoga auszuüben, das Göttliche zu finden und sich mit Ihm zu einen; schließlich sind da jene, die sich vollständig dem göttlichen Werk auf Erden weihen wollen. Alle kommen, weil sie von ihrem seelischen Wesen gedrängt werden, das sie zu Selbst-Verwirklichung führen will. Sie kommen mit dem seelischen Wesen im Vordergrund, das ihr Bewusstsein lenkt; sie stehen in seelischem Kontakt mit Menschen und Dingen. Alles erscheint ihnen schön und gut, ihre Gesundheit bessert sich, ihr Bewusstsein wird lichtvoller. Diesen Frieden und die Erfüllung und Freude, die durch den seelischen Kontakt gegeben sind, finden sie überall, in allem und jedem. Das gibt eine Offenheit für das wahre Bewusstsein, das hier alles durchdringt und ausarbeitet. Solange die Offenheit da ist, halten Frieden, Fülle und Freude mit der unmittelbaren Folge von Fortschritt, Gesundheit und guter Verfassung des Physischen, Ruhe und gutem Willen im Vital, Klarheit und Weite im Mental und einem allgemeinen Gefühl von Sicherheit und Befriedigung an.“ (Die Mutter, CWM Vol. 12, p. 45) Dieser Abschnitt beschreibt, was vom Standpunkt des Integralen Yoga als Zustand „psychischer Gesundheit“ angesehen werden soll. Zwei Dinge sind über einen solchen Zustand, wie er oben beschrieben ist, besonders zu erwähnen. Erstens ist der Zustand psychischen Wohlfühlens sowohl in Begriffen des Physischen („Gesundheit und gute Verfassung im Physischen“), des Vitals („Ruhe und guter Wille im Vital“) und des Mentals („Klarheit und Weite im Mental“) als auch in einem Gesamtempfinden inneren Wohlfühlens („ein allgemeines Gefühl von Sicherheit und Befriedigung“) beschrieben. Zweitens wird ein solcher Zustand psychischer Gesundheit der Tatsache zugeschrieben, dass sich das seelische Wesen im Vordergrund befindet und das Bewusstsein lenkt sowie einen „seelischen Kontakt mit Menschen und Dingen“ herstellt. Die Quintessenz psychischer Gesundheit liegt nach dem Standpunkt des Integralen Yoga in einer Veränderung des Bewusstseins, aus einem Zustand, der vorrangig vom äußeren Bewusstsein des Physischen, des Vitals oder des Mentals beherrscht wird, in einen Zustand, der mehr und mehr ein inneres und höheres Bewusstsein widerspiegelt. Nur durch eine solche Bewusstseinsveränderung kann man von psychischen Störungen frei werden, die, wie in den vorstehenden Seiten ausgearbeitet ist, ein innewohnender Bestandteil des gewöhnlichen physischen, vitalen und mentalen Bewusstseins sind, in dem wir die meiste Zeit leben. Die Art der Bewusstseinsveränderung, der im Integralen Yoga der Vorzug gegeben wird, ist die „Verseelischung“ (seelische Wandlung), die darin besteht, das Mental, das Vital und das Physische unter die Herrschaft der Seele zu bringen. Solch eine Veränderung kann schrittweise dadurch hervorgebracht werden, dass die Entdeckung des inneren Wesens mehr und mehr der bestimmende Lebenszweck wird. Bevor man das innere Wesen entdeckt, kommt man gewöhnlich mit den Wesensteilen in Kontakt, die zwischen dem äußeren und dem inneren Wesen liegen. Solch ein Kontakt mit den dazwischen liegenden Ebenen des Wesens, auf die sich der Integrale Yoga als subliminale oder innere Wesensteile bezieht, befreit von den Störungen des äußeren Bewusstseins. Gleichwohl ist es nur die „Verseelischung“ (seelische Wandlung), die nicht nur von den störenden Einflüssen befreit, sondern auch das äußere Bewusstsein so wandelt, dass es ein für alle Mal sämtliche Störungen los wird und einen unveränderlichen Zustand psychischer Gesundheit errichtet. Dieses Buch, das aus den Werken Sri Aurobindos und der Mutter zusammengestellt ist, hat die Absicht, einige der Prinzipien und Methoden des Integralen Yoga vorzustellen, wie man psychische Störungen überwindet und eine positive psychische Gesundheit erlangt. Die Ausschnitte wurden für Leser ausgewählt, die offen sind für Ideen, die dem Yoga entstammen, ohne dass sie notwendigerweise Yoga praktizieren müssten. Deshalb wurden Yogamethoden, die nur für Yoga-Praktizierende angemessen wären, in der Regel nicht aufgenommen. Trotzdem weisen einige Auszüge auf Methoden hin, die zur Ausübung des Yoga gehören. Sri Aurobindos Yoga unterscheidet psychische Störungen danach, zu welchen Teilen oder Ebenen des Wesens sie gehören. Deshalb wurden die Ausschnitte in dieser Zusammenstellung nach den verschiedenen Wesensteilen und -ebenen, wie sie in Sri Aurobindos Yoga verstanden werden, eingeteilt. Viele Methoden und Prinzipien des Integralen Yoga sind von allgemeiner Natur und sind auf Störungen eines jeden Wesensteils anwendbar. Solche allgemeinen Methoden und Prinzipien wurden in einem besonderen Abschnitt an den Beginn des Buches gestellt. Dieser Abschnitt enthält außerdem Methoden und Prinzipien, um ein positives Wohlfühlen zu erreichen, das von einer bloßen Überwindung von Störungen zu unterscheiden ist. Auch der letzte Abschnitt unter dem Titel „Übungen für Wachstum und Beherrschung“ behandelt Methoden, um eine positive psychische Gesundheit zu erlangen.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Veröffentlichungsjahr: 2024
Omsriaurobindomira
ALLES
LEBEN
IST
YOGA
“All life is Yoga.” – Sri Aurobindo
Sri Aurobindo | Die Mutter
SRI AUROBINDO
DIGITAL EDITION
BERCHTESGADENER LAND
www.sriaurobindo.center
© Copyright 2024
Herausgeber
AURO MEDIA
Verlag und Fachbuchhandel
Wilfried Schuh
Deutschland
www.auro.media
eBook Design
SRI AUROBINDO DIGITAL EDITION
Deutschland, Berchtesgaden
Inneres Leben – Yoga und psychische Gesundheit
Auszüge aus den Werken von
Sri Aurobindo und der Mutter
Erste Auflage 2024
ISBN 978-3-96387-165-8
© Fotos und Textauszüge
Sri Aurobindos und der Mutter:
Sri Aurobindo Ashram Trust
Puducherry, Indien
Blume auf dem Cover:
Plumbago indica. Rosa-rot, dunkelrot.
Die von der Mutter gegebene spirituelle Bedeutung:
Organisation des Wesens um die Seele
Die erste Stufe der Umwandlung.
Überall auf der Welt wächst das Interesse an Spiritualität und Yoga. Man kann eine zunehmende Suche nach dem wahren Sinn und Zweck des Lebens erkennen, eine Suche nach tieferen Lösungen für die Probleme, mit denen wir alle konfrontiert sind, und man kann eine zunehmende Bemühung beobachten, am evolutionären Wandel und Fortschritt der Menschheit beitragen zu wollen.
Bei dieser Suche und Bemühung wenden sich immer mehr Menschen an Sri Aurobindo und die Mutter, um Führung und Kraft zu finden. Aber in den umfangreichen Werken Sri Aurobindos und der Mutter wissen wir oft nicht, wo wir Antworten auf unsere Fragen finden können. Aus diesem Grund haben wir zu bestimmten Themen des alltäglichen Lebens einfache Auszüge aus ihren Werken zusammengetragen, die für die Sadhana eine praktische Orientierung im Alltag geben sollen, denn wahre Spiritualität bedeutet nicht, sich vom Leben abzukehren, sondern das Leben mit einer Göttlichen Vollkommenheit zu vollenden.
Diesbezüglich sagte die Mutter:
„Sri Aurobindo sollte nicht nach Büchern studiert werden, sondern nach Themen – was er über das Göttliche, die Einheit, die Religion, die Evolution, die Erziehung, die Selbstvervollkommnung, das Supramental, usw. gesagt hat.“ (CWM 12: 206)
Bei einer anderen Gelegenheit sagte sie:
„Wenn du wissen willst, was Sri Aurobindo zu einem bestimmten Thema gesagt hat, musst du zumindest alles lesen, was er zu diesem Thema geschrieben hat. Man wird dann sehen, dass er die widersprüchlichsten Dinge gesagt zu haben scheint. Aber wenn man alles gelesen und ein wenig verstanden hat, sieht man, dass all die Widersprüche sich ergänzen und in einer integralen Synthese geordnet und geeint sind.“ (CWM 16: 309-310)
Unsere Titel aus der Reihe ALLES LEBEN IST YOGA sind ein Versuch, etwas mehr Klarheit über ein bestimmtes Thema zu gewinnen und so vielleicht unsere persönlichen Bemühungen in die richtige Richtung zu lenken. Denn Sri Aurobindo sagt:
„Es ist stets wünschenswert, sich in die richtige Richtung zu bemühen; selbst wenn man scheitert, bringt das Bemühen ein bestimmtes Ergebnis und ist niemals verloren.“ (CWSA 29: 87)
Die Übersetzung der Textstellen von Sri Aurobindo erfolgte aus dem ursprünglichen Englisch, während die meisten Passagen der Mutter bereits Übersetzungen aus dem Französischen waren. Fast alle Texte der Mutter wurden ihren Gesprächen, die sie mit Kindern und Erwachsenen führte, entnommen, einige ihren Schriften. Wir müssen außerdem berücksichtigen, dass die Auszüge ihrem ursprünglichen Zusammenhang entnommen wurden und dass jede Zusammenstellung ihrer Natur nach möglicherweise einen persönlichen und subjektiven Charakter hat. Es wurde jedoch der aufrichtige Versuch unternommen, der Vision Sri Aurobindos und der Mutter treu zu bleiben.
Die Textauszüge sind vom Verlag zum Teil mit Kapiteln und Überschriften versehen worden, um ihre Themen hervorzuheben. Sofern es möglich war, wurden sie in Anlehnung eines Satzes aus dem Text selbst gewählt.
Sri Aurobindo und die Mutter machen von der in der englischen Sprache gegebenen Möglichkeit, Wörter groß zu schreiben, um ihre Bedeutung hervorzuheben, häufig Gebrauch. Mit dieser Großschreibung bezeichnen sie meist Begriffe aus übergeordneten Daseinsbereichen, doch auch allgemeine wie Licht, Friede, Kraft usw., wenn sie ihnen einen vom üblichen Gebrauch abweichenden Sinn zuordnen. Diese Begriffe wurden in diesem Buch kursiv hervorgehoben, um dem Leser zu einer leichteren Einfühlung in diese subtilen Unterscheidungen zu verhelfen.
Eckige Klammern bezeichnen Einfügungen des Übersetzers, die um des besseren Verständnisses willen angebracht erschienen. Einige wenige Sanskritwörter wie Sadhana, Sadhaka, Yoga usw. wurden eingedeutscht, da sie durch ihren häufigen Gebrauch bereits als Bestandteil der deutschen Sprache angesehen werden können. Alle anderen Sanskritwörter sind kursiv hervorgehoben, wobei auf diakritische Transkriptionszeichen verzichtet wurde.
Die kursiv geschriebenen Textpassagen vor den Worten Sri Aurobindos und der Mutter sind Fragen bzw. Antworten von Schülern oder sonstige erläuternde Texte.
Titelseite
Copyright
Anmerkung des Herausgebers
1. ALLGEMEINE METHODEN UND PRINZIPIEN
Zitat
1. Der eine Weg – Ruhe, Stille, Frieden
2. Bewusster werden
3. Beobachtung kontra Analyse
4. Gebrauch des Willens
5. Erholung und Entspannung
6. Schlaf
7. Erneuerung der Kräfte
8. Loslösung und Zurückweisung
9. Gleichmut
2. STÖRUNGEN DES MENTALS
Zitat
1. Mentaler Lärm
2. Quälende und zwanghafte Gedanken
3. Widerspenstige und störende Gedanken
4. Besorgnis
3. STÖRUNGEN DES VITALS
Zitat
1. Angst
2. Langeweile und Mangel an Energie
3. Depression
4. Ärger
5. Hast und Betriebsamkeit
6. Minderwertigkeitsgefühle
7. Empfindsamkeit
8. Eifersucht
9. Die Umwandlung des Vitals
4. STÖRUNGEN DES KÖRPERS UND DES PHYSISCHEN BEWUSSTSEINS
Zitat
1. Erholung, Ruhe, guter Wille
2. Wille, Disziplin, Ausdauer
3. Beschäftigung mit Krankheit
4. Glaube und Vorstellung
5. Arzneimittel
6. Heilung der Nerven
5. STÖRUNGEN DES UNTERBEWUSSTEN
Zitat
1. Wie man mit dem Unterbewussten umgeht
2. Unterbewusste Gewohnheiten
3. Kollektive unterbewusste Einflüsse
6. DAS SEELISCHE WESEN UND PSYCHOLOGISCHE GESUNDHEIT
Zitat
1. Die Seele – Quelle inneren Wohlbefindens
7. ÜBUNGEN FÜR WACHSTUM UND BEHERRSCHUNG
Zitat
1. Zurücktreten
2. Sich „seiner selbst“ bewusst werden
3. Selbst-Beobachtung und Selbst-Organisation
4. Visualisierung als Mittel zur Entdeckung des eigenen Wesens
5. Erwecken des inneren Bewusstseins
6. Ausüben statischer Macht
7. Des Schattens bewusst werden
8. Meisterschaft durch Haltung
9. Identifikation
10. Das Bewusstsein weiten
11. Dynamische Meditation
12. Inanspruchnahme hilfreicher Quellen
13. Selbst-Sammlung – Erinnern
14. Das Leben als Spiegel benutzen
15. Frieden im Mental gründen
BIBLIOGRAPHIE
Inhaltsverzeichnis
Cover
Titelseite
Copyright
Vorwort
Quellenangaben
Lerne innerlich zu leben, immer von innen her zu handeln, in ständiger innerer Verbundenheit mit der Mutter.
– Sri Aurobindo
Worte Sri Aurobindos
Die Art und Weise, wie die Schmerzen aufhörten, zeigt dir, wie du mit deiner ganzen Natur umzugehen hast – denn es ist das gleiche sowohl mit den mentalen und vitalen als auch mit den physischen Ursachen von Unbehagen und Unruhe. Man hat innerlich ruhig zu bleiben, den Glauben zu bewahren und sich an die Erfahrung zu halten, dass der einzig mögliche Weg der ist, ruhig und offen zu sein und die Kraft wirken zu lassen.
Worte der Mutter
Frieden und Stille sind die großen Heilmittel gegen Krankheit. Wenn wir Frieden in unsere Zellen bringen können, sind wir geheilt.
Worte der Mutter
Die entscheidende Voraussetzung für die Heilung ist Ruhe und Frieden. Jede Aufregung, jede Enge verlängert die Krankheit.
Worte der Mutter
Ergreife den Frieden tief in dir und treibe ihn in die Zellen des Körpers. Mit dem Frieden wird die Gesundheit zurückkehren.
Worte der Mutter
Frieden in den Nerven: unerlässlich für gute Gesundheit.
Worte der Mutter
Ruhig zu bleiben und sich zu konzentrieren, der Kraft von oben zu überlassen, ihre Arbeit zu tun, das ist der sicherste Weg, von allem und jedem geheilt zu werden. Es gibt keine Krankheit, die dem widerstehen kann, wenn es sorgfältig getan wird, rechtzeitig und lang genug, mit einem steten Glauben und einem starken Willen.
Worte der Mutter
Stelle größeren Frieden und Ruhe in deinem Körper her, das wird dir die Kraft geben, Krankheitsattacken zu widerstehen.
Worte Sri Aurobindos
Der Friede und das spontane Wissen sind im seelischen Wesen und von dort breiten sie sich zum Mental, Vital und Physischen aus. Im äußeren physischen Bewusstsein versucht die Schwierigkeit noch anzudauern und überträgt die Ruhelosigkeit manchmal auf das physische Mental, manchmal auf die Nerven und manchmal in Form von physischer Störung auf den Körper. All diese Dinge aber können und müssen gehen. Selbst die Krankheit kann gänzlich mit dem Wachsen des Friedens und der Kraft in den Nerven und physischen Zellen aufhören – Magenschmerzen, Augenschwäche und alles Übrige.
Man findet kein dauerhaftes Glück, wenn man nicht innerlich lebt.
– Sri Aurobindo
Worte Sri Aurobindos
Was das Stimmengewirr des physischen Mentals anbelangt, so weise es ruhig zurück, ohne dich belästigen zu lassen, bis es entmutigt ist, sich kopfschüttelnd zurückzieht und sagt: „Dieser Kerl ist zu ruhig und stark für mich.“ Zwei Dinge erheben sich stets und können das Schweigen angreifen – vitale Beeinflussungen und die mechanischen Wiederholungen des physischen Mentals. Das Heilmittel für beide ist ruhige Zurückweisung. Es gibt einen inneren Purusha, der der menschlichen Natur diktieren kann, was sie annehmen oder ausschließen soll, und sein Wille ist ein starker und ruhiger Wille; wenn man sich von den Schwierigkeiten verwirren oder erregen lässt, kann der Wille des Purusha nicht erfolgreich wirken.
Worte Sri Aurobindos
Was du jetzt gesehen und in deinem Brief beschrieben hast, ist die gewöhnliche Tätigkeit des physischen Mentals, das voll ist von den üblichen gewohnheitsmäßigen und fortwährend wiederkehrenden Gedanken und immer mit äußeren Dingen und Tätigkeiten beschäftigt ist. Was dich früher zu beunruhigen pflegte, war das mentale Vital, das etwas anderes ist – denn das ist immer mit Emotionen, Leidenschaften und Begierden beschäftigt, mit allen möglichen Reaktionen auf die Kontakte des Lebens und das Benehmen anderer. Auch das physische Mental kann auf diese Dinge reagieren, aber auf andere Weise – seine Natur ist weniger die des Begehrens als die der gewohnheitsmäßigen Aktivität, der kleinen gewöhnlichen Interessen, Leiden und Vergnügen. Wenn man es überwachen oder zu unterdrücken versucht, wird es um so aktiver.
Um mit diesem Mental umzugehen, sind zwei Dinge notwendig: 1. Nicht so sehr zu versuchen, es zu überwachen, oder mit ihm zu kämpfen oder es zu unterdrücken, als sich vielmehr von ihm zu lösen; man betrachtet es und erkennt, was es ist, weigert sich aber, seinen Gedanken zu folgen oder sich in die Dinge, die es beschäftigt, einzumischen und bleibt im Hintergrund des Mentals ruhig und losgelöst. 2. In dieser Loslösung die Ruhe und Konzentration zu üben, bis die Gewohnheit der Ruhe das physische Mental ergreift und die Gewohnheit jener kleinen Tätigkeiten ersetzt. Natürlich nimmt das alles Zeit in Anspruch und kann nur durch Übung geschehen.
Worte Sri Aurobindos
Sich von der Aktivität des mechanischen Mentals abzulösen, ist das erste Erfordernis; dann werden Ruhe und Friede des Mentals durch diese Aktivität nicht mehr gestört. Wenn Friede und Schweigen immerfort herabkommen, werden sie gewöhnlich so intensiv, dass sie auch das physische Mental nach einer Zeit ergreifen.
Worte Sri Aurobindos
Das aktive Mental wurde ruhiger, und damit wurden Regungen des mechanischen Mentals deutlicher – das ist häufig der Fall. Man muss sich von diesen Regungen ablösen und sich konzentrieren, ohne ihnen weiterhin Aufmerksamkeit zu schenken. Dann werden sie wahrscheinlich ruhig oder verschwinden.
Worte der Mutter
Der mentale Geist muss lernen, still zu sein – ruhig, aufmerksam, ohne Lärm zu machen. Versucht man, den mentalen Geist unmittelbar zum Schweigen zu bringen, so ist das eine schwere, fast unmögliche Arbeit; denn sein stofflichster Teil stellt seine Tätigkeit nie ein – er läuft und läuft wie ein Nonstop-Aufnahmegerät. Er wiederholt alles, was er aufnimmt, und sofern man nicht über einen Schalter verfügt, ihn abzustellen, spult er endlos weiter und immer weiter. Wenn man es jedoch fertigbringt, sein Bewusstsein in einen höheren Bereich zu heben, über das gewöhnliche Mental hinaus, dann beruhigt dies Sich-dem-Licht-Öffnen das Mental, es rührt sich nicht mehr, und das so erlangte mentale Schweigen kann ein dauerndes werden. Einmal in diesen Bereich eingetreten, braucht man ihn nicht mehr zu verlassen – das äußere Mental bleibt stets ruhig.
Die einzige wahre Lösung liegt im Aufstreben zum höheren Licht.
Worte Sri Aurobindos
Je mehr sich die Seele in das äußere Wesen ausbreitet, desto mehr gelangen all diese Dinge zur Ruhe [die mechanischen Tätigkeiten des unterbewussten Mentals]. Das ist der beste Weg. Die direkten Bemühungen, das Mental zu beruhigen, sind schwierig.
Frieden ist im Leben der Welt nie leicht zu erlangen und nie beständig, es sei denn, man lebt tief in sich selbst und trägt die äußeren Aktivitäten nur als Oberfläche unseres Wesens.
– Sri Aurobindo
Worte Sri Aurobindos
Es stimmt, das, wovor du dich fürchtest, tritt aller Voraussicht nach ein, bis du fähig bist, ihm entgegenzutreten und das Zurückschrecken zu überwinden.
Worte Sri Aurobindos
Es ist ein Fehler zu glauben, dass du durch Furcht oder Unglücklichsein vorwärtskommen kannst. Furcht ist immer ein Gefühl, das zurückzuweisen ist, denn genau das, wovor du dich fürchtest, wird aller Wahrscheinlichkeit nach eintreten: Furcht übt eine Anziehungskraft auf den Gegenstand der Furcht aus. Unglücklichsein schwächt die Stärke und öffnet dich noch mehr den Ursachen des Unglücklichseins.
Worte Sri Aurobindos
[Wege zur Beseitigung der Furcht:] Indem man Stärke und Ruhe in das niedere Vital bringt (die Region unterhalb des Nabels). Auch durch den Willen und indem man, wenn sich die Furcht erhebt, dem (Körper-) System Ruhe auferlegt. Es kann sowohl auf einem dieser Wege oder auf beiden gleichzeitig geschehen.
Worte der Mutter
Was soll man tun, wenn man Angst hat?
Das hängt davon ab, wer man ist. Es gibt viele Arten, sich von der Angst zu befreien.
Wenn man irgendeinen Kontakt mit seinem seelischen Wesen hat, muss man dieses sofort rufen und die Dinge im seelischen Licht wieder in Ordnung bringen. Das ist das wirksamste Mittel.
Wenn man diesen Kontakt mit dem seelischen Wesen nicht hat, jedoch ein vernünftiger Mensch ist, das heißt, wenn sich der vernünftig urteilende Geist frei bewegt, kann man sich seiner bedienen, um Vernunft anzunehmen und zu sich zu sprechen, wie man zu einem Kind sprechen würde, indem man erklärt, dass diese Angst schon an sich etwas Schlechtes ist und dass es doch die größte Dummheit ist, selbst wenn Gefahr droht, einer Gefahr mit der Angst zu trotzen. Ist es eine echte Gefahr, hast du nur mit der Kraft des Mutes eine Chance, ihr zu entrinnen; wenn du die geringste Angst hast, bist du erledigt. Überzeuge also mit Vernunftgründen den Teil, der Angst hat, davon, dass er mit seiner Angst aufhören soll.
Wenn du Glauben hast und dem Göttlichen geweiht bist, gibt es ein ganz einfaches Mittel, nämlich: „Dein Wille geschehe. Nichts kann mir Angst einjagen, denn Du leitest ja mein Leben. Dir gehöre ich und Du leitest mein Leben.“ – Das wirkt sofort. Das ist das aller wirksamste Mittel: wirklich, so ist es. Das heißt, man muss dem Göttlichen wahrhaft geweiht sein. Wenn man das hat, wirkt es unverzüglich, jede Angst verschwindet wie ein Traum, sofort. Und mit der Angst verschwindet zugleich das Wesen mit dem schlechten Einfluss, ebenfalls wie ein Traum. Du müsstest mal sehen, mit welchem Tempo es die Flucht ergreift, prrt! So.
Nun gibt es Leute voll vitaler Macht, die Kämpfer sind und sofort das Haupt erheben und sagen: „Aha! Hier ist ein Feind! Den wollen wir gleich zu Boden strecken.“ Doch dazu muss man das Wissen haben und eine sehr starke vitale Kraft. Man muss ein vitaler Riese sein. Das kommt nicht bei jedem vor.
So gibt es viele verschiedene Arten. Alle sind gut, wenn man die zu nutzen versteht, die mit der eigenen Natur am besten übereinstimmt.
Worte der Mutter
Angst ist ein Phänomen von Unbewusstheit. Sie ist eine Art Schmerz, die von Unwissenheit kommt. Man kennt die Natur einer bestimmten Sache nicht, man kennt ihre Wirkung nicht oder, was geschehen wird, man weiß die Folgen seiner Taten nicht, man weiß so viele Dinge nicht; und diese Unwissenheit erzeugt Furcht. Man fürchtet, was man nicht kennt. Nimm ein Kind, wenn es vor jemanden gebracht wird, den es nicht kennt (ich spreche nicht von einem Kind mit einem erwachten inneren Bewusstsein, ich spreche von einem normalen Kind), – du bringst es vor jemanden, den es nicht kennt, seine erste Regung wird immer Angst sein. Nur sehr seltene Kinder – und sie haben ein anderes Bewusstsein – sind sehr forsch. Es kann auch eine Beimengung von Begreifen sein, eine Art Instinkt. Wenn man instinktiv fühlt, dass etwas gefährlich ist, und man keine Mittel hat, dies zu beheben, wenn man nicht weiß, wie man sich davor schützen soll, dann hat man Angst. Es gibt, glaube ich, zahllose Gründe für Angst. Aber es ist eine Regung von Unbewusstheit, in jedem Fall.
Das, was weiß, hat keine Angst. Das was vollkommen erwacht ist, was voll bewusst ist und weiß, hat keine Angst. Es ist immer etwas Dunkles, das sich fürchtet.
Eines der großen Heilmittel, die Furcht zu überwinden, ist es, sich mutig dem zu stellen, was man fürchtet. Du wirst Auge in Auge mit der Gefahr gestellt, die du fürchtest und fürchtest sie nicht länger. Die Angst verschwindet. Vom yogischen Standpunkt, dem Standpunkt der Disziplin, ist dies das empfohlene Heilmittel. In den alten Einweihungen, vor allem in Ägypten, war es, wie ich letztes Mal erzählt habe, für die Ausübung des Okkultismus erforderlich, die Angst vor dem Tod vollkommen auszuschalten. Nun, eine der Übungen jener Zeiten war es, den Neophyten in einen Sarkophag zu legen und ihn dort einige Tage zu lassen, als ob er tot wäre. Natürlich ließ man ihn nicht sterben, weder den Hungertod noch den Erstickungstod, aber doch blieb er dort liegen, als wäre er tot. Es scheint, das heilt dich von aller Furcht.
Wenn Angst kommt und es gelingt, sie mit Bewusstsein, Wissen, Kraft und Licht zu belegen, kann man sie vollkommen heilen.
Der innere spirituelle Fortschritt hängt nicht so sehr von äußeren Umständen ab als von der Art, wie wir von innen auf diese reagieren – das war immer ein höchstes Werturteil spiritueller Erfahrung. Daher bestehen wir darauf, die rechte Haltung einzunehmen und in ihr zu verbleiben, wir bestehen auf einem inneren Zustand, der nicht von äußeren Bedingungen abhängig ist, einem Zustand des Gleichmuts und der Stille – wenn es nicht von Anfang an der einer inneren Glücklichkeit sein kann – und darauf, sich immer mehr nach innen zu wenden, von innen nach außen zu blicken, statt an der Oberfläche zu leben, die immer den Erschütterungen und Schlägen des Lebens ausgeliefert sein wird. Allein von diesem inneren Zustand her kann man stärker als das Leben und seine störenden Kräfte sein und hoffen, ihrer Herr zu werden.
– Sri Aurobindo
Worte Sri Aurobindos
Achte darauf, genügend auszuruhen. Du musst dich vor Übermüdung schützen, weil sie Erschlaffung und Tamas mit sich bringen kann. Gut auszuruhen hat nichts mit Tamas zu tun, wie manche Menschen annehmen; es kann im rechten Bewusstsein geschehen, um die Körperenergie aufrechtzuerhalten – wie die Savasana (eine Haltung, in welcher man auf dem Rücken liegt und vollständig entspannt) des kraftvollen Hathayogi.
Worte Sri Aurobindos
[Nach einer Attacke von Influenza] Das Wichtigste dabei ist, die ganze Zeit über vollkommenen Gleichmut zu bewahren und Gedanken von angstvoller Sorge oder Depression nicht in dich eindringen zu lassen. Es ist ganz natürlich nach dieser schweren Attacke von Influenza, dass sich Schwäche und gewisse Schwankungen im Fortschritt der Besserung abzeichnen. Was du zu tun hast, ist ruhig und vertrauensvoll zu bleiben und dich nicht zu grämen oder ruhelos zu sein – sei vollständig ruhig und bereit, dich auszuruhen, solange du der Ruhe bedarfst. Es gibt nichts, worüber du dich zu beunruhigen brauchst; ruhe dich aus, dann werden Gesundheit und Stärke zurückkehren.
Worte der Mutter
Der vitale Körper umgibt den physischen als eine Art Hülle von ungefähr der Dichte jener Wärmeschwingungen, die bei großer Hitze zu beobachten sind. Und dieser ist der Mittler zwischen dem subtilen Körper und dem stofflichsten vitalen Körper. Er schützt den Körper vor aller Ansteckung, Ermüdung, Überanstrengung und sogar vor Unfällen. Ist diese Hülle heil, so schützt sie dich wirklich vor allem; doch genügt eine allzu starke Gefühlswallung, eine Erschöpfung, ein Verdruss, irgendein Schock, um sie gewissermaßen zu schrammen, und schon die winzigste Schramme ermöglicht jedwedes Eindringen. Auch die medizinische Wissenschaft hat festgestellt, dass man bei vollkommenem vitalen Gleichgewicht nicht erkrankt oder wenigstens irgendwie gegen Ansteckungen immun ist. Hast du dies Gleichgewicht, diese innere Harmonie, die die Hülle heil erhält, so schützt dich das vor allem. Es gibt solche Leute, die ein ganz gewöhnliches Leben führen, die richtig zu schlafen und richtig zu essen wissen, und ihre nervliche Hülle ist so unversehrt, dass sie alle Gefahren überstehen, als gingen sie sie gar nichts an. Das ist eine Fähigkeit, die man in sich heranbilden kann. Wird man sich der schwachen Stelle seiner Hülle bewusst, so genügen manchmal ein paar Minuten der Sammlung, des Herbeirufens der Kraft, des inneren Friedens, um das zu berichtigen, zu heilen und den Schaden zu beheben.
Worte der Mutter
Es ist recht auffällig, dass die Verdauungsfunktionen äußerst empfindlich auf eine kritische, unfreundliche, mürrische Haltung und ein hartes Urteil reagieren. Nur so viel braucht es, und schon ist die Verdauungstätigkeit gestört. Und es ist ein Teufelskreis: Je schlimmer die Verdauungsstörung, um so unfreundlicher, kritischer und angewiderter vom Leben, den Verhältnissen und Menschen wird man. Folglich kommt man da nicht heraus. Da gibt es nur eine Heilung, nämlich: aus dieser Haltung bewusst herausgehen, sie unbedingt ablehnen und unter ständiger Kontrolle eine willentliche Haltung grundgütiger Freundlichkeit bei sich durchsetzen. Versuche es, und du wirst sehen, dass dein Gesundheitszustand viel besser wird.
Lebe innerlich, lass dich nicht von äußeren Umständen erschüttern.
– Die Mutter
Worte Sri Aurobindos
Das Unterbewusste ist nicht die gesamte Grundlage unserer Natur; es ist lediglich die untere Grundlage der Unwissenheit, und sie beeinträchtigt zumeist das niedere Vital und das äußere physische Bewusstsein, und diese wiederum beeinflussen die höheren Teile der Natur. Es ist zwar durchaus richtig zu erkennen, was es ist und wie es wirkt, doch sollte man sich mit dieser dunklen Seite, diesem scheinbaren Aspekt des instrumentalen Wesens nicht zu sehr beschäftigen. Man sollte es vielmehr als etwas betrachten, das man nicht selbst ist, als eine Maske der falschen Natur, die dem wahren Wesen durch die Unwissenheit auferlegt wurde. Das wahre Wesen ist das innere Wesen mit all seinen weiten Möglichkeiten, das Göttliche zu erreichen und auszudrücken, besonders aber das innerste Wesen, die Seele, der seelische Purusha, der in seiner Essenz immer rein und göttlich und allem Guten, Wahren und Schönen zugewandt ist. Dieses innere Wesen muss vom äußeren Wesen Besitz ergreifen und es umwandeln in ein Instrument, das nicht länger dem Aufwallen der unwissenden, unterbewussten Natur dient, sondern dem Göttlichen. Indem man sich dessen immer erinnert und seine Natur nach oben öffnet, kann das Göttliche Bewusstsein erreicht werden und von oben in das gesamte innere und äußere Dasein herabkommen, in das Mental, Vital und das Physische, in das Unterbewusste, Unterschwellige, in all das, was wir offen oder geheim sind. Hierauf sollten wir unser hauptsächliches Augenmerk richten. Es sollte dagegen vermieden werden, sich nur mit dem Unterbewussten und dem Aspekt der Unvollkommenheit zu beschäftigen, da es Niedergeschlagenheit verursacht. Man muss das richtige Gleichgewicht bewahren und die positive Seite am meisten betonen, das andere zwar erkennen, doch nur um es zurückzuweisen und zu verändern. Dies und ein beständiger Glaube und Vertrauen in die Mutter sind die Voraussetzungen für die anstehende Transformation.
Worte Sri Aurobindos
Das Wirken des Unterbewussten ist irrational, mechanisch und wiederholt sich ständig. Es hört weder auf den Verstand noch den mentalen Willen. Nur indem man das höhere Licht und die höhere Kraft in es herabbringt, kann es gewandelt werden.
Worte Sri Aurobindos
Wenn eine gewohnte Regung, die in der (menschlichen) Natur lange Zeit verankert war, hinausgestoßen wird, nimmt sie ihre Zuflucht in einem weniger erleuchteten Teil der Natur, und wenn sie aus der restlichen Natur hinausgestoßen wird, flüchtet sie in das Unterbewusste und steigt von dort her auf, wenn du es am allerwenigsten erwartest; oder sie erscheint in Träumen oder plötzlichen unbewussten Regungen, oder sie verlässt dich und wartet im Hinterhalt des dich umgebenden Wesens, durch welches die universale Natur wirkt, und greift von dorther als eine Kraft von außen an, um mit Hilfe einer Suggestion oder der Wiederholung alter Regungen ihr Königreich zurückzuerobern. Man hat standhaft zu sein, bis die Kraft zur Rückkehr nachlässt. Diese wiederholte Rückkehr oder diese Angriffe dürfen nicht als Teile von einem selbst betrachtet werden, sondern als Invasionen, die man ohne jede Depression oder Entmutigung zurückweisen muss. Wenn das Mental sie nicht billigt, wenn das Vital es ablehnt, sie willkommen zu heißen, wenn das Physische standhaft bleibt und sich weigert, dem physischen Drängen zu gehorchen, wird die Rückkehr des Gedankens, des vitalen Impulses, des physischen Gefühls ihren letzten Halt verlieren und schließlich zu schwach sein, um irgendeine Störung auszulösen.
Innerlich zu leben, immer auf der Suche nach dem Göttlichen, macht uns fähig, das Leben mit einem Lächeln zu betrachten und in Frieden zu bleiben, unabhängig von den äußeren Umständen.
– Die Mutter
Worte Sri Aurobindos
Die Entspannung und der Friede werden sehr tief und weit innen gefühlt, denn sie sind in der Seele, und die Seele ist sehr tief in uns und vom Mental und Vital verdeckt. Wenn du meditierst, öffnest du dich der Seele, wirst dir des Seelenbewusstseins tief innen bewusst und fühlst diese Dinge. Damit diese Entspannung, dieser Friede und dieses Glück stark und beständig und im ganzen Wesen und Körper empfunden werden, musst du noch tiefer nach innen gehen und die volle Kraft der Seele in das Physische bringen. Dies geschieht am leichtesten durch regelmäßige Konzentration und Meditation mit dem Streben nach diesem wahren Bewusstsein. Es kann ebenfalls durch Arbeit geschehen, durch Hingebung, indem man die Arbeit allein für das Göttliche tut, ohne an sich zu denken und den Gedanken der Weihung an die Mutter immer im Herzen zu tragen.
Worte der Mutter
Im menschlichen Bewusstsein ist alles sehr langsam. Wenn wir die Zeit, die nötig ist, um etwas zu verwirklichen, mit der durchschnittlichen Länge menschlicher Existenz vergleichen, scheint es unendlich zu sein. Aber glücklicherweise kommt eine Zeit, wo man dieser Idee entkommt, wo man beginnt, nicht mehr mit menschlichem Mass zu messen. Sobald man wirklich mit dem seelischen Wesen in Kontakt ist, verliert man diese Enge und sogar Qual, diese Qual, die so schädlich ist: „Ich muss schnell sein, ich muss schnell sein, ich habe keine Zeit, ich muss mich beeilen, ich habe keine Zeit.“ Man macht Dinge sehr schlecht oder macht sie überhaupt nicht mehr. Aber sobald ein Kontakt mit dem seelischen Wesen besteht, verschwindet das wirklich; man beginnt, ein wenig weiter, ruhiger und friedvoller zu sein und in der Ewigkeit zu leben.
Worte der Mutter
Seelische Haltung ist die Haltung des Wesens, die daher kommt, dass das seelische Wesen, das die Bewegung des Wesens lenkt, Herr aller Bewegung des Bewusstseins ist. Das seelische Wesen ist immer ausgeglichen. Wenn es also aktiv ist und das Wesen lenkt, bringt es unausweichlich ein Gleichgewicht.
Worte der Mutter
Schon beginnen zukünftige Lehrer und Studenten anzukommen, manche von außerhalb, für die das Klima und die Sitten des Landes neu sind. Sie kommen zum ersten Mal im Ashram an und wissen nichts von seinem Leben oder seinen Gebräuchen. Einige von ihnen kommen mit einer mentalen Sehnsucht, zu dienen oder zu lernen; andere kommen in der Hoffnung, Yoga auszuüben, das Göttliche zu finden und sich mit Ihm zu einen; schließlich sind da jene, die sich vollständig dem göttlichen Werk auf Erden weihen wollen. Alle kommen, weil sie von ihrem seelischen Wesen gedrängt werden, das sie zu Selbst-Verwirklichung führen will. Sie kommen mit dem seelischen Wesen im Vordergrund, das ihr Bewusstsein lenkt; sie stehen in seelischem Kontakt mit Menschen und Dingen. Alles erscheint ihnen schön und gut, ihre Gesundheit bessert sich, ihr Bewusstsein wird lichtvoller. Diesen Frieden und die Erfüllung und Freude, die durch den seelischen Kontakt gegeben sind, finden sie überall, in allem und jedem. Das gibt eine Offenheit für das wahre Bewusstsein, das hier alles durchdringt und ausarbeitet. Solange die Offenheit da ist, halten Frieden, Fülle und Freude mit der unmittelbaren Folge von Fortschritt, Gesundheit und guter Verfassung des Physischen, Ruhe und gutem Willen im Vital, Klarheit und Weite im Mental und einem allgemeinen Gefühl von Sicherheit und Befriedigung an. Aber es ist schwierig für einen Menschen, einen ständigen Kontakt mit dem Seelischen aufrecht zu erhalten. Sobald er sich einrichtet und die Frische der neuen Erfahrung schwindet, kommt die alte Person zurück an die Oberfläche, mit all ihren Gewohnheiten, Vorlieben, kleinen Manien, Fehlern und Missverständnissen, der Friede wird durch Rastlosigkeit ersetzt und Freude verschwindet, das Verständnis verdunkelt sich und das Gefühl, dass der Platz genau so wie irgend ein anderer ist, schleicht sich ein, denn man ist geworden, was man überall ist. Statt nur zu sehen, was schon vollbracht ist, wird er sich mehr und mehr und beinahe ausschließlich dessen bewusst, was noch zu tun ist; er wird mürrisch und unzufrieden und tadelt Menschen und Umstände statt sich selbst. Er beklagt sich über den mangelnden Komfort, das unerträgliche Klima und das ungeeignete Essen, das seine Verdauung schmerzhaft macht. Das physische Bewusstsein, das durch Sri Aurobindos Lehre gestützt wird, dass der Körper eine notwendige Grundlage des Yoga ist, dass er nicht vernachlässigt werden und dass im Gegenteil große Sorgfalt auf ihn verwendet werden sollte, konzentriert sich fast ausschließlich auf den Körper und versucht, Wege zu finden ihn zu befriedigen. Das ist praktisch unmöglich, denn mit wenigen Ausnahmen wird er um so mehr verlangen, je mehr ihm gegeben wird. Außerdem ist das physische Wesen unwissend und blind; es ist voller falscher Begriffe, vorgefasster Ideen, Vorurteile und Vorlieben. Es kann tatsächlich nicht wirksam mit dem Körper umgehen. Nur das seelische Bewusstsein hat das Wissen und die Einsicht, die gebraucht werden, um das Richtige auf die richtige Art zu tun.
Du fragst vielleicht, welches das Heilmittel für diesen Zustand ist. Denn hier drehen wir uns in einem Teufelskreis, denn der ganze Ärger entsteht dadurch, dass man sich vom seelischen Wesen zurückzieht, aber nur das Seelische kann die Lösung für die Probleme finden. Es gibt also nur ein Heilmittel: sei auf der Hut, halte am seelischen Wesen fest, lass nichts in deinem Bewusstsein sich zwischen deiner Seele und dir selbst schieben, verschließe deine Ohren und dein Verständnis allen anderen Einflüsterungen gegenüber, verlass dich nur auf dein seelisches Wesen.
…Und wenn sich, trotz all deiner Anstrengungen, der Horizont manchmal verdunkelt, wenn Hoffnung und Freude verblassen, der Enthusiasmus erlahmt, dann erinnere dich, dass das ein Zeichen dafür ist, dass du dich von deinem seelischen Wesen zurückgezogen und den Kontakt mit seinem Ideal verloren hast. Auf diese Art wirst du den Fehler vermeiden, die Menschen und Umstände zu tadeln, und so völlig nutzlos deine Leiden und deine Schwierigkeiten zu vergrößern.
Der Mensch lebt meist in seinem Oberflächen-Mental, -Leben und -Körper. Es gibt jedoch in ihm ein inneres Wesen mit größeren Möglichkeiten, und dahin muss er erwachen – denn noch erfährt er davon nur einen sehr eingeschränkten Einfluss, der ihn zu einem ständigen Streben nach mehr Schönheit, Harmonie, Macht und Wissen drängt. Der erste Prozess im Yoga besteht deshalb darin, die Bereiche dieses inneren Wesens zu öffnen und von da nach außen zu leben und das eigene äußere Leben durch das innere Licht und diese innere Kraft zu lenken. Auf diese Weise entdeckt der Mensch in sich seine wahre Seele, die nicht diese äußere Mischung mentaler, vitaler und physischer Elemente ist, sondern ein Teil der dahinterstehenden Wirklichkeit, ein Funke des einen Göttlichen Feuers. Der Mensch muss lernen, in seiner Seele zu leben und die restliche Natur durch den Drang der Seele zur Wahrheit zu reinigen und neu zu orientieren. Danach kann ein Öffnen nach oben und die Herabkunft eines höheren Prinzips des Seins folgen.
– Sri Aurobindo
Worte der Mutter
Die meisten leben an der Oberfläche ihres Wesens, der Berührung durch äußere Einflüsse ausgesetzt. Sie leben fast als Projektion, gleichsam außerhalb ihres Körpers, und wenn sie irgendeinem unangenehmen, ähnlich projizierten Geschöpf begegnen, werden sie aus dem Gleichgewicht gebracht. Der ganze Verdruss entsteht, weil sie nicht gewohnt sind, zurückzutreten.
Man muss immer in sich selbst zurücktreten. Deshalb lerne, tief nach innen zu gehen – tritt zurück, und du wirst geschützt sein. Gib dich nicht oberflächlichen Kräften hin, die sich in der äußeren Welt bewegen, tritt für eine Weile zurück, und du wirst zu deiner Überraschung entdecken, wie viel eher und mit wie viel größerem Erfolg deine Arbeit getan werden kann. Wenn jemand ärgerlich auf dich ist, lasse dich nicht von seinen Schwingungen einfangen, sondern tritt einfach zurück, und sein Ärger, weil er keine Unterstützung oder Erwiderung findet, wird vergehen. Bewahre deinen Frieden, widerstehe aller Versuchung, ihn zu verlieren. Entscheide niemals irgendetwas, ohne zurückzutreten, sprich niemals ein Wort, stürze dich niemals in eine Handlung, ohne zurückzutreten. Alles, was zur gewöhnlichen Welt gehört, ist ohne Dauer und flüchtig, deshalb gibt es in ihr nichts, das es wert wäre, uns aus der Fassung zu bringen. Was dauerhaft ist, unsterblich und unendlich – das lohnt sich zu haben, zu erobern, zu besitzen. Es ist Göttliches Licht, Göttliche Liebe, Göttliches Leben – es ist auch Höchster Friede, Vollkommene Freude und All-Meisterschaft auf der Erde mit der Vollendeten Manifestation als ihrer Krönung. Wenn du die Relativität der Dinge spürst, dann kannst du, was auch immer geschehen mag, zurücktreten und schauen. Du bist fähig, ruhig zu bleiben und die Göttliche Kraft zu rufen und auf eine Antwort zu warten. Dann wirst du genau wissen, was zu tun ist. Deshalb sei dir bewusst, dass du die Antwort nicht empfangen kannst, bevor du sehr friedvoll bist. Übe dich in diesem inneren Frieden, mache wenigstens einen kleinen Anfang und fahre darin fort, bis er dir zur Gewohnheit geworden ist.
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CWM: Collected Works of the Mother, 2nd ed., Vols. 1-17CWSA: Complete Works of Sri Aurobindo, 2012, Vols. 1-37
